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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Verstauen von Kabeln.
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In Automobilen wird üblicherweise eine Vielzahl von Kabeln verbaut. Die Beförderung und Bereitstellung von hergestellten Kabeln, insbesondere von relativ langen Kabeln, kann sich mitunter schwierig gestalten. Häufig ist es zur Beförderung und Bereitstellung von hergestellten Kabeln vorgesehen, dafür Transportwagen einzusetzen. Dazu werden hergestellte Kabel von einer Person zu einem Bund aufgerollt. Mit Klebeband wird der Bund gegen Selbstabrollung gesichert und beispielsweise an einen Haken am Transportwagen gehängt. Nach der Beförderung zu einem Lagerregal wird der Kabelbund abgenommen, das Klebeband entfernt und das Kabel im Regal der Länge nach zur Bereitstellung für nachfolgende Arbeitsprozesse ausgelegt. Eine derartige manuelle Vorgehensweise ist relativ aufwändig und teuer.
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Ein maschinelles Aufrollen derartiger Kabel, insbesondere in einem Längenbereich von 15 m, auf Kabeltrommeln gestaltet sich jedoch relativ schwierig. Derartige Kabel im Längenbereich von ca. 15 m werden von entsprechenden Maschinen üblicherweise mit einer Taktzeit von ca. 3,5 s produziert. In dieser kurzen Zeit ist weder ein Aufrollen per Hand noch eine maschinell unterstützte Lösung mittels Kabeltrommeln umsetzbar. Bei bislang bekannten Systemen und Verfahren zum Verstauen von Kabeln ist es daher erforderlich, eine Maschine, welche zum Herstellen derartiger Kabel verwendet wird, nach einer gewissen Anzahl von produzierten Kabeln, zum Beispiel nach 25 Stück, kurz zu pausieren, sodass ein Produktionsmitarbeiter Zeit zum Entnehmen und Aufrollen der Kabel aus der Maschine hat. Die mittels der Maschine realisierbare Produktionskapazität wird dadurch also bei weitem nicht ausgeschöpft.
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Außerdem kann insbesondere ein maschinelles Aufrollen derartiger Kabel auf einer Kabeltrommel zu Beschädigungen an den hergestellten Kabeln führen. In Automobilen zu verbauende Kabel sind häufig an ihren Enden mit Steckern versehen. Insbesondere diese Stecker können durch unkontrolliertes Hin- und Herschlagen zu Beschädigungen am restlichen Kabel beim Aufrollen des Kabels führen. Bei einer derartigen Vorgehensweise müssten relativ aufwändige Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden, um eventuell beschädigte Kabel aussortieren zu können. Solche aufwändigen Kontrollmaßnahmen würden aber wiederum relativ hohe Kosten verursachen.
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Des Weiteren ist aus der
DE 30 08 839 A1 ein System zum Verstauen von Kabeln bekannt, bei dem ein Transportgestell zum Auffangen der Kabel vorgesehen ist. Zum Ablegen der Kabel in das Transportgestell weist das System eine Führung auf, die sich hin- und herbewegen kann, wozu diese durch eine nicht näher erläuterte Einrichtung angetrieben wird.
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Schließlich ist aus der
DE 10 2008 061 685 A1 ein System zum Beladen von Transporttaschen bekannt, die in einer Hänge-Förder-Anlage transportiert werden. Die Förderanlage verfügt über eine Transportkette, bei der jedes Kettenglied einen Mitnehmer aufweist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und ein Verfahren zum Verstauen von Kabeln bereitzustellen, mittels welchen auf besonders schnelle und kostengünstige Weise eine Vielzahl von hergestellten Kabeln verstaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein System und durch ein Verfahren zum Verstauen von Kabeln mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße System zum Verstauen von Kabeln umfasst ein Transportgestell für eine Mehrzahl von Kabelbehältern. Des Weiteren umfasst das System eine verschwenkbar gelagerte, trichterförmige Leiteinrichtung zum Zuführen von mittels einer Kabelverarbeitungsmaschine hergestellten Kabeln zum Transportgestell. Zudem umfasst das System einen mehrere Mitnehmer aufweisenden Fördermechanismus, welcher dazu ausgelegt ist, abgestimmt auf eine Taktzeit der Kabelverarbeitungsmaschine mehrere am Transportgestell aufgenommene Kabelbehälter nacheinander in eine gegenüber dem Transportgestell, z.B. einer Grundfläche des Transportgestells, schräge Befüllstellung zu befördern, in welcher jeweilige Aufnahmeöffnungen der Kabelbehälter einer Austrittsöffnung der Leiteinrichtung zugewandt sind. Schließlich umfasst das erfindungsgemäße System noch eine Antriebseinrichtung, mittels welcher die Leiteinrichtung derart in eine oszillierende Schwenkbewegung versetzbar ist, dass jeweilige, durch die Leiteinrichtung hindurchtretende Kabel mäanderförmig den jeweiligen Aufnahmeöffnungen der in der Befüllstellung angeordneten Kabelbehälter zugeführt werden.
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Die Leiteinrichtung wird mittels der Antriebseinrichtung dabei in einem derartigen Winkelbereich hin- und her verschwenkt, dass jeweilige, durch die Leiteinrichtung hindurchbeförderte Kabel höchstens so weit seitlich abgelenkt werden, dass diese immer noch in die Aufnahmeöffnungen der Kabelbehälter gelangen. Je nach Abmessungen der Aufnahmeöffnungen der Kabelbehälter und Positionierung der Kabelbehälter in der Befüllstellung zur Austrittsöffnung der Leiteinrichtung kann der besagte Winkelbereich variieren. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Leiteinrichtung in einem Winkelbereich von ± 25° hin- und her verschwenkt wird. Die Leiteinrichtung wird in diesem Beispiel relativ schnell hin- und her bewegt, denn bei ca. 15 m langen Kabeln, der Fördergeschwindikeit und etwa 50 cm breiten Kabelbehältern ist eine Frequenz von ca. 5 Hz besonders vorteilhaft. Eine derartige oszillierende Schwenkbewegung begünstigt das Hineingleiten der Kabel in z.B. Mäanderform in die jeweiligen Kabelbehälter, wenn sie in der schrägen Befüllstellung angeordnet worden sind.
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Das erfindungsgemäße System umfasst also eine Art Schwenktrichter in Form der trichterförmigen Leiteinrichtung, die oszillierend hin und her verschwenkt werden kann. Durch die oszillierende Bewegung der trichterförmigen Leiteinrichtung werden jeweilige durch die Leiteinrichtung hindurchbeförderte Kabel in eine Art Schlangenform gebracht, während diese in die jeweiligen, in der Befüllstellung angeordneten Kabelbehälter befördert werden. Durch die schräge Befüllstellung gleiten die den Kabelbehältern zugeführten Kabel schwerkraftbedingt nach unten, wobei aufgrund der schwenkenden Bewegung der Leiteinrichtung die zugeführten Kabel z.B. schlangenförmig bzw. mäanderförmig innerhalb des Kabelbehälters abgelegt werden. Ein vorderes Kabelende kommt also stets sehr weit unten im Kabelbehälter zum Liegen, wobei ein jeweiliges hinteres Ende fast ganz oben am Kabelbehälter zum Liegen kommt. Dadurch sind die mittels der Kabelbehälter aufgenommenen Kabel sehr leicht zu entnehmen.
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Das Transportgestell verfügt über den besagten Fördermechanismus, welcher die als Auffangboxen dienenden Kabelbehälter in dem von der Kabelverarbeitungsmaschine vorgegebenen Takt in der schrägen Befüllstellung an der Austrittsöffnung der Leiteinrichtung positioniert. Danach kann der Fördermechanismus die Kabelbehälter jeweils nacheinander in eine gut zugängliche Endlage befördern.
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Die Synchronisierung mit der Taktzeit der Kabelverarbeitungsmaschine kann eine elektronische Steuerung des Systems übernehmen. Nach einer gewissen Anzahl von produzierten Kabeln, zum Beispiel 25 Stück, kann die Kabelverarbeitungsmaschine kurz gestoppt werden, beispielweise für wenige Sekunden, sodass das Transportgestell von einem Produktionsmitarbeiter gegen ein neues Transportgestell mit noch unbefüllten Kabelbehältern ausgetauscht werden kann. Die befüllten Kabelbehälter können einfach aus dem Transportgestell entnommen oder beispielsweise auch über eine rückseitig vorgesehene Klappe entleert werden. Die Kabel können wahlweise einzeln oder innerhalb der Kabelbehälter angeordnet direkt zur Bereitstellung der Kabel einem nächsten Arbeitsprozess zugeführt werden.
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Das erfindungsgemäße System vereinfacht somit das Handling von Kabeln, insbesondere von sehr langen Kabeln in einem Längenbereich von ca. 15 m, erheblich und führt zu einer deutlich besseren Ausnutzung einer vorhandenen Maschinenkapazität der eingesetzten Kabelverarbeitungsmaschine. Die Kabelbehälter sind vorzugsweise in Form von handlichen Kunststoff-Auffangboxen ausgebildet, wodurch die Kabel besonders einfach deponiert und zugänglich sind. Durch die hin- und her verschwenkbare Leiteinrichtung werden die Kabel dabei schlangenförmig bzw. mäanderförmig in den Kabelbehältern abgelegt, sodass ein Kabelende jeweils in den Kabelbehältern ganz oben zum Liegen kommt. Im Gegensatz zu z.B. Kabeltrommeln entsteht dabei kein Memory-Effekt an den Kabeln.
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Für Produktionsmitarbeiter bedeutet das erfindungsgemäße System nur eine sehr geringe Umstellung, da als Beförderungsmittel der Kabel weiterhin das Transportgestell dient, welches beispielsweise in Form eines Transportwagens mit daran angebrachten Rollen ausgebildet sein kann. Allerdings entfällt jedoch das aufwändige Aufrollen und gegebenenfalls Wiederabrollen der Kabel von Hand, was eine erhebliche Erleichterung der Arbeit und eine entsprechende Zeit- und Kostenersparnis mit sich bringt.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Fördermechanismus zumindest ein Zugmittelgetriebe mit einem umlaufenden Zugmittel umfasst, an welchem die Mitnehmer angeordnet sind. Bei dem Zugmittelgetriebe handelt es sich vorzugsweise um ein formschlüssiges Zugmittelgetriebe. Als Zugmittel können beispielsweise Endloszugmittel in Form von Ketten oder Zahnriemen verwendet werden. Das Zugmittelgetriebe ist dabei mehrfach mittels teilweise angetriebenen und teilweise nicht angetriebenen Rollen, vorzugsweise mittels verzahnter Rollen und Antriebsräder, am Transportgestell umgelenkt gehalten. Mittels eines derartigen Zugmittelgetriebes kann die Beförderung der Kabelbehälter am Transportgestell besonders bedarfsgerecht realisiert werden, je nachdem, wie die Kabelbehälter am Transportgestell im befüllten und im unbefüllten Zustand angeordnet werden sollen. Insbesondere wenn zwei Zugmittel eingesetzt werden, ist es besonders vorteilhaft, einen Formschluss zwischen den Zugmitteln und Antriebsrädern sowie Umlenkrollen herzustellen. Dadurch kann ein synchroner Lauf der beiden Zugmittel sichergestellt werden, da diese aufgrund des Formschlusses mit den Antriebsrädern nicht durchrutschen können. Zudem kann bei einem formschlüssigen Zugmittelgetriebe, und zwar unabhängig von der Anzahl der eingesetzten Zugmittel, sichergestellt werden, dass das Zugmittelgetriebe taktgenau, also auf die Taktzeit der Kabelverarbeitungsmaschine abgestimmt, angetrieben werden kann. Infolgedessen können die Kabelbehälter rechtzeitig nacheinander in die Befüllstellung verbracht und von dieser abtransportiert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Transportgestell eine schräge Rampe zum Abstützen der Kabelbehälter in der schrägen Befüllstellung aufweist. Die schräge Rampe bildet eine schräge Ebene, auf welcher die Kabelbehälter zum Liegen kommen können, wodurch die besagte schräge Befüllstellung für die Kabelbehälter definiert wird. Die Kabelbehälter müssen also lediglich mittels des Fördermechanismus auf die schräge Rampe befördert werden, um diese in der schrägen Befüllstellung zu positionieren. Dadurch kann eine besonders exakt wiederholbare Positionierung der Kabelbehälter in der schrägen Befüllstellung sichergestellt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das System eine Förderanlage mit einem Förderband aufweist, mittels welchem die Kabel von der Kabelverarbeitungsmaschine der Leiteinrichtung zuführbar sind. Vorzugsweise ist die durch das Förderband gebildete Förderstrecke mindestens so lange wie die mittels der Kabelverarbeitungsmaschine herstellbaren Kabel. Dadurch können die Kabel besonders geradlinig von der Kabelverarbeitungsmaschine zur Leiteinrichtung befördert werden. Dadurch wird das mäanderförmige Ablegen der Kabel in den Kabelbehältern begünstigt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Leiteinrichtung bezogen auf eine Förderrichtung des Förderbands hinter dem Förderband an der Förderanlage angebracht ist. Mit anderen Worten kann es also vorgesehen sein, dass die verschwenkbare Leiteinrichtung verschwenkbar an der Förderanlage befestigt ist. Dadurch muss die Leiteinrichtung nicht immer wieder neu zum Förderband ausgerichtet werden. Stattdessen muss die Leiteinrichtung nur einmal optimal am Ende des Förderbands verschwenkbar positioniert werden, um die zuverlässige Funktionserfüllung der Leiteinrichtung, also das mäanderförmige Zuführen der hergestellten Kabel zu den jeweiligen Auffangboxen, sicherstellen zu können. Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Leiteinrichtung statt an der Förderanlage direkt an dem Transportgestell in der Nähe der schrägen Befüllstellung angebracht wird. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn verschiedene Transportgestelle oder Transportgestelle mit verschieden großen Kabelbehältern verwendet werden sollen. In dem Fall können die direkt an den Transportgestellen angebrachten Leiteinrichtungen direkt an die mittels der Transportgestelle zu befördernden, unterschiedlich großen Kabelbehälter angepasst sein, beispielsweise im Hinblick auf den Verschwenkbereich und auch auf die Abmessungen der Leiteinrichtungen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Transportgestell zumindest eine abschüssige, in die Befüllstellung geneigte Zuführschiene aufweist, an welcher die noch nicht mit jeweiligen Kabeln befüllten Kabelbehälter in einer Reihe hintereinander angeordnet einhängbar und mittels des Fördermechanismus in die Befüllstellung beförderbar sind. Die noch nicht mit Kabeln befüllten Kabelbehälter, also die leeren Kabelbehälter, können also einfach auf der geneigten Zuführschiene aufgehängt werden. Dadurch, dass die Zuführschiene abschüssig in die Befüllstellung geneigt ist, wird das Nachführen der jeweiligen Kabelbehälter in die schräge Befüllstellung erleichtert. Vorzugsweise ist es dabei vorgesehen, dass die Zuführschiene einen der Befüllstellung zugewandten, aufwärts geneigten Endbereich aufweist, wodurch zwischen dem Endbereich und der restlichen Zuführschiene eine Senke ausgebildet ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die auf der schräg geneigten Zuführschiene angeordneten Kabelbehälter nicht weiter als bis zu der Senke abwärts rutschen. Im Bereich der Senke kann der Fördermechanismus dann mittels der Mitnehmer den jeweiligen Kabelbehälter ergreifen, welcher gerade im Bereich der Senke angeordnet ist, um diesen dann den aufwärts geneigten Endbereich hinauf und von dort aus in die schräge Befüllstellung zu befördern. Es muss also immer nur einer der Kabelbehälter mittels des Zuführmechanismus von der Zuführschiene zur Befüllstellung befördert werden, sodass eine relativ geringe Antriebsleistung dafür ausreichend ist und entsprechende Antriebe bzw. Motoren des Fördermechanismus relativ klein ausgelegt werden können.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Transportwagen zumindest eine, in Förderrichtung des Fördermechanismus hinter der Befüllstellung angeordnete, im Wesentlichen waagerechte Lagerschiene zum hängenden Aufnehmen der mit jeweiligen Kabeln befüllten Kabelbehälter aufweist. Die mit den Kabeln befüllten Kabelbehälter können so in einer relativ bequem erreichbaren Entnahmeposition waagerecht auf der Lagerschiene am Transportwagen angeordnet werden. Durch die zumindest im Wesentlichen waagerechte Ausrichtung der Lagerschiene kann sichergestellt werden, dass die Kabelbehälter nicht von der Lagerschiene herunterrutschen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Zuführschiene unterhalb der Lagerschiene angeordnet ist. Dadurch können sowohl die Zuführschiene als auch die Lagerschiene relativ lang ausgebildet sein, sodass eine Vielzahl von Kabelbehältern an der Zuführschiene und an der Lagerschiene angebracht werden kann. Der Stauraum des Transportgestells kann dadurch optimal ausgenutzt werden, insbesondere wenn sich die Zuführschiene und die Lagerschiene über fast die gesamte Länge des Transportgestells erstrecken.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Lagerschiene an ihrer, bezogen auf die Förderrichtung des Fördermechanismus vorderen Stirnseite abgeschrägt ist, wobei die Mitnehmer eine abgeschrägte Seite aufweisen, welche beim Auftreffen auf die abgeschrägte Stirnseite der Lagerschiene seitlich von dieser abgelenkt werden, und jeweilige, bis dahin von den Mitnehmern gehaltene Kabelbehälter auf der Lagerschiene abgeladen werden. Falls der Fördermechanismus ein Zugmittelgetriebe mit entsprechenden Zugmitteln umfasst, werden die Zugmittel also etwas verwunden bzw. - bezogen auf ihre Längsrichtung - tordiert, wenn die Mitnehmer mit ihrer abgeschrägten Seite auf die abgeschrägte Stirnseite der Lagerschiene treffen. Die Mitnehmer werden also seitlich abgelenkt, sodass die Kabelbehälter an bzw. auf der zumindest im Wesentlichen waagerechten Lagerschiene nach Möglichkeit ein Stück weit entlanggleiten. Die nachfolgenden Kabelbehälter sorgen dann dafür, dass die zuvor auf der Lagerschiene positionierten Kabelbehälter immer weiter gerückt werden.
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Eine alternative vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass der Fördermechanismus dazu ausgelegt ist, die Kabelbehälter einzeln, übereinander angeordnet, in Form eines Stapels in Hochrichtung des Transportgestells nach oben zu befördern, wobei der jeweils oberste der Kabelbehälter mittels des Fördermechanismus einer abschüssigen Führungsschiene zuführbar ist, welche im Bereich der Befüllstellung endet. Der Fördermechanismus bildet mit anderen Worten also eine Art Aufzug aus, welcher die übereinander angeordneten Kabelbehälter nach oben befördert. Der jeweils oberste der Kabelbehälter kann dann ganz einfach in die Befüllstellung befördert werden, indem dieser mittels des Fördermechanismus auf die abschüssige Führungsschiene befördert wird. Die abschüssige Führungsschiene ist dabei so schräg gestellt, dass sich die Kabelbehälter rein schwerkraftbedingt ohne Einbringung einer weiteren Antriebsleistung hinab in die Befüllstellung bewegen. Dadurch kann auf besonders einfache Weise sichergestellt werden, dass die jeweiligen Kabelbehälter in der Befüllstellung positioniert werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mittels des Fördermechanismus zumindest der jeweils an oberster Position des Stapels angeordnete Kabelbehälter so schräg einstellbar ist, dass dieser schwerkraftbedingt von jeweiligen Mitnehmern des Fördermechanismus auf die Führungsschiene gelangt. Mit anderen Worten kann der Fördermechanismus zumindest den jeweils an oberster Position angeordneten Kabelbehälter so schräg verkippen bzw. anstellen, dass dieser schwerkraftbedingt von selbst auf die schräge Führungsschiene fällt bzw. rutscht. Falls der Fördermechanismus derart ausgelegt sein sollte, dass gleichzeitig alle Kabelbehälter entsprechend schräg gestellt werden, kann beispielsweise eine Platte, z.B. aus Kunststoff, vorgesehen sein, welche alle Kabelbehälter bis auf den obersten Kabelbehälter zurückhält, sodass auch nur der oberste Kabelbehälter von dem Fördermechanismus herunterfällt bzw. hinunterrutscht.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass an der schrägen Rampe ein Haltemechanismus angeordnet ist, mittels welchem die jeweiligen, auf der Rampe angeordneten Kabelbehälter in ihrer Befüllstellung fixierbar sind. Trotz der schrägen Rampe kann also dadurch sichergestellt werden, dass die Kabelbehälter so lange wie erforderlich in ihrer schrägen Befüllstellung fixiert bleiben, also bis die jeweiligen Kabelbehälter mit den jeweiligen Kabeln befüllt worden sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die schräge Rampe derart geformt ist, dass die jeweiligen, in der Befüllstellung auf der schrägen Rampe angeordneten Kabelbehälter nach Lösen des Haltemechanismus rein schwerkraftbedingt entlang der schrägen Rampe in die unterste Stellung unter die restlichen, übereinander angeordneten Kabelbehälter rutschen. Die schräge Rampe mündet also im Wesentlichen unterhalb der übereinander gestapelten Kabelbehälter, wobei jeweilige Mitnehmer des Fördermechanismus die entlang der schrägen Rampe hinuntergerutschten Kabelbehälter wiederum aufnehmen können. Dadurch wird eine Art Kreislauf der Kabelbehälter innerhalb des Transportgestells realisiert. Sobald alle Kabelbehälter mit Kabeln befüllt worden sind, können diese einzeln aus dem Transportgestell entnommen werden. Alternativ können die Kabelbehälter auch rückseitig beispielsweise mit Klappen versehen sein, die eine direkte Entnahme der jeweiligen Kabel aus den Kabelbehältern ermöglichen. Durch die stapelförmige Anordnung der Kabelbehälter vorzugsweise in einem hinteren Bereich des Transportgestells ist jeder der Kabelbehälter besonders einfach zugänglich. Falls die Kabelbehälter mitsamt den darin aufgenommenen Kabeln aus dem Transportgestell entnommen werden, können die Kabelbehälter auch als Bereitstellungsmittel für nachfolgende Arbeitsprozesse dienen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Systems oder einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zum Verstauen von Kabeln werden mittels des Fördermechanismus jeweilige, am Transportgestell angeordnete Kabelbehälter nacheinander in die schräge Befüllstellung befördert, wobei die Leiteinrichtung derart in eine oszillierende Schwenkbewegung versetzt wird, dass jeweilige, durch die Leiteinrichtung hindurchtretende Kabel mäanderförmig den jeweiligen Aufnahmeöffnungen der in der Befüllstellung angeordneten Kabelbehälter zugeführt werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und umgekehrt anzusehen, wobei das System insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines Systems zum Verstauen von Kabeln, wobei das System ein Transportgestell zum Aufnehmen mehrerer Kabelbehälter umfasst, welche mittels eines Transportmechanismus jeweils in einer schrägen Befüllstellung angeordnet werden können, sodass mittels eines Förderbands zugeführte Kabel durch eine trichterförmige Leiteinrichtung den jeweiligen Kabelbehältern zugeführt werden können;
- 2 eine Seitenansicht des Fördermechanismus, welcher das Förderband umfasst;
- 3 eine Draufsicht auf einen der Kabelbehälter, welcher gerade in der schrägen Befüllstellung angeordnet ist, in welcher eine Aufnahmeöffnung des Kabelbehälters einer Austrittsöffnung der trichterförmigen Leiteinrichtung zugewandt ist;
- 4 eine Draufsicht auf die trichterförmige Leiteinrichtung, wobei diese einmal gestrichelt und einmal mit durchgezogener Linie dargestellt ist, um einen maximalen Verschwenkbereich der verschwenkbar gelagerten, trichterförmigen Leiteinrichtung zu illustrieren;
- 5 eine Perspektivansicht auf ein Detail des Transportgestells, wobei ein Endbereich einer Zuführschiene dargestellt ist, welche zum hängenden Aufnehmen der noch nicht mit den Kabeln befüllten Kabelbehälter dient;
- 6 eine weitere Detailansicht des Transportgestells, wobei einer der in der Befüllstellung angeordneten und gerade mit einem Kabel befüllten Kabelbehälter dargestellt ist, welcher anschließend mittels eines Fördermechanismus des Transportgestells wegtransportiert wird;
- 7 eine weitere Detailansicht des Transportgestells, wobei mehrere befüllte Kabelbehälter dargestellt sind, welche auf einer im Wesentlichen waagerechten Lagerschiene hängend angeordnet sind;
- 8 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Systems zum Verstauen von Kabeln, wobei bei dieser Ausführungsform die Kabelbehälter stapelförmig übereinander angeordnet und die Kabelbehälter mittels des Transportmechanismus auf eine schräg geneigte Zuführschiene verbringbar sind, von wo aus die jeweiligen Kabelbehälter in ihre schräge Befüllstellung gelangen können;
- 9 eine Detailansicht, in welcher eine Aufhängung von einem der Kabelbehälter an einem an dem Fördermechanismus angebrachten Mitnehmer dargestellt ist;
- 10 eine Detailansicht des Transportgestells, wobei der oberste der stapelförmig angeordneten Kabelbehälter dargestellt ist, kurz bevor er auf die schräg geneigte Zuführschiene befördert wird; und in
- 11 eine Detailansicht des Transportgestells, in welcher einer der in der schrägen Befüllstellung angeordneten Kabelbehälter dargestellt ist, während dieser mittels zweier ausgefahrener Haken in dieser schrägen Befüllstellung fixiert wird.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehenes System zum Verstauen von Kabeln 2 ist in einer Seitenansicht in 1 gezeigt. Das System 1 umfasst ein als Transportwagen dienendes Transportgestell 3, mittels welchem eine Mehrzahl von Kabelbehältern 4 aufgenommen werden können. Der Übersichtlichkeit halber sind nicht alle Kabelbehälter mit Bezugszeichen versehen worden. Das System 1 umfasst des Weiteren eine verschwenkbar gelagerte, trichterförmige Leiteinrichtung 5. Diese Leiteinrichtung 5 dient dazu, die Kabel 2, welche mittels eines Förderbands 6 einer Förderanlage 7 zugeführt werden, den jeweiligen Kabelbehältern 4 zuzuführen, wenn diese in einer schrägen Befüllstellung B angeordnet worden sind.
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Die mit dem Bezugszeichen 8 versehenen Pfeile kennzeichnen dabei die Förderrichtung des Förderbands 6. Im vorliegend gezeigten Fall ist die verschwenkbare Leiteinrichtung 5 am hinteren Ende der Förderanlage 7 verschwenkbar angeordnet. Die Leiteinrichtung 5 kann dabei über eine hier nicht dargestellte Hochachse seitlich hin- und her verschwenkt werden. Auf den Grund der verschwenkbaren Lagerung der Leiteinrichtung 5 wird später noch genauer eingegangen.
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Gemäß der vorliegenden Darstellung in 1 ist links von der Förderanlage 7 eine hier nicht dargestellte Kabelverarbeitungsmaschine zum Herstellen bzw. zum Verarbeiten der Kabel 2 angeordnet. Bei der Kabelverarbeitungsmaschine kann es sich beispielsweise um eine so genannte Crimp-Maschine handeln. Dadurch können beispielsweise an jeweiligen Enden der Kabel 2 hier nicht näher gekennzeichnete Stecker befestigt werden. Die mittels der Kabelverarbeitungsmaschine hergestellten bzw. verarbeiteten Kabel 2 gelangen somit über das Förderband 6 zur trichterförmigen Leiteinrichtung 5 und von dort aus in die jeweiligen Kabelbehälter 4.
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Die noch nicht mit Kabeln 2 befüllten Kabelbehälter 4 sind auf zwei abschüssig geneigten Zuführschienen 11 hintereinander in Reihe angeordnet. Von dort aus können die noch nicht befüllten Kabelbehälter 4 zu einer schrägen Rampe 10 befördert werden, wodurch die bereits erwähnte schräge Befüllstellung B definiert wird. Nachdem die jeweiligen Kabelbehälter 4 an der schrägen Rampe 10 angeordnet und jeweils mit einem der Kabel 2 befüllt worden sind, werden diese weiter nach oben zu einer zumindest im Wesentlichen waagerecht angeordneten Lagerschiene 11 befördert, an welcher die befüllten Kabelbehälter 4 wiederum in Reihe hintereinander hängend aufbewahrt werden.
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Ein nicht näher gekennzeichnetes Zugmittelgetriebe dient als Förderungsmechanismus für die Kabelbehälter 4 innerhalb des Transportgestells 3. Das Zugmittelgetriebe umfasst zwei umlaufende Zugmittel 12, die über mehrere, teilweise angetriebene und teilweise nur passiv mitlaufende Rollen 13 umgelenkt sind. Bei den Zugmitteln 12 kann es sich beispielsweise um einen Ketten- oder auch um einen Zahnriementrieb, also Endloszugmittel, handeln. Die mit den Bezugszeichen 14 versehenden Pfeile kennzeichnen die Förder- bzw. die Umlaufrichtung der Zugmittel 12.
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An den Zugmitteln 12 sind hier nicht näher erkennbare, als Haken ausgebildete Mitnehmer angebracht, welche zur Mitnahme der Kabelbehälter 4 dienen. Der die Mitnehmer aufweisende Fördermechanismus, welcher vorliegend die Zugmittel 12 umfasst, ist dazu ausgelegt, abgestimmt auf eine Taktzeit der zuvor erwähnten Kabelverarbeitungsmaschine die am Transportgestell 3 aufgenommenen Kabelbehälter 4 nacheinander von ihrer Anfangslage auf der Lagerschiene 11 zur schrägen Befüllstellung B und von dort aus zu einer Art Endlage an der Lagerschiene 11 zu befördern. Die Kabelbehälter 4 werden also so schnell in die schräge Befüllstellung B befördert, dass die nacheinander mittels des Förderbands 6 zugeführten Kabel 2 immer jeweils einzeln und unterbrechungsfrei, also ohne das Förderband 6 und die Kabelverarbeitungsmaschine anhalten zu müssen, den jeweiligen Kabelbehältern 4 zugeführt werden können.
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In 2 ist die Förderanlage 7 in einer Seitenansicht gezeigt. Hier ist nochmals gut zu erkennen, dass die trichterförmige Leiteinrichtung 5 am rechten Ende gemäß der vorliegenden Darstellung an der Förderanlage 7 angebracht ist. Gemäß der vorliegenden Darstellung links von der Förderanlage 7 befindet sich die bereits erwähnte Kabelverarbeitungsmaschine, mittels welcher die zu befördernden Kabel 2 hergestellt bzw. weiter verarbeitet werden und dann auf das Förderband 6 gelangen, mittels welchem die Kabel 2 dem Transportgestell 3 zugeführt werden.
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In 3 ist einer der Kabelbehälter 4 in einer Draufsicht gezeigt, während dieser auf der schrägen Rampe 10 in der schrägen Befüllstellung B angeordnet ist. In dieser schrägen Befüllstellung B sind jeweilige Aufnahmeöffnungen 15 der Kabelbehälter 4 einer rohrförmigen Austrittsöffnung 16 der trichterförmigen Leiteinrichtung 5 zugewandt. Jeweilige, mittels des Förderbands 16 zugeführte Kabel 2 gelangen durch eine Eintrittsöffnung 17 der Leiteinrichtung 5 in diese hinein und treten dann wiederum aus der Austrittsöffnung 16 aus, von wo aus die Kabel 2 durch die Aufnahmeöffnung 15 in die jeweiligen Kabelbehälter 4 gelangen, wenn diese, wie hier dargestellt, in der schrägen Befüllstellung B angeordnet sind. Wie in der vorliegenden Darstellung zu erkennen, werden die Kabel 2 dabei mäanderförmig bzw. schlangenförmig innerhalb der Kabelbehälter 4 abgelegt. Dies wird eben durch die schwenkbare Lagerung der Leiteinrichtung 5 realisiert.
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In 4 ist die trichterförmige Leiteinrichtung 5 einmal mit gestrichelten Linien und einmal mit durchgezogenen Linien in einer Draufsicht dargestellt. Dadurch soll der Verschwenkbereich der trichterförmigen Leiteinrichtung 5 gekennzeichnet werden. Eine hier nicht dargestellte Antriebseinrichtung, beispielsweise ein Elektromotor, ist dazu ausgelegt, die trichterförmige Leiteinrichtung 5 derart in eine oszillierende Schwenkbewegung zu versetzen, dass die jeweiligen, durch die Leiteinrichtung 5 hindurchtretenden Kabel 2 mäanderförmig den jeweiligen Aufnahmeöffnungen 15 der in Befüllstellung B angeordneten Kabelbehälter 4 zugeführt werden. Die trichterförmige Leiteinrichtung 5 ist also um eine hier nicht näher dargestellte Hochachse verschwenkbar gelagert und kann mittels der besagten Antriebseinrichtung in eine Verschwenkbewegung um diese Hochachse versetzt werden.
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Infolgedessen wird die Austrittsöffnung 16 nach links und rechts verschwenkt, wodurch sich ein Austrittswinkel des Kabels 2 kontinuierlich und fortlaufend ändert. Infolgedessen wird das durch die Leiteinrichtung 5 hindurchtretende Kabel 2 mäanderförmig in dem in der Befüllstellung B angeordneten Kabelbehälter 5 abgelegt. Dadurch, dass die Kabelbehälter 4 auf der schrägen Rampe 10 angeordnet sind, rutschen die Kabel 2 rein schwerkraftbedingt innerhalb der Kabelbehälter 4 abwärts. Aufgrund der mäanderförmigen Positionierung der jeweiligen Kabel 2 innerhalb der Kabelbehälter 4 können diese, ohne sich innerhalb der Kabelbehälter 4 zu verheddern, auch wieder besonders einfach aus den Kabelbehältern 4 entnommen werden. Dies ist insbesondere bei längeren Kabeln 2 von Vorteil, da diese ansonsten üblicherweise manuell aufgerollt und wieder abgerollt werden, um die hergestellten Kabel 2 zu handhaben.
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Der optimale Verschwenkbereich der Leiteinrichtung 5 hängt dabei davon ab, wie breit die Aufnahmeöffnungen 15 der Kabelbehälter 4 sind, und wie weit die Kabelbehälter 4, genauer wie weit die Aufnahmeöffnungen 15, von der Austrittsöffnung 16 der Leiteinrichtung 5 in der Befüllstellung B entfernt sind. Bei ca. 15 m langen Kabeln 2 und etwa 50 cm breiten Aufnahmeöffnungen 15 der Kabelbehälter 4 ist eine Verschwenkfrequenz von ca. 5 Hz bei einem Verschwenkbereich von ca. +/- 25° vorteilhaft.
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In 5 ist ein Teil der schrägen Zuführschiene 9 in einer Detailansicht gezeigt, auf welcher die noch nicht mit den Kabeln 2 befüllten Kabelbehälter 4 hängend angeordnet werden können. Zur hängenden Anordnung der Kabelbehälter 4 auf der Zuführschiene 9 weisen die Kabelbehälter 4 zylinderförmige Fortsätze 18 auf. Die Fortsätze 18 können entweder starr an den Kabelbehältern 4 oder auch drehbar an den Kabelbehältern 4 angeordnet sein. Im letzten Falle ergibt sich der Vorteil, dass die Kabelbehälter 4 auf den Fortsätzen 18 nicht entlang der Zuführschiene 9 rutschen, sondern auf dieser entlangrollen können. Andere Formgebungen im Hinblick auf die Fortsätze 18 sind aber ebenfalls möglich. Einer der bereits zuvor erwähnten Mitnehmer 19, welche an mehreren Positionen an den beiden Zugmitteln 12 angebracht sind, ist in der vorliegenden Darstellung gut zu erkennen. Die Mitnehmer 19 sind hakenförmig gebogen ausgebildet, wobei sie in etwa einen Winkel von 180° einschließen.
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Die Zuführschiene 9 weist einen aufwärts geneigten Endbereich 20 auf, welcher der Befüllstellung B zugewandt ist. Zwischen dem aufwärts geneigten Endbereich 20 und der restlichen Zuführschiene 9 wird dadurch eine Senke 21 ausgebildet. Aufgrund der Senke 21 können die auf der schrägen Zuführschiene 9 angeordneten Kabelbehälter 4 nur bis zur Senke 21 hinabrutschen bzw. hinabrollen. Wie zu erkennen, ist die Zuführschiene 9 ab einem Bereich kurz vor der Senke 21 etwas schmäler ausgebildet, sodass die Mitnehmer 19 derart seitlich an die Kabelbehälter 4 angelegt werden können, dass die Mitnehmer 19 die Kabelbehälter 4 an den Fortsätzen 18 ergreifen und über den aufwärts geneigten Endbereich 20 hinaus befördern kann. Infolgedessen gelangen die Kabelbehälter 4 der Reihe nach von der schrägen Zuführschiene 9 in die schräge Befüllstellung B, wo diese in der bereits erläuterten Weise mäanderförmig mit den hergestellten Kabeln 2 befüllt werden.
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In 6 ist einer der Kabelbehälter 4 wiederum in der schrägen Befüllstellung B gezeigt, nachdem der Kabelbehälter 4 mit einem der Kabel 2 befüllt worden ist. Die Zugmittel 12 werden so schnell angetrieben, dass in Abhängigkeit von der Verteilung der Mitnehmer 19 und abgestimmt auf die Taktrate der Herstellung bzw. Zuführung der Kabel 2 zum Transportgestell 3 die jeweiligen Kabelbehälter 4 aus der Befüllstellung B wegtransportiert werden, sobald die jeweiligen Kabelbehälter 4 mit den jeweiligen Kabeln 2 befüllt worden sind. Wie an der wiederum mit dem Pfeil 14 gekennzeichneten Förderrichtung der Zugmittel 12 ersichtlich, werden die Kabelbehälter 4 nach dem Befüllen mit den jeweiligen Kabeln 2 aus der Befüllstellung B nach oben weg befördert, sodass sie in der bereits erwähnten, im Wesentlichen horizontalen Lagerschiene 11 eingehängt werden können.
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In 7 sind mehrere der bereits mit den Kabeln 2 befüllten Kabelbehälter 4 gezeigt, wobei diese auf der Lagerschiene 11 hängend angeordnet worden sind. Wie zu erkennen, ist die im Wesentlichen waagerechte Lagerschiene 11 an ihrer bezogen auf die Förderrichtung 14 des Fördermechanismus vorderen Stirnseite 22 abgeschrägt. Die Mitnehmer 19 weisen ihrerseits eine abgeschrägte Seite 23 auf, welche beim Auftreffen auf die abgeschrägte vordere Stirnseite 22 seitlich von der Lagerschiene 11 nach außen, also von der Lagerschiene 11 seitlich weg, abgelenkt wird. Die jeweiligen, bis dahin von den Mitnehmern 19 gehaltenen Kabelbehälter 4 werden dadurch auf der Lagerschiene 11 abgeladen. Die Kabelbehälter 4 gleiten dann mit einer entsprechenden Restgeschwindigkeit entlang der Lagerschiene 11, bis diese auf einen der bereits auf der Lagerschiene 11 angeordneten Kabelbehälter 4 treffen. Die bereits so auf der Lagerschiene 11 abgeladenen Kabelbehälter 4 werden sukzessive durch nachfolgende Kabelbehälter 4 auf der Lagerschiene 11 weiter nach hinten verschoben.
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In 8 ist eine zweite Ausführungsform des Systems 10 zum Verstauen der Kabel 2 dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich dabei lediglich in Bezug auf die Art der Anordnung der Kabelbehälter 4 innerhalb des Transportgestells 3 und der Art der Beförderung der Kabelbehälter 4 von der zuvor anhand der 1 bis 7 beschrieben Ausführungsform. Der eigentliche Befüllvorgang der Kabelbehälter 4 in der schrägen Befüllstellung B durch die in die Verschwenkbewegung versetzte Leiteinrichtung 5 ist genauso wie bei der ersten, bereits beschriebenen Ausführungsform. Als Fördermechanismus für die Kabelbehälter 4 dienen wiederum mehrere Zugmittel 12, bei welchen es sich beispielsweise um Ketten- oder auch um Riemenantriebe handeln kann. Die Zugmittel 12 sind auch wiederum mittels Rollen 13 gespannt und werden durch zumindest einige dieser Rollen 13 angetrieben.
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Wie zu erkennen, bilden die Zugmittel 12 bei der vorliegenden Ausführungsform eine Art Aufzug, wobei die Kabelbehälter 4 einzeln übereinander in Form eines Stapels angeordnet sind. Mittels der angetriebenen Zugmittel 12 können die Kabelbehälter 4 sukzessive in Hochrichtung des Transportgestells 3 nach oben befördert werden, wobei der jeweils oberste der Kabelbehälter 4 einer abschüssigen Führungsschiene 24 zugeführt werden kann. Die abschüssige Führungsschiene 24 ist dabei so schräg geneigt, dass die Kabelbehälter 4 entlang der abschüssigen Führungsschiene 24 bis in die schräge Befüllstellung B gelangen. Wiederum werden die Kabelbehälter 4 in der Befüllstellung B durch eine schräge Rampe 10 in dieser schrägen Position gehalten. Bei dieser Ausführungsform des Transportgestells 3 ist die schräge Rampe 10 so lange und derart geformt, dass die jeweiligen, in der Befüllstellung B auf der schrägen Rampe 10 angeordneten Kabelbehälter 4 nach Lösen eines hier nicht näher gekennzeichneten Haltemechanismus rein schwerkraftbedingt entlang der schrägen Rampe 10 in die unterste Stellung unter die restlichen, übereinander angeordneten Kabelbehälter 4 rutschen.
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Um den jeweils obersten der Kabelbehälter 4 auf die abschüssige Führungsschiene 24 zu befördern, kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass das vordere und das hintere Paar der Zugmittel 12 derart asynchron angetrieben wird, dass die Kabelbehälter 4 schräg angestellt werden. Jeweilige nach links weisende Vorderseiten der Kabelbehälter 4 befinden sich dann tiefer als jeweilige Rückseiten der Kabelbehälter, welche nach rechts weisen.
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Um zu verhindern, dass außer dem obersten Kabelbehälter 4 die restlichen Kabelbehälter 4 dadurch von den Mitnehmern 19 der Zugmittel 12 gleiten, kann eine hier nicht dargestellte Rückhalteeinrichtung, z.B. in Form einer Platte vorgesehen sein, welche alle Kabelbehälter 4, abgesehen von dem obersten Kabelbehälter 4, zurückhält. Durch die Schrägstellung der Kabelbehälter 4 gelangt der oberste der Kabelbehälter 4 also schwerkraftbedingt von den jeweiligen Mitnehmern 19 der Zugmittel 11 herunter und fällt so auf die schräge bzw. abschüssige Führungsschiene 24, von wo aus die jeweiligen Kabelbehälter 4 schwerkraftbedingt bis zur schräg angestellten Befüllstellung B gelangen.
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In 9 ist in einer Detailansicht einer der Mitnehmer 19 gezeigt, während dieser einen der Kabelbehälter 4 an einem der Fortsätze 18 des Kabelbehälters 4 hält. Wie zu erkennen, sind im Gegensatz zur ersten Ausführungsform des Systems 10 die Mitnehmer 19 nicht mehr so geformt, dass sie im Wesentlichen einen Winkel von 180° einschließen. Stattdessen sind die Mitnehmer 19 so geformt, dass sie im Wesentlichen eine Art Vierteilkreis bilden. Dadurch können zum einen die Kabelbehälter 4 besonders leicht in ihrer jeweils obersten Stellung auf die abschüssige Führungsschiene 24 verbracht werden. Zum anderen kann durch die viertelkreisförmige Ausgestaltung der Mitnehmer 19 auf einfache Weise sichergestellt werden, dass die befüllten Kabelbehälter 4 nach dem Herunterrutschen entlang der schrägen Rampe 10 unter die restlichen Kabelbehälter 4 des Stapels wiederum mittels der Mitnehmer 19 aufgenommen und weiter nach oben befördert werden können. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform des Systems 10 zum Verstauen der Kabel 2 ergibt sich hier also eine Art Kreislauf der Kabelbehälter 4. Sobald alle zuvor noch leeren Kabelbehälter 4 mit den Kabeln 2 befüllt worden sind, können die befüllten Kabelbehälter 4 nun entweder aus dem Transportgestell 3 entnommen werden, oder es sind beispielsweise Klappen an jeweiligen Rückseiten der Kabelbehälter 4 vorgesehen, sodass die aufgenommenen Kabel 2 besonders einfach rückseitig aus dem Transportgestell 3 entnommen werden können.
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In 10 ist einer der Kabelbehälter 4 gezeigt, nachdem dieser in die oberste Position innerhalb der stapelförmigen Anordnung gelangt ist. In der vorliegenden Darstellung ist eine der beiden Führungsschienen 24 gut zu erkennen. Die Führungsschienen 24 sind so weit seitlich voneinander beabstandet, dass die jeweiligen Kabelbehälter 4 auf ihren Fortsätzen 18 die Führungsschienen 24 nach unten entlanggleiten oder entlangrollen können. Vorliegend ist auch nochmals sehr gut die im Wesentlichen viertelkreisförmige Ausgestaltung der Mitnehmer 19 zu erkennen. Durch die schräge Anstellung der Kabelbehälter 4 kann also auf einfache Weise bewirkt werden, dass die Fortsätze 18 von den Mitnehmern 19 hinunterrutschen bzw. von diesen hinunterrollen und dadurch auf die abschüssige Führungsschiene 24 gelangen, von wo aus sie schwerkraftbedingt von selbst bis zur schrägen Befüllstellung B auf der schräg gestellten Rampe 10 hinunterrutschen bzw. hinunterrollen.
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In 11 ist einer der Kabelbehälter 4 in einer perspektivischen Detailansicht gezeigt, während dieser in der schrägen Befüllstellung B angeordnet ist. In der vorliegenden Detailansicht ist gut zu erkennen, wo die beiden Führungsschienen 24 enden. Die beiden Führungsschienen 24, wobei nur eine der beiden Führungsschienen 24 zu erkennen ist, sind so weit am Transportgestell 3 nach unten gezogen, dass diese kurz oberhalb oder direkt an der oberen Seite der schrägen Rampe 10 enden. Dadurch wird eine besonders gut geführte Bewegung der Kabelbehälter 4 in die hier gezeigte Befüllstellung B ermöglicht.
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Zuvor war bereits ein Haltemechanismus erwähnt worden, welcher notwendig ist, um zumindest bei dieser Ausführungsform die Kabelbehälter 4 in der schrägen Befüllstellung B zu halten. Die erste Ausführungsform kann aber ebenfalls einen derartigen Haltemechanismus aufweisen. Der Haltemechanismus ist im vorliegenden Fall in Form zweier verschwenkbarer Haken 25 ausgebildet, welche aus jeweiligen Vertiefungen 26 der Rampe 10 herausgeklappt und in den Vertiefungen 26 versenkt werden können. Das Einklappen und Ausklappen der Haken 25 ist dabei an den Takt angepasst, gemäß welchem die Kabelbehälter 4 in die schräge Befüllstellung B gelangen und dort mit den Kabeln 2 befüllt werden.
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Kurz bevor die Kabelbehälter 4 auf die schräge Rampe 10 gelangen, werden die Haken 25 aus den Vertiefungen 26 nach oben ausgeklappt. Die Kabelbehälter 4 können dadurch nur bis zu den ausgeklappten Haken 25 rutschen, sodass die Kabelbehälter 4 in der wunschgemäßen schrägen Befüllstellung B fixiert werden, in welcher die jeweiligen Aufnahmeöffnungen 15 der Kabelbehälter 4 ungefähr auf Höhe der Austrittsöffnung 16 der trichterförmigen Leiteinrichtung 5 angeordnet sind. Sobald der jeweilige Befüllvorgang mit den Kabeln 2 beendet ist, werden die Haken 25 nach unten verschwenkt und in den Vertiefungen 26 versenkt. Aufgrund des Gefälles der schrägen Rampe 10 bewegen sich die nun befüllten Kabelbehälter 4 schwerkraftbedingt von alleine nach unten und reihen sich unterhalb der stapelförmig angeordneten Kabelbehälter 4 ein, wo diese wiederum mittels der Mitnehmer 19 ergriffen und nach oben befördert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Kabel
- 3
- Transportgestell
- 4
- Kabelbehälter
- 5
- Leiteinrichtung
- 6
- Förderband
- 7
- Förderanlage
- 8
- Förderrichtung des Förderbands
- 9
- Zuführschiene
- 10
- schräge Rampe
- 11
- Lagerschiene
- 12
- Zugmittel
- 13
- Rollen
- 14
- Förderrichtung der Zugmittel
- 15
- Aufnahmeöffnung
- 16
- Austrittsöffnung
- 17
- Eintrittsöffnung
- 18
- Fortsätze
- 19
- Mitnehmer
- 20
- aufwärts geneigter Endbereich
- 21
- Senke
- 22
- vordere Stirnseite
- 23
- abgeschrägte Seite
- 24
- abschüssige Führungsschiene
- 25
- Haken
- 26
- Vertiefung
- B
- Befüllstellung