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Die Erfindung betrifft eine Katheteranordnung
für die
invasive Medizin zum Einbringen eines Führungsdrahtes in einen Gefäßabgang
bzw. -eingang unter Abbiegen des Führungsdrahtes mit zwei koaxial
ineinander verschiebbar geführten
Katheter. Die Erfindung ist insbesondere zum Plazieren eines Führungsdrahtes
in ein Seitengefäß geeignet,
das vom Hauptgefäß des Koronarsystems
in Größenordnungen
von über
90° abweicht.
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Es ist bekannt und in der einschlägigen Fach-
und Patentliteratur beschrieben, für typische Behandlungen von
Herzkranzgefäßverengungen normalerweise
Ballonkatheter und/oder Stents einzusetzen, wobei routinemäßig so vorgegangen
wird, dass die Punktion entweder in der Leiste oder in der Ellenbeuge
erfolgt und dass arterielle System zugänglich gemacht wird. Durch
die jeweilige Punktionsstelle wird ein sogenannter Führungskatheter
in Form eines vorgeformten Schlauches eingeführt, der den späteren Behandlungskomponenten
vor den Abgang der Herzkranzgefäße aus der
Hauptschlagader in der Nähe
der Aortenklappe vorführt.
Nachdem der Führungskatheter
unter Röntgenkontrolle
an Ort und Stelle gebracht worden ist, wird als nächstes ein
Führungsdraht
eingeführt,
der an der Spitze außerordentlich
flexibel ist. Der Führungsdraht
wird dann in das Koronargefäß eingebracht
und möglichst über die
Engstelle vorgeschoben, welches zum Beispiel durch Vorbiegen der
Spitze und entsprechendes Drehen sowie Manipulieren von außen gelingt.
Regelmäßig kommt
es aber immer wieder zu Problemen der Platzierung, insbesondere
dann, wenn das Zielgefäß im Koronargefäßsystem
vom Hauptgefäß beispielsweise
mit einem Winkel von mehr als 90° abweicht. In
diesen Fällen
gelingt es oftmals nicht, den Führungsdraht
mit entsprechendem Druck in den Seitenast vom Hauptgefäß einzubringen.
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Aus der
EP
237 564 ist beispielsweise ein Führungskatheter bekannt, der
mechanisch abwinkelbar ist. Er umfaßt ein Verankerungselement
und ein Betätigungselement
sowie ein flexibles Element, das einseitig mit einem, eine Längsdehnung
verhindernden Armierungselement verbunden ist. Das flexible Element
ist an seinem proximalen Ende mit dem Verankerungselement und an
seinem distalen Ende mit dem Betätigungselement
fest verbunden. Wird das Betätigungselement
in proximaler Richtung verschoben, so wird das flexible Element
in Richtung auf das Verankerungselement kontrahiert und aufgrund der
einseitigen Armierung abgewinkelt. Ein Nachteil des in der
EP 237 564 vorgeschlagenen
Führungskatheters
ist in einem komplizierten konstruktiven Aufbau zu sehen. Ein weiterer
Nachteil ist, das dieser Katheter einen Führungsdraht erfordert, der
mindestens doppelt so lang ist, wie der Katheter selbst. Diese Länge kompliziert
die sterile Handhabung und bringt logistische Probleme mit sich,
da die üblicherweise
verwendeten Führungsdrähte nicht
lang genug sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
im konstruktiven Aufbau einfache medizinische Vorrichtung zu schaffen,
mit der es möglich
ist, einen Führungsdraht
in Gefäße mit anatomisch
schwieriger Lage besser plazieren zu können und in Seitenäste von
Gefäßen einzubringen,
die vom Hauptgefäß mit 90° und darüber hinaus
abbiegen. Insbesondere soll mit dieser Vorrichtung auch die Platzierung
von Führungsdrähten, die
nur unwesentlich länger
als die Vorrichtung selbst sind, in Gefäße mit anatomisch schwieriger
Lage möglich
sein Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit den Merkmalen des ersten Anspruches dadurch gelöst, daß die Katheteranordnung
für die
invasive Medizin zum Einbringen und Steuern eines Führungsdrahtes
in einen Gefäßabgang
bzw. -eingang unter Abbiegung des Führungsdrahtes zwei Katheter
umfaßt,
die ein distales Ende und ein proximales Ende und ein Lumen aufweisen, wobei
die beiden Katheter als innerer Katheter 3 und als äußerer Katheter 2 ausgebildet
sind, die koaxial ineinander verlaufend und zueinander relativ in
axialer Richtung verschiebbar angeordnet sind. Dazu enthält der äußere Katheter 2 ein
vom proximalen Ende 20 bis zum distalen Ende 21 durchgängiges Lumen
(=Hohlraum) 22 für
die Aufnahme des inneren Katheters 3.
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Der innere Katheter 3 hat
eine vorgebogene distale Spitze 3a aus einem biegsamen
Material.
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Zur Durchführung des Führungsdrahts enthalten beide
Katheter 2, 3 beabstandet vom distalen Ende 21 jeweils
seitliche Öffnungen 23, 33 zur Durchführung des
Führungsdrahts
F.
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Der innere Katheter 3 ist
im distalen Bereich mit einem Lumen ausgehend vom distalen Ende
mit einer Austrittsöffnung
zum Einfädeln
des Führungsdrahtes
ausgebildet, wobei das Lumen sich in Richtung zum proximalen Ende
bis mindestens zu der auf dem Umfang des inneren Katheters ausgebildeten Durchtrittsöffnung 33 erstreckt,
aus welcher der Führungsdraht
wieder herausführbar
ist, wodurch ein komplettes Auffädeln
des Führungsdrahtes
vermeidbar ist.
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Vor ihrem Einsatz wird die Katheteranordnung
mit dem distalen Ende auf den Führungsdraht
F aufgefädelt,
so daß der
Führungsdraht
durch die seitliche Öffnung 23 im äußeren Katheter
wieder austritt und der Rest des Führungsdrahtes parallel zum
Katheter verläuft.
Da der Führungskatheter
somit nicht komplett auf den Führungsdraht
F aufgefädelt
werden muß,
wird eine sterile Handhabung des Führungsdrahts erheblich vereinfacht.
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Durch die seitliche Öffnung muss
der Führungsdraht
auch nur unwesentlich länger
sein, als der Katheter selbst. Dies ist ein wesentlicher Vorteil,
da die heutzutage eingesetzten Führungsdrähte relativ kurz
sind, so werden in der Koronorargiographie regelmäßig Führungsdrähte zwischen
1,35 bis 1,90 Meter Länge
eingesetzt.
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Durch die seitliche Öffnung der
Katheteranordnung wird es insbesondere ermöglicht, die Katheteranordnung
auf einen Führungsdraht
aufzuziehen, der bereits in den Patienten eingeführt ist und der nur wenige
cm aus dem Körper
herausragt.
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Dies ist ein Vorteil, wenn bei der
Operation der operierende Arzt mit Schwierigkeiten bei der Platzierung
des Führungsdrahts
konfrontiert wird, die in der Anatomie des Patienten liegen. Dies
ist im Vorfeld der Operation meist nicht absehbar, so dass regelmäßig erst
im Verlauf der Operation die Entscheidung getroffen wird, einen
Führungskatheter
auf den Führungsdraht
aufzusetzen.
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Die erfindungsgemäße Katheteranordnung ermöglicht in
diesem Fall das nachträgliche
Auffädeln der
Katheter auf den Führungsdraht,
der noch nicht korrekt platziert ist, ohne dass der Führungsdraht
gewechselt oder aus dem Körper
herausgezogen werden müsste.
Damit wird ein einfaches Nachplatzieren des Führungsdrahts im Bedarfsfall
ermöglicht.
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Durch die vorgebogene distale Spitze
gelingt mit der erfindungsgemäßen Katheteranordnung
das Einbringen und Steuern eines Führungsdrahtes in Gefäße mit anatomisch
schwieriger Lage, insbesondere in steilwinklige Seitenäste S, die
in einem Winkel der Größenordnung
von über
90° vom
Hauptgefäß G abbiegen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche entnehmbar.
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Vorzugsweise sind die Durchtrittsöffnung 33 des
inneren Katheters 3 und die seitliche Öffnung 23 des äußeren Katheters 2 so
in den Kathetern 2, 3 angeordnet, dass in der
Position mit eingefahrener oder ausgefahrener distaler Spitze 3a die Öffnungen 23, 33 zumindest
teilweise oder fluchtend übereinander liegen.
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Durch diese so miteinander kommunizierenden Öffnungen 23, 33 im
inneren und äußeren Katheter 2, 3 wird
ein optimales Durchfädeln
des Führungsdrahtes
F, der zur Seite austreten kann, ohne Abknicken des Führungsdrahtes
F erreicht. Durch die Anordnung der Öffnungen 23,33 wird
auch gewährleistet,
dass der innere Katheter gegen den äußeren Katheter verschoben werden
kann, wenn die Katheteranordnung auf einen Führungsdraht F aufgefädelt ist.
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Bevorzugt sind die Wandungen der
seitlichen Öffnungen 23, 33 so
geformt, dass sie in Einschubrichtung des Führungsdrahts F eine Führung aufweisen,
die das Einfädeln
des Führungsdrahts
F erleichtert. In einer weiter vorteilhaften Ausführung sind
die Wandungen der Öffnungen 23, 33 so
geformt, dass ein Abknicken des Führungsdraht F im Bereich der Öffnungen
verhindert und die Reibung zwischen Führungsdrahtes F und Öffnungen 23, 33 minimiert
wird.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung
wird bei Einzug des inneren Katheters in den äußeren Katheter die vorgebogene
distale Spitze des inneren Katheters gestreckt. Bei Ausschieben
der distalen Spitze aus dem distalen Ende des äußeren Katheters stellt sich
die distale Spitze wieder in die eingeformte vorgebogene Form zurück. Auf
diese Weise ist es möglich,
die Katheteranordnung auf das sich außerhalb des Körpers befindliche Führungsdrahtende aufzufädeln und über den
Führungsdraht
an die Problemstelle vorzuschieben, wobei die distale Spitze des
inneren Katheters durch entsprechende Drehungen an die fragliche
Stelle gelangt, um somit den Führungsdraht
in das zu behandelnde Seitengefäß S einzubringen.
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In einer vorteilhaften Form ist der
innere Katheter 3 im distalen Bereich mit einem Lumen 32 und einer
Austrittsöffnung 32a ausgebildet,
wobei sich das Lumen ausgehend vom distalen Ende 31 in
Richtung des proximalen Ende 30 bis mindestens zu einer auf
dem Umfang des inneren Katheters 3 ausgebildeten Durchtrittsöffnung 33 erstreckt.
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Es hat sich von Vorteil erwiesen,
wenn die abbiegbar ausgebildete distale Spitze 3a des inneren Katheters 3 unter
einem Winkel α von
annähernd
60° bis
120° zur
Längsachse
X des Katheterschaftes vorgebogen ausgebildet ist, um den Führungsdraht
besser in schwierige Abgangsstellen bzw. Seitenäste S von Gefäßen G steuern
und platzieren zu können.
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Die Länge L1 der seitlichen Öffnung 23 des äußeren Katheters 2 ist
vorzugsweise mindestens so lang wie die Länge A1 der abgebogenen distalen
Katheterspitze 3a des inneren Katheters 3. Dadurch wird
ein Übereinanderliegen
der seitlichen Öffnungen 23, 33 des
inneren und äußeren Katheters 3,2 sowohl
in der Position mit eingefahrener und ausgefahrener Spitze 3a ermöglicht.
Vorteilhaft wird damit das Durchführen des Führungsdrahts F in beiden Positionen
ermöglicht
und die Reibung zwischen Führungsdraht
und den beiden Kathetern 2, 3 minimiert.
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Der Abstand A4 der seitlichen Öffnung 23 im äußeren Katheter 2 vom
distalen Ende 21 ist vorzugsweise größer oder gleich der Länge L1 der
seitlichen Öffnung 23.
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Bevorzugt ist die seitliche Öffnung 23 des äußeren Katheters 2 in
Form eines Langloches, eines längsschlitzförmigen Seitenauslasses,
elliptisch oder oval ausgestaltet. Die Durchtrittsöffnung 33 des
inneren Katheters 3 ist bevorzugt kreisförmig. Die
seitliche Öffnung 23 des äußeren Katheters
ist dabei größer ist
als die Durchtrittsöffnung
des inneren Katheters.
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In einer weiteren Ausführungsform
sind der innere Katheter und der äußere Katheter nahe dem distalen
Ende mit einer röntgendichten
Markierung versehen. Die Markierungen 24 ermöglichen,
daß der
behandelnde Arzt genau feststellen kann, wo sich die Katheteranordnung
mit der vorgebogenen Katheterspitze befindet.
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Der innere Katheter 3 und
der äußere Katheter 2 sind
vorzugsweise aus drehstabilen Materialien mit annähernd identischer
Steifigkeit aufgebaut. Vorteilhaft wird durch die Materialien mit
annährend identischer
Steifigkeit ein Verdrehen der Katheter zueinander beim Einführen der
Katheteranordnung vermieden.
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Bevorzugt besteht der äußere Katheter 2 im Bereich
der seitlichen Öffnung 23 aus
einem biege- bzw. torsionssteifen Material oder ist in diesem Bereich
mit einem solchen Material verstärkt.
Durch die Verstärkung
der seitlichen Öffnung
wird die notwendige Biege- und Torsionssteifigkeit garantiert und
ein Abknicken im Bereich der Öffnung
verhindert. Die Verstärkung
erfolgt vorzugsweise mit einer Metallhülse, einem Metallgeflecht oder
auch einem Kunststoffgeflecht.
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Das Material der distalen Spitze 3a des
inneren Katheters 3 besteht vorteilhaft aus einem erinnerungsfähigen Material,
wie z. B. Nitinol, oder einem wärmebehandelten
Kunststoff. Dieses Materialen ermöglichen es bei der Fertigung
die Spitze in eine vorgeformte Form zu biegen, in die sich die Spitze,
wenn sie aus dem distalen Ende 21 des äußeren Katheters 3 ausgefahren
wird, wieder zurückstellt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist
die Katheteranordnung am proximalen Ende ein Manipulationsinstrument
mit einem Steuermechanismus auf. Dieses Manipulationsinstrument dient
dem Ein- und Ausfahren der distalen Spitze 3a des inneren
Katheters durch Verschieben des inneren Katheters in axialer Richtung
gegen den äußeren Katheter.
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Des weiteren enthält das proximale Ende des äußeren Katheters 2 bevorzugt
eine Führung
für das
proximale Ende des inneren Katheters 3. Die Führung ermöglicht das
axiale Verschieben der Katheter zueinander. Gleichzeitig verhindert
die Führung
ein radiales Verdrehen der Katheter gegeneinander und gewährleistet
damit, dass die Katheter 2, 3 in eine Position
gebracht werden können,
in der die seitlichen Öffnungen 23, 33 zumindest
teilweise übereinander
liegen.
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Eine solche Führung wird z. B. dadurch bewerkstelligt,
dass der äußere und
innere Katheter im Bereich ihrer proximalen Enden als formideale
Gegenstücke
ausgebildet sind.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen und
eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt durch
den inneren Katheter
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2 einen
schematischen Längsschnitt durch
den äußeren Katheter
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3 einen
Führungsdraht
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4 einen
schematischen Längsschnitt durch
die Katheteranordnung mit eingezogenem inneren Katheter
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5 einen
schematischen Längsschnitt durch
die Katheteranordnung mit ausgeschobener Katheterspitze
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6 und
-
6b eine
schematische Darstellung der Katheteranordnung zum Einfädeln und
Einführen
eines Führungsdrahtes
in ein Gefäß 7 eine schematische Darstellung
eines Manipulationsinstrumentes
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Katheteranordnung 1 gemäß den 1 bis 5 umfaßt zwei Katheter 2, 3,
d. h. einen äußeren dickeren
Katheter 2 (s. 2)
und einen inneren dünneren
Katheter 3 (s. 1).
Der innere Katheter 3 ist gegenüber dem äußeren Katheter 2 länger ausgebildet,
d. h. steht über
den äußeren Katheter 3 vor.
Die zum Einsatz kommenden Materialien für beide Katheter sind von nahezu
identischer Steifigkeit. Wichtig hierbei ist, dass die Kathetermaterialien
insbesondere eine gewisse Drehstabilität haben. Der innere Katheter 3 weist
am distalen Ende, der Katheterspitze, einen gekrümmten Endabschnitt auf, d.
h. die distale Spitze 3a ist abbiegbar vorgebogen ausgebildet
und mit einem erinnerungs- bzw. änderungsfähigem Material versehen.
Als erinnerungsfähiger
Werkstoff kann beispielsweise Nitinol oder wärmebehandelter Kunststoff eingesetzt
werden, der in gewisser Weise erinnerungsfähig ist und diese Erinnerungsfähigkeit
zumindest für
den notwendigen Zeitraum hier beibehält. Die vorgebogene distale
Spitze des inneren Katheters 3 ist ca. 7 mm lang, entspricht
der Länge
A1 und weist eine Austrittsöffnung 32a für den aufzunehmenden
Führungsdraht
F auf. Beide Katheter 2, 3 werden ineinandergefügt ausgeliefert,
d. h. sind koaxial ineinander verlaufend teleskopartig verschiebbar
geführt angeordnet,
wobei die distale Spitze 3a des inneren Katheters 3 im
ausgelieferten Zustand vorgebogen ist und im Winkel α von ca.
90° über den
Katheterumfang des äußeren Katheters 2 absteht.
Zur Ein- bzw. Auffädelung
des Führungsdrahtes
F wird der innere Katheter 3 um die Spitzenlänge A1 zurückgezogen. Hierbei
wird die vorgebogene distale Spitze 3a gestreckt und im äußeren Katheter 2 gerade
gehalten (s. 4 und 6a). Die Katheteranordnung
ist als eigener Körper
verstellbar, d. h. beide Katheter 2, 3 sind gegeneinander
verschiebbar. Des weiteren ist das Lumen 22 des äußeren Katheters 2 vom
proximalen Ende 20 bis zum distalen Ende 21 durchgängig ausgebildet
mit einer Eintrittsöffnung 20a und
mit einer Ausgangsöffnung 21a (s. 2). Das Lumen 32 des
inneren Katheters 3 dagegen ist gemäß 1 nicht durchgängig und reicht nur von der
Austrittsöffnung 32a am
distalen Ende 31 bis einschließlich der Durchtrittsöffnung 33,
mündet
also in dieser Öffnung, im
Umfang des Katheterschaftes. Die Durchtrittsöffnung 33 befindet
sich in einem Abstand A3 zum gestreckten distalen Ende 31 des
inneren Katheters 3 und dient der schnelleren Auf- bzw.
Einfädelung
des Führungsdrahtes
F, der seitlich nach außen
tritt und somit nicht komplett aufgefädelt werden muß, was man
monorail oder fast exchange Technik nennt, was wiederum voraussetzt,
dass beide Katheter 2, 3 eine Öffnung haben, die zumindest
teilweise übereinander
liegenden miteinander kommunizieren (s. 6a, 6b).
Die Durchtrittsöffnung 33 des
inneren Katheters 3 ist kreisförmig ausgebildet. Der äußere Katheter 2 weist
am Katheterumfang einen längsschlitzförmigen Seitenauslass 23 auf,
der mit dem Lumen 22 verbunden ist. Der Seitenauslass 23 hat die
gleiche Länge
wie der verschiebbare Anteil des inneren Katheters 3 und
die vorgebogene Spitze des inneren Katheters 3, d. h. der
Abstand A4 des längsschlitzförmigen Seitenauslasses 23 zum
distalen Ende 21 des äußeren Katheters
ist so lang wie A3 plus L1, mindestens aber die Hälfte von
A3. Damit ist sicher gestellt, dass der Führungsdraht F zur Seite austreten
und trotzdem der innere Katheter 3 gegen den äußeren Katheter 2 verschoben
werden kann. Um ein Durchführen
des Führungsdrahts
F und ein Gegeneinanderverschieben der koaxial ineinander verlaufenden
Katheter 2, 3 zu ermöglichen, muß die Durchtrittsöffnung 33 des
inneren Katheters 3 in ihrem Durchmesser dem des Lumen 32 des
inneren Katheters entsprechen und der längsschlitzförinige, ovale Seitenauslass 23 in
den äußeren Katheter 2 eingebracht
sein. Die Durchtrittsöffnung 33 muß also im
Bereich des längsschlitzförmigen Seitenauslasses 23 liegen,
wobei die Durchtrittsöffnung 33 und
der längsschlitzförmige Seitenauslass 23 so
angeordnet sind, dass sie bei spitzengleicher Anordnung der beiden
Katheter 1, 2 bzw. bei ausgefahrener vorgebogener
distaler Spitze 3a zumindest in Teilbereichen übereinander
liegen. Da zum Einfädeln
des Führungsdrahtes
F der innere Katheter in den äußeren Katheter 2 eingezogen
(s. Figur 4, 6a) und anschließend wieder rausgeschoben wird,
ist die Länge
L 1 des längsschlitzförmigen Seitenauslasses 23 mindestens
so lang wie die Länge
A1 der abgebogenen distalen Katheterspitze 3a. Am proximalen
Ende 20, 30 des Katheterschaftes, sowohl des äußeren Katheters 2 als
auch des inneren Katheters 3, ist ein Manipulationsinstrument
(M) mit einem Steuermechanismus angebracht, wobei ein Teil des Manipulationsinstrumentes
(M), nämlich
ein Handgriff (H), fest am äußeren Katheter 2 und
ein anderer Teil am inneren Katheter 3 sitzt. Das Manipulationsinstrument
(M) dient dazu, um den äußeren Katheter
(2) gegen den inneren Katheter (3) zu verschieben.
Beispielsweise wird der äußere Katheter 2 mit
Zeige- und Mittelfinger gehalten und der innere Katheter 3 mit
dem Daumen vor- und zurückgeschoben,
wobei speziell für
den Daumen ein Ringteil (R) gestaltet ist (s. 7). Beide Katheter 2, 3 sind
im Bereich des distalen Endes 21, 31 mit einer
röntgendichten
Markierung 24, 34 versehen.
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In der invasiven Medizin ist es zum
Beispiel notwendig, einen Führungsdraht
in einen Seitenast mit einer Abbiegung von ca. 90° hineinzubringen.
Zunächst
wird der Führungsdraht,
der ggf. eine vorgebogene Spitze hat, beispielsweise über einen
Standardführungskatheter
mit einem durchgängigen
Lumen soweit wie möglich
im koronaren Gefäßsystem, möglichst
bis vor die Engstelle. vorgeschoben und dort belassen. Der behandelnde
Arzt stellt fest, daß eine
schwierige Abbiegung/Kurve nicht umrundet werden und der Führungsdraht
nicht, wie gewohnt, in das Zielgefäß eingeführt werden kann. In diesem
Fall kommt der koaxiale Führungskatheter
zum Einsatz. Der koaxiale Führungskatheter 1 wird
an der Katheterspitze über
die Austrittsöffnung 32a des
inneren Katheters 3 auf den außerhalb des Körpers befindlichen
Führungsdrahtende
gemäß 6a in Pfeilrichtung P aufgefädelt. Das
Führungsdrahtende
wird dann über
die Duurchtrittsöffnung 33 des
inneren Katheters 3 und den längsschlitzförmigen Seitenauslass 23 wieder
ausgeführt
und der Führungskatheter über den
liegenden Führungsdraht
soweit vorgeschoben, dass die beiden ineinander befindlichen koaxial
geführten
Katheter 2, 3 an die zu behandelnde, beispielsweise
im Gefäßabgang
liegende schwierige Stelle, vorgeschoben werden. Nun wird der innere Katheter
gegenüber
dem äußeren vorgeschoben, wobei
die vorgebogene distale Spitze 3a des inneren Katheters 3 ca.
90° weg
von der Längsachse
zeigt, und durch entsprechende Drehungen an die fragliche Stelle
vorgebracht (s. 6b).
Mittels der vorgebogenen Spitze 3a kann der Führungsdraht
in das entsprechende Gefäß bzw. Seitengefäß eingeführt werden.
Der Führungsdraht
verläuft
also in dem inneren Katheter 3, tritt dann nach außen und
verläuft
parallel zu beiden Kathetern 2, 3 (s. 6b).
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- F
- Führungsdraht
- 1
- Katheteranordnung
- 2
- äußerer Katheter
- 20
- proximale
Ende des äußeren Katheters 2
- 20a
- Eintrittsöffnung am
proximalen Ende 20
- 21
- distales
Ende des äußeren Katheters 2
- 21a
- Ausgangsöffnung am
distalen Ende 21
- 22
- durchgehendes
Lumen des äußeren Katheters 2
- 23
- seitliche Öffnung am
Umfang des äußeren Katheters 2
- 24
- Röntgendetektierbare
Markierung am distalen Ende 21
- 3
- innerer
Katheter
- 3a
- abbiegbar
ausgebildete distale Spitze des inneren Katheters 3
- 30
- proximales
Ende des inneren Katheters 3
- 31
- distales
Ende des inneren Katheters 3
- 32
- Lumen
des inneren Katheters 3
- 32a
- Austrittsöffnung des
Lumens 32 am distalen Ende 31
- 33
- seitliche
Durchtrittsöffnung
am Umfang des inneren Katheters 3
- 34
- Röntgendetektierbare
Markierung am distalen Ende 31
- X
- Längsachse
des inneren Katheters 3
- a
- Winkel
zwischen Längsachse
X und distalem Ende 31 des inneren Katheters 3
- A1
- Länge der
abgebogenen distalen Katheterspitze 3a
- A2
- Abstand
der Mitte der seitlichen Öffnung 23 des äußeren Katheters 2 zum
-
- distalen
Ende 21 des äußeren Katheters 2
- A3
- Abstand
der Durchtrittsöffnung 33 zum
gestreckten distalen Ende 31
-
- des
inneren Katheters 3
- A4
- Abstand
der seitlichen Öffnung 23 des äußeren Katheters 2
-
- zum
distalen Ende 21
- L1
- Länge der
seitlichen Öffnung 23 des äußeren Katheters 2
- L3
- Gesamtlänge des
inneren Katheters
- L2
- Länge des äußeren Katheters
- G
- Koronares
GefäßM Manipulationsinstrument
- M
- Manipulationsinstrument
- R
- Ringteil
- S
- Seitengefäß