-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Halbleiterbauteilen mit Durchkontaktierung,
die auf einem Substrat einoder beidseitig funktionelle Elemente
und mindestens eine metallische Kontaktstelle aufweisen.
-
Die Erfindung bezieht sich allgemein
auf Halbleiterbauteile mit integrierter Schaltungselektronik. Zweckmäßige Anwendungen
umfassen alle Gebiete, in denen eine hohe Dichte elektrischer Kontakte
benötigt
wird oder wo beide Seiten des Substrates spezifische Funktionen
erfüllen,
wie z.B. bei Sensoren.
-
Technologische Fortschritte in der
Mikroelektronik sind in der Regel mit einer höheren Integrationsdichte der
Komponenten verbunden. Die Verkleinerung der lateralen Abmessungen
der Komponenten ist dabei gewöhnlich
mit einer insgesamt höheren Anzahl
von Kontakten pro Fläche
verknüpft.
Obwohl die Vorderseite von Halbleitersubstraten, auf denen normalerweise
elektronische Schaltkreise angeordnet werden, einen vergleichsweise
geringen und entsprechend kostbaren Platz enthält, wird die Rückseite
des Substrates häufig
gar nicht oder in wesentlich geringerem Umfang genutzt. Die Schaffung
von elektrischen Kontakten zwischen Vorder- und Rückseite eines
Halbleitersubstrats ist daher ein drängendes Problem, zu dem unterschiedliche
Lösungsansätze existieren.
-
Generell kann zwischen drei Gruppen
von Kontakten zwischen Vorderund Rückseite unterschieden werden:
1) Verbindungen, welche das Gehäuse
des Chips mit einbeziehen 2) Elektrische Kontakte, die über die
Kante oder im Bereich der Kante des Chips auf die Rückseite
geführt
werden 3) Durchkontaktierung in Form von mit Metall beschichteten oder
gefüllten
Löchern Elektrische
Kontakte, die zum ersten Typ gehören,
werden üblicherweise
hergestellt, indem metallische Bereiche des Substrats mit Hilfe
von Kontaktstiften oder Drähten
mit Leiterbahnen, die sich auf oder im Gehäuse befinden, verbunden werden.
Diese Methode kann auf die Vorder- wie auf die Rückseite des Substrates angewendet
werden. Sie bedingt allerdings einen erhöhten Aufwand bei der Handhabung
der Kontaktierung sowie bei der Prozessierung des Gehäuses. Außerdem ist
diese Methode auf vergleichsweise niedrige Kontaktierungsdichten
beschränkt.
Beispiele für
solche Systeme sind in der
US 5
.817.530 und der
US 2001 .0016.369 zu finden.
-
Die zweite Gruppe von Kontaktierungsverfahren
beinhaltet Leiterbahnen, die über
die abgeschrägte
Kante des Substrates zur Rückseite
geführt werden,
wie dies aus
US 4 .992.847
bekannt ist.
-
Bei beiden Gruppen ist die Gesamtzahl
der möglichen
Kontaktierungen zwischen Vorder- und Rückseite des Substrats begrenzt
durch den Umfang des Chips (d.h. die Zahl verfügbarer Kontakte wächst linear
mit den Dimensionen des Chips), während die Zahl der Komponenten
mit der verfügbaren
Fläche wächst (d.h.
quadratisches Wachstum mit den Chipdimensionen). Bei steigender
Integrationsdichte sind daher mit diesen Verfahren immer weniger
Kontakte pro Komponente realisierbar.
-
Die dritte Gruppe – die Fertigung
von elektrisch leitfähigen
Verbindungen durch das Substrat hindurch – bietet die größte Flexibilität für den Chipentwurf
und ermöglicht
eine weitere Miniaturisierung der Komponenten.
-
Eine Methode zur Fertigung einer
solchen leitfähigen
Verbindung ist das Bohren von Löchern mittels
intensiver Laserstrahlung, wobei das entstandene Loch nachfolgend
metallisch gefüllt
wird. Ausführungsformen
eines solchen Systems werden in US. 4.348.253 oder
US 6 .294.837 beschrieben. Auch die
US 6,110,825 beschreibt
ein Verfahren, bei dem Löcher
mit Laserstrahlung hergestellt werden. Dabei wird eine metallische
Maskierungsschicht zunächst mit
Standardverfahren der Lithographie strukturiert. Nach der großflächigen Bestrahlung
mit Laserlicht bei der im nicht maskierten Bereich Material abgetragen
wird, muss die Maskierungsschicht wieder entfernt werden.
-
Eine weitere Methode zur Ausführung solcher
Löcher
für Durchkontaktierungen
ist das Nutzen von Trockenätzverfahren
wie z.B. Reaktivionenätzen (RIE,
reactive ion etching). Eine entsprechende Ausführungsform wird in
US 4
.978.639 beschrieben.
In der
DE 198 53 703
A1 werden Kontakte, die durch eine metallische Beschichtung
von Sacklöchern
auf der Vorderseite des Substrates erzeugt werden, durch rückseitiges
Dünnen
des Substrates freigelegt.
-
Die Metallisierung vorhandener Löcher kann durch
eine Reihe von Verfahren erreicht werden. U.a. geeignet sind dafür das Füllen durch
geschmolzenes Lot (
EP 1091202 ),
Verfahren der Dünnschichttechnologie,
wie Abscheiden durch Verdampfen, Bestäuben oder durch chemische Gasphasenepitaxie
(CVD, chemical vapour deposition) sowie galvanische Verfahren (
US 4 .842.699,
US 4 .978.639). Das Verfahren gemäß der
US 4,978,639 wird von der
Vorderseite aus durchgeführt
und von der Rückseite
wird ein mechanisches Abtragen von Material durchgeführt, um die
Metallkontakte freizulegen. Durch die galvanische Abscheidung wird
lediglich eine dünne
Schicht aufgetragen, die die Durchgangslöcher nicht ausfüllt.
-
Jede dieser Methoden hat spezifische
Vor- und Nachteile. So ist das Füllen
der Löcher
mit Lot zwar eine vergleichsweise kostengünstige Methode, aber erheblicher
Aufwand muss dabei betrieben werden, um sicher zu stellen, dass
das Lot die Löcher vollständig füllt und
einen Kontakt zur Vorderseite herstellt.
-
Die Abscheidung von leitfähigen Schichten mit
Bedampfen, Bestäuben
oder mittels CVD-Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass deren Leitfähigkeit aufgrund
der geringen Schichtdicke unter Umständen nicht ausreicht. Solche
Verfahren werden in mehreren Patentschriften beschrieben (
US 6
.352.923 oder
US 6
.110.825 ).
Die zusätzlich
notwendige Strukturierung der Metallschichten, die erforderlich
ist, um die Kontakte auf der Rückseite
voneinander zu trennen, erhöht
jedoch die Prozesskosten und ist aufgrund der dreidimensionalen
Struktur der Substratrückseite
technologisch sehr anspruchsvoll.
-
Die bislang existierenden Techniken
für eine Durchkontaktierung
von Halbleitersubstraten besitzen mehrere Nachteile. Laserbohnen
wird meist seriell eingesetzt, d.h. Loch für Loch wird einzeln gebohrt,
was bei einer größeren Zahl
von Löchern
zu unvertretbar hohen Prozesszeiten führt. Bei paralleler Prozessierung,
wie in der
US 6
.110.825 beschrieben,
erhöht
das zusätzliche
Aufbringen, Strukturieren sowie nachheriges Entfernen einer metallischen Maskierungsschicht
ebenfalls den Aufwand. Dazu entstehen bei der Laserprozessierung
relativ raue Seitenwände,
die höhere
Anforderungen an die elektrische Isolierung des Kontaktes zum Substrat
stellen. Ferner treten an den Lochrändern Rückstände (Debris) auf, die wieder
entfernt werden müssen. Auch
das mechanische Dünnen
von Substraten ist für
die weitere Prozessierung problematisch, da es zur Bildung von Partikeln
führen
kann.
-
Bei der Herstellung von Durchkontaktierungen
ist auch zu berücksichtigen,
dass die Halbleiterbauelemente in der Regel nach dem CMOS-Verfahren
gefertigt werden. Die CMOS-Technologie wird in „Technologie hoch integrierter
Schaltungen" von D. Widmann, H. Maden, N. Friedrich, Springer Verlag Berlin,
1988, S. 274–291
beschrieben.
-
CMOS-Elektronik ist allgemein charakterisiert
durch eine Anzahl dielektrischer Schichten, durch dotierte und undotierte
Bereiche des Halbleiters sowie metallische Leiterbahnen, die jeweils
in mehreren unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein können. Die
Isolation metallischer Leiterbahnen und Kontaktflächen wird
normalerweise mit Schichten aus Siliziumoxid, Siliziumnitrid, dotiertem
Glas oder Spin-on-Glass
vorgenommen.
-
Die meisten bislang vorgeschlagenen
Verfahren sind unverträglich
bezüglich
auf dem Substrat bereits existierender elektrischer Schaltungen,
insbesondere dann, wenn diese auf CMOS-Prozessen beruhen. Häufig werden
bei der Fertigung der Durchkontaktierung Hochtemperaturprozesse
zur Passivierung bzw. Isolation eingesetzt (z.B. Nassoxidation, CVD),
die eine Zerstörung
bestehender CMOS-Elektronik
bewirken würden.
Andererseits sollte auch eine Fertigung der Durchkontaktierung vor
der Prozessierung der Elektronik ausgeschlossen werden, da die bei
der CMOS-Prozessierung benötigten
hohen Temperaturen von über
1000° die
vorhandenen Metallkontakte zerstören
würden.
-
Die
DE 198 46 232 A1 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung eines Halbleiterbauelements mit Rückseitenkontaktierung,
das mittels CMOSkompatibler Standard-Halbleitertechnologien durchführbar sein
soll. Hierzu wird das Substrat, das fertig prozessierte Schaltungsstrukturen aufweist,
mittels nasschemischen Ätzen
oder mechanischen oder chemomechanischen Schleifen bearbeitet. Ein
Zugang zu den Kontaktbereichen auf der Vorderseite des Substrats
wird dann mit Hilfe eines weiteren nasschemischen Ätzschrittes
erreicht.
-
Das nasschemische Ätzen von
Löchern durch
das Substrat hindurch ist zwar eine saubere, und mit den anderen
Prozessschritten in der Regel verträgliche Methode, jedoch ist
die Packungsdichte der elektrischen Verbindung geometrisch begrenzt durch
die inhärente
Neigung der Seitenwände
des Loches. Dieses Verfahren kann also nur bei Fällen eingesetzt werden, in
denen eine vergleichsweise geringe Anzahl von Durchkontaktierungen
pro Flächeneinheit
benötigt
wird.
-
Nach dem Öffnen der Ätzgrube wird auf die Rückseite
des Halbleitersubstrats und gleichzeitig auf die Seitenwände der Ätzgrube
eine Isolierschicht aufgebracht, in die im Anschlussbereich eine
Kontaktierungsöffnung
erzeugt wird. Abschließend
wird eine Metallisierungsschicht aufgebracht, die in Kontakt zu dem
Anschlussbereich ist.
-
Ausgehend von der
DE 198 46 232 A1 liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Durchkontaktierungen bereitzustellen, das auf einfache Weise eine
große
Packungsdicke der Kontaktierungen ermöglicht und insbesondere CMOS-kompatibel
sein soll.
-
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren
zur Herstellung eines Halbleiterbauteils mit Durchkontaktierung,
das auf einem Substrat einoder beidseitig funktionelle Elemente
und mindestens eine metallische Kontaktstelle aufweist, mit folgenden
Verfahrensschritten gelöst:
- a. das Halbleiterbauteil wird nach einem bekannten
Verfahren hergestellt,
- b. von der Rückseite
des Substrates her wird unter der Kontaktstelle ein Loch geätzt,
- c. dieses Loch wird mit einer Isolierschicht ausgekleidet,
- d. die Isolierschicht wird unter der Kontaktstelle entfernt
und
- e. durch Aufbringen eines metallischen Materials wird eine elektrische
Verbindung zur Rückseite des
Substrates hergestellt,
wobei im Schritt b. das Loch mit
sich senkrecht zur Substratebene erstreckenden Lochseitenwänden bis zur
Unterseite der metallischen Kontaktstelle mittels eines Trockenätzverfahrens
eingebracht wird, im Schritt d. die Kontaktstelle mittels eines
Trockenätzverfahrens
freigelegt wird und im Schritt e. das Loch galvanisch mit dem metallischen
Material, vorzugsweise vollständig,
gefüllt
wird.
-
Die Kontaktstelle kann auf oder in
dem Halbleiterbauteil bereits vorhanden sein und durch einen Kontaktbereich
oder eine Leiterbahn gebildet werden. Als Kontaktstelle kommt jeder
metallische Bereich in Frage, der einen elektrischen Anschluss eines
Schaltkreises darstellt. Es ist auch möglich, diese Kontaktstelle
vorzugsweise vor dem rückseitigen Ätzen herzustellen.
-
Das Verfahren erlaubt die Fertigung
von elektrischen Kontakten zwischen Vorder- und Rückseite
eines Halbleitersubstrates, wobei jede dieser Seiten wiederum funktionelle
Elemente mit elektrischen Kontakten, wie z. B. elektronische Schaltkreise,
optoelektronische Bauelemente, Sensoren oder Aktuatoren enthalten
kann.
-
Vorzugsweise wird das Halbleiterbauteil nach
dem CMOS-Verfahren hergestellt. Dies ist möglich, weil die Verfahrensschritte
zur Herstellung der Durchkontaktierung CMOS-kompatibel sind.
-
Vorzugsweise wird zwischen den Schritten
a und b auf die Rückseite
des Substrates eine Maskierungsschicht aufgebracht, in der unterhalb
der Kontaktstelle ein Fenster geöffnet
wird. Das für
die Maskierungsschicht verwendete Material sollte eine hohe Selektivität zum Substratmaterial
im nachfolgenden Ätzschritt
aufweisen, d.h. die Ätzrate
der Maskierungsschicht muss sehr gering im Verhältnis zum Substratmaterial
sein. Bevorzugt wird Siliziumoxid verwendet, das in einem CVD-Prozess
bei niedrigen Temperaturen aufgebracht wird. Die Maskierungsschicht
kann auch aus einer Kombination mehrerer Lagen bestehen, z. B. aus
mindestens einer Lage Siliziumoxid und mindestens einer Lage Photolack,
die vorzugsweise auf. der Siliziumouxidlage aufgebracht ist.
-
Die Herstellung von tiefen Löchern mit
geringem Durchmesser und nahezu senkrechten Seitenwänden mittels
Trockenätztechniken
hat den Vorteil, dass durch das große Verhältnis von Höhe zu Durchmesser (Aspektverhältnis) eine
besonders große
Flächendichte
von elektrischen Kontakten ermöglicht wird.
Geeignete Trockenätzprozesse
umfassen reaktives Ionenätzen
(RIE) unter Verwendung entweder zyklischer oder kontinuierlicher
Prozesse. Kombinationen von anisotropen und isotropen Ätzprozessen können verwendet
werden.
-
Die Auskleidung des Loches mittels
einer Isolier- oder Passivierungsschicht erfolgt vorzugsweise konformal,
was bedeutet, dass die Schicht die Boden- und Wandflächen des
Lochs vollständig
bedeckt. Bei diesem Vorgang wird gegebenenfalls auch die Substratrückseite
mit der Isolierschicht versehen.
-
Die Isolierschicht kann wiederum
aus einer oder aus mehreren individuellen Lagen bestehen, die das
Substrat elektrisch von der Durchkontaktierung trennen und gleichzeitig
verhindern, dass metallische Ionen, die bei der galvanischen Beschichtung
des Loches vorhanden sind, in das Substrat oder existierende elektronische
Schaltkreise eindiffundieren. Der Beschichtungsprozess der Isolationsschicht
muss so gewählt
werden, dass Wand und Boden des Lochs mit einer durchgehenden dielektrischen
Schicht ohne Defekte bedeckt werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die Isolierschicht aus einer einzelnen Siliziumoxidlage
oder aus mehreren Lagen. Die Isolatorschicht kann allgemein aus
Oxidverbindungen bestehen. Es kann auch eine Kombination von mindestens einer
Siliziumoxidlage und mindestens einer Siliziumnitridlage verwendet
werden. Vorzugsweise wird die Isolierschicht mit plasmaangeregter
Gasphasenabscheidung (PEVCD, plasma enhanced vapor deposition) abgeschieden.
Vorteilhafterweise liegt die Dicke der abgeschiedenen Isolierschicht
zwischen 0,5 μm und 5 μm, insbesondere
zwischen 1 μm
und 3 μm.
-
Um die Isolierschicht am Boden des
Lochs zu entfernen, gleichzeitig aber die Seitenwände in Takt
zu lassen, werden hier anisotrope Trockenätztechniken (RIE) bevorzugt.
Besonders geeignet sind zyklische Prozesse, die mit einer Seitenwandpassivierung
arbeiten. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Trockenätzprozess
mit Fluorchemie benutzt.
-
Ein wesentlicher Vorteil besteht
darin, dass sowohl für
die Herstellung des Lochs als auch für das Entfernen der Isolierschicht
unter der Kontaktstelle jeweils Trockenätzverfahren eingesetzt werden.
Es kann daher dieselbe Maskenschicht verwendet werden, die bereits
für das
Ausführen
des Schrittes b. erforderlich ist, wodurch das gesamte Herstellungsverfahren
vereinfacht wird.
-
Das Loch wird mit Hilfe galvanischer
Prozesse vorzugsweise vollständig
mit dem metallischen Material gefüllt. Das galvanische Verfahren
wird bevorzugt nur mit einem Kontakt am Boden des Loches durchgeführt, um
ein Wachstum an den Seitenwänden
des Lochs zu verhindern, was unweigerlich zu einem frühen Zuwachsen
und damit zu Kavitäten
in Löchern
mit hohem Aspektverhältnis
führen
würde.
-
Der galvanische Prozess kann mit
Kupfer, Nickel, Nickeleisenlegierung oder ähnlichen Legierungen durchgeführt werden,
wobei die Kupferabscheidung u.a. wegen seiner geringen internen
mechanischen Spannungen bevorzugt wird. Der Abscheideprozess kann
so gesteuert werden, dass der Metallkörper über die rückseitige Oberfläche des Substrats
hinausragt und damit zum Kontaktieren mittels der bekannten Bondprozesse
benutzt werden kann.
-
Wenn das Halbleiterbauteil noch keine
geeignete Kontaktstelle aufweist, kann diese vorzugsweise mit folgenden
Schritten erzeugt werden:
- x. Ätzen eines
Lochs von der Vorderseite eines Substrates in einen vorhandenen
metallischen Kontaktbereich und
- y. Auskleiden des Loches mit einer leitfähigen Schicht.
-
Vorzugsweise wird der Schritt x.
mit einem selektiven nass- oder trockenchemischen Ätzverfahren
durchgeführt.
-
Das Auskleiden des Lochs im Schritt
y. erfolgt vorzugsweise mit einer Metallschicht, die auch als galvanischen
Startschicht dienen kann.
-
Diese leitfähige Schicht kann wiederum
aus einzelnen oder mehreren Lagen bestehen. Sie sollte gleichzeitig
eine elektrische Verbindung zum vorhandenen Kontaktbereich herstellen.
-
Für
eine galvanische Startschicht geeignete Materialien sind Metalle
aus der Gruppe Aluminium, Titan, Kupfer, Wolfram, Silber und Platin.
-
Für
die Abscheidung der Metallschicht werden solche Verfahren bevorzugt,
die eine konformale, d.h. gleichmäßige Bedeckung aller Flächen ermöglichen,
wie z.B. Bestäuben,
Bedampfen bei erhöhtem
Umgebungsdruuck oder CVD bei niedrigen Temperaturen. Die Schichtdicke
und die inneren mechanischen Spannungen der abgeschiedenen Schicht
sind so zu wählen,
dass die Metallschicht die nachfolgenden Prozessschritte, insbesondere
das Ätzen
und das Füllen
des Loches von der Rückseite des
Substrats, ohne Schaden übersteht.
Eine gestäubte
Aluminiumschicht mit einer Dicke von 100 nm, insbesondere einigen
100 nm bis 1 μm
ist bevorzugt.
-
Die verwendeten Bezeichnungen Vorderseite
und Rückseite
des Substrats bedeuten nicht, dass irgendwelche funktionellen Elemente
zwingend einer Seite zugewiesen sind.
-
Ein genereller Vorteil der Durchkontaktierung von
Halbleiterelementen nach diesem Verfahren ist der weite Anwendungsbereich,
der durch ein Prozessschema ermöglicht
wird, welches konsequent Massenverfahren benutzt und raue Prozessumgebungen
vermeidet. Insbesondere wird eine besonders einfache Prozessfolge
dadurch erreicht, dass eine einzige Maskenschicht gleichzeitig für die Ausformung
des Lochs, für
die Öffnung
des Kontaktfensters am Boden des Lochs wie auch für die Erzeugung des
metallischen Leiters im Loch benutzt wird. Dies führt zu erheblichen
Einsparungen von Prozessschritten.
-
Zusätzlich wird die Strukturierung
von leitfähigen
und isolierenden Schichten auf der Rückseite des Substrats mit seiner
vorhandenen dreidimensionalen Topologie vermieden, die technisch
sehr anspruchsvoll und unvermeidlich im Zusammenhang mit der Verwendung
anderer Technologien erforderlich ist. Das Verfahren ist daher auch
vorteilhaft für eine
höhere
Ausbeute bei der Fertigung von Halbleiterbauteilen. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung ist die geringe Länge und massive Ausführung der
Durchkontaktierung, wodurch eine mögliche Abschwächung und
Signalverzögerung
aufgrund zu geringerer elektrischer Leitfähigkeit vermieden werden.
-
Die Erfindung ist auf die Nutzung
in einem breiten Anwendungsbereich ausgerichtet, insbesondere dort,
wo empfindliche Elektronik durch das Substrat hindurch kontaktiert
werden soll, um eine höhere
Bauteildichte zu erreichen. Die Erfindung ist anwendbar auf verschiedene
Substratmaterialien, wie z.B. Silizium, Germanium, Galliumarsenid,
Indiumphosphid, Siliziumcarbid, usw., wobei beidseitig polierte
Siliziumwafer bevorzugt werden. Die Wafer können dabei eine beliebige Dotierung
besitzen.
-
Vorteilhafte Anwendungsbereiche finden sich
generell in der Mikroelektronik, insbesondere wenn eine hohe Flächendichte
von entsprechenden Kontakten benötigt
wird, daneben aber auch in der Mikrosensorik und -Aktorik. Obwohl
Sensor- und Elektronikfertigung viele ähnliche Verfahren benutzen,
wird eine Kombination vielfach durch gegenseitig nicht verträgliche Prozessschritte
behindert. Das führt
in der Regel dazu, dass die Elektronik und Sensorik in vollständig getrennten
Verfahren hergestellt werden. Die Erfindung ist daher auch besonders
zur Integration von Mikrosensoren und Mikroelektronik geeignet.
-
Zwei beispielhafte Ausführungsformen
werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert.
-
In den 1a–1h und 2a–2f werden die wichtigsten
Verfahrensschritte im Prozessschema in Bezug auf die Erfindung mit
Hilfe von Schemazeichnungen erläutert.
Gleiche oder ähnliche
Teile sind dabei jeweils gleich bezeichnet und mit identischen Nummern
versehen.
-
1a zeigt
ein Substrat 1, dessen Vorderseite mit einer Isolatorschicht 2 beschichtet
ist, auf der wiederum eine Metallschicht mit einem Kontaktbereich 4 angebracht
ist. Die über
der Isolatorschicht aufgebrachte Passivierungsschicht 3 gibt
ein Fenster mit Zugang zur Kontaktfläche 4 frei.
-
1b zeigt
das Substrat 1, nachdem in dem Kontaktbereich 4 und
in der Isolatorschicht 2 ein Fenster 30 zur Oberfläche des
darunter liegenden Substrats eingebracht wurde.
-
1c zeigt
eine zusätzliche
leitfähige Schicht 10,
die so strukturiert ist, dass sie einen Teil der Kontaktfläche 4 überdeckt.
Zusätzlich
wird die Rückseite
des Substrats 1 mit einer Maskierungsschicht 20 beschichtet.
-
1d zeigt
das Substrat 1 nach Öffnen
eines Fensters 31 in der Maskierungsschicht 20.
Ferner ist ein Loch 32 senkrecht zu den beiden Oberflächen des
Substrats eingebracht, das bis auf die Isolatorschicht 2 und
die leitfähige
Schicht 10 heranreicht.
-
1e zeigt
das Substrat 1, nachdem dessen Rückseite und das vorhandene
Loch 32 mit einer Isolierschicht 21 ausgekleidet
wurde.
-
1f zeigt
das Substrat 1 nach Öffnen
eines Kontaktfensters am Boden des Lochs 32.
-
1g zeigt
das Substrat 1 nach Beschichtung der Vorderseite mit einem
Metallfilm 11 zur gemeinsamen Kontaktierung aller Kontaktflächen für die nachfolgende
Galvanik. Das Loch ist mittels eines galvanischen Verfahrens mit
einem metallischen Material 22 gefüllt.
-
1h zeigt
das fertiggestellte Halbleiterbauteil nach Entfernung des Metallfilms 11 auf
der Vorderseite des Substrats 1.
-
2a zeigt
ein Substrat 1 mit funktionellen Elementen 5, 9 auf
Vorder- und Rückseite,
die jeweils mit Leiterbahnen und Kontaktbereichen 4, 8 verbunden
sind, welche wiederum mittels Isolatorschichten 2a, b, 6 vom
Substrat elektrisch getrennt und von Passivierungsschichten 3, 7,
die ein Fenster auf den Kontaktbereichen 4, 8 freigeben,
bedeckt sind.
-
2b zeigt
das Substrat 1, nachdem auf dessen Vorderseite eine leitfähige Schicht 10 durch den
Kontaktbereich 4 sowie die Isolatorschichten 2a, 2b hindurch
auf die Oberfläche
des Substrats abgesenkt wurde. Die Rückseite des Substrates 1 ist
mit einer Maskierungsschicht 20 beschichtet, in der ein Fenster 31 geöffnet wird,
dessen Position mit der gegenüberliegenden
leitfähigen
Schicht 10 korrespondiert. Durch dieses Fenster 31 werden
auch die darunterliegenden Metall- 8 und Isolatorschichten 6 geöffnet.
-
2c zeigt
das Substrat 1 nach Ätzen
des Lochs 32, wobei die Isolatorschicht 2b und
die leitfähige
Schicht 10 als Ätzstopp
fungieren.
-
2d zeigt
das Loch 32 nach der Auskleidung einer Isolierschicht 21 aus
dielektrischem Material. Die Isolierschicht 21 wird am
Boden des Lochs 32 wieder entfernt, um die leitfähige Schicht 10 freizulegen.
-
2e zeigt
das Substrat nach der Beschichtung der Vorderseite mit einem Metallfilm 11 zur
gemeinsamen Kontaktierung aller Kontaktflächen für die nachfolgende Galvanik.
Das Loch ist mittels eines galvanischen Verfahrens mit einem metallischen
Material 22 gefüllt,
so dass ein elektrischer Kontakt zu vorbestimmten Kontaktbereichen 33 der leitfähigen Schicht 8 auf
der Rückseite
des Substrats hergestellt wird.
-
2f zeigt
das fertiggestellte Halbleiterbauteil nach Entfernung des Metallfilms 11.
-
Die Erfindung soll zunächst anhand
eines vereinfachten Systems beschrieben werden, das aus einem Substrat 1 besteht,
das mit einer Isolatorschicht 2 beschichtet ist (1a). Die Isolatorschicht 2 kann
dabei aus einer oder auch aus mehreren individuellen Lagen mit isolierenden
Eigenschaften bestehen, die z.B. Siliziumoxid, Siliziumnitrid, dotiertes Silikatglas,
Spin-on-Glass, Polyimid oder ähnliches enthalten.
-
Auf der Substratoberfläche sind
funktionelle Elemente enthalten (nicht gezeigt), die mittels metallischer
Leiterbahnen mit einem Kontaktbereich 4 verbunden sind.
Dieser Kontaktbereich 4 muss eine Größe entsprechend dem Durchmesser
der nachfolgenden Durchkontaktierung besitzen. Leiterbahnen und
Kontaktbereich können
ferner mit einer Passivierungsschicht 3 bedeckt sein, die
wiederum aus einer oder mehreren individuellen Lagen aus Siliziumoxid, Siliziumnitrid,
dotiertem Silikatglas, Spin-on-Glass, Polyimid oder ähnlichem
bestehen können.
Die Passivierungsschicht 3 besitzt Fenster im Bereich der Kontaktbereiche 4.
Die hierfür
notwendigen Strukturierungstechnologien umfassen gewöhnliche
Lithographie- und Ätzverfahren.
Soweit gewöhnliche
Lithographie- und Ätzverfahren
im Zusammenhang mit der Erfindung erwähnt werden, handelt es sich
jeweils um CMOS-kompatible Verfahren.
-
Als nächster Schritt müssen zur
Herstellung einer Kontaktstelle 40 elektrische Kontakte
bis auf die Oberfläche
des Substrats 1 abgesenkt werden. Wie in 1b zu sehen ist, kann dies durch Öffnen eines Fensters 30 in
dem Kontaktbereich 4 sowie der darunter liegenden Isolatorschicht 2 geschehen.
Dieser Prozess ist bevorzugt mit selektiven nass- oder trockenchemischen Ätzverfahren
durchzuführen.
Die Oberfläche
des Substrats 1 mit Isolatorschicht 2, Kontaktbereich 4 und
Passivierungsschicht 3 wird dann mit einer leitfähigen Schicht 10 belegt,
die wiederum aus einer einzelnen oder mehreren individuellen Lagen
bestehen kann.
-
Die leitfähige Schicht 10, welche
die Oberfläche
des Substrats 1 im Fenster 30 belegt, muss aus einem
Material bestehen, das als Startschicht für das nachfolgende galvanische
Verfahren geeignet ist. Geeignete Materialien hierfür sind Metalle
aus der Gruppe Aluminium, Titan, Kupfer, Wolfram, Silber, Platin
und ähnliche.
-
Für
die Abscheidung der leitfähigen
Schicht 10 werden solche Verfahren bevorzugt, die eine
konformale, d.h. gleichmäßige, Bedeckung
aller Flächen ermöglichen
wie z.B. Bestäuben,
Bedampfen bei erhöhtem
Umgebungsdruck, oder CVD bei niedrigen Temperaturen.
-
Die Schichtdicke und die inneren
mechanischen Spannungen der abgeschiedenen Schicht sind so zu wählen, dass
die leitfähige
Schicht die nachfolgenden Prozessschritte, insbesondere das Ätzen und
das Füllen
des Lochs von der Rückseite des
Substrats her, ohne Schaden übersteht.
Eine gestäubte
Aluminiumschicht mit einer Dicke von einigen hundert Nanometern
bis 1 μm
wird hierzu bevorzugt. Nachfolgend wird die leitfähige Schicht 10 mit
den bekannten Verfahren der Lithographie strukturiert, um sie auf
die Kontaktbereiche 4 zu beschränken.
-
Entsprechend der Zahl der benötigten Durchkontaktierungen
ist auf diese Weise eine Vielzahl von Kontakten zu strukturieren.
Die im vorangehenden Abschnitt beschriebenen Schritte können gänzlich entfallen,
falls solche Kontaktstellen 40, die auf die Oberfläche des
Substrats 1 abgesenkt sind, bereits zusammen mit den bestehenden
funktionellen Elementen aufgebracht worden sind.
-
Die in 1a–c gezeigten Schritte zur Erzeugung einer
Durchkontaktierung unter bestehenden Kontaktbereichen 4 ist
eine bevorzugte Ausführungsform,
da der verfügbare
Platz auf der Substratoberfläche
durch diese Geometrie optimal genutzt wird. Als Alternative zu dieser
Anordnung können
die Kontaktstellen 40 jedoch an jeder beliebigen Stelle des
Substrats 1 erzeugt werden, an denen das Substrat 1 nicht
anderweitig, z.B. durch Dotierschichten oder ähnliches, genutzt wird. In
diesem Fall müssen zwei
Fenster auf der Vorderseite des Substrats geöffnet werden, die zum einen
die Kontaktbereiche 4 freilegen und an anderer Stelle durch
dort vorhandene Passivierungs- 3 und Isolatorschichten 2 hindurch Zugang
zur Substratoberfläche
gewähren.
Die Prozessschritte hierzu sind ähnlich
zu den oben beschriebenen.
-
1c zeigt
ferner eine auf der Rückseite des
Substrats 1 abgeschiedene Maskierungsschicht 20.
Das verwendete Material sollte eine hohe Selektivität zu Silizium
im nachfolgenden Ätzschritt
aufweisen. Bevorzugt wird Siliziumoxid verwendet, das in einem CVD-Prozess bei niedrigen
Temperaturen aufgebracht wird. Die Maskierungsschicht 20 kann
auch aus einer Kombination mehrerer Lagen, z.B. einer Siliziumoxidlage
mit aufgebrachtem Photolack oder aus Metallschichten ggf. in Kombination
mit Isolatoren, bestehen.
-
In der Maskierungsschicht 20 wird
ein Fester 31 geöffnet,
dessen Position und Größe mit der
Kontaktstelle 40 auf der Vorderseite des Substrats korrespondiert
(1d). Dies kann mit
einem trocken- oder nasschemischen Prozess geschehen. In der Folge
werden Löcher 32 trockenchemisch
in das Substrat 1 geätzt.
Löcher
mit einem besonders großen
Aspektverhältnis
können
durch reaktives Ionenätzen
prozessiert werden. Hierzu können
zyklische oder kontinuierliche Prozesse genutzt werden, auch Kombinationen
von anisotropen und isotropen Verfahren sind verwendbar. Der Ätzprozess
stoppt automatisch auf der leitfähigen
Schicht 10 und der Isolatorschicht 2, wenn die
Prozessparameter entsprechend gewählt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Prozess benutzt, der alternierend zwischen Ätz- und
Passivierungszyklen hin und her schaltet. Der Durchmesser des Lochs 32 sollte
etwas größer sein
als der des Fensters 31, um die Seitenwände bei späteren Ätzschritten effektiv zu schützen.
-
Um den Ätzprozess und die nachfolgende konformale
Beschichtung des Lochs 32 zu erleichtern, kann das Substrat
auch vorher unter Zuhilfenahme bekannter Ätzprozesse rückseitig
gedünnt
werden (ohne Darstellung).
-
Der nächste Schritt (1e) umfasst die konformale Beschichtung
der Substratrückseite
mit einer Isolierschicht 21. Diese Isolierschicht 21 kann wiederum
aus einer oder aus mehreren individuellen Lagen bestehen, die das
Substrat 1 elektrisch von der Durchkontaktierung trennen
und gleichzeitig verhindern, dass metallische Ionen, die bei der
galvanischen Füllung
des Lochs 32 vorhanden sind, in das Substrat oder existierende
elektronische Schaltkreise eindiffundieren. Der Beschichtungsprozess
der Isolierschicht 21 muss so gewählt werden, dass Wand und Boden
des Lochs 32 mit einer durchgehenden dielektrischen Schicht
ohne Defekte bedeckt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung besteht die Isolierschicht 21 aus einer einzelnen
Siliziumoxidlage oder einer Kombination von Siliziumoxid- und Siliziumnitridlagen,
die mit plasmaangeregter Gasphasenabscheidung (PECVD, plasma enhanced
chemical vapour deposition) auf eine Dicke von zusammen ungefähr 2 μm abgeschieden
werden.
-
Im nächsten Schritt wird die Isolierschicht 21 am
Boden des Lochs 32 geöffnet
(1f). Bei diesem Ätzschritt
wird gleichzeitig die Isolierschicht auf der rückseitigen Oberfläche des
Substrats 1 zumindest teilweise entfernt. Um die Schicht
am Boden des Loches zu entfernen, gleichzeitig aber die Seitenwände intakt
zu lassen, werden hierzu anisotrope Trockenätztechniken (RIE) bevorzugt.
Besonders geeignet sind zyklische Prozesse, die mit einer Seitenwandpassivierung
arbeiten. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Trockenätzprozess
mit Fluorchemie benutzt.
-
Der nächste Schritt beschreibt die
Vorbereitung des Halbleiterbauteils Probe für die nachfolgende Galvanik,
die zum metallischen Füllen
der Löcher 32 genutzt
wird. Hierzu kann ein Metallfilm 11 auf die Vorderseite
des Substrats 1 aufgebracht werden, der einen gemeinsamen
elektrischen Kontakt für
alle Kontaktstellen 40 herstellt (1g).
-
Das Loch 32 wird mit Hilfe
galvanischer Prozesse vollständig
mit metallischem Material 22 gefüllt (1g). Die Galvanik wird bevorzugt mit
einem Kontakt nur am Boden der Löcher
durchgeführt,
um ein Wachstum an den Seitenwänden
des Lochs 32 zu verhindern, das unweigerlich zu einem frühen Zuwachsen
und damit zu Kavitäten
in Löchern
mit hohem Aspektverhältnis
führen
würde.
Der galvanische Prozess kann mit Kupfer, Nickel, Nickel-Eisen-Legierungen
oder ähnlichen
durchgeführt
werden, wobei die Kupferabscheidung wegen seiner geringen internen
mechanischen Spannungen bevorzugt wird. Der Abscheideprozess kann
so gesteuert werden, dass der Metallkörper 22 über die
rückseitige
Oberfläche des
Substrats 1 hinausragt und damit zum Kontaktieren mittels
der bekannten Bondprozesse benutzt werden kann.
-
Nach dem Entfernen des Metallfilms 11 auf der
Vorderseite des Substrats ist das Halbleiterbauteil fertig gestellt
(1h). Falls benötigt, kann
noch eine Passivierungsschicht auf der Vorderseite des Substrats 1 abgeschieden
werden, welche die Kontaktstellen 40 abdeckt (ohne Darstellung).
-
Als zweites Beispiel für eine typische
Ausführungsform
wird ein System beschrieben, das bereits beidseitig mit empfindlichen
funktionellen Elementen wie elektronischen Schaltkreisen oder Sensorelementen
belegt ist. Die Ausgangssituation wird in 2a gezeigt. Das Substrat 1 besitzt
auf beiden Oberflächen
funktionelle Elemente 5, 9, verschiedene Leiterbahnen
und Kontaktbereiche 4, 8, Isolatorschichten 2a, 2b und
Passivierungsschichten 3, 7. Die Technologien
zur Erzeugung von elektrischen Kontakten, die mehrere Ebenen auf
einer Seite des Substrats miteinander verbinden, ist hinlänglich bekannt
und nicht Gegenstand dieser Erfindung. Daher wird keine detaillierte
Beschreibung hierzu gegeben.
-
Wie (zuvor) beschrieben, werden zunächst Kontaktstellen 40 auf
die Oberfläche
des Substrats 1 abgesenkt, soweit diese nicht bereits in
geeigneter Form vorhanden sind. Dies geschieht durch Öffnen von
Fenstern in den Kontaktbereichen 4 und den darunter liegenden
Isolatorschichten 2a, 2b und kann durch gewöhnliche
Lithographieschritte und Ätztechniken
ausgeführt
werden.
-
In 2b wird
die Situation nach dem Öffnen eines
Fensters 31 auf der Rückseite
des Substrats 1 dargestellt. Die Prozessierung erfolgt ähnlich wie
im oben beschriebenen Fall, wobei zunächst eine Maskierungsschicht 20 abgeschieden
wird, die nachfolgend mittels Lithographie- und Ätzverfahren strukturiert wird.
Der bestehende Aufbau der Substratrückseite macht eventuell zusätzliche Ätzschritte
zum Öffnen
der vorhandenen Isolationsschichten 6, Kontaktbereiche 8 oder
Passivierungsschichten 7 nötig. Um die Anzahl der benötigten Prozessschritte
zu minimieren, werden vorteilhafterweise doppelseitige Lithographietechniken
sowie eine geschickte Kombination der Maskierungs- und Kontaktierungsmaterialien
zur Prozessierung der Öffnungen
genutzt, was jedoch von der jeweils vorhandenem Schichtaufbau des
Substrats abhängt.
-
Das Ätzen des Lochs 32 wird
wie oben detailliert beschrieben durchgeführt und ist in 2c skizziert.
-
Der folgende Schritt umfasst die
konformale Beschichtung des Lochs 32 mit einer Isolierschicht 21,
die aus einer oder mehreren individuellen Schichten bestehen kann
und die die Aufgabe hat, das Substrat 1 von der metallischen
Füllung
des Lochs 32 elektrisch zu trennen und eine Diffusion von
Metallionen in das Substrat zu verhindern (2d). Nachfolgend wird die Isolierschicht 21 am
Boden des Lochs 32 wieder entfernt, um die leitfähige Schicht 10,
die als Startschicht im nachfolgenden Galvanikprozess dienen soll,
freizulegen. Die Details dieser Prozesse zur Abscheidung und Strukturierung
der Isolierschicht 21 sind im Zusammenhang mit den 1a–h beschrieben. Idealerweise wird durch
den Ätzprozess
gleichzeitig die Maskierungsschicht aufgezehrt, so dass die Bereiche
der leitfähigen
Schicht 8 in der Umgebung (metallischer Bereich 33)
des Lochs 32 freigelegt werden.
-
In 2e ist
das Substrat nach Aufbringen eines Metallfilms 11 auf der
Vorderseite des Substrats 1 gezeigt, der die Kontaktstellen 40 elektrisch verbindet.
Das Auffüllen
des Lochs 32 wird bevorzugt mit Methoden der Elektrogalvanik
durchgeführt.
Dies geschieht am besten, indem der Metallfilm 11 auf der Vorderseite
des Substrats als eine Elektrode mit der Spannungsquelle kontaktiert
wird, freiliegende Kontaktbereiche der leitfähigen Schicht 8 auf
der Rückseite
des Substrats 1 jedoch nicht elektrisch kontaktiert wird,
wodurch sich dort ein schwebendes Potential einstellt, das nicht
zur selbständigen
Schichtabscheidung im Abscheidebad führt. Erst wenn die Füllung des
metallischen Materials 22 des Lochs die Rückseite
des Substrats erreicht, werden die um das Loch 32 herum
angeordneten metallischen Bereiche 33 kontaktiert, womit
das Schichtwachstum auch dort beginnt. Im Resultat ist damit eine
elektrische Verbindung zwischen den Leiterbahnen der Substratvorderseite
und denen der Rückseite
hergestellt.
-
Das Halbleiterbauteil wird durch
Entfernen des Metallfilms 11 fertiggestellt, wie in 2f gezeigt ist. In einem
weiteren Schritt können
die Passivierungsschichten 3, 7 auf einer oder
auf beiden Seiten des Substrats geöffnet werden, um Kontakte für elektrische
Verbindungen freizulegen (ohne Darstellung).
-
- 1
- Substrat
- 2
- Isolatorschicht
- 2a,
b
- Isolatorschicht
- 3
- Passivierungsschicht
- 4
- Kontaktbereich
- 5
- funktionales
Element
- 6
- Isolationsschicht
- 7
- Passivierungsschicht
- 8
- leitfähige Schicht
- 9
- funktionales
Element
- 10
- leitfähige Schicht
- 11
- Metallfilm
- 20
- Maskierungsschicht
- 21
- Isolierschicht
- 22
- metallisches
Material
- 30
- Fenster
- 31
- Fenster
- 32
- Loch
- 33
- metallischer
Bereich
- 40
- Kontaktstelle