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Die Erfindung betrifft eine Stimulationsvorrichtung zur Aufbringung eines transmukosalen (transkutanen) elektrischen Stimulationsreizes auf die Oberfläche eines Schleimhautabschnitts des Menschen, wobei die Stimulationsvorrichtung mindestens eine Stimulationselektrode und mindestens eine Referenzelektrode und eine Steuerung aufweist, mit der zwischen den Elektroden eine elektrische Spannung erzeugt werden kann, wobei die mindestens eine Stimulationselektrode und die mindestens eine Referenzelektrode auf oder in einem Elektrodenträger angeordnet sind, wobei der Elektrodenträger ausgebildet ist, um auf einem Schleimhautabschnitt im Mund des Menschen so platziert zu werden, dass die mindestens eine Stimulationselektrode und die mindestens eine Referenzelektrode Kontakt zur Schleimhautoberfläche im Mund haben, wobei am Elektrodenträger mindestens ein Halteelement angeordnet ist, mit dem der Elektrodenträger in der in den Mund eingesetzten Position im Mundraum oder in der Nase festgelegt werden kann.
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Es ist generell bekannt, durch invasive und non-invasive Reizung der Nerven Einfluss auf deren neurophysiologische und neuroelektrische Qualität und damit auf die Funktion der stimulierten Nerven zu nehmen. Hierdurch können verschiedene Krankheitszustände behandelt werden. Es existieren zahlreiche Vorrichtungen sowohl zu invasiven als auch zu non-invasiven Stimulation.
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Die vorliegende Erfindung stellt auf die Methode der transmukosalen (transkutanen) elektrischen Nervenstimulation ab. Bei diesem Verfahren werden Impulsströme verschiedener Stromformen, Amplituden, Impulsdauern und Frequenzen durch die (Schleim)Haut hindurch an verschiedenen Nerven appliziert und verändern deren Statusparameter in vorteilhafter Weise.
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Eine weitere Stimulationsvorrichtung ist aus der
EP 2 026 872 B1 bekannt. Hier ist eine Stimulationsvorrichtung mit einer Elektrodenanordnung beschrieben, die ein vollständig in der Pinna (Ohrmuschel) unterbringbares Gehäuse umfasst. Von diesem aus erstrecken sich zwei gebogene, drahtförmige Abschnitte, wobei diese als federelastische Halterungen ausgebildet sind. Damit kann die Elektrodenanordnung durch sanftes Einklemmen in der Pinna in die benötigte Position gebracht werden, so dass der Gehörgang mit einem transkutanen Stimulationsreiz beaufschlagt werden kann. Es hat sich nämlich bewährt, wenn der Vagusnerv im Bereich des Ohrs einer elektrischen Stimulation unterzogen wird.
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Wenngleich die vorbekannte Elektrodenanordnung bereits zu guten Behandlungsergebnissen führt, haben sich in der Praxis gewisse Nachteile der Anordnung herausgestellt.
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Die Anbringung der Stimulationsvorrichtung hat – in Abhängigkeit vom Miniaturisierungsgrad der Vorrichtung mehr oder weniger – zur Folge, dass eine dritte Person relativ leicht erkennen kann, dass ein Patient die Stimulationsvorrichtung benutzt. Dies kann eine gewisse stigmatisierende Wirkung haben, wegen der die Benutzung der Vorrichtung patientenseitig abgelehnt wird.
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Des weiteren kann bei der Anbringung der Stimulationsvorrichtung am oder im Ohr das Hörvermögen negativ beeinflusst werden. Ferner können durch die bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen bestimmte Hirnnerven, wie z. B. der Nervus glossopharyngeus und der Nervus trigeminus, nicht erreicht werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stimulationsvorrichtung der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass eine effiziente elektrische Nervenstimulation auch bisher der Neurostimulation nicht zugänglicher Hirnnervenäste möglich ist, dennoch aber erreicht wird, dass die Stimulationsvorrichtung praktisch für Dritte nicht wahrnehmbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenträger als flächig auf der Schleimhaut aufliegendes Element ausgebildet ist, wobei das Halteelement ein erstes, stegförmiges Teil umfasst, das am Elektrodenträger angebracht und zum Durchtritt zwischen zwei Zähnen des Menschen ausgebildet ist, sowie ein zweites Anlageteil, das am ersten, stegförmigen Teil angebracht ist und zum Hintergreifen der beiden Zähne eine im Verhältnis zum ersten, stegförmigen Teil größere Breite aufweist.
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Vorzugsweise besteht der Elektrodenträger zumindest teilweise aus einem plastisch verformbaren Material.
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Der Elektrodenträger weist bevorzugt eine sichelförmige oder halbmondförmige Gestalt auf.
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Das Halteelement kann auch als hakenförmiges Teil ausgebildet sein, das – nach Art einer Zahnspange – zum Einhaken hinter einen Zahn des Menschen ausgebildet ist.
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Der Elektrodenträger besteht bevorzugt vollständig aus einem plastisch verformbaren Material.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Steuerung am Elektrodenträger angeordnet oder in den Elektrodenträger integriert ist. So wird eine integrale, autarke Einheit geschaffen, die im Mund untergebracht werden kann und bei der Benutzung der Stimulationsvorrichtung für Dritte unsichtbar ist.
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Des weiteren kann die Erfindung für ein Verfahren zur transmukosalen Stimulation der Schleimhaut des Mundes oder der Nase verwendet werden, wobei eine Stimulationsvorrichtung der beschriebenen Art so in den Mund bzw. in die Nase eingesetzt wird, dass die Elektroden der Stimulationsvorrichtung Kontakt zur Schleimhautoberfläche haben.
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Bei der intraoralen Nervenstimulation, d. h. bei der elektrischen transmukosalen Nervenstimulation in der Mundhöhle, kann der Nervus trigeminus über den Nervus nasopalatinus (Scarpae) am vorderen Drittel der Gaumenschleimhaut, die Rami nasales posteriores und den Nervus maxillaris erreicht werden.
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Weiterhin kann der Nervus trigeminus am Zahnfleisch der oberen Zahnleiste über die Nervi alveolares superiores und wiederum den Nervus maxillaris erreicht werden.
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Ebenso besteht eine gute Zugänglichkeit für den Nervus trigeminus über die Schleimhaut von Wange, Vestibulum Oris, Zahnfleisch buccal vom 2. Molar bis zum 2. Praemolar zum Nervus buccalis, Nervus masticatorius und dem Nervus mandibularis.
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Ferner kann der Nervus trigeminus stimuliert werden über das Zahnfleisch des Unterkiefers, den Nervus alveolaris inferior und erneut den Nervus mandibularis.
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Schließlich besteht eine gute Erreichbarkeit des Nervus trigeminus über die linguale Schleimhaut des Unterkiefers und den hinteren Mundhöhlenbereich, den Nervus lingualis und wieder den Nervus mandibularis.
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Der Elektrodenträger ist an die anatomische Struktur des Mundes angepasst oder (durch plastische Verformung des Elektrodenträgers) anpassbar. Das Halteelement stellt eine gute Fixierung am gewählten Stimulationsort sicher.
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Der Elektrodenträger kann die Form einer Zahnspange aufweisen, der – wie bei derartigen Spangen an sich bekannt – mit einem Halteelement in Form eines Zahnankers versehen ist.
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Die Elektroden können dabei so am Elektrodenträger angeordnet sein, dass sowohl Kontakt zum Zahnfleisch als auch zur Innenseite von Unter- bzw. Oberlippe gegeben ist.
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Der Elektrodenträger kann an die untere Zahnleiste außen angeschmiegt sein, wobei er dann zwischen der Unterlippe und der Zahnleiste angeordnet ist und mindestens ein Halteelement in Form eines Zahnankers aufweist.
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Der Elektrodenträger kann auch an die obere Zahnleiste außen angeschmiegt sein, wobei er dann zwischen der Oberlippe und der Zahnleiste angeordnet ist und mindestens ein Halteelement in Form eines Zahnankers aufweist.
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Der Elektrodenträger kann dabei so mit Elektroden bestückt sein, dass diese sowohl Kontakt zum Zahnfleisch als auch zur Innenseite von Unter- bzw. Oberlippe haben.
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Der Elektrodenträger kann die Form einer dem Mundboden dreidimensional angeformten Platte aufweisen und entsprechend mit mindestens einem Halteelement in Form eines Zahnanker versehen sein.
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Möglich ist es auch, dass der Elektrodenträger zwei spiegelbildliche dreidimensional dem Mundboden angeformte Platten bzw. Teile für die linke und die rechte Seite des Mundbodens aufweist.
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Die Elektroden können dabei so platziert sein, dass sie sowohl Kontakt zum Mundboden als auch zur Unterseite der Zunge haben.
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Der Elektrodenträger kann so ausgestaltet werden, dass er über plastisch verformbare Verbindungselemente gehaltene Plakettenelektroden aufweist, die sowohl Kontakt zum Mundboden als auch Kontakt zur Unterseite der Zunge herstellen.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Elektrodenträger einen Tampon zu verwenden, der mit einer elektrisch leitenden Lösung getränkt ist, die physiologisch unbedenklich ist.
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In ähnlicher Weise kann als Elektrodenträger ein Schwamm verwendet werden, der mit einer elektrisch leitenden Lösung getränkt ist, die physiologisch unbedenklich ist.
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Bevorzugt ist, dass die Elektroden mit einem Stimulationsstrom durch ein autarkes Stimulationsgerät (Steuerung) versorgt werden, das innerhalb der Mundhöhle angebracht bzw. angeordnet ist. Das Stimulationsgerät, d. h. die Steuerung, kann dabei mit dem Elektrodenträger zu einer Einheit verbunden sein. Insbesondere kann die Steuerung in den Elektrodenträger integriert sein.
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Als Alternative kommt allerdings auch in Frage, die Versorgung der Elektroden mit einem Stimulationsstrom durch eine Steuerung vorzunehmen, die außerhalb der Mundhöhle angeordnet ist; beispielsweise kann die Steuerung am Körper angebracht oder als stationäres Stimulationsgerät ausgebildet sein. Dann kann eine elektrische Verbindung z. B. durch ein Kabel hergestellt werden, das durch die Mundöffnung geführt wird.
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Bei der intranasalen Nervenstimulation, d. h. bei der elektrischen transmukosalen Nervenstimulation in der Nase, besteht eine gute Zugänglichkeit des Nervus trigeminus über den Nervus ethmoidalis anterior an der Nasenschleimhaut vor den Muscheln und an der seitlichen Nasenwand, zum Nervus nasociliaris und dem Nervus ophtalmicus.
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Weiterhin kann der Nervus trigeminus erreicht werden über die Nasenschleimhaut des oberen und mittleren Nasenganges und des Septums zu den dort innervierenden Rami nasales posteriores laterales et septi und dem Nervus maxillaris.
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Schließlich kann der Nervus trigeminus via unterem Nasengang und Kieferhöhle über die dort entspringenden Rami nasales posteriores inferiores, die Nervi palatini und den Nervus maxillaris stimuliert werden.
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Der Elektrodenträger ist wiederum der anatomischen Struktur der Nasenhöhe angepasst. Die Halteelemente dienen der Fixierung des Elektrodenträgers am gewählten Stimulationsort und auch zum Herausholen des Elektrodenträgers aus der Nasenöffnung.
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Der Elektrodenträger besteht bevorzugt aus einem weichen Kunststoff, beispielsweise aus Silikon, und weist eine Passform im Nasenvorhof vor den Nasenmuscheln und ein aus der Nasenöffnung herausragendes Ankerelement auf, das vor der Nasenöffnung nach außen umbiegt und den Elektrodenträger so hinsichtlich der maximalen Einführungstiefe in die Nase in der korrekten Position hält.
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Der Elektrodenträger hat bevorzugt einen längs verlaufenden Luftkanal, der außen und innen jeweilige Atemöffnungen hat.
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Eine bevorzugte Ausführungsform hat zwei näherungsweise spiegelbildlich geformte Elektrodenträger, die mit einem zwischen den beiden Nasenöffnungen angeordneten Halteelement in Form eines Verbindungsstegs miteinander dauerhaft verbunden sind; dieser Verbindungssteg übernimmt gleichzeitig die Aufgabe eines Ankerelements.
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Der Elektrodenträger kann auch als Tampon ausgeführt sein, der mit einer elektrisch leitenden und physiologisch unbedenklichen Lösung getränkt ist. An dem Tampon kann des weiteren ein Zugfaden befestigt sein, um ihn in einfacher Weise wieder aus der Nase herausziehen zu können.
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Ferner kann der Elektrodenträger auch als Schwamm ausgeführt sein, der mit einer elektrisch leitenden und physiologisch unbedenklichen Lösung getränkt ist. An dem Schwamm kann wiederum ein Zugfaden befestigt sein, um ihn in einfacher Weise wieder aus der Nase herausziehen zu können.
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Die Versorgung der Elektroden mit einem Stimulationsstrom kann wiederum mit einer Steuerung erfolgen, die ebenfalls in der Nasenhöhe untergebracht ist, wozu sie vorzugsweise am Elektrodenträger angeordnet oder in diesen integriert ist. Somit kann eine feste Einheit gegeben sein, bei der die Steuerung Bestandteil des Elektrodenträgers ist.
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Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass die Versorgung der Elektroden mit einem Stimulationsstrom durch ein außerhalb der Nasenhöhle, beispielsweise am Körper, angeordnetes oder stationäres Stimulationsgerät (Steuerung) erfolgt, wobei dann eine Verbindung zum Elektrodenträger über ein durch die Nasenöffnung geführtes Kabel erfolgen kann.
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Die vorgeschlagene Ausgestaltung einer Stimulationsvorrichtung schafft die vorteilhafte Möglichkeit, einem Patienten, der hierauf Wert legt, eine versteckte, nicht stigmatisierende Neurostimulation anzubieten, die im Alltag gänzlich unauffällig weil unsichtbar ist. Hierbei ist vor allem die autarke Ausführungsform der Vorrichtung interessant, bei der die Steuerung in den Elektrodenträger integriert ist.
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Vorteilhafter Weise kann auch – im Vergleich mit der Stimulation des Vagusners im Ohr – mit geringeren Stimulationsstromstärken gearbeitet werden, weil intraoral oder intranasal aufgrund der vorliegenden Schleimhaut ein geringerer Übergangswiderstand und eine höhere Sensibilität bestehen.
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Vorteilhafter Weise wird insbesondere der Nervus trigeminus besser als bei anderen Stimulationsansätzen erreicht.
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Bei der intraoralen Stimulation wird besonders gut auch ein Nervenstamm des Nervus glossopharyngeus erfasst, während bei der intranasalen Stimulation vor allem rezeptive Felder beaufschlagt werden können.
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Der intraorale Stimulator kann völlig unsichtbar für Dritte unter der Zunge getragen werden, wo für ihn genügend Aufnahmeraum zur Verfügung steht. Dasselbe gilt für die intranasale Stimulation.
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Durch den hinreichenden Aufnahmeraum unter der Zunge kann ein ausgezeichneter Tragekomfort realisiert und damit eine gute Akzeptanz beim Patienten erwartet werden.
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Die Stimulationsvorrichtung und namentlich der Elektrodenträger kann, muss aber nicht auf die individuellen anatomischen Gegebenheiten des Mundbodens oder Naseninnenraums angepasst werden. Die anatomische Variabilität des Mundbodens unter der Zunge ist bei Erwachsenen gering. Deshalb ist jedenfalls über gewisse Bereiche eine einzige geometrische Ausgestaltung des Elektrodenträgers verwendbar.
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Der Stimulator bzw. der Elektrodenträger kann durch die erwähnten Zahnanker gut und sicher fixiert werden, wozu die Zahnzwischenräume genutzt werden, durch die ein Teil des Halteelements hindurchgreift. Dies ist für den Benutzer sehr komfortabel. Hiermit kann der Elektrodenträger nach der Benutzung leicht wieder herausgenommen werden. Eine Ausgestaltung stellt auf Bügel aus dünnem Draht ab, die je einen Backenzahn der linken und rechten Zahnreihe umschlingen. Diese Art der Fixierung ist ein bewährtes und vom Patienten akzeptiertes Prinzip bei korrektiven Zahnspangen. Ein Verrutschen oder gar Verschlucken des Elektrodenträgers ist so genauso wenig wahrscheinlich wie bei einer Prothese.
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Sofern der Nervus glossopharyngeus das Ziel der Stimulation ist, kann dieser Nerv leicht erreicht werden, da er als tastbarer Strang links und rechts des Zungenbändchens in einer Tiefe von wenigen Millimeter am Mundboden entlang läuft. Dabei ist es konstruktiv kein Problem, beide Nerven, d. h. den linken und den rechten, gleichzeitig mit einem Stimulationsgerät bzw. mit einem Elektrodenträger zu stimulieren.
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Hinsichtlich der verwendbaren Materialien für die Teile der Stimulationsvorrichtung stehen in der Zahnmedizin bewährte und nach ISO 10993 approbierte Werkstoffe zur Verfügung.
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Durch das ständig feuchte Milieu (insbesondere bei der intraoralen Stimulation, gegeben durch die Ausführungsgänge der Glandulae sublinguales, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Nervenstrangs liegen) wird eine gute Kontaktqualität der Elektroden erreicht.
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Besondere bevorzugte Anwendungsbereiche der vorgeschlagenen Stimulationsvorrichtung sind folgende Erkrankungen und Zustände:
- – Neuralgien des Nervus glossopharyngeus;
- – Schluckstörungen bzw. Schlucklähmungen, vor allem nach Schlaganfall;
- – Schlundkrämpfe;
- – Stimulation des Speichelflusses bei Xerostomie, z. B. durch M. Sjögren;
- – Unterstützung logopädischer Maßnahmen;
- – Bruxismus.
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Die Stimulationsvorrichtung ist bevorzugt völlig autark und vorzugsweise hermetisch verschweißt. Die Aufladung des benötigten Akkus kann (wie von elektrischen Zahnbürsten bekannt) induktiv geschehen.
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Durch den verfügbaren Aufnahmeraum für die Stimulationsvorrichtung sind keine übermäßigen Anstrengungen hinsichtlich der Miniaturisierung der Vorrichtung erforderlich.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigen:
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1 die Ansicht eines geöffneten Mundes, in den sowohl im Bereich der oberen als auch der unteren Zahnreihe eine Stimulationsvorrichtung eingesetzt ist,
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2 eine zu 1 ähnliche Lösung, wobei zusätzlich eine weitere Stimulationsvorrichtung in den Mund eingesetzt wurde,
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3 die Ansicht eines geöffneten Mundes mit angehobener Zunge, unter der eine Stimulationsvorrichtung eingesetzt wurde,
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4 eine zu 3 alternative Lösung,
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5 ein Elektrodenträger gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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6 ein Elektrodenträger gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
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7 ein Elektrodenträger gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
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8 ein Elektrodenträger gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung,
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9 ein Elektrodenträger gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
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10 ein als Tampon ausgebildeter Elektrodenträger,
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11 den Schnitt durch einen Kopf, wobei ein in die Nase eingesetzter Elektrodenträger dargestellt ist,
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12 den Elektrodenträger gemäß 11 in der Vorderansicht,
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13 die Vorderansicht eines Kopfs, wobei in die Nase der Elektrodenträger gemäß 11 bzw. 12 eingesetzt ist, und
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14 den Schnitt durch einen Kopf, wobei in die Nase ein Elektrodenträger in Form eines Tampons eingesetzt ist.
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In den 1 bis 10 ist eine intraorale Stimulation mittels einer Stimulationsvorrichtung 1 dargestellt.
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In 1 ist ein geöffneter Mund eines Menschen dargestellt, wobei die Oberlippe 14 und die (ausgestülpte) Unterlippe 15 zu sehen ist. Zu erkennen ist weiterhin die Zunge 16 und das Zäpfchen 17.
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In den Bereich zwischen Oberlippe 14 und oberer Zahnreihe ist ein Elektrodenträger 5 eingesetzt, der Bestandteil einer Stimulationsvorrichtung 1 ist. Der Elektrodenträger 5 hat eine der Form des genannten Bereichs angepasste Gestalt und ist mit – in dieser Figur nicht dargestellten – Stimulations- und Referenzelektroden versehen, mit denen eine transmukosale Elektrostimulation vorgenommen werden kann. Der Elektrodenträger liegt also auf dem Zahnfleisch (gingival) im Oberkiefer (maxillär) auf und kontaktiert außerdem die labiale Schleimhaut (Innenflächen der Lippen).
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Damit der Elektrodenträger 5 während der Benutzung in der vorgesehenen Position bleibt, ist ein Halteelement 6 vorgesehen. Dieses weist einen stegförmigen Teil 7 (s. 7) auf, der am Elektrodenträger 5 angeformt ist; an seinem vom Elektrodenträger 5 entfernten Ende ist am stegförmigen Teil 7 ein verbreitertes Anlageteil 10 angeformt. Das stegförmige Teil 7 durchsetzt die Zahnlücke zwischen zwei Zähnen 8 und 9; das verbreiterte Anlageteil 10 hintergreift diese Zähne und fixiert so den Elektrodenträger 5.
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Analog ist im unteren Mundbereich zwischen der Unterlippe 15 und der unteren Zahnreihe ein Elektrodenträger 5 platziert. Dieser weist vorliegend zwei Halteelemente 6 auf, die die beschriebene Ausgestaltung mit stegförmigem Teil 7 und Anlageteil 10 haben und auf die beschriebene Weise den Elektrodenträger 5 fixieren. Der Elektrodenträger liegt also wiederum auf dem Zahnfleisch (gingival) und jetzt im Unterkiefer (mandibulär) auf.
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Ein weiterer additiver oder alternativer Elektrodenträger 5 kann – wie in 2 zu sehen – auch im Gaumenbereich, also palatal, angeordnet sein. Für die Ausgestaltung und das Halteelement bzw. die Halteelemente gilt dasselbe wie oben ausgeführt.
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Ein weiterer additiver oder alternativer Elektrodenträger 5 kann – wie in 3 zu sehen – auch im Bereich unter der Zunge (sublingual) angeordnet sein. Wiederum gilt für die Ausgestaltung und das Halteelement bzw. die Halteelemente dasselbe wie oben ausgeführt. Die Zunge 16 ist hier angehoben dargestellt und das Zungenbändchen 18 zu erkennen.
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In 4 ist zu sehen, dass – beispielhaft für den sublingualen Bereich – der Elektrodenträger 5 auch verkürzt ausgebildet sein kann, um so nur eine Hälfte des maßgeblichen Bereichs zu stimulieren. Hier ist des weiteren illustriert, dass als Elektrodenträger auch ein solcher in Form eines Tampons 19 zum Einsatz kommen kann.
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In den 5 bis 10 sind verschiedene Ausgestaltungen von Elektrodenträgern 5 bzw. 19 zu sehen, wobei insbesondere die Ausführung der Halteelemente 6 ersichtlich ist.
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Die Elektrodenträger 5 sind mit Stimulationselektroden 2 bzw. Referenzelektroden 3 versehen, zwischen denen ein elektrisches Potential aufgebaut werden kann. Dies erfolgt vorliegend über eine Steuerung 4, die in den Elektrodenträger 5 integriert ist, wie es in den 5 und 8 angedeutet ist.
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An den Elektrodenträgern 5 ist zumeist das Halteelement 6 als stegförmiges Teil 7 mit endseitig angeordnetem und verbreitertem Anlageteil 10 angeformt, bevorzugt aus dem Material des Elektrodenträgers 5. Die stegförmigen Teile werden zwischen eine Zahnlücke eingeführt und der Elektrodenträger so im Mundraum fixiert.
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Eine Anpassung an die anatomischen Verhältnisse kann erfolgen, indem beispielsweise eine Einkerbung 20 vorgesehen wird.
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Die labialen Elektroden und die gingivalen Elektroden sind auf verschiedenen Seiten des Elektrodenträgers 5 angeordnet, jedenfalls für die maxilläre und mandibuläre Anwendung (gemäß 5: mandibulär; gemäß 7: maxillär). Für die palatale Anwendung (s. 6) reicht die Anordnung der Elektroden auf einer Seite.
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8 zeigt den Elektrodenhalter für den doppelten sublingualen Einsatz, 9 zeigt ihn für einen einfachen sublingualen Einsatz. In beiden Fällen sind die Elektroden 2, 3 wiederum beidseitig auf dem Elektrodenhalter 5 platziert.
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Die Tamponelektrode 19 ist in 10 zu sehen.
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In den 11 bis 14 ist eine nicht erfindungsgemäße intranasale Stimulation mittels einer Stimulationsvorrichtung 1 dargestellt.
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In 11 ist ein Kopf im Schnitt dargestellt, wobei die Nasenhöhle 21 zu erkennen ist. Die in 12 dargestellte Stimulationsvorrichtung 1 weist hier zwei Elektrodenträger 5 auf, die jeweils zum Einführen in ein Nasenloch, d. h. in die Nasenöffnung 22 (s. 13) ausgebildet sind. Die Elektrodenträger 5 haben hier eine (leicht gebogene) ellipsoide Form und erstrecken sich in eine Längsrichtung L. Wie es in 11 gesehen werden kann, haben beide Elektrodenträger 5 einen Luftkanal 11 mit einer äußeren Öffnung 12 und einer inneren Öffnung 13. Die Luftkanäle 11 stellen sicher, dass auch bei in die Nase eingesetzten Elektrodenträgern 5 das Atmen über die Nase möglich bleibt.
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Beide Elektrodenträger 5 sind über ein Halteelement 6 miteinander verbunden, wie es am besten aus den 12 und 13 ersichtlich ist.
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Aus 12 geht auch hervor, dass hier wiederum die Steuerung 4 in einen der Elektrodenträger 5 integriert ist, so dass ein kompaktes und autarkes Stimulationsgerät gegeben ist.
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In 14 ist eine alternative Lösung dargestellt, gemäß der wieder ein Elektrodenträger 19 in Tamponform zum Einsatz kommt. Der Elektrodenträger 19 ist hier mit einem Zugfaden 23 versehen, um ihn in einfacher Weise wieder aus der Nase herausziehen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stimulationsvorrichtung
- 2
- Stimulationselektrode
- 3
- Referenzelektrode
- 4
- Steuerung
- 5
- Elektrodenträger
- 6
- Halteelement
- 7
- stegförmiges Teil
- 8
- Zahn
- 9
- Zahn
- 10
- Anlageteil
- 11
- Luftkanal
- 12
- äußere Öffnung
- 13
- innere Öffnung
- 14
- Oberlippe
- 15
- Unterlippe
- 16
- Zunge
- 17
- Zäpfchen
- 18
- Zungenbändchen
- 19
- Elektrodenträger in Tamponform
- 20
- Einkerbung
- 21
- Nasenhöhle
- 22
- Nasenöffnung
- 23
- Zugfaden
- L
- Längsrichtung