[go: up one dir, main page]

DE1036564B - Bekaempfung von Pilzen und Nematoden - Google Patents

Bekaempfung von Pilzen und Nematoden

Info

Publication number
DE1036564B
DE1036564B DEG13993A DEG0013993A DE1036564B DE 1036564 B DE1036564 B DE 1036564B DE G13993 A DEG13993 A DE G13993A DE G0013993 A DEG0013993 A DE G0013993A DE 1036564 B DE1036564 B DE 1036564B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acrylate
acrylic acid
volatile
acid esters
nematodes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEG13993A
Other languages
English (en)
Inventor
Ralph Elwood Althaus
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Goodrich Corp
Original Assignee
BF Goodrich Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BF Goodrich Corp filed Critical BF Goodrich Corp
Publication of DE1036564B publication Critical patent/DE1036564B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N37/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
    • A01N37/06Unsaturated carboxylic acids or thio analogues thereof; Derivatives thereof

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Bekämpfung von Pilzen und Nematoden Die Erfindung betrifft die Verwendung von flüchtigen Acrylsäureestern zur Unterbindung des Wachstums von Pilzen und Nematoden und insbesondere ein Verfahren, um Pflanzen vor Befall durch Schimmelpilze und Nematoden mit Hilfe flüchtiger Acrylsäureester zu schützen.
  • Viele pflanzliche Stoffe, z. B. Körnerfrüchte oder Getreide, werden nach der Ernte lange gelagert und müssen während dieser Zeit vor Befall durch Schimmelpilze geschützt werden. Dabei muß der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides vor der Einlagerung sorgfältig geregelt werden, um eine mögliche Entwicklung von Schimmelpilzen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Die Körner beherbergen gewöhnlich eine Vielzahl von Schimmelpilzsporen, die nur günstige Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen brauchen, um sich sofort zu entwickeln und im ganzen Lager auszubreiten.
  • Saatgut unterliegt den gleichen Gefahren wie nicht zur Saat bestimmtes Erntegut. Bei Saatgut muß aber die Behandlung mit noch größerer Sorgfalt erfolgen, um eine mögliche Sterilisation zu vermeiden. Zudem werden Saaten auch nach dem Aussäen von Schimmelpilzbefall bedroht, der sehr oft die normale Entwicklung des Pflanzenwachstums verhindert.
  • Am häufigsten schützt man das Korn dadurch, daß man es während der Lagerung mit Methylbromid oder Blausäure begast und alle Maßnahmen ergreift, um einen Wiederbefall zu verhindern. Dieses Verfahren bewährt sich im allgemeinen bei Insektenbefall gut, ist aber bei Schimmelpilzbefall nicht immer erfolgreich. In gewissen Fällen, in denen die chemische Behandlung das Getreide oder Saatgut auch vor Schimmelpilzbefall wirksam schützt, werden aber die Saaten selbst ebenfalls abgetötet.
  • Weiterhin greifen in den infizierten Böden vorhandene Nematoden das Wurzelsystem von wachsenden Pflanzen an und stören die im Aufbrechen befindlichen Pflanzen erheblich im Wachstum. Die bisher zur Bekämpfung von Nematoden angewandten Mittel waren erheblich phytotoxisch und konnten deswegen nicht in bepflanzten Böden angewandt werden, so daß neue Mittel für diesen Zweck gefunden werden mußten.
  • Erfindungsgemäß werden Schimmelpilze durch Behandlung von Körnern und Böden mit flüchtigen Acrylsäureestern bekämpft.
  • Des weiteren werden Nematoden im Boden dadurch bekämpft, daß man Acrylsäureester unter die Oberfläche infizierter Böden einspritzt, wobei diese Acrylsäureester den Vorteil aufweisen, daß sie erheblich weniger phytotoxisch als die bisher bekannten Mittel sind. Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
  • Es sei erwähnt, daß Schädlingsbekämpfungsmittel bekannt sind, deren Wirkstoffe Ester von ß-y-ungesättigten Alkoholen mit Acrylsäure darstellen. Diese Mittel dienen jedoch ausschließlich zur Bekämpfung von Insekten und deren Entwicklungsstadien und nicht zur Bekämpfung von Pilzen und Nematoden.
  • Die Behandlung mit den erfindungsgemäß angewandten Mitteln ist verhältnismäßig einfach: Das zu behandelnde Material wird den Dämpfen flüchtiger Acrylsäureester vorzugsweise in einem System ausgesetzt, das mehr oder weniger geschlossen ist und aus dem die Dämpfe nur schwer entweichen können. Die Behandlungszeit, d. h. die Zeit, die erforderlich ist, um auch die widerstandsfähigsten der vorhandenen Schädlinge abzutöten, beträgt im allgemeinen 1 bis 2 Stunden.
  • Folgende Acrylsäureester vernichten (Schimmel-) Pilze und Nematoden : Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sek.-Butyl- und Allylacrylat, Butylhydracrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Äthylhexylacrylat, Äthylmethacrylat, 2-Chloräthylacrylat und Methylcellosolveacrylat. Die Acrylsäureester sind in ihrer "-irkung nicht gleichwertig. Im allgemeinen haben die flüchtigeren Ester eine breitere Wirkung als die weniger flüchtigen Ester. So schützt z. B. das sehr flüchtige Methylacrylat Korn gegen Schimmelpilzbefall in einem geschlossenen System bei Raumtemperatur in einem Umkreis von mehr als 25 cm vom Behälter mit dem flüssigen Ester entfernt. Äthylenglykoldiacrylat schützt unter gleichen Bedingungen das Korn noch in einer Entfernung von etwa 15 cm vom Aufstellungsort des flüssigen Esters aus und n-Butylmethacrylat mit einer vergleichsweise niedrigen Flüchtigkeit weist unter denselben Bedingungen eine Schutzzone von etwa 6,5 cm Radius auf. In Hinsicht auf die Wirksamkeit gegenüber Nematoden gelten dieselben Verhältnisse.
  • Bekannt ist, daß Acrylsäureester zur Polymerisation neigen. Es ist aus diesem Grunde höchst zweckmäßig, ihnen einen Polymerisationsinhibitor in kleiner Menge zuzusetzen. Solche Polymerisationsinhibitoren sindp-tert.-Butylbrenzcatechin, Tetrachlorhydrochinon, Hydrochinon und symmetrisches Di-ß-naphthyl-p-phenylendiamin. Trotz der Anwesenheit eines Polymerisationsinhibitors sollen die Ester jedoch Sonnenlicht und übermäßiger Wärme nicht ausgesetzt werden.
  • In den folgenden Beispielen wird die Bekämpfung von Schimmelpilzen und Nematoden mit Hilfe von Acrylsäureestern näher erläutert.
  • Beispiel 1 Ungefähr 50g Weizen wurden mit einer wäßrigen Suspension von Schimmelpilzsporen befeuchtet, die aus einem mit Mehltau befallenen Weizen stammten. Auf den Boden eines Glasrohres von etwa 30 cm Länge und 2 cm Durchmesser wurde ein 0,4 ccm Methylacrylat enthaltender Tiegel gestellt. Etwa 3,5 cm über der Oberfläche des flüssigen Esters wurde eine durchlöcherte Porzellanplatte in dem Prüfrohr angebracht. Darauf wurde der mit der wäßrigen Schimmelpilzsporensuspension beimpfte Weizen in das Rohr gegeben und dieses mit einem Baumwollstopfen verschlossen. Die Sporen und das Mycel wurden in einer Inkubationszeit von 14 Tagen keimen bzw. wachsen gelassen. Am Ende dieser Zeit wurde die Unterbindungszone bestimmt. Sie erwies sich als größer als die gesamte Höhe der Weizensäule und machte etwa 24 cm aus. Das Methylacrylat verhinderte also in diesem geschlossenen System das Wachstum von Schimmelpilzen auf stark infizierten feuchten Weizenkörnern.
  • Beispiel II Nach dem im Beispiel I beschriebenen Verfahren wurde die Wirksamkeit zahlreicher anderer Ester der Acryl-bzw. :%fethacrylsäure bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
    Tabelle I
    Entfernung in cm
    von dem untersuchten
    Zur Behandlung benutzter Ester Ester in der das
    Wachstum von
    Schimmelpilzen unter-
    bunden wurde
    Äthylacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . > 24
    n-Propylacrylat . . . . . . . . . . . . . > 22,5
    n-Butylacrylat . . . . . . . . . . . . . . > 22,5
    sek.-Butylacrylat . . . . . . . . . . . . > 23
    Allylacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . . > 21,25
    Äthylenglykoldiacrylat ....... 12
    2-Chloräthylacrylat .......... 11
    Äthylmethacrylat ........... 10,75
    Methylcellosolveacrylat . . . . . . . . 10,50
    2-Äthylhexylacrylat ......... 7,5
    n-Butylmethacrylat . . . . .. . . . . . 6,75
    Butylhydracrylat ............ 6,25
    Cellosolveacrylat ............ 5,75
    Methylcarbitolacrylat ........ > 3,75
    Benzylcellosolveacrylat . . . . . . .. > 3,75
    Unbehandelte Kontrolle ....... > 3,75
    Aus diesen Ergebnissen geht deutlich hervor, daß die bei Raumtemperatur ziemlich flüchtigen Ester den Weizen besser schützen als Ester mittlerer Flüchtigkeit, während nur in geringem Umfange flüchtige Ester als Begasungsmittel weniger wertvoll sind.
  • Am Ende der 14tägigen Prüfperiode zeichnete sich die Unterbindungszone sehr deutlich ab. In den Fällen, in denen eine vollständige Bekämpfung nicht erreicht worden war, zeigten sich auf dem Weizen sprossende Mycele, aber selbst bei sehr großer Sporenzahl blieb die Unterbindungszone praktisch konstant.
  • Beispiel III Es wurde wie im Beispiel I vorgegangen, nur wurden 0,4 ccm eines in verschiedener Weise verdünnten Esters zur Begasung angewandt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1I zusammengestellt.
    Tabelle II
    Wirkung der Verdünnung
    auf die Aktivität von Acrylsäureestern gegenüber Pilzen
    Entfernung
    in cm von
    Volumen der Ester-
    Konzen- oberfläche,
    Benutztes Mittel tration Verdün- in der das
    des Esters nungsmittel Mittel das
    Wachstum
    von Schim-
    melpilzen
    °!o unterbindet
    Methylacrylat ..... 10 Petroläther 13,25
    20 desgl. > 22,75
    50 desgl. > 23,25
    Äthylacrylat....... 10 Petroläther 10,75
    20 desgl. 13,75
    50 desgl. > 23,25
    n-Propylacrylat .... 10 Xylol 10,0
    20 desgl. 11,75
    50 desgl. 14,5
    n-Butylacrylat ..... 10 Petroläther 9,5
    20 desgl. 10,5
    50 desgl. 14,25
    Unbehandelte
    Kontrolle ....... - - 3,75
    Diese Ergebnisse lassen erkennen, daß die fungizide bzw. fungistatische Wirksamkeit der Acrylsäureester mit zunehmendem Molekulargewicht bei der vorgenommenen Verdünnung allmählich abnimmt. Methylacrylat gewährt den größten Schutz und verhindert das Schimmelpilzwachstum durch seine Dämpfe selbst dann noch, wenn nur 0,08 ccm (20 Volumprozent) des Esters in dem flüssigen Testmedium vorhanden sind.
  • Die zum Schutz des Weizens oder anderer pflanzlicher Stoffe gegen Schimmelwachstum erforderliche Expositionszeit schwankt bei den verschiedenen flüchtigen Acrylsäureestern nicht erheblich, allerdings hat der Grad bzw. der Umfang des Sporenbefalls auf dem zu schützenden Stoff einen gewissen Einfluß auf die Länge der Behandlungszeit. Im allgemeinen genügen jedoch 2 Stunden Dampfeinwirkung, um die Sporen auf dem feuchten Korn zu zerstören.
  • Die flüchtigen Acrylsäureester bewähren sich auch bei jungen Pflanzen, z. B. Erbsenstecklingen; der bei ihnen auftretende Befall kann durch verschiedene Schimmelpilzarten, wie Fusarium, Phoma, Pythium Rhizoctonia, Sclerotinia und Thielavia, verursacht werden.
  • Beispiel IV Eine Bodenprobe, die sehr stark mit Schimmelpilzen der Gattung Pythium und Rhizoctonia infiziert war, wurde in Gewächshäusern in Beeten eingebracht. Der Boden in einem dieser Beete wurde nicht behandelt, um als Kontrolle zu dienen. Alle sonstigen Beete wurden in zehn gleiche Gebiete eingeteilt. Etwa in die Mitte des Bodens eines jeden Gebietes wurden 0,5 ccm des zu untersuchenden Acrylsäureesters eingespritzt. Ein Beet wurde also mit Methylacrylat, ein anderes mit Äthylacrylat, ein drittes mit Propylacrylat und ein viertes mit n-Butylacrylat behandelt. Die zugeführte Menge betrug etwa 135 kg pro 4000 qm. Ein weiteres Beet wurde mit Tetramethylthiuramdisulfid behandelt. Letzteres wurde in einer :Menge eingebracht, die etwa 0,20/, des Trockengewichtes des Saatgutes entsprach. Ein weiteres Beet wurde mit Chlorpikrin in der gleichen Menge wie bei den Acrylsäureestern behandelt. 6 Tage nach der chemischen Behandlung wurden in jedes Beet fünfzig Erbsen eingepflanzt. In dem unbehandelten Kontrollbeet gelangte nur ein Sämling über die Oberfläche des Bodens hinaus. Auf den mit Chlorpikrin und mit n-Propylacrylat behandelten Beeten gingen die Pflanzen zu 740/, auf; das Wachstum auf dem mit Chlorpikrin behandelten Beet war aber sichtlich behindert. Auf den anderen chemisch behandelten Beeten gingen die Keimlinge in geringerem Maße auf, als auf dem mit n-Propylacrylat behandelten; das Aufgehen war aber auf allen etwa so stark oder sogar noch etwas stärker wie auf dem mit Tetramethylthiuramdisulfid behandelten Boden.
  • Beispiel V In einer weiteren Versuchsreihe, bei der wie im Beispiel IV gearbeitet wurde, ergab sich wiederum, daß die Acrylsäureester bei der Bekämpfung des Schimmelbefalls von Sämlingen sehr wirksam waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
    Tabelle III
    Vergleich der Wirksamkeit der chemischen Behandlung
    mit Acrylsäureestern und Vergleichssubstanzen bei der
    Bekämpfung des Schimmelbefalls von Erbsensämlingen
    kg/ Auf- Prozentuale
    Behandlungsmittel ccm/ 4000 qm gehen Schädigung
    Beet Boden bzw. Ver-
    in °/° kümmerung
    Methylacrylat ..... 5 135 68 2
    Methvlacrylat ..... 10 270 76 2
    Äthylacrylat ....... 10 270 74 3
    n-Propylacrylat .... 5 135 69 2
    n-Propylacrylat.... 10 270 79 4
    26 °/o Methylbromid
    enthaltendesMittel 10 270 22 2
    Chlorpikrin . . . . . . . . 10 270 90 14
    Unbehandelte
    Kontrolle ....... - - 0 -
    Aus diesen Angaben geht hervor, daß Chlorpikrin zwar eine erhöhte Keimung der Saat ermöglicht, daß diese scheinbare Überlegenheit aber durch eine stärkere Schädigung der aufgehenden Pflanzen ausgeglichen wird. Beispiel VI Es wurde die Wirksamkeit der mit einem inerten Verdünnungsmittel verdünnten Acrylsäureester bei der Bekämpfung des Schimmelpilzbefalls untersucht. Es wurde das im Beispiel IV benutzte Verfahren angewandt. Die Ergebnisse mit Methylacrylat waren folgende:
    Tabelle IV
    Wirkung von Verdünnung und angewandter Menge Methylacrylat bei der Bekämpfung des Schimmelpilzbefalls
    Volumen- ccm aktives °/
    Behandlungsmittel konzentration ccm/Beet Verdünnungsmittel °
    Material Keimung
    °lo
    Methylacrylat . . . . . . . . .. . 20 5 1,0 Petroläther 38
    desgl. 50 5 2,5 desgl. 42
    desgl. 100 5 5,0 desgl. 52
    desgl. 20 10 2,0 desgl. 31
    desgl. 50 10 5,0 desgl. 73
    desgl. 100 10 10,0 desgl. 85
    desgl. 20 10 2,0 Xylol 32
    desgl. 50 10 5,0 desgl. 72
    Kontrolle .............. - - - - 14
    Aus diesen Angaben geht hervor, daß die verdünnten Ester bei vergleichbaren Mengen eine etwas stärkere Schutzwirkung entwickeln, als die unverdünnten. Dies mag - wenigstens zum Teil - an dem Unterschied zwischen der Oberflächenbedeckung bei den verdünnten und den unverdünnten Estern liegen.
  • Die flüchtigen Ester der Acrylsäure sind in hohem Grade auch nematodenaktiv; insbesondere Methylacrylat ist in der Bekämpfung tierischer Parasiten im Boden dem Methylbromid und Chlorpikrin überlegen. Beispiel VII Aus init Nematoden infizierten Pflanzen stammende Gallen wurden fein zerschnitzelt und in Blumentöpfen in einem Lehmboden in einer Tiefe von 10 cm verteilt. Die auf Nematodenaktivität zu untersuchenden Verbindungen wurden 7,5 cm unter die Bodenoberfläche eingespritzt. Der Boden wurde dann leicht bewässert. 1 Woche nach der chemischen Behandlung wurde der Boden mit einer Gurkenart bepflanzt. 4 Wochen nach der Aussaat wurde das Pflanzenwachstum beobachtet und die Gallen auf den infizierten Wurzeln ausgezählt. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt.
  • Aus den Angaben geht hervor, daß Methylacrylat von den flüchtigen Estern gegenüber Nematoden am aktivsten ist und daß die Nematodenaktivität mit Absinken der Flüchtigkeit und mit zunehmendem Molekulargewicht abnimmt. Die verhältnismäßig nichtflüchtigen Acrylsäureester, z. B. 2-Chloräthylacrylat und Äthylenglykoldiacrylat, sind gegenüber Nematoden nur sehr wenig wirksam, wenn sie in Konzentrationen von 1 ccm in dem benutzten Blumentopf angewandt werden. Wenn dem Boden in diesem Topf 2 ccm zugefügt werden, erhöht sich die Schutzwirkung des 2-Chloräthylacrylats etwas, während eine größere Menge beim Äthylenglykoldiacrylat praktisch ohne Wirkung ist.
    Tabelle V
    Nematodenaktivität verschiedener Acrylsäureester unter Benutzung von Gurke als Indikatorpflanze
    Gesamtergebnis von drei Wiederholungen
    Behandlungsmittel Dosis ' Durchschnitt
    Pflanzenanzahl Gallenanzahl I Gallen/Pflanze
    I
    Methylacrylat .. .... . . . ..... .. . .... 1 ccm*) 13 I 31 2,4
    Äthylacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 ccm*) 12 296 I 24,6
    n-Propylacrylat . . .. . . .. . ... ... . .. . 1 ccm*) 11 401 36,4
    n-Butylacrylat..................... 1 ccm*) 12 395 33,0
    Allylacrylat ....................... 1 ccm*) 14 367 ! 26,2
    2-Chloräthylacrylat . . .. . .... . .... . . 1 ccm*) 12 553 46,1
    Methylcellosolveacrylat . . .... .... . .. 1 ccm*) 6 210 35,0
    Äthylenglykoldiacrylat . . . . . . . . . . . . . 1 ccm*) 6 299 49,8
    Cellosolveacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 ccm*) 8 184 23,0
    Äthylendibromid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 ccm*) 8 20 i 2,5
    Methylbromid**) .................. 1 ccm*) 9 383 42,5
    Chlorpikrin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 ccm*) 14 794 56,7
    Methylacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 ccm 16 6 0,4
    Äthylacrylat ...................... 2 ccm 14 198 14,1
    n-Propylacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 ccm 14 ! 249 17,8
    n-Butvlacrvlat..................... 2 ccm 12 ! 428 35,7
    Allylacrylat ....................... 2 ccm 4 90 22,5
    2-Chloräthylacrylat ................ 2 ccm 8 204 25,5
    Methylcellosolveacrylat . . . . . . . . . . . . . 2 ccm 6 171 28,5
    Äthylenglykoldiacrylat.............. 2 ccm 6 296 49,3
    Cellosolveacrylat................... 2 ccm 6 86 14,3
    Äthylendibromid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 ccm 2 10 @ 5,0
    Methylbromid**) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 ccm 13 556 42,7
    i
    Chlorpikrin........................ 2 ccm 14 826 59,0
    Unbehandelte Kontrolle . . . . . . . . . . . . 2 ccm 7 418 59,7
    *) Volumen der benutzten Verbindung in dem zu behandelnden Boden.
    **) Das Mittel enthielt 26% Methylbromid als aktiven Bestandteil.
    Beispiel VIII Nach dem im Beispiel VII beschriebenen Verfahren wurde die Nematodenakti«tät verdünnter flüchtiger Acrylsäureester untersucht. Die benutzten Verdünnungsmittel waren flüchtige Mineralölfraktionen, unter anderem Petroläther und aromatische Lösungsmittel, wie Xylol. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengefaßt.
    Tabelle VI
    Wirkung verschiedener Konzentrationen von Acrylsäureestern auf die Bildung von Nematodengallen auf Pflanzen
    Konzen- Gesamtergebnis bei drei Wiederholungen
    Behandlungsmittel tration Verdünnungsmittel Durchschnitt
    0/0 Pflanzenanzahl Gallenanzahl Gallen/Pflanze
    Methvlacrylat .................. 20 Petroläther 11 215 19,5
    desgl....................... 50 desgl. 8 0 0
    Äthvlacrylat.................... 20 desgl. 11 347 31,5
    -desgl....................... 50 desgl. 13 42 3,2
    n-Propylacrylat ................. 20 Xylol 8 167 20,9
    desgl....................... 50 desgl. 8 80 10,0
    n-Butylacrylat .................. 20 Petroläther 8 281 35,1
    desgl....................... 50 desgl. 11 197 ! 17,9
    Äthylendibromid ................ 100 keins 13 3 0,2
    Methylbromid (26 °/o) . . . . . . . . . . . . 100 keins 8 199 24,9
    Chlorpikrin ..................... 100 keins 11 266 24,2
    Unbehandelte Kontrolle . . . . . . . . . . - - 6 162 27,0
    In jedem Fall wurde 1 ccm der zu untersuchenden Verbinde ag zu dem Boden in den Blumentopf gegeben. Die Wirk- amkeit der Acrylsäureester gegenüber Nematoden sinkt @Zit zunehmendem Molekulargewicht allmählich ab. Allem Anschein nach geht die Nematodenwirksamkeit der verdünnten Ester mit ihrer fungiziden Aktivität annähernd parallel, so daß eine Lösung des Esters in etwa 50 0,/oiger Konzentration oder mehr in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel sowohl zur Scbiiiunelpilz- als auch zur Nematodenbekämpfung benutzt werden kann. Die Verweilzeit der flüchtigen Acn-lsäureester im Boden ist sehr kurz. 24 Stunden nach der Anwendung sind c?ie Dämpfe der Ester soweit verteilt, daß sie auf die Pflanz(-n nicht giftig wirken. 1 oder 2 Tage nach der Behandlung des Bodens kann die Saatkeimung in geringen Maße beschränkt sein.
  • Zur Begasung von Körnerfrüchten und Böden können auch Gemische der Acrylsäureester benutzt werden. Bei den hier beschriebenen Verfahren zur Bekämpfung des Wachstums von Pilzen und Nematoden hat sich das Methylacrylat in verdünnter oder unverdünnter Form als am wirksamsten erwiesen.
  • Die stark flüchtigen Acrylsäureester können dem Boden in Form wäßriger Emulsionen zugesetzt werden. Diese Emulsionen sind längere Zeit wirksam und insbesondere bei warmem Wetter oder in tropischen und halbtropischen Gebieten wertvoll. So wurde eine unter Verwendung von Natriumlaurylsulfat hergestellte Emulsion des Methylacrylats mit etwa 50 Gewichtsprozent Ester in einer Menge von etwa 135 kg/4000 qm Boden auf einen mit Nematoden infizierten Floridaboden während des Sommers aufgebracht. Die Dämpfe des Methylacrylats konnten 1 Woche nach der Anwendung noch in einer Tiefe von 30 cm festgestellt werden. Die Anzahl lebender Nematoden pro Volumeinheit des behandelten Bodens war stark verringert gegenüber einer unbehandelten Bodenprobe.
  • In einem Landgebiet wurde auf Apopkahumus eine Anpflanzung von Endivie [Cichorium endivia] so stark mit wurzelschädigenden N ematoden befallen, daß sie der Pflanzer verließ. Dieses Landstück wurde auf das Geratewohl mit einer etwa 50 Gewichtsprozent Methylacrylat enthaltenden Emulsion in Mengen von 135, 270 und 540 kg pro 4000 qm Boden behandelt. Die mit 540 kg Methylacrylat pro 4000 qm behandelten Gebiete wiesen keine lebenden Pflanzen mehr auf. Bei den mit 270 kg/ 4000 qm behandelten Bodenstücken dagegen wurden keine Pflanzen abgetötet; überraschenderweise erholten sie sich nach der Behandlung und gediehen normal weiter. Auf den mit 135 kg/4000 qm Methylacrylat behandelten Böden trat keine Giftwirkung in Erscheinung, so daß sich die Pflanzen normal entwickelten. Nach der Abernte der Endivie wurden die behandelten Bodenparzellen mit Tomaten und Gurken als Indikatorpflanzen bepflanzt; sie wuchsen ohne sonderliche Infektion auf.
  • Proben dieses stark infizierten Apopkadung-Bodens wurden in einem Gewächshaus mit Methylacrylatemulsionen in Mengen behandelt, die etwa 135 bis 270 kg/4000 qm entsprachen. Analoge Proben wurden mit entsprechenden Mengen des reinen, nichtemulgierten flüssigen Esters behandelt. Auf dem Boden wurden dann Caladium-Knollen angepflanzt, die ganz normal aufwuchsen. Durch eine ähnliche Behandlung des Bodens wurden Gardenien, japanischer Buchsbaum und sonstige Gewächse gegen den Befall mit Nematoden geschützt. Untersuchungen ergaben, daß die Citrus-Nematode (Tylenchulus semipenetrans) ebenso gut durch Methylacrylat vernichtet wird. Die obengenannten Emulsionen sollen vorzugsweise wenigstens 25 % Acrylsäureester enthalten; sie können bis zu 80 bis 85 Gewichtsprozent auf das Endprodukt bezogen, enthalten.
  • Geeignete oberflächenaktive Mittel, wie z. B. Dispergier- und Netzmittel, die zur Herstellung der beschriebenen Emulsionen benutzt werden können, sind: die Natrium- und Kaliumsalze von Fettsäuren, d. h. die weichen und harten Seifen; die Salze disproportionierter Abietinsäure (Harzseifen) ; die Salze der in Seetang vorkommenden Oxaldehydsäuren (Alginseifen) ; Alkali und Casein enthaltende Mittel; wasserlösliche Ligninsulfonate, langkettige Alkohole mit etwa 10 bis 18 Kohlenstoffatomen; wasserlösliche Salze von sulfatierten Fettalkoholen mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen; wasserlösliche Salze von sulfatierten Fettsäureamiden; wasserlösliche Ester von sulfatierten Fettsäuren; wasserlösliche Alkylsulfinate mit im Durchschnitt 16 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe; wasserlösliche Arylsulfonate; wasserlösliche Alkylsulfonate; wasserlösliche Aralkylsulfonate; wasserlösliches Sorbitanmonolaurat, -palmitat, -stearat und -oleat; quaternäre Ammoniumalkylhalogenide; mit Aminen und Aminoalkoholen verseifte Fettsäuren; Blutalbumin u. dgl. Diese Substanzen sind entweder als reine Verbindungen oder in Gemischen miteinander bzw. Gemischen der Verbindungen mit Füllstoffen oder Verdünnungsmitteln im Handel zu haben.
  • Durch Vermischen mit einem inerten Pulver, z. B. Kieselgur, Ton, Talkum od. dgl., können auch Stäube hergestellt werden. Diese Stäube können den Ester in einer Menge enthalten, die etwa 20 bis 30 Gewichtsprozent des Endproduktes entspricht; gegebenenfalls kann dem Staub ein Emulgier- oder Netzmittel zugesetzt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung flüchtiger Acrylsäureester zur Bekämpfung von Pilzen und Nematoden.
  2. 2. Verwendung flüchtiger Acrylsäureester eines nicht substituierten, aliphatischen Alkohols mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen für die Zwecke nach Anspruch 1.
  3. 3. Verwendung von Methylacrylat für die Zwecke nach Anspruch 1.
  4. 4. Anwendung der flüchtigen Acrylsäureester nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den flüchtigen Ester in einen verseuchten Boden in einer Menge von mindestens etwa 3,3 kg/a vor dem Aussäen des Saatgutes einführt.
  5. 5. Anwendung der flüchtigen Acrylsäureester nach den Ansprüchen 1 bis 3, in Mischung mit einem flüchtigen, organischen Lösungsmittel, wobei der Ester in einer Menge von mindestens 20 Volumprozent und vorzugsweise in einer Menge von etwa 50 Volumprozent in dieser Mischung vorliegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 259 752, 244 274.
DEG13993A 1953-03-20 1954-03-18 Bekaempfung von Pilzen und Nematoden Pending DE1036564B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1036564XA 1953-03-20 1953-03-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1036564B true DE1036564B (de) 1958-08-14

Family

ID=22296332

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG13993A Pending DE1036564B (de) 1953-03-20 1954-03-18 Bekaempfung von Pilzen und Nematoden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1036564B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3671641A (en) * 1969-01-02 1972-06-20 Buckman Labor Inc Methods of combatting bacteria and fungi using cyanoalkyl esters of 2-haloacrylic and 2,3-dihalo propionic acids

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH244274A (de) * 1944-10-30 1946-09-15 Ag J R Geigy Verfahren zur Herstellung eines Trihalogenacrylsäureesters.
CH259752A (de) * 1944-04-26 1949-02-15 Ag J R Geigy Verfahren zur Schädlingsbekämpfung.

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH259752A (de) * 1944-04-26 1949-02-15 Ag J R Geigy Verfahren zur Schädlingsbekämpfung.
CH244274A (de) * 1944-10-30 1946-09-15 Ag J R Geigy Verfahren zur Herstellung eines Trihalogenacrylsäureesters.

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3671641A (en) * 1969-01-02 1972-06-20 Buckman Labor Inc Methods of combatting bacteria and fungi using cyanoalkyl esters of 2-haloacrylic and 2,3-dihalo propionic acids

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0035800B1 (de) Bodenbehandlungsmittel
DE1951988A1 (de) Abschreckungsmittel
DE1567027B1 (de) Unkrautvernichtungsmittel
DE69717957T2 (de) Verfahren zum Schutz landwirtschaftlicher Produkte
DE1046938B (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE2328310B2 (de) Bekämpfung von pflanzenschädlichen Organismen durch Phosphatide
DE1046391B (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE69702905T2 (de) Polyaminosäure zur verbesserung der absorption eines insektizids
DE742185C (de) Mittel zur Bekaempfung von Nematoden
DE1792687A1 (de) Fungicides Mittel
DE1036564B (de) Bekaempfung von Pilzen und Nematoden
US3105000A (en) Organo-tin and organo-sulphur parasiticides
Glasgow Mercury salts as soil insecticides
DE1618968C2 (de)
CH228387A (de) Verfahren zur Bekämpfung von Nematoden.
CH639648A5 (de) Fungizide.
US3644633A (en) Method for combating soil insects and termites
DE1936218C3 (de) Bekämpfung von Nematoden
DE1046394B (de) Verfahren zum Bekaempfen von unerwuenschtem Pflanzenwuchs
EP0005227B1 (de) Akarizide und insektizide Mittel sowie deren Verwendung zur Schädlingsbekämpfung
DE954017C (de) In Landwirtschaft und Industrie anwendbare Mittel zur Bekaempfung lebender Organismen des Pflanzenreichs
DE1567218C3 (de) Verwendung von 4-Chlorphenoxyessigsäureamid-Derivaten als Herbizide
DE1567027C (de) Unkrautvernichtungsmittel
DE60031844T2 (de) Zusammensetzungen und verfahren zur nematodenbekämpfung
AT253861B (de) Insektizide Mischung