DE1020138B - Verfahren zur Herstellung von Kupferphthalocyaninfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KupferphthalocyaninfarbstoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kupferphthalocyaninfarbstoffen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kupferphthalocyaninfarbstoffe in Pigmentform
herzustellen, das bedeutet, von einer so geringen Teilchengröße, daß die Farbstoffe unmittelbar mit Farbenbindemitteln,
wie Lithographenfirnis, zur Herstellung von Druckfarben od. dgl. verarbeitet werden können.
Die Kupferphthalocyaninfarbstoffe zeichnen sich durch große Leuchtkraft und Echtheit aus. Indessen haben sie
den Nachteil, daß sie in mehreren Kristallformen bestehen, also polymorph sind. Die nach den bekannten
Verfahren hergestellten chlorfreien Kupferphthalocyanine fallen in Form grober und harter Kristalle an, die als
jff-Form bezeichnet wird und ein bestimmtes Röntgen-Spektrum
aufweist. Diese Kristalle lassen sich beim Anreiben der Druckfarbe in der Farbmühle nicht ohne
weiteres zerkleinern und haben deshalb auch keine hohe Färbekraft. Um dieses Rohprodukt in pigmentförmige
Erzeugnisse überzuführen, hat man es nach dem sogenann- ao ten Säurepastenverfahren in konzentrierter Schwefelsäure
gelöst und dann durch Verdünnen mit Wasser ausgefällt. Der erhaltene Farbniederschlag weist eine geringe
Teilchengröße mit charakteristischem Röntgenspektrum auf, das von dem der /5-Form verschieden ist und als die
α-Form bezeichnet wird (vgl. USA.-Patentschrif 12 556 728).
Indessen war dieses Pastenverfahren unbefriedigend, weil es nicht nur die Herstellungskosten erhöhte, sondern
weil die gewonnene α-Form der chlorfreien Kupferphthalocyanine, insbesondere in Gegenwart organischer
Farbenbinde- und Verdünnungsmittel, unbeständig ist und in der Druckfarbe nach längerem Lagern unter Anwachsen
der Teilchengröße in die beständigere ß-Fona übergeht. Dadurch wird die Farbkraft gemindert, der
Farbton verändert und die Homogenität des Anstrichmittels beeinträchtigt, weil die /9-Teilchen zu großen
Kristallen anwachsen.
Es ist vorgeschlagen worden, Phthalocyaninfarbstoffe durch Vermählen mit Salzen, gegebenenfalls in Gegenwart
geringer Mengen inerter aromatischer Flüssigkeiten oder von Lösungsmitteln, in einer Kugelmühle in feinverteilte
Form überzuführen (vgl. USA.-Patentschriften 2 402 167, 2 556 726 und 2 556 728). Indessen sind diese
Verfahren sehr unwirtschaftlich.
Es ist weiter bekannt, Kupferphthalocyaninfarbstoffe unter Verwendung von 4-Chlor-phthalylverbindungen,
wie 4-Chlor-phthalonitril, aufzubauen. Diese Umsetzung
wird indessen in Abwesenheit eines Lösungsmittels vorgenommen und die Tetrachlorverbindung als roher Farbstoff
gewonnen, der durch Säureverpastung erst in das Pigment umgewandelt werden muß. Diese Behandlung
mit konzentrierter Schwefelsäure ist nicht nur sehr unwirtschaftlich. Das erhaltene Pigment ist, insbesondere
in organischen Farbenbinde- und Verdünnungsmitteln, Verfahren zur Herstellung
von Kupferphthalocyaninfarbstoffen
von Kupferphthalocyaninfarbstoffen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. G. Knoth, Patentanwalt,
Hamburg -Wellingsbüttel, Up de Worth 24
Hamburg -Wellingsbüttel, Up de Worth 24
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Januar 1953
V. St. v. Amerika vom 16. Januar 1953
Hans Billroth Gottlieb, Glasboro, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
auch unbeständig und geht wieder in die /?-Form über.
Es wurde nun gefunden, daß man Kupferphthalocyaninfarbstoffe in beständiger Pigmentform ohne mechanische,
physikalische oder chemische Behandlung gewinnen kann, wenn man eine halogenfreie Phthalylverbindung
mit negativem Rest, wie Phthalsäure, deren Ammoniumsalze, das Anhydrid, das Diamid oder das
Imid, mit einer 4-Chlor-phthalylverbindung im molaren
Verhältnis von etwa 1:0,3 bis 3,0 mit Kupfer (II)-chlorid
und Harnstoff in einer inerten organischen Flüssigkeit unter Rühren bei Temperaturen bis zu etwa 190° C umsetzt.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung verwendet man auf 4 Mol des Phthalylgemisches
etwa 1 Mol Kupfer(II)-chlorid und etwa 16 bis 32 Mol Harnstoff. Vorzugsweise wird das Cuprisalz in wasserfreiem
Zustand und einer Teilchengröße von weniger als etwa 250 Mikron angewandt. Nach einer besonderen
Ausführungsform der Erfindung wird eine inerte Flüssigkeit verwendet, die die Phthalylverbindung bei Temperaturen
über etwa 120°C löst.
Erfindungsgemäß ist es also wichtig, daß man zwei Gruppen von Phthalylverbindungen mit negativem Rest,
nämlich eine halogenfreie und eine 4-Chlor-phthalylverbindung,
verwendet. Zu der ersten Gruppe gehören die Phthalsäure, das Mono- und Diammoniumphthalat,
das Phthalsäureanhydrid, das Phthalsäuremono- und -diamid und das Phthalsäureimid. Zu der zweiten Gruppe
der chlorhaltigen Phthalylverbindungen gehört die 4-Chlor-phthalsäure, das Mono- und Diammoniumsalz der
4-Chlor-phthalsäure, das 4-Chlor-phthalsäureanhydrid,
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3 4
das 4-Chlor-phthalsäureamid und das 4-Chlor-phthal- wird in 410 Teilen einer 22%igen Schwefelsäure zu einem
säureimid. Diese beiden Gruppen werden in einem solchen Brei verrührt und 4 bis 5 Stunden unter Rühren auf 85
Verhältnis gemischt, daß von der halogenfreien Phthalyl- bis 900C erhitzt. Dann wird das Pigment abfiltriert, säure-
verbindungetwaO,3bis3Molauf 1 Mol der Chlor-phthalyl- frei gewaschen, bei 600C bis zur Gewichtskonstanz geverbindung
kommen.. Dabei werden von dem Phthalyl- 5 trocknet und dann durch ein Sieb 0,25 DIN 1171 ge-
gemisch etwa 4 Mol auf ein Mol Cuprichlorid angewandt. trieben.
Die Umsetzung erfolgt in an sich bekannter Weise mit Die so gewonnenen Pigmente haben einen Chlorgehalt
Harnstoff in einer organischen Flüssigkeit, wie Nitro- von 5,8 bis 7,0 %.
benzol, o-Dichlorbenzol oder Petroleum. Auch ist es Die Pigmentpulver bestehen aus losen Agglomeraten
zweckmäßig, einen geeigneten Katalysator, wie Ammo- ίο von 0,5 bis 3 Mikron Länge von außerordentlich dünnen
niummolybdat, zuzusetzen. Kristallen, die nach elektron-stereophotogrammetrischen
Chlorfreies Kupferphthalocyanin oder Mono-(3)-chlor- Bildern der konzentrierten Lithographiertinte folgende
Kupferphthalocyanin (z. B. nach dem Harnstoffver- Abmessungen aufweisen:
fahren aus 3 Mol Phthalsäureanhydrid und 1 Mol 3-Chlor-
phthalsäureanhydrid hergestellt) sowie Tetra-(4)-chlor- 15 Länge 0,03 bis 0,50 μ
Kupferphthalocyanin (z. B. nach dem Harnstoff verfahren, Breite 0,02 bis 0,25 μ
aber ausschließlich aus 4-Chlor-phthalsäureanhydrid her- °icke 0,01 bis 0,04 μ
gestellt) fallen nicht in Pigmentform an, selbst wenn die
Mischungsverhältnisse nach der vorliegenden Erfindung Das Röntgenspektrum dieser Pigmentpulver ist soangewandt
werden. Alle diese Produkte müssen auf 20 wohl von dem der bekannten a- als auch der /3-Form verphysikalischem
oder chemischem Wege in die α-Form schieden und zeichnet sich bei Verwendung einer Kupferübergeführt
werden, um sie in farbtechnisch wertvolle Antikathode durch Intensitätsspitzen bei folgenden
Pigmente umzuwandeln. Erst wenn man erfindungsgemäß Bragg-Winkeln aus:
Gemische von chlorfreien mit 4-ChIor-phthalylverbindun-
gen der gekennzeichneten Art dem Harnstoffverfahren 25 Braggscher Glanz- Intensitätsspitzen
unterwirft, werden sogleich Farbstoffe in feiner Pigment- winkel (2 &) (geschätzt)
form erhalten, die in Anstrichmitteln auch beim Lagern 6,9° 1,00
beständig sind. 9,8° 0,2
Die erfindungsgemäß erhältlichen Chlor-Kupf erphthalo- 15,4° 0,4
cyanine haben 1 bis 3 Chloratome im Benzolring des 30 26° 0,2
Phthalocyanins, und zwar in Metastellung zur nächsten 27° 0,15
CN-Gruppe des Phthalocyaninkomplexes.
Das Reaktionsgemisch wird unter lebhaftem Rühren Die nach dem vorliegenden Verfahren gewonnenen
auf eine Temperatur bis höchstens 1900C erhitzt. Dann Pigmente sind in den üblichen Lösungsmitteln beständig,
wird das Lösungsmittel in an sich bekannter Weise durch 35 Beim mehrstündigen Kochen mit Xylol büßen sie ihre
Wasserdampfdestillation oder Extraktion mit Alkohol Farbkraft nicht ein und ändern auch nicht ihr Röntgenentfernt,
der Rückstand mit verdünntem Alkali und ver- Spektrum. Diese Lösungsmittelbeständigkeit geht auch
dünnter Säure gewaschen, filtriert, mit Wasser gewaschen nicht verloren, wenn die neuen Erzeugnisse dem üblichen
und getrocknet. Das Rohprodukt fällt gewöhnlich in Säurepastenverfahren unterworfen werden, obwohl ihre
Form von Zusammenballungen an, die aber aus Pigment- 40 Kristallform dabei in die α-Form übergeht,
teilchen sehr geringer Teilchengröße bestehen. Die
Klumpen lassen sich in der Farbmühle leicht zerteilen. Beispiel 2
Größere Teilchen können durch Sieben, beispielsweise
durch ein Sieb von 0,25 DIN 1171, entfernt werden. Ein wäßriger Filterkuchen, der 10 Teile Mono-Natrium-
Im folgenden ist das Verfahren beispielsweise erläutert. 45 salz der 4-Chlor-phthalsäure enthält, berechnet auf
Die Teile bedeuten Gewichtsteile. C8H4O4ClNa, wird mit 97 Teilen technischem o-Dichlor-
benzol, 3,1 Teilen 37%iger wäßriger Salzsäure, 17 Teilen
B eispiel 1 Phthalsäureanhydrid, 32,4 Teilen gepulvertem Harnstoff,
Ein wäßriger Filterkuchen, enthaltend 10 Teile des 5 Teilen feinstgepulvertem, wasserfreiem Kupfer (H)-Mononatriumsalzes
der 4-Chlor-phthalsäure, berechnet 50 ehlorid und 0,043 Teilen Ammoniummolybdat in das
als C8H4O4ClNa, wird mit 121 Teilen Nitrobenzol und Reaktionsgefäß gebracht. Das Gemisch wird unter gutem
6,1 Teilen 37%iger Salzsäure oder einer äquivalenten Rühren im Verlauf von 2,5 Stunden allmählich auf 17O0C
Menge konzentrierter Schwefelsäure vermischt. Dann erhitzt. Dann wird die Masse mit vorab gewonnenen
werden das Wasser und der überschüssige Chlorwasser- Pigmentkristallen geimpft, weitere 2,5 Stunden unter
stoff unter Rühren und Erhitzen auf 1500C entfernt. So- 55 kräftigem Rühren auf 175 bis 1780C erhitzt und danach
bald das Gemisch wasserfrei wird, geht die Chlor-phthal- auf 1200C abgekühlt. Das Pigment wird im Heißwassersäure
in Lösung. trichter filtriert, der Filterkuchen in 180 Teilen techni-
Das Gemisch wird auf HO0C abgekühlt, und es werden schem o-Dichlorbenzol bei 80 bis 900C angerührt und
16,3 Teile Phthalsäureanhydrid, 61 Teile gepulverter 1 Stunde lang bei dieser Temperatur kräftig gerührt.:
Harnstoff, 5,6 Teile feingepulyertes, wasserfreies Kupfer- 60 Dann wird erneut im Heißwassertrichter filtriert und das
(Il)-chloridund0,07 Teile Ammoniummolybdat zugesetzt. Pigment zweimal bei 7O0C x/2 Stunde lang mit 170 Teilen
Das Gemisch wird nun unter kräftigem Rühren im Ver- denaturiertem Äthanol extrahiert. Der Filtrationsrücklauf
von 4 bis 5 Stunden allmählich bis auf 175°C erhitzt stand wird dann in 220 Teile einer 0,8°/0igen wäßrigen
und dann im Verlauf weiterer 4 bis 5 Stunden bei 18O0C Natriumhydroxydlösung gebracht und darin 1I2 Stunde
weiter gerührt. Dann wird auf 1000C abgekühlt, das 65 bei 70° C behandelt, darauf nochmals filtriert und mit
Reaktionsgemisch in eine Lösung von 17 Teilen Natrium- Wasser gewaschen, bis er frei von Alkali ist. Dann wird
carbonat in 50 Teilen Wasser eingetragen und in einem das Pigment in 220 Teilen l°/oiger Salzsäure verrührt und
Destillierapparat das Nitrobenzol abdestilliert. 1,5 Stunden bei 700C gerührt.
. Darauf wird das Pigment abfiltriert und mit Wasser Nach dem Filtrieren wird das Erzeugnis säurefrei
gewaschen, bis es alkalifrei ist. .Der erhaltene Filterkuchen 70 gewaschen, bei 6O0C mit konstanter Trocknungsgeschwin-
5 6
digkeit bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und dann des im Beispiel 2 erwähnten Handelspräparates, nur ist
durch ein Sieb von 0,25 DIN 1171 gesiebt. der Farbton etwas grünlicher.
Das Erzeugnis hat einen Chlorgehalt von 5,8%· Nach
dem Anrühren mit Lithographenfirnis zeigt es die gleiche Beispiel5
Farbstärke wie ein entsprechender Firnis aus einem etwa 5
3 % Chlor enthaltenden säureverpasteten, handelsüblichen- Ein wäßriger Filterkuchen, enthaltend 10 Teile Mono-
Kupferphthalocyaninpulver, nur ist die Druckfarbe Natriumsalz der 4-Chlor-phthalsäure, berechnet als
aus dem erfindungsgemäß erhältlichen Pigment milchig, C8H4O4ClNa, wird mit 45 Teilen Nitrobenzol und 5,8 Teiwährend
die aus dem handelsüblichen Präparat schwarz len konzentrierter Salzsäure vermischt. Das Gemisch
ist. Die Abdrücke mittels der Druckfarbe aus dem er- 10 wird auf 15O0C erhitzt, bis das Wasser und die überfmdungsgemäß
erhältlichen Pigment sind rotstichiger als schüssige Salzsäure abgetrieben sind. Dann wird auf
die nach der USA.-Patentschrift 2 129 013 durch Zusam- HO0C abgekühlt, und es werden 2,2 Teile Phthalsäuremenschmelzen
von Phthalonitril und Cuprichlorid gewon- anhydrid, 23 Teile Harnstoff, 2,1 Teile feinstgepulvertes,
nenen Monochlor-Kupferphthalocyanine. wasserfreies Kupfer(II)-chlorid und 0,024 Teile Ammo-
Das Röntgenspektrum des Pigments gleicht dem des 15 niummolybdat zugesetzt. Die Umsetzung und die AbErzeugnisses
nach Beispiel 1 im wesentlichen, und es trennung werden dann wie im Beispiel 1 durchgeführt,
ändert sich auch nicht nach lstündigem Kochen des Das Pigment hat einen Chlorgehalt von 16,6%, ist also
Pigments in Xylol. im wesentlichen Tri-(4)-chlor-Kupferphthalocyanin. Es ist
Die Oberfläche des nach diesem Beispiel gewonnenen ebenso wie die Erzeugnisse aus den vorhergehenden BeiPigments wurde nach der Stickstoffabsorptionsmethode ao spielen beständig in heißen aromatischen Lösungsmitteln
von Emmet (»Advances in Colloid Science«, Bd. 1, S. 1 und zeigt im wesentlichen das gleiche Röntgenspektrum
bis 36, New York 1942) mit 90 m2/g und mehr gemessen, wie das Erzeugnis nach Beispiel 1.
während die Oberfläche von handelsüblichem, nach dem Seine Farbstärke entspricht im wesentlichen der des
Säurepastenverfahren behandelten chlorfreien Kupfer- pigmentförmigen /3-Kupferphthalocyanins nach der USA.-phthalocyanin
gewöhnlich um 60 bis 80 m2/g hegt. 25 Patentschrift 2 556 726, jedoch ist der Farbton etwas
grünlicher. Beispiel 3 Beispiel 6
Ein Gemisch von 10 Teilen 4-Chlor-phthalsäureimid, Dieselben Stoffe wie im Beispiel 2 werden unter jenen
21 Teilen Phthalsäureanhydrid, 7 Teilen feinstgepulver- 30 Bedingungen umgesetzt, nur daß statt ο-Dichlorbenzol
tem, wasserfreiem Kupfer (II)-chlorid, 74 Teilen Harn- 90 Teile Nitrobenzol und eine größere Menge von 70 Teilen
stoff und 0,06 Teilen Ammoniummolybdat wird in 150 Harnstoff angewandt wird. Es wird in ausgezeichneter
Teilen Nitrobenzol unter kräftigem Rühren im Verlauf Ausbeute ein pigmentförmiges Mono-(4)-chlor-Kupfervon
4 bis 5 Stunden allmählich auf 17O0C erhitzt, dann phthalocyanin von vorzüglichen Eigenschaften gewonnen,
bei 170 bis 1750C weitere 3 Stunden kräftig gerührt. 35 Nach diesem Beispiel beträgt die angewandte Harnstoff-Anschließend
wird das Gemisch auf 900C abgekühlt, der menge etwa 32 Mol auf 1 Mol Cuprichlorid.
Brei im Heißwassertrichter filtriert, der Filterkuchen Das Verfahren läßt sich innerhalb weiter Grenzen ab-
zweimal bei 700C 1 Stunde lang mit 180 Teilen Nitro- wandeln, ohne daß vom Wesen der Erfindung abgebenzol
gerührt und extrahiert. Das Pigment wird dann wichen wird. So kann man statt Phthalsäure, Phthalwie
im Beispiel 2 mit Äthanol, verdünnter Natronlauge, 40 säureanhydrid, Phthalsäureimid und ihre 4-Chlorderivate
verdünnter Salzsäure und Wasser gewaschen, getrocknet anwenden. Entsprechend können das unchlorierte und
und gesiebt. Das so gewonnene Pigmentpulver, das einen das 4-Chlor-phthalsäureamid oder das Mono- und Diam-Chlorgehalt
von 7,7 % aufweist, gibt in Anreibungen mit moniumphthalat verwendet werden.
Lithographenfirnis eine Druckfarbe, die der aus einem Auch brauchen die chlorierten und unchlorierten Aus-
nach dem Säurepastenverfahren hergestellten mindestens 45 gangsstoffe nicht die gleiche Phthalylverbindung zu entebenbürtig
ist. halten, und es kann z. B. ein 4-Chlor-phthalsäureimid mit
Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man das chlorfreiem Phthalsäureanhydrid gemischt werden.
4-Chlor-Phthalsäureimid durch eine äquivalente Menge Die angewandte Harnstoff menge kann innerhalb weiter
4-Chlor-Phthalsäureanhydrid ersetzt. Grenzen schwanken. Sie beträgt jedoch vorzugsweise
50 16 bis 32 Mol Harnstoff auf 1 Mol Cuprichlorid. Mengen
Beispiel 4 unter 15 Mol Harnstoff beeinträchtigen die Ausbeute,
während Mengen über 40 Mol unwirtschaftlich sind. Die
Ein wäßriger Filterkuchen, enthaltend 10 Teile Mono- Harnstoffmenge kann einen Einfluß auf die Ausbeute an
Natriumsalz der 4-Chlor-phthalsäure werden mit 68 Teilen Pigment ausüben, jedoch schwankt die Ausbeute inner-Nitrobenzol
und 6 Teilen konzentrierter Salszäure ver- 55 halb der genannten Grenzen um nicht mehr als 20 % nach
mischt. Das Gemisch wird auf 1500C erhitzt und das oben oder unten.
Wasser sowie die überschüssige Salzsäure unter Rühren An Stelle der aufgeführten Lösungsmittel können auch
abgetrieben. Die 4-Chlor-phthalsäure geht dann in alle anderen organischen Flüssigkeiten verwendet werden,
Lösung. Nach dem Abkühlen auf 1100C werden 6,7 Teile die bei der Reaktionstemperatur von 175 bis 1900C flüssig
Phthalsäureanhydrid, 34 Teile Harnstoff, 3,1 Teile feinst- 60 sind. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, solche Flüssiggepulvertes,
wasserfreies Kupfer(II)-chlorid und 0,036 keiten zu verwenden, die für die angewandten Phthalyl-Teile
Ammoniummolybdat zugesetzt. Das Reaktionsge- verbindungen bei Temperaturen über 1200C gute Lösungsmisch
wird dann wie im Beispiel 1 erhitzt und aufgear- mittel sind, während sie Harnstoffe nicht zu lösen
beitet. Das gewonnene Pigment hat einen Chlorgehalt brauchen.
von 11,5%. Es besteht also im wesentlichen aus Dichlor- 65 Das Lösungsmittel ist in einer solchen Menge anzu-Kupferphthalocyanin.
Beim Istündigen Erhitzen in sie- wenden, daß eine leicht zu rührende Masse entsteht,
dendem Xylol wird die Farbstärke nicht verändert. Vor Deshalb soll auch das Cuprichlorid in feiner Pulverform
und nach dem Xylolversuch zeigt es das gleiche Röntgen- vorliegen, und zwar soll die Teilchengröße höchstens
spektrum, das dem des Erzeugnisses nach Beispiel 1 250 Mikron betragen, so daß das Cuprichlorid ein Sieb
ähnelt. Seine Farbkraft ist im wesentlichen dieselbe wie 70 nach 0,25 DIN 1171 passiert.
Es ist wesentlich, daß das Reaktionsgemisch während der Umsetzung kräftig gerührt wird, damit chlorfreie
Kupferphthalocyanine praktisch nicht entstehen.
Im folgenden wird noch ein Beispiel für die Durchführung des Verfahrens im Großbetrieb gegeben:
In einem emaillierten, mit Heizmantel und einem Rührwerk ausgestatteten Kessel von 40001 Inhalt werden
2835 kg Nitrobenzol, 214,5 kg 96%ige Schwefelsäure und ein wäßriger Füterpreßkuchen des Mononatriumsalzes der
4-Chlor-phthalsäure, enthaltend 234 kg C8H4ClO4Na,
gegeben. Das Gemisch wird unter Rühren auf 1500C erhitzt, bis das Wasser abgetrieben ist.
Danach wird auf 1100C abgekühlt, und es werden
400 kg Phthalsäureanhydrid, 1237,5 kg Harnstoff, 135 kg frisch und feinstgepulvertes, wasserfreies Cuprichlorid
und 2,0 kg Ammoniummolybdat zugegeben. Die Masse wird dann bei 80 bis 90 Umdrehungen/Min, gerührt und
die Temperatur im Verlauf·von 4,5 Stunden allmählich ao
auf 175° C gesteigert. Dann wird weiter mit 80 bis 90 Umdrehungen/Min, bei 175 bis 1800C gerührt.
Darauf wird auf HO0C abgekühlt und das Reaktionsgemisch in einen 12 0001 fassenden Destillierapparat
gebracht, der ein wirksames Rührwerk mit 50 bis 60 Umdrehungen/Min.
besitzt und eine Lösung von 375 kg Natriumcarbonat in 60001 Wasser enthält. Das Nitrobenzol
wird im Wasserdampfstrom abdestilliert. Danach fügt man 375 kg 30°/0ige wäßrige Natronlauge hinzu und
destilliert weitere 0,5 Stunden. Das Pigment wird dann abfiltriert, mit Wasser gewaschen, bis es alkalifrei ist, und
dann in eine Lösung von 2150 kg einer 98°/0igen Schwefelsäure
in 28 000 1 Wasser gebracht, worin es zu einem Brei angerührt und 4 Stunden bei 9O0C gerührt wird. Dabei
werden die Verunreinigungen hydrolytisch gespalten und gehen in Lösung. Der Farbstoff wird dann bei 6O0C ab
filtriert, säurefrei gewaschen, bei 6O0C in einem Trockner
mit konstanter Trocknungsgeschwindigkeit getrocknet und durch ein Sieb 0,25 DIN 1171 gesiebt. Das erhaltene
Pigment ist hinsichtlich seiner Farbkraft und Farbechtheit in lithographischen Anreibungen mit denen blauer
Kupferphthalcyaninpigmente des Handels vergleichbar. Das Verfahren ist mannigfacher Abwandlungen fähig,
ohne daß vom Wesen der vorliegenden Erfindung abgewichen wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Kupferphthalocyaninfarbstoffen in Pigmentform, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine halogenfreie Phthalsäure, deren Ammoniumsalze, das Anhydrid, das Diamid
oder das Imid, mit einer 4-Chlor-phthalylverbindung
im molaren Verhältnis von etwa 1:0,3 bis 3,0 mit Kupfer(II)-chlorid und Harnstoff in einer inerten
organischen Flüssigkeit unter Rühren bei Temperaturen bis zu etwa 19O0C umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 4 Mol des Phthalylgemisches
etwa 1 Mol Kupfer(II)-chlorid und etwa 16 bis 32 Mol Harnstoff anwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Cuprisalz in wasserfreiem
Zustand und einer Teilchengröße von weniger als etwa 250 Mikron angewandt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine inerte Flüssigkeit verwendet
wird, die die Phthalylverbindung bei Temperaturen über etwa 1200C löst.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 410 814.
Britische Patentschrift Nr. 410 814.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel nebst Erläuterung ausgelegt worden.
© 70Ϊ »07/248 11.57
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1954
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Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
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