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Lichtfilterverwendung für Aufsichts- und Durchsichtszwecke Als Lichtfilter
werden. bisher klar durchsichtige Träger, wie Platter aus Glas, Kunststoff oder
auch Folien; und flüssigkeitsgefüllte Küvetten, verwendet, welche gelöste Farbstoffe,
Farbpigmente u. dgl. oder Pigmente wie auch Silberpartikel und Rußteilchen enthalten.
Diese Filter wirken entweder lichtschwächend- und beeinflussen dann, alle Spektralbereiche
des Lichtes im wesentlichen gleichmäßig, oder sie haben eine selektive, Absorption
und beeinflussen. also bevorzugt bestimmte Spektralbereiche. Die Pigmente sind verschiedenster
Größe und, liegen auch. über dem Bereich der Kolloidgröße. Nicht immer läßt daher
ein farbiges Filter den der Filterfarbe entsprechenden Wellenbereich ungestreut
hindurch., während die übrigen Teile des sichtbaren. Lichtes ganz oder teilweise
absorbiert werden.
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Es wurde nun gefunden., daß für Zwecke, bei denen in der Aufsicht
und Durchsicht verschiedene Fa,rb-und Grautoneigenschaften erforderlich sind, zweckmäßig
Filter mit solchen lichtstreuenden. Pigmenten verwendet werden, bei denen in einem
durchsichtigen "Träger Farbteilchen. von, einer Größe von mehr als 0,1, vorzugsweise,
0,2 bis 10 #t angeordnet sind, wobei diese Farbteilchen vorzugsweise in. solcher
Menge verwendet werden, daß die Durchlässigkeit des Gesamtfilters etwa. 20 bis 70
0/0, vorzugsweise 50 °/o beträgt. Es handelt sich bei den einzelnen Farbteilchen
also nicht um sogenannte: kolloide Teilchen von der Größenordnung größerer Moleküle
bis zum Durchinesse:r von. 1201 mte, sondern um größere Teilchen; die in einem üblichen
Mikroskop mit Olzularmikreineter noch gemessen werden können. Filter mit Farbteilchen
der angegebenen Größe zeigen bei der Betrachtung in der Aufsicht und Durchsicht
Eigenschaften, die weitgehend von denen der üblichen. Filter abweichen. Trifft nämlich
Außenlicht auf diese Filter, so reflektieren die in dem Filter befindlichen kleinen
Farbteilchen das auftretende Licht, so daß nur ein. Teil der Lichtstrahlen das Filter
durchdringt. Dabei erscheint das Filter in der Aufsicht in der Farbe der betreffen..-den
Farbteilchen. In der Durchsicht wirkt das Filter dagegen. infolge der ganz oder
wenigstens in der Hauptsache fehlenden Transparenz der kleinen Farbteilchen als
reines Dämpfungsfilter mit über den gesamten Spektralbereich gleichmäßig verteilter
Dämpfung.
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Als Farbteilchen können in. solchen Filtern beispielsweise in an sich
bekannter Weise Kohlenstoff-oder Rußteilchen. verwendet werden. Es können. aber
auch farbige Farbteilchen, insbesondere in Form von Pigmen.tfarbstofen, wie sie
beispielsweise unter dem gesetzlich geschützten Warenzeichen »Encelackfarb Stoffe«
bekannt sind, verwendet werden.
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Die Farbteilchen können in solchen Filtern in verschiedenster Weise
angeordnet sein. Man kann sie entweder in einer oder in zwei Glasscheiben selbst
einbringen, wenn sie in. der Schmelze: aus Glas oder Kunststoff nicht oder nicht
klar löslich sind. Man kann die Farbteilchen ferner in, einer Folie anordnen und
diese beispielsweise zwischen, durchsichtigen Trägerscheiben einfassen. Die Farbteilchen
können aber auch in, der klebfähigen. Zwischenschicht eines Mehrschichten-Sicherheitsglases
a'ngeo'rdnet sein.
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Solche Filter können zunächst in all den Fällen angewendet werden,
in denen eine starke Dämpfung des einfallenden Außenlichtes erzielt werden soll,
also beispielsweise als Blendschutzfilter. Dabei werden. in den. Scheiben vorzugsweise
solche Farbteilchen angeordnet, welche das von außen kommende Fremdlicht bevorzugt
reflektieren., aber trotzdem eine gute Durchsicht für den Beschauer ermöglichen.
Bei der Anfertigung von Blendschutzscheiben für Kraftfahrzeuge aus Mehrschichten-Sicherheitsglas
kann beispielsweise so vorgegangen werden, daß in die Gießlösung zur Herstellung
der Zwischenschicht auf je 1 kg einer 30% festen. Film enthaltenden, Polyvinylaceta.l-Gießlösung
200 mg Encelackgrün und 70 mg I?ncedackrot (gesetzlich geschützte Warenzeichen)
jeweils von einer Teilchengröße von etwa 0,2 bis 0,4 [. suspendiert werden., worauf
die Lösung in üblicher Weise zur Herstellung eines 0,4 mm starken Films vergossen
wird. Wird eine stärkere Dämpfung gewünscht, so können, auf die gleiche Menge Polyvinylace@tat-Gießlösung
400, mg Encelackgrün und 140,mg Encela,ckrot (gesetzlich geschützte Warenzeichen)
in. gleicher Teilchengröße gegeben werden.
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Solche Filter mit ihrer über den, ganzen Spektradbereich im wesentlichen
gleichmäßigen Dämpfung
können weiter auch mit Erfolg in. allen den
Fällen verwendet werden, bei denen ihre Eigenschaft, in der Aufsicht eine bestimmte
Farbe zu zeigen, sich vorteilhaft auswirkt. Insbesondere eignen sie sich. als Filter
bei dem bekannten Verfahren zur Verbesserung der Sichtbarkeit der Anzeige von Anzeigegeräten,
bei denen, vom Beschauer aus gesehen, von der Anzeigefläche ein Lichtfilter derart
angeordnet ist, daß das Licht der Allgemeinbeleuchtung sowohl beim Einfallen als
auch nach der Reflexion an der Anzeigefläche geschwächt wird, während das von, der
Lichtmarke ausgehende Licht, weil es das. Lichtfilter nur einmal durchsetzt, wesentlich
weniger geschwächt wird (vgl. Deutsches Patent 760416). Beispielsweise können: die
neuen Filter als Vorsatzfilter für Fernsehröhren benutzt werden. Setzt man eine
solche Filterscheibe, bei der Farbteilchen. verwendet werden, die in. der Aufsicht
grau erscheinen, vor eine Fernsehröhre, so wird das von der Fernsehröhre ausgehende
Licht nur in geringem Maße geschwächt, während das von außen kommende Licht an den
Pigmentteilchen vorzugsweise reflektiert und absorbiert wird, so daß nur ein kleiner
Teil des Fremdlichtes bis zu dem Röhrenboden gelangt. Die Kontrastwirkung des Fernsehbildes
wird dadurch erheblich verbessert. Dabei kann der Tonwert des Fernsehbildes gleichzeitig
durch Wahl von, Farbteilchen entsprechender Färbung in dem Vorsatzfilter in gewünschter
Weise nach Grau, Chamois oder Braun verschoben werden, so daß das Fernsehbild einen.
angenehmen Bildton. erhält.
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Die Eigenschaft solcher Filter, beim Einbetten von farbigen Farbteilchen
in der Aufsicht eine bestimmte Deckfarbe zu haben, läßt sich ferner auch zum Sichtbarmachen
von Lichtmarken auswerten, die zeitweise nicht sichtbar sein sollen. Beispielsweise
kann. eine Signalscheibe bestimmter Färbung oder ein Richtungsanzeiger oder eine
bestimmte Beschriftung oder ein sonstiges Bild durch Vorschalten eines Filters der
neuen Art in der Normalstellung abgedeckt sein, so daß in der Aufsicht nur die Farbe
der in dem Filter verstreuten Farbteilchen zu erkennen ist. Hinter dem Filter ist
dabei das Lichtzeichen angeordnet, beispielsweise die Signalscheibe oder ein ausgesparter,
z. B. gelber Richtungsanzeiger oder eine transparente Schrift, die aus einer im
übrigen abgedeckten Scheibe ausgespart ist. Dabei wird als Abdeckfarbe dann zweckmäßig
eine Farbe entsprechend der Farbe der Farbteilchen des äußeren Deckfilters gemäß
der Erfindung verwendet. Beim Einschalten der Lichtquelle hinter der mit der ausgesparten
Beschriftung od. dgl. versehenen Abdeckscheibe leuchtet dann die ausgesparte Schrift
oder der Richtungspfeil oder die Signalscheibe hell in der jeweils gewünschten transparenten
Farbe hervor und wird gemäß der Erfindung durch das vorgeschaltete Filter nur in
geringem Maße gedämpft.
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Zur Verbesserung des Streueffektes empfiehlt es sich gemäß der Erfindung
dabei, die Filterscheibe in einem kleinen Abstand von der Anzeigefläche bzw. der
farbigen Signalscheibe anzuordnen. Dies kann bei der Herstellung eines Sicherheitsglasverbundes
beispielsweise durch Zwischenschaltung einer Glasscheibe erreicht werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 in einem Diagramm, auf dessen Abszisse die Wellenlänge
in @ und auf dessen Ordinate die Lichtdurchlässigkeit in 0/a aufgetragen ist, die
Durchlässigkeitskurven verschiedener Filter. Die mit 1 bezeichnete Kurve stellt
die Durchlässigkeit eines halbdurchlässigen Spiegels dar, der eine schwache selektive
Wirkung dadurch zeigt, daß die Durchlässigkeit im äußeren Rot sehr gering ist, während
sie gegen das Blau zu bis 9°/o ansteigt. Die mittlere Durchlässigkeit beträgt etwa
5 °/o. Die mit 2 bezeichnete Kurve zeigt die Durchlässigkeit einer roten Filterschicht
gemäß der Erfindung, die dadurch gewonnen ist, daß 400 mg Encelackrot (gesetzlich
geschütztes Warenzeichen) in 1 kg Polyvinylacetat-Gießlösung mit 30 % festem Filmgehalt
suspendiert und in üblicher Weise zu einem Film von 0,4 mm vergossen ist. Die mit
3 bezeichnete Kurve zeigt demgegenüber die Durchlässigkeit einer normalen Signal-Rot-Scheibe
mit selektiver Durchlässigkeit im Rot.
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Die Fig. 2 zeigt eine Schnittzeichnung einer Filterkombination gemäß
der Erfindung, bei der hinter der Deckscheibe 4 zunächst eine undurchsichtige Schicht
5 mit transparenten, durchlässigen Buchstaben 6 od. dgl. angeordnet ist. Vor der
undurchsichtigen Schicht 5 befindet sich das Filter 7 mit den Farbstoffteilchen
gemäß der Erfindung, das von außen durch eine Deckscheibe 8 abgedeckt wird. Bei
der Betrachtung von außen sind bei nicht eingeschalteter Lichtquelle 9 nur die Farbteilchen
in der Filterschicht 7 sichtbar. Bei Einschalten der Lichtquelle 9 tritt das Licht
durch die Buchstaben 6 od. dgl. der undurchlässigen Schicht 5 und wird beim Austritt
durch das Filter 7 nur wenig geschwächt.
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Die in Fig.3 dargestellte Filterkombination zeigt schließlich eine
z. B. rote Signalscheibe 10, die durch eine Zwischenschicht 11 mit einer mittleren
Glasscheibe 12 verbunden ist. Zwischen dieser mittleren Glasscheibe 12 und der äußeren
Deckscheibe 13 befindet sich eine Zwischenschicht 14 mit feinen Farbteilchen gemäß
der Erfindung, wobei diese Farbteilchen eine von der Signalscheibe 10 abweichende
Farbe haben. Bei nicht eingeschalteter Lichtquelle 15 ist von außen nur die Farbe
der Farbteilchen in der Zwischenschicht 14 zu sehen. Wird das Licht 15 eingeschaltet,
so ist die Farbe der Signalscheibe 10, die durch die Filterschicht 14 nur gedämpft
und nicht in ihrem Farbwert verfälscht wird, von außen klar zuerkennen. Die Zwischenschaltung
der Scheibe 12 verbessert den Streueffekt der Filterschicht 14.