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DE10317456A1 - Verfahren zum Betreiben eines magnetisch-induktiven Durchflußmessers - Google Patents

Verfahren zum Betreiben eines magnetisch-induktiven Durchflußmessers Download PDF

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DE10317456A1 DE2003117456 DE10317456A DE10317456A1 DE 10317456 A1 DE10317456 A1 DE 10317456A1 DE 2003117456 DE2003117456 DE 2003117456 DE 10317456 A DE10317456 A DE 10317456A DE 10317456 A1 DE10317456 A1 DE 10317456A1
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Abstract

Es wird ein Verfahren zum Betreiben eines magnetisch-induktiven Durchflußmessers angegeben, bei dem man senkrecht zu einer Durchflußrichtung ein Magnetfeld erzeugt, das zu einer ersten Gruppe von Zeitpunkten (V2, V2') eine erste Richtung und zu einer zweiten Gruppe von Zeiztpunkten (V4, V4' eine zweite, der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung aufweist, und senkrecht zum Magnetfeld und senkrecht zur Durchflußrichtung ein Meßsignal zwischen zwei Elektroden abnimmt und auswertet. DOLLAR A Man möchte einen Fehler im Meßergebnis kleinhalten. DOLLAR A Hierzu erzeugt man eine erste Sequenz von Magnetfeldblöcken (V2, V4) und danach eine zweite, zeitlich gleichartige Sequenz von Magnetfeldblöcken (V2', V4'), wobei in der zweiten Sequenz das Magnetfeld in jedem Magnetfeldblock (V2', V4') entgegengesetzt zum entsprechenden Magnetfeldblock (V2, V4) in der ersten Sequenz gerichtet ist, und man die Meßsignale aus beiden Sequenzen miteinander verknüpft.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines magnetisch-induktiven Durchflußmessers, bei dem man senkrecht zu einer Durchflußrichtung ein Magnetfeld erzeugt, das zu einer ersten Gruppe von Zeitpunkten eine erste Richtung und zu einer zweiten Gruppe von Zeitpunkten eine zweite, der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung aufweist, und senkrecht zum Magnetfeld und senkrecht zur Durchflußrichtung ein Meßsignal zwischen zwei Elektroden abnimmt und auswertet.
  • Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus US 4 648 279 bekannt. Hier wird das Magnetfeld dadurch erzeugt, daß eine Spulenanordnung in einem ersten Zeitraum mit Strom in einer ersten Richtung beaufschlagt wird, während in einem zweiten, späteren Zeitraum der Strom in die umgekehrte Richtung durch die Magnetspulen geschickt wird, so daß das Magnetfeld die entgegengesetzte Richtung hat. Zwischen diesen einzelnen "Pulsen" oder "Blöcken" werden jeweils Pausen eingelegt. Damit kann man Störeinstrahlungen beseitigen, indem die Elektrodensignale über einen Zeitraum integriert werden, der mindestens eine oder besser mehrere Perioden des Störsignals beträgt. Man erzeugt also eine Folge von Magnetfeldimpulsen, die sich kurz als "Pause-positiver Impuls-Pause-negativer Impuls" beschreiben läßt.
  • Eine ähnliche Vorgehensweise ist aus EP 1 079 212 A2 bekannt. Hier möchte man durch eine sogenannte lückende Erregung der Magnetfeldspulen Energie einsparen. Hier wird ein Impulsmuster "positiver Impuls-negativer Impuls-Pause" verwendet.
  • Durchflußmesser sollten eine möglichst hohe Genauigkeit haben. Insbesondere sollte das Meßsignal den Wert Null anzeigen, wenn kein Durchfluß vorhanden ist. ISO4064 beschreibt eine Fehlergrenze für Durchflußmesser der Klasse C, die z.B. für Analysezwecke benutzt werden können. Solche Durchflußmesser müssen bei einer Strömung von 30 mm/s eine Genauigkeit von ± 2% aufweisen.
  • Dies läßt sich bei einem Durchflußmesser, dessen Auswerteeinrichtung wiederholt an- und abgeschaltet wird, beispielsweise um Energie einzusparen, praktisch nicht erreichen. Insbesondere bei batteriebetriebenen Durchflußmessern wird die Elektronik in solchen Zeiträumen, in denen keine Messung vorgenommen werden soll, abgeschaltet. Jedes Mal, wenn die "Elektronik" wieder eingeschaltet wird, ergibt sich ein unerwünschter exponentieller Einschwingverlauf des Meßsignals. Unter anderem trägt ein Aufbau einer elektrischen Ladungsschicht auf den Elektroden zu diesem Einschwingen des Meßsignals bei. Man nimmt an, daß eine Ladungsschicht auf den Elektroden verschwindet, wenn über eine gewisse Zeit kein Meßsignal abgenommen und kein Magnetfeld erzeugt wird. Wenn die Auswerteeinrichtung wieder eingeschaltet wird, dann läuft ein Vorspannstrom im Vorverstärker und dieser Strom erzeugt eine Spannung an den Elektroden. Hierdurch wird die Ladungsschicht wieder aufgebaut und dadurch folgt das Meßsignal am Beginn der Messung einem exponentiellen Verlauf, d.h. es fängt mit einer höheren Spannung an und fällt dann mit der Zeit ab, oder es fängt mit einer tieferen Spannung an und nimmt mit der Zeit zu. Dieses Einschwingverhalten ist von der Impedanz des strömenden Mediums und dessen Temperatur, aber auch vom Material der Elektrode abhängig.
  • Wenn man dieses Einschwingverhalten außer acht läßt, ergibt sich ein Fehler des Meßsignals, der während der Einschwingdauer eine Größenordnung von 2 bis 3 mm/s erreichen kann. Mit anderen Worten wäre dies ein Fehler von etwa 10%.
  • Batteriebetriebene Durchflußmesser haben nur einen geringen Energievorrat zur Verfügung. Dennoch wünscht man, daß sie längere Lebensdauern erreichen sollen, beispielsweise sieben Jahre. Der Strom, mit dem die Magnetfeldspulen erzeugt werden, muß somit sehr niedrig gehalten werden, typischerweise etwa 20 m/A. Dies hat wiederum ein sehr kleines Meßsignal zur Folge, d.h. einen geringen Rauschabstand.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fehler im Meßergebnis kleinzuhalten.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß man eine erste Sequenz von Magnetfeldblöcken und danach eine zweite, zeitlich gleichartige Sequenz von Magnetfeldblöcken erzeugt, wobei in der zweiten Sequenz das Magnetfeld in jedem Magnetfeldblock entgegengesetzt zum entsprechenden Magnetfeldblock in der ersten Sequenz gerichtet ist, und man die Meßsignale aus beiden Sequenzen miteinander verknüpft.
  • Der Begriff "Magnetfeldblock" wird mit der gleichen Bedeutung verwendet wir der Begriff "Magnetfeldimpuls". Die Magnetfeldblöcke oder -impulse können aber durchaus eine gewisse zeitliche Länge haben. In einem Magnetfeldimpuls wird der Strom für eine vorbestimmte Zeit durch die Magnetspulenanordnung geleitet, um das Magnetfeld zu erzeugen. Für die nachfolgende Betrachtungsweise soll vereinfachend angenommen werden, daß es sich um Rechteck-Blöcke handelt, auch wenn dies nicht vollständig der Realität entsprechen muß.
  • In der ersten Sequenz von Magnetfeldblöcken hat das Magnetfeld beispielsweise zuerst die erste Richtung und dann die zweite Richtung. In der zweiten Sequenz hat das Magnetfeld dann zuerst die zweite Richtung und dann die erste Richtung. Wenn man nun diese Anregung auf den exponentiellen Verlauf des Meßsignals überlagert, dann kann man durch eine entsprechende Verknüpfung der Ausgangssignale aus beiden Sequenzen dafür sorgen, daß der durch den exponentiellen Verlauf verursachte Fehler verschwindet. Dieser Fehler macht sich beispielsweise in der ersten Sequenz mit einer positiven Abweichung bemerkbar, während er in der zweiten Sequenz mit einer negativen Abweichung auftritt. Da beide Sequenzen den gleichen Verlauf haben, ist anzunehmen, daß der Fehler in positive Richtung und in negative Richtung jeweils etwa die gleiche Größe hat. Durch eine Zusammenfassung der Meßsignale kann man diesen Fehler daher zumindest weitgehend eliminieren.
  • Vorzugsweise verwendet man in jeder Sequenz genauso viele Magnetfeldblöcke mit einem Magnetfeld in die erste Richtung wie Magnetfeldblöcke mit einem Magnetfeld in die zweite Richtung. Mit anderen Worten weist jede Sequenz insgesamt eine gerade Anzahl von Magnetfeldblöcken auf. Damit wird zweierlei erreicht. Zum einen läßt sich bereits innerhalb einer jeden Sequenz eine Nullpunktkompensierung durchführen. Zum anderen wird der durch den exponentiellen Verlauf des Meßsignals auftretende Fehler tatsächlich zuverlässig eliminiert.
  • Vorzugsweise verwendet man in jeder Sequenz genau einen Magnetfeldblock in jede Richtung. Eine Sequenz, die genau zwei Magnetfeldblöcke aufweist, reicht aus, um eine Messung mit der erforderlichen Genauigkeit durchzuführen, wenn man zwei Sequenzen miteinander kombiniert.
  • Vorzugsweise ordnet man zwischen den Magnetfeldblöcken eine Pause an. Diese entspricht dann unter diesem Gesichtspunkt im wesentlichen der Vorgehensweise aus US 4 648 279 . Man kann damit Störeinstrahlungen eliminieren.
  • Vorzugsweise beginnt man jede Sequenz mit einer Pause. Mit anderen Worten gibt man beim Einschalten noch keinen Strom auf die Magnetspulen, sondern schaltet zunächst einmal die Verstärkeranordnung ein. Dabei ergibt sich, wie oben geschildert, ein "Leerlaufsignal" mit einem exponentiellen Verlauf. Wenn man die Sequenz mit der Pause beginnen läßt, dann erhält man ein Meßsignal mit einer geringeren Störung durch den exponentiellen Verlauf, kann aber das Leerlaufsignal zur Auswertung mit verwenden.
  • Bevorzugterweise wählt man die Pause zu Beginn der Sequenz genau so lange, wie die Pause zwischen den Magnetfeldblöcken. Damit ergeben sich auch innerhalb einer Sequenz praktisch symmetrische Verhältnisse, die man zur Unterdrückung eines Nullpunktfehlers positiv verwenden kann.
  • Auch ist von Vorteil, wenn man jede Sequenz mit einem Magnetfeldblock beginnt und mit einer Pause abschließt., Mit dieser Sequenz erreicht man Meßwerte mit größeren Amplituden. Dies ist bei amplitudenmäßig kleineren Elektrodensignalen günstig.
  • Vorzugsweise bildet man für jeden Magnetfeldblock und jede Pause eine Vielzahl von Abtastwerten des Meßsignals. Man beschränkt sich also bei der Auswertung des Meßsignals nicht auf die Zeiten, in denen ein Magnetfeld erzeugt wird. Darüber hinaus wird das Meßsignal analog/digital-gewandelt, was eine Auswertung des Meßsignals durch eine Recheneinrichtung erleichtert.
  • Hierbei ist bevorzugt, daß man in jedem Magnetfeldblock eine Einschwingzeit abwartet, bevor man Abtastwerte bildet. Der Aufbau des Magnetfeldes benötigt eine gewisse Zeit, in der das Meßsignal ohnehin nicht richtig zu gebrauchen wäre. Wenn man nun die Einschwingzeit abwartet, dann umgeht man dieses Problem auf elegante Weise.
  • Bevorzugterweise bildet man für jeden Magnetfeldblock und jede Pause jeweils einen Mittelwert des Meßsignals. Man konzentriert also sozusagen das Meßsignal auf einen Wert. Die wenigen Werte lassen sich später leichter handhaben.
  • Hierbei ist bevorzugt, daß man für jede Sequenz aus den Mittelwerten einen Sequenz-Mittelwert bildet und aus den Sequenz-Mittelwerten von zwei aufeinanderfolgenden Sequenzen einen Meßwert. Dies ist eine relativ einfache Vorgehensweise, um aus dem Meßsignal den Meßwert zu ermitteln.
  • Bevorzugterweise wartet man zwischen zwei Sequenzen eine Wartezeit ab, die länger als eine Sequenz ist. Dadurch schafft man für jede Sequenz praktisch wieder die gleichen Bedingungen.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines magnetisch-induktiven Durchflußmessers und
  • 2 zwei Meßsignale erzeugt durch zwei Magnetblock-Sequenzen.
  • Ein magnetisch-induktiver Durchflußmesser 1 wird von einer schematisch dargestellten Batterie 2 mit elektrischer Energie versorgt. Da die Batterie 2 nur einen begrenzten Energievorrat hat, wird der Durchflußmesser nicht kontinuierlich betrieben, sondern in vorbestimmten Zeitabschnitten, zwischen denen Pausen angeordnet sind. Zu Beginn eines Meßabschnitts wird die "Elektronik" des Durchflußmessers 1 eingeschaltet. Unter "Elektronik" werden die elektrischen Komponenten zusammengefaßt, die an der Messung beteiligt sind.
  • Der Durchflußmesser 1 weist, wie das nur schematisch dargestellt ist, eine Meßstrecke 3 in einem Rohr 4 auf, durch die ein Fluid senkrecht zur Zeichenebene strömen kann. Eine Spulenanordnung mit zwei Magnetspulen 5, 6 erzeugt ein Magnetfeld senkrecht zur Durchströmungsrichtung. Die Magnetspulen 5, 6 werden durch eine schematisch dargestellte Stromquelle 7 gespeist. Die Stromquelle 7 wird durch eine Steuereinrichtung 8 angesteuert.
  • Senkrecht zum Magnetfeld und senkrecht zur Durchflußrichtung sind zwei Elektroden 9, 10 am Meßrohr 4 angeordnet. Zwischen den Elektroden 9, 10 läßt sich ein Meßsignal abgreifen, wenn ein Fluid durch die Meßstrecke 3 strömt und gleichzeitig durch die Magnetspulen 5, 6 ein Magnetfeld erzeugt wird. Das Meßsignal ist abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit, dem Fluid und der Stärke und der Richtung des Magnetfelds.
  • Die Elektroden 9, 10 sind mit einer Auswerteeinrichtung 11 verbunden, die ebenfalls mit der Steuereinrichtung 8 verbunden ist und Informationen über die Ansteuerung der Stromquelle 7 und damit über die Richtung des von den Magnetspulen 5, 6 erzeugten Magnetfeldes erhält.
  • Die Auswerteeinrichtung 11 weist in nicht näher dargestellter Weise einen Analog/Digital-Wandler auf, der das Meßsignal abtastet, eine Recheneinrichtung, die das Meßsignal, wie unten beschrieben werden wird, auswertet, und einen Speicher, der Meßwerte zu vorbestimmten Zeitpunkten abspeichert. Alternativ kann auch eine Anzeige vorgesehen sein, die die Meßwerte anzeigt, oder ein Übertragungsausgang, der die Meßwerte nach außen überträgt.
  • Wie oben erläutert, wird der Durchflußmesser 1 aufgrund der Versorgung durch die Batterie 2 ausgeschaltet, wenn keine Messungen vorgenommen werden sollen. Jedes Mal, wenn die Elektronik wieder eingeschaltet wird, ergibt sich ein unerwünschtes exponentielles Einschwingverhalten beim Meßsignal. Man führt dies darauf zurück, daß sich auf den Elektroden 9, 10 zunächst eine elektrische Ladungsschicht aufbauen muß. Wenn über einen gewissen Zeitraum keine Messung vorgenommen wird, dann ist die Ladungsschicht an den Elektroden 9, 10 verschwunden. Wenn die Elektronik wieder eingeschaltet wird, läuft ein Vorspannstrom und dieser Strom erzeugt eine Spannung an den Elektroden. Hierdurch wird die Ladungsschicht wieder aufgebaut. Allerdings folgt das Meßsignal nach dem Einschalten einem exponentiellen Verlauf, der mit einer höheren oder tieferen Spannung anfängt und mit der Zeit abfällt bzw. zunimmt. Dieses Ein schwingverhalten ist von der Impedanz des strömenden Mediums und dessen Temperatur, aber auch vom Material der Elektroden 9, 10 abhängig. Dieses Einschwingverhalten kann im Grunde nicht unterdrückt werden. Erschwerend kommt hinzu, daß man aus Energieersparnisgründen für die Erzeugung des Magnetfelds nur relativ geringe Ströme durch die Magnetspulen 5, 6 leiten möchte, typischerweise um die 20 mA. Dies führt aber gleichzeitig zu einem kleinen Meßsignal, d.h. einem relativ kleinen Störabstand.
  • Man verwendet daher eine Vorgehensweise, die anhand von 2 beschrieben werden soll. In 2 ist jeweils mit einer durchgezogenen Linie, die exponentiell abfällt, der Verlauf des Meßsignals dargestellt, der sich im "Leerlauf" ergibt.
  • Nach dem Einschalten der Elektronik wird dieses Meßsignal M zwar ausgewertet. Man erzeugt jedoch noch kein Magnetfeld. Man beginnt also jede der beiden in 2 dargestellten Sequenzen mit einer Pause V1 bzw. V1'. Danach erzeugt man in einem Abschnitt V2 bzw. V2' einen Magnetfeldblock. In einem Abschnitt V3 bzw. V3' ist wieder eine Pause und in einem Abschnitt V4 bzw. V4' wird wieder ein Magnetfeld erzeugt. Wie aus den 2a, 2b zu erkennen ist, gibt das Meßsignal M das Auftreten der Magnetfelder entsprechend wieder.
  • Die beiden Sequenzen entsprechen sich zeitlich, d.h. die Zeiten der Pausenabschnitte V1, V1' bzw. V3, V3' und die Zeiten der Magnetfeldblöcke V2, V2' bzw. V4, V4' sind gleich. Allerdings hat das Magnetfeld in einander entsprechenden Abschnitten der Sequenzen jeweils eine entgegengesetzte Richtung. In der in 2a dargestellten ersten Sequenz ist das Magnetfeld im Abschnitt V2 beispielsweise von der Spule 5 zur Spule 6 gerichtet, während es im entsprechenden Abschnitt V2' der zweiten Sequenz von der Spule 6 zur Spule 5 gerichtet ist. Im nächsten Magnetfeldblock einer jeden Sequenz ist das Magnetfeld genau in die entgegengesetzte Richtung gerichtet, d.h. im Abschnitt V4 von der Spule 6 zur Spule 5 und im Abschnitt V4' von der Spule 5 zur Spule 6. Dementsprechend macht das Meßsignal M bei der ersten Sequenz der 2a im Abschnitt V2 einen Sprung nach oben und im Abschnitt V4 einen Sprung nach unten, während es bei der zweiten Sequenz nach 2b im Abschnitt V2' einen Sprung nach unten und im Abschnitt V4' einen Sprung nach oben macht.
  • Während der vier Zeitabschnitte V1-V4 bzw. V1'-V4' der beiden Sequenzen wird das Meßsignal M abgetastet, typischerweise hundert Mal in jeder Periode. Aus den abgetasteten Werten wird ein Mittelwert pro Zeitperiode errechnet, also insgesamt vier Mittelwerte pro Sequenz. Diese Mittelwerte sind als Blöcke schraffiert eingezeichnet. An dieser Stelle soll bemerkt werden, daß man zweckmäßigerweise nicht über die gesamten Magnetfeldblöcke V2, V4 bzw. V2', V4' abtastet, sondern eine Einschwingzeit abwartet. Dies ist jeweils durch eine gestrichelte Grenzlinie dargestellt.
  • Man erzeugt also in der ersten Sequenz ein Impulsmuster: Pause-positiver Impuls-Pause-negativer Impuls und später in der zweiten Sequenz ein Impulsmuster Pause-negativer Impuls-Pause-positiver Impuls.
  • Die erste Pause dauert beispielsweise 30 ms. Hier wird den Spulen 5, 6 keine Energie zugeführt. Im zweiten Zeitabschnitt V2, V2' werden die Spulen 5, 6 mit Strom versorgt und nach einer Einschwingpause von 10 ms wird das Meßsignal M über 20 ms abgetastet. V2 bzw. V2' wird errechnet. In gleicher Weise verfährt man in den Zeitabschnitten V3, V4 bzw. V3', V4'. Das Magnetfeld ist somit in den beiden Perioden V2, V2' bzw. V4, V4' 30 ms aktiv, aber die Abtastung wird nur über 20 ms vorgenommen. Die gesamte Sequenzdauer ist dann 4 × 30 ms = 120 ms. Mit dieser Sequenz wird ein Notchfilter (Saugfilter) gebildet, der Nullpunkte im Frequenzspektrum bei 50 Hz und 50/3 Hz hat. Störeinstrahlungen von 50 Hz-Netz werden somit unterdrückt. Bei Änderungen der Länge der Zeitabschnitte können auch andere Nullpunkte gebildet werden.
  • Zwischen den beiden Sequenzen kann eine Zeit bis zu 15 s vergehen. Der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sequenzen sollte aber mindestens so groß sein wie die Dauer einer Sequenz, im vorliegenden Fall also 120 ms.
  • In der ersten Sequenz wird aus den Werten V1 bis V4 ein erster Sequenz-Mittelwert berechnet nach folgender Formel: F = (V2 – V1 – V4 + V3)/2
  • In der zweiten Sequenz wird ein Mittelwert F' nach folgender Formel berechnet: F' = (V4' – V3' – V2' + V1')/2
  • Aus diesen beiden Sequenz-Mittelwerten berechnet man einen Meßwert F" nach folgender Formel: F'' = (F + F')/2
  • Hierdurch wird sowohl ein linearer Drift kompensiert und zwar durch die Mittelwertbildung in einer Sequenz, als auch ein exponentieller Drift, und zwar durch die Mittelwertbildung über zwei Sequenzen. Hierdurch wird ein stabiler Nullpunkt erreicht.
  • Natürlich ist es auch möglich, in nicht näher dargestellter Weise jede Sequenz mit einem Magnetfeldblock beginnen zu lassen, um größere Amplituden zu erzielen. Dies ist bei kleinen Signalen von der Elektrodenanordnung von Vorteil.
  • Das Verfahren kann als Algorithmus in einem Mikrocontroller implementiert werden.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Betreiben eines magnetisch-induktiven Durchflußmessers, bei dem man senkrecht zu einer Durchflußrichtung ein Magnetfeld erzeugt, das zu einer ersten Gruppe von Zeitpunkten eine erste Richtung und zu einer zweiten Gruppe von Zeitpunkten eine zweite, der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung aufweist, und senkrecht zum Magnetfeld und senkrecht zur Durchflußrichtung ein Meßsignal zwischen zwei Elektroden abnimmt und auswertet, dadurch gekennzeichnet, daß man eine erste Sequenz von Magnetfeldblöcken (V2-V4) und danach eine zweite, zeitlich gleichartige Sequenz von Magnetfeldblöcken (V2', V4') erzeugt, wobei in der zweiten Sequenz das Magnetfeld in jedem Magnetfeldblock (V2', V4') entgegengesetzt zum entsprechenden Magnetfeldblock (V2, V4) in der ersten Sequenz gerichtet ist, und man die Meßsignale aus beiden Sequenzen miteinander verknüpft.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in jeder Sequenz genauso viele Magnetfeldblöcke mit einem Magnetfeld in die erste Richtung wie Magnetfeldblöcke mit einem Magnetfeld in die zweite Richtung verwendet.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in jeder Sequenz genau einen Magnetfeldblock in jede Richtung verwendet.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen den Magnetfeldblöcken (V2, V4; V2', V4') eine Pause (V3, V3') anordnet.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man jede Sequenz mit einer Pause (V1, V1') beginnt.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pause (V1, V1') zu Beginn der Sequenz genau so lange wie die Pause (V3, V3') zwischen den Magnetfeldblöcken (V2, V4; V2' V4') wählt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man jede Sequenz mit einem Magnetfeldblock beginnt und mit einer Pause abschließt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man für jeden Magnetfeldblock (V2, V4; V2' , V4') und jede Pause (V1, V3; V1', V3') eine Vielzahl von Abtastwerten des Meßsignals (M) bildet.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man in jedem Magnetfeldblock eine Einschwingzeit abwartet, bevor man Abtastwerte bildet.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man für jeden Magnetfeldblock und jede Pause jeweils einen Mittelwert des Meßsignals (M) bildet.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man für jede Sequenz aus den Mittelwerten einen Sequenz-Mittelwert (F, F') bildet und aus den Sequenz-Mittelwerten (F, F') von zwei aufeinanderfolgenden Sequenzen einen Meßwert (F'').
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen zwei Sequenzen eine Wartezeit abwartet, die länger als eine Sequenz ist.
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