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Seit
ca. 12 Jahren läuft
eine breit angelegte Forschung zur Kommerzialisierung von Anzeige-
und Beleuchtungselementen auf Basis polymerer (organischer) Leuchtdioden
(PLEDs). Ausgelöst
wurde diese Entwicklung durch die Grundlagenentwicklungen, welche
in
EP 423283 offenbart
sind. Seit kurzem ist ein erstes, wenn auch einfaches, Produkt (eine
kleine Anzeige in einem Rasierapparat der Fa. PHILIPS N.V.) auf
dem Markt erhältlich.
Allerdings sind immer noch deutliche Verbesserungen der verwendeten
Materialien nötig,
um diese Displays zu einer echten Konkurrenz zu den derzeit marktbeherrschenden
Flüssigkristallanzeigen
(LCD) zu machen bzw. diese zu überflügeln.
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Dabei
ist es für
die Erzeugung aller drei Emissionsfarben notwendig, bestimmte Comonomere
in die entsprechenden Polymere einzupolymerisieren (vgl. z. B. WO
00/46321, WO 03/020790 und WO 02/077060). So ist dann in der Regel,
ausgehend von einem blau emittierenden Grundpolymer ("backbone"), die Erzeugung der
beiden anderen Primärfarben
Rot und Grün
möglich.
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Die
konjugierten Polymere gemäß Stand
der Technik zeigen zum Teil schon gute Eigenschaften in der Anwendung
in PLEDs. Trotz der in den letzten Jahren erzielten Fortschritte
entsprechen sie allerdings noch nicht den Anforderungen, die an
sie für
eine unproblematische Verarbeitung und für hochwertige Anwendungen gestellt
werden. So ist die Stabilität
vieler Polymere gemäß Stand
der Technik gegenüber
Sauerstoff und/oder anderen Luftbestandteilen noch keineswegs zufriedenstellend,
d. h. die Polymere zeigen nach Kontakt mit Luft deutlich schlechtere
Eigenschaften in PLEDs. Als Folge verringern sich die Effizienz
und die Lebensdauer der Polymere drastisch. Dies macht die Verarbeitung
der Polymere und Herstellung der PLEDs unter inerten Bedingungen
notwendig, was einen erheblichen Mehraufwand und somit einen technologischen Nachteil
darstellt. Es wäre
also wünschenswert,
hier Polymere zur Verfügung
zu haben, die stabil gegenüber Luft
sind, deren weitere Eigenschaften im Device jedoch unverändert gut
oder besser sind als die Eigenschaften der Polymere gemäß Stand
der Technik. Weiterhin ist es nötig,
Polymere zu entwickeln, deren Betriebsspannung bei der Verwendung
in OLEDs reduziert werden kann. Dies ist nötig, um die Leistungseffizienz
der OLEDs zu erhöhen.
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Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass eine neue Klasse konjugierter Polymere, die zum einen ein
bestimmtes Polymergrundgerüst,
zum anderen bestimmte substituierte Dithienylaryleneinheiten enthalten, sehr
gute und den o. g. Stand der Technik übertreffende Eigenschaften
aufweist. Insbesondere sind diese Polymere weitestgehend inert gegenüber Luft.
Weiterhin zeigen sie eine gute Effizienz und Lebensdauer bei der Verwendung
in PLEDs und sind gut löslich
in einer großen
Reihe organischer Lösemittel.
Vor allem ist auch die Betriebsspannung der Polymere niedriger im
Vergleich zu Polymeren gemäß Stand
der Technik, ebenso wie der Spannungsanstieg bei längerem Betrieb.
Diese Polymere und deren Verwendung in PLEDs sind daher Gegenstand
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Verwendung unsubstituierter und substituierter Dithienylaryleneinheiten
in konjugierten Polymeren für
die Elektrolumineszenz ist in der Literatur bereits beschrieben.
Die Publikationen beziehen sich jedoch vor allem auf Homopolymere
dieser Einheiten (z. B. J. Pei et al., Macromolecules 2000, 33,
2462; J. Pei et al., Macromolecules 2001, 34, 7241). Durch Einführung der
Aryleneinheiten konnte die absolute Photolumineszenzquantenausbeute
gegenüber
reinen Polythiophenen gesteigert werden. Dass diese Polymere dennoch nicht
für die
Elektrolumineszenz geeignet sind, zeigen die PLED-Ergebnisse, die
mit diesen Polymeren erhalten wurden: Die Einsatzspannungen sind
alle größer als
8 V, je nach Polymer und Devicekonfiguration sogar bis zu 20 V,
und die externen Quanteneffizienzen liegen im Bereich von 0.05–0.6 %,
teils sogar noch viel geringer. Sowohl die Spannungen als auch die
Quanteneffizienzen liegen damit deutlich hinter dem Stand der Technik
zurück,
und es ist offensichtlich, dass die höhere PL-Quantenausbeute nicht zu befriedigenden
EL-Effizienzen beiträgt.
Diese Polymere sind also ungeeignet für die kommerzielle Anwendung
in PLEDs.
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Weiterhin
bekannt sind Copolymere dieser Einheit mit Phenyleneinheiten. Dadurch
ergeben sich alternierende Thienylen-Phenylen-Polymere (z. B. J.
M. Xu et al., Macromolecules 2001, 34, 4314). Ergebnisse dieser
Polymere in der Elektrolumineszenz werden nicht gezeigt; es kann
jedoch aus der Beschreibung abgeleitet werden, dass sich diese Polymere
nicht für
die Elektrolumineszenz eignen. So wird für einige Derivate beschrieben,
dass sie starke Interaktion der Polymerketten zeigen, was in einer
Verschiebung der Fluoreszenzwellenlänge resultiert. Solche Emissionsbanden
zeigen häufig
eine sehr geringe Effizienz. Außerdem konnten
diese Polymere nur mit einem niedrigen Molekulargewicht hergestellt
werden, was für
die technische Anwendung, z. B. die Verarbeitung durch Drucktechniken,
unbrauchbar ist. Zudem sind die Polymere nur sehr schlecht löslich in
Lösemitteln
wie Toluol oder Xylol, die üblicherweise
für die
Verarbeitung der Polymere aus Lösung
verwendet werden. Die Herstellung von PLEDs mit diesen Polymeren
wird daher mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, bzw. nur in
schlechter Qualität
möglich
sein.
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Copolymere
aus unsubstituierten Dithienylphenylen- bzw. Dithienylanthryleneinheiten
mit Spirobifluorenen und weiteren Comonomeren wurden bereits in
WO 03/020790 kurz als Beispiel erwähnt. Besondere Vorteile dieser
Einheiten werden nicht angeführt.
Jedoch zeigen sich bei Polymeren, die diese Einheiten enthalten, Probleme
bei der Synthese und Verarbeitung durch die schlechte Löslichkeit
der Oligomere und Polymere. So ist die Synthese häufig nicht
in homogener Lösung
möglich,
die Aufarbeitung ist erschwert, ebenso das Herstellen von Lösungen dieser
Polymere, und in der Verwendung in PLEDs erhält man keine homogenen Filme der
Polymere. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein höherer Anteil
dieser Monomere in die Polymere einpolymerisiert wird, wie dies
für die
elektrooptischen Eigenschaften des Polymers (Farbe, Effizienz, Lebensdauer)
wünschenswert
ist. Eine Verarbeitung dieser Polymere durch Drucktechniken, z.
B. InkJet Printing (Tintenstrahldrucken), ist so nur schwierig oder überhaupt
nicht möglich.
Aus dieser Anmeldung ist nicht ersichtlich, wie man mit diesen Einheiten
gut lösliche
Polymere mit guten elektrooptischen Eigenschaften entwickeln könnte.
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Gegenstand
der Erfindung sind konjugierte Polymere, enthaltend mindestens 5
mol%, bevorzugt mindestens 10 mol%, besonders bevorzugt mindestens
40 mol% Einheiten gemäß Formel
(1),
Formel
(1) wobei die verwendeten Symbole folgende Bedeutung
besitzen:
X ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden
CR
2, N(R1), -CR
2-CR
2- oder -N(R1)-CR
2-;
Z
ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden CR oder N;
R
ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, eine geradkettige,
verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxykette mit 1 bis 22 C-Atomen,
in der auch ein oder mehrere nicht benachbarte C-Atome durch -N(R1)-, -O-,
-S-, -O-CO-O-, -CO-O-, C=O, -C(R1)=C(R1)-, -C≡C- ersetzt sein können, wobei
auch ein oder mehrere H-Atome durch Fluor oder eine aromatische
Gruppe R1 ersetzt sein können,
eine Aryl- oder Aryloxygruppe mit 5 bis 40 C-Atomen, bei der auch
ein oder mehrere C-Atome durch O, S oder N ersetzt sein können, welche auch
durch ein oder mehrere nicht-aromatische Reste R substituiert sein
können,
wobei auch zwei oder mehrere der Reste R miteinander ein aromatisches
oder aliphatisches, mono- oder polycyclisches Ringsystem bilden
können,
oder Fluor, Chlor, CN, N(R1)
2, Si(R1)
3 oder B(R1)
2;
R1
ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, eine geradkettige,
verzweigte oder cyclische Alkylkette mit 1 bis 22 C-Atomen, in der
auch ein oder mehrere nicht benachbarte C-Atome durch -O-, -S-,
-CO-O-, -O-CO-O-, C=O, -C(R1)=C(R1)-, -C≡C- ersetzt sein können, wobei
auch ein oder mehrere H-Atome durch Fluor ersetzt sein können, eine
Aryl- oder Aryloxygruppe mit 5 bis 40 C-Atomen, bei der auch ein
oder mehrere C-Atome durch O, S oder N ersetzt sein können, welche
auch durch ein oder mehrere nicht-aromatische Reste R1 substituiert
sein können,
wobei auch ein oder mehrere Reste R1 oder R1 mit weiteren Resten
R miteinander ein aromatisches oder aliphatisches, mono- oder polycyclisches
Ringsystem bilden kann;
n ist bei jedem Auftreten gleich oder
verschieden 0 oder 1;
dadurch gekennzeichnet, dass das Polymer
weiterhin mindestens 0,01 mol%, bevorzugt mindestens 1 mol%, besonders
bevorzugt mindestens 5 mol%, ganz besonders bevorzugt mindestens
10 mol% Einheiten gemäß Formel
(2) enthält,
Formel
(2) wobei für
die Symbole und Indizes Folgendes gilt:
A ist bei jedem Auftreten
gleich oder verschieden S, O oder N(R1);
Z ist bei jedem Auftreten
gleich oder verschieden CR oder N, mit der Maßgabe, dass die zentrale Einheit
(II) kein unsubstituiertes Anthracen beschreibt und mit der weiteren
Maßgabe,
dass mindestens ein Rest R ungleich Wasserstoff ist;
m ist
bei jedem Auftreten gleich oder verschieden 1, 2 oder 3;
die
weiteren Symbole sind wie unter Formel (1) beschrieben;
die
gestrichelte Bindung bedeutet dabei in Formel (1) und Formel (2)
ebenso wie in allen weiteren Formeln die Verknüpfung im Polymer; sie soll
hier keine Methylgruppe darstellen; weiterhin darf das Polymer keine
Triarylphosphin- oder Triarylphosphinoxid-Einheiten als zusätzliche
Wiederholeinheiten enthalten.
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Auch
wenn dies aus der Beschreibung hervorgeht, sei hier explizit darauf
verwiesen, dass die Struktureinheiten gemäß Formel (1) und Formel (2)
unsymmetrisch substituiert sein können, d. h. dass an einer Einheit
unterschiedliche Substituenten R bzw. R1 vorhanden sein können. Außerdem können in
einem Polymer auch verschiedene Einheiten gemäß Formel (1) und/oder Formel
(2) vorhanden sein.
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Ebenso
sei hier nochmals explizit darauf verwiesen, dass die Reste R miteinander
ein Ringsystem bilden können.
Dies gilt insbesondere auch für
die Reste R an der Position von X, so dass ausdrücklich beispielsweise auch
Spirosysteme, insbesondere Spirobifluoren, mit eingeschlossen sind.
Ebenso sind dadurch ausgedehntere überbrückte Systeme, wie beispielsweise
cis- oder trans-Indenofluorene oder verwandte Strukturen möglich.
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Konjugierte
Polymere im Sinne dieser Erfindung sind Polymere, die in der Hauptkette
hauptsächlich sp2-hybridisierte (oder auch sp-hybridisierte)
Kohlenstoffatome enthalten, die auch durch entsprechende Heteroatome
ersetzt sein können.
Dies bedeutet im einfachsten Fall abwechselndes Vorliegen von Doppel-
und Einfachbindungen in der Hauptkette.
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Hauptsächlich meint,
dass natürlich
(unwillkürlich)
auftretende Defekte, die zu Konjugationsunterbrechungen führen, den
Begriff "konjugiertes
Polymer" nicht entwerten.
Des Weiteren wird in diesem Anmeldetext ebenfalls als konjugiert
bezeichnet, wenn sich in der Hauptkette beispielsweise Arylamineinheiten
und/oder bestimmte Heterocyclen (d. h. Konjugation über N-,
O- oder S-Atome) und/oder metallorganische Komplexe (d. h. Konjugation über das
Metallatom) befinden. Hingegen würden
Einheiten wie beispielsweise einfache (Thio)Etherbrücken, Esterverknüpfungen,
Amid- oder Imidverknüpfungen
eindeutig als nicht-konjugierte Segmente definiert.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
können
nun neben Einheiten gemäß den Formeln
(1) und (2) noch weitere Strukturelemente enthalten. Dies sind u.
a. solche, wie sie in den Patentanmeldungen WO 02/077060 und
DE 10337346.2 bereits
offenbart sind; diese werden via Zitat als Bestandteil der vorliegenden
Erfindung betrachtet. Die weiteren Struktureinheiten können beispielsweise
aus den im Folgenden beschriebenen Klassen stammen:
Gruppe
1: Einheiten, welche die Lochinjektions- und/oder -transporteigenschaften
der Polymere deutlich erhöhen;
Gruppe
2: Einheiten, welche die Elektroneninjektions- und/oder -transporteigenschaften
der Polymere deutlich erhöhen;
Gruppe
3: Einheiten, die Kombinationen von Einzeleinheiten der Gruppe 1
und Gruppe 2 aufweisen;
Gruppe 4: Einheiten, welche die Morphologie
oder gegebenenfalls auch die Emissionsfarbe der resultierenden Polymere
beeinflussen.
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Strukturelemente
aus Gruppe 1, die Lochtransporteigenschaften aufweisen, sind im
Allgemeinen Arylaminderivate oder elektronenreiche Heterocyclen,
wie beispielsweise Triarylaminderivate, Benzidinderivate, Tetraarylen-para-phenylendiaminderivate,
Phenothiazinderivate, Phenoxazinderivate, Dihydrophenazinderivate,
Thianthrenderivate, Dibenzo-p-dioxinderivate, Phenoxathiinderivate,
Carbazolderivate, Azulenderivate, Thiophenderivate, Pyrrolderivate,
Furanderivate und weitere O-, S- oder N-haltige Heterocyclen mit
hoch liegendem HOMO (HOMO = höchst
liegendes besetztes Molekülorbital);
bevorzugt führen
diese Einheiten zu einem HOMO im Polymer von weniger als 5.8 eV
(gegen Vakuumlevel), besonders bevorzugt von weniger als 5 : 5 eV.
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Strukturelemente
aus Gruppe 2, die Elektronentransporteigenschaften aufweisen, sind
im Allgemeinen elektronenarme Heterocyclen, wie beispielsweise Pyridinderivate,
Pyrimidinderivate, Pyridazinderivate, Pyrazinderivate, Anthracenderivate,
Oxadiazolderivate, Benzothiadiazolderivate, Chinolinderivate, Chinoxalinderivate,
Phenazinderivate, aber auch Triarylborane und weitere O-, S- oder
N-haltige Heterocyclen mit niedrig liegendem LUMO (LUMO = niedrigstes
unbesetztes Molekülorbital);
bevorzugt führen
diese Einheiten im Polymer zu einem LUMO von mehr als 2.7 eV (gegen
Vakuumlevel), besonders bevorzugt von mehr als 3.0 eV.
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Es
kann ebenfalls bevorzugt sein, wenn die erfindungsgemäßen Polymere
Einheiten aus Gruppe 3 enthalten, in denen Einheiten, welche die
Lochtransporteigenschaften und welche die Elektronentransporteigenschaften
erhöhen,
also Einheiten aus Gruppe 1 und Gruppe 2, direkt aneinander gebunden
sind. Solche Einheiten führen
im Polymer häufig
zu Farbverschiebungen ins Grüne,
Gelbe oder Rote.
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Es
können
auch weitere Strukturelemente vorhanden sein, die in Gruppe 4 zusammengefasst
werden. Diese Einheiten können
die Morphologie oder auch die Emissionsfarbe der Polymere beeinflussen.
Dies sind Einheiten, die mindestens noch eine weitere aromatische
oder andere konjugierte Struktur aufweisen, welche nicht unter die
o. g. Gruppen fällt.
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Bevorzugt
sind dabei aromatische, carbocyclische Strukturen, die 6 bis 40
C-Atome aufweisen oder auch Stilben- oder Bisstyrylarylenderivate,
die jeweils substituiert oder unsubstituiert sein können. Besonders bevorzugt
ist dabei der Einbau von 1,4-Phenylen-, 1,4-Naphthylen-, 1,4- oder
9,10-Anthrylen-, 1,6- oder 2,7- oder 4,9-Pyrenylen-, 4,5-Dihydropyrenylen-,
4,5,9,10-Tetrahydropyrenylen-, 3,9- oder 3,10-Perylenylen-, 2,7- oder
3,6-Phenanthrenylen-, 4,4'-Biphenylylen-,
4,4''-Terphenylylen-,
4,4'-Bi-1,1'-naphthylylen-, 5,7-Dihydrodibenzooxepinylen-,
4,4'-Stilbenylen-
oder 4,4''-Bisstyrylarylenderivaten.
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Auch
der Einbau weiterer Strukturelemente, die hier nicht explizit aufgeführt wurden,
ist möglich
und kann bevorzugt sein.
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Weiterhin
ist es ebenfalls möglich,
Metallkomplexe einzubauen, die aus dem Singulett- oder Triplettzustand
Licht emittieren können
oder die auch andere Funktionen erfüllen können.
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Es
kann ebenfalls bevorzugt sein, wenn gleichzeitig mehr als eine Struktureinheit
aus einer der genannten Gruppen vorliegt.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Polymere
sind solche, bei denen mindestens ein weiteres Strukturelement anwesend
ist, das Ladungstransporteigenschaften aufweist, d. h. Polymere,
die Einheiten aus der Gruppe 1 und/oder 2 enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
weisen in der Regel 10 bis 10000, bevorzugt 20 bis 5000, besonders
bevorzugt 50 bis 2000 Wiederholeinheiten auf.
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Die
nötige
Löslichkeit
der Polymere wird v. a. durch die Substituenten R gewährleistet,
sowohl an Einheiten gemäß Formel
(1) und (2), wie auch an weiteren gegebenenfalls vorhandenen Einheiten.
Falls Substituenten R1 vorhanden sind, tragen auch diese zur Löslichkeit
bei.
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Um
ausreichende Löslichkeit
zu gewährleisten,
ist es bevorzugt, dass im Durchschnitt pro Wiederholeinheit mindestens
2 nicht-aromatische C-Atome in den Substituenten vorhanden sind.
Bevorzugt sind dabei mindestens 4, besonders bevorzugt mindestens
8 nicht-aromatische
C-Atome. Einzelne dieser C-Atome können auch durch O oder S ersetzt
sein. Dies kann aber durchaus bedeuten, dass ein gewisser Anteil
von Wiederholeinheiten, sowohl gemäß den Formeln (1) und (2) als
auch anderer Strukturtypen, keine weiteren nicht-aromatischen Substituenten
trägt.
Für eine
gute Löslichkeit
des Polymers ist es jedoch notwendig, dass die Einheiten gemäß Formel
(2) mindestens einen aromatischen oder bevorzugt nicht-aromatischen
Substituenten tragen.
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Um
die Morphologie des Films nicht zu verschlechtern, ist es bevorzugt,
keine langkettigen Substituenten mit mehr als 12 C-Atomen in einer
linearen Kette zu haben, bevorzugt keine mit mehr als 8 C-Atomen, besonders
bevorzugt keine mit mehr als 6 C-Atomen.
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Nicht-aromatische
C-Atome sind, wie beispielsweise in der Beschreibung für R oder
R1 in Formeln (1) und (2), in entsprechenden geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen Alkyl- oder
Alkoxyketten enthalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gilt für
Struktureinheiten gemäß Formel
(1) Z = CR und n = 0. Besonders bevorzugt gilt hierfür Z = CH
und n = 0. Ganz besonders bevorzugt sind diese Struktureinheiten
ausgewählt
aus den Gruppen der Fluorene gemäß Formel
(3), der substituierten oder unsubstituierten 9,9'-Spirobifluorene
gemäß Formel
(4) oder der Dihydrophenanthrene gemäß Formel (5):
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Weiterhin
bevorzugt sind für
diese Strukturelemente auch erweiterte Strukturen, bei denen mindestens ein
n = 1 ist. Bevorzugte Strukturen sind cis- oder trans-Indenofluorene
gemäß Formeln
(6) und (7):
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Dabei
haben die verwendeten Symbole R und R1 dieselbe Bedeutung, wie oben
unter Formel (1) beschrieben.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein Anteil von mindestens 5 mol%, bevorzugt
ein Anteil von mindestens 10 mol%, besonders bevorzugt ein Anteil
von mindestens 40 mol%, Einheiten gemäß Formel (1) gute Ergebnisse liefert.
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Weiterhin
bevorzugt sind Polymere, bei denen für Einheiten gemäß Formel
(2) Folgendes gilt:
Z ist bei jedem Auftreten gleich CR;
A
ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden O oder S;
m
ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden 1 oder 2;
die
weiteren Symbole sind wie oben unter Formel (2) definiert.
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Besonders
bevorzugt sind weiterhin Polymere, bei denen für Einheiten gemäß Formel
(2) Folgendes gilt:
Z ist bei jedem Auftreten gleich CR;
A
ist bei jedem Auftreten gleich S;
R ist wie oben unter Formel
(2) definiert, wobei mindestens zwei und höchstens sechs Reste R ungleich
Wasserstoff sind;
R1 ist wie oben definiert;
m ist bei
jedem Auftreten gleich 1.
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Es
hat sich gezeigt, dass für
grün oder
rot emittierende Polymere ein Anteil von mindestens 1 mol%, bevorzugt
mindestens 5 mol%, besonders bevorzugt mindestens 10 mol%, Einheiten
gemäß Formel
(2) gute Ergebnisse liefert. Für
weiß emittierende
Copolymere, beispielsweise gemäß
DE 10343606.5 , kann jedoch auch
ein kleinerer Anteil dieser Einheiten, beispielsweise im Bereich
von 0.01 bis 1 mol%, sehr gute Ergebnisse liefern.
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Die
erfindungsgemäßen Copolymere
können
statistische, alternierende oder blockartige Strukturen aufweisen.
Wie Copolymere mit blockartigen Strukturen erhalten werden können und
welche weiteren Strukturelemente dafür besonders bevorzugt sind,
ist beispielsweise ausführlich
in der nicht offen gelegten Anmeldung
DE 10337077.3 beschrieben. Diese
ist via Zitat Bestandteil der vorliegenden Anmeldung.
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Durch
das Verwenden verschiedener Strukturelemente können Eigenschaften wie Löslichkeit,
Festphasenmorphologie, Farbe, Ladungsinjektions- und -transporteigenschaften,
optoelektronische Charakteristik, etc. eingestellt werden.
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Bevorzugt
sind erfindungsgemäße Polymere,
die außer
Struktureinheiten gemäß Formeln
(1) und (2) noch mindestens eine Struktureinheit aus den Gruppen
(1) bis (4) enthalten. Besonders bevorzugt ist dabei, wenn mindestens
eine dieser Struktureinheiten Ladungstransporteigenschaften aufweist.
Der Anteil dieser Strukturelemente mit Ladungstransporteigenschaften
ist bevorzugt mindestens 1 mol%, besonders bevorzugt mindestens
5 mol%. Der maximale Anteil dieser Strukturelemente ist bevorzugt
höchstens
80 mol%, besonders bevorzugt höchstens
40 mol%.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
werden nun durch Polymerisation mehrerer unterschiedlicher Monomere
hergestellt, von denen mindestens eines Wiederholeinheiten gemäß Formel
(1) und eines Wiederholeinheiten gemäß Formel (2) ergibt. Entsprechende
Polymerisationsreaktionen gibt es prinzipiell viele. Es haben sich
hier jedoch einige Typen besonders bewährt, die alle zu C-C-Verknüpfungen
führen:
- (A) Polymerisation gemäß SUZUKI;
- (B) Polymerisation gemäß YAMAMOTO;
- (C) Polymerisation gemäß STILLE.
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Wie
die Polymerisation nach diesen Methoden durchgeführt werden kann und wie die
Polymere vom Reaktionsmedium abgetrennt und aufgereinigt werden
können,
ist beispielsweise im Detail beschrieben in der nicht offen gelegten
Anmeldeschrift
DE 10249723.0 .
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Es
kann auch bevorzugt sein, das erfindungsgemäße Polymer nicht als Reinsubstanz,
sondern als Mischung (Blend) zusammen mit weiteren beliebigen polymeren,
oligomeren, dendritischen oder niedermolekularen Substanzen zu verwenden.
Diese können
beispielsweise den Loch- oder Elektronentransport verbessern oder
das Ladungsgleichgewicht beeinflussen. Solche Blends sind daher
auch Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
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Gegenstand
der Erfindung sind weiterhin Lösungen
und Formulierungen aus einem oder mehreren erfindungsgemäßen Polymeren
oder Blends in einem oder mehreren Lösungsmitteln. Wie Polymerlösungen hergestellt
werden können,
ist beispielsweise beschrieben in WO 02/072714, WO 03/019694 und
der darin zitierten Literatur.
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Diese
Lösungen
können
verwendet werden, um dünne
Polymerschichten herzustellen, beispielsweise durch Flächenbeschichtungsverfahren
(z. B. Spin-coating) oder durch Druckverfahren (z. B. InkJet Printing).
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
können
in PLEDs verwendet werden. Wie PLEDs hergestellt werden können, wird
als allgemeines Verfahren ausführlich
in
DE 10304819.7 beschrieben,
das entsprechend für den
Einzelfall anzupassen ist.
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Wie
oben bereits beschrieben, eignen sich die erfindungsgemäßen Polymere
ganz besonders als Elektrolumineszenzmaterialien in derart hergestellten
PLEDs oder Displays.
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Als
Elektrolumineszenzmaterialien im Sinne der Erfindung gelten Materialien,
die als aktive Schicht in einer PLED Verwendung finden können. Aktive
Schicht bedeutet, dass die Schicht befähigt ist, bei Anlegen eines
elektrischen Feldes Licht abzustrahlen (lichtemittierende Schicht)
und/oder dass sie die Injektion und/oder den Transport der positiven
und/oder negativen Ladungen verbessert (Ladungsinjektions- oder
Ladungstransportschicht).
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Gegenstand
der Erfindung ist daher auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polymers
oder Blends in einer PLED, insbesondere als Elektrolumineszenzmaterial.
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Gegenstand
der Erfindung ist ebenfalls eine PLED mit einer oder mehreren aktiven
Schichten, wobei mindestens eine dieser Schichten ein oder mehrere
erfindungsgemäße Polymere
oder Blends enthält.
Die aktive Schicht kann beispielsweise eine lichtemittierende Schicht
und/oder eine Ladungstransportschicht und/oder eine Ladungsinjektionsschicht
sein.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
weisen folgende Vorteile auf:
- (1) Es wurde überraschend
gefunden, dass die erfindungsgemäßen Polymere
eine deutlich höhere
Luftstabilität
aufweisen als Polymere gemäß Stand
der Technik. Dies gilt insbesondere für grün emittierende Copolymere.
Dies ist von enormer Bedeutung, da somit die Verarbeitung der Polymere
und der Herstellungsprozess der PLEDs deutlich vereinfacht werden
kann. Während
bisher für
optimale Elektrolumineszenzergebnisse die Polymerfilme in einer
inerten Atmosphäre
erzeugt werden mussten, was einen erheblichen technologischen Mehraufwand
bedeutet, können
die Polymerfilme mit erfindungsgemäßen Polymeren an der Luft hergestellt
werden, ohne dass die Elektrolumineszenz darunter leidet.
- (2) Vom Löslichkeitsverhalten
(z. B. Gelierungstemperatur bei gegebener Konzentration, Viskosität bei gegebener
Konzentration) zeigen die erfindungsgemäßen Polymere deutlich bessere
Eigenschaften als Polymere, die unsubstituierte Einheiten gemäß Formel
(2) enthalten. So weisen sie eine bessere Löslichkeit in einer größeren Bandbreite
von Lösungsmitteln
auf und neigen nicht zur Gelbildung. Dadurch lassen sich die Polymere
leichter verarbeiten und bilden in der PLED homogenere Filme. Auch
die Verarbeitung durch Drucktechniken, z. B. Tintenstrahldruck (InkJet
Printing), wird so ermöglicht.
Außerdem
ist es so möglich, einen
höheren
Anteil dieser Einheiten in das Polymer einzupolymerisieren, als
dies mit unsubstituierten Einheiten möglich ist.
- (3) Die Betriebsspannung der erfindungsgemäßen Polymere ist niedriger
im Vergleich zu Polymeren gemäß Stand
der Technik. Dies resultiert in einer höheren Leistungseffizienz.
- (4) Der Spannungsanstieg bei längerem Betrieb ist deutlich
geringer als bei Polymeren gemäß Stand
der Technik.
- (5) Des Weiteren hat sich gezeigt, dass im Vergleich zum Stand
der Technik die erfindungsgemäßen, grün emittierenden
Polymere vergleichbare oder höhere
operative Lebensdauern aufweisen.
- (6) Eine Kombination von Einheiten gemäß Formel (1) und (2) und eventuell
weiteren Einheiten führt
zu Polymeren, die grünes
(oder je nach Comonomer auch rotes) Licht mit sehr guten Farbkoordinaten
emittieren. Dies stellt zwar keinen unmittelbaren Vorteil dar, da
andere Polymere auch gute Farbkoordinaten aufweisen, ist jedoch
eine entscheidende Voraussetzung für die Anwendung dieser Polymere.
Insbesondere weisen erfindungsgemäße Polymere im Grünen bessere
Farbkoordinaten auf als vergleichbare Polymere, die unsubstituierte
Einheiten gemäß Formel
(2) enthalten.
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Im
vorliegenden Anmeldetext und auch in den im Weiteren folgenden Beispielen
wird auf die Verwendung erfindungsgemäßer Polymere oder Blends in
Bezug auf PLEDs und die entsprechenden Displays abgezielt. Trotz
dieser Beschränkung
der Beschreibung ist es für
den Fachmann ohne weiteres erfinderisches Zutun möglich, die
erfindungsgemäßen Polymere
oder Blends auch für
weitere Verwendungen in anderen elektronischen Devices (Vorrichtungen)
zu benutzen, z. B. in organischen Feld-Effekt-Transistoren (OFETs),
in organischen Dünnfilmtransistoren
(OTFTs), in organischen integrierten Schaltungen (O-ICs), in organischen
Solarzellen (O-SCs) oder auch organischen Laserdioden (O-Laser),
um nur einige Anwendungen zu nennen.
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Die
Verwendung erfindungsgemäßer Polymere
in den entsprechenden Vorrichtungen ist ebenfalls Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.
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Beispiele:
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1,4-Dibrom-2,5-difluorbenzol
wurde von Lancaster, 1,4-Dibrom-2,5-dimethoxybenzol und Thiophen-2-boronsäure von
Aldrich kommerziell erhalten. 1,4-Dibrom-2,5-bis(pentoxy)benzol (Polymer 1997,
38, 1221–1226),
1,4-Dibrom-2,5-bis(iso-pentoxy)benzol
(
EP 1078970 ) und Benzol-1,4-bis(boronsäureglycolester) (J.
Org. Chem. 1998, 63, 9535–9539)
wurden gemäß der Literatur
synthetisiert.
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Beispiel
1: Synthese von 1,4-disubstituierten 2,5-Bis(2'-thienyl)benzolderivaten
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Allgemeine Vorschrift:
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Zu
einer mit Stickstoff gesättigten
Mischung aus 180 mmol des 2,5-disubstituierten 1,4-Dibrombenzolderivats,
60 g (469 mmol, 2.6 eq.) Thiophen-2-boronsäure, 149 g (702 mmol, 3.9 eq.)
K3PO4, 1 L Dioxan und
1 L Wasser wurden 13.5 g (11.7 mmol, 0.065 eq.) Pd(PPh3)4 gegeben und die Suspension 7 h auf 80 °C erhitzt.
Danach wurden 0.8 g NaCN zugegeben und die wässrige Phase abgetrennt. Die
organische Phase wurde zweimal mit H2O gewaschen
und über
Na2SO4 getrocknet.
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a) 2,5-Bis(2'-thienyl)-1,4-difluorbenzol
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Toluol erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.8 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
44 g (88 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 8.14 (dd, 2J = 3.6 Hz,
2H), 7.41 (m, 4H), 7.52 (d, 2J = 3.6 Hz,
2H).
-
b) 2,5-Bis(2'-thienyl)-1,4-dimethoxybenzol
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Ethylacetat erhielt man gelbe
Kristalle, die nach HPLC eine Reinheit von 99.7 % aufwiesen. Die
Ausbeute betrug 50 g (92 %).
1H-NMR
(CDCl3, 500 MHz): [ppm] = 3.95 (s, 6H),
7.70 (dd, 2J = 5.3 Hz, 3J
= 3.6 Hz, 2H), 7.25 (s, 2H), 7.35 (dd, 2J
= 5.3 Hz, 3J = 1.0 Hz, 2H), 7.52 (dd, 2J = 3.6 Hz, 3J =
1.0 Hz, 2H).
-
c) 1,4-Bis(n-pentyloxy)-2,5-bis(2'-thienyl)benzol
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Hexan erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
58 g (80 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 0.96 (t, 2J = 7.3 Hz,
6H), 1.40 (m, 4H), 1.51 (m, 4H), 1.91 (m, 4H), 4.08 (t, 2J = 6.7 Hz, 4H), 7.81 (dd, 2J
= 5.0 Hz, 3J = 3.6 Hz, 2H), 7.26 (s, 2H),
7.36 (d, 2J = 5.0 Hz, 2H), 7.53 (d, 2J = 3.6 Hz, 2H).
-
d) 1,4-Bis(iso-pentyloxy)-2,5-bis(2'-thienyl)benzol
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Hexan erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
56 g (76 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 0.96 (d, 2J = 6.6 Hz,
12H), 1.82 (m, 4H), 1.97 (m, 2H), 4.12 (t, 2J
= 5.3 Hz, 4H), 7.80 (dd, 2J = 5.0 Hz, 3J = 3.6 Hz, 2H), 7.26 (s, 2H), 7.35 (d, 2J = 5.0 Hz, 2H), 7.52 (d, 2J
= 3.6 Hz, 2H).
-
Beispiel
2: Synthese von 1,4-disubstituierten 2,5-Bis(5'-brom-2'-thienyl)benzolderivaten
-
Allgemeine Vorschrift:
-
Zu
einer Lösung
von 26 mmol des 1,4-disubstituierten 2,5-Bis(2'-thienyl)benzolderivats in 770 mL Chloroform
wurden bei RT in einer Schutzgasatmosphäre und unter Lichtausschluss 9.51
g (54 mmol) N-Bromsuccinimid innerhalb 15 min. zugegeben. Die Mischung
wurde 6 h gerührt,
anschließend
wurden 80 mL gesättigte
Na2CO3-Lsg. zugegeben,
die organische Phase abgetrennt und über Na2SO4 getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
umkristallisiert.
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a) 2,5-Bis(5'-brom-2'-thienyl)-1,4-difluorbenzol
(Monomer T1)
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus DMF erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
12 g (92 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 7.08 (d, 2J = 3.6 Hz,
2H), 7.23 (d, 2J = 3.6 H, 2H), 7.35 (t,
9.0 Hz, 2H).
-
b) 2,5-Bis(5'-brom-2'-thienyl)-1,4-dimethoxybenzol
(Monomer T2)
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Methanol erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
10 g (92 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 3.92 (s, 6H), 7.04 (d, 2J
= 4 Hz, 2H), 7.17 (s, 2H), 7.23 (d, 2J =
4 Hz, 2H).
-
c) 2,5-Bis(5'-brom-2'-thienyl)-1,4-bis(n-pentyloxy)benzol
(Monomer T3)
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Aceton erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.8 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
12 g (94 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 0.96 (t, 2J = 7.3 Hz,
6H), 1,41 (m, 4H), 1.51 (m, 4H), 1.91 (m, 4H), 4.08 (t, 2J = 6.7 Hz, 4H), 7.03 (d, 2J
= 3.6 Hz, 2H), 7.15 (s, 2H), 7.24 (d, 2J
= 3.6 Hz, 2H).
-
d) 2,5-Bis(5'-brom-2'-thienyl)-1,4-bis(iso-pentyloxy)benzol
(Monomer T4)
-
Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Aceton erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
13 g (96 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 0.99 (d, 2J = 6.6 Hz,
12H), 1.82 (m, 4H), 1.97 (m, 2H), 4.12 (t, 2J
= 5.3 Hz, 4H), 7.03 (d, 2J = 3.6 Hz, 2H),
7.16 (s, 2H), 7.24 (d, 2J = 3.6 Hz, 2H).
-
Beispiel
3: Synthese von 3-Aryl-substituierten Thiophenderivaten
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Die
Synthese von 3-Phenylthiophen und 3-(4'-Methylphenyl)thiophen ist beschrieben
in J. Org. Chem. 2000, 65, 352–359.
-
Die
Synthese von 3-(4'-Methoxyphenyl)thiophen
und 3-[4'-(Trifluormethyl)phenyl]-thiophen
ist beschrieben in J. Org. Chem. 2002, 67, 457–469.
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Allgemeine Vorschrift:
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Zu
einer mit Stickstoff gesättigten
Mischung aus 134 mmol eines Benzolboronsäurederivats, 19.5 g (133 mmol)
3-Bromthiophen, 149 g (318 mmol) Na2CO3, 300 mL Dioxan und 150 mL Wasser wurden
1.3 g (1.16 mmol, 0.065 eq.) Pd(PPh3)4 gegeben und die Suspension 7 h auf 80 °C erhitzt.
Danach wurden 0.08 g NaCN zugegeben und die wässrige Phase abgetrennt. Die
organische Phase wurde zweimal mit H2O gewaschen
und anschließend über Na2SO4 getrocknet.
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3-[3',5'-Bis(trifluormethyl)phenyl]-thiophen
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Nach
Entfernen des Lösungsmittels
und zweimaliger Umkristallisation aus CH2Cl2/MeOH erhielt man weiße Nadeln, die nach HPLC eine
Reinheit von 98.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug 18 g (80 %).
1H-NMR (CDCl3, 500
MHz): (ppm] = 7.40 (dd, 2J = 5.0 Hz, 3J = 1.3 Hz, 1H), 7.47 (dd, 2J
= 5.0 Hz, 3J = 3.0 Hz, 1H), 7.52 (dd, 2J = 3.0 Hz, 3J =
1.3 Hz, 1H) 7.78 (s, 1H), 7.79 (s, 2H).
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Beispiel
4: Synthese von 3-Aryl-substituierten 2-Bromthiophenderivaten
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Die
Synthese von 2-Brom-3-phenylthiophen und 2-Brom-3-(4'-methylphenyl)-thiophen
ist beschrieben in J. Org. Chem. 2000, 65, 352–359.
-
Die
Synthese von 2-Brom-3-(4'-methoxyphenyl)-thiophen
und 2-Brom-3-[4'-(trifluoromethyl)phenyl]-thiophen
ist beschrieben in J. Org. Chem. 2002, 67, 457–469.
-
Allgemeine Vorschrift:
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Zu
einer Lösung
von 64 mmol des 3-Arylthiophenderivats in 250 mL DMF wurden bei
RT in einer Schutzgasatmosphäre
und unter Lichtausschluss 11.3 g (64 mmol) N-Bromsuccinimid innerhalb
15 min. zugegeben. Die Mischung wurde 6 h gerührt, anschließend wurden
100 mL gesättigte
Na2CO3-Lsg. zugegeben,
die organische Phase abgetrennt und über Na2SO4 getrocknet.
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2-Brom-3-[3',5'-bis(trifluormethyl)phenyl]-thiophen
-
Nach
dem Entfernen des Lösungsmittels
und zweimaliger Umkristallisation aus Hexan erhielt man weiße Nadeln,
die nach HPLC eine Reinheit von 98.7 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
14 g (87 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 7.08 (d, 2J = 5.6 Hz,
1H), 7.39 (d, 2J = 5.6 Hz, 1H) 7.87 (s,
1H), 8.01 (s, 2H).
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Beispiel
5: Synthese von 3'-Aryl-substituiertem
1,4-Bis(2'-thienyl)benzol
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Allgemeine Vorschrift:
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Zu
einer mit Stickstoff gesättigten
Mischung aus 21.1 g (67 mmol) Benzol-1,4-bis(boronsäureglycolester), 133 mmol des
2-Brom-3-arylthiophenderivats, 33.6 g (318 mmol) Na2CO3, 300 mL Dioxan und 150 mL Wasser wurden
1.34 g (1.16 mmol) Pd(PPh3)4 gegeben
und die Suspension 7 h auf 80 °C
erhitzt. Danach wurden 0.08 g NaCN zugegeben und die wässrige Phase
abgetrennt. Die organische Phase wurde zweimal mit H2O
gewaschen und anschließend über Na2SO4 getrocknet.
-
1,4-Bis(3'-Phenyl-2'-thienyl)benzol
-
Nach
Entfernen des Lösungsmittels
und zweimaliger Umkristallisation aus Hexan erhielt man gelbe Nadeln,
die nach HPLC eine Reinheit von 97.9 % aufwiesen. Die Ausbeute betrug
22 g (85 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 7.13 (d, 2J = 5.3 Hz,
2H), 7.19 (s, 4H), 7.23 (t, 2J = 2.6 Hz,
2H), 7.28 (m, 8H), 7.31 (d, 2J = 5.3 Hz,
2H).
-
Beispiel
6: Synthese von 3'-Aryl-substituiertem
1,4-Bis(5'-brom-2'thienyl)benzol
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Die
Bromierung der Verbindungen aus Beispiel 5 wurde analog der Bromierungsvorschrift
aus Beispiel 2 durchgeführt.
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1,4-Bis(5'-brom-3'-phenyl-2'-thienyl)benzol (Monomer
T5)
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Nach
zweimaliger Umkristallisation aus Methanol erhielt man gelbe Kristalle,
die nach HPLC eine Reinheit von 99.9 % aufweisen. Die Ausbeute betrug
10 g (92 %).
1H-NMR (CDCl3,
500 MHz): [ppm] = 7.15 (s, 2H), 7.20 (s, 4H), 7.23 (t, 2J
= 2.6 Hz, 2H), 7.28 (m, 8H).
-
Beispiel 6: Synthese weiterer
Comonomere
-
Die
Strukturen der Monomere gemäß Formel
(1) und weiterer Comonomere für
erfindungsgemäße Polymere
und Vergleichspolymere sind im Folgenden abgebildet. Die Synthese
dieser Verbindungen ist in WO 031020790 beschrieben.
-
-
Beispiel 7: Polymersynthese
-
Die
Polymere wurden durch SUZUKI-Kupplung gemäß WO 03/048225 bzw. durch YAMAMOTO-Kupplung
gemäß
DE 10241814.4 synthetisiert.
Die Zusammensetzung der synthetisierten Polymere P1 bis P3 (Beispiele
8 bis 10) ist in Tabelle 1 zusammengefasst. Ebenso wurden Vergleichspolymere
(Beispiele 11 bis 13; im Folgenden mit V bezeichnet) synthetisiert,
die statt Einheiten gemäß Formel
(2) Monomer M5 bzw. Monomer M6 als grün emittierende Einheiten gemäß Stand
der Technik enthielten.
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Beispiel 14: Herstellung
der PLEDs
-
Alle
diese Polymere wurden auch für
einen Einsatz in PLEDs untersucht. Diese PLEDs waren jeweils Zweischichtsysteme,
d. h. Substrat//ITO//PEDOT//Polymer//Kathode. PEDOT ist ein Polythiophen-Derivat (Baytron
P von H. C. Stark, Goslar). Als Kathode wurde in allen Fällen Ba/Ag
(beide von Aldrich) verwendet. Wie PLEDs dargestellt werden können, ist
in
DE 10249723.0 und
der darin zitierten Literatur ausführlich beschrieben.
-
Die
wichtigsten Device-Eigenschaften der erfindungsgemäßen Polymere
(Farbe, Effizienz, Betriebsspannung, Lebensdauer) sind in Tabelle
1 aufgeführt
und sind den Vergleichspolymeren gegenübergestellt, die keine Einheiten
gemäß Formel
(2) enthalten.
-
-
Beispiel 15: Vergleich
der Viskosität
der Polymerlösungen
-
Die
Viskosität
einiger Polymerlösungen,
sowohl mit substituierten, wie auch mit unsubstituierten Dithienylarylen-Einheiten
wurde untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
Tabelle
2: Viskositäten
von Polymerlösungen
in o-Xylol mit erfindungsgemäßen Polymeren
und Vergleichspolymeren bei unterschiedlichen Temperaturen
-
Es
ist offensichtlich, dass die erfindungsgemäßen Polymere eine vielfach
geringere Viskosität
haben als Polymere gemäß Stand
der Technik, die unsubstituierte Dithienylarylen-Einheiten enthalten.
Dies wird umso deutlich, als die hier untersuchten Polymere P1 und
P3 ein (teilweise deutlich) höheres
Molekulargewicht haben als das Vergleichspolymer V3 und die Viskosität mit dem
Molekulargewicht zunimmt. Außerdem
war die Konzentration des Vergleichspolymers geringer als die der
erfindungsgemäßen Polymere,
und die Viskosität einer
Polymerlösung
steigt mit steigender Konzentration. Wenn man zusätzlich diese
Aspekte mit einbezieht, lässt
sich daraus schließen,
dass der Effekt noch ausgeprägter
ist, wenn Polymere gleichen Molekulargewichts in Lösungen gleicher
Konzentration verglichen werden. Die Viskosität des Vergleichspolymers ist
eindeutig zu hoch; dadurch eignet sich dieses Polymer nicht für eine problemlose
Herstellung von PLEDs, insbesondere durch InkJet Printing, wofür eine geeignete
Lösungsviskosität von ca.
4 bis 25 mPa·s
angegeben wird.
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Beispiel 16: Vergleich
der Luftstabilität
der Polymere
-
Mit
Polymer P1 und Vegleichspolymer V1 wurden PLEDs hergestellt, einerseits
in einer Stickstoff-Atmosphäre,
andererseits an der Luft, und die Elektrolumineszenz der so erhaltenen
Devices wurde untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
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Tabelle
3: Vergleich der Effizienz von PLEDs, die unter Stickstoff oder
an der Luft hergestellt wurden.
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Wie
leicht aus diesen Daten ersichtlich ist, lässt sich das erfindungsgemäße Polymer
problemlos an der Luft ohne erhebliche Verschlechterung der Elektrolumineszenzeigenschaften
verarbeiten, während
das Vergleichspolymer V1 gemäß Stand
der Technik unter gleichen Herstellungsbedingungen eine um eine
Größenordnung
geringere maximale Effizienz zeigt. Es ist also offensichtlich,
dass die erfindungsgemäßen Polymere
geeignet sind, den Herstellungsprozess von PLEDs zu vereinfachen,
indem keine Herstellung unter inerten Bedingungen notwendig ist.
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Beispiel 17: Spannung
und Spannungsanstieg bei Betrieb
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Mit
Polymer P1 und Vergleichspolymer V1 wurden PLEDs hergestellt, und
die Betriebsspannung wurde bei Betrieb der Devices mit einer konstanten
Stromdichte von 10 mA/cm2 verfolgt. Die Änderung
der Betriebsspannung mit der Zeit ist in Abbildung 1 dargestellt.
-
Abbildung
1: Spannung in Abhängigkeit
der Zeit bei konstanter Stromdichte
-
Wie
leicht aus der Abbildung ersichtlich, ist die Spannung, die für eine Stromdichte
von 10 mA/cm2 benötigt wird, für das erfindungsgemäße Polymer
P1 deutlich geringer als für
das Vergleichspolymer V1 gemäß Stand
der Technik. Weiterhin erkennt man aus der Abbildung, dass der Spannungsanstieg
bei dem erfindungsgemäßen Polymer
deutlich niedriger und sogar beinahe gleich Null ist, während er
bei dem Vergleichspolymer gemäß Stand
der Technik deutlich höher
ist. Dies ist ein wichtiges Ergebnis, da es zeigt, dass das erfindungsgemäße Polymer
stabiler gegenüber
Strom ist als das Vergleichspolymer.