DE1025438B - Verfahren zum Herstellen von hochwertigen Staehlen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von hochwertigen Stählen Es ist bekannt, im Siemens-Martin-Ofen oder elektrischen Lichtbogenofen aus Schrott erschmolzene Stahlbäder mit praktisch reinem Sauerstoff zu behandeln, das Stahlbad sodann auf übliche Weise zu desoxydieren und dem Gießvorgang zuzuführen.
• Man ist bei der Stahlherstellung auch bemüht gewesen, den Stahl in innige Berührung und Durchmischung mit der das Bad bedeckenden Schlacke zu bringen. Die Windfrischschlacken werden durch den Umlauf des Bades, die Siemens-Martin-Schlacken durch das Kochen des Bades stark bewegt, sie besitzen jedoch keine durchgreifende desoxydierende Wirkung.
• Im elektrischen Lichtbogenofen, der bekanntlich wertvolleren Stahl liefert, kann durchUmstimmen der schwermetalloxydreichen Schlacke oder durch Ab- ziehen der Schlacke und Aufgeben neuer Schlackenbildner eine desoxvdierende Feinungsschlacke gebildet werden. Hierbei tritt aber kein Kochen des Bades ein, und die Berührungsfläche Stahl-Schlacke ist verhältnismäßig klein. Die Desoxydation erfolgt in diesem Falle vornehmlich unter Diffusion, es sind daher lange Feinungszeiten notwendig.
• Es ist auch ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem ein im Ofen gefrischtes Stahlbad in einem pfannenartigen, unter Unterdruck stehenden Behälter, mit einer Schlacke bedeckt, behandelt wird. Dabei soll die Schlacke insbesondere durch mechanische oder elektrische Rührvorrichtungen umgewälzt werden.
• Bei dem Verfahren zum Herstellen von hochwertigen Stählen gemäß der Erfindung wird das Behandeln einer Stahlschmelze in einer unter Unterdruck stehenden Pfanne in Gegenwart einer desoxydierenden Schlacke mit dem an sich bekannten Sauerstofffrischen von aus Schrott hergestellten Stahlschmelzen verbunden, indem die in einem Ofen aus Schrott hergestellte unfertige Stahlschmelze in die Pfanne übergeführt, hier mit praktisch reinem Sauerstoff behandelt und dann unter der desoxydierenden Schlacke dem Unterdruck ausgesetzt wird.
• Als desoxydierende Schlacken können z. B. solche verwendet werden, die den beim Feinen im elektrischen Lichtbogenofen verwendeten Schlacken entsprechen oder ähneln. Es empfiehlt sich, Schlacken zu verwenden, deren Komponenten bei den herrschenden Arbeitstemperaturen einen niedrigen Dampfdruck haben, Dadurch, daß bereits die unfertige Schmelze dem Schmelzofen entnommen und das Frischen mit Sauerstoff in einem einfachen Behälter, einer Pfanne, vorgenommen wird, erhöht sich die Ofenleistung, und das Mauerwerk des Einschmelzofens wird geschont. Weiterhin wird durch das Frischen in der Pfanne bei guter Temperaturbeherrschung eine Wärmereserve geschaffen, die ein Absinken der Schmelztemperatur auf ungünstig niedrige Werte, insbesondere ein Einfrieren während der Vakuumbehandlung, verhindert. Bei den infolge der Sauerstoffbehandlung hohen Temperaturen tritt eine starke Badbewegung im Unterdruckraum auf, so daß eine weitgehende Feinung hervorgerufen wird. Die auf diese Weise hergestellten Stähle oder Stahllegierungen sind in besonders großem Umfang-, frei von Verunreinigungen, welche die S tahleigenschaften, z. B. die Warmverformbarkeit, beeinträchtigen können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von hochwertigen Stählen durch Behandeln der Stahlschmelze in einer unter Unterdruck stehenden Pfanne in Gegenwart einer desoxydierenden Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Ofen aus Schrott hergestellte unfertige Stahlschnielze in die Pfanne übergeführt, hier mit praktisch reinem Sauerstoff behandelt und dann unter der desoxydierenden Schlacke dem Unterdruck ausgesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 545 166, 354 218; französische Patentschrift Nr. 992 654; USA.-Patentschrift Nr. 2 290 961; Zeitschrift für Metallkunde, 1944, S. 127 bis 130.