DE1042225B - Vorrichtung zum Granulieren von plastischen Massen - Google Patents

Description

In der Kunststofftechnik besteht oft die Aufgabe, plastische Massen zu granulieren, um sie in eine für die Weiterverarbeitung, vor allem Spritzen, geeignete Form und Beschaffenheit zu bringen.

Es ist eine Vorrichtung zum Plastifizieren und/oder Gelieren von thermoplastischen Kunststoffen durch Walzung mit Druck und Wärme bekannt, wobei die Masse in Schlauchform gebracht und der Schlauch durch Aufweitung und Friktion zwischen einer festen und einer umlaufenden Fläche zerfranst wird. Anschließend werden die einzelnen Fransen gewalkt und in sich strangförmig verdrillt.

Weiterhin ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Granulat aus verformbaren Stoffen beschrieben, bei welcher der Hohlzylinder als Zahnrad ausgebildet ist. Dabei führen die Bohrungen, welche die Bildung von Granulat ermöglichen, vom Grund der Zahnlücken aus ins Innere des Hohlzylinders. Dieser als Zahnrad ausgebildete Hohlzylinder wird mit einem zweiten Zahnrad gekämmt, wodurch der zu granulierende Stoff in die Durchbrechungen gedrückt wird. Die Granulatbildung erfolgt also in diesem Falle ausschließlich durch Komprimierung.

Es wurde nun eine Vorrichtung zum Granulieren von plastischen Massen gefunden, welche gekennzeichnet ist durch zwei ineinander angeordneten, gegeneinander eine Relativbewegung ausführenden Zylindern 2, 3, von denen der äußere, 3, gelocht ist, während der innere, 2, mit Rippen versehen ist, die das Innere des äußeren Zylinders 3 fast berühren und auf einer Seite entgegen der Bewegungsrichtung der Masse abgeschrägt sind.

Durch rotierende Bewegung von schiefen Ebenen wird bei der Vorrichtung das Material gegen eine gelochte Fläche geführt. Dabei entsteht ein Reibungseffekt, der ein zusätzliches Durcharbeiten und Durchkneten der thermoplastischen Masse bewirkt. Die z. B. bei dem Gelieren von thermoplastischen Materialien eingebrachte Luft wird auf diese Weise herausgearbeitet, wodurch ein blasenfreies Granulat entsteht.

Fernerhin wird durch die Relativbewegung der beiden Zylinder ein Teil der Masse durch die Löcher gedrückt. Die so entstandenen Einzelteile werden als Granulat durch die Weiterbewegung der Hauptmasse von letzterer abgetrennt, wodurch ein Granulat von einheitlicher Korngröße anfällt. Damit ist die Verwendung von Abstreifern überflüssig.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Vorrichtung in kleiner Einheit eine große Leistung ermöglicht.

Eine Ausführungsform der Vorrichtung ist in den Abbildungen dargestellt. In Abb. 3 ist eine Rippe gezeigt, welche auf der inneren Trommel 2 befestigt ist. Sie ist auf einer Seite abgeschrägt, so daß das Material an ihr entlang wandern muß, da sich die Vorrichtung zum Granulieren
von plastischen Massen

Anmelder:

Wacker-Chemie G.m.b.H.,
München 22, Prinzregentenstr. 22

Martin Doriat, Dr. Joseph Heckmaier,

Burghausen (Obb.),

und Dr, Adolf Vogt, München,

sind als Erfinder genannt worden

Rippe mit ihrer abgeschrägten Seite entgegen der Masse bewegt. In Abb. 1 ist die ganze Vorrichtung

as dargestellt, die aus einer äußeren, gelochten Trommel 3 und einer inneren Trommel 2 besteht. Auf der inneren Trommel 2 sind zweckmäßig in regelmäßigen Abständen die in Abb. 3 gezeigten Rippen 1 angebracht, deren obere Kanten sich nahe an der Innenseite der äußeren Trommel 3 vorbeibewegen. In Abb. 2 ist ein Teil der inneren Trommel 2 plangelegt dargestellt. Die Abbildung zeigt verschiedene Ausführungsformen der Anordnung der Rippen. Die Rippen können z. B. schneckenförmig angebracht sein (2 b) oder pfeilförmig (2 a). Man kann auch umgekehrt die gelochte Trommel innen ortsfest anordnen und darüber außen einen Zylinder mit nach innen gerichteten Rippen rotieren lassen. In allen Fällen können die Zylinder auch konisch gestaltet sein.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Masse wird seitlich in den Zwischenraum zwischen der äußeren Trommel 3 und der inneren Trommel 2 eingeführt. Der Einführungsteil der Trommel kann gekühlt oder erwärmt sein, um der Masse die gewünschte Plastizität zu verleihen. Die Masse wird z. B. durch schneckenförmige Rippen (Abb. 2 b) gefördert und dabei durch die schrägen Seiten der Rippen durchgearbeitet und gegen die Öffnungen der äußeren Trommel 3 gedrückt. Die Größe des Granulats ist durch die Größe der Öffnungen und durch die Beschaffenheit der Masse geregelt. Bei Verwendung von pfeilförmigen Rippen wird eine verstärkte Durcharbeitung der Masse und Durchwirkung erzielt. Zweckmäßig ist die innere Trommel 2 koaxial beweglich,

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so daß sie ohne Schwierigkeiten aus der gelochten Trommel 3 herausgenommen oder auf einfache Weise mit einer anderen Vorrichtung gekuppelt werden kann.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Granulieren von plastischen Massen, gekennzeichnet durch zwei ineinander angeordnete, gegeneinander eine Relativbewegung ausführende Zylinder (2, 3), von denen der äußere (3) gelocht ist, während der innere (2) mit Rippen versehen ist, die das Innere des äußeren Zylinders (3) fast berühren und auf einer Seite entgegen der Bewegungsrichtung der Masse abgeschrägt sind.

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen schneckenförmig angeordnet sind.

; 3. Ausfyhrungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen pfeilförmig angeordnet sind.

4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Zuführung der Masse die Trommel mit Einrichtungen zum Kühlen oder Erwärmen versehen ist.

5. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Trommel (2) koaxial beweglich ist.

6. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Zylinder gelocht ist, während der äußere mit nach innen gerichteten Rippen versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften JSTr. 928 686, 914 551.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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