-
Schallplatten -Aufbewahrungshülle Es ist bekannt, daß eine Schallplatte,
die wenigstens an der Oberfläche aus einem harzartigen Stoff, z. B. einem synthetischen
Harz wie Polyvinylchlorid Polystyren oder einem Copolymer von Vinylchlorid und Vinylacetat
besteht, oft eine elektrostatische Ladung annimmt, die meist durch Reibung der Plattenoberfläche
auf einer Unterlage entsteht. Solche elektrostatisch aufgeladenen Schallplatten
ziehen Staub, lose Papierfasern der Verpackung u. dgl. an, die äußerst schwierig
zu entfernen sind, um so mehr, da das Reiben mit einem Tuch, einer Bürste od. dgl.
die elektrische Ladung an der Oberfläche noch vergrößert.
-
Solcher Staub verringert die Qualität der Schallwiedergabe und muß
daher entfernt werden.
-
Hierfür ist es bereits bekannt, sogenannte antistatische Mittel in
eine Schallplatte einzubringen, die die elektrische Ladung schnell abfließen lassen
und somit das Festhalten von Staub auf der Platte verhüten.
-
Es hat sich jedoch ergeben, daß diese Mittel nicht immer gleichmäßig
gut wirken, und weiter, daß die Tonwiedergabe einer Schallplatte mit einem derartigen
Mittel oft schlecht ist, da ein Störton entsteht.
-
Wahrscheinlich ist die Unwirksamkeit des antistatischen Mittels darauf
zurückzuführen, daß es durch die Harzmasse bedeckt ist und daß sich das antistatische
Nilittel während des Warmpressens der Masse bei der Herstellung der Schallplatte
zersetzen kann.
-
Eine zu diesem Zweck vorgenommene Untersuchung hat erwiesen, daß die
Zersetzungsprodukte eines anti statischen Mittels selbst wahrscheinlich die Nebenlöne
hervorrufen. Überdies liegt die Möglichkeit vor, daß diese Zersetzungsprodukte das
harzartige Material der Platte katalytisch zersetzen.
-
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, eine Schallplatte mit der Lösung
eines antistatischen Mittels in einem flüchtigen Lösungsmittel zu befeuchten. Dieses
Verfahren wirkt jedoch nur dann auf die Dauer, wenn die Schallplatten sorgfältig
behandelt werden und der Staub stets mit einem reinen, insbesondere fettfreien Tuch
oder mit einer Bürste entfernt und eine Berührung mit der Hand vermieden wird.
-
Werden diese Vorkehrungen unterlassen, so ver ringert sich die antistatische
Wirkung schnell. und das Befeuchten muß dann wiederholt werden, was in der Praxis
häufig dazu führt, daß die Plattenoberfläche klebrig wird, da das Lösungsmittel
oft nicht vollständig verdampft, wenn das antistatische Mittel zu reichlich aufgetragen
oder das Lösungsmittel verunreinigt wird. Infolgedessen bleiben Staubteilchen auf
der Plattenoberfläche kleben, die nur mit einem Reinigungsmittel entfernt werden
können, worauf die Platte wieder mit einer neuen Schicht antistatischen Mittels
überzogen werden muß.
-
Gemäß der Erfindung wird die elektrostatische Auf-
ladung einer Schallplatte
unter Anwendung antistatischer Mittel in der Aufbewahrungshülle verhindert.
-
Die Erfindung hesteht darin, daß die inneren, eine eingeschobene
Schallplatte berührenden Flächen der Hülle mit einem sich schnell auf der Plattenoberfläche
ausbreitenden antistatischen Mittel versehen sind. Bekanntlich ist die meist aus
Papier oder Pappe hergestellte Schallplatten-Aufbewahrungshülle, in die die Platte
gewöhnlich nach dem Abspielen wieder hineingeschoben wird, ziemlich dauerhaft ausgebildet.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß diejenigen Teile der Aufbewahrungshülle,
die mit der I'lattenoberfläche in Berührung kommen, wenn sie mit einem antistatischen
Mittel versehen sind, stets etwas von diesem Mittel auf die Plattenoberfläche übertragen.
Bei richtiger Dosierung und Haftung eines antistatischen Mittels an den erwähnten
Teilen der Aufbewahrungshülle können Staub, Papierfasern, Plüsch u. dgl. leicht
entfernt werden, da sie nicht mehr angezogen werden. Die vorerwähnten Nachteile
einer Behandlung mit einer Lösung eines antistatischen Mittels werden auf diese
Weise vermieden.
-
Es hat sich nämlich ergeben, daß bereits äußerst kleine Mengen des
antistatischen Mittels ausreichen können. In manchen Fällen genugt eine Menge von
0,005 mg antistatischen Mittels pro dm2 Plattenoberfläche, um die elektrische Ladung
abfließen zu lassen, während Mengen bis zu 2,5 mg pro dm2 einer Schallplatte stets
ausreichen, um sogar bei geringer Luftieuchtigkeit,
z. B. bei einer
relativen Feuchtigkeit von 20 %, eine Oberflächenladung schnell abfließen zu lassen.
Bei entsprechender Ausbildung der Schallplatten-Aufbewahrungshülle ist es möglich,
eine wesentlich größere Menge eines antistatischen Mittels zu speichern und l>ei
periodischer Berührung teilweise an die Schallplatte abzugeben.
-
Voll dem anti statischen Mittel verwendet man zweckmäßig Alengen
von 1 bis 30 glm2, wobei sich diese Mengen auf die Oberfläche der Nufhewahrungshülle
lieziehen. Die Auswahl der richtigen Menge erfolgt je nach der Art des antistatischen
Mittels und der Xatui des für die N'ufbe','-ahrunochülle verwendeten M7erkstoffs.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin dung wird eine Aufbewahrungshülle
verwendet, bei der das antistatische Mittel sich vorwiegend in der Olerflächeiischicht
der Hülleninnenfläche befindet, wol>ei die Oberflächenschicht aus einem porösen
faserigen Werkstoff besteht. Solches Material hat sich als geeignet erwiesen, das
antistatische Mittel in ausreichenden Mengen auf die Plattenoberfläche zu übertragen.
-
Da eine poröse faserige Schicht, z. B. Filtrierpapier u. dgl.. sich
allein nicht als Aufbewahrungshülle eignet. wird sie mit einer Außenschicht aus
einer steiferen Papiersorte hedeckt.
-
Es hat sich jedoch gezeigt. daß im Innern der Faserschicht enthaltene
antistatische Mittel nur schwierig abgegeben werden.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird daher das anti statische Mittel
möglichst auf der Seite der Faserschicht konzentriert. die die Schallplatte berührt.
Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z. B. indeni die poröse und gegebenenfalls
faserige Schicht mit einem in einer leicht flüchtigen Flüssigkeit enthaltenden antistatischen
Mittel besprüht und die Flüssigkeit dann zum Verdampfen gebracht wird. Die suspendierten
Teilchen bleiben auf der Oberfläche des porösen Materials zurück, und die Flüssigkeit.
die zum größten Teil hineindringt, wird verdampft. Die poröse faserige Oherfläche
kann auch vor dem Aufsprühen des antistatischen Mittels erwärmt werden und auf die
warme Schicht eine Lösung eines antistatischen Mittels in einer flüchtigen Lösung
gespritzt werden. Dieses Lösungsmittel verdampft schnell, bevor es die Möglichkeit
hat, tief in die Faserschicht einzudringen. Durch die Wahl der Temperatur, des angewandten
Lösungsmittels, der Umstände, unter denen dieses Lösungsmittel verdampft wird, und
der Porösität kann erzielt werden, daß das antistatische Mittel in einer verhältnismäßig
dünnen Schicht konzentriert wird.
-
Man kann auch in der Weise vorgehen, daß die Poren der von der Schallplatte
abgewandten Außenseite der Hülle mit einem inerten Füllmaterial, z. B.
-
Vaseline, ausgefüllt werden.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein zähflüssiges
antistatisches Mittel auf eine nicht absorbierende Oberfläche aufgebracht und die
Faserschicht dagegengedrückt, die sodann als
Innenschicht einer Schallplattenhülle
Verwendung findet. Dies hat den Vorteil, daß eine Bearheitung mit flüchtigen Lösungsmitteln
in Wegfall kommt.
-
Viele antistatische Mittel sind zähflüssig oder breiartig und können
somit unmittelbar verarbeitet werden. Antistatische Mittel, deren Konsistenz sich
nicht für diese Anwendung eignet, können mit neutralen, einen Brei bildenden Stoffen,
vorzugsweise einem pflanzlichen 01. z. B. Baumwollkornöl, gemischt werden.
-
Bei einer geeigneten Ausführungsform dieses Vefahrens wird mittels
eines Druckverfahrens die antistatische Schicht in Form einer Paste auf die Faserschicht
aufgebracht. Dabei sollte der bedruckte Teil der Faserschicht. wenigstens sofern
er nach Verarheitulig der Faserschicht zu einer Aufbewahrungshülle eine eingeschobene
Schallplatte berührt. im Vergleich zu dem nicht bedruckten Teil groß sein.