Es war daher die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung die Mängel
des Standes der Technik zu beseitigen und kosmetische und/oder dermatologische
Zubereitungen zur Verfügung
zu stellen, die sich den individuellen Erfordernissen der Verbraucher
anpassen und deren zeitliche Änderungen
in der Zusammensetzung sich im Verlaufe der Anwendung korrigieren
lassen.
Überraschend
gelöst
wird die Aufgabe durch ein Baukastensystem aus Einzelkomponenten
kosmetischer und/oder dermatologischer Zubereitungen zur Herstellung
von kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen variabler
Zusammensetzung.
Überraschend
sind die kosmetischen bzw. dermatologischen Eigenschaften der mit
dem Baukastensystem hergestellten Zubereitungen von vergleichbarer
Qualität
wie die handelsüblichen
Fertigprodukte. Da das energieaufwendige Homogenisieren und durch
Zusatz von Chemikalien bewirkte Stabilisieren der Zubereitungen
entfällt,
leistet das erfindungsgemäße Baukastensystem
darüber
hinaus noch einen Beitrag zum Umweltschutz.
Die unterschiedlichen Körperpartien
stellen meist unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich der Reinigungs-
und/oder Pflegewirkung von Kosmetika. So werden beispielsweise an
Gesichtsreinigungszubereitungen höhere Anforderungen an Sanftheit
und Pflege gestellt, als dies bei Handreinigungszubereitungen der
Fall ist. Bisher mussten die Verbraucher für die unterschiedlichen Hautpartien
unterschiedliche Reinigungs- und/oder Pflegezubereitungen erwerben,
was die Gesamtkosten für
die Körperreinigung
und -pflege in die Höhe
trieb. Mit dem erfindungsgemäßen Baukastensystem
ist es jedoch möglich,
beispielsweise durch die Variation der Konzentration einzelner Einzelkomponenten,
Kosmetika/Dermatika speziell auf ihren Einsatzbereich zuzubereiten,
ohne für
jedes kosmetische/dermatologische Anwendungsgebiet teure Spezial-Fertigzubereitungen
erwerben zu müssen.
Unter Einzelkomponenten im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind dabei sowohl einzelne Stoffe als auch
Mischungen von unterschiedlichen Verbindungen zu verstehen, die
als absolute Substanz, Konzentrat oder verdünnte Lösung vorliegen können.
Erfindungsgemäß besonders vorteilhaft ist
es dabei, die Einzelkomponenten nach ihrer Funktion in der kosmetischen
und/oder dermatologischen Zubereitung zusammen zu stellen. Es ist
dabei erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, wenn die Einzelkomponenten als Konzentrat oder in der
für die
Zubereitung vorgesehenen Verdünnung
vorliegen.
In dem erfindungsgemäßen Baukastensystem
können
die Einzelkomponenten vorteilhaft isoliert in Paketen, Tuben, Tiegeln,
Flaschen, Kartons, Pumpspendern und/oder Spraydosen vorliegen.
Erfindungsgemäß können die mit dem Baukastensystem
hergestellten Zubereitungen als Haar- oder Hautreinigungsprodukt
verwendet werden.
Erfindungesgemäß besonders vorteilhaft ist
es, wenn es sich bei der mit dem Baukastensystem hergestellten kosmetischen
und/oder dermatologischen Zubereitung um ein Wasch-, Dusch-, und/oder
Badepräparat
zur Körperreinigung
und/oder Körperpflege
handelt. In diesem Fall kann es sich erfindungsgemäß vorteilhaft
bei den Einzelkomponenten um Tensidmischungen, Rückfettungsmischungen, Konditionier-Konzentrate, Lipidphase,
Wirkstoffkonzentrate, Emulsionen, Parfümkonzentrate, Hilfs- und/oder Zusatzstoffkonzentrate oder
Wasser handeln.
Die vorliegende Erfindung betrifft
in einer besonderen Ausführungsform
flüssige
Seifen oder Waschlotionen. Solche Produkte werden nicht nur zur
Reinigung der Hände,
sondern im Regelfall auch für
den ganzen Körper,
einschließlich
des Gesichts, verwendet. Sie eignen sich dementsprechend auch zur
Anwendung als Duschzubereitung. Bei der Entwicklung dieser Produkte
stehen die dermatologischen Anforderungen im Vordergrund, da die
Haut in intensiven Kontakt mit der konzentrierten Tensidlösung kommt.
Auf die Auswahl milder Tenside in niedriger Konzentration wird daher
besonderer Wert gelegt. Weitere Kriterien sind ferner ein gutes
Schaumvermögen
sowie ein angenehmer, erfrischender Duft und die gleichzeitige Pflege
der Haut. Waschlotionen und insbesondere Duschbäder haben in der Regel Viskositäten von
etwa 3.000 bis 10.000 mPa·s,
welche einerseits eine gute Verteilbarkeit des Produktes mit schnellem
Anschäumen
erlauben, dabei andererseits aber hoch genug sein sollen, um eine
einwandfreie Anwendung per Hand oder Waschlappen zu ermöglichen.
Flüssige Seifen oder Waschlotionen
zeichnen sich im allgemeinen durch einen mehr oder weniger hohen
Wassergehalt aus, entfalten aber in der Regel keine nennenswerte
Pflegewirkung, da sie nur einen geringen Ölgehalt aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten können als
wässrige
Lösung,
als Gel oder wässrige
Phase einer Emulsion vorliegen und neben Wasser erfindungsgemäß auch andere
Inhaltsstoffe enthalten, beispielsweise Alkohole, Diole oder Polyole
niedriger C-Zahl,
sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol,
Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether,
Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl-
oder monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger
C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol und Glycerin.
Die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten können erfindungsgemäß vorteilhaft
ein oder mehrere waschaktive anionische, kationische, amphotere
und/oder nicht-ionische Tenside enthalten.
Besonders vorteilhafte waschaktive
anionische Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
Acylaminosäuren und
deren Salze, wie
- – Acylglutamate, insbesondere
Natriumacylglutamat
- – Sarcosinate,
beispielsweise Myristoyl Sarcosin, TEA-lauroyl Sarcosinat, Natriumlauroylsarcosinat
und Natriumcocoylsarkosinat,
Sulfonsäuren und deren Salze, wie - – Acyl-isethionate,
z.B. Natrium-/Ammoniumcocoyl-isethionat,
- – Sulfosuccinate,
beispielsweise Dioctylnatriumsulfosuccinat, Dinatriumlaurethsulfosuccinat,
Dinatriumlaurylsulfosuccinat und Dinatriumundecylenamido MEA-Sulfosuccinat
sowie
Schwefelsäureester,
wie
- – Alkylethersulfat,
beispielsweise Natrium-, Ammonium-, Magnesium-, MIPA-, TIPA-Laurethsulfat, Natriummyrethsulfat
und Natrium C12–13 Parethsulfat,
- – Alkylsulfate,
beispielsweise Natrium-, Ammonium- und TEA-Laurylsulfat.
Besonders vorteilhafte waschaktive
kationische Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind quarternäre Tenside.
Quaternäre
Tenside enthalten mindestens ein N-Atom, das mit 4 Alkyl- oder Arylgruppen kovalent
verbunden ist. Vorteilhaft sind Benzalkoniumchlorid, Alkylbetain,
Alkylamidopropylbetain und Alkyl-amidopropylhydroxysultain.
Besonders vorteilhafte waschaktive
amphotere Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
- – Acyl-/dialkylethylendiamine,
beispielsweise Natriumacylamphoacetat, Dinatriumacylamphodipropionat, Dinatriumalkylamphodiacetat,
Natriumacylamphohydroxypropylsulfonat, Dinatriumacylamphodiacetat
und Natriumacylamphopropionat,
Besonders vorteilhafte waschaktive
nicht-ionische Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
- – Alkanolamide,
wie Cocamide MEA/DEA/MIPA,
- – Ester,
die durch Veresterung von Carbonsäuren mit Ethylenoxid, Glycerin,
Sorbitan oder anderen Alkoholen entstehen,
- – Ether,
beispielsweise ethoxylierte Alkohole, ethoxyliertes Lanolin, ethoxylierte
Polysiloxane, propoxylierte POE Ether und Alkylpolyglycoside wie
Laurylglucosid, Decylglycosid und Cocoglycosid.
Weitere vorteilhafte anionische Tenside
sind
- – Taurate,
beispielsweise Natriumlauroyltaurat und Natriummethylcocoyltaurat,
- – Ether-Carbonsäuren, beispielsweise
Natriumlaureth-13 Carboxylat und Natrium PEG-6 Cocamide Carboxylat,
- – Phosphorsäureester
und Salze, wie beispielsweise DEA-Oleth-10 Phosphat und Dilaureth-4
Phosphat,
- – Alkylsulfonate,
beispielsweise Natriumcocosmonoglyceridsulfat, Natrium C12–14 Olefin-sulfonat,
Natriumlaurylsulfoacetat und Magnesium PEG-3 Cocamidsulfat.
Weitere vorteilhafte amphotere Tenside
sind
- – N-Alkylaminosäuren, beispielsweise
Aminopropylalkylglutamid, Alkylaminopropionsäure, Natriumalkylimidodipropionat
und Lauroamphocarboxyglycinat.
Weitere vorteilhafte nicht-ionische
Tenside sind Alkohole.
Weitere geeignete anionische Tenside
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner
- – Acylglutamate
wie Di-TEA-palmitoylaspartat und Natrium Caprylic/Capric Glutamat,
- – Acylpeptide,
beispielsweise Palmitoyl hydrolysiertes Milchprotein, Natrium Cocoyl
hydrolysiertes Soja Protein und Natrium-/Kalium Cocoyl hydrolysiertes
Kollagen
sowie Carbonsäuren
und Derivate, wie
- – beispielsweise
Laurinsäure,
Aluminiumstearat, Magnesiumalkanolat und Zinkundecylenat,
- – Ester-Carbonsäuren, beispielsweise
Calciumstearoyllactylat, Laureth-6 Citrat und Natrium PEG-4 Lauramidcarboxylat,
- – Alkylarylsulfonate.
Weitere geeignete kationische Tenside
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner
- – Alkylamine,
- – Alkylimidazole
und
- – ethoxylierte
Amine.
Weitere geeignete nicht-ionische
Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner Aminoxide, wie
Cocoamidopropylaminoxid.
Es ist vorteilhaft im Sinn der vorliegenden
Erfindung, wenn der Gehalt an einem oder mehreren waschaktiven Tensiden
in den Einzelkomponenten der kosmetischen und/oder dermatologischen
Zubereitung aus dem Bereich von 5 bis 70 Gew.-%, ganz besonders
vorteilhaft von 10 bis 40 Gew.-% gewählt wird.
Erfindungsgemäß vorteilhaft können erfindungsgemäße Einzelkomponenten
Polysorbate enthalten. Polysorbate stellen eine Verbindungsklasse
dar, die sich vom Sorbitan, einem aus Sorbit durch Abspaltung zweier Äquivalente
Wasser gewonnenem Furanderivat, ableiteten. Die Hydroxylgruppen
des Sorbitans sind mit Polyethylenglykolen verethert, deren Enden
mit Fettsäuren
verestert sein können.
Sie lassen sich allgemein durch die Formel
R
1,
R
2, R
3 = H, Fettsäurerest
darstellen.
Im Sinne der Erfindung vorteilhafte
Polysorbate sind beispielsweise das
- – Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat
(Tween 20, CAS-Nr.9005-64-5)
- – Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat
(Tween 21, CAS-Nr.9005-64-5)
- – Polyoxyethylen(4)sorbitanmonostearat
(Tween 61, CAS-Nr. 9005-67-8)
- – Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat
(Tween 65, CAS-Nr. 9005-71-4)
- – Polyoxyethylen(20)sorbitanmonooleat
(Tween 80, CAS-Nr. 9005-65-6)
- – Polyoxyethylen(5)sorbitanmonooleat
(Tween 81, CAS-Nr. 9005-65-5)
- – Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleat
(Tween 85, CAS-Nr. 9005-70-3).
Diese werden erfindungsgemäß vorteilhaft
in einer Konzentration von 0,1 bis 5 Gewichts% und insbesondere
in einer Konzentration von 1,5 bis 2,5 Gewichts-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitung einzeln oder als Mischung mehrer Polysorbate,
eingesetzt.
Unter den Polymeren befinden sich
z.B. Polyacrylamide (Seppigel 305), Polyvinylalkohole, PVP, PVP/VA
Copolymere, Polyglycole.
Vorteilhaft liegen Reinigungszubereitungen
gemäß der Erfindung
in Form von Gelen vor und enthalten einen oder mehrere Gelbildner
bzw. Hydrokolloide.
„Hydrokolloid" ist die technologische
Kurzbezeichnung für
die an sich richtigere Bezeichnung „hydrophiles Kolloid". Hydrokolloide sind
Makromoleküle,
die eine weitgehend lineare Gestalt haben und über intermolekulare Wechselwirkungskräfte verfügen, die
Neben- und Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und
damit die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen.
Sie sind teilweise wasserlösliche natürliche oder
synthetische Polymere, die in wässrigen
Systemen Gele oder viskose Lösungen
bilden. Sie erhöhen
die Viskosität
des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle binden (Hydratation) oder
aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen Makromoleküle aufnehmen
und einhüllen,
wobei sie gleichzeitig die Beweglichkeit des Wassers einschränken. Solche
wasserlöslichen
Polymere stellen eine große
Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und synthetischer Polymere
dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit in Wasser bzw. wäßrigen Medien
ist. Voraussetzung dafür
ist, daß diese
Polymere über
eine für
die Wasserlöslichkeit
ausreichende Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu
stark vernetzt sind. Die hydrophilen Gruppen können nichtionischer, anionischer
oder kationischer Natur sein, beispielsweise wie folgt:

Die Gruppe der kosmetisch
und dermatologisch relevanten Hydrokolloide läßt sich wie folgt einteilen
in:
organische, natürliche
Verbindungen, wie beispielsweise Agar-Agar, Carrageen, Tragant,
Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl,
Stärke,
Dextrine, Gelatine, Casein,
organische, abgewandelte Naturstoffe,
wie z. B. Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl-
und -propylcellulose und dergleichen,
organische, vollsynthetische
Verbindungen, wie z. B. Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen,
Vinylpolymere, Polycarbonsäuren,
Polyether, Polyimine, Polyamide,
anorganische Verbindungen,
wie z. B. Polykieselsäuren,
Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren.
Erfindungsgemäß bevorzugte Hydrokolloide
sind beispielsweise Methylcellulosen, als welche die Methylether
der Cellulose bezeichnet werden. Sie zeichnen sich durch die folgende
Strukturformel aus
in der R ein Wasserstoff
oder eine Methylgruppe darstellen kann.
Insbesondere vorteilhaft im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind die im allgemeinen ebenfalls als Methylcellulosen
bezeichneten Cellulosemischether, die neben einem dominierenden
Gehalt an Methyl- zusätzlich
2-Hydroxyethyl-, 2-Hydroxypropyl- oder 2-Hydroxybutyl-Gruppen enthalten.
Besonders bevorzugt sind (Hydroxypropyl)methylcellulosen, beispielsweise
die unter der Handelsbezeichnung Methocel E4M bei der Dow Chemical
Comp. erhältlichen.
Erfindungsgemäß ferner vorteilhaft ist Natriumcarboxymethylcellulose,
das Natrium-Salz des Glykolsäureethers
der Cellulose, für
welches R in Strukturformel 1 ein Wasserstoff und/oder CH2-COONa
darstellen kann. Besonders bevorzugt ist die unter der Handelsbezeichnung
Natrosol Plus 330 CS bei Aqualon erhältliche, auch als Cellulose
Gum bezeichnete Natriumcarboxymethylcellulose.
Bevorzugt im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist ferner Xanthan (CAS-Nr. 11138-66-2), auch Xanthan
Gummi genannt, welches ein anionisches Heteropolysaccharid ist,
das in der Regel durch Fermentation aus Maiszucker gebildet und
als Kaliumsalz isoliert wird. Es wird von Xanthomonas campestris
und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen mit einem
Molekulargewicht von 2 × 106
bis 24 × 106
produziert. Xanthan wird aus einer Kette mit β-1,4-gebundener Glucose (Cellulose)
mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der Untergruppen besteht
aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure,
Acetat und Pyruvat. Xanthan ist die Bezeichnung für das erste
mikrobielle anionische Heteropolysaccharid. Es wird von Xanthomonas
campestris und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen
mit einem Molekulargewicht von 2-15 106 produziert. Xanthan wird
aus einer Kette mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der
Untergruppen besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat und
Pyruvat. Die Anzahl der Pyruvat-Einheiten bestimmt die Viskosität des Xanthans.
Xanthan wird in zweitägigen
Batch-Kulturen mit einer Ausbeute von 70–90 %, bezogen auf eingesetztes
Kohlenhydrat, produziert. Dabei werden Ausbeuten von 25–30 g/l
erreicht. Die Aufarbeitung erfolgt nach Abtöten der Kultur durch Fällung mit
z. B. 2-Propanol.
Xanthan wird anschließend
getrocknet und gemahlen.
Vorteilhafter Gelbildner im Sinne
der vorliegenden Erfindung ist ferner Carrageen, ein gelbildender
und ähnlich
wie Agar aufgebauter Extrakt aus nordatlant., zu den Florideen zählenden
Rotalgen (Chondrus crispus u. Gigartina stellata).
Häufig
wird die Bezeichnung Carrageen für
das getrocknete Algenprodukt und Carrageenan für den Extrakt aus diesem verwendet.
Das aus dem Heißwasserextrakt
der Algen ausgefällte
Carrageen ist ein farbloses bis sandfarbenes Pulver mit einem Molekulargewichtsbereich
von 100 000–800
000 und einem Sulfat-Gehalt von ca. 25 %. Carrageen, das in warmem
Wasser sehr leicht lösl.
ist; beim Abkühlen
bildet sich ein thixotropes Gel, selbst wenn der Wassergehalt 95–98 % beträgt. Die
Festigkeit des Gels wird durch die Doppelhelix-Struktur des Carrageens
bewirkt . Beim Carrageenan unterscheidet man drei Hauptbestandteile:
Die gelbildende κ-Fraktion
besteht aus D-Galactose-4-sulfat
und 3,6-Anhydro-α-D-galactose,
die abwechselnd in 1,3- und 1,4-Stellung
glykosidisch verbunden sind (Agar enthält demgegenüber 3,6-Anhydro-α-Lgalactose). Die
nicht gelierende λ-Fraktion
ist aus 1,3-glykosidisch verknüpften
D-Galactose-2-sulfat
und 1,4-verbundenen D-Galactose-2,6-disulfat-Resten zusammengesetzt
u. in kaltem Wasser leicht löslich.
Das aus D-Galactose-4-sulfat in 1,3-Bindung und 3,6-Anhydro-α-D-galactose-2-sulfat
in 1,4-Bindung aufgebaute ι-Carrageenan ist
sowohl wasserlöslich
als auch gelbildend. Weitere Carrageen-Typen werden ebenfalls mit
griechischen Buchstaben bezeichnet: α, β, γ, μ, ν, ξ, π, ω, χ. Auch die Art vorhandener
Kationen (K+, NH4+, Na+, Mg2+, Ca2+) beeinflußt die Löslichkeit der Carrageene.
Polyacrylate sind ebenfalls vorteilhaft
im sinne der vorliegenden Erfindung zu verwendende Gelatoren. Erfindungsgemäß vorteilhafte
Polyacrylate sind Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere,
insbesondere solche, die aus der Gruppe der sogenannten Carbomere
oder Carbopole (Carbopol® ist
eigentlich eine eingetragene Marke der NOVEON Inc.) gewählt werden.
Insbesondere zeichnen sich das oder die erfindungsgemäß vorteilhaften
Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere durch die folgende Struktur aus:
Darin stellen R' einen langkettigen
Alkylrest und x und y Zahlen dar, welche den jeweiligen stöchiometrischen Anteil
der jeweiligen Comonomere symbolisieren.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind
Acrylat-Copolymere und/oder Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, welche
unter den Handelbezeichnungen Carbopol® 1382, Carbopol® 981 und
Carbopol® 5984,
Aqua SF-1 von der NOVEON Inc. bzw. als Aculyn® 33 von International Specialty
Products Corp. erhältlich
sind.
Ferner vorteilhaft sind Copolymere
aus C10-30-Alkylacrylaten und einem oder mehreren Monomeren der
Acrylsäure,
der Methacrylsäure
oder deren Ester, die kreuzvernetzt sind mit einem Allylether der
Saccharose oder einem Allylether des Pentaerythrit.
Vorteilhaft sind Verbindungen, die
die INCI-Bezeichnung „Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer" tragen. Insbesondere vorteilhaft sind
die unter den Handelsbezeichnungen Pemulen TR1 und Pemulen TR2 bei
der NOVEON Inc. erhältlichen.
Vorteilhaft sind ferner Verbindungen,
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/C12-24
pareth-25 acrylate copolymer" (unter der Handelsbezeichnungen
Synthalen® W2000
bei der 3V Inc. erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/steareth-20
methacrylate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Aculyn® 22
bei der International Specialty Products Corp, erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/steareth-20
itaconate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Structure 2001® bei der National Starch erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/aminoacrylates/C10-30
alkyl PEG-20 itaconate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Structure Plus® bei der National Starch erhältlich)
und ähnliche
Polymere.
Die Gesamtmenge an einem oder mehreren
Hydrokolloiden wird in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen
Zubereitungen vorteilhaft kleiner als 1,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen
0,1 und 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen,
gewählt.
Es ist vorteilhaft im Sinn der vorliegenden
Erfindung, wenn der Gehalt an einem oder mehreren Polyacrylaten
in der kosmetischen oder dermatologischen Reinigungsemulsion aus
dem Bereich von 0,5 bis 4 Gew.-%, ganz besonders vorteilhaft von
0,7 bis 2 Gew.-% gewählt
wird, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen
Vorteilhaft, wenn auch nicht zwingend,
können
die erfindungsgemäßen Zubereitungen
Konservierungsmittel enthalten
Vorteilhafte Konservierungsmittel
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Formaldehydabspalter
(wie z. B. DMDM Hydantoin, welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
GlydantTM von der Fa. Lonza erhältlich ist),
Iodopropylbutylcarbamate (z. B. die unter den Handelsbezeichnungen
Glycacil-L, Glycacil-S von der Fa. Lonza erhältlichen und/oder Dekaben LMB
von Jan Dekker), Parabene (d. h. p-Hydroxybenzoesäurealkylester,
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und/oder Butylparaben), Phenoxyethanol,
Ethanol, Benzoesäure,
Salicylsäure
und dergleichen mehr. Üblicherweise
umfaßt
das Konservierungssystem erfindungsgemäß ferner vorteilhaft auch Konservierungshelfer,
wie beispielsweise Octoxyglycerin, Glycine Soja etc.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten
vorteilhafter Weise einen oder mehrere Konditionierer. Vorteilhaft
kann eine Konditioniererzubereitung auch als Einzelbaustein des
Baukastensystems vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugte Konditionierer
sind beispielsweise alle Verbindungen, welche im International Cosmetic
Ingredient Dictionary and Handbook (Volume 4, Herausgeber: R. C.
Pepe, J. A. Wenninger, G. N. McEwen, The Cosmetic, Toiletry, and
Fragrance Association, 9. Auflage, 2002) unter Section 4 unter den
Stichworten Hair Conditioning Agents, Humectants, Skin-Conditioning
Agents, Skin-Conditioning Agents-Emollient, Skin-Conditioning Agents-Humactant,
Skin-Conditioning
Agents-Miscellaneous, Skin-Conditioning Agents-Occlusive und Skin
Protectans aufgeführt
sind sowie alle in der
EP 0934956 (S.
11–13)
unter water soluble conditioning agent und oil soluble conditioning
agent aufgeführten
Verbindungen.
Zu den bevorzugten Konditionierhilfsmitteln
gehören
kationische Polymere, die für
eine Verbesserung der Pflegeeigenschaften am Haar sorgen.
Dazu gehören kationische Cellulose-Derivate
synthetisiert auf Basis von Hydroxycellulose mit einem trimethylammoniumsubstituierten
Epoxid. Diese Substanzen sind unter der Bezeichnung Polyquaternium-10 bekannt
und kommerziell z.B. als Polymer JR 400 von der Union Carbide Cooperation
erhältlich.
Weitere Substanzen z.B.: kationische
Polysaccharide besonders modifizierte Guarderivate, bekannt unter
der Bezeichnung JAGUAR C13S und vertrieben durch Meyhall.; Homo-
und Copolymere auf Basis von (Meth)acryloyloxyethyltrimethylammoniumsalz
mit dem Handelnamen Salcare SC92 oder Salcare SC95 erhältlich bei
Allied Colloids; Polymere auf Basis des Monomers Diallyldimethylammoniumchlorid
wie Polyquaternium-6 als Homopolymer mit dem Handelsnamen Salcare
SC30 und Polyquaternium-7 als Copolymer mit Acrylamid unter dem
Handelsnamen Salcare SC10; Polyquaternium-47 als Copolymer von Acrylsäure, Methacrylat
und Methacrylamidopropyltrimoniumchlorid mit dem Handelsnamen Merquat
2001N von der Firma Calgon; Copolymere von Vinylpyrrolidone und
Vinylmethylimidazolium Salz wie Polyquaternium-44 erhältlich als
Luviquat Care von BASF; Terpolymere von Vinylpyrrolidon, Dimethylaminopropylmethacrylamid
und Alkyldimethylaminopropylmethacrylamidoammoniumsalze unter dem
Handelsnamen Styleze W-20 von der Firma ISP.
Die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten können vorteilhaft
die in der Kosmetik üblichen
Zusatzstoffe enthalten bzw. aus diesen bestehen. Beispielsweise
kann es sich um Parfümstoffe,
Farbstoffe, antimikrobielle Stoffe, rückfettende Agentien, Komplexierungs-
und Sequestrierungsagentien, Perlglanzagentien, weitere Pflanzenextrakte,
Vitamine, Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Bakterizide, Repellentien,
Selbtbräuner, Depigmentierungsmittel,
Pigmente, die eine färbende
Wirkung haben, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthaltende
Substanzen, oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Emulgatoren, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische
Lösemittel oder
Silikonderivate handeln.
Parfümstoffe können sowohl als Einzelbaustein
(Teilkomponente) des Baukastensystems vorliegen, als auch Bestandteil
der übrigen
Teilkomponenten des Baukastensystems sein. Ferner können mehrere
Parfümbausteine
dem Anwender zur Verfügung
gestellt werden, um diesem die Möglichkeit
zu eröffnen,
sich individuell seine „persönliche" Duftnote der Endzubereitung
zu komponieren. Alle diese Möglichkeiten
stellen vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar. Da der Zusammensetzung der Parfümbausteine
erfindungsgemäß keine
Grenzen gesetzt sind, wird in Beispiel T9 auf eine exakte Angabe
der Zusammensetzung der Parfümbausteine
verzichtet und die Einsatzmöglichkeiten
von Parfümbausteinen
in abstrakter Form (Duftmischung 1,2,3) offenbart.
Ein zusätzlicher Gehalt an Antioxidantien
ist im allgemeinen bevorzugt. Endungsgemäß können als günstige Antioxidantien alle
für kosmetische
und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
Besonders vorteilhaft im Sinne der
vorliegenden Erfindung können
wasserlösliche
Antioxidantien eingesetzt werden, wie beispielsweise Vitamine, z.
B. Ascorbinsäure
und deren Derivate.
Bevorzugte Antioxidantien sind ferner
Vitamin E und dessen Derivate sowie Vitamin A und dessen Derivate.
Erfindungsgemäß vorteilhaft ist die Menge
der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Einzelkomponenten
so zu wählen,
dass der Gesamtgehalt in den damit herstellbaren Zubereitungen vorzugsweise
0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung
beträgt.
Sofern Vitamin E und/oder dessen
Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft,
deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin A bzw. Vitamin-A-Derivate,
bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder die Antioxidantien darstellen,
ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich
von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung,
zu wählen.
Es ist insbesondere vorteilhaft,
wenn die kosmetischen Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung
kosmetische oder dermatologische Wirkstoffe enthalten, wobei bevorzugte
Wirkstoffe Antioxidantien sind, welche die Haut vor oxidativer Beanspruchung
schützen
können.
Weitere vorteilhafte Wirkstoffe im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind natürliche Wirkstoffe und/oder
deren Derivate, wie z. B. alpha-Liponsäure, Phytoen, D-Biotin, Coenzym
Q10, alpha-Glucosylrutin, Carnitin, Carnosin, natürliche und/oder
synthetische Isoflavonoide, Kreatin, Taurin und/oder β-Alanin.
Erfindungsgemäße Rezepturen, welche z. B.
bekannte Antifaltenwirkstoffe wie Flavonglycoside (insbesondere α-Glycosylrutin),
Coenzym Q10, Vitamin E und/oder Derivate und dergleichen enthalten,
eignen sich insbesondere vorteilhaft zur Prophylaxe und Behandlung
kosmetischer oder dermatologischer Hautveränderungen, wie sie z. B. bei
der Hautalterung auftreten (wie beispielsweise Trockenheit, Rauhigkeit
und Ausbildung von Trockenheitsfältchen,
Juckreiz, verminderte Rückfettung
(z. B. nach dem Waschen), sichtbare Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien,
Cuperosis), Schlaffheit und Ausbildung von Falten und Fältchen,
lokale Hyper-, Hypo- und Fehlpigmentierungen (z. B. Altersflecken),
vergrößerte Anfälligkeit
gegenüber
mechanischem Stress (z. B. Rissigkeit) und dergleichen). Weiterhin
vorteilhaft eignen sie sich gegen das Erscheinungsbild der trockenen
bzw. rauhen Haut.
In die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten
können
aber auch andere pharmazeutisch oder dermatologisch wirkende Substanzen
wie beispielsweise die Haut beruhigende und pflegende Substanzen
eingearbeitet sein. Hierzu zählen
beispielsweise Panthenol, Allantoin, Tannin, Antihistaminika, Antiphlogistika,
Glucocorticoide (z.B. Hydrocortison) sowie Pflanzenwirkstoffe wie
Azulen und Bisabolol, Glycyrrhizin, Hamamelin und Pflanzenextrakte
wie Kamille, aloe vera, Hamazelis, Süßholzwurzel.
Vorteilhafte anfeuchtende bzw. feuchthaltende
Mittel (sogenannte Moisturizer) im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise Glycerin, Milchsäure und/oder Lactate, insbesondere
Natriumlactat, Butylenglykol, Propylenglykol, Biosaccaride Gum-1,
Glycine Soja, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure und
Harnstoff. Ferner ist es insbesondere von Vorteil, polymere Moisturizer
aus der Gruppe der wasserlöslichen
und/oder in Wasser quellbaren und/oder mit Hilfe von Wasser gelierbaren
Polysaccharide zu verwenden. Insbesondere vorteilhaft sind beispielsweise
Hyaluronsäure,
Chitosan und/oder ein fucosereiches Polysaccharid, welches in den
Chemical Abstracts unter der Registraturnummer 178463-23-5 abgelegt
und z. B. unter der Bezeichnung Fucogel®1000 von der Gesellschaft SOLABIA
S.A. erhältlich
ist.
Die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten können ferner
vorteilhaft, wenngleich nicht zwingend, Füllstoffe enthalten, welche
z. B. die sensorischen und kosmetischen Eigenschaften der Formulierungen
weiter verbessern und beispielsweise ein samtiges oder seidiges
Hautgefühl
hervorrufen oder verstärken.
Vorteilhafte Füllstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Stärke und Stärkederivate (wie z. B. Tapiocastärke, Distärkephosphat,
Aluminium- bzw. Natrium-Stärke
Octenylsuccinat und dergleichen), Pigmente, die weder hauptsächlich UV-Filter-
noch färbende
Wirkung haben (wie z. B. Bornitrid etc.) und/oder Aerosile® (CAS-Nr. 7631-86-9).
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Einzelkomponenten
bzw. Einzelkomponenten, welche die Ölphase der aus ihnen herstellbaren
Zubereitungen bilden, werden vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der polaren Öle, beispielsweise
aus der Gruppe der Lecithine und der Fettsäuretriglyceride, namentlich
der Triglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, wie
z. B. Cocoglycerid, Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Rizinusöl, Weizenkeimöl, Traubenkernöl, Distelöl, Nachtkerzenöl, Macadamianußöl und dergleichen
mehr.
Erfindungsgemäß vorteilhaft sind ferner z.
B. natürliche
Wachse tierischen und pflanzlichen Ursprungs, wie beispielsweise
Bienenwachs und andere Insektenwachse sowie Beerenwachs, Sheabutter und/oder
Lanolin (Wollwachs).
Weitere vorteilhafte polare Ölkomponenten
können
im Sinne der vorliegenden Erfindung ferner gewählt werden aus der Gruppe der
Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen sowie aus der Gruppe der Ester aus aromatischen
Carbonsäuren
und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Octylpalmitat, Octylcocoat, Octylisostearat,
Octyldodeceylmyristat, Octyldodekanol, Cetearylisononanoat, Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat,
n-Hexyllaurat, n-Decyloleat,
Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat,
2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat,
Stearylheptanoat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat,
Tridecylstearat, Tridecyltrimellitat, sowie synthetische, halbsynthetische
und natürliche
Gemische solcher Ester, wie z. B. Jojobaöl.
Ferner können die Ölkomponenten vorteilhaft gewählt werden
aus der Gruppe der Dialkylether und Dialkylcarbonate, vorteilhaft
sind z. B. Dicaprylylether (Cetiol OE und/oder Dicaprylylcarbonat,
beispielsweise das unter der Handelsbezeichnung Cetiol CC bei der
Fa. Cognis erhältliche.
Es ist ferner bevorzugt, das oder
die Ölkomponenten
aus der Gruppe Isoeikosan, Neopentylglykoldiheptanoat, Propylenglykoldicaprylat/dicaprat,
Caprylic/Capric/Diglycerylsuccinat, Butylenglykol Dicaprylat/Dicaprat,
Cocoglyceride (z. B. Myritol® 331
von Henkel), C12–13-Alkyllactat, Di-C12–13-Alkyltartrat,
Triisostearin, Dipentaerythrityl Hexacaprylat/Hexacaprat, Propylenglykolmonoisostearat,
Tricaprylin, Dimethylisosorbid. Es ist insbesondere vorteilhaft,
wenn die Ölphase
der erfindungsgemäßen Formulierungen
einen Gehalt an C12–15-Alkylbenzoat aufweist
oder vollständig
aus diesem besteht.
Vorteilhafte Ölkomponenten sind ferner z.
B. Butyloctylsalicylat (beispielsweise das unter der Handelsbezeichnung
Hallbrite BHB bei der Fa. CP Hall erhältliche), Hexadecylbenzoat
und Butyloctylbenzoat und Gemische davon (Hallstar AB) und/oder
Diethylhexylnaphthalat (Corapan®TQ
von Haarmann & Reimer).
Auch beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzen.
Ferner können erfindungsgemäße Ölphasen
ebenfalls vorteilhaft auch unpolare Öle enthalten, beispielsweise
solche, welche gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, insbesondere Mineralöl, Vaseline (Petrolatum), Paraffinöl, Squalan
und Squalen, Polyolefine, hydrogenierte Polyisobutene und Isohexadecan.
Unter den Polyolefinen sind Polydecene die bevorzugten Substanzen.
Vorteilhaft können die Ölphasenkomponenten ferner einen
Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen oder vollständig aus
solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den
Silikonölen
einen zusätzlichen
Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten
zu verwenden.
Silikonöle sind hochmolekulare synthetische
polymere Verbindungen, in denen Silicium-Atome über Sauerstoff-Atome ketten-
und/oder netzartig verknüpft
und die restlichen Valenzen des Siliciums durch Kohlenwasserstoff-Reste
(meist Methyl-, seltener Ethyl-, Propyl-, Phenyl-Gruppen u. a.)
abgesättigt
sind. Systematisch werden die Silikonöle als Polyorganosiloxane bezeichnet.
Die methylsubstituierten Polyorganosiloxane, welche die mengenmäßig bedeutendsten
Verbindungen dieser Gruppe darstellen und sich durch die folgende
Strukturformel auszeichnen
werden auch als Polydimethylsiloxan
bzw. Dimethicon (INCI) bezeichnet. Dimethicone gibt es in verschiedenen
Kettenlängen
bzw. mit verschiedenen Molekulargewichten.
Besonders vorteilhafte Polyorganosiloxane
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane
[Poly(dimethylsiloxan)], welche beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen
Abil 10 bis 10 000 bei Th. Goldschmidt erhältlich sind. Ferner vorteilhaft
sind Phenylmethylpolysiloxane (INCI: Phenyl Dimethicone, Phenyl
Trimethicone), cyclische Silikone (Octamethylcyclotetrasiloxan bzw.
Decamethylcyclopentasiloxan), welche nach INCI auch als Cyclomethicone
bezeichnet werden, aminomodifizierte Silikone (INCI: Amodimethicone)
und Silikonwachse, z. B. Polysiloxan-Polyalkylen-Copolymere (INCI: Stearyl Dimethicone
und Cetyl Dimethicone) und Dialkoxydimethyl polysiloxane (Stearoxy
Dimethicone und Behenoxy Stearyl Dimethicone), welche als verschiedene
Abil-Wax-Typen bei Th. Goldschmidt erhältlich sind. Aber auch andere Silikonöle sind
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden, beispielsweise
Cetyldimethicon, Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan,
Poly(methylphenylsiloxan).
Die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten können UV-A-,
UV-B- und/oder Breitbandfiltersubstanzen enthalten. Die Komponentnen
können,
obgleich nicht notwendig, gegebenenfalls auch ein oder mehrere organische
und/oder anorganische Pigmente als UV-Filtersubstanzen enthalten,
welche in einer Wasser- und/oder Ölphase vorliegen können.
Die erfindungsgemäßen Einzelkomponenten und die
daraus herstellbaren kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen
können
bevorzugt neben einer oder mehrerer Ölphasen zusätzlich eine oder mehrere Wasserphasen
enthalten und beispielsweise in Form von W/O-, O/W-, W/O/W- oder
O/W/O-Emulsionen vorliegen., Solche Formulierungen können vorzugsweise
auch eine Mikroemulsion (z. B. eine PIT-Emulsion), eine Feststoff-Emulsionen
(d. h. eine Emulsion, welche durch Feststoffe stabilisiert ist,
z. B. eine Pickering-Emulsion) sein. Des Weiteren können die
Einzelkomponenten wie die daraus herstellbaren Zubereitungen im
Sinne der vorliegenden Erfindung auch nahezu wasserfrei sein (Wassergehalt
unter 5 Gewichts-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung).
Aber auch wässrige
oder wässrigalkoholische
Lösungen
sind erfindungsgemäß vorteilhaft
einsetzbar.
Es ist auch von Vorteil, den erfindungsgemäßen Zubereitungen
Komplexbildner zuzusetzen. Vorteilhaft werden die Komplexbildner
gewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) und
deren Anionen, Nitrilotriessigsäure
(NTA) und deren Anionen, Hydroxyethylendiaminotriessigsäure (HOEDTA)
und deren Anionen, Diethylenaminopentaessigsäure (DPTA) und deren Anionen,
trans-1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure (CDTA) und deren Anionen,
Tetrasodium Iminodisuccinate, Trisodium Etylenediamine Disuccinate.
Die Zusammensetzungen enthalten gemäß der Endung
außer
den vorgenannten Substanzen gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen
Zusatzstoffe, beispielsweise Parfüm, Farbstoffe, antimikrobielle
Stoffe, rückfettende
Agentien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Perlglanzagentien,
Pflanzenextrakte, Vitamine, Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Bakterizide,
Pigmente, die eine färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, weichmachende, anfeuchtende und/oder
feuchthaltende Substanzen, oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen
oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere,
Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder Silikonderivate.
Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Baukastensystems
hergestellten Zubereitungen können
in Form einer Salbe, Creme, Lotion, Lösung, eines Wassers oder eines
Gels vorliegen.
Erfindungsgemäß ist auch das Verfahren zur
Herstellung von kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelkomponenten der Zubereitung
in variabler oder durch Rezeptur vorgegebener Menge vor der Produktanwendung
in einen Mischbehälter
gegeben und durch Rühren
oder Schütteln
miteinander vermischt werden.
Ferner ist erfindungsgemäß das Verfahren
zur Herstellung von kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelkomponenten vor oder während der
Anwendung der Zubereitung nachdosiert werden können.
Die nachfolgenden Beispiele sollen
die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Alle
Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders
angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen bezogen.
Beispiele
Beispiele für Baukasten-Teilkomponenten
(T1)
Standard-Tensidsystem mit hohem Schaumvermögen (Konzentrat)
(T2)
Mildes Tensidsystem mit hoher Pflegeleistung (Konzentrat)
(T3)
Rückfetter-Mischungen
(z.T. mit Ölanteilen)
(T4)
Konditionierer-Konzentrat
(T5)
Pflegende Ölphase
(T6)
Konzentrat hydrophiler Wirkstoffe
(T7)
Konzentrat lipophiler Wirkstoffe
(T8)
Pflegeemulsion
(T9)
Parfumkonzentrat (siehe Anmerkung in der Beschreibung)
(T10)
Abrasiva, Kapseln, sonstige Zusätze
(T11)
Spezialtensidsystem für Ölformulierungen
(T12) Wasser
Beispiele für Endrezepturen
(Bezeichnungen der Teilkomponenten
siehe oben) Die hier aufgeführten
Endrezepturen können
vom Verbraucher durch Abmischung der Teilkomponenten hergestellt
werden. Die Produkteigenschaften lassen sich durch Variation der
Mengenanteile der einzelnen Bestandteile je nach Vorliebe des Verbrauchers
einstellen.
(R1)
Gut schäumendes,
erfrischendes Dusch- oder Wannenbad
(R2)
Mildes Duschbad oder Flüssigseife
bzw. Waschlotion
(R3)
Anti-Falten Dusch- oder Wannenbad
(R4)
Reinigungslotion für
empfindliche Haut
(R5)
Aromabad