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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht.
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Verfahren und Vorrichtungen zur (automatischen) Pflanzenaufzucht sind grundsätzlich bekannt. Bekannte Vorrichtungen erlauben eine Anzucht von Pflanzen (beispielswiese Kresse) aus Saatgut. Derartige Vorrichtungen erlauben eine vergleichsweise platzsparende Erzeugung von Pflanzen, teilweise unter künstlichen Bedingungen (beispielsweise unter Einsatz von künstlichen Lichtquellen und/oder einer künstliche Bewässerung).
WO 2019/183734 zeigt beispielsweise ein umlaufendes Band, auf dem bzw. in dem einzelne Aufnahmen angeordnet werden können, die mit einem Pflanzsubstrat gefüllt werden können. Insgesamt werden die bekannten Verfahren und Vorrichtungen jedoch noch als vergleichsweise aufwändig empfunden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht vorzuschlagen, wobei die Pflanzenaufzucht vergleichsweise einfach und effizient erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird insbesondere durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Pflanzenaufzucht, wobei ein Trägersubstrat, vorzugsweise Trägersubstratband, (zur Aufnahme von Wurzeln der Pflanzen, ggf. auch zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen) mit Saatgut und/oder mit Jungpflanzen bereitgestellt wird und/oder auf ein Trägersubstratband Saatgut und/oder Jungpflanzen aufgebracht werden, wobei das Trägersubstratband derart fortbewegt wird, dass das Saatgut bzw. die Jungpflanzen eine Wachstumszone durchlaufen, an deren Ende erntereife Pflanzen vorliegen (und abgeerntet werden können).
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Das Verfahren kann auch als Verfahren zur Pflanzenaufzucht und -ernte den Schritt des Aberntens umfassen.
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Ein Gedanke der Erfindung liegt darin, die Pflanzen während ihres Heranwachsens fortzubewegen (und zwar durch eine Wachstumszone). Dadurch kann auf effektive Art und Weise ein Abernten an einem bestimmten Ort erfolgen, wobei die durch die Wachstumszone durchlaufenden Pflanzen effizient in ihrem Wachstum gefördert werden können (beispielsweise durch, ggf. zeitlich und/oder räumlich variierende Applikation von Licht, Wasser und/oder Nährstoffen).
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Das Trägersubstratband kann (insbesondere vor einer Befeuchtung und/oder Bewurzelung) mindestens 2-mal oder mindestens 5-mal oder mindestens 10-mal so lang sein wie breit. Alternativ oder zusätzlich kann das Trägersubstratband (in einem Zustand vor einer Bewurzelung und Bewässerung) mindestens 10-mal oder mindestens 50-mal so breit sein wie dick.
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Das (saugfähige) Trägersubstratband ist vorzugsweise durchgehend ausgebildet, insbesondere so dass eine Wurzel (zumindest theoretisch) jeden Punkt des Trägersubstratbandes erreichen kann, ohne das Trägersubstratband zu verlassen. Insbesondere ist ein Band, auf bzw. in dem einzelne Kammern, z. B. Töpfe, angeordnet sind, die mit einem Pflanzsubstrat gefüllt sind, nicht als Trägersubstratband anzusehen.
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Ein Material des Trägersubstratbandes kann Zellulose und/oder offenporigen Schaumstoff und/oder ein Gewebe und/oder ein Gewirk und/oder ein Geflecht umfassen oder aus einem oder mehrerer dieser Materialien bestehen. In einer Ausführungsform besteht das Material aus Zellulose (zumindest im Wesentlichen ohne weitere Komponenten, z. B. zu mindestens 50 Gew.-% oder mindestens 90 Gew.-% oder mindestens 99 Gew.-%). Besonders bevorzugt umfasst das Trägersubstratband eine mehrlagige, insbesondere dreilagige, Struktur, vorzugsweise ein mehrlagiges, insbesondere dreilagiges, Zellulose Tissue. Dadurch können Wurzeln effektiv während ihres Wachstums in dem Trägersubstratband aufgenommen werden, insbesondere ohne dass sich das Trägersubstratband anhebt.
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Das Trägersubstratband kann komprimierbar sein und/oder saugfähig sein (durch eine entsprechende Kapillarwirkung).
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Insbesondere werden die Pflanzen während der Fortbewegung vergleichsweise langsam bewegt, beispielsweise mit einer (mittleren) Geschwindigkeit von mindestens 0,1 mm/h oder mindestens 1 mm/h oder mindestens 5 mm/h und/oder höchstens 1000 mm/h oder höchstens 100 mm/h.
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Vorzugsweise kann die Pflanzenaufzucht von der Aussaat (bzw. Einpflanzung von Jungpflanzen) bis einschließlich der Ernte vollständig automatisiert werden. Insbesondere bei Kleinst-Nutzpflanzen (sogenannten Micro Greens) kann eine kontinuierliche Aufzucht vom Saatgut bis zur Ernte auf minimalem Raum ermöglicht werden.
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Durch eine (insbesondere langsame) Bewegung der Pflanzen können unterschiedliche Bereiche bzw. Stadien des Pflanzenwachstums (quasi) stationär bleiben. Vorzugsweise wird dabei die (durchschnittliche) Geschwindigkeit so gewählt, dass über die Länge einer Wachstumszone (beispielsweise definiert durch einen Pflanzentisch) eine komplette Pflanzenaufzucht vom Samen (bzw. der Jungpflanze) bis zur Erntereife erfolgt. Beispielsweise könnte bei einem Pflanztisch einer Länge von 1200 mm und einer Dauer t der Pflanzenaufzucht von 10 Tagen eine (mittlere) Geschwindigkeit von (1200/10) * 24 h = 5 mm/h eingestellt werden. Eine Bewegung des (Pflanzen-) Substrates kann beispielsweise durch Schub, Zug und/oder Rutschen (beispielsweise mittels einer Neigung eines Untergrundes, insbesondere Pflanztisches) und/oder einer Kombination daraus erfolgen. Das Saatgut bzw. die Jungpflanzen kann/können an einem Anfang der Wachstumszone (während der Fortbewegung des Trägersubstratbandes oder während einer Stillstandszeit desselben) aufgebracht werden. Die Fortbewegung kann kontinuierlich oder in Schüben erfolgen.
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Eine Entnahme bzw. ein Ernten der Pflanzen kann an einem Ende der Wachstumszone erfolgen (während der Fortbewegung des Trägersubstratbandes oder während einer Stillstandszeit derselben).
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Insbesondere durch einen kontinuierlichen (oder zumindest quasikontinuierlichen, in Schüben stattfindenden) Prozess, können vergleichsweise gute Aufzuchtbedingungen ermöglicht werden. Weiterhin wird auf einfache Art und Weise eine vertikale Stapelbarkeit ermöglicht (bzw. kann realisiert werden). Das Verfahren (bzw. die entsprechende, weiter unten noch erläuterte Vorrichtung) kann insbesondere für die Zucht von sogenannten Micro Greens direkt am Ort des Konsumenten, in Restaurants und/oder Supermärkten eingesetzt werden und ggf. ohne Fachpersonal betrieben werden.
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Das Verfahren (bzw. die entsprechende Vorrichtung) kann in Kleinstanwendung (beispielsweise für die tägliche Entnahme von beispielsweise Kresse und/oder anderen Micro Greens im Privathaushalt), in einer mittleren Größe (beispielsweise für Restaurants, auf Kreuzfahrtschiffen und/oder Supermärkten) sowie in großem Maßstab (beispielsweise bei Pflanzzüchtern, Gärtnereien usw.) umgesetzt werden.
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Bereiche der Wachstumszone (die durchlaufen werden und per se vorzugsweise stationär sind) können für die jeweils spezifische Wachstumsphase optimiert werden (beispielsweise zur Wurzelausbildung, Blattausbildung etc.). Insgesamt können optimale Wachstumsbedingungen realisiert werden.
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Im Allgemeinen kann die Wachstumszone in mindestens zwei oder mindestens drei Unterzonen unterteilt werden, die vorzugsweise jeweils eine Länge von mindestens 10 % der Länge der gesamten Wachstumszone aufweisen. Mindestens ein Parameter bezüglich einer Versorgung der Pflanzen (insbesondere eine Lichtmenge und/oder -farbe und/oder eine Wassermenge und/oder eine Nährstoffmenge und/oder -zusammensetzung) kann von mindestens einer Unter-Zone zu mindestens einer weiteren Unter-Zone variieren (ggf. gegenüber sämtlichen weiteren Unter-Zonen variieren). In einer jeweiligen Unter-Zone ist der jeweilige Parameter (insbesondere eine Lichtmenge und/oder -farbe und/oder eine Wassermenge und/oder eine Nährstoffmenge und/oder -zusammensetzung) vorzugsweise zumindest im Wesentlichen konstant.
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Eine Automatisierung von der Aussaat bis zur Ernte ist möglich. Das Trägersubstratband (Saatsubstrat bzw. Saatband) kann vergleichsweise lang gelagert werden.
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Insbesondere bei einer optionale Kodierung des Saatguts kann eine optimale (automatische) Einstellung der Vorrichtung auf das jeweilige Saatgut ermöglicht werden.
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Im Gegensatz zu gängigen Hydroponik-Anlagen (mit Wurzeln in einer Nährlösung) liegt aufgrund des (beweglichen) Trägersubstratbands vorzugsweise kein schwappendes Wasser vor. Es sind insbesondere keine Pumpen bzw. es ist keine Aufbereitung der Nährlösung erforderlich. Energie und Wasser können eingespart werden und Algenwachstum vorgebeugt werden.
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Das Trägersubstratband kann (ggf. einschließlich Saatgut und/oder Jungpflanzen) zumindest abschnittsweise aus einem aufgerollten und/oder gefalteten Zustand abgerollt und/oder aufgefaltet werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Trägersubstratband (insbesondere mit Resten der abgeernteten Pflanzen) nach einer Ernte aufgerollt und/oder zusammengefaltet werden. In Ausführungsformen kann das Trägersubstratband im Ausgangszustand zumindest im Wesentlichen aufgerollt sein und/oder im Endzustand zumindest im Wesentlichen aufgerollt werden. Dadurch kann besonders effektiv ein Pflanzenwachstum realisiert werden.
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Konkret kann das Trägersubstratband von einem aufgerollten Zustand abgerollt werden, dann sukzessive die Wachstumszone durchlaufen, und (optional) nach dem Durchlaufen der Wachstumszone (und nachfolgendem Abernten) wieder aufgerollt werden.
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Das Substrat kann bereits das Saatgut und/oder die Jungpflanzen aufweisen.
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Das Saatgut bzw. die Jungpflanzen können kontinuierlich verteilt sein bzw. verteilt werden oder mit Unterbrechungen. Unterbrechungen haben den Vorteil. dass beim Abtrennen keine Pflanzen beschädigt werden und/oder kein Pflanzenmaterial an einer Abtrennvorrichtung verbleibt.
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Eine durch das Saatgut bzw. die Jungpflanzen bedeckte Fläche des Trägersubstratbandes beträgt vorzugsweise mindestens 5% oder mindestens 10% oder mindestens 20%; und/oder maximal 90% oder maximal 95% einer (oberen) Oberfläche des Trägersubstratbandes.
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Pro cm2 einer/der (oberen) Oberfläche des Trägersubstratbandes können (im Durchschnitt) mindestens 2 oder mindestens 12 oder mindestens 25 Samen; und/oder höchstens 500 oder höchstens 200 Saatgut-Samen angeordnet sein.
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Das Trägersubstratband kann (alle) erforderliche Nährstoffe enthalten, die für die Entwicklung der Pflanzen bis zur Ernte erforderlich sind. In Ausführungsformen kann auch auf Nährstoffe verzichtet werden, insbesondere wenn in den Samen bereits ausreichend Nährstoffe für ein gewünschtes Wachstum gespeichert sind (wie z. B. bei Kresse). Alternativ oder zusätzlich können beispielsweise während der Fortbewegung des Trägersubstratbandes weitere Nährstoffe zugeführt bzw. aufgebracht werden.
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Insbesondere wenn das Trägersubstratband von einer Rolle abgerollt wird und dabei eine Zugkraft aufgebracht wird, ist die Zugfestigkeit des Substrates in Bewegungsrichtung vorzugsweise so zu wählen, dass diese bei feuchtem Trägersubstratband mindestens dem 1,1-fachen, vorzugsweise 1,2-fachen Reibungswiderstand des feuchten Trägersubstratbands auf einem Untergrund entspricht.
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Das Trägersubstratband kann längs und/oder quer zu einer Vorschubrichtung perforiert sein, insbesondere um im Fall der Ernte mit Wurzelballen eine automatisierte Ernte zu erleichtern.
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Generell kann das Trägersubstratband auf einem Untergrund (z. B. Tisch bzw. Pflanztisch) fortbewegt werden (insbesondere gleitend). Die Fortbewegung kann optional durch Rollen erleichtert werden. Es wird aber vorzugsweise auf Rollen verzichtet.
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Das Trägersubstratband ist vorzugsweise mehrlagig, weiter vorzugsweise dreilagig aufgebaut. Die Lagen können gefaltet und/oder so miteinander verbunden sein, dass eine kapillare Wasserführung durch alle Schichten gefördert wird. Insbesondere durch einen drei-lagigen Aufbau kann während der Wurzelausbildung der Pflanzen eine Tasche (Pflanztasche) entstehen. Diese kann für ein vergleichsweise gutes Wurzelklima sorgen und eine stabile Wurzelbildung ermöglichen, insbesondere während eine unterste Lage auf dem Untergrund (z. B. Pflanztisch) aufliegt und damit eine kapillare Wasserversorgung von unten ermöglicht.
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Das Trägersubstratband kann (während des Pflanzenwachstums) von oben, insbesondere durch Berieseln, und/oder von unten, insbesondere durch eine Kapillarbewässerung, bewässert werden. Alternativ oder zusätzlich kann (insbesondere während der Fortbewegung des Trägersubstratbands) eine (künstliche) Belichtung erfolgen, die vorzugsweise veränderlich ist und/oder über die Länge der Wachstumszone während des Wachstums verändert wird. Alternativ oder zusätzlich kann eine Luftfeuchtigkeit und/oder eine Belüftung über die Zeit und/oder die Länge der Wachstumszone verändert werden bzw. veränderbar sein.
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Das Verfahren zur Pflanzenaufzucht kann ein Säen, Rakeln, Abwickeln, Aufwickeln, Trennen, Berieseln, Bedecken und/oder Bewässern umfassen. Weiterhin kann das Verfahren ein Ernten und/oder Verpacken der Pflanzen mit oder ohne (durchwurzeltes) Substrat umfassen.
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Wenn eine Rolle (Saatrolle) zum Einsatz kommt, von der das Trägersubstratband abgerollt wird, kann eine Rollenachse vorzugweise oberhalb (alternativ unterhalb) einer Auflage für das Trägersubstratband (Saatbandauflage bzw. Pflanztisch) angeordnet sein.
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Vorzugsweise wird das Trägersubstratband unmittelbar (insbesondere ohne darunterliegende aktive Fördervorrichtung, wie z. B. ein Förderband, und/oder ohne passive Fördervorrichtung, z. B. mitdrehende Rollen) durch zumindest einen Abschnitt der Wachstumszone (ggf. zumindest 50 % oder 90 % einer Länge der Wachstumszone oder die gesamte Wachstumszone), fortbewegt. In Ausführungsformen kann das Trägersubstratband insbesondere über einen stationären Untergrund gleiten. Vorzugsweise wird das Trägersubstratband über einen stationären Untergrund geschoben und/oder gezogen und/oder gleitet einen Rampe hinab (unterstützt durch die Schwerkraft).
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin insbesondere gelöst durch eine Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht, insbesondere zur Verwendung in dem obigen Verfahren, umfassen eine Aufnahmevorrichtung für ein Trägersubstratband für Saatgut und/oder mit Jungpflanzen sowie eine Fortbewegungseinrichtung zum zumindest abschnittsweisen Fortbewegen des Trägersubstratbandes durch eine Wachstumszone der Vorrichtung, an deren Ende erntereife Pflanzen vorliegen. Die Aufnahme der Vorrichtung und die Fortbewegungseinrichtung können durch eine gemeinsame Aufnahme- und Fortbewegungseinrichtung gebildet werden oder durch getrennte Vorrichtungen. Die Aufnahmevorrichtung kann beispielsweise eine Vorrichtung zur Aufnahme einer Trägersubstratbandrolle sein. Die Fortbewegungseinrichtung umfasst beispielsweise einen oder mehrere Antrieb(e) zum Schieben und/oder Ziehen des Trägersubstratbandes. Die Fortbewegungseinrichtung kann alternativ oder zusätzlich einen bewegbaren Untergrund (vergleichbar einem Fließband bzw. ein solches umfassend) aufweisen, auf dem das Trägersubstratband durch die Wachstumszone gefördert wird.
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Im Allgemeinen ist es möglich, dass sich das Trägersubstratband gegenüber der Auflage bewegt (die Auflage, z. B. Pflanztisch also stationär bleibt) oder dass die Auflage selbst bewegt wird (und damit das Trägersubstratband befördert).
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Die Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht kann eine Einrichtung zur Beleuchtung und/oder eine Einrichtung zur Bewässerung und/oder eine Einrichtung zur Einstellung der Luftfeuchtigkeit und/oder eine Einrichtung zum Säen und/oder eine Einrichtung zum Rakeln und/oder eine Einrichtung zum Ab- und/oder Aufwickeln des Trägersubstratbandes und/oder eine Einrichtung zum Durchtrennen des Trägersubstratbandes und/oder eine Einrichtung zum Bedecken des Trägersubstratbandes bzw. der darauf befindlichen Pflanzen und/oder eine Einrichtung zum Ernten und/oder eine Einrichtung zum Verpacken aufweisen.
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Die jeweilige Einrichtung kann so konfiguriert sein, dass der durch die Einrichtung beeinflusste Parameter steuerbar, ggf. regelbar, ist, insbesondere so dass in zeitlicher und/oder räumlicher Hinsicht eine Variation des jeweiligen Parameters (z. B. des Lichtes) erfolgen kann. Unter einer Variation des jeweiligen Parameters ist zu verstehen, dass der Parameter mindestens drei, vorzugsweise mindestens fünf verschiedene Werte einnehmen kann (bzw. derartige Werte einstellbar sind).
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Die Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht umfasst vorzugsweise mindestens eine Rolle zum Abwickeln des Trägersubstratbands und/oder mindestens eine Rolle zum Aufwickeln des (insbesondere abgeernteten) Trägersubstratbandes.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin insbesondere gelöst durch ein System, umfassend die Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht sowie das Trägersubstratband (und ggf. die Pflanzen und/oder das Saatgut).
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Ausführungsbeispiele anhand der folgenden Figuren erläutert.
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Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht;
- 2 eine alternative Ausführungsform einer Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht;
- 3 eine alternative Ausführungsform einer Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht in einer schematischen Darstellung;
- 4 ein Trägersubstratband mit Samen; und
- 5 das Trägersubstratband gemäß 4 nach der Keimung.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt eine Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht, umfassend eine Aufnahmevorrichtung 10 zur Aufnahme eines (im Ausgangszustand vollständig aufgerollten) Trägersubstratbandes 11. Im Ausgangszustand wird das Trägersubstratband 11 von einer ersten Rolle 15 (die in die Aufnahmevorrichtung 10 aufgenommen werden kann) abgerollt. Das Trägersubstratband 11 kann über eine Auflage 12 (hier beispielhaft stationär ausgebildet) gezogen und/oder geschoben werden und zwar durch eine Wachstumszone 13 hindurch. An einem Ende der Wachstumszone 13 kann das Trägersubstratband 11 auf eine zweite Rolle 14 aufgerollt werden.
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Die Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht weist weiterhin (optional) eine Vorrichtung zum Aussäen 16, eine Einrichtung zur Beleuchtung 17 (hier beispielhaft umfassend zwei Lichtquellen), eine Einrichtung zum Bewässern 18 (hier beispielhaft umfassend drei Bewässerungswasserquellen), sowie eine Einrichtung zu Abernten 20, auf.
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Im Allgemeinen kann eine Einrichtung zum Beleuchten mehrere Lichtquellen (insbesondere über die Länge der Wachstumszone 13 verteilt) aufweisen. Dadurch können auf besonders einfache Art und Weise verschiedene Lichtverhältnisse in verschiedenen Bereichen der Wachstumszone 13 realisiert werden.
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Auf ähnliche Art und Weise können alternativ oder zusätzlich insbesondere über die Länge des Trägersubstratbands mehrere Bewässerungsquellen vorhanden sein, so dass eine zielgerichtete (variable) Bewässerung in verschiedenen Bereichen der Wachstumszone 13 ermöglicht wird.
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In 2 wird eine alternative Ausführungsform für eine Vorrichtung zur Pflanzenaufzucht gezeigt. Diese entspricht der Ausführung nach 1 mit den folgenden Unterschieden. Die Auflage 12 ist schräg, so dass das Trägersubstratband 11 (teilweise oder vollständig) allein aufgrund der Schwerkraft, beispielsweise durch Rutschen, fortbewegt wird. Der Aufnahmevorrichtung 10 und/oder der ersten Rolle 15 kann eine Bremse zugeordnet sein, die ein kontrolliertes Nach-unten-Bewegen (ggf. mit einstellbarer oder zumindest konstanter) Geschwindigkeit ermöglicht. Weiterhin ist keine zweite Rolle vorgesehen. Vorzugsweise werden in der Ausführung nach 2 beim Ernten Teile des Trägersubstratbandes mit abgetrennt, wobei die geernteten Pflanzen zumindest vorübergehend weiter auf dem jeweils abgetrennten Teil verbleiben.
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Eine weiter Ausführungsform der Pflanzenaufzucht ist in 3 gezeigt. Dort erfolgt eine Bewässerung mittels Kapillarbewässerung durch eine entsprechende Einrichtung 18. Wie in den Ausführungsformen gemäß 2 erfolgt kein Aufrollen des Trägersubstratbandes, sondern dieses wird mittels einer Erntevorrichtung 20 gemeinsam mit den geernteten Pflanzen durchtrennt bzw. abgetrennt. Wie in der Ausführungsform gemäß 1 wird durch die Erntevorrichtung 20 nur ein Teil der Pflanzen abgeerntet (und ggf. portioniert).
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4 zeigt ein Trägersubstratband (Saatband) mit Samen vor der Keimung (in einem Querschnitt quer zu einer Längserstreckung). Es ist ein dreischichtiger Aufbau gezeigt, bei dem eine vergleichsweise gute Wasserführung durch eine Faltung und/oder eine Naht erfolgen kann. Die drei Schichten können aus Zellulose bestehen. Ggf. ist kein weiteres Material zwischen den Schichten, insbesondere Papierschichten, angeordnet.
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5 zeigt das Trägersubstratband mit dem Samen nach der Keimung. Durch Wirkung der sich ausbildenden Wurzeln und/oder Aufquellen ist das Trägersubstratband vergrößert (was jedoch nicht zwingend ist).
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass ein möglichst breiter Schutzumfang angestrebt wird. Insofern kann die in den Ansprüchen definierte Erfindung auch durch Merkmale präzisiert werden, die mit weiteren Merkmalen beschrieben (auch ohne dass diese weiteren Merkmale zwingend aufgenommen werden sollen). Explizit wird darauf hingewiesen, dass runde Klammern und der Begriff „insbesondere“ im jeweiligen Kontext die Optionalität von Merkmalen hervorheben soll (was nicht im Umkehrschluss bedeuten soll, dass ohne derartige Kenntlichmachung ein Merkmal als im entsprechenden Zusammenhang zwingend zu betrachten ist).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Aufnahmevorrichtung
- 11
- Trägersubstratband
- 12
- Auflage
- 13
- Wachstumszone
- 14
- zweite Rolle
- 15
- erste Rolle
- 16
- Vorrichtung zur Aussaat
- 17
- Vorrichtung zur Beleuchtung
- 18
- Vorrichtung zur Bewässerung
- 20
- Erntevorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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