DE1041765B - Mitnehmerspitze fuer Werkzeugmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine Mitnehmerspitze für Werkzeugmaschinen mit einem Körner, der in einer Führungshülse unter der Wirkung einer Feder an einem Anschlag anliegt und beim Einspannen des Werkstückes gegen die Spannkraft dieser Feder zurückschiebbar ist, und mit axial verschiebbaren Mitnahmebolzen, die mit Eingriffschneiden an dem Werkstück anliegen und mit ihren rückwärtigen Enden auf einem Druckausgleichkörper aufsitzen. Bei einer bekannten Mitnehmerspitze dieser Art sind die Mitnahmebolzen in Form von Backen in Umfangsnuten des axial geführten Körners angeordnet, und dieser sitzt mit seinem rückwärtigen Ende ebenfalls auf dem Druckausgleichkörper auf.

Durch diese Ausbildung sind die Mitnahmebacken mit dem Körner kraftschlüssig verbunden; dies hat zur Folge, daß der mittlere Abstand der Eingriffschneiden sämtlicher Mitnahmebacken und damit auch der Stirnfläche des eingespannten Werkstückes von der Stirnfläche der Mitnehmerhülse veränderlich ist und von der Größe der Ausweichbewegung des Körners beim Einspannen des Werkstückes abhängt, daß der Körner als Verdrängerkolben wirkt und einen Teil der Masse des Druckausgleichkörpers aus dem ursprünglich eingenommenen Raum verdrängt. Die Ausweichbewegung des Körners ist ihrerseits abhängig von der lichten Weite und der Tiefe der in der Stirnfläche des Werkstückes angeordneten Zentrierbohrung.

Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die Mitnahmebolzen unabhängig von dem Körner in Bohrungen der Führungshülse angeordnet sind und diese Bohrungen in einem ringförmigen Kanal der Hülse münden, der den Druckausgleichkörper in sich aufnimmt.

Die Erfindung hat einmal den Vorteil, daß die Mitnahmebolzen in ihrem Abstand von der Mitte des Körners von dem Durchmesser desselben unabhängig sind, dieser Abstand daher entsprechend dem Durchmesser des zu bearbeitenden Werkstückes bemessen werden kann und auf diese Weise Mitnehmerspitzen für jeden beliebigen Werkstückdurchmesser hergestellt werden können.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Druckausgleichkörper des Erfindungsgegenstandes ein gleichbleibendes Volumen hat und der mittlere Abstand der Eingriffschneiden der Mitnahmebolzen von der Stirnfläche der Mitnehmerhülse stets konstant ist. Hieraus ergibt sich, daß auch der Abstand der Stirnfläche des eingespannten Werkstückes von der Stirnfläche der Mitnehmerhülse stets konstant bleibt und mit dem Erfindungsgegenstand daher nach Schablone auf Anschlag gedreht werden kann. Die Erfindung ermöglicht demnach bei der Serienfertigung das vollautomatische Einspannen der Werkstücke.

Mitnehmerspitze für Werkzeugmaschinen

Anmelder:

T. Alfred Kostyrka,
Stuttgart-W, Gustav-Siegle-Str. 92

T. Alfred Kostyrka, Stuttgart,
ist als Erfinder genannt worden

Schließlich bringt die Erfindung es in vorteilhafter Weise mit sich, daß der Körner keiner axialen Führung in seiner Bohrung bedarf und er daher gegenüber den in der Mitnehmerhülse angeordneten Mitnahmebolzen drehbeweglich ist.

Gemäß der Erfindung kann die Mitnehmerspitze zweckmäßig so ausgebildet sein, daß die Mitnahmebolzen in ihren Bohrungen axial geführt und vorzugsweise durch je einen radialen Schraubenstift gegen Verdrehen gesichert sind. Eine zuverlässige Mitnahme des eingespannten Werkstücks kann gemäß der Erfindung dadurch erreicht werden, daß die Mitnahmebolzen je mit einer einzigen radialen Eingriffschneide versehen sind. Dabei können die Eingriffsenden der Mitnahmebolzen verschieden gestaltet und diese gegeneinander auswechselbar sein.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise an einer Ausführungsform des Gegenstandes derselben, und zwar zeigt

Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Mitnehmerspitze in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht und

Fig. 2 eine Vorderansicht hierzu.

Hierin bezeichnet 1 eine Führungshülse mit Morsekonus am rückwärtigen Ende und 2 einen in einer Bohrung der Hülse 1 geführten Körner, der unter der Wirkung einer Feder 3 steht. In der Führungshülse 1 ist eine Ringnut 4 vorgesehen, in die axiale Bohrungen münden. Tn diesen sind Mitnahmebolzen 5 angeordnet, die unter dem Einfluß einer Feder 6 an einem Anschlag der Führungshülse 1 anliegen. Dieser kann beispielsweise aus dem Ende je einer Schraube 7 bestehen, die in eine radiale Bohrung der Hülse 1 geschraubt ist und mit ihrem Ende in eine Längsnut des zugehörigen Mitnahmebolzens 5 ragt.

80S 659/125

Die Ringnut 4 nimmt einen Druckausgleichkörper in sich auf, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes aus kleinen Stahlkugeln 8 besteht, die die Ringnut 4 völlig ausfüllen. Die Mitnahmebolzen 5, die gleichmäßig in beliebiger Anzahl über den Umfang der Führungshülse 1 verteilt sind und aus hochwertigem Stahl bestehen, sitzen mit ihrem rückwärtigen Ende auf den Stahlkugeln 8 auf und stehen mit ihrem stirnseitigen Ende über die Stirnfläche der Hülse 1 vor. An diesem Ende sind sie mit je einer scharfen Zahnschneide 9 versehen, mit der sie an dem Werkstück unmittelbar anliegen.

Beim Einspannen der Werkstücke wird der Körner 2 gegen die Wirkung der Feder 3 in die Führungshülse 1 hineingeschoben. Sobald das Werkstück an den Zahnschneiden 9 der Mitnahmebolzen 5 zur Anlage kommt, wird der von derReitstockpinole erzeugte Einspanndruck durch die Mitnahmebolzen 5 auf die Stahlkugeln 8 übertragen. Diese werden hierdurch gegen die Mantelfläche des Körners 2 gepreßt, der gegebenenfalls mit Rillen versehen sein kann, und spannen so den Körner 2 zuverlässig fest.

Da die Mitnahmebolzen 5 voneinander völlig unabhängig und in je einer eigenen Bohrung der Hülse 1 geführt sind, passen sie sich etwaigen Unebenheiten in der Anlagefläche des Werkstückes vollkommen an, und durch die Stahlkugeln 8, die innerhalb der Ringnut 4 verschiebbar sind, findet außerdiem zwischen den Mitnahmebolzen 5 ein Druckausgleich statt.

Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Mitnehmerspitze können auch solche Werkstücke sicher eingespannt werden, deren Stirnfläche sehr unregelmäßig ausgebildet ist, z. B. geschmiedete Werkstücke od. dgl. Durch die voneinander unabhängige Anordnung der Mitnahmebolzen 5 können Abweichungen bis 10 mm von der sonst üblichen Planfläche ausgeglichen werden, und der aus den Stahlkugeln 8 bestehende Druckausgleichkörper sorgt dafür, daß trotzdem der mittlere Abstand der Zahnschneiden 9 von der Stirnfläche der Hülse 1 immer gleichbleibt.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Mitnehmerspitze für Werkzeugmaschinen mit einem Körner, der in einer Führungshülse unter der Wirkung einer Feder an einem Anschlag anliegt und beim Einspannen des Werkstückes gegen die Spannkraft dieser Feder zurückschiebbar ist, und mit axial verschiebbaren Mitnahmebolzen, die mit Eingriffschneiden an dem Werkstück anliegen und mit ihren rückwärtigen Enden auf einem Durchausgleichkörper aufsitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmebolzen (5) unabhängig von dem Körner (2) in Bohrungen der Führungshülse (1) angeordnet sind und diese Bohrungen in einem ringförmigen Kanal der Hülse (1) münden, der den Druckausgleichkörper in sich aufnimmt.

2. Mitnehmerspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmebolzen (5) in ihren Bohrungen axial geführt sind.

3. Mitnehmerspitze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmebolzen (5) durch je einen radialen Schraubenstift (7) gegen Verdrehen gesichert sind.

4. Mitnehmerspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahmebolzen (5) je mit einer einzigen radialen Eingriffsschneide (9) versehen sind.

5. Mitnehmerspitze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsenden der Mitnahmebolzen (5) verschieden gestaltet und diese gegeneinander auswechselbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldung G 33131 b/49 a (bekanntgemacht am 3. 1. 1952);

schweizerische Patentschrift Nr. 227 206;
belgische Patentschrift Nr. 498 436;

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 900 166, 949 438.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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