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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Radialpresse nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Unter "hohle Werkstücke" sind hülsenförmige Werkstücke mit
Aussenquerschnitten in Form von Kreisen und regelmässigen Polygonen
wie Sechs- und Achtkantprofile
zu verstehen. Die Werkstückaussenflächen können dabei
in Achsrichtung geradlinig, konisch, bombiert (tonnenförmig) oder
abgestuft verlaufen. Derartigen Werkstückoberflächen kann durch entsprechende
Ausbildung der – vorzugsweise
auswechselbaren – Pressbacken
mit entsprechenden Pressflächen
Rechnung getragen werden.
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Ein
spezielles Anwendungsgebiet, für
das der Erfindungsgegenstand besonders gut geeignet ist, ist die
Verbindung von aus hochfestem Metall (z. B. Stahl) bestehenden Schlaucharmaturen
mit flexiblen Schlauchleitungen. Die Schlauchleitung besteht dabei
im wesentlichen aus einem Schlauchstück, über dessen Enden dickwandige
Presshülsen
geschoben werden. In die Enden werden Nippel gesteckt, die mit Anschlussstücken versehen
sind, wie z.B. solche mit Innen- oder Aussengewinden, Flanschplatten,
Rohrbögen,
Krümmer,
Rohrverzweigungen etc., die aus den Schlauchenden hervorragen.
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Solcherart
komplex geformte Schlauchleitungen werden auch als "Schlauch-Rohr-Kombinationen" bezeichnet. Aus
Gründen
der Sicherheit und wegen der Kosten sollten deren Komponenten nicht miteinander
verschraubt werden, sondern sollten unlösbar miteinander verpresst
sein.
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Die
Innenteile, die sog. Nippel, stützen
die Schlauchwände
während
des Pressvorganges und danach von innen ab. Bei den Aussenteilen,
den Presshülsen,
werden deren Manteldurchmesser von den Pressflächen einer Pressvorrichtung
bis zum angestrebten Enddurchmesser verkleinert, wobei nicht nur
grosse Presswege zurückzulegen
sind, sondern auch die Presskräfte
progressiv zunehmen. Dabei müssen
die Pressvorgänge
in der Klein- und Grossserienfertigung mit hoher Mass- und Wiederholungsgenauigkeit
erfolgen, da es sich bei den Schlauchleitungen, die Drücke bis
zu 1000 bar (100 MPa) und darüber
aushalten müssen,
sehr oft um sicherheitsrelevante Bauteile handelt, deren Ausfall
und Versagen immense Kosten, Personen- und Umweltschäden verursachen
können.
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Hinzu
kommt, dass solche Schlauch-Rohr-Kombinationen durch den ständigen Fortschritt
der Technik komplizierter in der Formgebung werden. Zunehmend kompakter
werdende Maschinen und Anlagen reduzieren das Einbauvolumen von
solchen Schlauch-Rohr-Kombinationen, so dass sich deren Konstrukteure
mit immer neuen Problemen konfrontiert sehen, auf engsten Räumen vorschriftsmässige und
einwandfrei funktionierende Schlauch-Rohr-Kombinationen zu installieren.
Moderne, Computer gesteuerte Biegemaschinen sind ihnen dabei eine
unerlässliche
Hilfe geworden, wenn dadurch schnell, präzise und preisgünstig komplizierte,
mehrfach gebogene Rohrbögen
selbst in Kleinserien wirtschaftlich hergestellt werden können. Bei
den Rohrbögen
kann es sich auch um solche handeln, die einen Biegewinkel von 180
Grad bei kleinstmöglichem
Biegeradius besitzen. Derartige Biegeradien sind beispielsweise
gleich dem Rohrdurchmesser.
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Nach
dem heutigen Stand der Technik ist ein Verpressen von solchen Schlauch-Rohr-Kombinationen
für den
Hoch- und Höchstdruckbereich,
z.B., auf dem Gebiet der Baumaschinen-Hydraulik, nicht möglich, wenn
die anzupressenden Rohr- und Armaturenteile in den scheibenförmigen Raum
rund um die Pressbacken bzw. Presswerkzeuge hineinragen. Dort befinden
sich nämlich – konstruktionsbedingt – Maschinenteile
der Radialpressen. Diese müssen nämlich Presskräfte bis
zu 3500 MN, teilweise auch darüber,
aufbringen.
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Unter
Berücksichtigung
der vorstehenden Ausführungen
wird zu dem nachfolgenden Stand der Technik folgendes ausgeführt:
Durch
die
US 3 744 114 ist
ein im Betrieb unteilbares Presswerkzeug bekannt, bei dem innerhalb
eines auf der Spitze stehende Quadrats das entsprechende Auflageflächen beschreibt,
acht Pressflächen
in abwechselnder Anordnung um die Pressenachse herum auf vier äussere Steuerkörper und
vier innere Pressbacken verteilt sind, wobei die Symmetrieachsen
der äusseren
Steuerkörper
die Diagonalen des besagten, auf der Spitze stehenden Quadrats bilden. Dabei
ist der oberste Steuerkörper
starr mit einem oberen Pressenjoch und der unterste Steuerkörper mit
einem unteren Pressenjoch verbunden. Die beiden seitlichen Steuerkörper werden
durch zwei senkrechte Platten geführt, die einseitig einerseits
am Pressenantrieb und andererseits am Pressengestell befestigt sind
und über
Langlöcher
und Führungsbolzen
die beiden seitlichen Steuerkörper
derart bewegen sollen, dass alle acht Pressflächen synchrone Radialbewegungen
ausführen.
Die Abstützung
und Bewegung der inneren Pressbacken erfolgt dadurch, dass die vier
inneren Pressbacken an ihren äusseren Enden
in spiegelsymmetrischer Anordnung zu ihrer Bewegungsrichtung je
zwei Steuerflächen
mit einem öffnungswinkel
von 135 Grad aufweisen, und dass die äusseren Steuerkörper auf
ihren Innenseiten je zwei hierzu komplementäre Steuerflächen besitzen. Dieses Presswerkzeug
ist vor allem wegen der seitlichen einteiligen Steuerkörper nicht
teilbar, so dass keine kompliziert geformten und/oder sperrigen Werkstücke eingelegt
sondern nur schlanke Werkstücke
durchgesteckt werden können.
Nach diesem Prinzip arbeiten nach dem heutigen Stand der Technik
viele Radialpressen, wobei das Presswerkzeug auch teilbar ausgeführt wurde.
Dann aber tritt wieder der Nachteil auf, dass die die Trennfuge überbrückenden
Pressbacken und/oder Steuerkörper
geteilt sein müssen,
worunter wiederum die Genauigkeit leidet.
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Durch
die
EP 0 539 787 A1 und
die entsprechende
DE
41 35 465 A1 ist eine Radialpresse mit zwei Pressenjochen
und äusseren
und inneren Steuerkörpern
bekannt, die gleichfalls acht Pressflächen aufweist, so dass ein
etwas gleichförmigerer
Pressvorgang bei verringerten Kantenpressungen erfolgt. Die Symmetrieebenen
von zwei der inneren, lagefesten Steuerkörper verlaufen in Richtung
des Pressenhubes und die Symmetrieebenen der beiden anderen inneren
Steuerkörper
senkrecht hierzu. Dadurch überdecken
die beiden zuletzt genannten inneren Steuerkörper eine mögliche Trennfuge des Presswerkzeugs,
das infolgedessen gleichfalls nicht teilbar ist. Eine solche Teilung.
die das Einlegen sperriger Schlaucharmaturen ermöglichen würde, ist weder beschrieben,
noch vorgesehen oder möglich.
Hinzu kommt, dass der Pressbackensatz von den Pressenjochen und
zwei Zugankern des Pressengestells eingeschlossen ist, so dass auch
aus diesem Grunde ein seitliches Einlegen sperriger Schlaucharmaturen ausgeschlossen
ist.
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Durch
die
DE 198 14 474
C1 ist gleichfalls eine Radialpresse bekannt, deren Presswerkzeug acht
Pressbacken mit je einer Pressfläche
aufweist. Die Steuerflächen
in den beiden Pressenjochen sind jedoch mehrfach abgewinkelt ausgebildet,
und zwei quer hierzu bewegliche innere Steuerkörper sind durch vier Druckstücke ersetzt
worden, die paarweise oberhalb und unterhalb einer Trennfuge angeordnet
sind, um zwei Werkzeughälften
zu schaffen, die weit auseinander gefahren werden können, um
das Durchstecken sperriger Schlaucharmaturen zu ermöglichen.
Diese Bauweise erfordert jedoch eine Vielzahl von kompliziert geformten
beweglichen Teilen mit zahlreichen Gleitflächen, die hochwertig bearbeitet
sein müssen.
Daraus ergeben sich entsprechende Herstellkosten. Hinzu kommt auch
hier, dass der Pressbackensatz von den Pressenjochen und zwei Zugankern
des Pressengestells eingeschlossen ist, so dass auch aus diesem
Grunde der Freiraum für
ein seitliches Einlegen sperriger, abgewinkelter und U-förmig gebogener
Schlaucharmaturen fehlt. Im Grunde steht auch hier ein unregelmässiges Polygon,
das die Steuerflächen
für vier
der Pressbacken und für
die vier zusätzlichen
Druckstücke
bildet "auf der
Spitze". Hierbei
bleibt die Mittenachse M der Pressflächen in ihrer Lage unverändert. Dies
erfordert jedoch die beiderseitige Anordnung von zusätzlichen
Druckkörpern,
die in Richtung des Pressspaltes jeweils den halben Weg in Richtung
der Mittenachse M zurücklegen.
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Durch
die
DE 199 58 103
C1 und die entsprechende
EP 1 106 276 A2 ist wiederum eine Radialpresse
mit einem teilbaren Presswerkzeug mit acht Pressflächen und
vier Steuerkörpern
bekannt, bei dem die vier Steuerflächen in den Pressenjochen in
der axialen Draufsicht im Ergebnis wiederum durch ein auf der Spitze
stehendes Quadrat oder Rechteck beschrieben sind. Wie praktische
Versuche gezeigt haben, sind auch hierbei absolut synchrone Wege der
Pressflächen
nur bei kleinen Presskräften
erreichbar. Bei höheren
Presskräften
und steigenden Reibungsverlusten der vier Steuerkörper fahren
diese nicht mehr synchron weiter, und die in der Trennfuge liegenden
Pressbacken bleiben im Pressweg hinter den beiderseits der Trennfuge
angeordneten Pressbacken zurück.
Eine einschnürend
zu verformende Presshülse
ist ein sehr instabiler Gegenstand. Bei einem vollen Zylinderstück, bei
dem keine Verformung erfolgt, würden
sich die Presskräfte
der einzelnen Pressbacken gleichmässig verteilen. Der Nachteil
dieses Standes der Technik beruht also darauf, dass die vier Steuerkörper in
ihrer Pressposition nur über
die instabile Presshülse
form- und kraftschlüssig
in Verbindung zu bringen sind. Die Genauigkeit des Rundpressens
ist infolgedessen nicht ausreichend.
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Ein
weiterer erheblicher Nachteil solcher teilbaren Pressensysteme nach
dem Stand der Technik beruht auf einer nicht ausreichenden Presskraft. Durch
die Teilbarkeit des Presswerkzeugs und die Forderung einer Beschickung
der Presse von der Seite her, musste eine sog. "offene Pressenkonstruktion" gewählt werden,
z.B. mit einem C-förmigen Pressengestell
oder Pressenrahmen. Diese Bauart bewirkt ein sehr hohes Biegemoment
auf das Joch des "C", bedingt durch die
Presskraft und den Achsabstand H (Siehe z.B. 14). Nur durch eine schwere und kostenintensive
Konstruktion kann diesem Nachteil begegnet werden.
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Aus
Kostengründen
wurden daher Kompromisse geschlossen, die aber den Nennweitenbereich der
Pressen stark einschränken.
Solche Pressen haben nur eine Presskraft von maximal 350 kN, während vergleichbare
Pressen, die z.B. durch seitliche Zuganker geschlossen ausgeführt sind, Presskräfte bis
1.500 kN aufbringen können.
Für komplizierte Schlauch-Rohr-Kombinationen,
wie sie eingangs beschrieben sind, bedeutet dies, dass z.B. nur
solche Kombinationen bis zur Nennweite DN 16-4SP statt solche bis
DN 32-4SP gepresst werden können.
Hier stehen sich also die Forderungen nach hohen Presskräften und
der Möglichkeit
des seitlichen Einlegens der Werkstücke diametral entgegen.
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Man
ist diesem Problem bisher dadurch ausgewichen, dass man enge Rohrbögen mit
einem Biegewinkel von mehr als 90 Grad an die Schlauchleitung angeschraubt
hat. Diese Montageweise birgt Leckage-Risiken und bereitet zusätzliche
Kosten. Die Verlegungstechniken von Schlauch-Rohr-Kombinationen sind
aber weiter vorangeschritten, und es wird verlangt, dass diese Rohrbögen über 90 Grad bis
180 Grad aufweisen. Teilweise wurden sogar Befestigungslaschen an
die Rohrbögen
angeschweisst, die das ganze System halten sollen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radialpresse der eingangs
beschriebenen Gattung zu schaffen, bei der die Wege aller Pressflächen noch
weiter vergleichmässigt
und die Synchronisation der radialen Pressflächenbewegung vom Anfang bis
zum Ende des Pressvorgangs noch weiter verbessert wird, ferner soll
den Werkstücken
die Möglichkeit
genommen werden, Differenzen in den Bewegungen der einzelnen Pressflächen durch
die Reaktionskräfte
von Oberflächenbereichen
der Werkstücke
(Hohlkörper)
zu unterstützen,
weiterhin soll eine solche Radialpresse auch in der Lage sein, komplex geformte
Rohrbogengebilde an beiden Enden der Schlauchleitungen anzupressen,
weiterhin soll eine solche Presse auch in der Lage sein, ohne übermässigen Konstruktions-
und Kostenaufwand auch grosse Nennweiten schwerer Schlauchtypen
mit den Werkstücken
(Armaturen) zu verpressen, und schliesslich soll eine Radialpresse
der eingangs beschriebenen Gattung geschaffen werden, die geringere
Antriebskräfte
erfordert, einfacher im Aufbau ist und eine geringere Zahl von hochwertig
zu bearbeitenden Gleitflächen
aufweist, so dass sie kostengünstiger
herstellbar ist, schliesslich sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen
werden, dass das Presswerkzeug in Sonderfällen auch zum Einlegen sperriger
Schlaucharmaturen oder anderer sperriger Werkstücke teilbar ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1.
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Durch
diese Lösung
wird die Aufgabenreihe in vollem Umfange gelöst.
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Der
Kern der Erfindung besteht, vereinfacht ausgedrückt, darin, dass das Presswerkzeug
mit sämtlichen
Pressflächen
vom Beginn bis zum Ende des Presshubes zwischen dem Druckkörper und
den übrigen,
das Presswerkzeug umgebenden Wänden bzw.
Gleit- und Stützflächen in
den Pressenjochen so eingeschlossen ist, dass es keine Ausweichmöglichkeit
für eigenmächtige Bewegungen
der Pressflächen
durch unkontrollierbare Reaktionskräfte des Werkstücks gibt.
Auch der Druckkörper
selbst, der die Trennfuge überbrückt, ist
ausschliesslich von der Bewegung seiner Steuer- bzw. Gleitflächen in
den Pressenjochen abhängig.
Im Prinzip geht es um die Verdrehung der an sich bekannten Pressbackensätze mit
ihren Stütz-
und Gleitflächen
in den Pressenjochen um 45 Grad.
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Beim
Anmeldungsgegenstand bewegt sich die Mittenachse M während des
Pressvorganges seitlich um den halben Weg in Pressspaltrichtung, während sich
der Druckkörper
um den gesamten Weg in Pressspaltrichtung weiterbewegt. Dieser gesamte
Weg ist genau so gross wie der vertikale Weg der Tragkörper während des
eigentlichen Pressvorgangs. Diese Vorgehensweise gewährleistet,
dass die Spiele oder Lose zwischen den am Pressvorgang beteiligten
Pressenteilen minimiert ist und trotz der hohen Presskräfte die
auf die Schläuche
gepressten Armaturen im Querschnitt kreisrund bleiben. Dieses Ergebnis
ist beim Stand der Technik nicht erzielbar, da bei diesem links
und rechts von der Pressebene Druckkörper angeordnet sind, während bei
der Erfindung nur auf einer Seite ein beweglicher Druckkörper vorhanden
ist.
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Diese
Verringerung der möglichen
Spiele gewährleistet
die Einhaltung der Rundheit beim Pressergebnis auch bei Schläuchen für sehr hohe
Drücke. beispielsweise über 1000
MP, bei denen entsprechende Wandstärken der aufgesetzten Armaturen auf
die Hochdruckschläuche
verformt werden.
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Aufgrund
der Anordnung des Druckkörpers nur
auf einer Seite des Presswerkzeugs ist die Möglichkeit gegeben, Armaturen
an Hochdruckschläuchen
anzuformen, wie sie beispielsweise ein Anschlussrohr mit einem 180°-Krümmer aufweisen.
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Im
Zuge der weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es zusätzlich von
Vorteil, wenn die Presswerkzeuge auf einer Seite eines Pressenrahmens, bestehend
aus zwei Zugankern, angeordnet sind und die Flächenschwerpunkte der keilförmig zueinander stehenden
zweiten Gleitflächen
in den Pressenjochen auf der anderen Seite des Pressenrahmens bzw.
einer durch die Achsen der Zuganker definierten Ebene. Wenn die
dadurch gebildeten virtuellen beiderseitigen Hebelarme wenigstens
im wesentlichen gleich lang sind, heben sich die gegeneinander wirkenden
Biegemomente auf die Zuganker zumindest weitgehend auf, wodurch
auch die Reibungskräfte verringert
werden und die Gesamtkonstruktion einschliesslich des Antriebs leichter
ausgeführt
werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich – entweder
einzeln oder in Kombination – aus
den Unteransprüchen.
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Es
ergeben sich insgesamt folgende Vorteile:
- 1.
Die Pressenkonstruktion ermöglicht
einen seitlichen Freiraum für
das seitliche Einlegen sehr eng gebogener komplexer Armaturen mit
Biegewinkeln von über
90 Grad.
- 2. Das Presswerkzeug selbst füllt nur einen schmalen, scheibenförmigen Raum
aus, der von vorn, von hinten und von der Seite her frei zugänglich ist.
- 3. Alle Pressflächen,
sei es auf den Tragkörpern, sei
es auf gesonderten Pressbacken, stehen während des Pressvorgangs form-
und kraftschlüssig untereinander
in Verbindung, so dass ein absolut rundes Pressergebnis erzielt
wird.
- 4. Die vom Antrieb ausgeübte
Presskraft bzw. deren Reaktionskraft kann ohne schädliche Biegemomente
direkt in das Pressengestell bzw. das Presswerkzeug eingeleitet
werden.
- 5. Das Presswerkzeug ist teilbar und beliebig weit zu öffnen.
- 6. Die Erfindung ermöglicht
auch das Verpressen von Schläuchen
mit handelsüblichen
Rohrkrümmern
bei denen R = d ist, wobei "R" der Biegeradius
und "d" der Rohr-Aussendurchmesser
ist.
- 7. Die ersten Gleit- und/oder Stützflächen für die Tragkörper bilden ein Steuerviereck,
dessen Seiten parallel und senkrecht zur Kraftrichtung verlaufen
und das nicht – bei
einer senkrechten Anordnung – "auf der Spitze steht".
- 8. Das Presswerkzeug ist lageunabhängig einsetzbar.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Die
Masse der Druckschriften und die danach in der Praxis ausgeführten Radialpressen
mit Pressenjochen und Presswerkzeugen offenbaren Pressbacken und/oder
Trag- oder Steuerkörper
hierfür,
deren virtuelle Hüllflächen ein
Quadrat bilden, dessen eine Flächendiagonale
in der Trennfuge zwischen den Pressenjochen liegt oder parallel
hierzu verläuft.
Das Quadrat steht gewissermassen "auf der Spitze". Nun beträgt aber das Längenverhältnis der Flächendiagonale
zur Kantenlänge
1,41. Dies hat den entscheidenden Nachteil, dass – Teilbarkeit
des Presswerkzeugs vorausgesetzt – nach dem seitlichen Einlegen
nur U-förmig
gebogene Metallarmaturen bzw. deren Rohre mit Hochdruckschläuchen verpresst
werden können,
bei denen der Krümmungsradius
wegen der Länge
der Flächendiagonalen
entsprechend gross ist.
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Kompliziert
geformte eng gebogene 180-Grad-Krümmer mit weiteren angesetzten
Abzweigleitungen gewinnen aber zunehmend an Bedeutung, z.B. für Baumaschinen
wie Schaufellader mit zahlreichen beweglichen Komponenten. Die besagten
Armaturen haben teilweise das Aussehen von Hirschgeweihen. Ist ein
nachträgliches
Verschweissen nicht möglich,
so behalf man sich bisher mit weiteren Verschraubungen, die hohen
Drücken
und äusseren
Belastungen durch Biegekräfte
standhalten müssen.
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Ein
weiterer entscheidender Nachteil besteht darin, dass die Pressbacken
und/oder die Trag- oder Steuerkörper
hierfür
auf Steuerflächen
aufliegen, die von dem besagten Quadrat vorgegeben sind und die gleichzeitig
Gleitflächen
für die
Pressbacken und/oder deren Trag- oder Steuerkörper sind. Auf diesen Gleitflächen können die
Pressbacken und/oder die Trag- oder
Steuerkörper
hierfür
Eigenbewegungen ausführen,
die Teils gewollt durch die Antriebskräfte der Presse, teils aber
auch unerwünscht
durch die Reaktionskräfte
der Werkstücke beeinflusst
werden. Die Probleme wachsen überproportional
mit der Wandstärke
der Werkstücke,
die in der Regel starkwandige Hülsen
aus hochfestem Automatenstahl sind. Die Folge sind unbrauchbare
unrunde bzw. ovale Pressergebnisse. Die Ergebnisse sind nicht vorhersehbar.
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Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes und ihre Wirkungsweisen werden nachfolgend
anhand der 1 bis 13 näher erläutert; 14 zeigt zum Vergleich eine Radialpresse
nach dem Stande der Technik.
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Es
zeigen:
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1 eine Ansicht zweier Pressenjoche
mit einem Presswerkzeug mit vier Pressflächen und einem symmetrischen
Druckkörper
in der am weitesten geöffneten
Stellung,
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2 eine Ansicht analog 1, jedoch nach Zurücklegen
des linearen Leerhubes des Presswerkzeugs,
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3 eine Ansicht analog 2, jedoch mit geschlossenem
Presswerkzeug am Ende der radialen Presswege der Pressflächen,
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4 eine Ansicht analog 1, jedoch mit einer Variante
des Presswerkzeuges mit acht Pressflächen,
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5 eine Ansicht des Gegenstandes
nach 4 nach Zurücklegen
des linearen Leerhubes,
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6 einen vergrösserten
Ausschnitt aus der Mitte von 5,
jedoch mit geschlossenem Presswerkzeug am Ende der radialen Presswege
der Pressflächen,
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7 das Ende einer Hochdruck-Schlauchleitung
mit aufgepresster Schlaucharmatur und einem 180-Grad Rohrkrümmer mit
Anschlussnippel,
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8 einen Ausschnitt aus 6 in vergrössertem
Massstab,
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9 einen vergrösserten
Ausschnitt aus der rechten Hälfte
von 6 mit vier auswechselbaren
identischen Pressbacken,
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10 eine Variante von 9 mit acht auswechselbaren
identischen Pressbacken,
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11 eine Vorderansicht einer
stehenden Radialpresse mit den Details gemäss 4 und einem symmetrisch abgeschrägten Druckkörper,
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12 eine Vorderansicht einer
stehenden Radialpresse mit einem asymmetrisch abgeschrägten Druckkörper
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13 eine Seitenansicht der
Radialpressen nach den 11 und 12 mit zusätzlichen
Details über
den hydraulischen Antrieb und
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14 eine Radialpresse nach
dem Stande der Technik zu Vergleichszwecken.
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In 1 ist eine Radialpresse 1 mit
zwei Pressenjochen 2 und 3 dargestellt, die in
Richtung einer Ebene E-E relativ zueinander bewegbar sind, in der
auch die Achsen A1 und A2 zweier in den 11, 12 und 13 gezeigter Zuganker liegen.
Diese Ebene verläuft
senkrecht zur Zeichenebene in 1.
Durch einen später
gezeigten Antrieb werden Presskräfte
P erzeugt. Die Pressenjoche 2 und 3 haben spiegelbildliche
Ausnehmungen 4 und 5, die mindestens teilweise
mit selbstschmierenden gleitfähigen
Belägen 6 und 7 belegt
sind und dadurch Gleitflächen
bilden. Erste Gleitflächen 6a und 7a verlaufen
parallel zueinander und zur Trennfuge T, aber senkrecht zur Ebene E-E.
An diesen ersten Gleitflächen 6a und 7a liegen, im
Uhrzeigersinne gesehen, vier Tragkörper 8, 9, 10 und 11 an,
die Pressflächen 8a, 9a, 10a und 11a tragen,
die als Sektoren einer Zylinderfläche ausgebildet sind, die der
endgültigen
Oberfläche
der zu verpressenden Werkstücke
entspricht. Die besagten Tragkörper
bilden einen Pressbackensatz 14.
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Auf
der schräg
verlaufenden Gleitfläche 7b liegt
ein symmetrisch geformter keilförmiger
Druckkörper 12 mit
zwei Gleitflächen 12a und 12b auf,
deren öffnungswinkel "α" demjenigen der Gleitflächen 6b und 7b entspricht.
Werden die Pressenjochen 2 und 3 über einen
Leerhub "L" geschlossen, so
gelangt das System zunächst
in die Stellung nach 2.
Dies geschieht zumindest weitgehend kräftefrei. Eine Keilschräge 12c am
Druckkörper 12 verhindert
hierbei ein Anstossen des Tragkörpers 11 am Druckkörper 12 bei
der Schliessbewegung. Auch die Stirnfläche 12d des Druckkörpers 12 wird
durch einen gleitfähigen
Belag 12e gebildet.
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Wird
das beschriebene System aus der Stellung von 2 in diejenige nach 3 bewegt, so steigen die Presskräfte P1 und
P2 enorm an, und die Gleitflächen 6b und 7b pressen
den Druckkörper 12 mit
seiner ebenen Stirnfläche 12d (1) in Richtung der Trennfuge
T gegen die Tragkörper 10 und 11,
wobei eine Querkraft PQ erzeugt wird. Die Reaktionskräfte PR (2) werden von überlappenden Vorsprüngen 2a und 3a an
den Pressenjochen 2 und 3 erzeugt. Die auf den
Umfang des Pressbackensatzes 14 verteilten Press- und Reaktionskräfte sind
zumindest weitgehend identisch. Die Verschiebewege der Tragkörper 9/10 einerseits
und 8/11 andererseits in Richtung der Zuganker
gegeneinander stimmen aufgrund der Wahl des Winkels "α" von 53 Grad und 8 Minuten (gerundet)
mit den Verschiebewegen der Tragkörper 10 und 11 gegen
die Tragkörper 8 und 9 in
Richtung der Trennfuge T zwangsweise überein, so dass beim Verpressen
eine absolut synchrone Bewegung aller Tragkörper erfolgt.
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3 zeigt die Endstellung
aller Tragkörper am
Ende ihrer radialen Presswege, bei der die Tragkörper fugenlos aneinander stossen.
Es versteht sich, dass hierbei die Werkstückachse "A" um
den halben Pressweg in Richtung der Trennfuge T verlagert wird,
was aber auf das Pressergebnis keinen Einfluss hat. Die Mittenachse
M der Pressflächen
fällt in
der Endstellung mit der Werkstückachse
A zusammen.
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Zurück zu 1: Die Presskräfte P2 greifen an
sogenannten Flächenschwerpunkten
S der Gleitflächen 12a und 12b des
Druckkörpers 12 an.
was besonders deutlich in den 1 und 2 gezeigt ist, aber auch
für die
Ausführungsbeispiele
nach den übrigen
Figuren gilt. Die Mittelpunkte der Kraftangriffe der Presskräfte P1 auf
die Pressbackensätze 14 und 16 haben
von der Ebene E-E einen Abstand "a", und die Flächenschwerpunkte
S der Kraftangriffe der Presskräfte
P2 haben von der Ebene E-E auf der gegenüberliegenden Seite einen Abstand "b", wobei mit besonderem Vorteil a = b
gewählt
wird. Dadurch entfalten – von
geringen Veränderungen
von "a" und "b" beim Verpressen abgesehen – sämtliche
Biegemomente auf die Zuganker in der Ebene E-E, so dass die Zuganker 40 und 41 (11 bis 13) schlanker gehalten und weitgehend
nur auf Zugkräfte
hin ausgelegt werden können.
Die Reibungskräfte
auf den Zugankern werden dadurch drastisch verringert, und ein Verkanten
der Tragkörper
gegeneinander unterbleibt, was zu einer erheblichen Verringerung
des Gesamtgewichts der Radialpresse 1 führt.
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Die
Tragkörper 8 und 9 sind
mit den Pressenjochen 2 und 3 verschraubt (5, 11 und 12),
sie können
aber auch mit den Pressenjochen 2 und 3 einstückig ausgebildet
werden, so dass die zueinander parallelen Gleitflächen 6a und 7a entsprechen kürzer gehalten
werden können.
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Besonders
vorteilhaft ist hierbei der auch am Ende der Verpressung verbleibende
V-förmige
Spalt 15 zwischen den Vorsprüngen 2a und 3a an
den Pressenjochen 2 und 3. Dieser Spalt 15 erlaubt
das Einlegen von eng gebogenen Schlauchverbindungen, wie sie in 7 dargestellt sind. In Verlängerung
der Begrenzungsflächen
des Spaltes 15 sind auch die der Trennfuge T benachbarten
Ecken 13 der der Ebene E-E abgekehrten Tragkörper 8 und 9 entfernt
(siehe auch 3).
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Der
Kern der Erfindung besteht darin, die Tragkörper und die mit ihnen verbundenen
Pressflächen
in einen rechteckigen oder quadratischen Raum so einzuschliessen,
dass sie unter der Wirkung der Reaktionskräfte des Werkstücks keine
unkontrollierten Ausweichbewegungen aus der exakt radialen Synchronbewegung
ausführen
können.
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Dies
gilt auch für
die folgenden weiteren Ausgestaltungen der Erfindung.
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4 zeigt – in analoger Darstellung zu 1 – einen Pressbackensatz 16,
der acht radial bewegliche Pressflächen 17 bzw. 18 enthält. Zunächst sind
wiederum vier Tragkörper 19, 20, 21 und 22 vorhanden,
die jedoch auf ihren Innenseiten in der Mitte je einen angeformten
Vorsprung 19a, 20a, 21a, und 22a besitzen,
der einen Winkel von 45 Grad einschliesst und jeweils eine von vier
Pressflächen 18 trägt. Beiderseits
der Vorsprünge
aller Tragkörper
befinden sich in spiegelsymmetrischer Anordnung (auf den Umfang
bezogen) jeweils zwei Gleitflächen 23 und 24,
die einen Winkel von 135 Grad einschliessen. Auf diesen Gleitflächen 23 und 24 liegen
zwischen jeweils zwei benachbarten Vorsprüngen 19a, 20a, 21a und 22a vier
untereinander gleichförmige Pressbacken 25 in – auf den
Umfang bezogen – alternierender
Anordnung zu den Vorsprüngen.
Die Verteilung ist dabei so getroffen, dass sich am Pressenjoch 2 drei
Pressflächen
und am Pressenjoch 3 fünf
Pressflächen
befinden. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den 5, 6 und 8.
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5 zeigt eine Stellung analog 2, d.h. den Pressbackensatz 16 nach
Zurücklegung
des Leerhubes. Werden die Pressenjoche 2 und 3 jetzt noch
weiter zusammengeschoben, so wird der Druckkörper 12 in Richtung
des Pfeils 26 bewegt, bis die Tragkörper und die Pressbacken die
Stellung nach 6 erreicht
haben. In Verlängerung
der Begrenzungsflächen
des Spaltes 15 sind auch die der Trennfuge T benachbarten
Ecken 13 der der Ebene E-E abgekehrten Tragkörper 19 und 20 entfernt
(siehe die 3 und 6). 5 zeigt noch, in welcher Weise der Spalt 15 und
die entfernten Ecken der Tragkörper 19 und 20 das
Verpressen von Schlaucharmaturen mit Rohrkrümmern 29 mit engen Biegeradien
ermöglicht,
wie sie in 7 dargestellt sind.
Aus 5 geht ferner hervor,
dass die Tragkörper 19 und 20 über diagonal
zum Presswerkzeug 16 ausgerichtete Zugschrauben 31 und 32 mit
den Pressenjochen 2 und 3 lösbar verschraubt sind; sie
können
jedoch auch einstückig
mit diesen Pressenjochen ausgebildet sein, was auch für das Ausführungsbeispiel
nach den 1, 2 und 3 gilt.
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6 zeigt einen vergrösserten
Ausschnitt aus der Mitte von 5,
jedoch mit geschlossenem Pressbackensatz 16 am Ende der
radialen Presswege der Pressflächen.
Die Vorsprünge 19a, 20a, 21a und 22a und
die alternierend dazwischen angeordneten Pressbacken 25 (
siehe auch 4) stossen
an radialen Trennfugen, in denen auch die Pressenachse liegt, spaltfrei
aneinander. Um eine mechanische Überbestimmung
zu vermeiden, verbleiben zwischen den Pressenjochen 2 und 3 einerseits
und den Tragkörpern 19, 20, 21 und 22 andererseits
Spalte S1 und S2. Sowohl diese Tragkörper als auch die Pressbacken
können
mit auswechselbaren Pressbackenaufsätzen 25b aus hochfesten
und gehärteteten
Hohlzylindersektoren (siehe 8)
versehen sein, die sich zu einem geschlossenen Ring ergänzen. Damit
sich das Presswerkzeug 16 nach Entlastung der Pressenjoche 2 und 3 automatisch
wieder öffnet,
sind in den besagten radialen Trennfugen vorgespannte Druckfedern
angeordnet, die in den 4 und 5 jedoch nur angedeutet sind.
-
7 zeigt das Ende einer Hochdruck-Schlauchleitung 27 mit
aufgepresster Schlaucharmatur 28 und einem 180-Grad Rohrkrümmer 29 mit
Anschlussnippel 30. Der Biegedurchmesser D1 der Achse des
Rohrkrümmers 29 ist
relativ sehr klein im Verhältnis
zum Rohrdurchmesser D2.
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8 zeigt einen solchen spiegelsymmetrischen
Pressbacken 25 gegenüber 6 vergrössert, der einen Grundbacken 25a und
einen Pressbackenaufsatz 25b besitzt. Die beiden gemeinsamen radialen
Aussenflächen 33 schliessen
einen Winkel von 45 Grad ein. Zwischen diesen Aussenflächen 33 befinden
sich Gleitflächen 34,
die beiderseits einer achsparallelen Kante 35 einen Winkel
von 135 Grad einschliessen und mit den Gleitflächen 23 und 24 der Tragkörper zusammenwirken
(siehe 4).
-
Gemäss 6 lassen sich diese Gleitflächen 34 mittels
der strichpunktierten Linien zu einem gleichförmigen Oktogon mit Eckwinkeln
von jeweils 135 Grad ergänzen,
was sich allein aus der Zeichnung ergibt. Zwei gegenüber liegende
Kanten 35 zweier Pressbacken 25 liegen in einer
ersten Symmetrieebene E1, die parallel zur Pressrichtung P verläuft; zwei
wiederum gegenüber
liegenden Kanten der beiden übrigen
Pressbacken 25 liegen in einer zweiten Symmetrieebene E2,
die am Anfang und am Ende des Pressvorgangs mit der Trennfuge T
zusammenfällt
und senkrecht zur Pressrichtung P verläuft. Der Grundbacken 25a und
der Pressbackenaufsatz 25b werden auswechselbar durch einen Steckbolzen 36 zusammen
gehalten, der fest mit dem Pressbackenaufsatz 25b verbunden
durch einen Sicherungsring 37 reibschlüssig im Grundbacken 25a gehalten
wird.
-
Es
versteht sich. dass die komplette Radialpresse 1 in bliebigen
Raumlagen verwendbar ist, d.h. die Pressrichtung P kann vertikal
oder horizontal ausgerichtet sein. Die folgenden Figuren zeigen
Ausführungsbeispiele
mit senkrechtem Verlauf der Pressrichtung P. Dies gilt als Möglichkeit
auch für
alle Ausführungsformen
nach den 1 bis 3 sowie 4 bis 8 und 10.
-
9 zeigt nun in Übereinstimmung
mit 6, dass sowohl die
Tragkörper 19, 20, 21 und 22 als
auch die Pressbacken 25 (schraffiert dargestellt) Pressbackenaufsätze tragen
können,
die sich in Schliessstellung einschliesslich ihrer Pressflächen zu einem
Ring ergänzen,
der auf dem Umfang alternierend schraffiert dargestellt ist.
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10 zeigt, dass man die Vorsprünge 19a, 20a, 21a und 22a gemäss 4 durch Pressbacken 25 nach
den 8 und 9 ersetzen kann, wodurch
auf dem Umfang ein Kranz von acht identischen Pressbacken 25 nach 8 gebildet wird. Dadurch
entstehen vier spiegelsymmetrische winkelförmige Tragkörper 81, 82, 83 und 84 mit
vier Paaren von Stützflächen 81a, 82a, 83a und 84a,
die gemeinsam ein regelmässigen
Oktogon mit Kantenwinkeln von jeweils 135 Grad einschliessen. Die
vier in den diagonalen radialen Symmetrieebenen SE liegenden Pressbacken
ruhen stationär
auf den Stützflächen, die
alternierend dazwischen angeordneten Pressbacken führen während des
Presshubes Gleitbewegungen auf den Stützflächen aus. Durch dieses Bauprinzip
lassen sich die Herstellkosten verringern.
-
11 zeigt nun in Verbindung
mit 13 eine Vervollständigung
der der 4: Das obere
bewegliche Pressenjoch 2 besitzt beidseitig je einen Ausleger 38 mit
je einem Innengewinde 39, in das jeweils ein senkrechter
Zuganker 40 bzw. 41 eingeschraubt ist. Das untere
ortsfeste Pressenjoch 3 besitzt gleichfalls beidseitig
je einen Ausleger 42 mit je einer Bohrung 43 mittels
welcher das obere Pressenjoch 2 mittels der Zuganker 40 bzw. 41 vertikal
verfahrbar ist.
-
Auf
beide Pressenjoche 2 und 3 sind beidseitig Führungsbleche 44 und 45 aufgeschraubt,
die die Ausnehmungen 4 und 5 zwischen sich einschliessen, desgleichen
den Druckkörper 12 in
der geschlossenen Stellung der Radialpresse 1. Die oberen
Führungsbleche 44 besitzen
je einen nach unten hin geöffneten
teilkreisbogenförmigen
Ausschnitt 46, hinter dem die beiden oberen Tragkörper 19 und 22 angeordnet
sind. Die Verschiebbarkeit des linken Tragkörpers 22 ist durch
eine Schraube 47 in einem horizontalen Langloch 48 gewährleistet.
-
Die
unteren Führungsbleche 45 besitzen
je einen einen nach oben hin geöffneten
teilkreisbogenförmigen
Ausschnitt 49, hinter dem die beiden unteren Tragkörper 20 und 21 angeordnet
sind. Die Verschiebbarkeit des linken unteren Tragkörpers 21 ist durch
eine Schraube 50 in einem horizontalen Langloch 51 gewährleistet.
Der Druckkörper 12 ist
auf jeder Seite durch eine Schraube 52 in einem Langloch 53 geführt, dessen
Längsachse
unter dem gleichen Winkel verläuft
wie die Gleitfläche 12a des
Druckkörpers 12.
Hierdurch wird ein ungewolltes Kippen oder Abheben des Druckkörpers 12 verhindert.
Auf die jeweils unteren Tragkörper 20 und 21 sind
beidseitig und spiegelsymmetrisch zur Ebene E1 je zwei Ringsektoren 54 und 55 aufgeschraubt,
die nach oben hin einen öffnungswinkel
von 225 Grad frei lassen und die Pressbacken 25 am Herausfallen
hindern.
-
Für die Schliess-
und Pressbewegungen gelten die Ausführungen zu den 1 bis 10.
Zu ergänzen
ist jedoch, dass für
die horizontalen Rückwärtsbewegungen
der Tragkörper 21 und 22 vorgespannte Druckfedern 56 und 57 dienen,
die parallel zur Trennfuge T verlaufen und auf je einen senkrechten
Fortsatz 58 bzw. 59 an den Tragkörpern einwirken.
Der Ausdruck "Tragkörper" schliesst das Tragen
von eigenen Pressflächen
und/oder das Tragen von Pressbacken ein.
-
Der
Gegenstand der 12 unterscheidet sich
dadurch von demjenigen der 11,
dass hier ein asymmetrischer Druckkörper 60 verwendet wird, dessen
Gleitfläche 60a unter
einem Winkel "α" von 45 Grad zur
Trennfuge T bzw. zur Waagrechten verläuft. Entsprechendes gilt für das Langloch 61 unter der
Schraube 62. Die obere Gleitfläche 60b des Druckkörpers 60 verläuft ebenso
parallel zur Trennfuge T wie die Gleitfläche 63 im oberen Pressenjoch.
-
13 gilt für die 11 und 12, jeweils mit Blickrichtung von rechts
nach links. Besondere Beachtung verdienen hier der Pressenantrieb 64 und dessen
Steuerung. Gegen das untere ortsfeste Pressenjoch 3 drückt ein
Zylinder 65 mit einem Kolben 66, dessen Kolbenstange 67 mit
einer beweglichen Traverse 68 verschraubt ist, die die
unteren Enden der Zuganker 40 und 41 miteinander
verbindet. Das untere Pressenjoch 3 ist auf einen Unterbau 69 aufgesetzt.
Ein Hydraulikaggregat 70, bestehend aus einer Hochdruckpumpe 71,
einem Pumpenmotor 72 und einer Ölwanne 73 ist nur
sehr schematisch dargestellt, da an sich bekannt.
-
Für die Begrenzung
des vertikalen Hubes des oberen Pressenjochs 2 sind eine
Einstellschraube 74 und ein Endschalter 75 vorgesehen.
Der endgültige
Pressdurchmesser ist hierbei erreicht, und der Endschalter 75 gibt
sein Signal über
eine Steuerleitung 76 an ein Steuerventil 77 weiter.
Nach dem Umschalten dieses Steuerventils 77 wird der Ölstrom der
Hochdruckpumpe 71 der unten liegenden Ringfläche des
Kolbens 66 zugeleitet, um die Traverse 68 anzuheben.
Diese Hubbewegung wird durch den Endschalter 78 mit der
Einstellschraube 79 beendet, deren Signal gleichfalls über eine
Leitung 80 dem Steuerventil 77 zugeleitet wird.
Die Radialpresse 1 befindet sich jetzt wieder in ihrer
Ausgangsstellung nach den 9, 10 und 11.
-
Anhand
der 14 werden der Stand
der Technik und seine Nachteile gegenüber der Erfindung wie folgt
erläutert:
Im
Gegensatz zur Erfindung steht das Viereck oder Quadrat mit der Kantenlänge K, in
dem die Führungs- oder
Gleitflächen
liegen, gewissermassen "auf
der Spitze", d.h.
die Diagonalflächen
F1 und F2 des Pressbackeneinsatzes verlaufen parallel und senkrecht
zur Ebene E-E. in der die Zuganker liegen. Die Flächendiagonale
F2 fällt
dabei auch mit der Trennfuge T zusammen. Dadurch wachsen auch die
Masse M1 und M2 um mindestens das 1,4-Fache und damit auch das Mass
M3 für
den Mindestabstand der Achse des Rohrkrümmers 29 von der Mittenachse
A des Pressbackeneinsatzes, so dass nur Rohrkrümmer mit deutlich grösserem Biegeradius
verarbeitet werden können.
Von besonderem Nachteil ist aber der entsprechend grosse einseitige
Hebelarm H zwischen der Presskraft P1 und der Reaktionskraft PR, dem
kein Gegendrehmoment entgegen gesetzt werden kann. Dies führt wiederum
zu hohen Biegemomenten, die auf die Zuganker 41 ausgeübt werden, so
dass deren Querschnitte grösser
ausgelegt werden müssen,
was wiederum zu einem höheren
Pressengewicht führt.
Hinzu kommt, dass bei einem geteilten Presswerkzeug die in der Trennfuge
T liegenden Tragkörper
entlang der Diagonalfläche
F2 unterteilt sein müssen,
was zur Aufhebung des Formschlusses und zu Querverschiebungen und
unrunden Pressergebnissen führte.
-
Trotz
aller solcher Massnahmen war bisher nur das Verpressen von Schlaucharmaturen
mit einer maximalen Nennweite von DN 16-4SP möglich. Andernfalls mussten
auf dem Umfang des Pressbackensatzes geschlossene Pressen verwendet
werden, die jedoch nicht das Verpressen von Armaturen mit komplizierten
Geometrien und Biegewinkeln über 90
Grad ermöglichen.
Die Erfahrungen mit solchen bekannten, einseitig offenen, Radialpressen
haben auch zu ungleichmässigen,
insbesondere ovalen, Pressergebnissen geführt, da die Pressbacken bzw. Pressflächen durch
die Reaktionskräfte
des Werkstücks überlagerte
Eigenbewegungen ausführen können. Dies
bedeutet eine starke Einschränkung der
Verwendung der Radialpresse. Sämtliche
Nachteile wurden nun mit einem Schlage durch den Gegenstand der
Erfindung beseitigt.
-
- 1
- Radialpresse
- 2
- Pressenjoch
- 2a
- Vorsprung
- 3
- Pressenjoch
- 3a
- Vorsprung
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Belag
- 6a
- erste
Gleitfläche
- 6b
- zweite
Gleitfläche
- 7
- Belag
- 7a
- erste
Gleitfläche
- 7b
- zweite
Gleitfläche
- 8
- Tragkörper
- 8a
- Pressfläche
- 9
- Tragkörper
- 9a
- Pressfläche
- 10
- Tragkörper
- 10a
- Pressfläche
- 11
- Tragkörper
- 11a
- Pressfläche
- 12
- Druckkörper
- 12a
- Gleitfläche
- 12b
- Gleitfläche
- 12c
- Keilschräge
- 12d
- Stirnfläche
- 12e
- Belag
- 13
- Ecken
- 14
- Pressbackensatz
- 15
- Spalt
- 16
- Pressbackensatz
- 17
- Pressflächen
- 18
- Pressflächen
- 19
- Tragkörper
- 19a
- Vorsprung
- 20
- Tragkörper
- 20a
- Vorsprung
- 21
- Tragkörper
- 21a
- Vorsprung
- 22
- Tragkörper
- 22a
- Vorsprung
- 23
- Gleitflächen
- 24
- Gleitflächen
- 25
- Pressbacken
- 25a
- Grundbacken
- 25b
- Pressbackenaufsatz
- 26
- Pfeil
- 27
- Hochdruck-Schlauchleitung
- 28
- Schlaucharmatur
- 29
- Rohrkrümmer
- 30
- Anschlussnippel
- 31
- Zugschraube
- 32
- Zugschraube
- 33
- Aussenflächen
- 34
- Gleitflächen
- 35
- Kanten
- 36
- Steckbolzen
- 37
- Sicherungsring
- 38
- Ausleger
- 39
- Innengewinde
- 40
- Zuganker
- 41
- Zuganker
- 42
- Ausleger
- 43
- Bohrung
- 44
- Führungsblech
- 45
- Führungsblech
- 46
- Ausschnitt
- 47
- Schraube
- 48
- Langloch
- 49
- Ausschnitt
- 50
- Schraube
- 51
- Langloch
- 52
- Schraube
- 53
- Langloch
- 54
- Ringsektor
- 55
- Ringsektor
- 56
- Druckfeder
- 57
- Druckfeder
- 58
- Fortsatz
- 59
- Fortsatz
- 60
- Druckkörper
- 60a
- Gleitfläche
- 60b
- Gleitfläche
- 61
- Langloch
- 62
- Schraube
- 63
- Gleitfläche
- 64
- Pressenantrieb
- 65
- Zylinder
- 66
- Kolben
- 67
- Kolbenstange
- 68
- Traverse
- 69
- Unterbau
- 70
- Hydraulikaggregat
- 71
- Hochdruckpumpe
- 72
- Pumpenmotor
- 73
- Ölwanne
- 74
- Einstellschraube
- 75
- Endschalter
- 76
- Steuerleitung
- 77
- Steuerventil
- 78
- Endschalter
- 79
- Einstellschraube
- 80
- Leitung
- 81
- Tragkörper
- 81a
- Stützfläche
- 82
- Tragkörper
- 82a
- Stützfläche
- 83
- Tragkörper
- 83a
- Stützfläche
- 84
- Tragkörper
- 84a
- Stützfläche
- α
- öffnungswinkel
- A
- Werkstückachse
- A1
- Achse
des Zugankers
- A2
- Achse
des Zugankers
- a
- Abstand
- b
- Abstand
- D1
- Biegedurchmesser
- D2
- Rohrdurchmesser
- E-E
- Ebene
- E1
- Symmetrieebene
- E2
- Symmetrieebene
- F1
- Diagonalfläche
- F2
- Diagonalfläche
- H
- Hebelarm
- K
- Kantenlänge
- L
- Leerhub
- M
- Mittenachse
der Pressflächen
- M1
- Mass
- M2
- Mass
- M3
- Mass
- P
- Pressrichtung
- P1
- Presskraft
- P2
- Presskraft
- PR
- Reaktionskräfte
- S
- Flächenschwerpunkte
- S1
- Spalt
- S2
- Spalt
- SE
- Symmetrieebenen
- T
- Trennfuge