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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Trägerstrukturen
für einen
Chip und spezifischer auf Trägerstrukturen
mit einem Bondkanal.
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Bei vielen Halbleiterherstellungsprozessen werden
Chips oder Bauelemente mit einem Gehäuse versehen, um einen Schutz
für dieselben
zu gewährleisten.
Im Stand der Technik werden zum Häusen von Chips CSP Verfahren
(CSP = Chip-Size-Package = Gehäuse
auf Chipgröße), wie
beispielsweise ein μBGA-Verfahren
(μBGA-Verfahren
= Micro Ball Grid Array = Mikro-Kugelgitterarray), FBGA Verfahren
(FBGA = Fine-Pitch Ball Grid Array = Fein Abstand-Kugelgitterarray)
oder BOC-Verfahren (BOC = Board on Chip = Platine auf Chip) , eingesetzt.
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Bei der Herstellung von Miniaturgehäusen wird
im Stand der Technik typischerweise ein speziell vorprozessiertes
Trägersubstrat
verwendet. Dabei wird sowohl ein Spannungs absorbierendes zweiseitig
klebendes Elastomer als auch eine gedruckte Klebeschicht auf dem
Trägersubstrat
so angeordnet, daß durch
eine Zweiteilung ein sogenannter Bondkanal durchgängig ausgespart
wird. Der Bondkanal ermöglicht
ein elektrisches Verbinden von Anschlußflächen auf einem Chip, der auf
dem Trägersubstrat
angebracht wird, mittels Drähten,
die durch den Bondkanal beispielsweise zu Anschlußbereichen
des Trägersubstrats
durchgeführt
werden.
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Typischerweise findet das Draht-Bonden nach
einem Verbinden des Chips mit dem Trägersubstrat statt. Dabei werden
die Drähte
mittels bekannten Verfahren von außen über Bondöffnungen in den Bondkanal eingeführt, um
daraufhin mit den Anschlußflächen auf
dem Chip verbunden zu werden. Ein Bondkanal weist typischerweise
eine Breite von etwa 0,7 bis 1,2 mm, wo bei sich die Länge desselben über das
gesamte Trägersubstrat
erstrecken kann. Dadurch kann mittels eines einzigen Kanals eine elektrische
Verbindung für
eine Mehrzahl von Anschlußflächen des
Chips geliefert werden.
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Nachdem das oben genannte Draht-Bonden durchgeführt ist,
wird der Bondkanal verkapselt, d. h. genauer gesagt, mit einem Verkapselungsmaterial bzw.
Vergußmaterial
ausgefüllt,
um die Drähte
mechanisch zu befestigen und gegeneinander zu isolieren.
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Das Verkapseln umfaßt beispielsweise
das Einbringen einer viskosen, isolierenden Masse. Im Stand der
Technik wird das Verkapseln beispielsweise mit einem Rakelverfahren
oder einem Dispensverfahren durchgeführt, bei dem eine Nadel in
den Bondkanal eingebracht wird und das Verkapselungsmaterial daraufhin
durch den Nadelkanal in den Bondkanal eingebracht wird.
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Ferner ist es im Stand der Technik
bekannt, den Bondkanal mittels eines Spritzgießverfahrens zu verkapseln,
bei dem die Verkapselungsmasse mittels eines Überdrucks in den Bondkanal
eingespritzt wird. Nach dem Einbringen der Vergußmasse ist der Kanal verschlossen,
wobei die Drähte
nach einem Aushärten
mechanisch in der Verkapselungsmasse verankert sind.
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Das im Stand der Technik verwendete
Trägersubstrat
mit dem beidseitig offenen Bondkanal weist jedoch den Nachteil auf,
daß die
Verkapselungsmasse bei dem Verkapseln des Bondkanals abhängig von
der Viskosität
die Verkapselungsmasse mehr oder minder stark über die Enden des Bondkanals
ausfließt.
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Bekannterweise wird der Querschnitt
der Bondkanal enden durch die Siliziumgröße, d. h. die Chipgröße, die
Breite des aktiven Bereichs des Bondkanals und der Elastomerdicke
oder Kleberschichtdicke bestimmt. Um ein Ausfließen der Vergußmasse aus
den seitlichen offenen Bondkanalenden zu verhindern, ist es im Stand
der Technik erforderlich, deren Viskosität und Rheologie entsprechend
abzustimmen oder eine zeitkritische Prozeßabfolge zwingend einzuhalten.
Beides ist jedoch nur unter Ausbeuteverlusten realisierbar.
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Ferner ist ein seitliches Abschließen des Bondkanals
nachteilhaft, da bei dem Verkapseln des Bondkanals Luft oder ein
anderes Gas, das sich im Bondkanal befindet, aufgrund einer unvollständigen Verdrängung in
dem Bondkanal verbleibt, wodurch sich in der Verkapselungsmasse
Lufteinschlüsse,
wie beispielsweise Blasen oder Löcher
bilden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine Trägerstruktur
für einen
Chip zu schaffen, bei dem eine verbesserte Verkapselung des Bondkanals
erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Trägerstruktur
nach Anspruch 1 und ein Verfahren zum Herstellen einer Trägerstruktur
nach Anspruch 16 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung schafft
eine Trägerstruktur
für einen
Chip mit folgenden Merkmalen:
einem Trägersubstrat mit einer Bondöffnung in
derselben;
einer Verbindungsschicht auf dem Trägersubstrat,
in der überlappend
mit der Bondöffnung
ein Bondkanal gebildet ist; und
einer Entweichungsverhinderungsstruktur
für den Bondkanal,
um bei einem Einbringen eines Verkapselungsmaterials in den Bondkanal
nach dem Aufbringen eines Chips auf die Trägerstruktur ein Entweichen
von Luft aus der Kanalstruktur zu ermöglichen und das Verkapselungsmaterial
an einem Entweichen aus dem Bondkanal zu hindern.
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Ferner schafft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen einer Trägerstruktur für einen
Chip mit folgenden Schritten:
Erzeugen einer Verbindungsschicht
auf einem Trägersubstrat
mit einer Bondöffnung,
so daß in
der Verbindungsschicht ein Bondkanal gebildet ist; und
Erzeugen
einer Entweichungsverhinderungsstruktur für den Bondkanal, derart, daß die Entweichungsverhinderungsstruktur
ausgebildet ist, um bei einem Einbringen eines Verkapselungsmaterials
in den Bondkanal nach dem Auf bringen eines Chips auf die Trägerstruktur
ein Entweichen von Luft aus der Kanalstruktur zu ermöglichen
und das Verkapselungsmaterial an einem Entweichen aus dem Bondkanal
zu hindern.
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Die vorliegende Erfindung beruht
auf der Erkenntnis, daß beim
Verkapseln des Bondkanals dadurch erreicht wird, daß Luft oder
ein anderes Gas, das sich in dem Bondkanal befindet, bei einem Verkapseln über eine
eigens dafür
vorgesehene Entweichungsverhinderungsstruktur bzw. Entlüftungsstuktur
in den Außenraum
gedrängt
werden kann, die gleichzeitig verhindert, daß Verkapselungsmaterial aus
dem Bondkanal entweicht.
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Bei einem Ausführungsbeispiel wird zum Vermeiden
eines Austretens der Verkapselungsmasse darauf abgezielt, eine an
der Entweichungsverhinderungsstruktur auftretende Kapillarwirkung
derart zu reduzieren, daß das
Hinaus ziehen der Verkapselungsmasse durch die Entweichungsverhinderungsstruktur
aufgrund von auftretenden Kapillarkräften verhindert wird. Beispielsweise
kann bei einem Ausführungsbeispiel
eine im Stand der Technik bei Bondkanälen mit seitlichen offenen
Enden auftretendes Entweichen der Verkapselungsmasse aufgrund von Kapillarkräfte durch
ein Verengen des Bondkanal-Querschnitts an den Enden mittels Barrierenstrukturen
erreicht werden.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß eine
Realisierung der Entweichungsverhinderungsstruktur auf eine flexible
Weise erfolgen kann. Dies erlaubt ein Anpassen und Optimieren der
Entweichungsverhinderungsstruktur bezüglich jeweiliger Verkapselungsverfahren,
Verkapselungsmaterialien, Bondkanal-Abmessungen oder -Formen. Das
flexible Entwerfen der Entweichungsverhinderungsstruktur kann beispielsweise
durch ein Verändern
der Form, der Gestalt, der Anordnung bezüglich des Bondkanals oder der
Abmessung der Entweichungsverhinderungsstruktur erreicht werden. Ferner
können
verschiedene Arten von Entweichungsverhinderungsstrukturen vorgesehen
sein. Durch die Variation der Entweichungsverhinderungsstruktur
wird ermöglicht,
eine Kontamination von aktiven Substratbereichen bei dem zukünftigen
Package zu verhindern.
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Die Entweichungsverhinderungsstruktur
ist bei einem Ausführungsbeispiel
an einem seitlichen offenen Ende eines Bondkanals gebildet, so daß ein Querschnitt
des Bondkanals an dem Ende gegenüber
dem Querschnitt des übrigen
Bondkanals verringert ist.
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Das Vorsehen des aus dem Stand der
Technik bekannten Bondkanals mit seitlich offenen Enden weist dabei
den Vorteil auf, das lediglich eine geringe Modifikation des Bondkanals,
beispielsweise durch das Vorsehen der Barrierenstruktur, erforderlich
ist, um das erfindungsgemäße vorteilhafte
Verkapseln des Bondkanals zu ermöglichen.
Dadurch können bei
der Herstellung die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
und Entwurf e verwendet werden, wodurch sich geringe Herstellungskosten
und eine schnelle Umsetzung in einem Herstellungsprozeß erreichen
läßt.
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Die Entweichungsverhinderungsstruktur kann
eine schlitzartige Öffnung
sein, die an dem seitlichen Ende des Bondkanals gebildet wird, indem eine
Barrierenstruktur zum Versperren des Querschnitts des Endes vorgesehen
ist. Die Barrierenstruktur ist beispielsweise eine an dem seitlichen Ende
angeordnete Schicht, die gegenüber
der Schicht, die den Bondkanal bildet, vertieft ist oder Prägungen,
die einzelne Entlüftungsrinnen
bilden, aufweist. Dies ermöglicht
eine einfache und kostengünstige
Herstellung der Entweichungsverhinderungsstruktur.
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Ein durch die Barrierenstruktur gebildeter Schlitz
kann sowohl in einer horizontalen Richtung als auch in einer vertikalen
Richtung bezüglich
des Trägersubstrats
gebildet sein. Ferner kann die Entweichungsverhinderungsstruktur
eine Austrittsöffnung
umfassen, deren Querschnitt sich in Austrittsrichtung verjüngt.
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Die Barrierenstruktur zum Verengen
des Querschnitts kann mit der Verbindungsschicht, die den Bondkanal
bildet, verbunden sein. Ferner kann bei einem Ausführungsbeispiel
die Barrierenstruktur zum Bilden von Entlüftungsöffnungen an einem seitlichen
offenen Ende des Bondkanals beabstandet zu der Verbindungsschicht
angeordnet sein. Die Barrierenstruktur kann sich über die
gesamte Höhe
der Verbindungsschicht erstrecken, wodurch die Barrierenstruktur
bei einem Auf bringen eines Chips auf die Verbindungsschicht in
Berührung
mit dem Chip sein kann.
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Ferner kann die Barrierenstruktur
eine geringere Höhe
als die Verbindungsschicht auf weisen, so daß die Barrierenstruktur von
einem auf die Verbindungsschicht aufgebrachten Chip beabstandet
ist. Die Barrierenstruktur kann beliebige Formen aufweisen, beispielsweise
eine zylindrische Form oder eine Hökkerform, wobei durch eine
konvexe Gestaltung der seitlichen und/oder oberen Oberfläche der
Barrierenstruktur eine günstige
Form erreicht wird, die ein Verdrängen der Luft ohne die Ausbildung
nachteiliger Strömungen
ermöglicht
und ferner eine erhöhte
Benetzungsfläche
für die
Verkapselungsmasse schafft, so daß durch die Benetzung der Barrierenstruktur
ein Hinausziehen der Verkapselungsmasse aufgrund von Kapillarkräften verhindert
wird.
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Die Entweichungsverhinderungsstruktur kann
auch eine Mehrzahl von Öffnungen,
die beispielsweise in einer Perforationsstruktur angeordnet sind,
umfassen.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist die Entweichungsverhinderungsstruktur in dem Trägersubstrat
angeordnet, wodurch der Bondkanal mit vollständig abgeschlossen Seitenwänden ausgebildet
sein kann. Die Entweichungsverhinderungsstrukturen können Ausnehmungen
in dem Trägersubstrat, beispielsweise
Schlitze, umfassen, die den Bondkanal mit der äußeren Umgebung verbinden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Ausnehmungen
auf einer Oberfläche
des Trägersubstrats
gebildet, auf der die Verbindungsschicht angeordnet ist. Die Ausnehmungen
erstrecken sich in der Richtung der Oberfläche derart, daß die seitliche
Bewandung bzw. Begrenzung des Bondkanals überquert wird, so daß eine Verbindung
von dem Bondkanal in den Außenraum
gebildet ist.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel,
bei dem eine Ausnehmung zum Entlüften
in dem Bereich des Bondkanals auf dem Trägersubstrat gebildet ist, erstreckt
sich die Ausnehmung in einer Richtung senkrecht zu dem Trägersubstrat
von der Oberfläche des
Trägersubstrats,
auf der die Verbindungsschicht gebildet ist, zu der gegenüberliegenden
Oberfläche.
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Die Verkapselung des Bondkanals kann
mittels der im Stand der Technik bekannten Verfahren, beispielsweise
mittels eines druckunterstützten
Verfahrens, eines geschlossenen Rakelsystems oder eines Dispensprozesses,
durchgeführt
werden. Dabei ermöglicht
die Verwendung von druckunterstützten Verfahren,
wie beispielsweise spritzgußartigen
Prozessen, unter Verwendung geeigneter Verkapselungsmaterialien,
wie beispielsweise Epoxidharz, eine hohe Qualität der Verkapselung.
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Die Entweichungsverhinderungsstruktur kann
bei einem Herstellungsprozeß als
eine vorgeformte Struktur auf der Trägerstruktur aufgebracht werden.
Beispielsweise kann die Entweichungsverhinderungsstruktur aus einem
Elastomermaterial gebildet sein, das eine beidseitig klebende Oberfläche aufweist.
Vorzugsweise erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel das Erzeugen
der Entweichungsverhinderungsstruktur gleichzeitig mit dem Erzeugen der
Verbindungsschicht, die den Bondkanalbildet.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird die Entweichungsverhinderungsstruktur durch eine Kleberschicht
realisiert, die beispielsweise mittels eines Druckverfahrens aufgebracht
werden kann.
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Ferner kann bei einem Herstellungsprozeß die Entweichungsverhinderungsstruktur
auch durch ein Prägen
einer aufgebrachten Entweichungsverhinderungsstrukturschicht erfolgen.
Das Prägen kann
beispielsweise nach dem Auf bringen der Entweichungsverhinderungsstrukturschicht
durch ein Preßformen
oder Druckformen derselben erfolgen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem die Entweichungsverhinderungsstruktur
auf dem Trägersubstrat
vorgesehen ist, wird dieselbe beispielsweise durch ein Abtragen
von Material des Trägersubstrats, beispielsweise
durch ein Ätzen
oder Schneiden, erzeugt werden.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1a–b schematische Abbildungen eines Querschnitts
und einer Draufsicht auf eine Trägerstruktur
gemäß einem
Ausführungsbeispiel,
bei dem sich ein Querschnitt eines Bondkanals in Austrittsrichtung
verjüngt;
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2a–b schematische Abbildungen eines Querschnitts
und einer Draufsicht auf eine Trägerstruktur
gemäß einem
Ausführungsbeispiel,
bei dem eine horizontale Rinne zur Entlüftung vorgesehen ist;
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3a–b schematische Abbildungen eines Querschnitts
und einer Draufsicht auf eine Trägerstruktur
gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel, bei
dem eine horizontale Rinne zur Entlüftung vorgesehen ist;
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4a–b schematische Abbildungen, bei denen ein
Querschnitt und eine Draufsicht einer Trägerstruktur dargestellt sind,
gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung, bei dem in einem Bondkanal eine Barrierenstruktur angeordnet
ist; und
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5a–b schematische Abbildungen, bei denen ein
Querschnitt und eine Draufsicht einer Trägerstruktur dargestellt sind,
gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung, bei dem eine Entweichungsverhinderungsstruktur
in dem Trägersubstrat
gebildet ist.
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Im folgenden werden unter Bezugnahme
auf die 1a bis 5b unterschiedliche Ausführungsbeispiele
einer Trägerstruktur
für einen
Chip näher
erklärt.
Elemente der Trägerstruktur,
die in den verschiedenen Ausführungsbeispielen
gleichartig sind, sind dabei in den Figuren jeweils mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
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1a zeigt
einen schematisch dargestellten Querschnitt durch eine Trägerstruktur
mit einem aufgebrachten Chip gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Auf einer Oberfläche 100a eines Trägersubstrats 100 ist
eine Verbindungsschicht 110 mit einem darin gebildeten
Bondkanal 114 angeordnet. Unter einem Bondkanal ist eine
Ausnehmung zu ver stehen, die es ermöglicht, Drähte von einer Anschlußfläche eines
auf einer äußeren Oberfläche 110a der
Verbindungsschicht 110 aufgebrachten Chips 112 zu
der dem Chip 112 gegenüberliegenden
Oberfläche 100a des
Trägersubstrats 100 zu
führen.
Gemäß 1b, die eine Draufsicht
auf die Trägerstruktur
ohne den Chip 112 zeigt, ist der Bondkanal 114 durch
eine Zweiteilung der Verbindungsschicht 110 gebildet. Mit
anderen Worten gesagt, ist der Bondkanal 114 durch eine
sich horizontal erstreckende längliche
Ausnehmung in der Verbindungsschicht 110 gebildet, wobei
derselbe an seitlichen Enden 114a und 114b offen
ist.
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Bei dem Trägersubstrat 100 kann
es sich um ein Halbleitermaterial, ein Keramikmaterial oder andere
im Stand der Technik bekannte Materialien handeln, wobei das Trägersubstrat 100 eine
oder mehrere Schichten umfassen kann.
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Das Trägersubstrat 100 umfaßt eine
Bondöffnung 116,
die in dem Trägersubstrat überlappend mit
dem Bondkanal 114 gebildet ist. Der Bondkanal 114 ermöglicht ein
Durchführen
von Drähte
zum Verbinden derselben mit Anschlußflächen des Chips 112 und
ein Verkapseln des Bondkanals, bei dem über die Bondöffnung 116 Verkapselungsmaterial
in den Bondkanal 114 eingebracht wird.
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Die Trägerstruktur weist ferner an
den seitlichen Enden 114a und 114b des Bondkanals 114 vertikale
Entlüftungsschlitze
bzw. Spalte 118a auf, die durch dreieckförmige Barrierenstrukturen 120 in
dem Bondkanal 114 gebildet sind. Die Entlüftungsschlitze 118a erstrecken
sich in einer Richtung senkrecht zu dem Trägersubstrat 100 (z-Achse) über die
gesamte Dicke der Verbindungsschicht 110 und sind jeweils an
den seitlichen Enden 114a und 114b mit der Verbindungsschicht 110 verbunden.
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Die dreieckförmigen Barrierenstrukturen 120 verengen
den Kanal an den Enden des Bondkanals 114, so daß sich der
Kanal querschnitt in Austrittsrichtung zunehmend verjüngt. Dies
ermöglicht,
daß bei dem
Verkapseln des Bondkanals 114 eine optimale Qualität erreichbar
ist, indem die Bildung von Hohlräumen
und Lufteinschlüssen
vermieden wird. Der sich verjüngende
Querschnitt des Kanals an den seitlichen Enden 114a und 114b ermöglicht ein
Herausdrängen
der Luft, ohne daß dem
Luftstrom eine vorstehende Struktur oder eine Kante entgegensteht, wodurch
die Bildung nachteilhafter Strömungen,
wie beispielsweise Luftwirbel, wirkungsvoll verhindert wird. Der
an den Seitenende auftretende minimale Öffnungsquerschnitt wird vorzugsweise
abhängig von
Parametern, die eine Kapillarwirkung beeinflussen, beispielsweise
der Viskosität
des Verkapselungsmaterials, der Kanalbreite und Höhe, geeignet gewählt, um
ein Austreten der Verkapselungsmasse aufgrund einer Kapillarwirkung
zu unterbinden.
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Zum Er zeugen der Entlüftungsschlitze 118a werden
die Barrierenstrukturen 120 vorzugsweise an den erforderlichen
Teilen der Verbindungsschicht 110 vorgeformt. Dabei weisen
die Barrierenstrukturen 120 und die Verbindungsschicht 110 vorzugsweise eine
beidseitig klebbare Schicht auf, die beispielsweise ein Elastomermaterial
umfassen kann. Dies ermöglicht,
die Verbindungsschicht 110 und die Barrierenstrukturen 120 auf
das Trägersubstrat
zu kleben, wobei der Chip 112 durch das beidseitig klebbare Material
auf der äußeren Oberfläche 110a der
Verbindungsschicht 110 angebracht werden kann. Dabei können die
Barrierenstrukturen 120 und die Verbindungsschicht 110 vor
einem Aufbringen auf das Trägersubstrat
bereits in der gewünschten
Form gebildet werden, wodurch eine Herstellung vereinfacht wird.
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Bei einem Ausführungsbeispiel wird die Verbindungsschicht 110 und
die Barrierenstrukturen 120 mittels eines Aufbringens einer
Kleberschicht auf das Trägersubstrat 100,
beispielsweise durch ein Drucken, erzeugt. Ferner können auch
bekannte Strukturierungstechniken, die beispielsweise das Verwenden einer
Maske umfassen können,
zum Bilden der Verbindungsschicht und/oder der Barrierenstrukturen verwendet
werden.
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2a und 2b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem im Unterschied zu dem unter
Bezugnahme auf die 1a und 1b erklärten Ausführungsbeispiel die Entweichungsverhinderungsstruktur
durch eine horizontale Entlüftungsrinne 118b gebildet
ist, so daß bei einem
Aufbringen des Chips 112 durch die Entlüftungsrinne ein Entlüftungsschlitz
bzw. Entlüftungsspalt
zur Entlüftung
gebildet ist. Die horizontale Entlüftungsrinne 118b wird
mittels einer Barrierenstruktur 122 gebildet, die in einer
Richtung senkrecht zu dem Trägersubstrat 100 (z-Richtung)
gegenüber
der Verbindungsschicht 114 über die gesamte Breite des Kanals
vertieft ist, so daß sich
die Entlüftungsrinne 118b in
horizontaler Richtung über
die gesamte Breite des Kanals erstreckt. Ferner können in
der Barrierenstruktur auch rillenförmige Ausnehmungen bzw. Vertiefungen
vorgesehen sein, um beispielsweise einzelne Längsrinnen zu prägen, die
ferner in einer regelmäßigen Anordnung
gebildet sein können.
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Die Barrierenstruktur 122 weist
vorzugsweise wie auch die Verbindungsschicht 114 ein beidseitig
klebendes Elastomer auf. Das Elastomer besteht aus einem Teil, das
auf das Substrat auflaminiert wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird die Barrierenstruktur 122 vorzugsweise nach dem Aufbringen der
Verbindungsschicht durch ein nachfolgendes Vertiefen der Schicht
an den seitlichen Enden, beispielsweise durch ein Preß- oder
Druckformen, erzeugt. Dadurch wird in der Verlängerung des Bondkanals die
Entlüftungsrinne
eingeprägt.
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Alternativ zu dem oben beschriebenen
Erzeugen der Entlüftungsrinne
durch ein Vertiefen kann eine Entlüftungsrinne auch durch ein
Erzeugen von erhöhten
Strukturen bzw. Abstandhaltern auf einem Rahmen gebildet werden,
was nachfolgend unter Bezugnahme auf die 3a und 3b erklärt wird.
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Da zu wird eine erste Schicht 124 in
einer Rahmenform auf dem Trägersubstrat 100 erzeugt, wobei
durch die Schicht 124 eine Rahmenstruktur mit seitlichen
Wänden
gebildet ist, die einen Innenraum umschließen, der den Bereich des künftigen
Bondkanals 114 festlegt. Das Aufbringen der Schicht 124 kann
beispielsweise mittels eines Druckens einer Klebeschicht erfolgen.
In einem darauffolgenden Schritt wird auf die Schicht 124 eine
weitere Schicht 126 als Abstandhalter auf die seitlichen
Wände der Rahmenstruktur
aufgebracht. Das Aufbringen der Schicht 126 auf dem vorgedruckten
rahmenförmigen Schicht 124 kann
mittels eines zweiten Druckprozesses erfolgen.
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Die Schicht 126 wird derart
aufgebracht, so daß sie
sich nicht vollständig über die
Seitenwände erstreckt.
Dadurch wird in jeweiligen ausgesparten Bereichen, d. h. den Bereichen,
in denen die Schicht 126 nicht gebildet ist, eine Entlüftungsrinne 118c gebildet.
Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 3a und 3b weist der Bondkanal 114 eine
längliche
Form entsprechend zu den unter Bezugnahme auf die 1a, b und 2a, b erklärten Ausführungsbeispielen
auf. Die Schicht 126 wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
in zwei Teilen dergestalt aufgebracht, daß der Bondkanal 114 entsteht,
wobei die Entlüftungsrinne 18c jeweils
an den seitlichen Enden 114a und 114b desselben
gebildet ist und sich über die
gesamte Breite des Bondkanals 114 erstreckt.
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Die Erzeugung der Entlüftungsrinnen
gemäß den unter
Bezugnahme auf die 2a und 2b sowie 3a und 3b beschriebenen
Herstellungsverfahren ermöglicht
ein einfaches Erzeugen der erfindungsgemäßen Entweichungsverhinderungsstrukturen,
wodurch die Herstellungskosten gering gehalten werden. Ferner wird
durch die Verwendung einer einfachen geometrischen Gestaltung, d.
h. einer Rinne die sich über
die gesamte Breite des Bondkanals erstreckt, ein kostengünstiges
Erzeugen des Bondkanals begünstigt.
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4a und 4b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem zum Bilden der Entweichungsverhinderungsstruktur eine
Barrierenstruktur 128 vorgesehen ist, die an den seitlichen
Enden 114a und 114b des Bondkanals angeordnet
ist. Der Bondkanal 114 wird durch das Aufbringen der Verbindungsschicht 110 in
zwei Teilen gebildet, so daß die
seitlichen Enden 114a und 114b offen sind. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
weist die auf dem Trägersubstrat 100 angeordnete
Barrierenstruktur 128 eine höckerartige Form mit konvex
ausgewölbten
Oberflächen
auf. Wie es in 4a zu
erkennen ist, umfaßt
die Barrierenstruktur 128 eine konvex ausgebildete obere
Oberfläche.
Ferner weist die Barrierenstruktur 128 gemäß 4b in einer Draufsicht auf
das Trägersubstrat 100 eine
kreisrunde Form auf.
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Die Barrierenstruktur 128 ist
an den seitlichen Enden 114a und 114b des Bondkanals 114 jeweils
beabstandet zu der Verbindungsschicht 110 angeordnet, so
daß sich
zwischen der Barrierenstruktur 128 und der Verbindungsschicht
jeweils seitliche Austrittsschlitze 118d ergeben. Ferner
weist die Barrierenstruktur 128 senkrecht zu dem Trägersubstrat (z-Achse)
einen geringere Höhe
als die Verbindungsschicht 110 auf, so daß bei einem
Anordnen des Chips 112 auf der Verbindungsschicht 110 ein
Abstand zwischen die Barrierenstruktur 128 und dem Chip 112 erzeugt
ist, wodurch eine weitere Austrittsöffnung 118e gebildet
ist. Folglich strömt
bei einem Verkapseln des Bondkanals die Luft bei diesem Ausführungsbeispiel
sowohl an den seitlichen Schlitzen 118d zwischen der Barrierenstruktur 128 und
der Verbindungsschicht 110 als auch über die zwischen der Barrierenstruktur 128 und
dem Chip 112 gebildete Öffnung 118e aus.
Obwohl bei dem Ausführungsbeispiel
die Barrierenstruktur 128 in dem Bondkanal 114 angeordnet
ist, kann bei anderen Ausführungsbeispiel
die Barrierenstruktur an den seitlichen Enden 114a und 114b teilweise
oder auch vollständig außerhalb
des Bondkanals angeordnet sein.
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Durch die konvexe Ausbildung der
Barrierenstruktur 128 wird eine aerodynamische günstige Form
mit einem geringen Strömungswiderstand (CW-Wert) erreicht, der ein vorteilhaftes Herausdrängen der
Luft mit geringem Staudruck ermöglicht.
Ferner wird durch die Barrierenstruktur mit konvexer Form eine zusätzliche
Benetzungsfläche
geliefert, die aufgrund der zwischen der Barrierenstruktur und der
Verkapselungsmasse wirkenden Kapillarkräfte ein Zurückhalten der Verkapselungsmasse
in dem Bondkanal bewirkt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist in den 5a und 5b dargestellt. Im Unterschied
zu den oben erklärten
Ausführungsbeispielen
ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine
Entweichungsverhinderungsstruktur 118f in dem Trägersubstrat 100 gebildet.
Die Entweichungsverhinderungsstruktur 118f erstreckt sich
als eine schlitzförmige
Ausnehmung quer über
die seitlichen Wände
des Bondkanals 114. Dies ermöglicht das Entlüften des
Bondkanals selbst wenn derselbe, wie bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
vorgesehen, seitlich vollständig
abgeschlossen ist.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
eine Entweichungsverhinderungsstruktur auch eine Ausnehmung in dem
Trägersubstrat
umfassen, die sich in vertikaler Richtung (z-Achse) durch das gesamte Trägersubstrat 100,
d. h. von der Oberfläche 100a zu
einer gegenüberliegenden äußeren Oberfläche 100b,
erstreckt. Die Entweichungsverhinderungsstruktur wird dabei in dem
Bereich des Kanals 114 vorzugsweise in einem geeignet gewählten Abstand
zu der Bondöffnung 116 angeordnet,
so daß sich
eine günstige
Luftzirkulation beim Entweichen der Luft über die Entweichungsverhinderungsstruktur ergibt.
Entsprechend zu den vorherigen Ausführungsbeispielen, wird durch
eine geeignete Querschnittsfläche
der Ausnehmung ein Austreten der Verkapselungsmasse durch die Ausnehmung
verhindert.
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Obwohl in den verschiedenen Ausführungsbeispielen
jeweils eine bestimmte Ausführungsform der
Entlüftungstruktur
gezeigt ist, können
die jeweiligen Ausführungsformen
auch miteinander kombiniert werden. Beispielsweise ist bei einem
Ausführungsbeispiel
sowohl eine Entweichungsverhinderungsstruktur in dem Trägersubstrat
als auch eine an einem seitlichen Ende des Bondkanals angeordnete Barrierenstruktur
vorgesehen.
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- 100
- Trägersubstrat
- 100a
- Oberfläche
- 100b
- Oberfläche
- 110
- Verbindungsschicht
- 110a
- Oberfläche
- 112
- Chip
- 114
- Bondkanal
- 114a
- seitliches
Ende
- 114b
- seitliches
Ende
- 116
- Bondöffnung
- 118a
- Entlüftungsschlitz
- 118b
- Entlüftungsrinne
- 118c
- Entlüftungsrinne
- 118d
- Entlüftungsschlitz
- 118e
- Entlüftungsöffnung
- 118f
- Entlüftungsausnehmung
- 120
- Barrierenstruktur
- 122
- Barrierenstruktur
- 124
- Rahmenstruktur
- 126
- Abstandhalterschicht
- 128
- Barrierenstruktur