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Die Erfindung betrifft ein Fahrerhaus eines autonom fahrenden Nutzfahrzeuges, umfassend einen Fahrersitz im vorderen Bereich und mindestens ein Ablagemodul im hinteren Bereich, wobei das Ablagemodul auf Führungsschienen verschiebbar angeordnet ist.
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Aus der
DE 10 2004 053 037 A1 ist eine Ausstattung eines Fahrerhauses eines Nutzfahrzeuges bekannt, bei der das Fahrerhaus einen vorderen Bereich mit mindestens einem Fahrersitz und einen hinteren Bereich mit verschiedenartigen Einrichtungsgegenständen in der Form von Modulen mit beispielsweise mindestens einer Schlafgelegenheit oder verschiedenen offenen und/oder verschließbaren Ablage- bzw. Stauräumen besitzt. Um auf einfache Weise eine geräumige Wohnlandschaft mit viel Bewegungsfreiheit für die Insassen zu gestalten, ist ein mittleres Modul der Einrichtungsgegenstände auf in einem ebenen Boden des Fahrerhauses vorgesehenen Führungsbahnen in unterschiedliche Positionen verschiebbar.
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Im Zuge der Einführung von vollautomatisierten Fahrsystemen wird eine physische Trennung von reiner Fahraufgabe und der Ausübung von Nebentätigkeiten möglich. Bei jeder dieser Tätigkeiten soll der Fahrzeuginsasse einen direkten Zugriff auf ein Kühlboxmodul erhalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrerhaus für ein autonom fahrendes Nutzfahrzeug anzugeben, bei welchem der Fahrer bei jeder der ausgeübten Tätigkeiten zuverlässig auf ein Kühlboxmodul zugreifen kann.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Fahrerhaus dadurch gelöst, dass der Fahrersitz aus einer ursprünglichen Fahrposition verschiebbar angeordnet ist, wobei das als Kühlboxmodul ausgebildete Ablagemodul in Abhängigkeit von der gewählten Position des Fahrersitzes variabel neben dem Fahrersitz positionierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass unabhängig von der aktuellen Position des Fahrersitzes im Fahrerhaus das Kühlboxmodul entsprechend verschoben werden kann, so dass es sich immer im Griffbereich des auf dem Fahrersitz sitzenden Fahrzeuginsassen befindet. Bei möglichen Fahrersitzpositionen, wie links, Mitte oder hinten im Fahrerhaus, ist somit ein Zugriff auf das Kühlboxmodul jederzeit gewährleistet.
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Vorteilhafterweise ist das Kühlboxmodul in einer Bewegungsrichtung auf Laufrollen beweglich gelagert und/oder zur Bewegung in eine weitere Bewegungsrichtung mit Teleskopschienen versehen. Dieses ist durch eine Handverriegelung im Crashfall vor ungehindertem Austritt ebenfalls gesichert. Bei dieser Anordnung sind Umsetzungsaufwand und technologische Aufwand sehr gering.
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Bei einer besonders einfachen Anordnung ist das Kühlboxmodul in einem auf Laufrollen gelagerten, beweglichen Gehäuse positioniert, wodurch der Kühleintrag des Kühlboxmoduls durch eine doppelte Wandung der Isolierung zusätzlich erhöht wird.
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In einer Ausführungsform sind an dem das Kühlboxmodul tragenden Gehäuse hinten oder oben zwei zusätzliche Laufrollen zum Verhindern eines Ausdrehens des Kühlboxmoduls bei einer Bewegung in Fahrtrichtung angebracht. Durch diese Bewegungsmöglichkeiten wird die Zugänglichkeit zum Kühlboxmodul zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt bzw. blockiert. Die Bewegung in Fahrtrichtung erfolgt beispielsweise beim Aufziehen des Kühlboxmoduls aber auch bei einem Crashfall.
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In einer Variante ist das Gehäuse als rollengelagerter Schlitten ausgebildet. Somit lässt sich das Gehäuse mit dem darin angeordneten Kühlboxmodul mit einem geringen Kraftaufwand bewegen. Die Laufeigenschaften des rollengelagerten Schlittens, insbesondere beim Einsatz von Gummirollen, sind geräuscharm und verkantungsfrei, insbesondere während der Fahrt auftretender Wank-/ Kippbewegungen und Schwingungen der Kabine, und somit wenig störanfällig.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der Fahrersitz auf einem sich flächig ausdehnenden Sitzschienensystem beweglich gelagert, welches sich mindestens bis zur Mitte eines Bodens des Fahrerhauses erstreckt. Somit kann der Fahrersitz eine Vielzahl von Positionen innerhalb des Fahrerhauses einnehmen, die sich abseits von Lenkrad und Pedalerie befinden.
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Vorteilhafterweise bilden mindestens zwei Ablagemodule eine Liegefläche, wobei das Kühlboxmodul in einem Staufach eines der Ablagemodule positioniert ist. Durch diese Anordnung ist eine geräumige Aufteilung des Fahrerhauses gegeben, obwohl ständig Zugriff auf die einzelnen Ablagemodule besteht.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Kühlboxmodul als Ablagekonsole neben dem Fahrersitz angeordnet. Somit kann bei geschlossenem Kühlboxmodul der Fahrer Gegenstände, wie beispielsweise einen Becher oder ein Handy, neben dem Fahrersitz ablegen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses,
- 9 ein Ausführungsbeispiel eines Ablagemoduls mit und ohne Kühlboxmodul,
- 10 eine Vorderansicht eines Gehäuses zur Aufnahme des Kühlboxmoduls,
- 11 ein Ausführungsbeispiel des Kühlboxmoduls auf einem Laufschienensystem in verschiedenen Ansichten.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses eines autonom fahrenden Nutzfahrzeuges dargestellt. Das Fahrerhaus 1 weist einen Boden 3 auf, welcher von einer Rückwand 5 begrenzt wird. Im hinteren Teil an der Rückwand 5 sind zwei Ablagemodule 7, 11 angeordnet, die über eine schwenkbare Ablagefläche 9 verbunden sind. Die Abdeckungen der Ablagemodule 7, 11 und die Auflagefläche 9 bilden eine Liegefläche 13. Das Ablagemodul 11 weist ein Außenstaufach 15 auf, in welchem ein Kühlboxmodul 17 positioniert ist. Auf dem Boden 3 ist ein Sitzschienensystem 19 zur Verschiebung eines Fahrersitzes 21 vorgesehen.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses 1 ist der Fahrersitz 21 links in der üblichen Fahrposition vor Lenkrad und Pedalerie auf dem Sitzschienensystem 19 positioniert. Der Fahrersitz 21 befindet sich dabei vor dem Ablagemodul 11, so dass das Kühlboxmodul 17 hinter dem Fahrersitz 21 verstaut ist. Um das Kühlboxmodul 17 in dem Bereich des Fahrersitzes 21 zu positionieren, besitzt das Kühlboxmodul 17 an seiner Unterseite Laufrollen 23, die auf zwei Führungsschienen 25 bewegt werden. Dabei bewegt sich - wie Pfeil P1 zeigt - das Kühlboxmodul 17 quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges. Der Auszug des Kühlboxmoduls 17 in Richtung des Pfeiles P2 erfolgt mithilfe von mehreren, das Kühlboxmodul 17 tragenden Teleskopschienen 27.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Fahrerhauses 1 ist in 3 gezeigt, bei welchem das Kühlboxmodul 17 ausgefahren neben dem Fahrersitz 21 positioniert ist und somit zur Nutzung rechts neben dem Fahrersitz 21 zur Verfügung steht. Dabei muss nur eine Abdeckung 29 des Kühlboxmoduls 17 geöffnet werden, um gewünschte Objekte aus dem Kühlboxmodul 17 entnehmen zu können.
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In dem Ausführungsbeispiel des Fahrerhauses 1, wie es in 4 gezeigt ist, dient das Kühlboxmodul 17 bei geschlossener Abdeckung 29 als Ablagekonsole, welches an seiner Oberfläche einen Cup Holder 31 aufweist, in welchem ein Becher rechts vom Fahrersitz 1 abgestellt werden kann.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses 1, bei welchem der Fahrersitz 21 auf dem Sitzschienensystem 19 quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges in eine Mittelstellung verbracht werden. Der Fahrersitz 21 ist dabei vor der Ablagefläche 9 positioniert. Die Abdeckungen der Ablagekonsolen 7, 11 und die Ablagefläche 9 sind wiederum als Liegefläche 13 ausgebildet. Bei einer solchen Position des Fahrersitzes 21 kann das Kühlboxmodul 17, das jetzt links neben dem Fahrersitz 21 angeordnet ist, unten dem Ablagemodul 11 mittels der Teleskopschienen 27 einfach herausgezogen werden. In 6 ist das ausgezogene und geöffnete Kühlboxmodul 17 gezeigt.
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In 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrerhauses 1 gezeigt, wobei die mittlere Ablagefläche 9 umgeklappt und auf der hinteren Ablagekonsole 11 abgelegt ist. Der Fahrersitz 21 ist dabei über das Sitzschienensystem 19 an die Position der Ablagefläche 9 verschoben. Auch in diesem Fall kann der Fahrzeuginsasse einfach auf das Kühlboxmodul 17 zugreifen und es über den Teleskopschienen 27 links vom Fahrersitz 21 ausziehen. Wie aus 8 ersichtlich, werden die rechts und links neben dem Fahrersitz 21 angeordneten Ablagemodule 7, 11 als Ablagemöglichkeiten für Gegenstände 33, die für einen direkten Schnellzugriff notwendig sind, genutzt. Das Ablagemoduls 9 ist dabei als Hardcover ausgebildet, weshalb auch schwerere Gegenstände 33 darauf gelagert werden können.
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In 9 ist ein Ausführungsbeispiel des Ablagemoduls 11 mit und ohne das Kühlboxmodul 17 dargestellt, welches auf den beiden Führungsschienen 25 bewegt werden kann, die im Boden 3 angeordnet sind. An einer Rückwand des Ablagemoduls 11 ist eine obere Laufschiene 35 befestigt, die das Kühlboxmodul 17 vor einem Ausschwenken bzw. Ausdrehen nach vorne verhindert.
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In 10 ist ein Ausführungsbeispiel eines Gehäuses 37 zur Aufnahme des Kühlboxmoduls 17 gezeigt, bei welchem das Gehäuse 37 neben dem Ablagemodul 11 in einem Außenstaufach 15 angeordnet ist. Die durchgehenden Führungsschienen 25 am Boden 3 in y-Richtung sind an das Sitzschienensystem 19 des Fahrerhauses 1 geführt. Unten an dem Gehäuse 37 sind vier Laufrollen 39 befestigt, mittels welchen das Gehäuse 37 auf den Führungsschienen 25 in y-Richtung bewegt werden kann. Zwei seitlich am Gehäuse 37 befindliche Laufrollen 41 werden in der oberen Laufschiene 35 geführt, um ein ungewolltes Ausdrehen des Gehäuses nach vorne zu verhindern. Das eigentliche Kühlboxmodul 17 ist über Auflageschienen 43 in dem Gehäuse 37, auf welchen die Teleskopschienen 27 des Kühlboxmoduls 17 aufliegen, führbar gelagert (11). Bei der Ansicht des Gehäuses 37 von unten bei ausgezogenem Kühlboxmodul 17 sind insbesondere die Laufrollen 29 ersichtlich.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004053037 A1 [0002]