DE1040570B - Gewichtentlastende nachgiebige Abstuetzung von Dampfturbinenteilen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine gewichtentlastende nachgiebige Abstützung von Dampfturbinenteilen, die im Betrieb ihre Lage in geringem Umfang müssen ändern können.

Bekannt ist solche Abstützung durch Federn. Sie haben die Nachteile, daß die Stützkraft sich mit der Lage des zu stützenden Teiles ändert, also nicht ständig Gleichgewicht bewirkt, und daß die Federn wegen der oft großen Last oft stark und daher sperrig sein müssen.

Bekannt ist ferner solche Abstützung durch einen Kolben, der in einem Zylinder von Druckflüssigkeit beaufschlagt wird. Das ist ein unerwünscht kostspieliger Aufwand.

Die Erfindung bewirkt die Entlastung durch Gegengewicht.

Die Kraftübertragung vom Gegengewicht zum abzustützenden Teil könnte durch Hebel geschehen. Doch dieses Mittel hat den Nachteil, daß der Hebel, wenn die Längenänderung des abzustützenden Teils beträchtlich ist, sehr lang sein müßte, also sperrig und schwer sein würde; dafür fehlt es bei Turbinen üblicherweise an Platz.

Nach der Erfindung geschieht daher die Kraftübertragung über einen Seilzug mittels Flaschenzuges oder Wellrades, der bzw. das die vom Gegengewicht ausgeübte Zugkraft in durch die Übersetzung verstärktem Maße auf den abzustützenden Teil überträgt.

Entlastung durch Gegengewicht über Seilzug mittels Wellrades ist an sich bekannt, z. B. für die Bohrspindel großer Bohrmaschinen; bei Dampfturbinen ist sie jedoch noch nicht bekanntgeworden.

Die erfindungsgemäße Anordnung macht es bei Anwendung von Differentialgetriebe-Flaschenzügen, die beispielsweise mit Planeträdern arbeiten, möglich, Übersetzungen von 1 :40 bis 1 :60 anzuwenden, wodurch die Abmessungen der gesamten Abstützeinrichtung sowie des Spanngewichtes außerordentlich herabgesetzt werden können, so daß auch bei beschränktesten Raumverhältnissen ein Einbau der Abstützeinrichtung noch ermöglicht wird.

Als Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung die Abstützung eines Einströmkastens einer Turbine dargestellt.

Mit 1 ist das Fundament bezeichnet, 2 stellt die Turbine dar, 3 den Einströmkasten, 4 einen Rohrkrümmer, mit dessen Hilfe die Verbindung zwischen Einströmkasten und Turbine hergestellt ist, 5 die Frischdampfzuleitung, die zu dem Einströmkasten führt.

An dem Einströmkasten ist der Ansatz 6 angebracht, in dessen Auge 7 der Haken des Flaschenzuges eingreift, der an einer am Fundament abgestützten Grundplatte 9 aufgehängt ist. Dieser Flaschenzug ent-Gewichtentlastende nachgiebige
Abstützung von Dampfturbinenteilen

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktienges ells chaf t,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Hans Memmel, Mülheim/Ruhr,
ist als Erfinder genannt worden

hält ein Stirnradgetriebe in Form von Planetenrädern, mit dessen Hilfe der Zug eines Gewichtes 10 unter entsprechender Vergrößerung der Zugkraft auf den Einströmkasten wirkt. Dadurch wird das Gewicht von Einströmkasten, Frischdampfzuleitung und Rohrkrümmer abgefangen, so daß das Turbinengehäuse keine unzulässige Belastung erleidet.

Aus der gezeigten Anordnung ist ersichtlich, daß der Flaschenzug sich sehr gut in die Anlage einfügt und praktisch keinen zusätzlichen Platz in Anspruch nimmt.

Der Flaschenzug kann in diesen Fällen ohne Zugketten und Sperrklinken Anwendung finden, so daß er noch billiger als in den normalen Anwendungsfällen ist. Außerdem kann in diesem Anwendungsfall der Flaschenzug erheblich höher belastet, also mit einem größeren Gegengewicht ausgeführt werden als bei anderen Verwendungszwecken, da hier die Voraussetzungen, die in anderen Fällen Sicherheitsvorschriften bedingen, nicht vorliegen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Gewichtentlastende nachgiebige Abstützung von Dampfturbinenteilen, die im Betriebe ihre Lage in geringem Umfange müssen ändern können, de durch gekennzeichnet, daß die Abstützung durch Gegengewicht über Seilzug mittels Flaschenzuges oder Wellrades geschieht, der bzw. das die vom Gegengewicht ausgeübte Zugkraft in durch die Übersetzung verstärktem Maße auf den abzustützenden Teil überträgt.

809 657/89

2. Abstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flaschenzug ein solcher mit Planetzahnrädergetriebe ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 633122, 830871, 574;

schweizerische Patentschriften Nr. 132 410,188087; britische Patentschrift Nr. 631 181; französische Patentschrift Nr. 827 056;

Gaede-Stegemann-Spennemann, »Amerikanische Dampfkraftwerke«, Verlag Hanser, München 1951, S. 71;

Grimsehl, »Lehrbuch der Physik«, Verlag Teubner, Leipzig 1954, S. 134/135 und 141/142;

Kraft, »Die Dampfturbine im Betriebe«, Verlag Springer, 1952, S. 67;

Stodola, »Dampf- und Gasturbinen«, Verlag Springer, 1924, S. 540/541;

Haeder, »Konstruieren und Rechnen«, Verlag Carl Schmidt & Co, Berlin, 1941, Bd. I, S. 968/969.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 657/49 9.58