DE1034847B - Verfahren zum Stabilisieren von bromhaltigen Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von bromhaltigen Isoolefin-Polyolefin-MischpolymerisatenInfo
- Publication number
- DE1034847B DE1034847B DEG12582A DEG0012582A DE1034847B DE 1034847 B DE1034847 B DE 1034847B DE G12582 A DEG12582 A DE G12582A DE G0012582 A DEG0012582 A DE G0012582A DE 1034847 B DE1034847 B DE 1034847B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- copolymer
- brominated
- silicate
- bromine
- calcium silicate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/34—Silicon-containing compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren bromierter Isoolefin-Polyolefm-Mischpolymerisate.
In der Patentschrift 892245 ist beschrieben worden,
daß die Einführung von Bromatomen in Butylkautschuk und ähnliche Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisate
zwecks Erzeugung der Struktureinheit
— C—C —
! I
Br Br
durch Bromierung solcher Mischpolymerisate zu neuen Stoffen mit Eigenschaften führt, die denen der bromfreien
Stoffe in unerwarteter Weise überlegen sind. Diese bromierten kautschukartigen Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisate
vulkanisieren sich selbst mit Vulkanisationsmitteln, die bei den unbromierten Stoffen völlig unwirksam
sind, ziemlich schnell unter Bildung vulkanisierter Produkte, die denen aus den unbromierten Stoffen in
vieler Beziehung weit überlegen sind, wozu eine viel größere Beständigkeit gegenüber der Einwirkung von
Wärme und der Alterung und eine niedrigere überelastische Durchbiegung gehören, und die den Vulkanisaten
aus unbromierten Stoffen in anderer Beziehung völlig gleichwertig oder überlegen sind, z. B. in der Zugfestigkeit
und Elastizität, in der Biegsamkeit bei niedriger Temperatur und im Widerstand gegenüber der Luftdiffusion.
Dazu haften die bromierten Mischpolymerisate im Gegensatz zu den unbromierten Stoffen gut an einer
großen Zahl von Stoffen, unter anderem an Metallen, Plasten und natürlichen und synthetischen Kautschuken,
weshalb sie als Klebmittel von beträchtlichem Wert sind ; sie können auch mit Naturkautschuk oder einem der
vielen bekannten synthetischen Butadienkautschuke in jedem gewünschten Mengenverhältnis gemischt und die
erhaltenen Gemische können zu Produkten mit ausgezeichneten Eigenschaften vulkanisiert werden.
Es wurde jedoch gefunden, daß die kautschukartigen bromierten Isookfin-Polyolefin-Mischpolymerisate als
solche ziemlich unbeständig sind, was sich aus der Farbentwicklung beim Altern durch Erhitzen bzw. bei langem
Stehen bei Raumtemperatur und daraus ergibt, daß sie während der Lagerung oder der Hitzealterung oder während
der Bestimmung der Mooneyviskosität zunehmend zäher werden. Diese mangelnde Stabilität hat zuweilen
auch die fortschreitende Verschlechterung gewisser physikalischer und chemischer Eigenschaften, wie der Zugfestigkeit,
der Dehnung, des Moduls, der Dauerbiegsamkeit, des Widerstandes gegen Ozon und des Haftvermögens
der Vulkanisate zur Folge, wenn sie längere Zeit der Wärme ausgesetzt werden.
Es wurde gefunden, daß solche bromierten Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisate
wirksam gegen derart un-
Verfahren zum Stabilisieren
von bromhaltigen Isoolefm-Polyolefin-
Mischpolymerisaten
Anmelder:
The B. F. Goodrich Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. September 1952
V. St. v. Amerika vom 5. September 1952
Richard Andrew Crawford, Akron, Ohio,
und Richard Thurl Morrissey, Cuyahoga Falls, Ohio
und Richard Thurl Morrissey, Cuyahoga Falls, Ohio
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
erwünschte Veränderungen stabilisiert werden können, indem man ihnen eine kleine Menge eines Süikats eines
Metalles der II. Gruppe des Periodischen Systems einverleibt. Das entstehende stabilisierte Produkt besitzt die
Eigenschaften des ursprünglichen bromierten Mischpolymerisats; außerdem aber ist es beständig genug, um einer
längeren Lagerung und längerer Wärme- und Lichteinwirkung sowie anderen schädlichen Einflüssen zu widerstehen.
Aus den silikathaltigen Massen hergestellte Vulkanisate sind ebenso gegenüber Wärme überlegen
stabil und besitzen insbesondere bei hohen Temperaturen verbesserte physikalische Eigenschaften.
Am meisten kommt Calciumsilikat in Frage; aber auch die anderen Erdalkalisilikate, wie Barium- und Strontiumsilikat,
sowie auch die Silikate des Magnesiums, Zinks, Cadmiums und anderer Metalle der II. Gruppe,
können angewandt werden.
Die in dieser Erfindung angewandten Silikatstabilisatoren können natürlich vorkommende Silikate sein, sie
können aber auch durch Fällen oder Schmelzen synthetisch hergestellt werden. Man bevorzugt, das Silikat in
einem so feinteiligen Zustand als möglich zu fällen bzw. das geschmolzene Silikat auf das feinste vor der Verwendung
zu mahlen. Vorzugsweise soll die Teilchengröße der der üblicherweise in der Kautschukindustrie angewandten
Pigmente, Füllstoffe, Stabilisatoren usw. entsprechen.
809 578/490
Der Silikatstabilisator kann dem bromierten Mischpolymerisat
zu jeder Zeit vor der Vulkanisation einverleibt werden; bevorzugt wird jedoch der Stabilisator in
einer bestimmten Herstellungsstufe einverleibt. Diese Einverleibung in das feste bromierte Mischpolymerisat
kann in an sich üblicher Weise geschehen, oder indem man das bromierte Mischpolymerisat löst oder dispergiert
und eine Silikatsuspension dazu gibt. Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, eine Silikatsuspension mit einer
Lösung des bromierten Mischpolymerisats zu mischen, wie es aus dem Bromierungsverfahren erhalten wird, und
die Copräzipitation des bromierten Mischpolymerisats mit dem Silikat in Form feiner Teilchen zu bewirken, in
welchen letzteres gleichmäßig in ersterem dispergiert ist. Die genaue Art und Weise, in der diese Einverleibung
durchgeführt wird, wird in der folgenden Beschreibung noch ausführlicher dargelegt.
Die zur wirksamen Stabilisation erforderliche Menge Silikat schwankt etwas mit dem behandelten Mischpolymerisat
und dessen Bromgehalt, von dem angewandten <*°
Silikat und dessen Feinheit und Verträglichkeit mit dem Kautschuk. Im allgemeinen erreicht man, insbesondere
mit Calciumsilikat, bereits eine beträchtliche Stabilisation, wenn lediglich 1 Gewichtsprozent desselben, bezogen auf
das kautschukartige Mischpolymerisat, angewandt wird. »5
Der Nutzeffekt steigt mit zunehmenden, bis auf etwa 5 bis 10% ansteigenden Mengen Silikat. 10°/0 übersteigende
Mengen Silikat scheinen nur als Füllstoff zu wirken; meist sind sie jedoch von Nutzen. Lediglich für die
Stabilisation genügen jedoch Mengen von 1 oder 2 bis 5 %. Um eine kombinierte Stabilisator- und Füllstoffwirkung
zu erzielen (wie z. B. in Reifenmischungen mit weißer Seitenwand bei Verwendung von Calciumsilikat), können
Mengen bis zu 15 bis 20 Volumen oder mehr Silikat pro 100 Volumen bromhaltigen Mischpolymerisats oder von
1 bis 100 Gewichtsprozent oder mehr angewandt werden.
Die bromhaltigen Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisate
besitzen von sich aus einzigartige Eigenschaften und sind, wenn sie erfindungsgemäß stabilisiert werden, außerordentlich
wertvoll, insbesondere in Klebmitteln bei der Herstellung von Schläuchen und Heizschläuchen (wo
eine große Wärmebeständigkeit, ein erheblicher Widerstand gegenüber Luftdiffusion, Sauerstoff, Dampf, Wasser
und Ozon gefordert wird), zur Herstellung von Reifenmänteln und einer Vielzahl anderer Kautschukwaren, bei
denen die unbromierten Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisate nicht völlig befriedigt haben. So sind z. B. die
erfindungsgemäß stabilisierten bromierten Mischpoly- ■?
merisate ohne weitere Zugabe anderer einzuarbeitender Bestandteile ausgezeichnete Klebmittel, um kautschukartige
Stoffe miteinander oder mit Metall oder anderen Baustoffen zu verbinden, wobei sie besonders brauchbar
sind, um die unbromierten Isoolefin-Polyolefm-Mischpolymerisate
miteinander, mit Naturkautschuk oder anderen nach der Diensynthese erzeugten Kautschuken
zu verbinden. Die stabilisierten bromhaltigen Mischpoly^ merisate sind in allen Mengenverhältnissen mit den natürlichen
und nach der Diensynthese erzeugten Kautschuken verträglich, wobei sie vulkanisierbare Gemische mit diesen
bilden, die die erwünschten Eigenschaften, nämlich merklieh erhöhten Ozonwiderstand, verbesserten Widerstand
bei der Durchbiegung und erhöhten Widerstand gegenüber der Diffusion von Luft, besitzen. Bei allen Anwendungen
können sie mit allen üblichen Bestandteilen verarbeitet werden, die bei der Verarbeitung der unbromierten
kautschukartigen Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisate oder anderer kautschukartiger Stoffe benutzt werden,
und sie können nach den gleichen allgemeinen Verfahren vulkanisiert werden. Ihre Vulkanisation erfolgt sehr viel
schneller, als die der unbromierten Stoffe, trotz ihres im allgemeinen höheren Sättigungsgrades; ferner können sie
in Abwesenheit von Schwefel mit Mitteln, wie den mehrwertigen Metalloxyden, insbesondere Zinkoxyd, vulkanisiert
werden, die bei der Vulkanisation des als Ausgangsmaterial benutzten unbromierten Mischpolymerisats unwirksam
sind.
Die Stabilisierung typischer bromhaltiger Mischpolymerisate gemäß der Erfindung wird in den folgenden Beispielen
beschrieben, die aber lediglich zur Erläuterung dienen. Teile sind Gewichtsteile, wenn nichts anderes
angegeben ist.
Wenn das Mischpolymerisat nach dem Verfahren des Patentes 892 245 entweder allein oder in Mischungen mit
Naturkautschuk oder aus Butadien-Styrol oder Butadien-Acrylsäurenitril synthetisiertem Kautschuk mit Schwefel
vulkanisiert wird, bildet es stramme, sehr wertvolle Massen. Wenn jedoch das rohe bromierte Mischpolymerisat
an der Luft bei 70°C stehengelassen wird, wird es zäh; dabei wird es in 3 Tagen so zäh, daß es nur schwer zu
verarbeiten ist. Dieses Zähwerden, das ohne wesentliche Veränderung im Bromgehalt eintritt, wird durch die
folgenden Angaben über das rohe bromierte Mischpolymerisat nach der Alterung sowie seinen Bromgehalt und
seine Mooneyviskosität nach 1 Minute, 10 Minuten und 20 Minuten gekennzeichnet.
Gealtert bei 70° |
Brom gehalt |
Mooneyviskosität 1 | 10 Minuten | lach |
in Tagen | 7» | 1 Minute | 78 | 20 Minuten |
0 | 2,25 | 63 | 104 | 81 |
1 | 2,18 | 85 | 120 | 104 |
2 | 2,04 | 110 | 115 | 112 |
3 | 2,23 | 128 | 110 |
Die physikalischen Eigenschaften der Vulkanisate des bromierten Mischpolymerisats verschlechtern sich auch
während der Alterung bei 700C. Die Zugfestigkeit eines Schwefelvulkanisats eines nichtgealterten bromierten
Mischpolymerisats in einer 60:40-mischung mit natürlichem
Kautschuk betrug etwa 125 kg/cm2, während die einer ähnlichen Mischung, die ein bromiertes, 3 Tage bei
7O0C gealtertes Mischpolymerisat enthielt, beträchtlich
geringer war.
Das nicht stabilisierte bromierte Mischpolymerisat erfährt auch eine Erhöhung der Mooneyviskosität während
der Bestimmung derselben. Während anfangs der Wert 21 abgelesen wurde, zeigt eine ein derartiges Mischpolymerisat
enthaltende Masse bei 1210C nach 1 Minute den
Wert 37 und nach 15 Minuten den Wert 47. Nach einer 7tägigen Alterung bei 700C ist die gleiche Masse dunkel
gefärbt, ihre Mooneyviskosität beträgt anfangs 51, nach 1 Minute 76 und nach 15 Minuten 72,5. Im Gegensatz
dazu ist die Masse, die beim Einwalzen von nur 1,25% eines feinteiligen, gefällten handelsüblichen Calciumsüikats
in das bromierte Mischpolymerisat entsteht, von heller Farbe und hat nach 1 Minute eine Mooneyviskosität
von 40 und nach 15 Minuten eine solche von 22. Nach 7tägigem Altern bei 700C ist die Masse nur hellbraun. Es
genügen also schon 1,25% Calciumsilikat zur Stabilisierung des bromierten Mischpolymerisats während der
Verarbeitung und zur Verhinderung des Dunkelwerdens der Masse. Wenn 2,5 % des gleichen Calciumsilikats einverleibt
werden, beträgt die anfängliche Mooneyviskosität 19, nach einer Minute 38 und nach 15 Minuten 20,5. Nach
7tägigem Altern bei 700C beträgt die anfängliche Mooney--
5 6
viskosität bei der gleichen Masse 39, nach 1 Minute 42 teilen der Schwefelvulkanisation zu einer weißen Seiten-
und nach 15 Minuten nur 44. 2,5 °/„ Calciumsilikat stabili- wandmischung wie folgt verarbeitet:
sieren also das bromierte Mischpolymerisat nicht nur Gewichtsteüe
während der Verarbeitung sondern auch während einer ßromiertes Mischpolymerisat 60,0
beschleunigten Ttagigen Hitzealterung. 5 Naturkautschuk .... 40,0
Die Einverleibung des Calcmmsilikats m das bromierte Zinkoxyd 87 0
Isoolenn-Polyolefm-Mischpolymerisat stabilisiert dieses Ultramarinblau
0*2
nicht nur gegenüber den durch Hitze hervorgerufenen Titandioxvd 140
Änderungen in der Plastizität und in der Farbe während Stearinsäure '
15
der Verarbeitung und der Lagerung sondern hat auch io Mercaptobenzothiazol"'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 0>5
einen außerordentlich nützlichen Einfluß auf die physi- Di-o-tolylguanidin 0 25
kaiischen Eigenschaften der daraus hergestellten vulkani- Schwefel 250
sierten Massen. Proben des oben beschriebenen, sowohl
'
gealterten als auch ungealterten nicht stabilisierten bro- Wenn Mengen dieser Mischung bei · etwa 138° C ver-
mierten Mischpolymerisats und eine gealterte Probe des 15 schieden lange Zeit vulkanisiert wurden, ergeben sich die
2,5% Calciumsilikat enthaltenden stabilisierten Produktes in der folgenden Tabelle angegebenen physikalischen
werden mit Naturkautschuk und den üblichen Bestand- Eigenschaften der Vulkanisate:
Vulkani sation Mm/138°C |
Zug festigkeit kg/cm2 |
Ungealtert Unstabilisiert Dehnung 0/ /0 |
Modul kg/cm2 |
7 Zug festigkeit kg/cm a |
Tage bei 70° gealtert unstabilisiert Dehnung % |
C Modul kg/cm2 |
7 Zug festigkeit kg/cm2 |
Tage bei 70° gealtert 2,5V0CaSiOs Dehnung % |
C Modul kg/cms |
15 30 45 75 |
123 112 123 112 |
775 700 705 680 |
400 450 450 500 |
77 84 84 91 |
620 590 595 595 |
500 600 600 500 |
116 116 105 88 |
685 685 630 590 |
600 600 600 600 |
Aus diesen Angaben geht deutlich hervor, daß bei einer 7tägigen Alterung in Luft bei 700C ohne Stabilisator eine
Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften der Mischung eintritt, während mit nur 2,5 Gewichtsprozent
Calciumsilikat die physikalischen Eigenschaften praktisch unverändert bleiben. Die Calciumsilikat enthaltende
Mischung scheint sich auch schneller zu vulkanisieren als die gealterte unstabilisierte Mischung, da die optimalen
physikalischen Eigenschaften der ersteren in 15 Minuten erreicht werden, während letztere nach 45 bis
75 Minuten noch fortschreitende Vulkanisation erkennen läßt. Die vulkanisierte Calciumsilikat enthaltende
Mischung war überdies in der Farbe sehr hell, während die gealterte unstabilisierte vulkanisierte Masse cremefarben
war. Ähnliche Ergebnisse werden mit Calciumsilikatmengen von 1 bis 10 % und mehr und mit gleichen
Mengen Bariumsilikat erhalten.
Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisat wird in flüssigem Äthylchlorid zu einer 20%igen, 100 Teile Mischpolymerisat
enthaltenden Lösung gelöst. Zu dieser Mischpolymerisatlösung wird bei O0C eine 5 bis 16 Teile in Äthylchlorid
gelöstes Brom enthaltende Lösung gegeben, das Gefäß verschlossen und das Gemisch 5 Minuten gerührt.
Dann wird ein Überschuß an alkoholischem Kaliumhydroxyd zugegeben, um nicht umgesetztes Brom zu
neutralisieren. Nach mehrminütigem Rühren zur Vervollständigung der Neutralisation wird ein wäßriger Schlamm
von feinteiligem Calciumsilikat in Wasser (2,5 °/0, bezogen
auf das Gewicht des bromierten Mischpolymerisats) zugegeben und das Gemisch schnell umgerührt. Nach weiterem
Umrühren zwecks Erreichung einer praktisch homogenen Mischung wird der Inhalt des Reaktionsgefäßes in feinem
Strahl in einen geschlossenen Koaguliertank versprüht, der mit einem Kühler versehen ist und 60 bis 70° C warmes
Wasser und eine kolloidale Dispersion von Calciumsilikat enthält, worauf das Äthylchlorid abgetrieben und kondensiert
und schließlich das bromierte Mischpolymerisat als feines krümeliges Koagulum mit darin innig verteiltem
Calciumsilikat erhalten wird. Die Anwesenheit des CaI-ciumsilikats
in der Mischpolymerisatlösung und in dem Koagulationsbad trägt dazu bei, daß eine feine kleinkörnige
und nicht klebrige Krume erhalten wird. Das Koagulum wird schließlich durch Filtration abgetrennt,
ein oder zweimal mit klarem Wasser gewaschen und getrocknet.
Das so erhaltene, Calciumsilikat enthaltende bromierte Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisat enthält (je nach der
ursprünglich angewandten Brommenge) 1,5 bis 6,0 % gebundenen Brom; es ist eine plastische, leicht verarbeitbare,
kautschukartige Masse, die ungefähr die gleiche Mooneyviskosität wie das Ausgangsmischpolymerisat hat.
Nach der Verarbeitung mit Schwefel und Vulkanisationsbeschleunigern in der aus natürlichem Kautschuk bestehenden
weißen Seitenwandmischung des Beispiels 1 und anschließender Vulkanisation zeigt der Mischpolymerisatabkömmling,
der 2,5 bis 3,0 Gewichtsprozent Calciumsilikat enthält, eine Zugfestigkeit von 175 kg/cm2; er ist
rein weiß. Nach 28tägiger Alterung dieses Polymerisats in Luft bei 700C sind sowohl die Farbe als auch die physikalischen
Eigenschaften seiner Vulkanisate praktisch unverändert. Wenn man dieses Polymerisat unter einer
20%igen Belastung 27,9 Teilen Ozon auf 108 Teile Luft bei etwa 138°C aussetzt, sind 167 Stunden erforderlich,
ehe der erste Riß eintritt, während ein ähnlich hergestelltes Vulkanisat ohne Calciumsilikat bereits in weniger
als 100 Stunden reißt.
Ein bromiertes Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisat des im Beispiel 2 beschriebenen Typs mit 3% gebundenem
Brom wird in eine weiße Seitenwandmischung eingearbeitet, die 40 Teile Naturkautschuk (Rezept des
Beispiels 1) enthält, in der aber ein Teil des Zinkoxyds weggelassen und dafür ein gleiches Volumen Calciumsilikat
bzw. gefällte Kieselsäure (15 bzw. 10 Volumen) eingesetzt sind. Die erhaltene Mischung ergibt ein Vulkanisat
mit weit überlegener Zugfestigkeit und stark verbessertem 400% Modul bei 100° C. Das Vulkanisat läßt
sich sehr gut in der Hitze biegen und ist Ozon gegenüber außerordentlich widerstandsfähig. Die Biegeeigenschaften
und der Ozonwiderstand der stabilisierten Mischungen sind außergewöhnlich. Calciumsilikat enthaltende
Mischungen überstehen ungefähr 1 Million Biegungen in dem Demattia-Apparat, während die kein Calciumsilikat
enthaltenden Mischungen bereits nach etwa 50 000 bis 100 000 Biegungen versagen. Ähnlich ist das Verhalten,
wenn die vulkanisierten, 1,5 bis 4,5 °/0 Calciumsilikat enthaltenden
Mischungen unter einer 200/„igen Belastung
25 Teilen Ozon auf 108TeUe Luft bei 49° C ausgesetzt
werden. Sie zeigen den ersten Riß nicht unter 100 Stunden, während das unstabilisierte Vulkanisat bereits nach
45 Stunden reißt.
Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn man 1 bis 10 0J0 oder mehr Calcium-, Barium- oder Strontiumsilikat
in Mischungen der obigen hochmolekularen bromierten Mischpolymerisate mit Butadien-Styrol- und mit Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisatkautschuken
anwendet. Ebenso wird regenerierter oder raffinierter »Butyl«-Kautschuk nach der Bromierung mit Hilfe dieser
Metallsilikate wirksam stabilisiert, wonach er als Klebmittel, insbesondere zum Verkleben von gewöhnlichem
Butylkautschuk mit natürlichem oder synthetischem Kautschuk, sehr gut brauchbar ist.
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zum Stabilisieren von bromhaltigen Isoolefin-Polyolefm-Mischpolymerisaten, gekennzeichnet durch den Zusatz eines Silikates eines Metalles der II. Gruppe des Periodischen Systems.© 809 578/490 7.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US308167A US2681899A (en) | 1952-09-05 | 1952-09-05 | Stabilized isoolefin polyolefin interpolymer derivatives and method of producing same |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1034847B true DE1034847B (de) | 1958-07-24 |
Family
ID=23192846
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG12582A Pending DE1034847B (de) | 1952-09-05 | 1953-09-03 | Verfahren zum Stabilisieren von bromhaltigen Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisaten |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2681899A (de) |
DE (1) | DE1034847B (de) |
GB (1) | GB734737A (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2968588A (en) * | 1955-12-19 | 1961-01-17 | Exxon Research Engineering Co | Adhesion of rubbery polymers to tire cords |
US3007889A (en) * | 1956-06-28 | 1961-11-07 | Exxon Research Engineering Co | Vulcanization of isoolefin-polyolefin polymers |
US2948709A (en) * | 1956-12-27 | 1960-08-09 | Exxon Research Engineering Co | Catalyzed halogenation of rubbery copolymers |
US2965620A (en) * | 1958-03-07 | 1960-12-20 | Exxon Research Engineering Co | Process for halogenating copolymers |
US2965621A (en) * | 1959-01-02 | 1960-12-20 | Exxon Research Engineering Co | Process for halogenating rubbery copolymers |
US3342772A (en) * | 1964-09-10 | 1967-09-19 | Exxon Research Engineering Co | Prevention of scorch in chlorinated polymers by use of unsaturated hydrocarbon additives |
DE2302583A1 (de) * | 1973-01-19 | 1974-07-25 | Basf Ag | Selbstverloeschende polyester-formmassen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2179973A (en) * | 1938-07-16 | 1939-11-14 | Goodrich Co B F | Polyvinyl halide compositions |
-
1952
- 1952-09-05 US US308167A patent/US2681899A/en not_active Expired - Lifetime
-
1953
- 1953-08-26 GB GB23546/53A patent/GB734737A/en not_active Expired
- 1953-09-03 DE DEG12582A patent/DE1034847B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2681899A (en) | 1954-06-22 |
GB734737A (en) | 1955-08-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2135266C3 (de) | Verfahren zur Herstellung rieselfähiger, pulverförmiger, fuUstoffhaltiger Kautschuk-Mischungen aus Kautschuk-Lösungen | |
DE2708269A1 (de) | Elastomermasse mit verminderter mooney-viskositaet und verfahren zur herstellung derselben | |
DE69313037T2 (de) | Kieselsäure enthaltender Kautschuk und Reifen mit daraus bestehender Lauffläche | |
DE60309496T2 (de) | Elastomere harzzusammensetzungen | |
DE69512145T2 (de) | Verbesserungen an und in Bezug auf die Rückgewinnung von Natur- und Synthesekautschuken | |
DE1470861A1 (de) | Verfahren zum Haerten carboxylgruppenhaltiger Kautschuke | |
DE1034847B (de) | Verfahren zum Stabilisieren von bromhaltigen Isoolefin-Polyolefin-Mischpolymerisaten | |
DE2641191C2 (de) | Polymere Masse und ihre Verwendung | |
DE69529781T2 (de) | Mit Siliciumdioxid gefüllte Kautschukvulkanisate | |
DE1073735B (de) | Vulkanisation von Butylkautschuk | |
DE69125813T2 (de) | Mit wasserfreiem Zinkdimethylacrylat verstärkte, feste Golfbälle | |
DE10060474A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Polyvinylchlorid und Polymerisaten auf Basis von konjugierten Dienen und Acrylnitril | |
DE1230213B (de) | Thermoplastische Formmassen | |
DE69700677T2 (de) | Thermostabilisierte Zusammensetzungen von Vinylidenfluorid-Polymeren | |
DE1136820B (de) | Verfahren zur Herstellung kautschukartiger Gemische | |
DE2030172B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk und gefällter Kieselsäure | |
DE1720149C3 (de) | Schwefelfreie, heiß-vulkanisierbare Masse | |
AT220818B (de) | Verfahren zur Herstellung kautschukähnlicher Zusammensetzungen | |
DE69732604T2 (de) | Methode zur Kontrolle des Anstiegs der Viskosität von Naturkautschuk | |
DE19505354A1 (de) | Verfahren zur Modifizierung von Dienkautschuken | |
DE1017785B (de) | Kunststoffmassen fuer Formkoerper auf der Grundlage von Polyvinylchlorid | |
DE2307804A1 (de) | Fester kautschuklatexschaum und verfahren zu dessen herstellung | |
AT222364B (de) | Verfahren zur Herstellung vulkanisierbarer Zusammensetzungen | |
AT212570B (de) | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Polymeren | |
DE807030C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln grosser Steifheit |