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Die
vorliegende Erfindung betrifft Salze enthaltend Guanidinium-Kationen
und verschiedene Anionen, Verfahren zur Herstellung dieser Salze
sowie ihre Verwendung als ionische Flüssigkeiten.
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Ionische
Flüssigkeiten
oder flüssige
Salze sind ionische Spezies, die aus einem organischen Kation und
einem i.d.R. anorganischen Anion bestehen. Sie enthalten keine neutralen
Moleküle
und weisen meistens Schmelzpunkte kleiner 373 K auf. Im Stand der
Technik sind eine Vielzahl von Verbindungen bekannt, die als ionische
Flüssigkeiten
Verwendung finden. Insbesondere sind sie auch Gegenstand einer Reihe
von Patenten bzw. Patentanmeldungen. So wurden lösungsmittelfreie ionische Flüssigkeiten
erstmals von Hurley und Wier in einer Reihe von US-Patenten (
US 2,446,331 ,
US 2,446,339 und
US 2,446,350 ) offenbart. Diese „bei Raumtemperatur
geschmolzenen Salze" basierten
auf AlCl
3 und einer Vielzahl von n-Alkylpyridinium-Halogeniden.
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In
den letzten Jahren wurden einige Übersichtsartikel zu diesem
Thema veröffentlicht
(R. Sheldon „Catalytic
reactions in ionic liquids",
Chem. Commun., 2001, 2399-2407; M.J. Earle, K.R. Seddon "Ionic liquids. Green
solvent for the future",
Pure Appl. Chem, 72 (2000), 1391-1398; P. Wasserscheid, W. Keim „Ionische Flüssigkeiten – neue Lösungen für die Übergangsmetallkatalyse", Angew. Chem, 112
(2000), 3926-3945; T. Welton „Room
temperature ionic liquids. Solvents for synthesis and catalysis", Chem. Rev., 92
(1999), 2071-2083; R. Hagiwara, Ya. Ito „Room temperature ionic liquids
of alkylimidazolium cations and fluoroanions", Journal of Fluorine Chem, 105 (2000),
221-227).
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Die
Eigenschaften ionischer Flüssigkeiten,
z.B. Schmelzpunkt, thermische und elektrochemische Stabilität, Viskosität, werden
stark von der Natur des Anions beeinflusst. Demgegenüber können die
Polarität
und die Hydrophilie bzw. Lipophilie durch die geeignete Wahl des
Kation/Anion-Paares variiert werden. Daher besteht Bedarf an neuen
ionischen Flüssigkeiten
mit variierten Eigenschaften, die zusätzliche Möglichkeiten hinsichtlich ihrer
Verwendung ermöglichen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, neue stabile salzartige Verbindungen
mit wertvollen Eigenschaften, die als ionische Flüssigkeiten
verwendet werden können,
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung zur Verfügung zu
stellen. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ionische Verbindungen mit sehr stabilen Kationen bereit zu stellen,
ohne dass die Größe des Kations
gegenüber
den bekannten Kationen deutlich erhöht ist.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch das Bereitstellen von Salzen mit Guanidinium-Kationen, bei denen die
positive Ladung über
mehrere Stickstoffatome delokalisiert ist, gemäß der allgemeinen Formel (1)
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Dabei
haben die Gruppen R die Bedeutung von
H
geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit 1–20
C-Atomen, oder im Fall von A– = [CH3C(O)O]– oder
[(C2F5)3PF3]– geradkettiges oder
verzweigtes Alkyl mit 2–20
C-Atomen oder gesättigtes,
teilweise oder vollständig
ungesättigtes
Cycloalkyl mit 3–7
C-Atomen, das mit Alkylgruppen mit 1–6 C-Atomen substituiert sein
kann, insbesondere Phenyl,
wobei die R jeweils gleich oder
verschieden sind,
wobei bis zu vier R paarweise durch Einfach-
oder Doppelbindung miteinander verbunden sein können,
wobei ein oder mehrere
R teilweise oder vollständig
mit Halogenen, insbesondere -F und/oder -Cl, oder teilweise mit
-CN oder -NO2, substituiert sein können
und
wobei ein oder zwei nicht benachbarte Kohlenstoffatome des R durch
Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus der Gruppe -O-, -C(O)-,
-C(O)O-, -S-, -S(O)-, -SO2-, -SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PH-, -PR'-, -P(O)R'-, -P(O)R'-O-, -O-P(O)R'-O- und -PR'2=N-
mit R' = nicht,
teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis
C7-Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituiertes
Phenyl oder unsubstituierter oder substituierter Heterocyclus, ersetzt
sein können,
und
A– ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus: [R1SO3]–, [RFCF2SO3]–,
[(RFSO2)2N]–, [(RFSO2)3C]–, [(FSO2)3C]–,
[R1OSO3]–,
[R1CH2C(O)O]–,
[RFCF2C(O)O]–,
[P(CnF2n+1-mHm)yF6-y]–,
[P(C6F5)yF6-y]–,
[R1 2P(O)O]–, [R1P(O)O2]2–,
[RF 2P(O)O]–,
[RFP(O)O2]2–,
[BFzRF 4-z]–,
[BFz(CN)4-z]–,
[B(C6F5)4]–, [B(OR1)4]–, [N(CF3)2]–, [N(CN)2]–, [SO4]2– und [NO3]–
mit
RF = perfluoriertes und geradkettiges oder
verzweigtes Alkyl mit 1–20
C-Atomen, bevorzugt mit 1–12
C-Atomen, perfluoriertes und geradkettiges oder verzweigtes Alkenyl
mit 2–20
C-Atomen und einer oder mehreren Doppelbindungen perfluoriertes
und geradkettiges oder verzweigtes Alkinyl mit 2–20 C-Atomen und einer oder mehreren
Dreifachbindungen perfluoriertes und gesättigtes, teilweise oder vollständig ungesättigtes
Cycloalkyl mit 3–7
C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Perfluoralkylgruppen substituiert
sein kann,
wobei mehrere RF jeweils
gleich oder verschieden sein können,
wobei
die RF paarweise durch Einfach- oder Doppelbindung
miteinander verbunden sein können,
und
wobei ein oder zwei nicht benachbarte und nicht zum Heteroatom α-ständige Kohlenstoffatome
des RF durch Atome und/oder Atomgruppierungen
ausgewählt
aus der Gruppe -O-, -C(O)-, -S-, -S(O)-, -SO2-,
-SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PR'- und -P(O)R'- mit R' = nicht, teilweise
oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl,
C3- bis C7-Cycloalkyl,
unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder unsubstituierter
oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können,
R1 =
geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1–20 C-Atomen geradkettiges
oder verzweigtes Alkenyl mit 2–20 C-Atomen
und einer oder mehreren Doppelbindungen geradkettiges oder verzweigtes
Alkinyl mit 2–20
C-Atomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen gesättigtes,
teilweise oder vollständig
ungesättigtes
Cycloalkyl mit 3–7
C-Atomen, insbesondere Phenyl, das mit Alkylgruppen mit 1–6 C-Atomen
substituiert sein kann,
wobei mehrere R1 jeweils
gleich oder verschieden sein können,
wobei mehrere R1 paarweise durch Einfach- oder
Doppelbindung miteinander verbunden sein können,
wobei ein oder mehrere
R1 teilweise mit -CN, -NO2 oder
Halogenen, insbesondere -F und/oder -Cl, substituiert sein können und
wobei ein oder zwei nicht benachbarte und nicht α-ständige Kohlenstoffatome des
R1 durch Atome und/oder Atomgruppierungen ausgewählt aus
der Gruppe -O-, -C(O)-, -C(O)O-, -S-, -S(O)-, -SO2-,
-SO2O-, -N=, -N=N-, -NH-, -NR'-, -PR'- und -P(O)R'- mit R' = nicht, teilweise
oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl,
C3- bis C7-Cycloalkyl,
unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder unsubstituierter
oder substituierter Heterocyclus, ersetzt sein können,
n = 1 bis 20, vorzugsweise
1 bis 12, und
m = 0, 1, 2 oder 3 und
y = 0, 1, 2, 3 oder
4
z = 0, 1, 2 oder 3
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Unter
vollständig
ungesättigten
Substituenten werden im Sinne der vorliegenden Erfindung auch aromatische
Substituenten verstanden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeichnen sich insbesondere durch sehr stabile Kationen aus. Dabei
ist die Größe der erfindungsgemäßen Kationen vergleichbar
mit derjenigen von Kationen ionischer Flüssigkeiten aus dem Stand der
Technik.
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Bei
den erfindungsgemäßen Verbindungen
handelt es sich demnach um Salze, die ein gegebenenfalls substituiertes
Guanidinium-Kation besitzen.
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Als
Substituenten R des Guanidinium-Kations kommen erfindungsgemäß dabei
neben Wasserstoff in Frage: C1- bis C20-, insbesondere C1-
bis C12-Alkylgruppen, und gesättigte oder
ungesättigte,
d.h. auch aromatische, C3- bis C7-Cycloalkylgruppen,
die mit C1- bis C6-Alkylgruppen
substituiert sein können,
insbesondere Phenyl. Die sechs Substituenten R des erfindungsgemäßen Guanidinium-Kations
können
dabei gleich oder verschieden sein.
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Bis
zu vier Substituenten R können
auch paarweise derart verbunden sein, dass bi- oder polycyclische Kationen
entstehen. Die Substituenten können
teilweise oder vollständig
mit Halogenatomen, insbesondere mit F und/oder Cl, oder teilweise
mit CN oder NO2 substituiert sein. Ferner
können
die Substituenten R ein oder zwei, einander nicht benachbarte Heteroatome
oder Atomgruppierungen, ausgewählt
aus der Gruppe O, C(O), C(O)O, S, S(O), SO2,
SO2O, N, N=N, NH, NR', PH, PR', P(O)R', P(O)R'O, OP(O)R'O und PR'2=N enthalten, wobei
R' ein nicht, teilweise
oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl,
C3- bis C7-Cycloalkyl,
unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl oder unsubstituierter
oder substituierter Heterocyclus, sein kann.
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Ohne
Einschränkung
der Allgemeinheit sind Beispiele für erfindungsgemäße Substituenten
R des Guanidinium-Kations: -CH
3, -C
2H
5, -C
3H
7, -CH(CH
3)
2, -C
4H
9,
-C(CH
3)
3, -C
5H
11, -C
6H
13, -C
7H
15,
-C
8H
17, -C
9H
19, -C
10N
21, -C
12H
25, -C
20H
41, -OCH
3, -OCH(CH
3)
2, -CH
2OCH
3, -C
2H
4OCH(CH
3)
2, -SCH
3, -SCH(CH
3)
2, -C
2H
4SC
2H
5, -C
2H
4SCH(CH
3)
2, -S(O)CH
3, -SO
2CH
3, -SO
2C
2H
5,
-SO
2C
3H
7,
-SO
2CH(CH
3)
2, -CH
2SO
2CH
3, -OSO
2CH
3, -CH
2N(H)C
2H
5,
-C
2H
4N(H)C
2H
5, -CH
2N(CH
3)CH
3, -C
2H
4N(CH
3)CH
3, -N(CH
3)
2, -N(CH
3)C
3H
5, -N(CH
3)CF
3, -O-C
4H
8-O-C
4H
9, -S-C
2H
4-N(C
4H
9)
2, -OCF
3, -CF
3, -C
2F
5,
-C
3F
7, -C
4F
9, -C(CF
3)
3, -CF
2SO
2CF
3, -C
2F
4N(C
2F
5)C
2F
5, -CFH
2, -CHF
2, -CH
2CF
3, -C
2F
2H
3, -C
3FH
6, -CH
2C
3F
7, -C(CFH
2)
3, -CHO, -C(O)OH, -CH
2C(O)OH,
-CH
2C(O)CH
3, -CH
2C(O)C
2H
5,
-CH
2C(O)OCH
3, CH
2C(O)OC
2H
5, -C(O)CH
3, -C(O)OCH
3,
-
Das
Anion A– der
erfindungsgemäßen Salze
ist ausgewählt
aus [R1SO3]–,
[RFCF2SO3]–, [RFSO2)2N]–, [(RFSO2)3C]–,
(FSO2)3C]–,
[R1OSO3]–,
[R1C(O)O]–,
[RFCF2C(O)O]–,
[P(CnF2n+1-mHm)yF6-y]–,
[P(C6F5)yF6-y]–, [R1 2P(O)O]–,
[R1P(O)O2]2–,
[RF 2P(O)O]– ,
[RFP(O)O2]2–,
[BFzRF 4-z]–,
[BFz(CN)4-z]–,
[B(C6F5)4]–, [B(OR1)4]–, [N(CF3)2]–, [N(CN)2]–,
[SO4]2– und [NO3]–.
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Als
organische Gruppen RF bzw. R1 des
Anions kommen erfindungsgemäß dabei
in Frage: C1- bis C20-, insbesondere
C1- bis C12-Alkylgruppen,
C2- bis C20-, insbesondere
C2- bis C12-, Alkenyl-
oder Alkinylgruppen und gesättigte
oder ungesättigte,
d.h. auch aromatische, C3- bis C7-Cycloalkylgruppen, die mit C1-
bis C6-Alkylgruppen substituiert sein können, insbesondere
Phenyl.
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Die
Gruppen RF sind perfluoriert, d.h. alle
Kohlenstoffatome sind nicht mit Wasserstoff, sondern mit Fluoratomen
abgesättigt.
Die Gruppen R1 können teilweise mit Halogenatomen,
insbesondere mit F und/oder Cl, CN oder NO2 substituiert
sein.
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Für den Fall,
dass mehrere RF bzw. R1 in
einem Anion vorhanden sind, können
diese auch paarweise derart durch Einfach- oder Doppelbindungen
verbunden sein, dass bi- oder polycyclische Anionen entstehen.
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Ferner
können
die RF bzw. R1 ein
oder zwei, einander nicht benachbarte und nicht zum Heteroatom α-ständige Atome
oder Atomgruppierungen, ausgewählt
aus der Gruppe O, C(O), C(O)O, S, S(O), SO2,
SO2O, N, N=N, NH, NR', PH, PR', P(O)R', P(O)R'O, OP(O)R'O und PR'2=N enthalten,
wobei R' ein nicht,
teilweise oder perfluoriertes C1- bis C6-Alkyl, C3- bis
C7-Cycloalkyl, ein unsubstituiertes oder
substituiertes Phenyl, inklusive -C6F5, oder ein unsubstituierter oder substituierter
Heterocyclus sein kann.
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Ohne
Einschränkung
der Allgemeinheit sind Beispiele für erfindungsgemäße R
1 bzw. R
F des Anions:
-C
H3, -C
2H
5,
-C
3H
7, -CH(CH
3)
2, -C
4N
9, -C(CH
3)
3, -C
5H
11,
-C
6H
13, -C
7H
15, -C
8H
17, -C
9H
19,
-C
10H
21, -C
12H
25, -C
20H
41, -CH
2OCH(CH
3)
2, -CH
2OCH
3, -C
2H
4OCH(CH
3)
2, -CH
2SCH
3, -CH
2SCN(CH
3)
2, -C
2H
4SC
2H
5,
-C
2H
4SCH(CH
3)
2, -CH
2S(O)CH
3, -CH
2SO
2CH
3, -C
2H
4SO
2C
2H
5, -C
2H
4SO
2C
3H
7,
-CH
2SO
2CH(CH
3)
2, -CH
2SO
2CH
3, -CH
2OSO
2CH
3, -CH
2N(H)C
2H
5,
-C
2H
4N(H)C
2H
5, -CN
2N(CH
3)CH
3, -C
2H
4N(CH
3)CH
3, -CH
2N(CH
3)
2, -C
2H
4N(CH
3)C
3H
5, -C
2H
4O-C
4H
8-O-C
4H
9, -C
2H
4S-C
2H
4-N(C
4H
9)
2, -CHF
2, -CH
2CF
3, -C
2F
2H
3, -C
3FH
6,
-CH
2C
3F
7,
-C(CFH
2)
3, -CHO, -C(O)OH,
-CH
2C(O)OH, -CH
2C(O)CH
3, -CH
2C(O)C
2H
5, -CH
2C(O)OCH
3, CH
2C(O)OC
2H
5, -C(O)CH
3, -C(O)OCH
3, -CH=CH
2, -C(CH
3)=CHCH
3, -CH
2CN=CHCH
3, -CH=CHN(CH
3)CH
3,
-CF
3, -C
2F
5,
-C
3F
7, -C
4F
9, -C(CF
3)
3, -CF
2OSO
2CF
3, -CF
2N(CF
3)CF
3, -CF
2OCF
3, -CF
2S(O)CF
3, -CF
2SO
2CF
3, -CF
2SO
2CF
3,
-C
2F
4N(C
2F
5)C
2F
5, -CF=CF
2, -C(CF
3)=CFCF
3, -CF
2CF=CFCF
3, -CF=CFN(CF
3)CF
3, -CF
2SO
2F
-
Ohne
Einschränkung
der Allgemeinheit sind in folgenden einige Beispiele für erfindungsgemäße Anionen
angegeben:
[CH3SO3]–,
[C2H5SO3]–,
[CF3CF2SO3]–, [(CF3SO2)2N]–,
[(C2F5SO2)2N]–,
[(CF3SO2)3C]–, [(C2F5SO2)3C]–, [(FSO2)3C]–,
[CH3OSO3]–,
[C2H5OSO3]–, [CH3C(O)O]–,
[C2H5C(O)O]–,
[CF3CF2C(O)O]–,
[P(C2F5)3F3]–, [P(CF3)3F3]–,
[P(C2F4H)(CF3)2F3]–,
[P(C2F3H2)3F3]–,
[P(C2F5)(CF3)2F3]–,
[P(C6F5)3F3]–,
[P(C3F7)3F3]–,
[P(C2F5)2F4]–, [(C2F5)2P(O)O]–,
[(C2F5)P(O)O2]2–, [P(C6F5)2F4]–,
[(CH3)2P(O)O]–,
[CH3P(O)O2]2–,
[(CF3)2P(O)O]–,
[CF3P(O)O2]2–, [BF3(CF3)]–,
[BF2(C2F5)2]–,
[BF3(C2F5)]–, [BF2(CF3)2]–,
[B(C2F5)4]–, [BF3(CN)]–,
[BF2(CN)2]–,
[B(CN)4]–,
[B(OCH3)4]–, [B(CF3)4]–,
[B(OCH3)2(OC2H5)2]–,
[B(O2C2H4)2]–,
[B(O2C2H2)2]–,
[B(O2C6H4)2]–
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In
erfindungsgemäß bevorzugten
Salzen sind die Substituenten R des Guanidinium-Kations Wasserstoff
oder eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1–12 C-Atomen,
insbesondere mit 1–4
C-Atomen.
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Ganz
besonders bevorzugt sind die Substituenten R des Guanidinium-Kations
ausgewählt
aus der Gruppe Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tert.-Butyl,
sek.-Butyl, Phenyl und Cyclohexyl.
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Bevorzugte
Anionen der erfindungsgemäßen Salze
sind ausgewählt
aus der Gruppe [CH3SO3]–, [C8N17SO3]–,
[CH3C6H4SO3]–, [C2F5SO3]–,
[PF6]–, [(C2F5)3PF3]–,
[(C2F5)2PF4]–, [(C4F9)3PF3]–,
[(C3F7)3PF3]–, [(C2F5)2P(O)O]–, [(C2F5)P(O)O2]2–, [B(CN)4]–,
[B(CF3)4]–,
[B(C2F5)F3]–, [N(CN)2]–,
[N(CF3)2]–,
[N(SO2CF3)2]– und [NO3]–.
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Ein
zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Salze mit Guanidinium-Kationen
gemäß der allgemeinen
Formel (1). Hierzu wird ein Guanidin (NR2)2C=(NR) oder ein Guanidiniumsalz C(NR2)3 + X– mit
einer Säure
AH, einem Salz Kt+ A– oder
einem Ester AR umgesetzt.
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Das
Anion X– des
reagierenden Guanidiniumsalzes ist dabei ausgewählt aus der Gruppe F–,
Cl–,
Br–, I–,
[HF2]–, [CN]–,
[SCN]–,
[CH3COO]–,
[CF3COO]–,
[CF3SO3]–,
[CH3OSO3]–,
[SiF6]2–,
[BF4]–, [SO4]2–,
[NO3]–, Tosylate, Malonate,
substituierte Malonate und [CO3]–.
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Die
Gruppen bzw. Subsituenten A und R sind dabei definiert wie diejenigen
der allgemeinen Formel (1) und Kt ist ein Alkali- oder Erdalkalimetall.
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Vorzugsweise
wird die Umsetzung bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei der mindestens
eine der Komponenten flüssig
ist. Besonders bevorzugt wird die Umsetzung in einem Temperaturbereich
durchgeführt,
bei der die Reaktionsmischung flüssig
ist.
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Die
Reaktion des Guanidins oder des Guanidiniumsalzes mit einer Säure AH oder
einem Salz Kt+ A– kann
in polaren anorganischen oder organischen Lösungsmitteln, beispielsweise
Wasser, Acetonitril, Dimethoxyethan, Methanol, Dimethylformamid,
Propionitril oder Dichlormethan, durchgeführt werden. In unpolaren organischen
Lösungsmitteln,
beispielsweise Hexan oder Pentan, oder ohne Lösungsmittel, z.B. in der Salzschmelze,
kann die Umsetzung mit einem Ester, einer Säure oder einem Salz durchgeführt wird.
Die Alkylierung des Guanidins mit einem Ester kann in einem nicht-basischen
Lösungsmittel,
vorzugsweise Hexan, Pentan oder Dichlormethan erfolgen. Erfindungsgemäß können anstelle
reiner Lösungsmittel
auch Lösungsmittelgemische
verwendet werden.
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Erfindungsgemäß können bei
der Alkylierung die Reagentien mit einem Mengenverhältnis bis
zum fünffachen Überschuss
eines der Reaktanden, insbesondere des Alkylierungsmittels, umgesetzt
werden. Bevorzugt werden die Reaktanden jedoch in äquimolarer
Menge eingesetzt.
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Die
erfindungsgemäßen Salze
können
mit sehr guten Ausbeuten, in der Regel über 80%, vorzugsweise über 90%,
isoliert werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines Salzes mit einem Guanidinium-Kation gemäß der allgemeinen
Formel (1) und einem [BF4]–-Anion.
Hierbei wird zuerst ein Guanidiniumchlorid C(NR2)3+Cl– oder ein Guanidiniumbromid
C(NR2)3 + Br–,
wobei die Reste R gemäß der allgemeinen
Formel (1) definiert sind, mit wasserfreier HF umgesetzt und anschließend reagiert
das in situ gebildete Guanidiniumfluorid mit Bortrifluorid-Etherat
BF3·Et2O.
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Vorteilhafterweise
bilden sich bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren Guanidinium-Tetrafluorborate mit
reduzierter Menge an Chloridionen, d.h. der Anteil der Chloridionen
ist < 100 ppm,
bevorzugt < 50
ppm.
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Die
wasserfreie Fluorwasserstoffsäure
fungiert bei dieser Reaktion sowohl als Lösungsmittel wie auch als Reagenz.
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Vorzugsweise
wird die Umsetzung bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei der mindestens
eine der Komponenten flüssig
ist. Besonders bevorzugt wird die Umsetzung in einem Temperaturbereich
durchgeführt,
bei der die Reaktionsmischung flüssig
ist.
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Erfindungsgemäß kann das
Bortrifluorid-Etherat im Verhältnis
zum Guanidiniumsalz im Überschuss bis
zu 10% eingesetzt werden. Vorzugsweise werden die Reaktanden jedoch
in äquimolarer
Menge eingesetzt.
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Alle
erfindungsgemäßen Verbindungen
besitzen salzartigen Charakter, relativ niedrige Schmelzpunkte (meist
unter 100°C)
und können
als ionische Flüssigkeiten
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Salze
können
als Lösungsmittel
für viele
synthetische oder katalytische Reaktionen eingesetzt werden, z.B.
Friedel-Crafts-Acylierung und -Alkylierung, Diels-Alder-Cycloadditionen,
Hydrogenierungs- und Oxidationsreaktionen, Heck-Reaktionen.
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Auch
der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen
als nichtwässriger
Elektrolyt gegebenenfalls in Kombination mit anderen, dem Fachmann
bekannten Elektrolyten ist möglich.
-
Daneben
können
die erfindungsgemäßen Salze
als nichtwässerige
polare Substanzen in geeigneten Reaktionen als Phasentransferkatalysator,
als Sufactant (surface active agent = grenzflächenaktive Stoffe) oder als
Medium zur Heterogenisierung von homogenen Katalysatoren verwendet
werden.
-
Die
vollständige
Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten Anmeldungen, Patente
und Veröffentlichungen
ist durch Bezugnahme in diese Anmeldung eingeführt.
-
Auch
ohne weitere Ausführungen
wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die obige Beschreibung
im weitesten Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen
und Beispiele sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs
als in irgendeiner Weise limitierende Offenbarung aufzufassen.
-
Die
NMR-Spektren wurden an Lösungen
in deuterierten Lösungsmitteln
bei 20°C
an einem Bruker Avance 300 Spektrometer mit einem 5 mm Breitbandkopf
1H/BB mit Deuterium Lock gemessen. Die Messfrequenzen
der verschiedenen Kerne sind:
1H: 300,13
MHz,
11B: 96,92 MHz,
19F:
282,41 MHz und
31P: 121,49 MHz. Die Methode
der Referenzierung wird bei jedem Spektrum bzw. bei jedem Datensatz
separat angegeben. Beispiel
1: Hexamethylguanidinium Triflat
-
9.50
g (52.9 mmol) Hexamethylguanidiniumchlorid werden in 100 cm3 Wasser gelöst. Unter Rühren der Reaktionsmischung
mit einem Magnetrührer
werden 8.03 g (53.5 mmol) Trifluormethansulfonsäure bei Raumtemperatur zugegeben.
-
Das
Wasser wird zusammen mit flüchtigen
Nebenprodukten am Rotationsverdampfer entfernt. Der Rest wird zweimal
mit 50 cm3 Diethylether gewaschen und im
Vakuum von 7.0 Pa bei 50–60°C getrocknet. 14.8
g eines festen Materials werden erhalten (Smp. = 174–176°C). Die Ausbeute
an Hexamethylguanidinium Triflat ist 95.4 % bezogen auf Hexamethylguanidiniumchlorid.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –77.89 s (CF3).
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD
3CN)
: 2.89 s (CH
3). Beispiel
2: Hexamethylguanidinium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
-
5.00
g (27.8 mmol) Hexamethylguanidiniumchlorid werden in 150 cm3 Wasser gelöst. Unter Rühren der Reaktionsmischung
mit einem Magnetrührer
werden 15.38 g (28.7 mmol) Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäure-Pentahydrat
bei Raumtemperatur zugegeben. Der ausgefallene Niederschlag wird
abfiltriert, viermal mit 50 cm3 Wasser gewaschen
und im Vakuum von 7.0 Pa bei 50–60°C getrocknet.
16.2 g eines festen Materials werden erhalten (Smp. = 128–129°C). Die Ausbeute
an Hexamethylguanidinium-tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist
98.9 % bezogen auf Hexamethylguanidiniumchlorid.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –43.50 dm (PF); –79.52 m (CF3); –81.21
m (2CF3); –86.87 dm (PF2); –114.91
m (CF2); –115.49 m (2CF2); 1JP,F = 889 Hz; 1JP,F = 901 Hz; 2JP,F = 85 Hz; 2JP,F = 98 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN)
: 2.89 s (CH3).
-
31P NMR (Referenz: 85% H
3PO
4; Lösungsmittel:
CD
3CN): –148.59 dtm;
1J
P,F = 890 Hz;
1J
P,F = 902 Hz. Elementaranalyse
Beispiel
3: N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-n-propylguanidinium
Triflat
-
10.47
g (66.6 mmol) N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-n-propylguanidin werden in 80 cm3 Pentan gelöst. Unter intensivem Rühren der
Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 10.94 g (66.7 mmol)
Methyltriflat, CF3SO2OCH3, langsam (Tropfen für Tropfen) bei Raumtemperatur
zugegeben. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert und mit
40 cm3 Pentan gewaschen und im Vakuum von
7.0 Pa bei 50–60°C getrocknet.
21.4 g eines festen Materials werden erhalten (Smp. = 109–110°C). Die Ausbeute
an N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-n-propylguanidinium
Triflat ist annähernd
quantitativ.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –77.89 s (CF3).
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD
3CN)
: 0.91 t (CH
3); 1.56 br.s (1H,CH
2); 1.70 br.s (1H,CH
2); 3.13
m (CH
2); 2.88 s (CH
3);
2.90 s (4CH
3);
3J
H,H = 7.3 Hz. Beispiel
4: N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-i-propylguanidinium
Triflat
-
8.27
g (52.6 mmol) N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-i-propylguanidin werden in 80 cm3 Pentan gelöst. Unter intensivem Rühren der
Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 8.64 g (52.7 mmol)
Methyltriflat, CF3SO2OCH3, langsam (Tropfen für Tropfen) bei Raumtemperatur
zugegeben. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert und mit
40 cm3 Pentan gewaschen und im Vakuum von
7.0 Pa bei 50–60°C getrocknet.
16.9 g eines festen Materials werden erhalten (Smp. = 41–42°C). Die Ausbeute
an N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-i-propylguanidinium
Triflat ist annähernd
quantitativ.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –77.91 s (CF3).
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.20 br.s (CH3); 1.32 br.s (CH3); 2.77 s (CH3);
2.91 s (4CH3); 3.74 hep. (CH); 3JH,H = 6.6 Hz.
-
Beispiel
5: N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-n-propylguanidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
-
8.00
g (24.9 mmol) N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-n-propylguanidinium
Triflat werden in 100 cm3 Wasser gelöst und unter
intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden bei Raumtemperatur
13.40 g (25.0 mmol) Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäure-Pentahydrat
zugegeben. Die Reaktionsmischung wird mit einem Eisbad gekühlt und
die wässerige
Lösung
(obere Phase) wird abdekantiert. Die viskose Flüssigkeit (untere Phase) wird
dreimal mit 30 cm3 Eiswasser gewaschen.
Der Rest wird im Vakuum von 7.0 Pa bei 50–60°C getrocknet. 14.2 g einer viskosen
Flüssigkeit
werden erhalten. Die Ausbeute an N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-n-propylguanidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist 92.4 % bezogen auf N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-n-propylguanidinium Triflat.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN): –43.54 dm (PF); –79.54 m (CF3); –81.22
m (2CF3); –86.91 dm (PF2); –114.88
m (CF2); –115.49 m (2CF2); 1JP,F = 890 Hz; 1JP,F = 901 Hz ; 2JP,F = 84 Hz; 2JP,F = 98 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN)
: 0.92 t (CH3); 1.56 br.s (1H,CH2); 1.72 br.s (1H,CH2); 3.13
m (CH2); 2.88 s (CH3);
2.90 s (4CH3); 3JH,H = 7.3 Hz .
-
31P NMR (Referenz: 85% H3PO4; Lösungsmittel:
CD3CN): –148.53 dtm; 1JP,F = 890 Hz; 1JP,F = 902 Hz.
-
Beispiel
6: N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-i-propylguanidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
-
6.80
g (21.2 mmol) N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-i-propylguanidinium
Triflat werden in 100 cm3 Wasser gelöst. Unter
intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 11.40 g (21.3 mmol)
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäurepentahydrat bei Raumtemperatur
zugegeben. Der Rückstand wird
abfiltriert, dreimal mit 30 cm3 Eiswasser
gewaschen und im Vakuum von 7.0 Pa bei 50–60°C getrocknet. 12.3 g eines festen
Materials werden erhalten (Smp. = 68–69°C). Die Ausbeute an N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-i-propylguanidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist 94.0 % bezogen auf N,N,N',N',N''-Pentamethyl-N''-i-propylguanidinium Triflat.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –43.52 dm (PF); –79.55 m (CF3); –81.21
m (2CF3); –86.84 dm (PF2); –114.89
m (CF2); –115.50 m (2CF2); 1JP,F = 889 Hz ; 1JP,F = 901 Hz; 2JP,F = 87 Hz ; 2JP,F = 97 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.22 br.s (CH3); 1.33 br.s (CH3); 2.77 s (CH3);
2.91 s (4CH3); 3.74 hep. (CH); 3JH,H = 6.6 Hz.
-
31P NMR (Referenz: 85% H3PO4; Lösungsmittel:
CD3CN): –148.56 dtm; 1JP,F = 890 Hz; 1JP,F = 902 Hz.
-
Beispiel
7: Guanidinium Triflat
-
6.5
g (36.1 mmol) Guanidiniumcarbonat werden in 100 cm3 Wasser
gelöst.
Unter intensivem Rühren der
Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 10.9 g (72.6 mmol)
Trifluormethansulfonsäure
bei Raumtemperatur zugegeben. Der Kolben mit der Reaktionsmischung
wird mit Eis gekühlt,
der Niederschlag wird abfiltriert und zweimal mit 30 cm3 Eiswasser
gewaschen. Der Rückstand
wird im Vakuum von 7.0 Pa bei 50-60°C getrocknet. 14.1 g eines festen
Materials werden erhalten (Smp. = 152-153°C). Die Ausbeute an Guanidiniumtriflat
ist 93.4 % bezogen auf Guanidiniumcarbonat.
-
31P NMR (Referenz: 85% H3PO4; Lösungsmittel:
CD3CN): –148.53 dtm; 1JP,F = 888 Hz; 1JP,F = 902 Hz.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –78.24 s (CF3).
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN)
: 6.20 br.s (NH).
-
Beispiel
8: Guanidinium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
-
10.67
g (59.2 mmol) Guanidiniumcarbonat werden in 250 cm3 Wasser
gelöst.
Unter intensivem Rühren der
Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 63.5 g (118.4 mmol)
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäurepentahydrat bei Raumtemperatur
zugegeben. Der Kolben mit der Reaktionsmischung wird mit Eis gekühlt, die
untere Phase wird separiert und zweimal mit 30 cm3 Eiswasser
gewaschen. Der Rückstand
wird im Vakuum von 7.0 Pa bei 50-60°C getrocknet. 53.2 g eines festen
Materials werden erhalten (Smp. = 121-123°C). Die Ausbeute an Guanidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist 89.0 %.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –43.48 dm (PF); –79.54 m (CF3); –81.23
m (2CF3); –86.87 dm (PF2); –114.89
m (CF2); –115.47 m (2CF2); 1JP,F = 888 Hz; 1JP,F = 901 Hz ; 2JP,F = 84 Hz; 2JP,F = 98 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 5.94 br.s (NH).
-
Beispiel
9: N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium Triflat
-
30.0
g (260.5 mmol) N,N,N',N'-Tetramethylguanidin
werden in 150 cm3 Pentan gelöst und unter
Eisbadkühlung
und intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 47.3 g (265.5 mmol)
Ethyltriflat, CF3SO2OC2H5, langsam (Tropfen
für Tropfen)
innerhalb von 30 min zugegeben. Die Reaktionsmischung wird weitere
10 min bei Raumtemperatur gerührt.
Die flüssige
untere Phase wird separiert und zweimal mit 50 cm3 Pentan
gewaschen. Der Rückstand
wird eine Stunde im Vakuum von 7.0 Pa bei 40-50°C getrocknet. 75.0 g eines flüssigen Materials
werden erhalten. Die Ausbeute an N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium Triflat ist 98.2 %.
-
Das
Material wird durch 19F und 1H
NMR Spektroskopie charakterisiert, welche die Bildung von zwei Isomeren
des N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium Triflat zeigen.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN): –77.95 s (CF3).
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD
3CN)
: 1.15 t (CH
3); 1.22 t (CH
3);
2.89 br.s (CH
3); 2.91 br.s (CH
3);
2.92 s (2CH
3); 2.93 br.s (4CH
3);
3.22 q (CH
2); 5.47 s (NH); 6.04 br.s (NH);
3J
H,H = 7.2 H
2. Elementaranalyse
-
Beispiel
10: N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
-
29.7
g (101.3 mmol) N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium Triflat werden in
100 cm3 Wasser gelöst und unter intensivem Rühren der
Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 57.0 g (106.3 mmol) Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäure-Pentahydrat
bei Raumtemperatur zugegeben. Die untere flüssige Phase wird separiert
und viermal mit 50 cm3 Wasser gewaschen.
Der Rückstand
wird drei Stunden im Vakuum von 7.0 Pa bei 70°C in einem Ölbad getrocknet. 56.1 g eines
flüssigen
Materials werden erhalten. Die Ausbeute an N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
ist 94.0 % bezogen auf N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium
Triflat.
-
Das
Material wird durch 19F, 1H
and 31P NMR Spektroskopie charakterisiert,
welche die Bildung von zwei Isomeren des N,N,N',N'-Tetramethyl-N''-ethylguanidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat zeigen.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –43.55 dm (PF); –79.58 m (CF3); –81.27
m (2CF3); –86.93 dm (PF2); –114.93
m (CF2); –115.51 m (2CF2); 1JP,F = 889 Hz ; 1JP,F = 901 Hz ; 2JP,F = 85 Hz ; 2JP,F = 97 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.16 t (CH3); 1.23 t (CH3);
2.89 br.s (CH3); 2.91 br.s (CH3);
2.93 br.s (4CH3); 2.94 s (2CH3);
3.22 q (CH2); 3.24 q (CH2);
5.80 br. s (NH); 6.14 br.s (NH); 3JH,H = 7.2 Hz.
-
31P NMR(Referenz: 85% H3PO4; Lösungsmittel:
CD3CN): –148.58 dtm ; 1JP,F = 888 Hz ; 1JP,F = 902 Hz.
-
Beispiel
11: 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium Chlorid
-
30.0
g (177.5 mmol) 1,3-Dimethyl-2-chloroimidazolidiniumchlorid werden
in 70 cm3 trockenem Chloroform gelöst und unter
Eisbadkühlung
und intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 27.1 g (186.5 mmol)
Trimethylsilyldiethylamin (CH3)3SiN(C2H5)2 langsam
(Tropfen für
Tropfen) innerhalb von 30 min zugegeben. Die Reaktionsmischung wird
anschließend über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösungsmittel
wird im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wird zweimal mit 30 cm3 Hexan gewaschen und
eine Stunde im Vakuum von 7.0 Pa bei 60°C getrocknet. 35.7 g eines kristallinen
Materials werden erhalten. Die Ausbeute an 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid
ist 97.8 % bezogen auf 1,3-Dimethyl-2-chloroimidazolidiniumchlorid.
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.16 t (2CH3); 2.94 s (2CH3);
3.33 q (2CH2); 3.71 s (2CH2); 3JH,H = 7.1 Hz.
-
Beispiel
12: 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat
-
15.0
g (72.9 mmol) 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid
werden in 200 cm3 Wasser gelöst und unter
intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 41.0 g (76.5 mmol) Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphorsäure-Pentahydrat
bei Raumtemperatur zugegeben. Der Niederschlag wird abfiltriert
und dreimal mit 50 cm3 Wasser gewaschen.
Der Rückstand
wird drei Stunden im Vakuum von 7.0 Pa bei 50-60°C in einem Ölbad getrocknet. 43.9 g eines
festen weißen
Materials werden erhalten (Smp. 36-37°C). Die Ausbeute an 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium
Tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat ist 97.8 % bezogen auf 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –43.54 dm (PF); –79.57 m (CF3); –81.26
m (2CF3); –86.90 dm (PF2); –114.92
m (CF2); –115.51 m (2CF2); 1JP,F = 888 Hz; 1JP,F = 900 Hz ; 2JP,F = 85 Hz ; 2JP,F = 98 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.20 t (2CH3); 2.94 s (2CH3);
3.34 q (2CH2); 3.68 s (2CH2); 3JH,H = 7.1 Hz.
-
31P NMR (Referenz: 85% H3PO4; Lösungsmittel:
CD3CN): –148.57 dtm; 1JP,F = 890 Hz; 1JP,F = 902 Hz.
-
Elementaranalyse
-
-
Beispiel
13: 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium Triflat
-
10.98
g (53.4 mmol) 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid
werden in 70 cm3 Wasser gelöst und unter
intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer werden 8.24 g (54.9 mmol) Trifluormethansulfonsäure bei
Raumtemperatur innerhalb von 5 min zugegeben. Die Reaktionsmischung
wird weitere 5 min bei Raumtemperatur gerührt. Alle flüchtigen
Komponenten der Mischung werden im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wird zweimal mit 50 cm3 Diethylether gewaschen
und drei Stunden im Vakuum von 7.0 Pa bei 60°C in einem Ölbad getrocknet. 16.7 g eines
kristallinen Material werden erhalten (Smp. 67-68°C). Die Ausbeute
an 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium Triflat ist 97.9 %
bezogen auf 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –77.92 s (CF3).
-
1H NMR (Referenz: TMS; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.18 t (2CH3); 2.94 s (2CH3);
3.34 q (2CH2); 3.69 s (2CH2); 3JH,H = 7.1 Hz.
-
Beispiel
14: Hexamethylguanidinium Tetracyanoborat
-
4.54
g (29.5 mmol) Kaliumtetracyanoborat werden in 100 cm3 Wasser
gelöst
und unter intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer wird eine Lösung von
5.30 g (29.5 mmol) Hexamethylguanidiniumchlorid in 15 cm3 Wasser bei Raumtemperatur zugegeben. Die
Reaktionsmischung wird weitere 20 min bei Raumtemperatur gerührt. Der
Niederschlag wird abfiltriert und zweimal mit 10 cm3 Wasser
gewaschen. Der Rückstand
wird drei Stunden im Vakuum von 7.0 Pa bei 60°C in einem Ölbad getrocknet. 5.50 g eines
festen weißen
Materials werden erhalten (Smp. 123-124°C). Die Ausbeute an Hexamethylguanidinium Tetracyanoborat
ist 72.0 % bezogen auf Hexamethyl-guanidiniumchlorid.
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 2.90 s (CH3).
-
11B NMR (Referenz: BF3∙O(C2H5)2;
Lösungsmittel:
CD3CN) : –38.23 s.
-
Beispiel
15: Hexamethylguanidinium Pentafluorethyltrifluorborat
-
0.40
g (2.23 mmol) Hexamethylguanidiniumchlorid werden in 2 cm3 Wasser gelöst und unter intensivem Rühren der
Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer wird eine Lösung von
0.51 g (2.26 mmol) Kaliumpentafluorethyltrifluorborat in 3 cm3 Wasser bei Raumtemperatur zugegeben. Die
Reaktionsmischung wird weitere 20 min bei Raumtemperatur gerührt. Der
Niederschlag wird abfiltriert und zweimal mit 3 cm3 Wasser gewaschen.
Der Rückstand
wird drei Stunden im Vakuum von 7.0 Pa bei 55-60°C in einem Ölbad getrocknet. 0.69 g eines
festen weißen
Materials werden erhalten (Smp. 78-79°C). Die Ausbeute an Hexamethylguanidinium
Pentafluorethyltrifluorborat ist 93.5 % bezogen auf Hexamethylguanidiniumchlorid.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –83.08 q (CF3); –135.79
q (CF2) –152.82 q,q (BF3); 4JF,F = 4.8 Hz; 2JB,F = 19.3 Hz ; 1JB,F = 40.7 Hz.
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 2.89 s (6CH3).
-
11B NMR (Referenz: BF3∙O(C2H5)2;
Lösungsmittel:
CD3CN) : –0.28 q,t.
-
Beispiel
16: 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium Tetrafluorborat
-
8,77
g (42.6 mmol) 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid
werden in einem PFA-Kolben vorgelegt. Unter intensivem Rühren und
Kühlen
mit einem Eisbad der Reaktionsmischung werden 4.76 g (236.8 mmol)
wasserfreie Fluorwasserstoffsäure
innerhalb von 3 min zugegeben. Die Reaktionsmischung wird weitere
20 min unter Eisbadkühlung
gerührt
und dann werden 6.35 g (44.7 mmol) Bortrifluorid-Etherat innerhalb
von 5 min unter intensivem Rühren
der Reaktionsmischung mit einem Magnetrührer zugegeben. Die Reaktionsmischung
wird eine weitere Stunde bei Raumtemperatur gerührt und dann werden alle flüchtigen
Komponenten der Mischung im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wird zwei Stunden im Vakuum von 1.3 Pa bei 90-105°C in einem Ölbad getrocknet.
9.17 g eines kristallinen Materials werden erhalten (Smp. 58-60°C). Die Ausbeute
an 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidinium Tetrafluorborat ist
88.7 % bezogen auf 1,3-Dimethyl-2-diethylaminoimidazolidiniumchlorid.
-
19F NMR (Referenz: CCl3F – interner
Standard; Lösungsmittel:
CD3CN) : –150.42 s; –150.47 s (BF4 –).
-
1H NMR (Referenz: TMS ; Lösungsmittel: CD3CN)
: 1.19 t (2CH3); 2.94 s (2CH3);
3.34 q (2CH2); 3.68 (2CH2); 3JH,H = 7.1 Hz.