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Die Erfindung betrifft eine Lineareinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Linearschienen weisen üblicherweise eine Grundschiene sowie einen Wagen auf, wobei der Wagen auf der Grundschiene verschiebbar angeordnet ist. Um eine Reibung zwischen dem Wagen und der Grundschiene zu verkleinern, sind oftmals zwischen Wagen und Grundschiene Wälzkörper, insbesondere Kugeln, angeordnet, sodass die Linearschiene als eine Linearwälzkörpereinrichtung ausgebildet ist.
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Die Druckschrift
DE 10 2004 032 746 B3 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, betrifft eine Linearlageranordnung, die einen ersten Tisch sowie einen zweiten Tisch aufweist, wobei der erste Tisch relativ zu dem zweiten Tisch linear verschiebbar angeordnet ist. Optional ist vorgesehen, dass einer oder beide Tische aus Kunststoff oder Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium oder Magnesium, bestehen und dass Blecheinlegeteile vorgesehen sind, die an den Tischen angeordnet sind und die Laufbahnen für Kugeln bilden, welche zwischen den Tischen abwälzend angeordnet sind.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lineareinrichtung vorzuschlagen, welche in einer Leichtbauweise ausgebildet ist und zugleich Funktionsvorteile bietet. Diese Aufgabe wird durch eine Lineareinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Lineareinrichtung. Die Lineareinrichtung kann auch als eine Linearschiene, Linearverschiebeeinrichtung, Linearachse etc. bezeichnet werden. Die Lineareinrichtung weist eine Schiene sowie einen Schlitten und eine Mehrzahl von Kugeln als Wälzkörpern auf. Die Kugeln sind zwischen dem Schlitten und der Schiene angeordnet, sodass der Schlitten relativ zu der Schiene in einer Linearrichtung auf der Schiene verschiebbar angeordnet ist, wobei dieser bei der Verschiebung auf den Kugeln oder zumindest auf einem Teil der Kugeln abwälzt oder abrollt. Vorzugsweise ist die Linearrichtung gleichgerichtet zu der Längserstreckung der Schiene. Besonders bevorzugt weist die Schiene in Linearrichtung und/oder Längserstreckung ein konstantes Querschnittprofil auf. In einem eingebauten Zustand kann die Schiene stationär und der Schlitten bewegbar oder der Schlitten bewegbar und die Schiene stationär oder sowohl Schiene als auch Schlitten bewegbar sein. In der allgemeinsten Ausprägung der Erfindung kann der Schlitten auch als eine weitere Schiene realisiert sein.
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Der Schlitten weist einen Grundkörper und mindestens eine Einsatzanordnung auf, wobei die Einsatzanordnung an dem Grundkörper festgelegt ist. Die Einsatzanordnung stellt eine Laufbahn für zumindest einen Teil der Kugeln bereit. Die Lineareinrichtung weist vorzugsweise mehr als eine Einsatzanordnung auf, sodass ein anderer Teil der Kugeln der oder den anderen Einsatzanordnungen zugeordnet ist.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Einsatzanordnung mindestens oder genau einen ersten und einen zweiten Rundstababschnitt aufweist. Die Rundstababschnitte sind insbesondere als gerade verlaufende Drähte und/oder als gerade Materialstücke mit einem vorzugsweise runden, insbesondere kreisrunden Querschnittsprofil ausgebildet. Die Rundstababschnitte sind parallel und vorzugsweise beabstandet zueinander angeordnet. Besonders bevorzugt sind die Rundstababschnitte parallel zu der Linearrichtung und/oder zu der Schiene und/oder zu der Längserstreckung der Schiene ausgerichtet.
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Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass durch die Umsetzung der Einsatzanordnung durch einen ersten und einen zweiten Rundstababschnitt die Einsatzanordnung zum einen sehr kostengünstig und zum anderen sehr leicht hinsichtlich des Gewichts ausgebildet sein kann. Zugleich werden die Kugeln durch die Einsatzanordnung sehr gut geführt, sodass sich auch Funktionsvorteile bei der Lineareinrichtung ergeben.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist der Grundkörper aus einem Leichtbauwerkstoff ausgebildet. Insbesondere kann der Grundkörper aus einem Kunststoff oder einem Leichtmetall, insbesondere einer Leichtmetalllegierung, wie zum Beispiel einer Aluminiumlegierung oder einer Magnesiumlegierung ausgebildet sein. Es ist dagegen bevorzugt, dass die Rundstababschnitte aus einem abriebfesteren Material und/oder aus Stahl ausgebildet sind. Durch diese Materialverteilung kann der Schlitten sehr leicht ausgeführt und zugleich mit Blick auf die Lagerung abriebfest realisiert sein. Insbesondere wird durch den Einsatz der Rundstababschnitte die Lebensdauer der Lineareinrichtung erhöht.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Rundstababschnitte geschliffen, um eine Reibung in der Lineareinrichtung zu verringern. Für eine weitere Verbesserung kann vorgesehen sein, dass die Kugeln aus einem gehärteten Material, insbesondere aus Stahl, im Speziellen aus gehärtetem Stahl ausgebildet sind.
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Konstruktiv betrachtet ist es bevorzugt, dass der erste Rundstababschnitt als ein oberer Rundstababschnitt ausgebildet ist. Insbesondere liegt bezogen auf einen Querschnitt senkrecht zur Längserstreckung und/oder zur Linearrichtung der erste Rundstababschnitt in einer 12-Uhr-Position auf den Kugeln auf. Durch diese Positionierung wird erreicht, dass durch eine Krafteinleitung in vertikaler Richtung keine horizontalen Kräfte hervorgerufen werden. Alternativ oder ergänzend ist der obere Rundstababschnitt diametral und/oder gegenüberliegend und/oder um 180 Grad versetzt zu einem unteren Auflagepunkt der Kugeln auf der Schiene angeordnet.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der zweite Rundstababschnitt als ein unterer Rundstababschnitt ausgebildet. Insbesondere ist der untere Rundstababschnitt in dem genannten Querschnitt, wenn die Schiene gedanklich oder tatsächlich waagrecht orientiert ist, nach unten und seitlich versetzt zu dem oberen Rundstababschnitt angeordnet. Anders oder alternativ ausgedrückt kontaktiert der untere Rundstababschnitt die Kugeln in eine Höhe unterhalb der Mittelpunkte der Kugeln. Alternativ oder ergänzend ausgedrückt kontaktiert der untere Rundstababschnitt die Kugeln in einer Position, welche einer Uhrzeit zwischen 3 Uhr und 6 Uhr entspricht.
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Durch die Positionierung des zweiten Rundstababschnitts unterhalb des Mittelpunkts liegt der untere Rundstababschnitt so an den Kugeln an, dass dieser nicht durch eine vertikale Bewegung abgezogen werden kann, da die Äquatorlinie der Kugel eine Störkontur bildet und der untere Rundstababschnitt nicht an der Äquatorlinie der Kugeln vorbeikommt. Dadurch ist auch der Schlitten mit den Rundstababschnitten gegen ein Loslösen von der Schiene in vertikaler Richtung formschlüssig gesichert. Die formschlüssige Sicherung ergibt sich insbesondere dann, wenn die Lineareinrichtung zwei Einsatzanordnungen aufweist, welche spiegelbildlich in Bezug auf eine Spiegelebene, welche parallel zu der Längserstreckung und/oder Linearrichtung ausgerichtet ist, angeordnet sind.
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Bei einer ersten möglichen Ausgestaltung der Erfindung sind die Rundstababschnitte auf einer Außenseite des Schlittens angeordnet. Insbesondere bilden diese eine durchgängige Laufbahn für die Kugeln. Vorzugsweise sind die Kugeln in einem Käfig unverlierbar angeordnet. Die Befestigung der Rundstababschnitte an der Außenseite des Schlittens kann beispielsweise durch Zungen erfolgen, welche an dem Schlitten festgelegt sind und welche die Rundstababschnitte haltend umgreifen. Dabei ist jedoch sichergestellt, dass die Bereiche der Rundstababschnitte, welche die Laufbahn bilden, nicht von den Zungen verdeckt sind.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Rundstababschnitte auf einer Innenseite des Schlittens anordnet. Alternativ oder ergänzend bildet eine Mehrzahl von Laufbahnabschnitten die Laufbahn für die Kugeln. Bei dieser Ausgestaltung ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Schlitten eine Mehrzahl von Fenstern aufweist, wobei die Kugeln außerhalb des Schlittens angeordnet sind und abschnittsweise die Fenster durchgreifen, um an den Rundstababschnitten anliegen zu können. Diese Ausgestaltung führt zu einer besonders kompakten Realisierung der Lineareinrichtung.
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Bei möglichen Weiterbildungen der Erfindung weist der Schlitten weitere Durchgangsöffnungen oder Durchbrüche auf, um das Gewicht des Schlittens weiter zu reduzieren.
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In einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist der Grundkörper einen Bodenabschnitt auf, wobei sich auf jeder Seite jeweils ein Wangenabschnitt und angrenzend an den Wangenabschnitt jeweils ein Deckabschnitt anschließt. In den Wangenabschnitten sind die Rundstababschnitte festgelegt. Bodenabschnitt, die zwei Wangenabschnitte und die zwei Deckenabschnitte bilden in einem Querschnitt senkrecht zur Linearrichtung und/oder zur Längserstreckung der Schiene und/oder des Schlittens einer Omega-förmigen Ausbildung. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass in dem Bodenabschnitt und/oder in den Wangenabschnitten und/oder in den Deckenabschnitten weitere Durchbrüche zur Gewichtsreduzierung eingebracht sind.
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Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist die Lineareinrichtung ein Verbindungsorgan zur Stabilisierung des Schlittens auf, wobei das Verbindungsorgan an den beiden Deckabschnitten befestigt wird. Damit wird in einem Querschnitt betrachtet eine o-förmige und/oder umlaufend geschlossene Form des Schlittens gebildet, sodass dieser gegenüber von dynamischen Belastungen sehr stabil ist.
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Bei einer möglichen Realisierung der Erfindung weist die Schiene einen Schienengrundkörper auf, welcher vorzugsweise aus einem Leichtbauwerkstoff, insbesondere Kunststoff und/oder Leichtmetall, insbesondere einer Leichtmetalllegierung, im Speziellen einer Aluminiumlegierung oder eine Magnesiumlegierung gebildet ist. Auf der Schiene ist eine Einleganordnung angeordnet, welche sich in der Linearrichtung und/oder in der Längserstreckung der Schiene erstreckt. Die Einleganordnung bildet eine weitere Laufbahn für den Teil der Kugeln. Die Einleganordnung ist vorzugsweise aus Stahl ausgebildet.
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Bevorzugt ist die Einleganordnung als zwei Einlegteile ausgebildet. Vorzugsweise umfasst der Schienengrundkörper einen ersten Schenkelabschnitt und einen zweiten Schenkelabschnitt, wobei auf den zueinander zugewandten Seiten der Schenkelabschnitte die Einlegeteile angeordnet sind. Vorzugsweise schließen die Schenkelabschnitte und/oder die Einlegteile und/oder die Einleganordnung einen Winkel kleiner als 90 Grad miteinander ein. Durch das Einschließen eines Winkels, welcher kleiner als 90 Grad ist, wird erreicht, dass die Kugeln nicht in vertikaler Richtung verschoben werden können. Dadurch sind die Kugeln in vertikaler Richtung formschlüssig in der Schiene gehalten und der Schlitten durch die Anordnung der Rundstababschnitte formschlüssig in vertikaler Richtung auf den Kugeln gehalten, sodass insgesamt die Lineareinrichtung in Bezug auf die vertikale Richtung eine selbsthaltende Baugruppe bildet.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Lineareinrichtung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2a, b einen Schlitten der Lineareinrichtung in der 1;
- 3 eine schematische Querschnittdarstellung der Lineareinrichtung in der 1;
- 4 eine Detailvergrößerung der Querschnittdarstellung in der 3;
- 5 eine schematische dreidimensionale Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Lineareinrichtung;
- 6 eine Explosionsdarstellung der Lineareinrichtung in der 5;
- 7a, b den Schlitten der Lineareinrichtung in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung in verschiedenen Ansichten;
- 8 eine schematische Querschnittdarstellung der Lineareinrichtung in der 5.
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Die 1 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung eine Lineareinrichtung 1 als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Lineareinrichtung 1 kann auch als eine Linearschiene bezeichnet werden.
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Die Lineareinrichtung 1 weist zwei Schienen 2a, b auf, welche parallel zueinander angeordnet sind. Auf den Schienen 2a, b ist ein Schlitten 3 positioniert, welcher in einer Linearrichtung L in der Richtung der Längserstreckung und der Schienen 2a, b verschiebbar ist. Zwischen dem Schlitten 3 und den Schienen 2a, b sind Kugeln 4 als Wälzlager angeordnet, welche besser in der 3 zu erkennen sind. Der Schlitten 3 ist über die Kugeln 4 wälzgelagert auf den Schienen 2a, b angeordnet.
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Die 2a, b zeigen den Schlitten 3 in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung in zwei unterschiedlichen Ansichten, nämlich einmal von unten und einmal von oben. Der Schlitten 3 ist als ein Profilbauteil ausgebildet, welches beispielsweise mittels Strangpressen gefertigt und nachfolgend bearbeitet ist. Der Grundkörper 5 ist beispielsweise aus Kunststoff oder aus einem Leichtmetall, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung oder Magnesiumlegierung gebildet. Insbesondere ist ein Grundkörper 5 des Schlittens 3 als der Profilkörper ausgebildet. Der Profilkörper und/oder der Grundkörper 5 weist in einem Querschnitt eine Omega-Form auf. Der Grundkörper 5 ist durch einen Bodenabschnitt 6, zwei Wangenabschnitte 7a, b welche sich beidseitig an dem Bodenabschnitt 6 anschließen und welche jeweils einen Winkel mit dem Bodenabschnitt 6 von kleiner 90 Grad einschließen, gebildet. An den Wangenabschnitten 7a, b schließen sich jeweils ein Deckabschnitt 8a, b an, welche wiederrum parallel zu dem Bodenabschnitt 6 ausgerichtet sind.
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Die 3 zeigt einen Querschnitt der Lineareinrichtung 1. Auf dem Grundkörper 5 des Schlittens 3 ist eine Einsatzanordnung 9a, b angeordnet, welche jeweils aus einem ersten und einem zweiten Rundstababschnitt 10a1, a2 und 10b1, b2 gebildet ist. Die Rundstababschnitte 10a1, 2, b1,2 sind aus Stahl ausgebildet und geschliffen und bilden jeweils gemeinsam eine Laufbahn 11a, b für die Kugeln 4. So bildet der erste Rundstababschnitt 10a1 einen ersten Teil der Laufbahn 11a und der Rundstababschnitt 10a2 einen zweiten Teil der Laufbahn 11a. In gleicher Weise bildet der erste Rundstababschnitt 10b1 einen ersten Teil der Laufbahn 11b und der zweite Rundstababschnitt 10b2 einen zweiten Teil der Laufbahn 11b.
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Die Rundstababschnitte 10a1, 2 sowie 10b1, 2 sind innerhalb von dem Grundkörper 5 des Schlittens 3 angeordnet. So liegt der erste Rundstababschnitt 10a1 an dem Wangenabschnitt 7a, der zweite Rundstababschnitt 10a2 an dem Bodenabschnitt 6, der erste Rundstababschnitt 10b1 an dem Wangenabschnitt 7b und der zweite Rundstababschnitt 10b2 an dem Bodenabschnitt 6 an. Aus dem Wangenabschnitt 7a, b sind Zungen 12a, b ausgeformt, welche den ersten Rundstababschnitt 10a1, b1 haltend umgreifen, jedoch den Abschnitt des ersten Rundstababschnitts 10a1, b1 freilassen, welcher den Teil der Laufbahn 11a bzw. 11b bildet. In gleicher Weise sind aus dem Bodenabschnitt Zungen 13a, b abgetrennt und ausgeformt, welche die zweiten Rundstababschnitte 10a2, b2 haltend umgreifen. Dadurch sind die Rundstababschnitte 10a1, a2, b1, a2 formschlüssig in dem Grundkörper 5 gehalten. Die Zungen 12a, b, 13a, b sind so ausgerichtet, dass diese die durch die Rundstababschnitte 10a1, 2, b1, 2 eingeleiteten Kräfte in den Grundkörper 5 ausleiten können.
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Optional kann ein Verbindungskörper 14 aufgesetzt werden, welcher mit den Deckabschnitten 8a, b fest verbunden, zum Beispiel verschraubt wird, sodass der Schlitten 3 eine hohe mechanische Stabilität aufweist.
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Zur Gewichtsreduzierung wird neben der Verwendung des Leichtbauwerkstoffs eine Mehrzahl von Durchgangsöffnungen 15 (2a,b) in den Bodenabschnitt 6 eingebracht, um das Gewicht weiter zu reduzieren.
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Die Schienen 2a, b weisen einen Schienengrundkörper 15a, b auf, welcher jeweils zwei Schenkelabschnitte 16a1, 16a2, bzw. 16b1, 16b2 aufweist. Der Grundkörper 15a, b ist aus einem Leichtbauwerkstoff, wie zum Beispiel Kunststoff oder einem Leichtmetall, insbesondere einer Aluminiumlegierung oder einer Magnesiumlegierung gebildet. Die Schenkelabschnitte 16a1, 2 sowie 16b1, 2 schließen jeweils miteinander einen Winkel ein, welcher kleiner als 90 Grad ist. An den, den Schenkelabschnitten 16a1, 2 sowie 16b1, 2 zugewandten Seiten sind Einlegteile 17a1, q2 sowie 17b1, b2 angeordnet, zum Beispiel stoffschlüssig befestigt insbesondere angeklebt, welche als Streifen mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet sind. Die Einlegteile 17a1, 2, b1, 2 sind aus Stahl gefertigt und stellen jeweils eine Laufbahn 18a sowie 18b bereit. Die Laufbahn 18a ist somit eine Gegenlaufbahn zu der Laufbahn 11a, die Laufbahn 18b ist eine Gegenlaufbahn zu der Laufbahn 11b. Die Laufbahnen 18a, b sind jeweils zweiteilig ausgebildet, wobei das Einlegteil 17a1 einen ersten Teil, das Einlegteil 17a2 einen zweiten Teil der Laufbahn 18a bildet und das Einlegteil 17b1 einen ersten Teil und das Einlegteil 17b2 einen zweiten Teil der Laufbahn 18b bildet.
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Der Grundkörper 5 des Schlittens 3 weist eine Mehrzahl von Fenstern 19 (2a) auf, in die die Kugeln 4 hineinragen, sodass diese jeweils auf einer Seite an den Laufbahnen 11a, 18a und auf der anderen Seite an den Laufbahnen 11b, 18b anliegen können. Durch das von den Fenstern 19a, b ausgeschnittene Material werden die Zungen 12a, 13a sowie 12b, 13b gebildet.
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Die 4 zeigt einen Detailausschnitt des Schlittens 3 im Bereich einer der Kugeln 4. Es ist dabei zu erkennen, dass der erste Rundstababschnitt 10a1 mit einem Abstand a von einer Linie, welche zum einen durch den Mittelpunkt M der Kugel 4 verläuft und zum anderen senkrecht auf den Teil der Laufbahn 18a (3) liegt, welcher durch das Einlegteil 17a2 gebildet ist sehr klein ist und bevorzugt gegen 0 geht oder 0 ist. Für den Fall, dass a den Wert 0 einnimmt, werden durch die Anlage der Kugel 4 an dem ersten Rundstababschnitt 10a1 keine Kräfte in horizontaler Richtung eingeleitet. Der zweite Rundstababschnitt 10a2 ist um einen Betrag b gegenüber einer Linie, welche ebenfalls durch den Mittelpunkt M der Kugel 4 verläuft und senkrecht auf der anderen Linie steht in Richtung der Auflage auf dem Schenkelabschnitt 16a2 versetzt. Die Positionierung der Kugeln 4 realativ zu den Rundstababschnitten 10b1, b2 sind identisch ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass der Schlitten 3 nicht in vertikaler Richtung von den Schienen 2a, b abgezogen werden kann, da dieser formschlüssig gehalten wird. Ergänzend wird durch den Winkel kleiner als 90 Grad der Schenkelabschnitte 16a1, a2 bzw. 16b1, b2 sichergestellt, dass auch die Kugeln 4 nicht in vertikaler Richtung entfernt werden können, sodass die Lineareinrichtung 1 eine selbsthaltende Baueinheit bildet.
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Alternativ kann der Grundkörper 5 bzw. der Schienengrundkörper 15a, b auch aus Titan, Karbon oder Glasfieberkomposite aufgebaut sein. Optional können bei den Durchgangsöffnungen 15 Flansche eingeformt sein, um die mechanische Stabilität des Grundkörpers zu verbessern. Die Rundstababschnitte 10a1, 2, b1, 2, sind in direktem und/oder ausschließlichen Kontakt mit den Kugeln 4, um Verschleiß bei dem Grundkörper 5 zu vermeiden. Optional können die Rundstababschnitte 10a1, a2, b1, b2 umgebogene Endabschnitte aufweisen, um eine Bewegung in Linearrichtung L der Rundstababschnitte 10a1, a2, b1, b2 relativ zu dem Grundkörper 5 zu vermeiden. Der von dem Bodenabschnitt 6 und den Wangenabschnitt 7a bzw. 7b eingeschlossene Winkel ist jeweils größer gleich dem Winkel, welcher durch die Schenkelabschnitte 16a1, 2 bzw. 16b1, 2 eingeschlossen wird. Ein Abstand c wie dieser in der 3 eingetragen ist und einen Abstand zwischen der Oberseite des Einlegteils 17a1 bzw. 17a2 zu der Außenseite des Wangenabschnitts 7a bzw. 7b beschreibt ist zwischen 0,5 Millimeter und 1,2 Millimeter.
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Um eine Einstellung der Schienen 2a, b in einer Richtung senkrecht zu der Linearrichtung L zu ermöglichen, weist die Schiene 2b Langlöcher 20 auf, welche eine Verschiebung ermöglichen. Optional können Endstopper an den Schienen 2a,b angeordnet sein.
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In den 5 bis 8 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Lineareinrichtung 1 dargestellt. Die Lineareinrichtung 1 weist in gleicher Weise wie das vorhergehende Ausführungsbeispiel den Schlitten 3 sowie die Schienen 2a, b auf. Die Schienen 2a, b sind baugleich zu den Schienen des vorhergehenden Ausführungsbeispiels ausgeführt, so dass auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen wird. Der Schlitten 3 ist jedoch anders ausgestaltet, ferner sind die Kugeln 4 anders geführt, wie nachfolgend erklärt wird.
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Wie sich insbesondere aus der 6 ergibt, die eine Explosionsdarstellung der Lineareinrichtung 1 dargestellt, sind die Kugeln 4 in Käfigen 21a, b geführt und gehalten. Auf diese Weise werden Kugelkäfigabschnitte 22a, b gebildet, welche jeweils acht Kugeln 4 aufweisen.
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Die 8 zeigt einen Querschnitt durch den Schlitten 3 des Ausführungsbeispiels. Der Schlitten 3 des zweiten Ausführungsbeispiels weist erste und zweite Rundstababschnitte 10a1, a2 sowie 10b1, a2 auf, welche im Gegensatz zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel jedoch auf den Außenseiten der Wangenabschnitte 7a, b angeordnet sind. Zur Befestigung der Rundstababschnitte 10a1, 2 b1, 2 sind Zungen 12a, b, 13a, b vorgesehen, welche aus dem Material von Fenstern 19 gebildet sind, wobei jedoch die Zungen 12a, b, 13a, b ebenfalls auf den Außenseiten der Wangenabschnitte 7a, b angeordnet sind. Ferner ist zu erkennen, dass der von dem Bodenabschnitt 6 und den Wangenabschnitten 7a bzw. 7b eingeschlossenen Winkel größer als 90 Grad ausgebildet ist. Nachdem jedoch die Rundstababschnitte 10a1, a2 b1, b2 auf der Außenseite der Wangenabschnitte 7a, b angeordnet sind, ergibt sich die gleiche Auflagegeometrie wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, sodass ein Abstand a nahezu oder gleich 0 und ein Abstand b größer als 0 gewählt ist, um in gleicher Weise wie zuvor eine formschlüssige Sicherung der Lineareinrichtung 1 zu erreichen. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass die Linien 23a, 23b, wobei die Linie 23a durch die Kontaktbereiche der Laufbahn 11b und die Linie 23b durch die Kontaktbereiche der Laufbahn 18b verlaufen, parallel zueinander ausgerichtet sind. Zur Erhöhung der Stabilität sind an den Endbereichen Laschen 24 umgebogen, welche zugleich einen Endanschlag für die Rundstababschnitte 10a1, a2 b1, b2 und/oder die Kugelkäfigabschnitte 22 a, b bilden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lineareinrichtung
- 2a, b
- Schienen
- 3
- Schlitten
- 4
- Kugeln
- 5
- Grundkörper
- 6
- Bodenabschnitt
- 7a, b
- Wangenabschnitte
- 8a, b
- Deckabschnitte
- 9a, b
- Einsatzanordnung
- 10a1, 2
- erster Rundstababschnitt
- 10b1, 2
- zweiter Rundstababschnitt
- 11a, b
- Laufbahn
- 12a, b
- Zungen
- 13a, b
- Zungen
- 14
- Verbindungskörper
- 15a, b
- Schienengrundkörper
- 16a1, 2
- erster Schenkelabschnitt
- 16b1, 2
- zweiter Schenkelabschnitt
- 17a1, 2
- erste Einlegteile
- 17b1, 2
- zweite Einlegteile
- 18a, b
- Laufbahn
- 19
- Fenstern
- 20
- Langlöcher
- 21a,b
- Käfige
- 22a, b
- Kugelkäfigabschnitte
- 23a, b
- Linien
- 24
- Laschen
- L
- Linearrichtung
- M
- Mittelpunkt
- a, b, c
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004032746 B3 [0003]