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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Transponder mit einer Antenne und
einer mit der Antenne verbundenen Transponderschaltung. Unter einem Transponder
wird nachfolgend eine Einrichtung verstanden, die mit einer Antenne
aus einem elektromagnetischen Feld Energie entnimmt und mit dieser
Energie eine Transponderschaltung betreibt. Nach bzw. mit der Inbetriebnahme
der Transponderschaltung kann die Einrichtung Datensignale eines
externen Lesegeräts
empfangen und "Antwortsignale" zurücksenden.
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Vorbekannte
Transponder werden auf der Basis der Siliziumtechnologie hergestellt.
Konkret wird zunächst
eine Silizium-Transponderschaltung hergestellt, die anschließend auf
einem mit einer Metallantenne versehenen Substrat – beispielsweise
einer Polymerfolie – befestigt
wird. Dabei wird die Silizium-Transponderschaltung elektrisch mit
der Antenne verbunden. Das Positionieren der Silizium-Transponderschaltung
auf dem Substrat erfolgt dabei beispielsweise mit Hilfe eines in
der Leiterplattentechnik üblichen
Bestückautomaten,
also in „pick
and place"-Technik.
Die elektrische Verbindung der Silizium-Transponderschaltung mit
der Metallantenne erfolgt beispielsweise über Bonden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Transponder anzugeben,
der sich besonders einfach und kostengünstig herstellen lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Transponders
sind in Unteransprüchen
angegeben.
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Danach
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die Transponderschaltung durch auf einem Substrat angeordnete strukturierte
Schichten gebildet ist, von denen mindestens eine Schicht zumindest
teilweise auch die Antenne ausbildet.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Transponders ist darin
zu sehen, dass dieser eine Schicht aufweist, die sowohl zu der Transponderschaltung
als auch zu der Antenne gehört.
Dadurch kann bereits während
der Herstellung der Transponderschaltung die Antenne "mit hergestellt" werden, so dass
separate Herstellungsschritte zur Herstellung der Antenne vollkommen
oder aber zumindest teilweise eingespart werden.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Transponders ist darin
zu sehen, dass aufgrund der "integrierten" bzw. zeitgleichen Herstellung
der Transponderschaltung und der Antenne in einer gemeinsamen Schicht
außerdem
zusätzliche
Verfahrensschritte zum Verbinden der Transponderschaltung und der
Antenne entfallen. Beispielsweise entfällt das "Bestücken" des Substrats mit
einer separat hergestellten Transponderschaltung – z. B.
in der bereits eingangs erwähnten „pick and
place"-Technik -;
außerdem
entfällt
das elektrische Verbinden – beispielsweise
durch Bonden – der
Transponderschaltung mit der Antenne.
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Zusammengefasst
wird aufgrund des "integrierten
Designs" des erfindungsgemäßen Transponders
eine Mehrzahl an Herstellungsschritten – im Vergleich zu vorbekannten
Transpondern – eingespart.
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Um
mit der Transponderschaltung logische Schaltungen bilden zu können, wird
es als vorteilhaft angesehen, wenn die Transponderschaltung zumindest
zwei leitende Schichten, eine zwischen den beiden leitenden Schichten
angeordnete Isolationsschicht und eine Halbleiterschicht aufweist.
In einer der beiden leitenden Schichten ist dann bevorzugt die Antenne
ausgebildet.
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Die
Einführung
von RF-ID-Systemen (RF-ID: radio frequency identification) als potentieller
Ersatz für
den allgemein bekannten, relativ störanfälligen und nur in direktem
Sichtkontakt zu einem Scanner anwendbaren Barcode oder als Sicherheitsmerkmal auf
Verpackungen oder anderen Gütern
gilt als zukunftsweisende Anwendung für preiswerte bzw. kostengünstig herstellbare
Elektronikschaltungen. Aufgrund der Flexibilität und der großen Variationsbreite von
Verpackungsmaterialien sind besonders Schaltungen auf flexiblen
Substraten, die in hohen Stückzahlen
beispielsweise im "Rolle-zu-Rolle"-Verfahren gefertigt
werden können,
von Interesse. Der hohe Preisdruck solcher Anwendungen, insbesondere
aufgrund der Konkurrenz zum aufgedruckten Barcode, erlaubt den Einsatz
(kristalliner) siliziumbasierter Schaltungen aus wirtschaftlichen
Gründen
fast ausschließlich
nur für
Spezialanwendungen, die besonders hohe Leistungsanforderungen stellen;
für den Massenmarkt
sind kristalline siliziumbasierte Schaltungen aufgrund der entstehenden
Herstellungskosten eher weniger geeignet. Wesentliche Gründe hierfür sind neben
der sehr preisintensiven Herstellung von (kristallinen) Siliziumchips
die – wie
eingangs ausgeführt – auftretenden,
relativ hohen Kosten für das
Positionieren und Verbinden der Siliziumchips mit der Antenne (packaging-Problematik).
Auf eine Antenne kann jedoch bei RF-ID-Transpondern nicht verzichtet
werden, da – wie
oben bereits erläutert – die Antennen
für die
Leistungsaufnahme aus dem elektromagnetischen Feld (RF-Feld) und
die Kommunikation mit einem mit dem Transponder in Verbindung stehenden
Lesegerät
unverzichtbar sind.
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Um
nun die für
Massenanwendungen gewünschten
niedrigen Herstellungskosten zu erreichen, ist im Rahmen einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Halbleiterschicht
der Transponderschaltung eine organische Halbleiterschicht ist;
denn organische Halbleiterschichten lassen sich relativ einfach
herstellen und preisgünstig
aufbringen.
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Anstelle
von organischen Halbleiterschichten können vorteilhaft auch andere
Halbleiterschichten eingesetzt werden, die auf flexiblen Folien
aufbringbar sind; denkbar sind beispielsweise amorphe Schichten,
insbesondere amorphe Silizium-Schichten.
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Bevorzugt
sind in der organischen Halbleiterschicht organische Feldeffekttransistoren
gebildet; denn mit Feldeffekttransistoren auf der Basis organischer
Halbleiter lassen sich elektronische Schaltungen für Massenanwendungen
sehr preisgünstig
herstellen.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Antenne um eine Rahmenantenne, da Rahmenantennen gute
Empfangseigenschaften bieten.
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Bevorzugt
weist die Antenne eine Vielzahl an Antennenwindungen auf; die Anzahl
der Antennenwindungen bestimmt dabei u. a. die Resonanzfrequenz
des Transponders. Um die Anordnung einer Vielzahl an Antennenwindungen
in einer Ebene zu ermöglichen,
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Antennenwindungen spiralförmig ausgestaltet sind.
Darüber
hinaus kann die Antenne auch "doppelt gewundene" Antennenwindungen
aufweisen.
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Im
Hinblick auf eine optimale Platzausnutzung bzw. im Hinblick auf
eine möglichst
kleine Größe des Transponders
wird es als vorteilhaft ansehen, wenn die Transponderschaltung in
einem von der Antenne eingeschlossenen Innenbereich des Substrats angeordnet
ist.
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Zur
Verbindung des außen
liegenden elektrischen Anschlusses der spiralförmigen Antenne mit der im Innenbereich
der Antenne liegenden Transponderschaltung wird es als vorteilhaft
angesehen, wenn ein die Antennenwindungen der Antenne kreuzender
Antennenanschlussleiter vorhanden ist, mit dem der außen liegende
Anschluss der Antenne mit der Transponderschaltung verbunden wird.
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Vorzugsweise
ist der die Antennenwindungen kreuzende Antennenanschlussleiter
in einer anderen leitenden Schicht als die Antennenwindungen – also isoliert
von den Antennenwindungen – angeordnet,
um Kurzschlüsse
zu vermeiden.
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Wie
bereits oben angesprochen, lassen sich elektronische Schaltungen
besonders einfach und damit vorteilhaft mit organischen Feldeffekttransistoren
ausbilden; es wird daher als vorteilhaft angesehen, wenn die Transponderschaltung
mindestens einen Feldeffekttransistor aufweist, dessen Drain- und Source-Anschluss
in der einen leitenden Schicht und dessen Gate-Anschluss in der
anderen leitenden Schicht gebildet ist.
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Die
Antenne kann dabei bevorzugt in der den Drain- und den Source-Anschluss
bildenden leitenden Schicht ausgebildet sein; alternativ kann die
Antenne auch in der den Gate-Anschluss
bildenden elektrisch leitenden Schicht angeordnet sein.
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Wie
bereits eingangs erwähnt,
sollte das Substrat flexibel sein, damit der Transponder auf beliebigen
Verpackungen bzw. auf beliebigen Oberflächen befestigt werden kann;
ein geeignetes Substratmaterial zur Herstellung eines Transponders
sind kommerzielle Plastikfolien, wie beispielsweise PEN- oder PET-Folien
(PEN: Polyethylennaphthalat; PET: Polyethylenterephthalat). Alternativ
können
als Substratmaterial auch Papier oder Glas eingesetzt werden, so
dass die Transponder direkt auf Verpackungen "prozessiert" werden können.
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Zur
Bildung des den Gate-Anschluss der Feldeffekttransistoren bildenden,
elektrisch leitenden Schicht sind Metalle, wie Kupfer, Aluminium,
Titan, Nickel, Chrom, Gold, Silber, Palladium und Platin sowie leitfähige Polymere
wie beispielsweise PEDOT:PSS Baytron P® oder
Polyanilin geeignet.
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Die
zwischen den beiden elektrisch leitenden Schichten angeordnete Isolationsschicht
kann vorzugsweise durch anorganische Materialien wie Siliziumdioxid,
Aluminiumoxid, TaNx oder durch organische
Polymere als Dielektrikum gebildet sein.
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Die
die Drain- und Source-Anschlüsse
der Feldeffekttransistoren bildende Kontaktlage kann aus den gleichen
Materialien wie die den Gate-Anschluss bildende Gatelage bestehen;
zu berücksichtigen
ist jedoch, dass das für
die Kontaktlage verwendete Material mit dem jeweiligen Halbleitermaterial kompatibel
sein muss.
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Als
Halbleitermaterial kommen vorzugsweise organische Halbleiter in
Betracht; geeignete organische Halbleitermaterialien sind beispielsweise
Pentazen, Tetrazen, Polythiophene oder Oligothiophene.
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Im Übrigen wird
es als vorteilhaft angesehen, wenn die Antenne und die Transponderschaltung
für Frequenzen
im Bereich von 13,56 MHz und für
Frequenzen im Bereich von 125 kHz geeignet sind, da diese Frequenzen
derzeit Standardfrequenzen für den
Einsatz von Transpondern sind.
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Der
bzw. die Feldeffekttransistoren der Transponderschaltung können beispielsweise
einen Bottom-Gate-Aufbau oder einen Top-Gate-Aufbau aufweisen:
Unter
einem Bottom-Gate-Aufbau wird dabei ein Aufbau verstanden, bei dem
die Gate-Elektroden der Feldeffekttransistoren unmittelbar auf dem
Substrat angeordnet sind. Auf dieser "Gate-Lage" ist dann die elektrisch isolierende
Dielektrikum-Schicht angeordnet, auf der wiederum die die Source-
und Drain-Kontakte bildende "Kontaktlage" aufliegt.
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Bei
einem Top-Gate-Aufbau ist die Schichtreihenfolge umgekehrt; dies
bedeutet, dass die die Source- und Drain-Kontakte bildende Kontaktlage unmittelbar
auf dem Substrat aufliegt. Auf der Kontaktlage ist die Isolationsschicht
angeordnet, auf der dann wiederum die die Gate-Anschlüsse bildende Gate-Lage
aufliegt.
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Die
Erfindung bezieht sich außerdem
auf ein Verfahren zum Herstellen eines Transponders, bei dem eine
Antenne und eine mit der Antenne verbundene Transponderschaltung
hergestellt werden.
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Der
Erfindung liegt diesbezüglich
die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfaches und preisgünstiges
Herstellungsverfahren für
Transponder anzugeben.
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Diese
Aufgabe wir erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
auf ein Substrat zumindest eine elektrisch leitende Schicht aufgebracht
wird, die zumindest teilweise sowohl die Antenne als auch die Transponderschaltung
bildet.
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Bezüglich der
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Transponder verwiesen,
da die Vorteile des erfindungsgemäßen Transponders im wesentlichen
den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens
entsprechen.
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Zur
Erläuterung
der Erfindung zeigen
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1 ein Ausführungsbeispiel
für einen
erfindungsgemäßen Transponder
in der Draufsicht,
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2 den Transponder gemäß 1 in einem schematischen
Querschnitt und
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel
für einen
erfindungsgemäßen Transponder
in der Draufsicht.
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In
den 1 bis 3 werden für identische
oder vergleichbare Komponenten dieselben Bezugzeichen verwendet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Transponders wird anhand
der 1 bis 3 ebenfalls erläutert.
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In
der 1 erkennt man einen
Transponder 10 mit einer Antenne 20 und einem
Polymerchip 30. Unter dem Begriff "Polymerchip" wird dabei eine elektronische Schaltung
verstanden, die zumindest einen organischen Halbleiter aufweist;
dies bedeutet jedoch nicht, dass der Polymerchip 30 ausschließlich nur
polymere Materialien aufweisen muss. Vielmehr kann der Polymerchip 30 sowohl
aus organischem Halbleitermaterial als auch aus anorganischen Materialien
gebildet sein.
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Die
Antenne 20 ist für
einen Frequenzbereich von 125 kHz und/oder für 13,56 MHz ausgelegt. Die
Antenne 20 dient zum Empfangen elektromagnetischer Energie,
die mittels der Antenne 20 in elektrische Energie umgewandelt
und in den Polymerchip 30 zu dessen Betrieb eingespeist
wird. Mit Hilfe der von der Antenne 20 eingespeisten Energie
wird der Polymerchip in Betrieb genommen, so dass dieser mit der
Antenne 20 Daten empfangen sowie senden kann.
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Wie
nachfolgend erläutert
werden wird, ist der Transponder 10 derart ausgebildet,
dass seine Antenne 20 und der Polymerchip 30 gleichzeitig
hergestellt werden können;
dies bedeutet, dass die Antenne 20 „mit hergestellt" wird, während der
Polymerchip 30 gebildet wird. Zur Herstellung der Antenne 20 ist
somit kein zusätzlicher
Prozessschritt nötig.
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In
der 2 ist der Transponder 10 gemäß der 1 in einem schematischen
Querschnitt dargestellt. Man erkannt in der 2 den Polymerchip 30, der elektrisch
mit der Antenne 20 verbunden ist.
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Der
Polymerchip 30 besteht aus zumindest einem organischen
Feldeffekttransistor 40, der durch mehrere übereinander
angeordnete Schichten gebildet ist. Die unterste Schicht wird durch
ein Substrat bzw. eine isolierende Substratlage 50 gebildet,
bei der es sich beispielsweise um eine kommerzielle Plastikfolie,
um Papier oder Glas handeln kann.
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Auf
der Substratlage 50 ist eine erste elektrisch leitende
Schicht 60 aufgebracht, die strukturiert ist. Die elektrisch
leitende Schicht 60 bildet einen Gate-Anschluss 70 des
organischen Feldeffekttransistors 40, einen inneren Antennenanschluss 80,
einen äußeren Antennenanschluss 90 sowie
Antennenwindungen 100 der Antenne 20.
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Der
innere Antennenanschluss 80 sowie der äußere Antennenanschluss 90 sind
zusätzlich
auch in der 1 mit ihren
Bezugszeichen gekennzeichnet; man erkennt, dass der innere Antennenanschluss 80 im
Inneren des Antennenbereichs der Antenne 20 angeordnet
ist, wohingegen der äußere Antennenanschluss 90 außerhalb
dieses Innenbereiches der Antenne 20 liegt.
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Wie
sich in der 2 erkennen
lässt,
ist die elektrisch leitende Schicht 60 strukturiert; dies
bedeutet, dass die Antennenwindungen 100, der äußere und
der innere Antennenanschluss 90 bzw. 80 sowie
der Gate-Anschluss 70 elektrisch voneinander durch eine
Isolationsschicht 110 getrennt sind.
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Die
Isolationsschicht 110 ist dabei derart ausgestaltet, dass
sie sich über
den Gate-Anschluss 70, über
die Antennenwicklungen 100 und über den inneren und den äußeren Antennenanschluss 80 bzw. 90 der
Antenne 20 erstreckt. Auch die Isolationsschicht 110 ist
wiederum strukturiert und weist Öffnungen
auf, in denen elektrische Verbindungskontakte 120 ausgebildet
sind. Die elektrischen Verbindungskontakte 120 dienen dazu,
die elektrisch leitende Schicht 60 mit einer auf der Isolationsschicht 110 aufgebrachten
zweiten elektrischen Schicht 130 zu verbinden. Diese zweite
elektrisch leitende Schicht 130 bildet die Source- und
Drain-Anschlüsse
des organischen Feldeffekttransistors 40 und wird somit nachfolgend
als „Kontaktlage" bezeichnet. In entsprechender
Weise wird die erste elektrisch leitende Schicht 60, die
den Gate-Anschluss 70 des organischen Feldeffekttransistors 40 kennzeichnet,
nachfolgend als „Gate-Lage" bezeichnet.
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Die
Kontaktlage 130 bildet einen Source-Anschluss 140 und
einen Drain-Anschluss 150 des organischen Feldeffekttransistors 40 sowie
einen Antennenanschlussleiter 160. Der Antennenanschlussleiter 160 dient
dazu, den äußeren Antennenanschluss 90 mit
dem Polymerchip 30 zu verbinden; für die elektrische Verbindung
wird dabei von den Verbindungskontakten 120 und einem Hilfspad 85 Gebrauch
gemacht. Mit dem Antennenanschlussleiter 160 ist somit
eine elektrische Verbindung des äußeren Antennenanschlusses 90 mit
dem organischen Feldeffekttransistor 40 und damit mit dem
Polymerchip 30 möglich.
Auch der innere Antennenanschluss 80 der Antenne 20 ist
an den Polymerchip 30 angeschlossen; diese Verbindung ist
jedoch in der Querschnittsebene gemäß der 2 nicht sichtbar.
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Wie
sich in der 2 darüber hinaus
erkennen lässt,
ist auf der Kontaktlage 130 eine organische Halbleiterschicht 170 angeordnet,
die den Source-Anschluss 140 und den Drain-Anschluss 150 des organischen
Feldeffekttransistors 40 miteinander verbindet. Die Steuerung
des organischen Feldeffekttransistors 40 erfolgt dabei
durch Anlegen einer Steuerspannung an den Gate-Anschluss 70 des
organischen Feldeffekttransistors 40, wodurch ein Stromfluss
von dem Source-Anschluss 140 zu dem Drain-Anschluss 150 (oder
umgekehrt) des organischen Feldeffekttransistors 40 beeinflusst
wird.
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Wie
sich in den 1 und 2 erkennen lässt, weist
die Antenne 20 eine Vielzahl an Antennenwindungen 100 auf,
die in einer Fläche
spiralförmig
angeordnet sind und eine Art „Spule" bilden. Die Antenne 20 ist
dabei für
die heutzutage für
RF-ID-Transponderanwendungen üblichen
Standardfrequenzen von 125 kHz und 13,56 MHz ausgelegt; stattdessen kann
die Antenne 20 aber auch für andere Frequenzen optimiert
sein.
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Die
Antennenwindungen 100 sowie die Antennenanschlüsse 80 und 90 – und damit
die Gatelage 60 – können aus
Metall wie Aluminium oder Kupfer bestehen; alternativ ist aber auch
der Einsatz gut leitender Polymere denkbar.
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Die
Ausgestaltung der Antenne bzw. der Spule 20 hängt von
der gewünschten
Resonanzfrequenz und von der von dem Polymerchip 30 bzw.
von den organischen Feldeffekttransistoren 40 benötigten elektrischen
Leistung ab:
Die Resonanzfrequenz der Antenne wird durch die Anzahl
der Windungen 100 der Antenne 20 bestimmt. Die
Leistungsaufnahme der Antenne 20 wird im wesentlichen von
der vom elektromagnetischen Wechselfeld durchströmbaren Antennenfläche bestimmt;
dies bedeutet, dass um so mehr elektromagnetische Energie von der
Antenne 20 aufgenommen werden kann, je größer die
Antennenfläche
der Antenne ist.
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In
der 2 lässt sich
darüber
hinaus erkennen, dass der Antennenanschlussleiter 160 von
den Antennenwindungen 100 durch die Isolationsschicht 110 getrennt
ist; dies bedeutet, dass durch den Antennenanschlussleiter 160 kein
Kurzschluss zwischen den Antennenwindungen 100 herbeigeführt werden
kann.
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An
den Kreuzungspunkten zwischen den Antennenwindungen 100 und
dem Antennenanschlussleiter 160 bilden sich bedingt durch
die relativ dünne Schichtdicke
der Isolationsschicht 110 (Schichtdicke zwischen 50 nm
und 500 nm) zusätzliche
Kapazitäten
aus. Aufgrund dieser zusätzlichen
Kapazitäten benötigt die
Antenne 20 des Transponders 10 weniger Antennenwindungen
100, um die gewünschte Resonanzfrequenz
bzw. Arbeitsfrequenz des Transponders 10 zu erreichen,
als dies der Fall wäre,
wenn der Antennenanschlussleiter 160 auf der Substratrückseite
der Substratlage 50 zu dem Polymerchip 30 geführt würde. Aufgrund
der durch die dünne
Isolationsschicht 110 hervorgerufenen Zusatzkapazitäten wird
also ein optimales Antennendesign mit einer Minimalzahl an Antennenwindungen 100 erreicht.
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Nachfolgend
soll nun die Herstellung der Antenne 20 und des Polymerchips 30 im
Detail erläutert werden:
In
einem ersten Schritt wird auf die Substratlage 50 die Gate-Lage 60 aufgebracht.
Als Material für
die Gate-Lage kommen Metalle wie Kupfer, Aluminium, Titan, Nickel,
Chrom, Gold, Silber, Palladium und/oder Platin sowie leitfähige Polymere
wie PEDOT-PSS-Baytron P® oder Polyanilin in Betracht. Das
Aufbringen der Gate-Lage 60 kann dabei durch klassische
Druck- oder Aufdampfprozesse erfolgen. Die Antenne 20 mit
ihren Antennenwindungen 100 kann dabei in exakt identischer
Weise wie die Gate-Anschlüsse 70 der
organischen Feldeffekttransistoren 40 hergestellt werden.
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Stattdessen
ist es aber auch möglich,
die relativ groben Strukturen (Größenordnung im Millimeterbereich)
der Antenne 20 bzw. der Antennenwindungen 100 nach
einem der oben genannten Verfahren aufzubringen, während die
feinen Strukturen der Gate-Anschlüsse 70 (Größenordnung
im μ-Bereich) durch ein
hochauflösendes
Druckverfahren – z.B.
Mikrokontaktdruckverfahren – aufgebracht
werden.
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Alternativ
können
die Gate-Anschlüsse 70 auf
einem simultan mit der Antennenstruktur abgeschiedenen Pad (in der
Größe des späteren Polymerchips 30)
definiert und nasschemisch herausgearbeitet (z. B. durch Ätzen) werden.
Im Ergebnis sind aber auch bei dieser Variante des Abscheidungsverfahrens
die Antenne 20 und die Gate-Anschlüsse 70 des Polymerchips 30 in
einer einzigen Schicht, nämlich der
Gatelage 60, enthalten.
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Nachfolgend
wird auf die Gate-Lage 60 eine Dielektrikum-Schicht als Isolationsschicht 110 abgeschieden
und thermisch fixiert. Bei der Isolationsschicht 110 kann
es sich beispielsweise um eine Poly-4-Venylphenol-Schicht handeln.
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Das
Abscheiden der Isolationsschicht 110 kann beispielsweise
mittels einer Druckcoating- oder Spraycoating-Technik erfolgen.
Die benötigten Öffnungen
für die
Verbindungskontakte 120 in der Isolationsschicht 110 können entweder
direkt durch den Druckvorgang definiert werden oder aber nach einem ganzflächigen Abscheiden
der Isolationsschicht 110 nachträglich in diese Schicht eingebracht
werden.
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Die
in dieser Weise abgeschiedene Isolationsschicht 110 stellt
zum einen die Dielektrikum-Schicht für den organischen Feldeffekttransistor 40 und
damit für
den Polymerchip 30 zur Verfügung; zum anderen dient die
Isolationsschicht 110 als elektrische Isolation zwischen
den Antennenwindungen 100.
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Durch
die Definition von Öffnungen
in der Isolationsschicht 110 und durch die Verbindungskontakte 120 am
Ende und am Anfang der Antenne 20 – bzw. am äußeren Antennenanschluss 90 und
am inneren Antennenanschluss 80 – ergibt sich nun die Möglichkeit
der Rückkontaktierung
der Antenne 20 von außen
nach innen und somit die Möglichkeit
zum elektrischen Anschließen
des durch die Antenne 20 gebildeten Schwingkreises ohne
Kurzschluss zwischen den Antennenwindungen 100 an den Polymerchip 30.
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Die
Isolationsschicht 100 dient außerdem als Schutzbeschichtung
für evtl.
korrosionsanfällige
Antennenmaterialien wie Kupfer oder Aluminium und erhöht deren
Langzeitstabilität
bzw. Lebensdauer.
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In
einem weiteren Herstellungsschritt wird die Kontaktlage 130 aufgebracht.
Dies kann wiederum durch justierte, hochauflösende Drucktechniken (z. B.
Baytron P) erfolgen; alternativ kann ein ganzflächiges Abscheiden (z. B. thermische
Verdampfung von Gold) und eine anschließende Strukturierung durchgeführt werden.
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Die
abgeschiedenen Kontaktmaterialien füllen dabei die zuvor geöffneten
Kontaktlöcher
in der Isolationsschicht 110 und bilden damit die Verbindungskontakte 120 zwischen
der Gate-Lage 60 und der
Kontaktlage 130.
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Die
strukturierte Kontaktlage 130 bildet die Source-Kontakte 140 und
die Drain-Kontakte 150 der organischen Feldeffekttransistoren 40 des
Polymerchips 30 sowie den Antennenanschlussleiter 160 für die Antenne 20,
der als Rückkontaktleiter
zwischen dem äußeren Antennenanschluss 90 und
dem Polymerchip 30 dient. Der Antennenanschlussleiter 160 als
Rückkontaktleiter
schließt
somit den äußeren Antenenanschluss 90 der
Antenne 20 an den Polymerchip 30 an.
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Die
Fertigstellung des Transponders 10 erfolgt durch das Abscheiden
des organischen Halbleiters 170 aus der Gasphase (z. B.
durch Vakuumverdampfen von Pentazen oder Oligitiophene) oder durch
Abscheiden des organischen Halbleiters aus einer Lösung (z.
B. Polytiophen). Optional kann zusätzlich eine Strukturierung
der organischen Halbleiterschicht 170 erfolgen, um Leckströme zwischen den
einzelnen organischen Feldeffekttransistoren 40 zu reduzieren.
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Das
oben beschriebene "integrierte
Design" von Polymerchip 30 und
Antenne 20 und die Herstellungsmethoden zu dessen Herstellung
eignen sich besonders für
den beschriebenen Bottom-Gate-Aufbau (Gate-Dielektrikum-Source/Drain),
bei dem die die Antennenwindungen 100 und die Gate-Anschlüsse 70 bildende
Gate-Lage 60 als erste elektrisch leitende Schicht 60 auf
der Substratlage 50 abgeschieden wird.
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Prinzipiell
ist es aber auch möglich,
einen sogenannten Top-Gate-Aufbau
(Source/Drain-Anschluss-Dielektrikum-Gate) integriert zu realisieren. Hierbei
ist jedoch die Anzahl der Materialien, welche für die erste elektrisch leitende
Schicht 60, also für die
Antennenwindungen 100 und den Source-Anschluss 140 bzw. den Drain-Anschluss 150 in
Frage kommen, limitiert, da gute Antennenmaterialen wir Kupfer und
Aluminium zum Teil als Source/Drain-Materialien je nach dem verwendeten
organischen Halbleitermaterial 170 wenig oder gar nicht
geeignet sind.
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Um
dieses Materialproblem zu lösen,
können
die Antennenwindungen 100 – statt unmittelbar auf der
Substratlage 50 – beim
Top-Gate-Aufbau in der Gate-Lage 60 untergebracht werden
und im Rahmen des letzten Prozessschrittes abgeschieden werden;
Kompatibilitätsprobleme
mit dem organischen Halbleitermaterial 170 lassen sich
so reduzieren bzw. vollkommen ausschließen.
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In
der 3 ist ein Transponder 10 mit
einem Polymerchip 30 und einer Antenne 20 gezeigt, deren
Antennenwindungen 100 "doppelt
gewunden" sind.
Eine solche Gestaltung der Antennenwindungen stellt eine Alternative
zu einer ausschließlich
spiralförmigen
Formgebung der Antennenwindungen dar. Der Vorteil der "doppelt gewundenen" Antennenwindungen
besteht u. a. darin, dass beide Antennenanschlussleiter innen liegen
und somit kein separater bzw. zusätzlicher "Antennen-Rückkontaktleiter" 160 erforderlich
ist.
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Als
Substratlage dient bei dem Transponder gemäß der 3 eine Polyethylenterephthalat(PET)-Schicht.
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Die
Gate-Lage, die die Gate-Anschlüsse
der organischen Feldeffekttransistoren und die Antennenwindungen
bildet, besteht aus Kupfer. Da die Gate-Anschlüsse sehr filigrane Strukturen
aufweisen, sind diese mittels Photolithographie und Nassätzen mit
Ammoniumperoxodisulfat gebildet. Für die Gate-Anschlüsse wird
also zunächst
ein relativ großes
Kupfer-Pad abgeschieden,
das dann anschließend
zur Herstellung der Gate-Anschlüsse
noch "fein" strukturiert wird.
Da die Antennenwindungen im Vergleich zu den Gate-Anschlüssen recht
grobe Strukturen aufweisen, können
die Antennenwindungen bereits beim Abscheiden der Kupferschicht – also durch
strukturiertes Abscheiden – gebildet
werden.
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Als
Isolationsschicht bzw. als Dielektrikum ist bei dem Transponder
gemäß der 3 Poly-4-Venylphenol eingesetzt,
das thermisch vrernetzt ist. Die Schichtdicke beträgt 270 nm
und die Dielektrizitätszahl
beträgt
3,6.
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Die Öffnungslöcher in
der Isolationsschicht für
die Verbindungskontakte sind durch Photolithographie und anschließendes Trockenätzen gebildet.
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Die
Kontaktlage bzw. die Source-Anschlüsse und die Drain-Anschlüsse bestehen
aus einer durch thermisches Verdampfen aufgebrachten (Goldschicht
mit einer Dicke von 40 nm. Diese Goldschicht wird im Rahmen eines
Photolithographieschrittes und eines nachfolgenden Nassätz-Schrittes
mit einer I2/Kl-Lösung
strukturiert, um eine elektrische Trennung der Source- und Drain-Kontakte
zu erreichen.
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Als
organisches Halbleitermaterial ist eine Pentazenschicht mit einer
Schichtdicke von 30 nm thermisch aufgedampft worden.
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- 10
- Transponder
- 20
- Antenne
- 30
- Polymerschip
- 40
- organischer
Feldeffekttransistor
- 50
- Substratlage
- 60
- Gate-Lage
- 70
- Gate-Anschluss
- 80
- innerer
Antennenanschluss
- 85
- Hilfspad
- 90
- äußerer Antennenanschluss
- 100
- Antennenwindungen
- 110
- Isolationsschicht
- 120
- Verbindungskontakte
- 130
- zweite
elektrische Schicht (Kontaktlage)
- 140
- Source-Anschluss
- 150
- Drain-Anschluss
- 160
- Antennenanschlussleiter
- 170
- organischer
Halbleiter