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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtungen zum automatischen Tränken von
Vieh, insbesondere von Kälbern,
mit einem Saugnuckel, der über
eine Versorgungsleitung mit einem Anmischbehälter für Flüssigfutter verbunden ist.
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Aus
DE 196 04 199 C1 ist
eine Vorrichtung zum automatischen Füttern von Kälbern bekannt. Die Vorrichtung
weist einen Futterstand auf, an dem über einen Saugnuckel Flüssigfutter
für die
Aufzucht von Kälbern
bereitgestellt wird. Bei dieser Vorrichtung wird in den Mischbehälter Warmwasser
eingetragen. Mit Hilfe eines Mischrotors wird die Flüssigkeit
in dem Mischbehälter
gerührt
und anschließend
durch Betätigung
eines Ventils über
eine Abgabeöffnung
abgelassen. Auf diese Weise wird eine Anlagerung von Flüssignahrung
in dem Anmischbehälter
vermieden.
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Solchen
Kälbertränken haben
sich in der Praxis bewährt,
jedoch spielen gesundheitliche Probleme bei großen Kälbergruppen von ungefähr 30 Tieren
eine erhebliche Rolle. Teilweise werden Krankheiten von einem Tier
auf das andere durch die gemeinsame Benutzung eines Saugnuckels übertragen.
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Aus
der
DE 1 65 70 63 A ist
eine Zuteilvorrichtung für
künstliches
Futter zur Ernährung
von Jungvieh bekannt. Bei der Zuteilvorrichtung wird der Zugang
zum Saugnuckel durch ein verstellbares Absperrorgan verhindert.
Eine Reinigung des Saugnuckels ist nicht vorgesehen.
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Aus
EP 0 310 193 A1 ist
ein verstellbarer Saugnuckel bekannt, der nach einer vorbestimmten Durchflußmenge in
eine Position hinter einer Wand zurückfährt. Der Zugang zu dem Saugnuckel
wird in der zurückgezogenen
Position durch eine Klappe versperrt. Zur Reinigung wird Reinigungsflüssigkeit durch
den Saugnuckel gepumpt.
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Aus
US 3204607 A ist
eine fahrbare Tränkstation
bekannt. Um die Übertragung
von Krankheiten zu verhindern, werden die Saugnuckel desinfiziert.
Zur Desinfektion sind unmittelbar über dem Saugnuckel Sprühdüsen angeordnet,
die über
eine Leitung mit einem separaten Desinfektionstank verbunden sind.
Die Desinfektionsleitung ist mit einer eigenen Desinfektionspumpe
versehen, die bestätigt wird,
wenn die mobile Tränkstation
von einer Position zur nächsten
vorbewegt wird.
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Aus
der
DE 2229806 A ist
eine Fütterungsvorrichtung
für Jungvieh
bekannt. Bei der Fütterungsvorrichtung
ist der Saugnuckel verschwenkbar angeordnet. In seiner Tränkposition
ist ein Hahn in der Versorgungsleitung zum Saugen von Flüssignahrung geöffnet, während in
der verschwenkten Position der Hahn in seiner Schließstellung
ist.
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Aus
DE 199 57 969 C1 ist
eine Vorrichtung zum Tränken
von Vieh bekannt. Die Vorrichtung besitzt eine Versorgungsleitung
und eine Abzweigungsleitung, die einen Verteilkopf für Reinigungsflüssigkeit
versorgt. Eine Pumpe pumpt Reinigungsflüssigkeit über die Abzweigleitungen zum
Verteilkopf. Um Reinigungsflüssigkeit
aus dem Saugnuckel zu pumpen, muß die Pumprichtung umgekehrt
werden und Reinigungsflüssigkeit
aus einer Vorratsleitung oder den Leitungen zum Verteilkopf zu dem
Saugnuckel gepumpt werden. Als nachteilig an der bekannten Lösung hat
sich herausgestellt, daß die
Umkehr der Pumprichtung aufwendig ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tränkvorrichtung bereitzustellen,
die mit einfachen Mitteln eine zuverlässige und sichere Reinigung des
Saugnuckels sowohl von innen als auch von außen zuläßt.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
dient zum automatischen Tränken
von Vieh, insbesondere von Kälbern,
mit einem Saugnuckel. Der Saugnuckel ist über eine Versorgungsleitung
mit einem Anmischbehälter
für Flüssigfutter
verbunden. Ferner ist die Vorrichtung mit mindestens einer Austrittsöffnung zum
Verteilen von Reinigungsflüssigkeit
auf den Saugnuckel versehen. Von der Versorgungsleitung geht eine
Abzweigungsleitung ab, die mit dem Saugnuckel und/oder der Austrittsöffnung für die Reinigungsflüssigkeit
verbunden ist. Dies umfaßt
die Möglichkeiten,
daß die
Abzweigleitung nur mit dem Saugnuckel, nur mit der Austrittsöffnung sowie
mit Saugnuckel und Austrittsöffnung
verbunden ist. Eine Pumpe zum Fördern
von Reinigungsflüssigkeit
aus der Versorgungsleitung ist in der Abzweigungsleitung vorgesehen.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Abzweigungsleitung und
der zugehörigen Pumpe
besteht darin, daß die
Pumpe Reinigungsflüssigkeit
aus der Versorgungsleitung pumpen kann und diese gleichzeitig über die
Austrittsöffnung
und den Saugnuckel selbst austritt. Es findet also ohne Umkehr der
Pumprichtung eine Reinigung des Saugnuckels von innen und von außen statt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung gabelt sich die Abzweigleitung in
mindestens zwei Leitungsbereiche auf, von denen ein erster zur Austrittsöffnung und
der zweite zum Saugnuckel führt.
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Die
Abzweigleitung teilt sich in den ersten und den zweiten Leitungsbereich
auf, von denen aus die Reinigung des Saugnuckels von innen und/oder von
außen
erfolgen kann. Um eine Reinigung des Saugnuckels lediglich von außen vorzunehmen,
ist in dem zweiten Leitungsbereich ein stellbares Ventil vorgesehen.
Ist dieses Ventil geschlossen, so tritt die geförderte Reinigungsflüssigkeit
lediglich über
den ersten Leitungsbereich aus und reinigt den Saugnuckel von außen. Ist
das Ventil im zweiten Leitungsbereich geöffnet, so tritt die Reinigungsflüssigkeit
sowohl über
den Saugnuckel als auch über
die Austrittsöffnung
aus und bewirkt somit eine Reinigung sowohl von innen als auch von
außen.
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Zur
Versorgung des Saugnuckels mit flüssiger Nahrung mündet die
Versorgungsleitung in den zweiten Leitungsbereich zwischen Ventil
und Saugnuckel. Im Betrieb als Tränke, ist das Ventil in dem zweiten
Leitungsbereich geschlossen und verhindert so, daß das Tier
Reinigungsmittel oder Nahrung über die
Abzweigleitung ansaugt.
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Zur
Steuerung der abgegebenen Nahrungsmenge ist die Versorgungsleitung
mit einem stellbaren Milchventil zwischen dem Anschluß der Abzweigleitung
und der Verbindung mit dem zweiten Leitungsbereich der Abzweigleitung
vorgesehen. Das Milchventil sperrt die Versorgung mit flüssigem Nahrungsmittel
ab, wenn das Vieh über
den Saugnuckel saugt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Abzweigleitung mit einem
Abfluß versehen. Über den Abfluß kann kalte
Milch aus der Leitung oder Spülwasser
der Milchzuführung
abfließen.
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Um
den Zu- und Rückfluß von Reinigungsflüssigkeit
zu verhindern, ist in der Abzweigungsleitung zwischen Pumpe und
Gabelung der Leitungsbereiche ein Spülventil vorgesehen. In seiner
geschlossenen Position sperrt das Spülventil die Abzweigungsleitung
und verhindert so, daß Flüssigkeit
zu der Austrittsöffnung
und über
den Saugnuckel gepumpt wird.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist es ebenfalls möglich, ein
Ventil in dem ersten Leitungsbereich vorzusehen, zwischen der Gabelung
der Leitungsbereiche und der Austrittsöffnung. Dieses Ventil ermöglicht es,
die Reinigungsflüssigkeit
nicht über die
Austrittsöffnung,
sondern ausschließlich über den Saugnuckel
zu leiten.
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Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einer verstellbaren Abschirmeinrichtung versehen, die den Saugnuckel
für das
Vieh abschirmt.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird ebenfalls durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen aus Anspruch
11 gelöst.
Eine Absperreinrichtung für
den Saugnuckel besitzt ein oder mehrere schwenkbar gelagerte Schutzplatten
als Absperrelemente, die in einer geschlossenen Position den Zugang
zum Saugnuckel versperren. Die erfindungsgemäße Absperreinrichtung kann
auch bei einer Tränkvorrichtung nach
einem der Ansprüche
1 bis 9 eingesetzt werden. Bevorzugt sind als Absperrelemente zwei Schutzplatten
vorgesehen, die symmetrisch zum Saugnuckel angeordnet sind und in
der geschlossenen Position mit ihren Enden aneinander anliegen. Die
Ausbildung des Absperrelements ermöglicht mit einfachen Mitteln
einen sicheren Schutz für
das Vieh vor der Reinigungsflüssigkeit.
Als besonders vorteilhaft erweist sich, daß die Absperrelemente nach
außen
aufklappen und nicht in die Tränkvorrichtung
hineinreichen.
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Bevorzugt
sind diese Schutzplatten über eine
Getriebeeinrichtung aneinander gekoppelt. Jede Schutzplatte ist
mit einer Welle versehen, die über ein
Zahnrad angetrieben wird.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist eines der Zahnräder mit
mindestens einem Endschalter zur Begrenzung der Bewegung versehen,
wobei die Zahnräder
miteinander in Eingriff stehen. Eines der Zahnräder wird von einem Antrieb
betätigt,
so daß die
Schutzplatten sich synchron zueinander bewegen.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung des Tränkestands
wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
schematische Aufsicht auf den Tränkestand
und
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2 eine
schematische Seitenansicht des Tränkestands.
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1 zeigt
einen Tränkestand 10 mit
einem Saugnuckel 12. Der Saugnuckel 12 ist frei
hervorstehend am Grund einer Vertiefung 14 angeordnet.
In 1 sind die Schutzbleche 16 in ihrer geschlossenen
Position dargestellt. Die freien Enden 18 und 20 liegen
in dieser Position aneinander an. Schwenkbar gelagert sind die Schutzbleche 16 um
die Achsen 22 und 24.
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Wie
aus der Seitenansicht in 2 ersichtlich, ist jedes Schutzblech 16 an
einer Welle 26 gehalten. Das Ende der Welle 26 ist
mit einem Zahnrad 28 versehen. Die Zahnräder der
beiden Schutzbleche stehen kämmend
miteinander in Eingriff. Zahnrad 28 wird von dem Antriebsmotor 30 über ein
Ritzel oder dergleichen betätigt.
Das Zahnrad 28 ist mit Endschaltern versehen, die die geöffnete und
geschlossene Position der Schutzbleche anzeigen.
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Über eine
Versorgungsleitung 32 wird der Tränkestand mit Milch und Spülwasser
versorgt. Von der Versorgungsleitung 32 ab geht die Abzweigungsleitung 34 mit
einer Pumpe 36. In Förderrichtung
der Pumpe 36 ist ein verschließbares Spülventil 28 vorgesehen.
Die Abzweigleitung 34 läuft
weiter und mündet
in den Spülkopf 40.
Der Spülkopf 40 ist
mit Sprühdüsen (nicht
dargestellt) ausgestattet, die die Reinigungsflüssigkeit auf den Saugnuckel 12 richten. Von
der Abzweigleitung 34 ab geht ein zweiter Leitungsabschnitt 42,
der zum Saugnuckel 12 führt.
In dem Leitungsabschnitt 42 ist ein Ventil 44 zur
Nuckelspülung
innen angeordnet. Ein erster Leitungsabschnitt 46 führt zu dem
Spülkopf 40.
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In
der Versorgungsleitung 32 ist nach der Mündung der
Abzweigungsleitung 34 und vor dem Eintritt des zweiten
Leitungsabschnitts 42 ein Milchventil 47 vorgesehen.
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Von
der Pumpe 36 geht eine Abflußleitung 48 ab, die über ein
Abflußventil 50 geöffnet und
geschlossen werden kann. In der Vertiefung für den Saugnuckel 12 ist
ein Abfluß 52 für Spülwasser
vorgesehen, das von dem Saugnuckel 12 und den Schutzblechen 16 abtropft.
Um ein Herauslaufen der Reinigungsflüssigkeit in den Tierbereich
zu verhindern, ist der Nuckelbereich mit einem Vorsprung 54 umgeben.
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Während der
Reinigung sind Abflußventil 50 und
Milchventil 47 geschlossen, während das Spülventil 38 sowie
das Ventil zur Nuckelspülung 44 geöffnet sind.
Die Pumpe 36 läuft
und saugt aus dem Anmischbehälter
des Tränkeautomaten
Spülwasser, eventuell
mit Reinigung- oder Desinfektionszusatz an. Dieses wird dann durch
den Spülkopf 40 auf
den Nuckel und durch das Ventil für die Nuckelspülung in das Nuckelinnere
geschickt. Über
die Öffnungen
an der Nuckelspitze entweicht das Spülwasser.
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Nach
der Reinigung mit Zusatz erfolgt eine Klarwasserspülung, um
das Reinigungsmittel zu entfernen. Am Ende der Reinigung stoppt
die Pumpe und das Ventil für
die Spülung 38 sowie
das Ventil für die
Nuckelspülung 44 schließen. Für den Ablauf
des Spülwassers
kann das Abflußventil 50 geöffnet werden.
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Nach
der Reinigung werden die Schutzbleche 16 geöffnet, so
daß ein
Kalb mit Anrecht wieder Milch saufen kann.
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Beim
Reinigungsvorgang ist es ebenfalls möglich, daß das Ventil 44 geschlossen
bleibt, so daß der
Nuckel lediglich von außen
gespült
wird. In einer vereinfachten Ausgestaltung entfällt das Ventil für die Nuckelspülung innen 44,
so daß stets
der Nuckel im Innen- und im Außenbereich
gespült
wird. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung ist es möglich, das
Ventil für
die Spülung
nahe dem Spülkopf anzuordnen,
so daß wahlweise
Nuckelinneres und Nuckeläußeres gereinigt
werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Schutzbleche 16 aus durchsichtigem
Kunststoff herstellt, so daß das
Kalb und der Landwirt den Reinigungsvorgang des Saugnuckels beobachten
können.
Auch ist bevorzugt der Antriebsmotor 30 so schwach ausgelegt,
daß sich weder
Kalb noch Landwirt verletzen können,
falls Maul bzw. Hand zwischen die sich schließenden Schutzbleche gelangt.