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Die
Erfindung betrifft eine neue Verwendung von Chitosan oder einem
Derivat hiervon als Farbfixiermittel in einer Farbaufnahmeschicht
von Ink-Jet-Aufzeichnungsmaterialien sowie Ink-Jet-Aufzeichnungsmaterialien
mit einem flächigem
Träger
und einer Farbaufnahmeschicht.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung solcher Aufzeichnungsmaterialien.
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Der
Markt für
Ink-Jet-Anwendungen, insbesondere im hochqualitativen Marktsegment
der sogenannten Photo-Glossy-Papieren entwickelt sich sehr rasch.
Bedingt durch die rasch ansteigende Anzahl von verkauften Digitalkameras,
steigt auch der Bedarf an Photopapier, das mit Ink-Jet-Druckern
im SOHO-Bereich (small
office/home office) bedruckt werden kann, stark an.
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Die
Suche nach einer optimalen Papierbeschichtung für hochqualitative Bildreproduktionen
führte
zu verschiedenen Vorschlägen,
zu denen beispielhaft nur auf die
EP
0 847 868 verwiesen wird.
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Nach
wie vor besteht das Problem der Abstimmung mit den Druckertechnologien
und der damit verbundenen Tintenformulierung sowie dem Papier als
Farbaufnahme- oder Empfangsschicht. Die verschiedenen existierenden
Konzepte der Papierbeschichtungen, die derzeit nebeneinander bestehen,
lösen die
auftretenden Probleme in unterschiedlichem Umfang und mit unterschiedlichen
Schwerpunkten.
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Bei
einer Variante der gängigen
Papierbeschichtungen ist der Einsatz von porösen Materialien (Pigmenten)
mit preisgünstigem
Bindemittel als Papierbeschichtung im Einsatz. Als Pigmente werden
hier poröse Silica-Teilchen,
zum Teil sogar als Nanopartikel oder aber auch andere hochporöse Materialien
eingesetzt. Als Bindemittel dienen häufig nichtionische Polymere
wie z.B. Polyvinylalkohol. Diese Papiere zeichnen sich durch schnelle
Trocknungszeiten der Tinten aus. Die Farben andererseits sind jedoch
häufig
blass und der Glanz der Oberfläche
ist gering. Daneben ist die Alterungsbeständigkeit dieser Papiere nur
gering ausgeprägt.
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Insbesondere
durch die großen
Oberflächen
der porösen
Materialien wird die Oxidation der organischen Farbstoffe durch
Luftsauerstoff stark beschleunigt. Weiterhin nimmt man an, dass
die als Farbfixierungsmittel eingesetzten kationischen Substanzen
ebenfalls zur Beschleunigung der Oxidation beitragen. Häufig wird
dabei auf PolyDAMAC zurückgegriffen,
welches quaternäre
Aminfunktionen beinhaltet. Kationische Farbfixiermittel sind andererseits
zur Farbfixierung der der oft anionischen, organischen Farbstoffe
in den Tinten notwendig, um zu vermeiden, dass diese leicht von
dem Papier abgewischt werden können
bzw. im Paper wandern. Dies gilt ganz besonders, nachdem Silica-haltige
Beschichtungen einen eher anionischen Charakter aufweisen.
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Alternativ
zu den vorgenannten Beschichtungen mit porösen Materialien wird Gelatine
als Beschichtung eingesetzt. Gelatine gehört zu den quellbaren filmbildenden
Substanzen, mit denen leicht Beschichtungen zu realisieren sind.
Beim Auftreffen von wässrigen
Tinten quillt der Gelatinefilm um ein Vielfaches und kann so große Mengen
an Wasser aufnehmen. Die Farbstoffe befinden sich nach dem Eindringen
in der Schicht weit oben, sodass hohe Farbdichten erzielbar sind.
Auch lässt
sich mit Hilfe von Gelatine ein sehr homogener Film, d.h. eine sehr
homogene Beschichtung, erzielen, woraus hohe Glanzwerte resultieren.
Insbesondere eignen sich gelatinebeschichtete Papiere für die Eingangs
erwähnten
Photo-Glossy-Anwendungen, bei denen dann auf Grund der Gelatinebeschichtung
eine hohe Lichtbeständigkeit
der Drucke erreicht wird. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Gelatine einen
geschlossenen Film über
den Farbstoffen bildet und verhindert, dass Kontakt mit dem Luftsauerstoff
möglich
wird. Da Gelatine ein Polyelektrolyt ist, trägt die Gelatine selbst mehr
oder weniger (je nach Herstellungsverfahren) zur Farbfixierung von
anionischen Farbstoffen bei. Jedoch ist diese Farbfixierwirkung
in der Regel nicht ausreichend um eine befriedigende Farbfixierung
zu erhalten.
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Auch
bei Gelatinebeschichtungen können
kationische Farbfixiermittel zum Einsatz kommen. Neben Einflüssen auf
die Bildqualität
und die Trocknungszeit der Tinten, schädigen jedoch insbesondere herkömmlich bekannte
Fixiermittel (PolyDADMAC) die Lichtstabilität von Drucken auf gelatinebeschichteten
Papieren. Im Allgemeinen galt daher die Regel, dass eine Verbesserung
der Farbfixierung gleichzeitig gegenläufig eine Verschlechterung
der Lichtstabilität
der Drucke zur Folge hatte.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Ink-Jet-Aufzeichnungsmaterial vorzuschlagen,
bei dem insbesondere das Problem der Lichtstabilität der Drucke,
d.h. der oxidative Abbau der organischen Farbstoffe der Tinten vermieden
wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Ink-Jet-Aufzeichungsmaterial mit einem flächigem Träger und einer Farbaufnahmeschicht
dadurch gelöst,
dass die Farbaufnahmeschicht einen Anteil an Chitosan und/oder eines
Derivates hiervon als Farbfixiermittel umfasst.
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Gleichfalls
ist deshalb generell Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung
von Chitosan oder einem Derivat hiervon als Farbfixiermittel in
einer Farbaufnahmeschicht von Ink-Jet-Aufzeichnungsmaterialien.
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Chitosan
selbst ist ein modifiziertes Naturprodukt und basiert auf dem Naturprodukt
Chitin, bei welchem nach einer Deacetylierungsreaktion eine hohe
Anzahl an freien Aminogruppen, die bei niedrigen pH-Werten stark
kationischen Charakter besitzen, vorhanden sind.
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Chitosan
wurde zwar schon im Zusammenhang mit der Herstellung von Ink-Jet-Aufzeichnungsmaterial
beschrieben (vgl. z.B. die Eingangs erwähnte
EP 0 847 868 ), jedoch nicht als Bestandteil
der Farbempfangs- oder Farbaufnahmeschicht.
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Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass der Einsatz von Chitosan als Farbfixiermittel zum
einen eine sehr gute Farbfixierwirkung auf die organischen Farbstoffe
der üblicherweise
eingesetzten Ink-Jet-Tinten ausübt,
andererseits die Lichtstabilität
der organischen Farben der Ink-Jet-Tinten nicht negativ beeinflusst.
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Der
Begriff Chitosan wird im folgenden stellvertretend für Chitosanprodukte
selbst oder Derivate hiervon verwendet.
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Chitosan
selbst wird bevorzugt mit einem Deacetylierungsgrad größer 50 %,
insbesondere größer 70 %
eingesetzt. Besonders gute Ergebnisse werden mit Chitosanqualitäten erzielt,
deren Deacetylierungsgrad im Bereich von 75 bis 97 % liegt.
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Von
den vorbeschriebenen Chitosanqualitäten leiten sich die erfindungsgemäß ebenfalls
einsetzbaren Chitosanderivate ab, beispielsweise Chitosan mit modifizierten
Aminofunktionen. Die modifizierten Aminofunktionen lassen sich beispielsweise
mit bifunktionalen Vernetzungsagentien zu vernetzten Chitosanderivaten umsetzen.
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Der
Anteil an Chitosan in dem oberflächennahen
Bereich der Farbaufnahmeschicht beträgt bevorzugt bis zu 20 Gew.%.
Höhere
Anteile sind im Prinzip möglich,
jedoch steigert sich die Farbfixiereigenschaft der Beschichtung
dann nicht mehr wesentlich. Ein Einfluss auf die Lichtstabilität der Ink-Jet-Farben
ist auch bei größeren Anteilen
als 20 Gew.% Anteil in der Farbaufnahmeschicht, nicht zu verzeichnen.
Andererseits nimmt die Bildqualität (z.B. Randschärfe der
Druckpunkte sowie die Gleichförmigkeit
von Farbflächen)
bei höheren
Chitosananteilen ab und die Trocknungszeit zu.
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Im
Hinblick auf den Kostenfaktor, den der Chitosananteil in der Beschichtung
verursacht, wird bevorzugt dieser Anteil bis zu 10 Gew.% betragen.
Deutliche Effekte erzielt man bereits mit Chitosananteilen oder Anteilen
von dessen Derivaten in der Größenordung
von 1 Gew.%.
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Besonders
bevorzugt wird die Farbaufnahmeschicht auf Gelatinebasis hergestellt.
Hier erhält
man die Eingangs erwähnten
Vorteile von Gelatinebeschichtungen zusätzlich zu der hohen Farbfixierwirkung
des Chitosans. Daneben profitiert das Aufzeichnungsmaterial von
der guten Wasseraufnahmefähigkeit
der Gelatine.
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Die
bevorzugt erfindungsgemäß zu verwendenden
Gelatinequalitäten
sind insbesondere niederbloomige Gelatine, insbesondere Knochengelatine
und/oder mit Bernsteinsäureanhydrid
modifizierte Gelatine.
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Im
Hinblick darauf, dass Chitosan in neutralem Wasser unlöslich ist,
muss bei pH-Werten des wässrigen
Mediums ≤ 5
gearbeitet werden.
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Die
Farbaufnahmeschicht der erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien
wird bevorzugt mit einem Flächengewicht
von 5 bis 20 g/m2 auf die Trägerschicht
aufgetragen. Insbesondere eignen sich Flächengewichte der Farbaufnahmeschicht
im Bereich von 10 bis 15 g/m2.
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Die
zuvor besprochenen Bestandteile der Farbaufnahmeschicht des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
können
ergänzt
werden durch Füllstoffe,
anorganische Pigmente, UV-Absorber, Tenside und dergleichen.
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Als
Füllstoffe
empfehlen sich beispielsweise Kaolin, Ca- oder Ba-Carbonate, Siliziumdioxid,
Titandioxid, Bentonit, Zeolith, Aluminiumsilikat, Calciumsilikat,
oder kolloides Siliziumdioxid. Ebenso können inerte organische Partikel
wie z.B. Kunststoffkügelchen
verwendet werden. Diese Kügelchen
können
aus Polyacrylaten, Polyacrylamiden, Polystyrol oder aus Acrylaten
und Styrol bestehen (vgl. z.B.
EP 1 000 767 A1 ).
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Beispiele
für anorganische
Pigmente sind: Aluminiumoxid bzw. Aluminumhydroxid, Aluminiumoxidhydrat,
poröse
Kieselerde, kolloide Kieselerde und deren Mischungen, Bariumsulfat,
Titanoxid und Böhmit
(vgl. z.B.
EP 1 226
959 A2 ) sowie Bentonit, Calciumcarbonat.
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Geeignete
UV Absorber sind z.B. Benztriazole, Benzophenone, Thiazolidone,
Oxazole sowie Thiazole (vgl. z.B.
EP 1 000 767 A1 ).
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Als
Tenside kommen z.B. folgende Verbindungen zum Einsatz: nichtionische,
fluorierte Alkylester, Zonyl
®-Fluorchemikalien (DuPont
Corp.), Polysiloxane, Polyoxyethylenlaurylether und andere Poly(oxyethylen-co-oxypropylene),
Polyoxyethylene und ionische Tenside, wie z.B. Dowfax
® (Alkyldiphenyloxiddisulfonsäuren der
Firma Dow Chemicals) oder Alkanol
® (Natriumalkylnaphthalinsulfonate
der Firma DuPont Corp.) wie sie z.B. in der
EP 1 211 089 A2 empfohlen
werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Farbaufnahmeschicht
für das Ink-Jet-Druckverfahren
auf einem Aufzeichnungsmaterial, wobei eine Beschichtungsmasse,
umfassend Chitosan und/oder ein Derivat hiervon mit einem polymeren
filmbildenden Mittel, welches von Chitosan und/oder dem Chitosanderivat
verschieden ist und einem Lösemittel
hergestellt und auf einen flächigen
Träger
aufgetragen und trocknen gelassen wird.
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Vor
der Beschichtung wird das Papier vorzugsweise Corona-behandelt.
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Bei
der Herstellung der Beschichtemasse ist wieder zu berücksichtigen,
dass Chitosan und dessen Derivate üblicherweise in Wasser unlöslich sind
und erst bei einem pH-Wert des wässrigen
Mediums ≤ 5
in Lösung
geht.
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Bevorzugt
wird deshalb nach einer Variante des vorliegenden erfinderischen
Verfahrens ein wässriges Medium
mit einem pH ≤ 5
als Lösemittel
verwendet und darin das Chitosan bzw. dessen Derivat aufgelöst und danach
mit dem polymeren filmbildenden Mittel gemischt. Verwendet man Gelatine
als filmbildendes Mittel, wird man bevorzugt die Gelatine zunächst in
der Chitosan-/Chitosanderivatlösung
quellen lassen und dann auf eine höhere Temperatur erwärmen, z.B.
60°C um
die Gelatine vollständig
zu lösen.
Die so erhaltene Beschichtungsmasse ist streichfähig.
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Alternativ
können
die Bestandteile Gelatine und Chitosan trocken gemischt und dann
mit einem wässrigen
Medium als Lösemittel
mit einem pH ≤ 5
versetzt werden. Wird Gelatine wiederum als filmbildendes Mittel verwendet,
wird zum Abschluss die Temperatur erhöht, um die Gelatine wieder
vollständig
in Lösung
zu bringen. Auch auf diesem Weg kommt man zu einer Beschichtungsmasse,
welche streichfähig
ist.
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Als
Gelatine kommt vorzugsweise eine niedrigbloomige Gelatine zum Einsatz,
insbesondere Knochengelatine und/oder mit Bersteinsäureanhydrid
modifizierte Gelatine.
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Als
weiteren Bestandteil der Beschichtungsmasse empfehlen sich Tenside,
die die Haftung auf dem flächigen
Träger,
bzw. schon beim Auftragen dessen Benetzung verbessern und auch die
Qualität
des Bildaufdruckes auf das Aufzeichnungsmaterial weiter verbessern
helfen können.
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Von
den verfügbaren
Chitosantypen oder Derivaten werden vorzugsweise niedrigviskose
Produkte verwendet, die darüber
hinaus vorzugsweise im Wesentlichen vollständig deacetyliert sind.
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Die
Beschichtungsdicke auf dem Träger
ist in weiten Grenzen variabel, wobei häufig mit einer Beschichtung
mit einem Flächengewicht
(im trockenen Zustand) von 5 bis 20 g/m2 gute
Ergebnisse erzielt werden. Ein bevorzugter Bereich liegt bei 10
bis 15 g/m2.
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Nachdem
die Farbfixierung nahe der Oberfläche der Farbaufnahmeschicht
stattfindet, kann vorgesehen sein, die Farbaufnahmeschicht zweilagig
zu gestalten, wobei die untere Lage vorzugsweise von demselben filmbildenden
Mittel, wie es bei der Beschichtungsmasse der Farbaufnahmeschicht
mit dem Farbfixiermittel verwendet wird, gebildet wird und darauf
noch eine Beschichtungsmasse aufgetragen wird, in der dann der Anteil
an Chitosan und/oder Chitosanderivat enthalten ist.
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Jedenfalls
ist ausreichend, wenn ein Anteil an Chitosan und/oder Chitosanderivat
in der Nähe
der Oberfläche
der Farbaufnahmeschicht mit einer Konzentration von bis zu 20 Gew.%
vorhanden ist.
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Deutliche
Effekte bezüglich
der Farbfixierung erhält
man bereits mit Anteilen von Chitosan und/oder Chitosanderivat von
ca. 1 Gew.%. Der bevorzugte Bereich liegt demgemäß bei 1 bis 10 Gew.%.
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Diese
und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand der
Beispiele noch näher
erläutert.
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Beispiel 1
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel MS (mit Bernsteinsäureanhydrid
modifizierte Schweineschwarten-Gelatine)
- 0,25 g Chitosan Typ TM 1220
- 84,75 g Wasser
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Durchführung:
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In
ein 250 ml Becherglas werden zu 0,25 g Chitosan (ChitoClear® TM
1220, Hersteller: Primex; Deacetylierungsgrad 97 %) 84,75 g Wasser
zugegeben und die Mischung unter starkem Rühren mit konz. Essigsäure auf
pH 5 eingestellt. Anschließend
gibt man 15 g Gelatine dazu. Man lässt 25 Minuten quellen und
erwärmt
dann die Mischung auf 60° C
bis die Gelatine gelöst
ist. Der pH-Wert
wird bestimmt. Das Ganze wird im Ultraschallbad bei T = 60° C entgast.
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Die
Mischung wird nun mit einem 120 μm
Spiralrakel als Nassfilm auf herkömmlichem Polyethylen-beschichtetem
Fotobasispapier (Hersteller: Felix Schoeller Holding GmbH & Co. KG) aufgetragen
und danach 5 Minuten lang getrocknet. Damit erhält man ein Beschichtegewicht
von ca. 15 g/m2.
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Anschließend wird
das Papier noch einige Stunden bei Raumtemperatur aufgehängt. Nach
dem Trocknen werden Unebenheiten, die durch die Klammern entstanden
sind, weggeschnitten und das Papier auf A 4 Format zugeschnitten.
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Beispiel 2
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel MS
- 0,5 g Chitosan Typ TM 1220
- 84,5 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 3
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel MS
- 1 g Chitosan Typ TM 1220
- 84 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 4
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel MS
- 3 g Chitosan Typ TM 1220
- 82 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 5
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel BP 150 (niederbloomige
Knochengelatine)
- 0,25 g Chitosan Typ TM 1220
- 84,75 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 6
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel BP 150
- 0,5 g Chitosan Typ TM 1220
- 84,5 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 7
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel BP 150
- 1 g Chitosan Typ TM 1220
- 84 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 8
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel BP 150
- 3 g Chitosan Typ TM 1220
- 82 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 1.
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Beispiel 9 (Vergleichsbeispiel)
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- Referenzbeschichtung mit PolyDADMAC-Lösung, Polydiallyldimethylammoniumchlorid
34 – 40%ig
in Wasser (Certrex 340A, Hersteller: Mobil Oil AG)
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel MS
- 3 g PolyDADMAC-Lösung
- 0,08 g Tensidlösung
(zur Verbesserung des Benetzungsverhaltens auf dem Polyethylenpapier)
- 83,92 g Wasser
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Durchführung:
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In
ein 250ml Becherglas werden 15 g 15 g Gelatine GELITA® Imagel
MS, 0,08 g Tensidlösung,
3 g PolyDADMAC und 83,92 g Wasser gegeben. Man lässt 25 Minuten quellen und
erwärmt
dann die Mischung auf 60° C
bis die Gelatine gelöst
ist. Die Mischung wird mit verdünnter
Essigsäure
auf pH 5 eingestellt. Das Ganze wird im Ultraschallbad bei T = 60° C entgast.
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Die
Beschichtung des Polyethylenpapiers erfolgt wie in Beispiel 1. Das
Beschichtegewicht beträgt
ca. 15 g/m2.
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Beispiel 10 (Vergleichsbeispiel)
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Referenzbeschichtung mit
PolyDADMAC-Lösung
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel BP 150
- 3 g PolyDADMAC
- 0,08 g Tensidlösung
(Beispiel 9)
- 83,92 g Wasser
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Herstellung zur Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 9.
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Beispiel 11 (Vergleichsbeispiel)
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Referenzbeschichtung ohne
Farbfixierungsmittel
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel BP 150
- 0,08 g Tensidlösung
(Beispiel 9)
- 84,92 g Wasser
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Herstellung der Mischung
und der Beschichtung analog Beispiel 9.
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Beispiel 12 (Vergleichsbeispiel)
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- Hochwertiges Referenzpapier von EPSON:
EPSON Premium
Photo Glossy Paper
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Beispiel 13 (Vergleichsbeispiel)
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Labormuster mit Spezial
Inkjet Gelatine (GELITA® Imagel MA; mit Dodecenylbernsteinsäure modifizierte Schweineschwartengelatine)
und Pluronic PE 6200 (Hersteller: BASF) als Tensid mit erwiesen
guten Konservierungseigenschaften für Inkjet Farbstoffe.
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Ansatz:
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- 15 g Gelatine GELITA® Imagel MA
- 0,45 g Pluronic PE 6200
- 84,55 g Wasser
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Durchführung:
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In
ein 250 ml Becherglas werden 15 g GELITA® Imagel
MA, 0,45 g Pluronic PE 6200 und 84,55 g Wasser gegeben. Man lässt 25 Minuten
quellen und erwärmt
dann die Mischung auf 60° C
bis die Gelatine gelöst ist.
Die Mischung wird mit verdünnter
Natronlauge auf pH 8,5 gestellt. Das Ganze wird im Ultraschallbad
bei T = 60° C
entgast.
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Die
Mischung wird nun mit einem 120 μm
Spiralrakel auf Polyethylenpapier aufgetragen und danach 5 Minuten
bei 80° C
getrocknet.
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Nach
dem Trocknen wird das Papier auf A 4 Format zugeschnitten.
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Beschreibung
der Testmethoden
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Bestimmung
der Bildqualität
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Zur
Bestimmung der Bildqualität
wurden Testbilder auf 3 verschiedenen Druckern (HP 970 Cxi, Canon 5
800 und EPSON Stylus Photo 870), die für photoähnliche Ausdrucke geeignet
und stellvertretend für
verschiedene Technologien und Tinten im Markt sind, ausgedruckt
und nach folgenden Kriterien qualitativ bewertet:
Tackiness,
Bleeding, Beading, Banding, Bronzing, Wicking/Feathering.
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Bestimmung
der Trocknungszeit
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Als
Trocknungszeit wurde die Zeit bestimmt, nach der bei den ca. 1 mm
dünnen
Streifen wiederholt hintereinander ausgedruckten Grundfarben cyan,
magenta, gelb und schwarz durch Überstreichen
mit einem Moosgummi nach dem Druck kein Schmieren der Farben mehr
zu beobachten ist. Die Trocknungszeiten wurden an Ausdrucken bestimmt,
die auf dem HP 970 Cxi ausgedruckt wurden.
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Bestimmung
der Farbfixierung
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Die
Mischfarben grün,
blau und schwarz werden mit verschiedenen, für Photodruck geeigneten Inkjet Druckern
(s.o.) in Streifen von 14 mm Breite und 50 mm Länge gedruckt. Nach 24 h werden
die Drucke zur Hälfte
für 10
Minuten in Wasser (Raumtemperatur) getaucht. Danach werden die Drucke
getrocknet und die Änderungen
der Farbwerte Δ E*
mit einem Farbmessgerät
von Minolta (MINOLTA CHROMAMETER CR 300) bestimmt.
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Bestimmung
der Lichtstabilität
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Zur
Bestimmung der Lichtstabilität
wurden Farbfelder (40 mm × 25
mm) der vier Grundfarben cyan, magenta, gelb und schwarz ausgedruckt.
Nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden wurden die Proben zur Hälfte abgedeckt
und in einem Gerät
der Firma ATLAS (SUNTEST XLS+) mit gelfiltertem Xenonlicht bestrahlt. Durch
den Filter wurden Bedingungen hinter 3 mm Fensterglas simuliert.
Die Lampenleistung wurde am Gerät auf
710 W/m2 eingestellt.
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Da
beim SUNTEST XLS+ die Kontrolle der relativen Luftfeuchte und der
Temperatur im Testraum nicht möglich
ist, können
nur relative Tests durchgeführt
werden. Das heißt,
es können
nur die Messergebnisse der Proben miteinander verglichen werden,
die zur selben Zeit der im Testraum gemessen wurden.
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Nach
Ende der Bestrahlung wurden die Farbänderungen Δ E* wiederum mit dem MINOLTA
CHROMAMETER CR 300 bestimmt.
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Untersuchungsergebnisse
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Trocknungszeiten
(bestimmt anhand von Ausdrucken auf HP DESKJET 970 CXI Tabelle
1
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Der
Vergleich der Bildqualität
und Trocknungszeiten ergibt folgendes:
Beim Vergleich der Bildqualität und Trocknungszeiten
ergab sich bis zu einer Konzentration von ca. 10 % Chitosan bezogen
auf den Feststoffgehalt der Mischung (Beispiele 1, 2 ,3, 5, 6 und
7) kein störender
Einfluss, bei höheren
Feststoffgehalten an Chitosan wurde verstärktes Beading neben einer Verlängerung
der Trocknungszeit beobachtet.
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Bei
den Beispielen 9 und 10 (Vergleichsbeispiele) wurden die Trocknungszeiten
nicht bestimmt.
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Farbfixierung
der Beschichtung
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Die
Farbfixierung der Beschichtung wurde nach der zuvor beschriebenen
Methode ermittelt. Die Werte, die für die Papiere der verschiedenen
Beispiele erhalten wurden sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Werte für das Vergleichsbeispiel
13 sind nicht angegeben, da sich die Beschichtung bei den oben genannten
Testbedingungen teilweise ablöst
und somit sinnvoll zu messende Ergebnisse nicht erhältlich sind.
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Die
gemessenen Werte der Farbfixierung zeigen eindeutig, dass mit steigender
Chitosankonzentration die Farbfixierung verbessert ist.
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Lichtstabilität
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Die
Beschichtungen in Beispiel 3 und 7 zeigen ähnliche, meist sogar bessere
Farbfixierungen wie die Vergleichsbeispiele (10, 11, 12). Daher
wurden Beispiele 3, 9, 12 und 13 im Lichttest im direkten Vergleich,
d.h. in einem Testlauf miteinander verglichen. Das Gelatinepapier
(Beispiel 13) mit bekannt guter Lichtstabilität wurde als Benchmark in die
Testreihen mit einbezogen. Bedruckt wurden die Papiere hier mit
einem Canon-Drucker (Canon S 800) mit original Canon Tintensatz.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
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In
einer weiteren Testreihe wurden die mit Grundfarben bedruckten Papiere
der Beispiele 7, 10, 12 und 13 im direkten Vergleich gestestet,
d.h. alle 4 Proben wurden gleichzeitig in einem Testlauf bestrahlt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
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Die
Werte des Lichttests belegen eindeutig die wesentlich bessere Konservierung
der Farbstoffe durch die Gelatine/Chitosan-Beschichtung im Vergleich
zu den Beschichtungen mit PolyDADMAC und Gelatine sowie den im Handel
erhältlichen
EPSON Papier. Die hohen Lichtstabilitäten der Farben bei der reinen
Gelatinebeschichtung werden nahezu erreicht oder übertroffen.
Allerdings ist bei dem speziellen Gelatine-beschichteten Papier
des Beispiels 13 die Farbfixierung nicht sinnvoll messbar, weil
die Beschichtung bei den harten Testbedingungen des Farbfixierungstests
zur Ablösung
neigt.