DE1033625B

DE1033625B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer muffenartigen Schweisslippe an Rohren

Info

Publication number: DE1033625B
Application number: DEM24435A
Authority: DE
Inventors: Leo Menke; Jakob Eich
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1954-09-10
Filing date: 1954-09-10
Publication date: 1958-07-10

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer muffenartigen Schweißlippe an Rohren Es ist bereits bekannt, die Enden von miteinander zu verbindenden Rohren für die Verschweißung so vorzubereiten, daß das Ende des einen Rohres in einen Raum des anderen Rohrendes eingreift. Dieser Raum wird durch Drehen, Walzen oder Stauchen hergestellt, und zwar nachdem das eine Rohrende mit einer Wandverstärkung versehen worden ist. Eine derartige Herstellungsart ist wirtschaftlich ungünstig.
Es ist ferner bereits bekannt, die Enden von mit Rundnähten zu verbindenden Hohlkörpern,. wie Rohren, Kesseln od. dgl., dadurch zum Verschweißen vorzubereiten, daß durch Auftragsschweißung am äußeren oder inneren Umfang des jeweiligen Rohr- oder Kesselendes eine sogenannte Schweißlippe angelegt wurde, während die Endflächen selbst durch Abdrehen so abgeschrägt waren, daß die Schweißverbindung von innen oder außen in Form einer V-Naht erfolgen konnte.
Dieses Verfahren, das vorzugsweise auf Baustellen und an Rohren vor dem Verlegen angewendet werden soll, ist sehr umständlich und erfordert mehrere Arbeitsgänge, wobei besonders die durch Auftragsschweißung herzustellende Schweißlippe, unter Zuhilfenahme eines entsprechenden profilierten Kupferringes, viel Zeit in Anspruch nimmt.
Bei dem neuen Verfahren geht man von einem Hohlkörper mit .durchgehend gleicher Wandstärke aus und erzeugt in an sich bekannter Weise durch spanabhebendes Herausarbeiten aus der Wandung des Rohres eine Lippe, und es wird dann erfindungsgemäß der Innen- bzw. Außendurchmesser der Lippe auf den Außen- bzw. Innendurchmesser des anzuschweißenden Rohres gedrückt.
Zur Ausführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung benutzt mit einer Druckrolle und einem den Drehmeißel tragenden federnden Halter, wobei die Drehmeißelspitze die Lauffläche der Druckrolle um die radiale Eindringtiefe des Drehmeißels in die Rohrwandung überragt.
Ein weiteres Merkmal der Vorrichtung besteht darin, daß die Druckrolle eine Seitenfläche aufweist. die der vom Drehmeißel am Hohlkörper erzeugten Abschrägung entspricht und mit :einer Rundung in eine Lauffläche übergeht, deren Breite mindestens gleich der Länge der erzeugten Schweißlippe ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Darstellungen erläutert. Es zeigt Ahb. 1 eine Schweißverbindung mit ausgedrückter Schweißlippe, die am äußeren Umfang des Hohlkörpers angeordnet ist, Abb. 2 eine Schweißverbindung mit eingedrückter Schweißlippe, die am inneren Umfang des Hohlkörpers angeordnet ist.
Abb. 3 die Drehvorrichtung im Längsschnitt, Abb.4 die Drehvorrichtung mit Druckrolle und Drehmeißel in Arbeitsstellung, Abb. 5 die Druckrolle beim Ausdrückvorgang.
Die Abb. 1 und 2 zeigen die Schweißverbindungen zweier Rohre 1 und 3, bei denen jeweils das Rohr 1 eine angedrehte Schweißlippe 2 am äußeren bzw. am inneren Umfang trägt. Die Schweißlippe 2 ist durch Aus- bzw. Eindrücken auf den äußren oder inneren Durchmesser des Gegenrohres 3 gebracht worden, während die Schweißverbindung 4 in Form einer V-Naht von innen bzw. von außen zwischen die Abschrägungen der beiden Rohrenden gelegt wurden.
Abb.3 zeigt den Drehstahlhalter nach der Erfindung im Längsschnitt, der vorzugsweise aus einem Stück mit unterschiedlicher Querschnittsform und -stärke besteht und in einer Aufnahme in seiner Längsrichtung beweglich ist. Der Halter 5 trägt einen Drehmeißel 6 und eine Druckrolle 7 und geht in einen verjüngten Teil 8 über, der in einer Aufnahme 9 gehalten und geführt ist. Ein sich anschließender Schaft 10, der von einer Feder 11 umschlo.ssen ist, reicht durch ein fest angesetztes Bodenstück 12 und ist auf dessen Gegenseite mit einer Schraube 13 gehalten. Die Feder 11 liegt einerseits am verjüngten Teil 8 und andererseits am Bodenstück 12 an, so daß der Drehstahlhalter, unter dem Druck der Feder 11 stehend, in seiner Längsrichtung in der Aufnahme 9 verschiebbar ist. Druckrolle 7 und Drehmeißel 6 werden unter Berücksichtigung der Wandstärke des Werkstückes in einem bestimmten Verhältnis zueinander eingestellt und so zum Einsatz gebracht, wie es in Abb. 4 gezeigt ist. Der Drehstahlhalter wird dabei im Verhältnis zum Werkstück so eingestellt, daß die Druckrolle 7 mit einer gewissen Vorspannung auf der Rohrinnenwand läuft, während der Drehmeißel 6 im Eingriff steht. Da die im gemeinsamen Kopf 5 angeordnete Druckrolle 7 und der Drehmeißel 6 praktisch ein 3 Ganzes bilden, wird jede auf der Druckrolle in radialer Richtung aufgenommene Bewegung - also jede Rundlaufungenauigkeit des Rohres od. dgl. - auf den Drehmeißel übertragen, so daß eine stets gleiche Eingriffstiefe des Drehmeißels im Verhältnis zur Rohrwandung gewährleistet ist.
Nachdem die Schweißlippe 2 eingedreht ist, wird der Stahlhalter in die in Abb. 5 dargestellte Stellung gebracht, so daß nunmehr die Druckrolle 7 an der Schweißlippe und der Abschrägung zur Anlage kommt und die Schweißlippe bis zur entsprechenden Höhe ausdrückt. Die Rolle soll mindestens so- breit sein, daß die Schweißlippe in ihrer ganzen Länge erfaßt wird, und eine seitliche Abrundung tragen, die in die Abschrägung übergeht, um keine Kerbwirkung am Grund der Schweißlippe zu erzeugen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen einer muffenartigen Schweißlippe an Rohren od. dgl. durch spanabhebendes Herausarbeiten der Lippe aus der Wandung des Rohres, dadurch gekennzeichnet, daß der Innen- bzw. Außendurchmesser der Lippe auf den Außen- bzw. Innendurchmesser des anzuschweißenden Rohres gedrückt wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen eine Druckrolle (7) und einen Drehmeißel (6) tragenden federnden Halter (5), bei dem die Drehmeißelspitze die Lauffläche der Druckrolle um die radiale Eindringtiefe des Drehmeißels in die Rohrwandung überragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrolle (7) eine Seitenfläche aufweist, die der vom Drehmeißel (6) am Hohlkörper (1) erzeugten Abschrägung entspricht und mit einer Rundung in eine Lauffläche übergeht, deren Breite mindestens gleich der Länge der erzeugten Schweißlippe (2) ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 918 544, 913 844, 819 939; schweizerische Patentschrift Nr. 202 300.