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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Fußsohlenmessgerät gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 10.
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Stand der Technik
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Füße werden beim Laufen und körperlichen Bewegungen verschiedener Art mit Druck belastet. Mit unpassenden Schuhen bzw. Einlagesohlen, die den Druck nicht optimal verteilen, wird der Benutzer sich unwohl und müde fühlen und sogar Schmerzen fühlen. Im schlimmsten Fall kann das Tragen von unpassenden Schuhen mit unpassenden Einlagesohlen zu Krankheiten an den Fußsohlen und weiter zu Gelenkverletzungen an den Beinen und dem unteren Rücken führen.
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Bei Menschen von unterschiedlichen Altern, unterschiedlichen ethnischen Gruppen und unterschiedlichen Körpergestalten sind ihre Füße an der Länge, der Breite und dem Fußgewölbe unterschiedlich. Ohne ein spezielles Messgerät können die Fußbreite, die Fußlänge und das Fußgewölbe nicht präzise gemessen bzw. bestimmt werden. Im Schuhgeschäft werden üblicherweise Schuhe anprobiert, um die passende Größe zu finden und somit die Schuhe und Einlagesohlen von eingeschränkten Größen und Arten auszuwählen. Dabei ist es nicht möglich, noch präzisere Werte zu ermitteln, die als Parameter dienen sollen, aufgrund deren Schuhe und Einlagesohlen individuell angefertigt werden.
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Die Patentanmeldungsveröffentlichung
US 2017/0169571 A1 offenbart ein Fußsohlenmessgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1. Weitere Fußsohlenmessgeräte sind in den Patentanmeldungsveröffentlichungen
DE 102010002913 A1 und
JP 2017-024416 A beschrieben.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fußsohlenmessgerät zu schaffen, mit dem die Fußlänge und die Fußbreite gemessen und das Fußgewölbe ermittelt werden können.
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Technische Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fußsohlenmessgerät mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Merkmale der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Fußsohlenmessgerät umfasst ein sich langsam zurückbildendes Gedächtniselement, auf das die ganze Fußsohle eines Fußes gestellt wird und so einen Fußsohlenabdruck der ganzen Fußsohle hinterlässt; ein Ausrichtelement, das mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement verbunden ist und dem Hinweisen auf die Ausrichtungsposition des Fußes dient; und ein Skalenelement, das mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement in Kontakt steht, mit demselben verbunden ist und Skalenmarkierungen aufweist.
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Das Fußsohlenmessgerät umfasst ferner ein Sensorelement, das oberhalb des sich langsam zurückbildenden Gedächtniselements angeordnet ist und der Erfassung des Fußsohlenabdrucks und des Skalenelementes dient, um eine Fußsohlenmessinformation bereitzustellen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Sensorelement um einen optischen Sensor.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Sensorelement um einen Abstandssensor.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Sensorelement um einen Temperatursensor.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Fußsohlenmessinformation um eine Information über die Fußlänge, die Fußbreite oder das Fußgewölbe oder eine Kombination dieser Informationen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst das Fußsohlenmessgerät ferner einen Prozessor und eine Druckermittlungseinheit, wobei der Prozessor und die Druckermittlungseinheit aneinander (elektrisch) angeschlossen sind, wobei die Druckermittlungseinheit und das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement miteinander kombiniert sind. Mit der Druckermittlungseinheit kann festgestellt werden, ob der Fuß das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement verlassen hat. Bei einer festgestellten Trennung des Fußes vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement veranlasst der Prozessor das Sensorelement dazu, den Fußsohlenabdruck zu erfassen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst das Fußsohlenmessgerät ferner einen Prozessor, eine Druckermittlungseinheit, eine Zeitmesseinheit und eine Speichereinheit, wobei die Druckermittlungseinheit, die Zeitmesseinheit und die Speichereinheit an den Prozessor (elektrisch) angeschlossen sind. Die Druckermittlungseinheit und das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement sind miteinander kombiniert. Die Speichereinheit speichert eine Information über eine bestimmte Zeitdauer. Bei einer durch die Druckermittlungseinheit feststellten Trennung des Fußes vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement und bei einer durch die Zeitmesseinheit festgestellten Übereinstimmung der Zeit der Trennung des Fußes vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement mit der bestimmten Zeitdauer veranlasst der Prozessor das Sensorelement dazu, den Fußsohlenabdruck zu erfassen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst das Fußsohlenmessgerät ferner eine Druckermittlungseinheit und eine Übertragungseinheit, wobei die Druckermittlungseinheit und das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement miteinander kombiniert sind, wobei die Druckermittlungseinheit an die Übertragungseinheit (elektrisch) angeschlossen ist. Die Übertragungseinheit ist kabelgebunden oder kabellos mit einem Cloudcomputing-Dienst verbunden. Die Druckermittlungseinheit dient dazu, das Trennen des Fußes vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement festzustellen. Stellt die Druckermittlungseinheit fest, dass der Fuß das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement verlassen hat, so veranlasst der Cloudcomputing-Dienst das Sensorelement dazu, den Fußsohlenabdruck zu erfassen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst das Fußsohlenmessgerät ferner ein Gehäuse, das um das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement herum oder über oder unter dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement angeordnet ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgeräts.
- 2A und 2B zeigen jeweils eine schematische Darstellung und eine perspektivische Ansicht einer Weiterbildung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgeräts.
- 3A bis 3C zeigen schematisch das Messen der Fußlänge mit einem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät.
- 4A bis 4C zeigen schematisch das Messen der Fußbreite mit einem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät.
- 5A zeigt schematisch das Messen unterschiedlicher Tiefen mit einem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät.
- 5B zeigt schematisch das Messen des Fußgewölbes mit einem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät.
- 6 zeigt ein Blockdiagramm einer weiteren Gestaltung eines erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgeräts.
- 7 zeigt ein Blockdiagramm einer noch weiteren Gestaltung eines erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgeräts.
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Wege der Ausführung der Erfindung
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Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmaleund Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden. Jedoch soll die Erfindung nicht auf die Beschreibung und die beigefügte Zeichnung beschränkt werden.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus 1 umfasst das erfindungsgemäße Fußsohlenmessgerät 1000 ein sich langsam zurückbildendes Gedächtniselement 1010, auf das ein Fuß gestellt wird und so einen Fußsohlenabdruck 3000 hinterlässt; ein Ausrichtelement 1030, das sich an das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 anschließt und dem Hinweisen auf die Ausrichtungsposition des Fußes dient; ein Skalenelement 1040, das sich an das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 anschließt und Skalenmarkierungen aufweist; und ein Sensorelement 1050, das oberhalb des sich Langsam zurückbildenden Gedächtniselements 1010 angeordnet ist, um den Fußsohlenabdruck zu erfassen und somit eine Fußsohlenmessinformation bereitzustellen.
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Dabei kann das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 aus einem zusammendrückbaren und nicht sofort sich zurückbildenden Material hergestellt sein, um sich dem Fußsohlenabdruck 3000 anzupassen. Sobald das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 seine ursprüngliche Form wieder hat, kann es wiederholt benutzt werden. In einem bevorzugen Ausführungsbeispiel kann das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 aus sich langsam zurückbildendem Gedächtnisschaum sein, ist aber nicht darauf beschränkt. Das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 kann auch ein weiteres, sich langsam zurückbildendes Gedächtnismaterial, z.B. Latex, Silikagel, eine farbige, dicke und klebrige Flüssigkeit (i.e. eine viskoelastische Flüssigkeit) in einem durchsichtigen Beutel, ein makromolekulares Material oder ein weiteres Material sein. Es ist denkbar, dass das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 aus zwei Teilen besteht, die links und rechts symmetrisch zueinander angeordnet sind, wie in 1 gezeigt, sodass der linke und der rechte Fuß gleichzeitig auf das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 gestellt werden können. Jedoch ist die Ausführung des sich langsam zurückbildenden Gedächtniselements 1010 nicht auf dieobigebeschränkt. Alternativ kann das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 aus einem einzigen Teil ausgebildet sein und zum Messen eines einzelnen Fußes oder zum gleichzeitigen Messen zweier Füße eingesetzt werden. Basiert auf dem Grundgedanken der Erfindung sind Variationen denkbar. Des Weiteren kann die ganze Fußsohle eines Fußes 2000 auf das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 gestellt werden, sodass ein Fußsohlenabdruck 3000 der ganzen Fußsohle hinterlassen wird.
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Das Ausrichtelement 1030 kann eine bogenförmige Einrichtung sein, die in 1 gezeigt ist. Das Ausrichtelement 1030 ist mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 verbunden und dient dem Hinweisen auf die Ausrichtungsposition des Fußes 2000 der zu messenden Person, wie in 3 gezeigt. Beispielsweise ist das Ausrichtelement 1030 so ausgebildet, dass eine vorstehende, dreidimensionale bogenförmige Struktur oder eine im Gehäuse 1020 eingebuchtete bogenförmige Einrichtung als Stopper verwendet wird, sodass die Ferse der zu messenden Person an den Stopper so hingestellt wird, dass die Ferse mit dem Stopper fluchtet und so ausgerichtet wird. Wahlweise kann das Ausrichtelement 1030 an einem Gehäuse 1020 angeordnet und weiter mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 verbunden werden, wobei die Verbindung hier eine unmittelbare Verbindung oder eine über ein weiteres Bauteil hergestellte indirekte Verbindung sein kann. Das Ausrichtelement 1030 kann ein Bestandteil des Gehäuses 1020 sein und ist alsAussparung ausgebildet. Das Gehäuse 1020 kann um das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 herum oder über oder unter dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 angeordnet sein. Jedoch ist es zu bemerken, dass das Gehäuse 1020 optional und nicht notwendig ist. Unter Rücksichtnahme auf die Verstaubarkeit und Transportierbarkeit kann das Gehäuse 1020 auch ausgespart werden. Das Ausrichtelement 1030 kann auch unmittelbar mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 verbunden oder auf demselben gedruckt werden. Des Weiteren ist die Form des Ausrichtelements 1030 nicht auf die Bogenform beschränkt und kann auch beispielsweise rechteckig, trapezförmig oder L-förmig sein.
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Das Skalenelement 1040 ist mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 verbunden und weist Skalenmarkierungen auf. Das Skalenelement 1040 kann in Längsrichtung in 1 angeordnet sein, um in Längsrichtung verlaufende Skalenmarkierungen bereitzustellen. Es ist auch möglich, das Skalenelement 1040 in Querrichtung in 1 anzuordnen, um in Querrichtung verlaufende Skalenmarkierungen bereitzustellen. Alternativ können geneigte, bogenförmige, unregelmäßig geformte Skalenmarkierungen oder Skalenmarkierungen von einer Kombination der genannten Formen angeordnet werden, um das Beobachten der Fußlänge und -breite zu erleichtern. Die Anzahl des Skalenelements 1040 kann der Anzahl des sich langsam zurückbildenden Gedächtniselements 1010 entsprechen. Es ist aber auch möglich, dass mehrere Skalenelemente 1040 für ein sich langsam zurückbildendes Gedächtniselement 1010 vorgesehen werden. Des Weiteren kann das Skalenelement 1040 am Gehäuse 1020 angeordnet und weiter mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 verbunden werden. Es ist denkbar, das Gehäuse 1020 um das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 herum oder über oder unter dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 anzuordnen, wobei der Teil des sich langsam zurückbildenden Gedächtniselements 1010, auf den der Fuß 2000 gestellt wird, der Atmosphäre ausgesetzt ist. Das Skalenelement 1040 kann auch unmittelbar mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 verbunden oder auf demselben gedruckt werden. Insbesondere kann das Skalenelement 1040 durch Sublimationstransfer, auch Wärmetransfer genannt, unmittelbar auf dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 gedruckt werden. Es ist auch möglich, das Skalenelement 1040 insbesondere durch Siebdruck, Wassertransfer oder Kalttransfer auf dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 zu drucken. Wahlweise kann das Skalenelement 1040 auch als Markierungen in Karomuster ausgeführt und am sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 angezeigt werden. Weiter ist es möglich, dass das Skalenelement 1040 Skalenmarkierungen insbesondere aus Schriften, Zahlen, Symbolen, Mustern oder einer Kombination aus diesen aufweist, um die Identifizierung zu erleichtern. Die Skalenmarkierungen können von unterschiedlichen Farben oder unterschiedlichen Farbstoffen sein, um einen Farbunterschied, Fluoreszenz, Phosphoreszenz oder weitere Informationen zur Verfügung zu stellen und dadurch den Effekt der Identifizierung zu erhöhen.
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3A bis 3C zeigen schematisch das Messen der Fußlänge mit einem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät 1000. Wenn der Fuß 2000 der zu messenden Person erst das Fußsohlenmessgerät 1000 berührt (zum Zwecke der klaren Darstellung ist in der Zeichnung nur das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 gezeichnet, während weitere Bauteile ausgelassen sind) und noch nicht mit Druck auf dem Fußsohlenmessgerät 1000 tritt, wie in 3A gezeigt, stellt die Längeninformation L0 nun nicht den größten Wert der Fußlänge des Fußes 2000 dar. Wenn der Fuß 2000 richtig mit Druck auf dem Fußsohlenmessgerät 1000 tritt, kann die Länge der Längeninformation L1 nun die Ränder der Fußzehen und der Ferse einschließen und stellt somit den größten Wert der Fußlänge des Fußes 2000 dar. Wenn der Fuß 2000 das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 verlässt, wie in 3C gezeigt, kann die Verteilung des Fußsohlenabdrucks 3000 an der Vertiefung erkannt werden, die den Tiefeninformationen D1 bezüglich der verschiedenen Stellen am sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 entspricht. Aus der Entfernung zwischen zwei Endpunkten der Vertiefung ergibt sich eine Längeninformation L1. Vorteilhafterweise ist das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 aus einem Material hergestellt, das verbeult werden kann, sodass eine Längeninformation L1 über die Länge, die die Ränder der Fußzehen und der Ferse einschließt, ermittelt werden kann. Ist das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 aus einem starren Material hergestellt, das nicht verbeult werden kann, so kann nur eine Längeninformation L0 durch die Kontaktpunkte des Fußes 2000 und des Materials ermittelt werden, wobei die Längeninformation L0 nicht den größten Wert der Fußlänge, also nicht die reale Fußlänge darstellt . Dieses Ergebnis ist der Darstellung in 3A ähnlich.
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4A bis 4C zeigen schematisch das Messen der Fußbreite mit dem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät 1000. In 4A berührt die Fußsohle das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 so leicht, dass nur eine Breiteninformation W0 über die Breite der Oberfläche der Fußsohle ermittelt werden kann, wie es beim herkömmlichen Fußsohlenmessgerät mit starrer Messoberfläche der Fall ist. Dank der Eigenschaft, dass das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 verbeult werden kann, kann eine Breiteninformation W1 über die Breite ermittelt werden, die die Ränder des Fußballens einschließt und somit den größten Wert darstellt.
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5A zeigt schematisch das Messen verschiedener Tiefen mit dem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät 1000. Wie in 5A gezeigt, ist die Fußsohle keine flache Ebene, sodass der durch Treten mit Druck entstandene Fußsohlenabdruck 3000 verschiedene Tiefen (z.B. Tiefeninformationen D1) beinhaltet. Bei der Fußfläche und einem dicken, sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 ergeben sich beispielsweise ein Fußsohlenabdruck der ersten Tiefe 3010, ein Fußsohlenabdruck der zweiten Tiefe 3020, ein Fußsohlenabdruck der dritten Tiefe 3030 und ein Fußsohlenabdruck der vierten Tiefe 3040. Beim Berechnen des Fußsohlenabdrucks 3010 vom äußersten Ring ergeben sich die Längeninformation L1 des größten Werts und die Breiteninformation W1 des größten Werts durch Einschließen der Ränder des Fußes 2000, i.e. der Ränder der tatsächlichen Fußfläche. Es ist jedoch verständlich, dass im Fußsohlenabdruck die Fußfläche und die Fußzehen aufgrund von unterschiedlichen Tiefen, die beim Treten entstehen, unterbrochen oder ununterbrochen sind. Bei der Ermittlung der Längeninformation L1 müssen die beiden äußersten Ränder der Fußzehen und der Ferse eingeschlossen werden, um die Entfernung zwischen diesen beiden äußersten Rändern zu ermitteln.
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5B zeigt schematisch das Messen eines Fußgewölbes mit dem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät 1000. Durch Messen unterschiedlicher Fußgewölbe kann ein Fußsohlenabdruck eines Plattfußes 3100, ein Fußsohlenabdruck eines Senkfußes 3200, ein Fußsohlenabdruck eines Mittelfußes (i.e. Fußsohlenabdruck eines Normalfußes) 3300, oder ein Fußsohlenabdruck eines Hohlfußes 3400 sich ergeben. Die Kategorisierung der Fußgewölbearten kann so vereinfacht werden, dass das Fußgewölbe statt in vier Fußgewölbearten nur in drei Fußgewölbearten kategorisiert wird, wobei entweder der Plattfuß oder der Senkfuß genommen wird. Mit dem erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgerät 1000 können unterschiedliche Fußsohlenabdrücke 3000 ermittelt werden, um eine entsprechende Information über das Fußgewölbe der gemessenen Person zu ermitteln.
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6 zeigt eine weitere schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fußsohlenmessgeräts 1000. Das Fußsohlenmessgerät 1000 umfasst einen Prozessor 1110; eine Druckermittlungseinheit 1112, die an den Prozessor 1110 anschließbar und mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 kombiniert ist; eine Zeitmesseinheit 1114, die an den Prozessor 1110 anschließbar ist; das Sensorelement 1050, das auch an den Prozessor 1110 anschließbar ist; eine Recheneinheit 1116, die an den Prozessor 1110 anschließbar ist; eine Speichereinheit 1118, die an den Prozessor 1110 anschließbar ist; eine Übertragungseinheit 1120, die an den Prozessor 1110 anschließbar ist; und eine Anzeigeeinheit 1122, die an den Prozessor 1110 anschließbar ist. Insbesondere kann das Anschließen hier elektrisch oder optisch erfolgen.
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Die Druckermittlungseinheit 1112 dient der Erfassung des Tretens des Fußes 2000 auf das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 und des Trennens des Fußes 2000 vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010. Die Druckermittlungseinheit 1112 kann beispielsweise ein Drucksensor oder ein Druckschalter verschiedenster Art sein, ist aber nicht darauf beschränkt. Die Speichereinheit 1118 speichert eine Information einer bestimmten Zeitdauer, z.B. einer Sekunde. Wenn Druckermittlungseinheit 1112 eine Trennung des Fußes 2000 vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 festgestellt hat und die Zeitmesseinheit 114 eine Übereinstimmung der Zeitdauer seit der Trennung des Fußes 2000 vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 mit der bestimmten Zeitdauer festgestellt hat, veranlasst der Prozessor 1110 das Sensorelement 1050 dazu, den Fußsohlenabdruck 3000 zu erfassen, damit der vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 getrennte Fuß nicht bildlich aufgenommen wird. Es ist jedoch auch denkbar, die Zeitmesseinheit 1114 wegzulassen. So wird das Erfassen des Fußsohlenabdrucks 3000 nur dann durchgeführt, wenn die Trennung des Fußes 2000 vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 durch Erfassen festgestellt worden ist.
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Der Prozessor 1110 kann ein Prozessor verschiedenster Art sein, z.B. ein Mikroprozessor, ein eingebauter Prozessor. In der Speichereinheit 1118 können ein Betriebssystem und Anwendungsprogramme installiert werden, und die Speichereinheit 1118 kann auch ein eingebautes System sein. Das Fußsohlenmessgerät 1000 kann auch kabelgebunden oder kabellos über ein Netzwerk mit einem Desktop-Computer, einem Laptop, einemServer, einer Arbeitsstation, einem Smartphone oder einem Cloudcomputing-Dienst verbunden werden. Beispielsweise kann ein Anwendungsprogramm auf ein Smartphone runtergeladen werden und hierbei als Sensorelement 1050 verwendet werden. Mit der Kamera am Smartphone wird ein Bild aufgenommen, das analysiert wird, um den Fußsohlenabdruck 3000 zu erfassen und somit eine Fußsohlenmessinformation zur Verfügung zu stellen. Alternativ können die Funktionen des Prozessors 1110 und/oder der Recheneinheit 1116 mittels des Cloudcomputings ausgeführt werden.
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Wie in 7 gezeigt, können das Sensorelement 1050, die Druckermittlungseinheit 1112 und die Anzeigeeinheit 1122 an die Übertragungseinheit 1120 angeschlossen werden, und die Übertragungseinheit 1120 kann an den Cloudcomputing-Dienst 4 angeschlossen werden, damit der Cloudcomputing-Dienst 4 die Funktionen der Speichereinheit 1118, der Zeitmesseinheit 1114, des Prozessors 1110 und/oder der Recheneinheit 1116 ausführt. Es ist auch denkbar, dass die Funktionen der mindestens einen der Bauelemente, Speichereinheit 1118, der Zeitmesseinheit 1114, des Prozessors 1110 und/oder der Recheneinheit 1116, durch den Cloudcomputing-Dienst 4 ausgeführt werden, während die übrigen Bauelemente ins Fußsohlenmessgerät 1000 eingebaut werden.
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Das Sensorelement 1050 kann ein optischer Sensor, ein Abstandssensor, ein Temperatursensor oder eine Kombination dieser Sensoren sein. Der Sensor hier kann einen Sender und einen Empfänger beinhalten. Der optische Sensor kann beispielsweise ein CCD-Sensor, ein CMOS-Sensor oder ein weiterer Sensor sein. Der Abstandssensor kann beispielsweise ein Ultraschallsensor, ein Lasersensor oder ein weiterer Sensor sein, wobei die Funktion zur Erfassung der Tiefe mit einer Vorrichtung zur dynamischen Erfassung der Tiefe von Kinect verwendet werden kann. Der Temperatursensor kann ein Infrarotsensor oder ein weiterer Sensor sein, z.B. ein Hohlraumstrahlungssensor, eine Wärmebildkamera, wobei die Wärmebildkamera hier beispielsweise eine FLIR-Wärmebildkamera oder eine SEED-Wärmebildkamera ist. Wahlweise kann das Sensorelement 1050 mittels einer drehbaren Halterung mit dem Gehäuse 1020 verbunden werden, wobei es so vorgesehen werden kann, dass die Bewegung der Halterung durch den Prozessor 1110 automatisch gesteuert wird.
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So dient das Sensorelement 1050 der Erfassung des Fußsohlenabdrucks 3000, und das Sensorelement 1050 wird so eingestellt dass die äußersten Ränder des Fußes 2000 erfasst werden, um die Längeninformation L1 und die Fußbreiteninformation W1 des größten Werts zu ermitteln. Auf diese Weise werden die Fußlänge und die Fußbreite des Fußes 2000 der zu messenden Person ermittelt. Wenn die Fußzehen und die Fußfläche im Fußsohlenabdruck unterbrochen sind, werden dieweitestenbeidenEndpunkte in Längsrichtung als Berechnungsbasis genommen. Soll die Feststellung anhand eines Bildunterschieds durchgeführt werden, so kann die Identifizierung der Skalenmarkierungen durch den Prozessor durchgeführt werden. Anhand der Tiefeninformation D1 kann eine die Tiefe beinhaltende dreidimensionale Information festgestellt werden, um mehr Informationen zum Fußsohlenabdruck 3000 zu erhalten. In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Körperwärme, die beim Treten des Fußes 2000 auf das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 durch Zusammenziehen des Gedächtnisschaums in den Schaum geleitet wird, in den Spalten des Schaums des sich langsam zurückbildenden Gedächtniselements 1010 zwischenzeitlich behalten, wenn der Fuß 2000 sich vom sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 trennt. So kann beispielsweise ein Infrarot-Bildsignal über die zwischenzeitlich im Gedächtnisschaum bleibende Körperwärme mittels des Sensorelements 1050, insbesondere einer FLIR-Wärmebildkamera oder einer SEED-Wärmebildkamera, erfasst werden, um den Fußsohlenabdruck präziser feststellen zu können.
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Zur Feststellung der Fußgewölbeinformation ist es möglich, nur die Fläche eines bestimmten Teils der Fußfläche, also die Fläche ohne Fußzehen, zu erfassen, wobei die Verhältniszahl mit der Fußgewölbefläche und der gesamten Fläche des erfassten Bildes berechnet wird. Es ist verständlich, dass die Verhältniszahl bei einem FußsohlenabdruckeinesHohlfußes 3400 kleineralsdieVerhältniszahl bei einem Fußsohlenabdruck eines Senkfußes 3200 ist. Durch Üben kann der Wert dieser Verhältniszahl ermittelt werden. Sobald ein Bereich von Verhältniszahlen durch Üben ermittelt worden ist, können ein Hohlfuß, ein Mittelfuß und ein Senkfuß bzw. Plattfuß nach dem Bereich von Verhältniszahlen unterschieden werden. Auf Basis dieser Unterscheidung wird die Fußart der zu messenden Person festgestellt. Jedoch ist die Feststellung der Fußart nicht auf die Methode beschränkt. Die Fußart kann auch anhand der Kontur des Fußsohlenabdrucks 3000 oder auf einer anderen Basis festgestellt werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es möglich, das Sensorelement 1050 genau über dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 anzuordnen. Es ist aber denkbar, das Sensorelement 1050 schräg über dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 anzuordnen und mit dem Abgleichalgorithmus für Bilder die ermittelten schrägeren Werte so abzugleichen, als wenn die Werte in Vorwärtsrichtung ermittelt würden. Es ist möglich, dass die Anzahl des Sensorelements 1050 nicht auf eins beschränkt ist. Es können auch mehrere Sensorelemente 1050 in Kombination eingesetzt werden, die auf verschiedenen Höhen, in verschiedenen Winkeln und an horizontalen Positionen angeordnet werden.
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Das erfindungsgemäße Fußsohlenmessgerät 1000 ist insofern vorteilhaft, als Fußsohlenmessinformationen mit hoher Auflösung mittels eines Hochauflösungssensorelements 1050 ermittelt werden. Mit dem sich langsam zurückbildenden Gedächtniselement 1010 erfolgt das Messen unabhängig von Temperaturänderungen. Das Messverfahren ist einfach, und keine spezielle Behandlung des Fußes der zumessenden Person ist erforderlich. Das Messen des Fußes kann mit oder ohne Socken durchgeführt werden. Dadurch, dass der Fuß 2000 mit Druck auf das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 tritt und dann sich von demselben trennt, wird ein Fußsohlenabdruck 3000 hinterlassen. Dank der Eigenschaft, dass das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 verbeult werden kann, können die äußersten Ränder der Fußsohle des Fußes 2000 gemessen werden, um Informationen über die Fußlänge und die Fußbreite zu ermitteln, wobei es sich bei diesen Informationen um dreidimensionale Informationen handeln kann. Des Weiteren ist das sich langsam zurückbildende Gedächtniselement 1010 einfach wiederverwendbar.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die Offenbarung der vorliegenden Erfindung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
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Bezugszeichenliste
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- 1000
- Fußsohlenmessgerät
- 1010
- langsam sich zurückbildendes Gedächtniselement
- 1020
- Gehäuse
- 1030
- Ausrichtelement
- 1040
- Skalenelement
- 1050
- Sensorelement
- 1110
- Prozessor
- 1112
- Druckermittlungseinheit
- 1114
- Zeitmesseinheit
- 1116
- Recheneinheit
- 1118
- Speichereinheit
- 1120
- Übertragungseinheit
- 1122
- Anzeigeeinheit
- 2000
- Fuß
- 3000
- Fußsohlenabdruck
- 3010
- Fußsohlenabdruck der ersten Tiefe
- 3020
- Fußsohlenabdruck der zweiten Tiefe
- 3030
- Fußsohlenabdruck der dritten Tiefe
- 3040
- Fußsohlenabdruck der vierten Tiefe
- 3100
- Fußsohlenabdruck eines Plattfußes
- 3200
- Fußsohlenabdruck eines Senkfußes
- 3300
- Fußsohlenabdruck eines Mittelfußes
- 3400
- Fußsohlenabdruck eines Hohlfußes
- 4
- Cloudcomputing-Dienst
- D1
- Tiefeninformation
- L0
- Längeninformation
- L1
- Längeninformation des größten Werts
- W0
- Breiteninformation der Fußsohlenoberfläche
- W1
- Fußbreiteninformation des größten Werts