-
Vorrichtung zum Scheiden von körnigem Gut, z. B. Sand, von Wasser
oder anderen Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die
es in einfacher Weise gestattet, körniges Gut von Aufschlämmungen oder sonstigen
Mischungen aus einer Flüssigkeit und körnigem Gut zu trennen, wobei ein kontinuierlicher,
eine relativ geringe Antriebsenergie erfordernder Betrieb möglich ist und bei extrem
geringem Verschleiß das körnige Gut in für die meisten praktischen Fälle ausreichender
Weise von der Flüssigkeit getrennt wird.
-
Wenn die Trennung eines körnigen Gutes von einer Flüssigkeit, z.
B. das Abscheiden von Sand aus Sandschlamm, in größerem Umfang durchzuführen ist,
kommt es wesentlich darauf an, daß die Scheidung weitgehend möglich ist und der
technische und energiemäßige Aufwand gering bleiben.
-
So wird z. B. bei Naßbaggern, wie sie in Hafenbecken und Fahrrinnen
in Anwendung kommen, das Baggergut entweder an Land gespült oder in längsseit liegende
Baggerschuten verladen. In leiden Fällen ist es außerordentlich vorteilhaft, einen
Wasserscheider mit den eingangs geschilderten Eigenschaften zu verwenden, denn ohne
eine solche Vorrichtung gelangt mindestens ein sehr wesentlicher Teil des Wassers
auf die Baggerschute oder auf die Landfahrzeuge, wenn das Baggergut unmittelbar
auf diese verladen werden soll.
-
Dadurch erhöhen sich nicht nur die Transportkosten, sondern es ist
im letzteren Falle auch eine starke Verschmutzung der von den Transportfahrzeugen
benutzten Straßen kaum zu vermeiden.
-
Man hat bisher für den in Rede stehenden Zweck Schneckenanordnungen
benutzt, hierbei ist jedoch der Antriebsbedarf relativ hoch, und es tritt infolge
der ständigen Reibung zwischen dem körnigen Gut und dem Material der Schnecken ein
hoher Verschleiß auf.
-
Es sind auch bereits Vorrichtungen für den in Rede stehenden Zweck
bekannt, die nach Art einer drehbaren Trommel ausgebildet sind, deren Innenraum
mehrfach unterteilt ist. Diese Vorrichtungen sind günstiger im Hinblick auf Energiebedarf
und Verschleiß. Sie weisen jedoch insofern Nachteile auf, als bei ihnen keine Vorsorge
getroffen ist, eine turbulente Strömung des abgeschiedenen Wassers zu vermeiden
und ein gerichtetes Abströmen der Flüssigkeit zu erzielen. Dadurch werden aber feste
Teilchen der zu trennenden Mischung von der Flüssigkeit mitgerissen, so daß die
Scheidung nicht vollständig gelingt. Die bekannten Vorrichtungen, welche mit einer
unterhalb der Trommel angeordneten Wanne arbeiten, lassen außerdem das körnige Gut
in diese Wanne fallen, aus der es in einem besonderen Arbeitsgang herausbefördert
werden muß. Schließlich liefern die bekannten Vorrichtungen z. B. beim Trennen des
Flußsandes
von Wasser keinen ohne weiteres, d. h. ohne besonderen Waschprozeß, verwendbaren
Sand.
-
Gemäß der Erfindung geschieht dies dadurch, daß bei einer Vorrichtung
zum Scheiden von körnigem Gut, z. B. Sand von Wasser oder andere Flüssigkeiten,
bestehend aus einer um eine horizontale Achse drehbaren Trommel, die mit ihrem unteren
Teil in einen wannenartigen Behälter ragt und deren Innenraum durch radial verlaufende
Bleche in Schächte unterteilt ist, die den Innenraum der Trommel unterteilenden
Bleche an ihren äußeren Enden entgegen der Drehrichtung der Trommel abgebogen sind
und die Trommel auf einem Teil ihres Umfanges mittels einer als Leitfläche für die
abgeschiedenen Flüssigkeit dienenden Haube abgedeckt ist.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
-
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht im Schnitt; Fig. 2 zeigt einen Schnitt
durch die Vorrichtung nach Fig. 1, und zwar nach einer Drehung um 900.
-
In der Zeichnung sind einander entsprechende Teile mit den gleichen
Ziffern versehen.
-
Die um eine horizontale Achse 1 drehbare Trommel ist mit 2 bezeichnet.
Ihr Innenraum ist durch radial verlaufende Bleche 3 unterteilt, die an ihren Enden
4 um einen Winkel von 35 bis 550, vorzugsweise um einen Winkel von etwa 450, abgebogen
sind, und zwar entgegen der Drehrichtung der Trommel, die durch den Pfeil 13 angegeben
ist. Die Mischung aus körnigem Gut und Flüssigkeit, z. B. Sandschlamm, wird unter
ständiger Drehung der Trommel 2 in den Einlauf 8 eingebracht. Ein Teil des Umfanges
der Trommel 2 ist mit einer Haube 6 abgedeckt, und zwar erstreckt sich diese Haube
6 vom Einlauf 8 bis
annähernd zur engsten Stelle zwischen der Trommel
und dem Boden 9 eines wannenförmigen Behälters 7, in welche die Trommel hineinragt.
Die Haube 6 wird derart angebracht, daß zwischen den äußeren Rändern der Schaufelbleche
3, 4 und der Haube ein Spalt frei bleibt, durch den die Flüssigkeit, z. B. Wasser,
abfließen kann. Der wannenartige Behälter 7 ist breiter als die Trommel 2, was besonders
deutlich in der Fig. 2 erkennbar ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß zu beiden
Seiten der Trommel von den Außenwänden der Wanne 7 begrenzte Rinnen entstehen.
-
Um diese Rinnen während des Betriebes frei von körnigem Gut zu halten,
sind gleichmäßig über den Umfang der Trommel verteilt Mitnehmer 10 angeordnet, die
sich parallel zur Drehachse 1 der Trommel erstrecken. In der Fig. 1 sind als Beispiel
zwölf Mitnehmer 10 vorgesehen. Es empfiehlt sich jedoch, bei geringen Umdrehungszahlen
der Trommel die Zahl dieser Mitnehmer zu erhöhen, und zwar etwa auf das Doppelte.
-
Der wannenartige Behälter 7 weist an dem der Abdeckhaube 6 zugewandten
Ende eine etwa in Höhe des unteren Randes der Trommel 2 angeordnete Ablaufkante
11 für die Flüssigkeit auf. Der Lagerbock 12 für die Drehachse der Trommel kann
gleichzeitig als Träger des wannenartigen Behälters 7 dienen.
-
Man kann die Anordnung auch so treffen, daß die Ablaufkante 11 in
der Höhe verstellbar ist, beispielsweise dadurch, daß man die einen Ablaufschlitz
aufweisende Wannenwand höhenverstellbar ausbildet. Je höher der Ablaufschlitz liegt,
um so mehr beruhigt sich das gestaute Wasser, so daß auch sehr feinkörniges Gut
zurückgehalten wird.
-
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Vorrichtung mit einer Umdrehung
pro Minute zu betreiben.
-
Der Antrieb kann mittels eines Elektromotors über ein Ausgleichsgetriebe
erfolgen. Die Antriebskraft ist gering, weil durch die Schwerkraft des eingebrachten
Sandschlammes die Drehbewegung praktisch von selbst erfolgt.
-
Durch die konstruktive Ausgestaltung der Vorrichtung ist sichergestellt,
daß während ihres Betriebes die Flüssigkeit abläuft, ohne eine turbulente Strömung
zu erzeugen. Schaufelhleche 3, von denen zweckmäßig zehn bis fünfzehn vorgesehen
werden, bilden Schächte 5, in die der Sandschlamm zunächst gelangt. Infolge Sedimentation
sinkt das körnige Gut an die tiefste Stelle, und bei weiterem Drehen der Trommel
wird die Flüssigkeit über die Kante des abgebogenen Blechteiles 4 langsam abgegossen.
-
Sie gelangt über den Spalt, der sich zwischen dem Schaufelblechende
und der Haube 6 befindet, längs der Haube in die Wanne 7 und von dort aus über die
Ablaufkante 11 ins Freie. Beim Weiterdrehen der Trommel 2 dienen die Schaufelbleche
3 gleichzeitig zur Förderung des körnigen Gutes über den Rand der Wanne 7.
-
Es zeigt sich in der Praxis, daß das abgeführte Wasser praktisch
frei von körnigem Gut ist, wenn man von gewissen Schlammresten absieht, deren Verbleiben
in der Flüssigkeit häufig erwünscht ist beispielsweise wenn man aus Sandschlamm
Sand
für Bauzwed<e gewinnen will. Als Material für die Trommel kommt z. B. Eisenblech
von 6 bis 10 mm Stärke in Betracht. Eine Vorrichtung nach der Erfindung, die eine
Höhe von 3 m und eine Breite von 2 m aufweist, kann 100 m3 Trockengut pro Stunde
liefern, dabei wird ausgegangen von einem Mischungsverhältnis 1: 6 bis 1 : 7 für
die dem Einlauf zugeführte Mischung.
-
PATENTANSPR8CEXE 1. Vorrichtung zum Scheiden von körnigem Gut, z.
B. Sand, voll Wasser oder anderen Flüssigkeiten, bestehend aus einer um eine horizontale
Achse drehbaren Trommel, die mit ihrem unteren Teil in einen wannenartigen Behälter
ragt und deren Innenraum durch radial verlaufende Bleche in Schächte unterteilt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die den Innenraum der Trommel (2) unterteilenden
Bleche (3) an ihren äußeren Enden (4) entgegen der Drehrichtung der Trommel abgebogen
sind und die Trommel (2) auf einem Teil ihres Umfanges mittels einer als Leitfläche
für die abgeschiedene Flüssigkeit dienenden Haube (6) abgedeckt ist.