-
Die Erfindung betrifft ein Gepäckstücksystem mit einem Hauptgepäckstück und einer an dem Hauptgepäckstück lösbar befestigbaren Hüfttasche sowie einem Hüftgurt.
-
Ein solches Gepäckstücksystem ist beispielsweise aus der
US 420 792 S bekannt. Hier ist vorgesehen, dass eine Hüfttasche über den ihr zugeordneten und an ihr unlösbar befestigten Hüftgurt an einem Rucksack befestigt wird.
-
Die
DE 40 07 382 A1 offenbart einen Rucksack, der aus einem Packsack und aus einem Hüftgurt besteht.
-
Die
US 5,267,679 A offenbart eine Kameratasche, die mit einer Zubehörtasche koppelbar ist und am Gürtel getragen werden kann.
-
Die
US 6,015,072 A offenbart einen Rucksack mit erweiterbarem Gepäckvolumen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gepäckstücksystem bereitzustellen, welches vielseitiger verwendbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Gepäckstücksystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Das erfindungsgemäße System benötigt daher nur noch einen Hüftgurt. Somit ist das erfindungsgemäße Gepäckstücksystem gewichts- und platzsparend. Außerdem ist es kostengünstiger. Dadurch, dass der Hüftgurt von der Hüfttasche abgenommen werden kann, kann diese auch noch anderweitig eingesetzt werden, beispielsweise als Fahrradtasche. Dabei kann die Hüfttasche am Lenker, am Sattel oder am Gepäckträger des Fahrrads befestigt werden.
-
An dem Hauptgepäckstück und an der Hüfttasche kann jeweils eine Koppelstelle zur Koppelung mit dem Hüftgurt vorgesehen sein. Durch die Koppelstelle wird eine Stelle definiert, an der die Kopplung von Hüftgurt und Hüfttasche bzw. Hauptgepäckstück erfolgt. Die Koppelstelle kann als Befestigungsstelle ausgebildet sein.
-
Das Wechseln des Hüftgurts von Hauptgepäckstück zu Hüfttasche oder umgekehrt kann sich besonders einfach gestalten, wenn der Hüftgurt einstückig ausgebildet ist. Dabei kann der Hüftgurt zwei Flossen aufweisen, die miteinander verbunden sind. Es müssen somit nicht zwei separate Flossen abgenommen und erneut befestigt werden.
-
Grundsätzlich ist es denkbar, unterschiedliche Hüftgurte vorzusehen, sodass je nach Packgewicht des Hauptgepäckstücks oder der Hüfttasche beispielsweise unterschiedlich breite Hüftgurte eingesetzt werden können. Besondere Vorteile ergeben sich jedoch, wenn für das Gepäckstücksystem genau ein Hüftgurt vorgesehen ist. Dadurch wird das Gepäckstücksystem besonders kostengünstig.
-
An dem Hauptgepäckstück und/oder an der Hüfttasche kann zumindest eine Schlaufe zum Einstecken des Hüftgurts angeordnet sein. Über eine Schlaufe kann der Hüftgurt besonders einfach befestigt werden, da er lediglich in die Schlaufe eingeführt werden muss. Die Schlaufe kann dabei die Koppelstelle zwischen Hüftgurt und Hauptgepäckstück bzw. Hüfttasche darstellen. Es kann beispielsweise eine breite Schlaufe vorgesehen sein oder es können zwei oder mehr schmalere Schlaufen zur Halterung des Hüftgurts vorgesehen sein.
-
An dem Hüftgurt kann ein erstes Befestigungsmittel und an dem Hauptgepäckstück und der Hüfttasche kann jeweils ein korrespondierendes zweites Befestigungsmittel angeordnet sein zur wahlweisen Befestigung des Hüftgurts an der Hüfttasche oder dem Hauptgepäckstück. Wenn erste und zweite Befestigungsmittel vorgesehen sind, kann eine besonders sichere Verbindung zwischen Hüftgurt und jeweiligem Gepäckstück realisiert werden.
-
Beispielsweise kann das erste und/oder zweite Befestigungsmittel als Teil eines Reißverschlusses, eines Klettverschlusses, einer Steckverbindung oder dergleichen ausgebildet sein.
-
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn an dem Hüftgurt eine Positionsfixierung zur Fixierung der Position des Hüftgurts an dem Hauptgepäckstück oder an der Hüfttasche vorgesehen ist. Die Positionsfixierung kann beispielsweise als erhabene Kontur ausgebildet sein, die ein Verrutschen des Hüftgurts relativ zu einer Koppelstelle, insbesondere einer Schlaufe, am Hauptgepäckstück bzw. an der Hüfttasche verhindert.
-
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn an der Hüfttasche Befestigungsmittel zur Befestigung der Hüfttasche an einem Fahrradlenker vorgesehen sind. Somit ist die Hüfttasche beispielsweise mit abgenommenem Hüftgurt als Fahrradtasche einsetzbar. Als Befestigungsmittel können beispielweise Klettbänder vorgesehen sein. Erst durch einen abnehmbaren Hüftgurt wird eine Nutzung als Lenkertasche an einem Fahrrad möglich. Mit befestigtem Hüftgurt ist das nicht möglich. Ebenfalls ist eine Anbringung als Zusatzvolumen auf einem Rucksack nur möglich, wenn die Hüftgurte abgenommen werden können.
-
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Hauptgepäckstück als Rucksack ausgebildet ist und Schultergurte aufweist.
-
Das Hauptgepäckstück weist ein erweiterbares Packvolumen auf, wobei das Hauptgepäckstück ein erstes und ein zweites Verbindungselement aufweist, zwischen denen ein flexibles Wandungselement angeordnet ist, und ein erstes Packvolumen ausgebildet wird, wenn das erste und zweite Verbindungselement verbunden sind und das Wandungselement zumindest teilweise im ersten Packvolumen angeordnet ist, und ein erweitertes Packvolumen ausgebildet wird, wenn das erste und zweite Verbindungselement getrennt sind. Wenn das erste und zweite Verbindungselement getrennt ist, kann sich das Wandungselement entfalten, sodass ein größeres Packvolumen entsteht. Somit ist das Gepäckstücksystem besonders vielseitig einsetzbar. Bei verbundenen Verbindungselementen kann das Wandungselement zusammengelegt oder zusammengefaltet sein. Das Wandungselement stellt somit einen Teil der Wandung oder Hülle des Hauptgepäckstücks dar, die das Packvolumen des Hauptgepäckstücks definiert. Das Wandungselement kann beispielsweise zumindest teilweise aus Leder, Kunstleder, Kunststoff, insbesondere einer Plane, oder einem Textil, insbesondere Stoff, Gewebe, Gewirke oder dergleichen ausgebildet sein. Insbesondere kann das Wandungselement aus einem flexiblen Material ausgebildet sein.
-
An dem Wandungselement ist ein erstes Zusatzverbindungselement und an der Hüfttasche ein zweites Zusatzverbindungselement vorgesehen, wobei die Hüfttasche über die Zusatzverbindungselemente an dem Hauptgepäckstück befestigbar ist. Wenn das erste Zusatzverbindungselement an dem Wandungselement vorgesehen ist, kann das vergrößerte Volumen des Hauptgepäckstücks auch bei angebrachter Hüfttasche genutzt werden.
-
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn ein erstes Zusatzverbindungselement sowohl am Wandungselement als auch außerhalb des Wandungselements am Hauptgepäckstück vorgesehen ist. Somit kann die Hüfttasche in beiden Situationen an dem Hauptgepäckstück befestigt werden, also sowohl mit einem ersten Packvolumen als auch mit einem erweiterten Packvolumen des Hauptgepäckstücks kombiniert werden.
-
Das erste Zusatzverbindungselement ist bei verbundenen Verbindungselementen vollständig geschützt in einer durch das Wandungselement gebildeten Tasche oder Falte angeordnet. Insbesondere, wenn das erste und zweite Verbindungselement miteinander verbunden sind, liegen diese über dem ersten Zusatzverbindungselement, sodass das Zusatzverbindungselement vollständig vor äußeren Einflüssen geschützt ist.
-
Das Hauptgepäckstück und die Hüfttasche können jeweils zumindest eine verschließbare Zugangsöffnung zum jeweiligen Packvolumen aufweisen. Somit sind das Packvolumen des Hauptgepäckstücks und der Hüfttasche separat durch jeweils eine Zugangsöffnung zugänglich. Beispielsweise können die Zugangsöffnungen durch jeweils einen Reißverschluss verschlossen werden.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können.
-
Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
-
In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
Es zeigen:
- 1 eine Ansicht eines Hauptgepäckstücks mit daran befestigtem Hüftgurt;
- 2 das Hauptgepäckstück der 1 mit abgenommenem Hüftgurt;
- 3 eine Hüfttasche mit daran befestigtem Hüftgurt;
- 4 die Hüfttasche der 3 ohne Hüftgurt;
- 5 eine Darstellung eines Hüftgurts;
- 6 eine Ansicht auf das Hauptgepäckstück von hinten;
- 7 das Hauptgepäckstück mit daran angebrachter Hüfttasche;
- 8 das Gepäckstücksystem 1 mit einer alternativen Hüfttasche;
- 9 eine alternative Ausführungsform einer Hüfttasche;
- 10 die Hüfttasche der 9 in gefaltetem Zustand;
- 11 die Hüfttasche der 9 mit daran angebrachtem Hüftgurt.
-
Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gepäckstücksystem 1 mit einem Hauptgepäckstück 2, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel als Rucksack ausgebildet ist, und einer daran eingeordneten Hüfttasche 3. An dem Hauptgepäckstück 2 ist ein Hüftgurt 4 angeordnet. Im Bereich einer Koppelstelle 5 weist das Hauptgepäckstück 2 eine Schlaufe 6 auf, in die der Hüftgurt 4 eingeschoben ist. Dadurch ist der Hüftgurt 4 lösbar an dem Hauptgepäckstück 2 befestigt.
-
Das als Rucksack ausgebildete Hauptgepäckstück 2 weist weiterhin Schultergurte 7, 8 auf.
-
In der Darstellung der 2 ist die Hüfttasche 3 vom Hauptgepäckstück 2 abgenommen. Die Hüfttasche 3 ist demnach lösbar an dem Hauptgepäckstück 2 befestigbar. Auch der Hüftgurt 4 ist abgenommen, sodass nur noch die Schlaufe 6 im Bereich der Koppelstelle 5 sichtbar ist.
-
Die 3 zeigt die Hüfttasche 3 mit daran angeordnetem Hüftgurt 4. Auch die Hüfttasche 3 weist im Bereich einer Koppelstelle 10 eine Schlaufe 11 auf. Die Schlaufe 11 ist analog zu Schlaufe 6 ausgebildet. Der Hüftgurt 4 ist in die Schlaufe 11 eingeschoben. Dadurch ist der Hüftgurt 4 lösbar an der Hüfttasche 3 befestigt.
-
Weiterhin ist zu erkennen, dass an der Hüfttasche 3 Befestigungsmittel 12, 13 zur Befestigung der Hüfttasche 3 an einem Fahrrad, insbesondere an einem Fahrradlenker, vorgesehen sind.
-
Die 4 zeigt die Hüfttasche 3 mit abgenommenem Hüftgurt 4, sodass nur noch die Schlaufe 11 sichtbar ist. Insbesondere, wenn wie in der 4 gezeigt, der Hüftgurt 4 abgenommen ist, kann die Hüfttasche 3 besonders einfach an einem Fahrrad befestigt werden.
-
Die 5 zeigt den Hüftgurt 4. Hier ist zu erkennen, dass der Hüftgurt 4 einstückig ausgebildet ist. Insbesondere sind die zur Anlage an einer Hüfte gedachten Flossen 15, 16 miteinander verbunden. Aufgrund der einstückigen Ausführung des Hüftgurts 4 lässt sich dieser besonders einfach mit dem Hauptgepäckstück 2 und der Hüfttasche 3 koppeln. An dem Hüftgurt 4 ist eine Positionsfixierung 17 vorgesehen. Die Positionsfixierung 17 ist als erhabene Kontur ausgebildet. Die Kontur ist dabei auf die Kontur der Schlaufen 6, 11 abgestimmt. Durch die Positionsfixierung 17 wird sichergestellt, dass der Hüftgurt 4 am Hauptgepäckstück 2 und der Hüfttasche 3 richtig fixiert ist und nicht relativ zur Schlaufe 6 bzw. 11 verrutschen kann.
-
Die 6 zeigt das Hauptgepäckstück 2 in einer Ansicht von schräg hinten. In der gezeigten Darstellung weist das Hauptgepäckstück 2 ein erstes Packvolumen auf. Dieses Packvolumen kann vergrößert werden, indem ein erstes und zweites Verbindungselement 20, 21 (siehe 7), die in der 6 miteinander verbunden sind, getrennt werden. Zwischen dem ersten und zweiten Verbindungselement 20, 21 ist ein Wandungselement 22 vorgesehen. Das Wandungselement 22 ist flexibel. Das kann sich entfalten, wenn die Verbindungselemente 20, 21 voneinander getrennt werden. Dadurch entsteht ein erweitertes Packvolumen des Hauptgepäckstücks 2. An dem Wandungselement 22 ist ein erstes Zusatzverbindungselement 23 angeordnet, welches mit einem zweiten Verbindungselement 24, welches an der Hüfttasche 3 vorgesehen ist, zusammenwirkt. Insbesondere kann die Hüfttasche 3 über das erste und zweite Zusatzverbindungselement 22, 23 lösbar an dem Hauptgepäckstück 2 befestigt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Zusatzverbindungselemente 23, 24 als Teile eines Reißverschlusses ausgebildet.
-
Der 6 kann man weiterhin entnehmen, dass das Hauptgepäckstück 2 verschließbare Zugangsöffnungen 25, 26 aufweist. Auch die Hüfttasche 3 weist eine verschließbare Zugangsöffnung 27 auf.
-
An der Flosse 16 können Schlaufen 30 vorgesehen sein, an denen weitere Gegenstände befestigt werden können. Die Flosse 15 kann eine kleine Tasche aufweisen, die durch eine verschließbare Zugangsöffnung 31 verschließbar ist.
-
Die 8 zeigt eine alternative Ausführungsform des Gepäckstücksystems 1, wobei im Vergleich zur 7 eine anders gestaltete Hüfttasche 3a mit dem Hauptgepäckstück 2 verbunden ist. Die Hüfttasche 3a ist etwas größer ausgestaltet als die Hüfttasche 3 der 7 und ist an der Rückseite, d. h. dem Träger des Hauptgepäckstücks 2 abgewandten Seite, angeordnet. Die Hüfttasche 3a ist ebenfalls über die Zusatzverbindungsmittel 23, 24 mit dem Hauptgepäckstück 2 verbunden.
-
Die 9 zeigt die Hüfttasche 3a in Alleinstellung. Hier ist deutlich das zweite Zusatzverbindungselement 24 zu erkennen. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Hüfttasche 3a ebenfalls eine Schlaufe 11 im Bereich einer Kopplungsstelle 10 aufweist, sodass ein Hüftgurt besonders einfach verbunden werden kann.
-
Aus der 10 wird klar, dass die Hüfttasche 3a in der Verwendung gemäß der 8 im Wesentlichen ein Zusatzgepäckstück darstellt. Zur Hüfttasche 3a wird das Zusatzgepäckstück eigentlich erst durch ein Zusammenfalten des Zusatzgepäcksstücks, wie dies in der 10 dargestellt ist. Die beiden Hälften 3a' und 3a" der Hüfttasche 3a können durch das zweite Zusatzverbindungselement 24 miteinander verbunden werden. Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten denkbar, die beiden Hälften 3a', 3a" miteinander zu verbinden. Beispielsweise können auch hier Klettverschlüsse oder Druckknöpfe oder dergleichen zum Einsatz kommen.
-
Die 11 zeigt die Hüfttasche 3a mit daran angeordnetem Hüftgurt 4. Insbesondere wurde der Hüftgurt 4 in die Schlaufe 11 eingefädelt.