-
Die Erfindung betrifft eine Sonnenblende
für ein
Kraftfahrzeug gemäß des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 und 5.
-
Allgemein bekannt sind Sonnenblenden,
die vom Dachhimmel nach unten geschwenkt werden können, worauf
sie dann um einen Drehpunkt im oberen Bereich einer A-Säule zur
Türseitenscheibe
gedreht werden können.
Nachteiligerweise stößt die Schmalseite
der Sonnenblende beim Drehen zur Seitenscheibe häufig gegen den Kopf desjenigen,
der die Sonnenblende zur Seite schwenkt. Der Fahrzeuginsasse muss
daher mit dem Kopf eine Ausweichbewegung ausführen, was seine Aufmerksamkeit
beeinträchtigt.
Auch ist im Bereich der A-Säule nur
ein unzureichender Blendschutz erreichbar.
-
Aus der
DE 37 10 429 C2 ist eine
Sonnenblende mit einem flächigen,
langgestreckten Blendenkörper
bekannt, der etwa im Mittelbereich seiner Längserstreckung schwenkbar an
einer Haltestange angeordnet ist. Die Haltestange ihrerseits ist
an einem Ende um ein karosseriefestes Gelenk schwenkbar.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die
aus der
DE 37 10 429
C2 bekannte Sonnenblende weiterzubilden.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 und/oder durch die Merkmale des Patentanspruchs
5 gelöst.
-
Gemäß Patentanspruch 1 weist eine
Sonnenblende für
ein Kraftfahrzeug einen flächigen, langgestreckten
Blendenkörper
auf, der etwa im Mittelbereich seiner Längserstreckung über einen
Gelenkpunkt an einer Haltestange angeordnet ist, die ihrerseits
an einem Ende um ein karosseriefestes Gelenk schwenkbar ist. Der
Blendenkörper
ist in seiner Längserstreckung
beabstandet zum Gelenkpunkt über
eine karosseriefeste Führungsbahn
geführt.
-
Bei der aus dem Stand der Technik
bekannten Sonnenblende kann der eigentliche Blendenkörper viele
Stellungen einnehmen, die für
den Nutzer hinderlich sind. So kann der Blendenkörper beispielsweise in eine
Position verlagert werden, in der er sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckt und unmittelbar vor dem Kopf des Nutzers befindet. Eine
gezielte Verlagerung des Blendenkörpers ohne Beeinträchtigung erfordert
einige Geschicklichkeit des Nutzers. Durch die erfindungsgemäße zusätzliche
Führung
des Blendenkörpers
mittels einer Führungsbahn
kann der Blendenkörper
nur mehr entlang einer definierten Bahn verlagert werden. Trotz
dieser zusätzlichen Führung kann
dennoch der Blendenkörper
stufenlos in alle erforderlichen Positionen verlagert werden, um eine
unerwünschte
Blendung des Nutzers zu verhindern.
-
Die Führungsbahn kann günstigerweise
eine in eine Dachverkleidung eingelassene Führungsschiene sein. Ein Gleitelement
in der Führungsschiene
ist dann mit einem der beiden Seitenbereiche des Blendenkörpers verbunden.
Dies ist eine Anordnung, bei der das Funktionselement Führungsschiene
optisch besonders unauffällig
untergebracht ist.
-
Alternativ kann die Führungsbahn
auch eine Stange sein. Das Gleitelement ist dann auf der Stange
verlagerbar angebracht. Die Stange kann dann zugleich als Schwenkachse
für den
Blendenkörper dienen,
wenn das Gleitelement drehbar auf der Stange angebracht ist.
-
Gemäß Patentanspruch 5 ist der
Blendenkörper
mit der Haltestange beabstandet zum Gelenkpunkt zusätzlich über eine
schnell lösbare
Verbindung koppelbar. Eine derartige schnell lösbare Verbindung kann beispielsweise
eine Clips-Verbindung sein. Auf diese Weise kann der Blendenkörper in
zumindest einer definierten Stellung festgelegt werden, sodass es
zu keiner unerwünschten
Verlagerung kommen kann.
-
Vorteilhafterweise ist das karosseriefeste Gelenk
der Haltestange im Bereich einer A-Säule angeordnet. Dadurch kann
der Blendenkörper
als Blendschutz zwischen einer Position vor der Windschutzscheibe
und einer Position vor einer Seitenscheibe einer Seitentüre stufenlos
verlagert werden. Auch Zwischenstellungen vor der A-Säule sind
möglich.
-
In einer weiteren günstigen
Ausgestaltung ist die Haltestange fremdkraftbetätigt um das karosseriefeste
Gelenk verschwenkbar, und/oder die Führung des Blendenkörpers ist
in der karosseriefesten Führungsbahn
fremdkraftbetätigt
verlagerbar. Wenn dazu noch diese fremdkraftbetätigte Verschwenkung und/oder
Verlagerung in Abhängigkeit
des von zumindest einem Lichtsensor erfassten Sonnenstandes erfolgt,
kann der Blendenkörper
automatisch stets so ausgerichtet werden, dass auch bei wechselnden Fahrtrichtungen
eine Blendung des Nutzers durch eine optimale Stellung des Blendenkörpers ausgeschlossen
ist. Die Ausrichtung kann zusätzlich
in Abhängigkeit
von Daten eines GPS-Systems erfolgen.
-
Die Fremdkraftbetätigung kann mittels zumindest
einem elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb erfolgen.
Der Antrieb treibt beispielsweise eine Schnecke, eine Zahnradschiene oder
ein Bürstenkabel ähnlich wie
bei einem Schiebedach an, wodurch die Verschwenkung oder Verlagerung
dann erfolgt.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im folgenden
näher beschrieben
wird. Die Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
-
1 eine
perspektivische Ansicht auf eine Sonnenblende aus einem Fahrzeuginnenraum,
-
2 eine
schematisierte Draufsicht auf die Anordnung der Sonnenblende nach 1,
-
3 einen
Schnitt durch einen Blendenkörper
der Sonnenblende von 1 und 2 entlang der Schnittlinie
III–III,
-
4 eine
schematisierte Detailansicht der Führung des Blendenkörpers der
Sonnenblende von 1 und 2 entlang einer Stange und
-
5 eine
alternative Ausführung
zu 4 der Führung des
Blendenkörpers.
-
1 zeigt
einen vorderen Bereich eines Fahrzeuginnenraums auf der Fahrerseite
mit einer Windschutzscheibe 1, einer A-Säule 2 und
einer linken Seitentür 3.
Vor der Windschutzscheibe 1 ist eine Sonnenblende mit einem
flächigen,
langgestreckten Blendenkörper 4 angeordnet.
Der Blendenkörper 4 ist
oben in der Mitte über
ein Kugelgelenk 5 an einer Haltestange 6 angebracht.
Die Haltestange 6 erstreckt sich in etwa in der horizontalen
Fahrzeugebene und ist mit ihrem anderen Ende an der A-Säule 2 angelenkt,
sodass sie um eine in etwa vertikale Schwenkachse 7 verlagerbar
ist. Am rechten Seitenbereich des Blendenkörpers 4 ist oben ein
Gleitelement 8 über
ein Kugelgelenk 9 angelenkt. Das Gleitelement 8 ist
in einer karosseriefesten Führungsschiene 10 verschiebbar
geführt.
Die Führungsschiene 10 ist
in einen das Fahrzeugdach verkleidenden Dachhimmel 11 eingelassen
und erstreckt sich im wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung etwa
parallel zur Oberkante der Windschutzscheibe 1. Der Blendenkörper 4 ist
um die beiden Kugelgelenke 5 und 9 schwenkbar,
die quasi eine Schwenkachse entlang der Oberkante des Blendenkörpers 4 bilden.
-
In der dargestellten Stellung a kann
der Blendenkörper 4 eine
Blendung von vorne durch die Windschutzscheibe 1 verhindern.
Häufig
erfolgt aber die Blendung nicht von vorne, sondern durch eine Seitenscheibe 12 der
Seitentür 3.
Um auch eine Blendung durch die Seitenscheibe 12 verhindern
zu können,
kann der Blendenkörper 4 in
die gestrichelt dargestellte Stellung b vor die Seitenscheibe 12 verlagert
werden. Dabei schwenkt die Haltestange 6 um ihre vertikale
Schwenkachse 7 an der A-Säule 2 in die Stellung
b und nimmt dabei den Blendenkörper 4 über das
Kugelgelenk 5 mit. Zugleich ist der Blendenkörper 4 aber über das
Gleitelement 8 in der Führungsschiene 10 geführt, sodass
während
der Verlagerung des Blendenkörpers 4 zur
Seitenscheibe 12 dieser tangential am Kopf eines Insassen
auf dem Fahrersitz vorbeigeführt
wird.
-
In 2 sind
die beiden beschriebenen Stellungen a und b des Blendenkörpers 4 noch
einmal dargestellt. Darüber
hinaus sind aber auch beliebig viele Zwischenstellungen möglich. So
kann beispielsweise der Blendenkörper 4 auch
in einer Stellung c schräg
vor der A-Säule 2 positioniert
werden.
-
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Sonnenblende
gegenüber
der bereits bekannten Sonnenblende besteht darin, dass beim Verlagern
des Blendenkörpers 4 dieser
zwangsgeführt
ist, und nicht versehentlich viele unerwünschte Stellungen einnehmen
kann.
-
Es bietet sich an, die Sonnenblende
ohne weitere Funktionen wie Spiegel und Tickettaschen auszuführen, und
diese Funktionen in den Dachhimmel 11 oder einer separaten
Konsole des Dachhimmels 11 zu integrieren. Die separate
Konsole kann vom Windlauf bis hinter die Sonnenblende reichen. In dieser
Konsole kann unter anderem die Verkabelung und Kontaktierung der
Spiegelbeleuchtung integriert sein, sodass die Sonnenblende keine
elektrische Kontaktierung mehr besitzt, was Bauraum- und Montagevorteile
mit sich bringt. Des weiteren ist diese Konsole auch mit weiteren
Inhalten wie allen Schaltern, Funktionalitäten und Verkabelungen, die
sich in diesem Bauraum befinden, auszustatten.
-
In den beiden Stellungen a und b
ist der Blendenkörper 4 jeweils
nahezu parallel zur Haltestange 6. Wie im Schnitt in 3 gezeigt, kann der Blendenkörper 4 eine
Verrastung in Form einer Nase 13 aufweisen, mit der die
Haltestange 6 am Blendenkörper 4 zusätzlich gehalten
werden kann. In dieser verrasteten Stellung kann der Blendenkörper 4 nicht mehr
verlagert werden. Die Sonnenblende kann sich nicht unerwünschterweise
bei Erschütterungen
von alleine verlagern.
-
Die Führungsschiene 10 besteht – wie in 4 gezeigt – aus einem
nutförmigen
U-Profil 14,
in dem das Gleitelement 8 gehalten ist. Die Führungsschiene 10 ist
in den Dachhimmel 11 oberflächenbündig eingelassen.
-
Alternativ kann die Führungsschiene 10 auch – wie in 5 gezeigt – als frei
sichtbare Stange 15 ausgeführt sein, auf der das Gleitelement 8' drehbar
und längsverlagerbar
gehalten ist. Das Gleitelement 8' ist über einen Verbindungsarm 16 mit dem
oberen Seitenbereich des Blendenkörpers 4 verbunden.
Der Verbindungsarm 16 ist um eine vertikale Achse drehbar
im Gleitelement 8' gehalten, sodass kein Kugelgelenk 9 zwischen
dem Gleitelement 8' und dem Blendenkörper 4 mehr erforderlich
ist.
-
Denkbar sind auch Kombinationen der
in 4 und 5 dargestellten Varianten:
So kann die Stange 15 in eine Aussparung im Dachhimmel 11 eingelassen
sein, oder aber das Gleitelement 8' kann in der Führungsschiene 10 gehalten
sein.