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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Schirmanschluss-Vorrichtung mit einem kammförmigen Randbereich.
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Eine derartige Schirmanschluss-Vorrichtung ist
bei Kompaktgeräten
der Leistungselektronik, insbesondere Stromrichtermodulen, bekannt.
Eine derartige bekannte Schirmanschluss-Vorrichtung ist auf den
Seiten 6/35 bzw. 6/36 des Kapitels 6 mit dem Titel "Projektierungshinweise"
des Siemens-Katalogs DA 65.4 – 2001
mit dem Titel "SIMODRIVE 611 universal und POSMO" näher dargestellt.
In diesem Katalog wird die Schirmanschluss-Vorrichtung, da diese eine
Platte ist, auch als Schirmanschluss-Platte bezeichnet. Diese bekannte
Schirmanschluss-Platte weist einen kammartigen Randbereich auf,
der mehrere Zähne
aufweist. Diese einzelnen Zähne
dieses kammartigen Randbereiches werden zur Befestigung und/oder
zur Schirmung abgehender Leistungskabel verwendet. Im Hinblick auf
die elektromagnetische Verträglichkeit
(EMV) werden geschirmte Kabel verwendet, deren Kabelschirme mittels
der Schirmanschluss-Platte geerdet werden. Dazu werden die geschirmten
Kabel an einer vorbestimmten Stelle abisoliert, so dass der Kabelschirm
zum Vorschein gelangt. Dieser abisolierte Teil eines Kabels wird
mittig auf einen Zahn des kammartigen Randbereichs der Schirmanschluss-Platte
gelegt und mittels einer Schlauchschelle bzw. einer Kabelschelle
mit der Schirmanschluss-Platte elektrisch leitend verbunden. Somit
können
die vom Kabelschirm aufgenommenen elektrischen Störströme nach
Erde abfließen.
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Diese bekannte Schirmanschluss-Platte
ist an der Unterseite eines Kompaktgerätes der Industrieelektronik
angeordnet und mit diesem elektrisch leitend verbunden. In Abhängigkeit
der abgehenden Leitungsquerschnitte ändern sich die Dimensionen der
Zähne des
kammartigen Randbereichs der Schirmanschluss- Platte. Durch die Platzierung der bekannten
Schirmanschluss-Platte
war der Kabelabgang festgelegt. Eine nachträgliche Anpassung des Kabelabgangs
war nur möglich
durch die Versetzung der Schirmanschluss-Platte an der Unterseite
dieses Kompaktgerätes
der Industrieelektronik. Durch die Ausgestaltung des Kompaktgerätes der
Industrieelektronik und durch die Leistungsanschlüsse ist
die Möglichkeit
der Anpassung beschränkt.
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Aus dem Firmen-Prospekt "POSIDRIVE
FAS 4000" der Firma Stöber
Antriebstechnik ist eine steckbare EMV-Klemmplatte bekannt. Diese EMV-Klemmplatte
wird durch Einschieben von unten einfach und schnell mit einem Stromrichtergerät verknüpft. Diese
EMV-Klemmplatte weist zur sicheren Schirmkontaktierung EMV-Klammern auf. Bei
dieser Konstruktion ist ein kundenspezifischer Kabelabgang nicht
möglich.
Diese leicht montierbare EMV-Klemmplatte kann nur an einer Stelle
der Unterseite des Stromrichtergerätes befestigt werden.
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Aus dem Gebrauchsmuster 201 04 606
ist eine Montagewanne für
Anschlussmodule der Schneidklemmtechnik bekannt. Dazu weist die
Montagewanne an ihren Seitenwänden
geeignete Befestigungen für
die Anbringung von leistenförmigen
Anschlussmodulen auf. Aus diesen Seitenwänden sind jeweils Befestigungsabschnitte
für Kabel
gestanzt und nach schräg
unten gebogen. Diese Befestigungsabschnitte weisen jeweils Öffnungen
auf, in die sogenannte Schirmklemmen einrastbar sind, die ein freigelegtes
Drahtgeflecht eines geschirmten Kabels abschirmen. Die Kabel, die
zu Anschlussmodulen geführt
werden, die an der Wanne angebracht sind, werden außerdem mittels
Kabelbinder an T-förmigen Stegen
angebunden, die in einer entsprechend gestalteten Aussparung vorgesehen
sind. Diese Befestigungsabschnitte jeweils mit einem kammförmigen Randbereich
werden derart abgekantet, dass diese unter einen Winkel von weniger
als 90° zu
einer gedachten seitlichen Fortsetzung der Blechebene des Bodens
angeordnet sind. Eine nachträgliche
Veränderung
dieser Winkel ist nicht erwünscht.
Außerdem kann
der abgewinkelte Befestigungsabschnitt nicht zum feststehenden Teil
des zugehörigen
Seitenteils versetzt werden.
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Aus der
DE 100 01 553 A1 ist eine
Vorrichtung zur Schirmung für
Anschlussleisten mit Schneid-Klemm-Kontaktelementen, die zwei Klemmleisten
für Doppeladern
mit Schirmung umfassen, bekannt. Diese Vorrichtung ist mit zwei
Schirm-Kontaktblechen ausgebildet, die jeweils ein Basisblech, einen
Steg und eine Reihe von Kontaktfingern umfassen, wobei diese Basisbleche
mit Schwenkarmen eines Schwenkelements elektrisch und mechanisch verbunden
sind. Außerdem
weist diese Vorrichtung noch ein Schirmblech auf, das an seiner
Unterseite T-förmige
Stege und mittig weitere T-förmige
Stege aufweist, und ist an seiner Oberseite an beiden Seiten mit
einer Abkantung in Form eines Auges versehen. In einer Bohrung dieser
Augen wird jeweils eine Schwenkachse des Schwenkelements gesteckt,
wodurch die Schwenkelemente jeweils mechanisch und elektrisch mit
dem Schirmblech verbunden sind. Durch dies Ausgestaltung der Vorrichtung
wird erreicht, dass die beiden Klemmleisten einer Anschlussleiste
entweder zueinander parallel oder zueinander abgewinkelt ausgerichtet
sein können. Auch
bei dieser Vorrichtung kann ein Versatz zwischen Schirmblech und
Klemmleiste nicht verändert werden.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
94 21 451 ist ein abgeschirmtes Gehäuse für ein Verteilerfeld bekannt.
Das Gehäuse
für ein
Verteilerfeld weist eine Unterplatte auf, auf die ein Außengehäuse aufsetzbar
ist. Im Inneren des Außengehäuses befindet sich
ein Abdeckgehäuse,
das eine pultartige Montageplatte abdeckt. Dieses Abdeckgehäuse weist
an der unteren, der Montageplatte zugeordneten Kante eine nach innen
gerichtete Abkantung auf, die kammartig gestanzt ist. Jedes aufzunehmende
Kabel, wird zwischen Abdeckgehäuse
und Montageplatte hindurchgeführt
und liegt mit seiner Abschirmung auf einen Zahn der kammartigen
Abkantung. Auch bei diesem abgeschirmten Gehäuse für ein Verteilfeld ist ein Versatz
zwischen der Ab kantung und dem inneren Abdeckgehäuse nicht möglich und somit auch nicht
veränderbar.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe
zugrunde, eine Schirmanschluss-Vorrichtung anzugeben, die kundenspezifischen
Kabelabgängen
angepasst werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch, dass die Schirmanschluss-Vorrichtung
nun zweigeteilt ausgebildet ist, deren beide Teile mittels eines
flexiblen Elementes miteinander nicht lösbar verbunden sind, und dass
der Wert der Härte des
Materials des flexiblen Elementes derart gewählt wird, dass einerseits ein
Versatz der beiden Teile der Schirmanschluss-Vorrichtung ohne großen Kraftaufwand
verändert
und dieser gewünschte
Versatz aufrechterhalten werden kann, kann ein Kabelabgang entsprechend
eines Kundenwunsches angepasst werden.
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Um den Verstellbereich möglichst
groß zu machen,
sind bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schirmanschluss-Vorrichtung
die Randbereiche des feststehenden Bereichs und des kammförmigen Randbereichs,
die mittels des flexiblen Elementes miteinander verbunden sind,
abgewinkelt. Durch die abgewinkelten Randbereiche des feststehenden
Bereichs und des kammförmigen
Randbereichs ist ein Kabelabgang bereits nach vorne oder nach hinten verlegt,
der mittels des flexiblen Elementes bei der Montage des Kompaktgerätes der
Industrieelektronik in einem Schaltschrank angepasst werden kann.
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Die Möglichkeit der Anpassung des
Kabelabgangs ist genau dann gefragt, wenn die Kabel bei steigendem
Kabelquerschnitt immer steifer werden. Durch die Anpassungsfähigkeit
der Schirmanschluss-Vorrichtung an gewünschten Kabelabgängen, vereinfacht
sich die Montage erheblich, ohne dass die Schirmanschluss-Vorrichtung an unterschiedlichen
Stellen der Unterseite des Kompaktgerätes der Industrieelektronik
angebracht werden muss.
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Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Schirmanschluss-Vorrichtung weist der feststehende
Bereich eine Ausnehmung auf. Dadurch kann diese Schirmanschluss-Vorrichtung
in unmittelbarer Nähe
der Leistungsanschlüsse
platziert werden. Dadurch kann insbesondere bei querschnittsstarken
Kabeln diese Schirmanschluss-Vorrichtung kompakt gehalten werden.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf
die Zeichnung Bezug genommen, in der eine vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schirmanschluss-Vorrichtung
schematisch veranschaulicht ist. Dabei zeigen die 1 und 2 diese vorteilhafte
Ausführungsform
aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
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Die 1 zeigt
eine vorteilhafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schirmanschluss-Vorrichtung.
Diese Schirmanschluss-Vorrichtung weist einen feststehenden Teil 2 und
einen kammförmigen
Randbereich 4 auf. Diese beiden Teile 2 und 4 der
Schirmanschluss-Vorrichtung sind mittels eines flexiblen Elementes 6 miteinander
nicht lösbar
verbunden. Als flexibles Element 6 ist ein Stahlblech,
insbesondere ein Edelstahlblech, vorgesehen. Der Härtegrad
dieses Stahlblechs ist so gewählt,
dass das flexible Element 6 verbogen werden kann.
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Durch das flexible Element 6 ist
der kammförmige
Randbereich 4 nun ein beweglicher Teil der Schirmanschluss-Vorrichtung.
Der kammförmige
Bereich 4 weist mehrere Zähne 8 auf, deren Anzahl
von der Anzahl anzuschließender
Kabel abhängig
ist. Der diesen Zähnen 8 gegenüberliegende
Randbereich 10 des kammförmigen Randbereiches 4 ist
abgewinkelt. Ebenso ist der diesem abgewinkelte Randbereich gegenüberliegende
Randbereich 12 des feststehenden Teils 2 der Schirmanschluss-Vorrichtung abgewinkelt.
Diese beiden abgewinkelten Randbereiche 10 und 12 sind
derart ausgebildet, dass der bewegliche Teil 4 der Schirmanschluss-Vorrichtung zu
seinem feststehenden Teil 2 versetzt ist. Dadurch wird
der Kabelabgang nach vorne, wie dargestellt, oder nach hinten verlegt.
Wie weit dieser Kabelabgang nach vorne bzw. hinten verlegt ist,
hängt von der
Breite und vom Winkel der abgewinkelten Randbereiche 10 und 12 ab.
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Das flexible Element 6 verbindet
die beiden Randbereiche 10 und 12 des beweglichen
Teils 4 und des feststehenden Teils 2 der Schirmanschluss-Vorrichtung.
In der dargestellten Ausführungsform
ist eine nicht lösbare
Verbindung mehrerer Nieten vorgesehen. Anstelle dieser Nieten kann
das flexible Element 6 jeweils mit dem Randbereich 10 und 12 verklebt
sein. Eine alternative Verbindungstechnik ist Schweißen, Clinchen
oder Schrauben. Dieses flexible Element 6 muss wegen der
Ableitung von Störströmen von
einem Kabelschirm gegen Erde aus elektrisch leitfähigem Material
sein. Der Wert der Härte des
Materials dieses flexiblen Elements 6 wird derart gewählt, dass
einerseits der Versatz des beweglichen Teils 4 zum feststehenden
Teil 2 der Schirmanschluss-Vorrichtung ohne großen Kraftaufwand verändert werden
kann und andererseits dieser gewünschte
Versatz auch aufrechterhalten werden kann.
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Durch die Unterteilung einer Schirmanschluss-Vorrichtung
in einem feststehenden Teil 2 und einem beweglichen Teil 4 ist
man in der Lage, den von einem Kunden gewünschten Kabelabgang bei der
Montage eines Kompaktgerätes
der Industrieelektronik in einem Schaltschrank zu gewährleisten, ohne
dass mehrere Befestigungspunkte an der Unterseite dieses Kompaktgerätes vorgesehen
sein müssen.
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Die besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schirmanschluss-Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass das feststehende Teil 2 der
Schirmanschluss-Vorrichtung eine Ausnehmung 14 aufweist.
Dadurch besteht die Möglichkeit
diese Schirmanschluss-Vorrichtung unmittelbar am Anschlussblock 16 des
Kompaktgerätes
der Industrieelektronik zu platzieren. Durch die U-förmige Ausnehmung 14 umschließt der feststehende
Teil 2 der Schirmanschluss-Vorrichtung den Anschlussblock 16.
Der feststehende Teil 2 der Schirmanschluss-Vorrichtung
stützt
sich auf den Anschlussblock 16 zusätzlich ab. Damit sich dieser
feststehende Teil 2 der Schirmanschluss-Vorrichtung auf
dem Anschlussblock 16 sich abstützen kann, wird nur ein Steg 18 benötigt. Einen
derartigen Steg 18 erhält
man dadurch, dass im verbleibenden Querschenkel des U-förmigen feststehenden
Teils 2 eine Aussparung 20 platziert wird.
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In der in der 1 dargestellten Ausführungsform sind die Kabelanschlüsse des
Kompaktgerätes
der Industrieelektronik aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen.
Als Berührschutz
der Kabelanschlüsse
ist eine Schutzabdeckung 22 vorgesehen, die klappbar ausgeführt ist.
Damit beim Anschließen
von mehreren Leistungskabeln diese Schutzabdeckung 22 nicht
stört,
ist diese mit Raststellungen versehen. Dadurch ist die schwenkbare Schutzabdeckung 22 wenigstens
in einer Position arritierbar. Eine abnehmbare Schutzabdeckung 22 birgt
die Gefahr, dass diese verloren gehen kann, wodurch kein Berührschutz
mehr vorhanden wäre.
In der 2 ist die Schutzabdeckung 22 in
der Montagestellung dargestellt. Dadurch wird der Blick auf das Innere
des Anschlussblocks 16 frei. Dieser Anschlussblock 16 weist
mehrere Anschlusskammern auf, in denen jeweils ein Kabelschuh eines
Leistungskabels veranschaulicht ist. Nach erfolgter Montage der
Leistungskabel, von denen in dieser Darstellung nur ein Leistungskabel
dargestellt ist, wird die Schutzabdeckung 22 nach unten
in die verriegelte Position abgeschwenkt. Damit der Kabelschirm 24 mit
einem korrospondierendem Zahn 8 des kammförmigen Randbereichs 4 der
Schirmanschluss-Vorrichtung elektrisch gut leitend verbunden ist,
erfolgt die Kontaktierung mit bekannten Mitteln wie Kabelschelle
oder Kabelbinder. Aus Übersichtlichkeitsgründen wurde
auf eine Darstellung der bekannten Kontaktierung verzichtet.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Schirmanschluss-Vorrichtung
kann jeder kundenspezifischer Kabelabgang bei der Montage in einem
Schaltschrank einfach realisiert werden, ohne dabei unterschiedliche
Schirmanschluss-Platten feilhalten zu müssen.