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Umsteuervorrichtung für Riemen-oder Seiltrieb mit Stufenscheiben unterschiedlichen
Durchmessers Bei Magnettonbandgeräten werden oft bei einem Gerät mehrere der international
genormten Tonträgergeschwindigkeiten verwendet. Diese Geschwindigkeiten liegen bei
76,2 cm/Sek, 38,1 cm/Sek., 19,05 cm/Sek., 9,5 cm/Sek. und 4,75 cm/Sek. Von diesen
Geschwindigkeiten werden je nach dem Anwendungszweck des betreffenden Magnettongerätes
oft zwei benachbarte Geschwindigkeiten in. einem Gerät benutzt. Dabei werden die
Geräte mit den höheren Bandgeschwindigkeiten von 76,2 cm/Sek., 38,1 cm/Sek. und
19,05 cm/Sek. insbesondere beim Rundfunk und in anderen hochwertigen elektroakustischen
Anlagen verwendet, weil sich damit Aufzeichnungen höchster Qualität erzielen lassen.
Die Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/Sek. ergibt nach dem heutigen Stand der Technik
nur befriedigende Ergebnisse bei der Aufzeichnung und Wiedergabe von Sprache, so
daß man sich ihrer vornehmlich für Diktierzwecke bedient.
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Es ist bekannt, zur Geschwindigkeitsumsteuerung bei Magnettongeräten
mit polumschaltbaren Motoren zu arbeiten. Diese Ausführung ist verhältnismäßig teuer.
Ferner ist es bekannt, bei der Umsteuerung an der einen Geschwindigkeit auf die
andere zumindest ein Zwischenrad zusätzlich zu verwenden. Diese Art der Umsteuerung
.erhöht die Gefahr des Auftretens von Gleichlauffehlern.
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Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Mängel bekannter Geschwindigkeitsumsteuervorrichtungen
für Riemen- oder Seiltriebe zu vermeiden. Sie betrifft dementsprechend eine Umsteuervorrichtung
für einen Riemen- oder Seiltrieb mit Stufenscheiben unterschiedlichen. Durchmessers.
Die Erfindung schlägt für den in Rede stehenden Zweck eine außerordentlich einfache
und selbst bei unmittelbarem Nebeneinanderliegen der Stufenscheiben unterschiedlichen
Durchmessers betriebssichere Umsteuervorrichtung der in Rede stehenden Art vor,
die sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß der Umschaltung ein in entgegengesetzten
Richtungen um die Treibscheibenwelle verschwenkbares Kurvenstück mit zwei den Riemen
während der Umsteuerung seitlich führenden Flächen dient, die gegen die jeweilige
Riemenlaufebene derart geneigt sind, daß bei der Umsteuerung des Riemens die eine
Führungsfläche, dem Grad der Verschwenkung entsprechend, den Riemen aus der alten
Riemenlaufebene in die neue axial verdrängt, und umgekehrt. Dabei weist das Kurvenstück
eine Riemenführungsnut mit einer durch die beiden seitlichen Führungsflächen begrenzten
Grundfläche auf, so daß durch die Nutgrundfläche der Riemen während der Verschwenkung
um die Treibscheibenwelle über die gegebenenfalls kantige Übergangsfläche zwischen
den Treibscheiben unterschiedlichen Durchmessers radial verdrängt wird. Durch diese
Ausbildung ist die vorgeschlagene Geschwindigkeitsumsteuervorrichtung auch für Antriebe
mit Keil- und Rundriemen bzw. Seilen brauchbar, die in entsprechenden Treib-Scheiben
mit Keilnuten bzw. Rundnuten laufen. Durch die vorgeschlagene Ausbildung des Kurvenstücks
wird durch die gleichzeitig mit der axialen Verdrängung bewirkte radiale Verdrängung
des Riemens bzw. Seils der Riemen bzw. das Seil über die höheren Nutenränder vorübergehend
hinweggeschoben bzw. verdrängt.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Fig. 1 bis 6 beschrieben. Von diesen Figuren zeigen Fig. 1 und 2 die vorgeschlagene
Umsteuervorrichtung in der einen extremen Betriebsstellung im Auf- bzw. Grundriß,
Fig. 3 und 4 in der anderen extremen Betriebsstellung gleichfalls im Auf- und Grundriß
und Fig. 5 und 6 eine dazwischenliegende Betriebsstellung im Auf- bzw. Grundriß.
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Auf dem Achsstummel 1 des Antriebsmotors 2 eines Magnetbandgeräts
sind zwei dem gewünschten Geschwindigkeitsverhältnis entsprechend bemessene Treibscheiben
3 und 4 fest angeordnet. Von ihnen aus wird wahlweise die Schwungmasse 5 mit der
aufsitzendenTonrolle 6mit dergewünschten Geschwindiglceit über dien elastischen
Riemen 7 angetrieben. Über die Tonrolle 6 gleitet das Band 8, das im Falle der Tonaufnahme:
oder der Tonwiedergabe durch die in
bekannter Weise verschwenkbare
Andruckrolle 9 angedrückt wird. Der hier nicht interessierende Antrieb der Wickelteller
kann in einer bekannten Weise ausbebildet sein.
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In der Montageplatte 10 ist die mit zwei Flanschen 11 versehene Steuerscheibe
12 koaxial zur Motorwelle 1 mit dem aufgesetzten Kurvenstück 13 um die Motorwelle
verschwenkbar gelagert. Das Kurvenstück 13 weist zwei den Riemen 7 oder das Seil
während der Umsteuerungen seitlich führende Flächen 14 und 15 auf, die derart gegen
die jeweilige normale Riemenlaufebene gneigt sind, daß bei der Umsteuerung des Riemens
7 die eine Führungsfläche 14 bzw. 15, dem Grad der Verschwenkung entsprechend, den
Riemen 7 aus der alten Riemenlaufebene in die neue axial verdrängt, und umgekehrt.
Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Betriebszustand liegt der Riemen 7 auf der größeren
Antriebsscheibe 4 auf, wodurch das Tonband 8 entsprechend der größeren Bandgeschwindigkeit
angetrieben wird. Zwecks Umschaltung des Gerätes auf die kleinere Bandgeschwindigkeit
wird das Kurvenstück 13 im entgegengesetzten Uhrzeigersinne um die Motorwelle 1
mit Hilfe des Bedienungsmittels 21 verschwenkt. Der an dem Bedienungsmittel 21 oben
sitzende Steuerknopf ist der Einfachheit halber nicht mit dargestellt. Das Bedienungsmittel
21 läuft in der strichpunktiert in der Fig. 4 angedeuteten O-förmigen Führung 20
der nicht dargestellten Abdeckplatte. Das Kurvenstück 13 ist so um etwa 160 bis
170° in beiden Drehrichtungen verschwenkbar. Während der Verschwenkung im entgegengesetzten
Uhrzeigersinne läuft der Riemen 7 in steigendem Maße auf die untere geneigte seitliche
Führungsfläche 15 des Kurvenstücks 13 auf, wodurch der Riemen 7 aus der alten, durch
die untere Riemenscheibe 4 laufenden Riemenlaufebene in die neue, durch die obere
Riemenscheibe 3 gehende Riemenlaufebene axial verdrängt wird. Das Kurvenstück 13
wird dabei aus der in der Fig. 2 dargestellten Stellung in die aus der Fig. 4 ersichtliche
neue Stellung verschwenkt, in der das Kurvenstück 13 für die Umsteuerung des Riemens
7 von der kleinen Riemenscheibe 3 auf die größere Riemenscheibe 4 bereitsteht. Der
Riemen wird in der jeweiligen normalen Laufebene bereits durch die seitlichen Flächen
14 und 15 des Kurvenstücks 13 geführt. Die Durchmesser der Treibscheiben 3 und 4
sind so bemessen, daß der z. B. aus Kunststoff hergestellte Riemen 7 von seiner
Ausgangslänge durch die Scheibe 4 mit dem größeren Durchmesser höchstens 9% und
durch die Scheibe 3 mit dem kleineren Durchmesser mindestens 5% Dehnung erfährt.
Die Übergangsflächen zwischen den einzelnen Treibscheiben können zusätzlich abgerundet
und konisch verlaufen. Für den Riemen wird ein entsprechend elastisches Material,
beispielsweise Kunststoff oder Gummi bzw. eine Drahtspirale, verwendet.
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Um die vorgeschlagene Umsteuervorrichtung auch für Riemen- oder Seiltriebe
mit Keil- bzw. Rundriemen verwenden zu können, bei denen die Riemen in Treibscheiben
mit Keil- oder Rundnuten laufen, weist das Kurvenstück 13 die Riemenführungsnut
mit einer durch die beiden seitlichen Führungsflächen 14 und 15 begrenzten Grundfläche
16 einer derartigen Gestaltung in der Längsrichtung auf, daß durch die Nutgrundfläche
der Riemen 7 während der Verschwenkung um die Treibscheibenwelle 1 über die kantigen
Übergangsflächen zwischen den Treibscheiben 3 und 4 unterschiedlichen Durchmessers
radial verdrängt wird. Wird das Kurvenstück 13 aus der in Fig.2 ersichtlichen Betriebsstellung
über die aus der Fig. 6 ersichtliche Betriebsstellung in die aus der Fig.4 ersichtliche
Betriebsstellung verschwenkt, so wird durch die Nutgrundfläche 16 im Zusammenwirken
mit der seitlichen Führungsfläche 15 der Riemen 7 zunächst aus der Nut 17 der Riemenscheibe
4 größeren Durchmessers unter gleichzeitiger Verdrängung in axialer Richtung herausgehoben,
so daß er sich, wie aus der Fig.6 ersichtlich, mit der wachsenden Verschwenkung
des Kurvenstücks 13 allmählich in die Nut 18 der Riemenscheibe 3 kleineren Durchmessers
legt. Wie aus den Fig. 1 bis. 4 ersichtlich, ist das Kurvenstück 13 so gestaltet,
daß in der jeweiligen normalen Riemenlaufebene der Riemen 7 bereits durch die seitlichen
Flächen 14, 15 des Kurvenstücks 13 geführt wird. Es ist diesen Figuren aber ferner
zu entnehmen, daß die Nutgrundfläche 16 des Kurvenstücks 13 so gestaltet ist, daß
die Fläche 16 den Riemen 7 in den beiden Endstellungen nicht mehr berührt. Zu diesem
Zweck ist ein Teil der Nutgrundfläche 16 dort, wo die angrenzenden seitlichen Führungsflächen
14, 15 des Kurvenstücks 13 der Einführung des Riemens 7 in die Nut 18 der Riemenscheibe
3 kleineren Durchmessers dienen, an der Stelle 19 (Fig. 1) ausgespart. Wird das
Kurvenstück 13 in der Laufrichtung des Riemens 7 verschwenkt, so wird der Umsteuervorgang
durch den laufenden Riemen unterstützt.
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Die vorgeschlagene Geschwindigkeitsumsteuervorrichtung ist ganz allgemein
für Riemen- und Seiltriebe mit Stufenscheiben unterschiedlichen Durchmessers verwendbar.
Dabei können bei Stufenscheiben unterschiedlichen Durchmessers auch solche mit Keil-
oder Rundnuten Verwendung finden. Die vorgeschlagene Geschwindigkeitsumsteuervorrichtung
setzt ein entsprechend nachgiebiges Zugmittel voraus. Als geeignete Riemenmaterialien
haben sich Kunststoffe aus der Gruppe der Äthylenglykol-Adipinsäure-Polyester oder
Gummi erwiesen. Bei größeren Aggregaten können auch Riemenspannrollen Verwendung
finden.