DE1045117B

DE1045117B - Anordnung zur Erzeugung von kuenstlichem Nachhall auf elektromechanischem Wege

Info

Publication number: DE1045117B
Application number: DED22808A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Horst Soeding
Original assignee: GRAMMOPHON GES MIT Beschrankter; Deutsche Grammophon GmbH
Current assignee: GRAMMOPHON GES MIT Beschrankter; Deutsche Grammophon GmbH
Priority date: 1956-04-20
Filing date: 1956-04-20
Publication date: 1958-11-27

Description

Anordnung zur Erzeugung von künstlichem Nachhall auf elektromechanischem Wege Bei elektroakustischen Übertragungsanlagen ist es häufig erwünscht, die Schallabgabe von bestimmten Lautsprechern oder Lautsprechergruppen bezüglich anderer Lautsprecher oder Lautsprechergruppen zu verzögern.
Zu diesem Zweck sind bereits elektrische Laufzeitglieder sowie Lautsprecheranordnungen in Verbindung mit akustischen Umwegführungen für Teile des abzustrahlenden Schalls bekanntgeworden. Es ist ferner bekannt, großflächige, ebene Gitter oder Platten zu benutzen, denen an einem Punkt mit Hilfe eines elektromechanischen Wandlers den zu übertragenden Schallwellen entsprechende Schwingungen zugeführt werden. An einem anderen Punkt dieser flächenartigen Gebilde ist ein weiterer Wandler zur Abtastung der unmehr zeitlich verzögerten Schwingungen vorgesehen. Bei einer Ausführungsform dieser Art wird als fester Körper eine dämpfungsarme Platte mit gegenüber den übrigen Abmessungen vernachlässigbarer Dicke verwendet, und es werden nur Biegeschwingungen zur Nachhallerzeugung wirksam. Die bekannten Anordnungen sind wegen ihrer großen flächenhaften Ausdehnung unhandlich im Gebrauch und geben infolge ihrer Empfindlichkeit wegen Mikrophonie zu Störungen Anlaß.
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzeugung von künstlichem Nachhall auf elektromechanischem Wege, bei der als Verzögerungsglied ein mechanisch schwingungsfähiger Körper dient. Die Mängel der bekannten Anordnungen dieser Art werden gemäß der Erfindung dadurch überwunden, daß der Körper quaderförmig ausgebildet und derart von Hohlräumen durchsetzt ist, daß er eine raumgitterähnliche Beschaffenheit aufweist.
Die Erfindung und weitere Einzelheiten sind an Hand der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert.
In Fig. 1 ist der erfindungsgemäße Nachhallkörper 1 dargestellt, der eine quaderförmige Gestalt besitzt und beispielsweise aus Streckmetallgitter mit beliebigen parallel oder nicht parallel sich gegenseitig durchsetzenden Einzelstücken besteht. Bei dieser Ausführung läßt sich eine große Diffusität der den Körper 1 durchlaufenden Schwingungen erreichen. Der die Schwingungen in den Körper leitende Wandler ist mit 2 bezeichnet. Ein weiterer Wandler 3 tastet die infolge des Durchgangs durch den Körper 1 verzögerten Schwingungen ab. Je nach Wahl der Verbindungspunkte der Wandler mit dem Körper 1 können verschiedene Verzögerungszeiten eingestellt werden. Es können auch mehr als zwei Wandler vorgesehen sein. Es ist ferner günstig, den Körper 1 mit Schallschluckstoff 4 zu umgeben. Der Schallschluckstoff 4 kann zur Einstellung einer bestimmten Nachhallzeit wahlweise mit entsprechenden Punkten oder Flächen des Körpers 1 in Berührung gebracht werden.
In Fig. 2 ist eine elektroakustische Übertragungsanlage nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Mit 5 ist ein Steuerverstärker bezeichnet, der einerseits mit einem die zu übertragenden Darbietungen liefernden Rundfunkempfänger 6 verbunden ist und andererseits über einen Endverstärker 7 einen Lautsprecher 8 speist. Gleichzeitig wird vom Steuerverstärker 5 aus über den schematisch dargestellten Verzögerungskörper 1 und die Wandler 2 und 3 ein weiterer Endverstärker 9 gesteuert, der beispielsweise die beiden Lautsprecher 10 und 11 speist, die gegenüber dem Lautsprecher 8 verzögerten Schall abgeben. Derartige Anlagen sind im übrigen auch mit Vorteil bei Mehrkanal-Stereofonie anwendbar.
In Fig. 3 ist als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung der Einbau eines quaderförmigen Verzögerungskörpers in ein Rundfunkgerät dargestellt. Das Gehäuse des Rundfunkgerätes ist mit 12 bezeichnet. Es enthält neben einem Empfängerchassis 13 einen Frontlautsprecher 14 sowie Seitenlautsprecher 15. Der Nachhallkörper ist wieder mit 1 bezeichnet. Er kann, wie dargestellt, mit dem Empfängerchassis 13 verbunden sein. Ferner ist die Aufhängung des Körpers 1 an den Wänden des Gehäuses 12 möglich. Die Schaltung des Rundfunkempfängers kann beispielsweise derart getroffen werden, daß die Seitenlautsprecher 15 gegenüber dem Hauptlautsprecher 14 verzögerten Schall abgeben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung zur Erzeugung von künstlichem Nachhall auf elektromechanischem Wege, bei der als Verzögerungsglied ein mechanisch schwingungsfähiger Körper dient, dadurch gekennzeichnet, daB der Körper quaderförmig ausgebildet und derart von Hohlräumen durchsetzt ist, daB er eine raumgitterähnliche Beschaffenheit aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus Streckmetall besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, da& der als Verzögerungsglied dienende Körper ganz oder teilweise von Schallschluckstoff umgeben ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallschluckstoff zur Einstellung der Nachhallzeit wahlweise mit entsprechenden Punkten, Kanten oder Flächen des Körpers in Berührung gebracht wird.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch: gekennzeichnet, daß die Zuführung und Abnahme der Schwingungen an verschiedenen wählbaren Stellen des Körpers erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1001011; »Funk und Ton«, 1954, Nr. 7, S. 361; »Gravesaner Blätter«, 2. Jahrgang, Heft 5, August 1956, S.24, Ars-Vive-Verlag (Hermann Schorchen) GmbH., Mainz.