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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Hubvorrichtung mit mindestens einem
Hubzylinder, wobei zur Steuerung der Hubvorrichtung im Hebenbetrieb und
Senkenbetrieb eine die Verbindung des Hubzylinders mit einer Pumpe und einem
Behälter steuernde Steuerventileinrichtung vorgesehen ist.
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Derartige Hubvorrichtung zum Anheben und Absenken einer am Hubzylinder
angreifenden Last werden in Arbeitsmaschinen, beispielsweise Flurförderzeugen, als
Hubantrieb verwendet.
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Zur Steuerung des Hubantriebs im Heben- bzw. Senkenbetrieb ist eine
Steuerventileinrichtung vorgesehen, mittels der die Verbindung des Hubzylinders im
Hebenbetrieb mit einer Pumpe und im Senkenbetrieb mit einem Behälter steuerbar ist.
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Bei der Verwendung einer derartiger Hubvorrichtung in Flurförderzeugen als
Hubantrieb, der in der Regel ein Hubgerüst und ein daran auf und abbewegbares
Lastaufnahmemittel, beispielsweise eine Gabel, aufweist, tritt im Senkenbetrieb ohne
Last bzw. mit geringer Last, d. h. dem Absenken eines leeren Lastaufnahmemittels,
lediglich ein geringer Lastdruck auf, der aus dem Gewicht des Lastaufnahmemittels
und der möglicherweise ausgefahrenen Hubgerüsteile des Hubgerüsts resultiert.
Dieser Lastdruck vermindert sich vom Hubzylinder bis zur Steuerventileinrichtung um
die Strömungswiderstände in den zwischen der Steuerventileinrichtung und dem
Hubzylinder angeordneten Druckmittelleitungen und Druckmittelkanälen sowie den
Zylinderdichtungen der Hubzylinder. Zusammen mit den an den
Durchflussquerschnitten des Steuerventils auftretenden Strömungswiderständen ergibt
sich im Senkenbetrieb ohne Last eine geringe Durchflussmenge durch die
Steuerventileinrichtung.
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An der Hubvorrichtung stellt sich somit im Senkenbetrieb ohne Last bzw. mit geringer
Last bei einer gegebenen Auslenkung der Steuerventileinrichtung eine wesentlich
geringere Absenkgeschwindigkeit ein als im Senkenbetrieb mit hoher Last. Bei gleicher
Auslenkung des Steuerventileinrichtung stellen sich somit im Senkenbetrieb mit Last
und im Senkenbetrieb ohne Last unterschiedliche Absenkgeschwindigkeiten ein.
Insbesondere im Senkenbetrieb ohne Last und hohen Hubhöhen ergibt sich durch die
geringe Absenkgeschwindigkeit eine lange Absenkzeit für das Lastaufnahmemittel, die
die Umschlagleistung des Flurförderzeugs begrenzt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hubvorrichtung der
eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die im Senkenbetrieb ohne Last
oder im Senkenbetrieb mit geringer Last ein verbessertes Betriebsverhalten aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Senkenbetrieb ein die
Steuerventileinrichtung umgehendes Umgehungsventil zur Verbindung des
Hubzylinders mit dem Behälter vorgesehen ist. Erfindungsgemäß wird somit im
Senkenbetrieb über das Umgehungsventil eine Bypassverbindung zwischen dem
Hubzylinder und dem Behälter unter Umgehung der Steuerventileinrichtung ermöglicht.
Mit dieser Bypassverbindung kann im Senkenbetrieb ohne Last oder im Senkenbetrieb
mit geringer Last die Steuerventileinrichtung mit den die Absenkgeschwindigkeit
begrenzenden Strömungsquerschnitten auf einfache Weise umgangen werden und
somit im Senkenbetrieb ohne Last oder mit geringer Last eine höhere
Absenkgeschwindigkeit erzielt werden.
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Besondere Vorteile ergeben sich hierbei, wenn das Umgehungsventil gemäß einer
Ausführungsform im Senkenbetrieb bei geringer abzusenkender Last in eine
Durchflussstellung beaufschlagbar ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das
Umgehungsventil lediglich im Senkenbetrieb ohne Last bzw. mit geringer Last die
Umgehung der Steuerventileinrichtung herstellt. Im Senkenbetrieb mit Last ist das
Umgehungsventil nicht aktiv. In diesem Betriebszustand wird die Senkenbewegung
ausschließlich durch die Steuerventileinrichtung gesteuert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Umgehungsventil
mittels einer Feder in Richtung einer Sperrstellung und in Abhängigkeit von einem
Steuersignal in Richtung der Durchflussstellung beaufschlagbar. Durch die
Beaufschlagung des Umgehungsventil in die Durchflussstellung, in der die
Bypassverbindung geöffnet ist, in Abhängigkeit von einem Steuersignal kann auf
einfache Weise sichergestellt werden, dass Umgehungsventil lediglich im
Senkenbetrieb ohne Last bzw. mit geringer Last in die Durchflussstellung beaufschlagt
wird. Das Steuersignal kann hierbei als elektrisches oder hydraulisches Steuersignal
ausgebildet sein. Durch die Feder kann auf einfache Weise ein Schaltpunkt des
Umgehungsventils vorgegeben werden, so dass im Feinsteuerbereich der
Hubvorrichtung das Umgehungsventil nicht in die Durchflussstellung beaufschlagt wird
und die Senkenbewegung durch die Steuerventileinrichtung gesteuert wird.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das
Steuersignal als ein die Steuerventileinrichtung in die Senkenstellung
beaufschlagendes Ansteuersignal, insbesondere hydraulischer Steuerdruck,
ausgebildet ist. Durch den die Steuerventileinrichtung in die Senkenstellung
beaufschlagenden Steuerdruck kann auf einfache Weise im Senkenbetrieb der
Hubvorrichtung das Umgehungsventil in die Durchflussstellung beaufschlagt und die
die Steuerventileinrichtung umgehende Bypassverbindung geöffnet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Umgehungsventil in
Abhängigkeit von dem Lastdruck der an der Hubvorrichtung anstehenden Last in
Richtung der Sperrstellung beaufschlagbar. Hierdurch kann auf einfache Weise erzielt
werden, dass lediglich bei geringem Lastdruck und somit im Senkenbetrieb ohne Last
oder im Senkenbetrieb mit geringer Last das Umgehungsventil durch das Steuersignal
in die Durchflussstellung beaufschlagt wird. Im Senkenbetrieb mit Last und somit
einem hohen Lastdruck wird das Umgehungsventil trotz anliegendem Steuersignal in
der Sperrstellung gehalten und somit die Senkenbewegung von der
Steuerventileinrichtung gesteuert.
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Das Umgehungsventil kann als entsperrbares Rückschlagventil oder gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltungsform als Schaltventil mit einer Sperrstellung und einer
Durchflussstellung ausgebildet sein.
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Sofern gemäß einer Ausführungsform der Erfindung der Hubzylinder mittels einer
Druckmittelverbindung mit der Steuerventileinrichtung in Verbindung steht, ergibt sich
ein einfacher Aufbau, wenn das Umgehungsventil in einer von der
Druckmittelverbindung abzweigenden Umgehungsverbindung angeordnet ist, die mit
dem Behälter in Verbindung steht. Mit einem in einer von der Druckmittelverbindung
abzweigenden Umgehungsverbindung angeordneten Umgehungsventil kann auf
einfache Weise eine Bypassverbindung vom Hubzylinder zum Behälter unter
Umgehung der Steuerventileinrichtung gebildet werden.
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Wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung in der Druckmittelverbindung ein
Lasthalteventil angeordnet ist, kann die Bypassverbindung vom Hubzylinder zum
Behälter auf einfache Weise bei Beibehaltung der Funktion des Lasthalteventils erzielt
werden, wenn die Umgehungsverbindung zwischen der Steuerventileinrichtung und
dem Lasthalteventil an die Druckmittelverbindung angeschlossen ist.
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Ein einfacher Aufbau ergibt sich hierbei, wenn das Umgehungsventil einen in einer
Gehäusebohrung längsverschiebbar angeordneten Steuerschieber aufweist, wobei die
Gehäusebohrung stirnseitig an einen von der Steuerventileinrichtung zu einem
Anschluss des Hubzylinder geführten Druckmittelkanal angeschlossen ist und über
eine Ringnut mit einem mit einem Behälter in Verbindung stehenden Umgehungskanal
angeschlossen ist.
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Sofern der Steuerschieber zur Steuerung der Verbindung des Druckmittelkanals mit
dem Umgehungskanal eine Steuerausnehmung aufweist, die von einer Längsbohrung
und einer von der Längsbohrung abzweigenden Querbohrung gebildet ist, wobei die
Querbohrung die Verbindung der mit dem Umgehungskanal in Verbindung stehenden
Ringnut ansteuert und die Längsbohrung zum Druckmittelkanal geöffnet ist, ergibt sich
ein geringer Herstellaufwand für den Steuerschieber.
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Der Steuerschieber kann auf einfache Weise von dem Lastdruck der Hubvorrichtung in
Richtung der Sperrstellung beaufschlagt werden, wenn an der dem Druckmittelkanal
zugewandten Stirnseite eine in Richtung der Sperrstellung wirkende Steuerfläche
ausgebildet ist.
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Die in Richtung der Durchflussstellung wirkende Steuerfläche des Steuerschiebers
kann auf einfache Weise an der dem Druckmittelkanal gegenüberliegenden Stirnseite
ausgebildet werden.
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Die den Steuerschieber in Richtung der Sperrstellung beaufschlagende Feder ist mit
besonderem Vorteil in einem die in Richtung der Durchflussstellung wirkende
Steuerfläche aufweisenden Steuerdruckraum angeordnet und am Gehäuse sowie
einem Ringflansch des Steuerschiebers abgestützt ist.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Ausgestaltungsform der
Erfindung das Umgehungsventil derart ausgelegt ist, dass die Absenkgeschwingkeit im
Senkenbetrieb bei geringer abzusenkender Last maximal gleich groß ist wie die
Absenkgeschwindigkeit im Senkenbetrieb mit hoher Last. Bei einer gegebenen
Auslenkung der Steuerventileinrichtung stellt sich somit im Senkenbetrieb ohne Last
bzw. mit einer geringen Last, wobei das Umgehungsventil geöffnet ist, eine
Absenkgeschwindigkeit ein, die im wesentlichen gleich groß ist wie die
Absenkgeschwindigkeit im Senkenbetrieb mit hoher Last, wobei das Umgehungsventil
geschlosen ist und die Senkengeschwindigkeit allein durch das Steuerventil gesteuert
ist. Im Senkenbetrieb können somit Geschwindigkeitssprünge durch ein geöffnetes
oder geschlossenes Umgehungsventil, beispielsweise infolge eines schwankenden
Lastdruckes, wirksam vermieden werden.
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Besondere Vorteile ergeben sich bei der Verwendung einer hydraulischen
Hubvorrichtung als Hubantrieb eines Flurförderzeugs. Mit dem erfindungsgemäßen
Umgehungsventil kann bei einem Flurförderzeug mit geringem zusätzlichen Aufwand
im Senkenbetrieb des Hubantriebs ohne Last und somit beim Absenken einer leerer
Gabel eine höhere Absenkgeschwindigkeit und somit eine kürzere Absenkzeit für das
Lastaufnahmemittel erzielt werden und dadurch die Umschlagleistung des
Flurförderzeugs erhöht werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei
zeigt
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Fig. 1 einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Hubvorrichtung,
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Fig. 2 eine Steuerventileinrichtung einer erfindungsgemäßen Hubvorrichtung mit
einem Umgehungsventil im Längsschnitt und
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Fig. 3 das Umgehungsventil gemäß der Fig. 2 in einer vergrößerten
Darstellung.
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Die erfindungsgemäße als Hubantrieb für ein Flurförderzeug ausgebildete
Hubvorrichtung 1 gemäß der Fig. 1 weist mehrere als einfachwirkende
Hydraulikzylinder ausgebildete Hubzylinder 2 auf, die mit einem nicht mehr
dargestellten Hubgerüst und einem daran auf- und abbewegbaren Lastaufnahmemittel,
beispielsweise einer Gabel, in Wirkverbindung stehen.
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Zur Steuerung der Hubvorrichtung 1 ist eine Steuerventileinrichtung 3 vorgesehen. Die
Steuerventileinrichtung 3 ist als in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil 4
ausgebildet, das mittels einer von einer Förderleitung 5 abzweigenden Zweigleitung 6
mit einer nicht mehr dargestellten Pumpe und mittels einer von einer Behälterleitung 7
abzweigenden Leitung 8 mit einem nicht mehr dargestellten Behälter in Verbindung
steht. Das Steuerventil 4 steht weiterhin mittels einer Zweigleitung 11 mit einer
Lastdruckmeldeleitung 9 in Verbindung, die zu einer Eingangsdruckwaage 10 geführt
ist.
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Von dem Steuerventil 4 zu den Hubzylindern 2 ist eine als Druckmittelkanal
ausgebildete Druckmittelverbindung 12 vorgesehen. In der Druckmittelverbindung 12
ist ein Lasthalteventil 13 angeordnet, das als mittels eines Vorsteuerventils 14
entsperrbares Rückschlagventil ausgebildet ist. Das Vorsteuerventil 14 ist hierbei in
einer Steuerleitung 15 angeordnet, die von einem in Richtung einer Sperrstellung
wirkenden Steuerdruckraum 16 des Lasthalteventils 13 an die Druckmittelverbindung
12 zwischen dem Lasthalteventil 13 und dem Steuerventil 4 angeschlossen ist. Das
Vorsteuerventil 14 ist als entsperrbares Sperrventil ausgebildet.
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Das Steuerventil 4 weist eine Neutralstellung 4a auf, in der die Verbindung der
Druckmittelverbindung 12 mit der Förderleitung 5 und der Behälterleitung 7 gesperrt ist.
In einer Hebenstellung 4b ist die Druckmittelverbindung 12 über eine in dem
Steuerventil angeordnete Stromregeleinrichtung mit der Förderleitung 5 verbunden.
Entsprechend ist in einer Senkenstellung 4c die Druckmittelverbindung 12 über die
Stromregeleinrichtung an die Behälterleitung 7 angeschlossen.
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Das Steuerventil 4 ist elektro-hydraulisch vorsteuerbar. Hierzu sind elektrisch
ansteuerbare Vorsteuerventile 19a, 19b vorgesehen, die an eine
Steuerdruckversorgungsleitung 17 angeschlossen sind, die mit einer nicht mehr
dargestellten Steuerdruckquelle in Verbindung steht, beispielsweise einer
Speisepumpe.
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Das Vorsteuerventil 19a steuert hierbei die Beaufschlagung einer Steuerdruckleitung
18a, die an eine in Richtung der Hebenstellung 4b wirkende Steuerfläche des
Steuerventils 4 geführt ist. Das Vorsteuerventil 19b steuert entsprechend die
Beaufschlagung einer Steuerdruckleitung 18b, die an eine in Richtung der
Senkenstellung 4c wirkende Steuerfläche des Steuerventils 4 geführt ist.
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Das Vorsteuerventil 14 ist von dem in der Steuerdruckleitung 18b anstehenden
Steuersignal des Steuerventils 4 in Richtung einer Durchflussstellung beaufschlagbar,
um im Senkenbetrieb der Hubvorrichtung 1 das Lasthalteventil 13 zu entsperren.
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Erfindungsgemäß ist an die Druckmittelverbindung 12 zwischen dem Lasthalteventil 13
und dem Steuerventil 4 eine Umgehungsverbindung 20 angeschlossen, die mit der
Behälterleitung 7 und somit dem Behälter in Verbindung steht. In der
Umgehungsverbindung 20 ist ein Umgehungsventil 21 angeordnet, das als Schaltventil
mit einer Sperrstellung 21a und einer Durchflussstellung 21b ausgebildet ist. Das
Umgehungsventil 21 ist in Richtung der Sperrstellung 21a von einer Feder 22 und dem
Lastdruck der Hubvorrichtung 1 beaufschlagbar. Hierzu steht eine in Richtung der
Sperrstellung 21a wirkende Steuerfläche 23a des Umgehungsventils 21 über eine
Steuerdruckleitung 24 mit der Druckmittelverbindung 12 in Verbindung.
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In Richtung der Durchflussstellung 21b ist das Umgehungsventil 21 von dem in der
Steuerdruckleitung 18b anstehenden und das Steuerventils 4 in Richtung der
Senkenstellung 4c beaufschlagenden als Steuerdruck ausgebildeten Steuersignal
beaufschlagbar. An eine in Richtung der Durchflussstellung 21b wirkende Steuerfläche
23b des Umgehungsventils 21 ist hierzu eine von der Steuerdruckleitung 18b
abzweigende Steuerdruckzweigleitung 25 angeschlossen.
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In der Fig. 2 ist die Steuerventileinrichtung 1 in einem Längsschnitt dargestellt. Das
Steuerventil 4 ist als Längsschieberventil mit einem in einer Gehäusebohrung 30 eines
Steuerventilgehäuses längsverschiebbar angeordneten Steuerschieber 31 ausgebildet.
An der Gehäusebohrung 30 ist eine Ringnut 32 ausgebildet, die über die Zweigleitung
6 mit der Förderleitung 5 in Verbindung steht. Eine weitere an der Gehäusebohrung 30ausgebildete Ringnut 33 steht über die Zweigleitung 8 mit der Behälterleitung 7 in
Verbindung. Zwischen der Ringnut 32 und der Ringnut 33 ist an der Gehäusebohrung
30 eine weitere Ringnut 35 ausgebildet, an die die als Druckmittelkanal 36
ausgebildete Druckmittelverbindung 12 angeschlossen ist, in der das Lasthalteventil 13
angeordnet ist. Zudem ist an der Gehäusebohrung 31 eine mit der Lastdruckleitung 9
in Verbindung stehende Ringnut 37 ausgebildet.
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Der Längsschieber 31 ist mit einer Längsbohrung 40 versehen, in der die
Stromregeleinrichtung 41 angeordnet ist. Zur Steuerung der Verbindung des
Druckmittelkanals 12 mit der Förderleitung 5 bzw. der Behälterleitung 7 ist der
Längsschieber 31 mit Steuerausnehmungen 42a, 42b versehen, die als auf einem
Lochkranz angeordnete, mit der Längsbohrung 40 in Verbindung stehende
Querbohrungen ausgebildet sind.
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Von dem Druckmittelkanal 36 zweigt - wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist - eine
Gehäusebohrung 45 ab, in der ein Steuerschieber 46 des als Schaltventil
ausgebildeten Umgehungsventils 21 längsverschiebbar gelagert ist. An der
Gehäusebohrung 45 ist eine Ringnut 47 ausgebildet, die über einen Kanal 48 auf nicht
mehr dargestellte Weise mit dem Behälter in Verbindung steht. Die Gehäusebohrung
45 und der mit dieser in Verbindung stehende Kanal 48 bilden somit die
Umgehungsverbindung 20.
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Der Steuerschieber 46 weist eine aus einer Längsbohrung 49 und von der
Längsbohrung 49 abzweigende Querbohrung 50 gebildete Steuerausnehmung 51 auf.
Die Längsbohrung 49 steht im Bereich der in der Fig. 2 bzw. 3 linken Stirnseite mit
dem Druckmittelkanal 36 und somit der Druckmittelverbindung 12 in Verbindung.
Mittels der Querbohrung 50 ist die Verbindung zur Ringnut 47 ansteuerbar.
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Der Steuerschieber 46 bildet hierbei im Bereich der in den Fig. 2 und 3
dargestellten linken Stirnseite die in Richtung der Sperrstellung wirkende Steuerfläche
23a, die mit der Druckmittelverbindung 12 in Verbindung steht und somit von dem
Lastdruck der Hubvorrichtung beaufschlagt ist. An der gegenüberliegenden Stirnfläche
des Steuerschiebers 46 ist die in Richtung der Durchflussstellung wirkende
Steuerfläche 23b ausgebildet.
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Der von der Gehäusebohrung 45 und einer Verschlussschraube 52 gebildete
Steuerdruckraum 53 steht über die Steuerdruckleitung 25 mit der Steuerdruckleitung
18b des Steuerventils 4 in Verbindung. In dem Steuerdruckraum 53 ist weiterhin die
Feder 22 angeordnet, die an einem Absatz der Gehäusebohrung 45 und einem an dem
Steuerschieber 46 ausgebildeten Ringflansch 54 abgestützt ist und den Steuerschieber
46 nach in der Fig. 2 bzw. 3 rechts in Richtung der Sperrstellung beaufschlagt.
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Die erfindungsgemäße Hubvorrichtung 1 arbeitet wie folgt:
Im Hebenbetrieb wird das Steuerventil 4 durch eine entsprechende Ansteuerung des
Vorsteuerventils 19a in die Hebenstellung 4b ausgelenkt, in der über die
Steuerausnehmung 42a, 42b die Ringnut 32 über die Längsbohrung 40 an die Ringnut
35 und somit die Förderleitung 5 an die Druckmittelverbindung 12 angeschlossen ist.
Das Umgehungsventil 21 wird durch die Feder 22 und den an der Steuerflläche 23a
anstehenden Förderdruck der Pumpe in die Sperrstellung beaufschlagt, in der die
Verbindung der Druckmittelverbindung 12 zur Umgehungsverbindung 20 über die
Steuerausnehmung 51 gesperrt ist. Druckmittel strömt somit über das Steuerventil 4
und das Lasthalteventil 13 in die Hubzylinder 2.
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Im Senkenbetrieb ohne Last, beispielsweise beim Absenken eines leeren
Lastaufnahmemittels eines Flurförderzeugs, bzw. im Senkenbetrieb mit geringer Last
wird das Steuerventil 4 durch entsprechende Ansteuerung des Vorsteuerventils 19b in
Richtung der in der Fig. 2 dargestellten Senkenstellung 4c beaufschlagt, in der die
Druckmittelverbindung 12 über die Steuerausnehmungen 42a, 42b an die Ringnut 33
und somit den Behälter angeschlossen ist. Durch den von dem Vorsteuerventil 19b
erzeugten Steuerdruck wird gleichzeitig das Vorsteuerventil 14 in die
Durchflussstellung beaufschlagt, wodurch der Steuerdruckraum 16 des Lasthalteventils
13 entlastet wird und das Lasthalteventil 13 durch den Lastdruck der Hubvorrichtung in
die Öffnungsstellung ausgesteuert wird.
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Gleichzeitig steht der von dem Vorsteuerventil 19b erzeugte und in der
Steuerdruckleitung 18b anstehende Steuerdruck über die Steuerdruckzweigleitung 25
in dem Steuerdruckraum 53 und somit der Steuerdruckfläche 23b des
Umgehungsventils 21 an. Das Umgehungsventils 21 wird somit durch den das
Steuerventil 4 in die Senkenstellung 4c beaufschlagenden Steuerdruck entgegen der
Feder 22 und dem geringen an der Steuerdruckfläche 23b anstehenden Lastdruck der
Hubvorrichtung in die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Durchflussstellung
beaufschlagt, in der über die von der Längsbohrung 49 und der Querbohrung 50
gebildete Steuerausnehmung 51 die Druckmittelverbindung 12 mit der
Umgehungsverbindung 20 verbunden ist. Im Senkenbetrieb ohne oder mit geringer
Last kann somit Druckmittel aus den Hubzylindern 2 über das geöffnete
Umgehungsventil 21 unter Umgehung des Steuerventils 3 zum Behälter strömen.
Hierdurch kann im Senkenbetrieb des Hubantriebs eines Flurförderzeugs ohne Last
bzw. mit geringer Last eine höhere Absenkgeschwindigkeit erzielt werden, da die die
Absenkgeschwindigkeit begrenzenden Strömungswiderstände der
Steuerausnehmungen 42a, 42b des Steuerschiebers 31 durch das Umgehungsventil
21 umgangen werden.
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Durch die Feder 22 kann hierbei ein Schaltpunkt des Umgehungsventil 21 vorgeben
werden, wodurch erzielt werden kann, dass das Umgehungsventil 21 erst bei einem
bestimmten Steuerdruckniveau des in der Steuerdruckleitung 18b anstehenden
Steuerdrucks in die Durchflussstellung beaufschlagt wird. Hierdurch kann erzielt
werden, dass im Feinsteuerbereich der Hubvorrichtung bei einem geringen
Steuerdruckniveau das Umgehungsventil 21 in der Sperrstellung 21a gehalten wird
und die Absenkgeschwindigkeit ausschließlich durch das Steuerventil 4 gesteuert wird.
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Durch die Beaufschlagung der in Richtung der Sperrstellung wirkenden
Steuerdruckfläche 23a des Umgehungsventils 21 von dem Lastdruck der
Hubvorrichtung wird sichergestellt, dass im Senkenbetrieb mit Last das
Umgehungsventil 21 trotz anliegendem Steuerdruck an der Steuerdruckfläche 23b in
die Sperrstellung beaufschlagt wird und somit das Umgehungsventil 21 lediglich im
Senkenbetrieb ohne Last eine Umgehung des Steuerventils 4 ermöglicht.
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Bei einem Flurförderzeug kann somit mit dem erfindungsgemäßen Umgehungsventil
21 im Senkenbetrieb ohne Last, beispielsweise beim Senken mit leerer Gabel, eine
hohe Absenkgeschwindigkeit erzielt werden und somit die Umschlagleistung des
Flurförderzeugs erhöht werden.