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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Einlippenbohrer nach der Gattung des unabhängigen
Anspruchs 1.
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Einlippenbohrer
werden im Allgemeinen als Tieflochbohrer eingesetzt. Derartige Einlippen-Tieflochbohrer
sowie andere Ausgestaltungen von Tieflochbohrern sind in der VDI-Richtlinie
VDI 3210 dargestellt. Die Einlippen-Tieflochbohrer werden
hauptsächlich zur Herstellung von Bohrungen mit vergleichsweise
kleinem Durchmesser eingesetzt, der vorwiegend im Bereich von 0,5
mm bis 50 mm liegt, wobei die Bohrtiefe jedoch ein Vielfaches des
Bohrdurchmessers betragen kann.
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Allgemein
bestehen Einlippenbohrer aus einem Bohrkopf und einem Bohrerschaft
mit einem Einspann-Ende. Am Bohrkopf ist eine Schneide ausgebildet,
die sich von der Bohrermittelachse bis zum Bohrerumfang erstreckt.
Weiterhin können ein am Bohrerumfang angeordnete Führungselemente
vorgesehen sein. Der Bohrkopf und der Bohrerschaft sind entweder
formschlüssig miteinander verbunden oder sie sind aus einem
Stück hergestellt.
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Vorhanden
ist wenigstens ein im Bohrerschaft und Bohrkopf verlaufender Kanal,
der am Bohrkopf und am Einspann-Ende Öffnungen aufweist.
Durch diesen Kanal wird vom Einspann-Ende ausgehend Kühlmittel
unter Druck zugeführt, das am Bohrkopf austritt und neben
der Kühlung des Bohrkopfes beziehungsweise der Schneide
insbesondere die Aufgabe hat, die beim Bohren entstehenden Späne
durch eine im Bohrkopf und im Bohrerschaft vorhandene V-förmige
Spanabfuhrnut herauszuspülen.
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Der
in der
DE 25 22 565
A1 beschriebene Einlippenbohrer enthält eine auswechselbare Schneidplatte,
die beidseitig eingesetzt werden kann. Die Schneiden auf beiden
Seiten der Schneidplatte weisen jeweils eine Stufe zur Teilung der
Späne auf.
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Die
in der
JP 59 196108
A1 beschriebene Schneide eines Bohrers weist gemäß einem
Ausführungsbeispiel eine Kerbe auf, die als Spanteiler
wirkt. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist eine Stufe in
der geradlinigen Schneide vorgesehen, welche einen Hinterschnitt
mit einem vorgegebenen Winkel aufweist.
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Der
in dem Gebrauchsmuster
DE-G
74 41 010 beschriebene Bohrer weist zwei Schneiden auf. In
beiden Schneiden sind rechteckförmige Aussparungen vorgesehen,
die als Spanteiler wirken. Aufgrund der rechteckförmigen
Aussparungen weisen diese Spanteiler jeweils einen Hinterschnitt
in Bezug auf die Bohrrichtung auf.
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Bei
dem im Gebrauchsmuster
DE
203 21 368 U1 beschriebenen Einlippen-Tieflochbohrer ist der
Schneide dagegen ein dort als Spanformer bezeichneter Spanbrecher
zugeordnet, der entlang der äußeren Schneide angeordnet
ist und der ein Abbrechen der Bohrspäne bewirken soll,
damit ein zuverlässiger Abtransport der Bohrspäne
durch eine V-förmige Nut im Einlippenbohrer ermöglicht
wird. Die Schneide des bekannten Einlippenbohrers weist einen geradlinigen
Standard-Anschliff mit zwei geraden Schneiden auf.
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Durch
den aus der
DE 203
21 368 U1 bekannten, der Schneide zugeordneten Spanbrecher ist
eine verbesserte Formung der Bohrspäne und damit eine erhöhte
Vorschubrate (Vorschub/Umdrehung) beim Bohren erreichbar. Dies ist
jedoch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Nimmt die
Vorschubrate zu, wird auch durch einen solchen Spanbrecher die Formung
der Bohrspäne immer ungünstiger, wodurch Späne
entstehen können, deren Abfuhr durch die Spanabfuhrnut
nicht mehr ohne Weiteres gewährleistet ist. Vielmehr können
sich die Späne in der Spanabfuhrnut verklemmen und so Staus
hervorrufen, die eine Beschädigung des Tieflochbohrers und/oder
des zu bearbeitenden Werkstücks verursachen. Durch den
Spänestau, der durch sich zwischen der Bohrungswand und
der Spanabfuhrnut verklemmenden Späne entsteht, kann es
im schlimmsten Fall sogar zu einem Bohrerbruch mit der dabei einhergehenden
Beschädigung des zu bearbeitenden Werkstücks kommen.
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Durch
Spanteiler wird zwar eine Teilung der Späne und damit eine
Verkleinerung der Späne und mit dieser einhergehend eine
bessere Spanabfuhr erreicht. Bei hoher Vorschubrate weisen aber
auch die geteilten Späne eine nicht unbeträchtliche
Länge auf, wodurch wiederum die vorstehend beschriebenen
Nachteile entstehen, nämlich ein Spänestau in der
Spanabfuhrnut mit all den oben geschilderten Nachteilen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Einlippenbohrer
zu vermitteln, der eine hohe Vorschubrate bei gleichzeitig unproblematischer
Abfuhr der Späne durch die Spanabfuhrnut ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die im unabhängigen Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
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Offenbarung der Erfindung
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Grundidee
der Erfindung ist es, bei einem Einlippenbohrer sowohl einen der
wenigstens einen Schneide zugeordneten Spanbrecher als auch wenigstens
einen Spanteiler in der Schneide vorzusehen. Es werden mit anderen
Worten die Vorteile von Spanbrechern mit den Vorteilen von Spanteilern kombiniert.
Hierdurch wird eine Reduzierung der Größe sowohl
hinsichtlich der Breite als auch hinsichtlich der Länge
der Späne auf äußerst vorteilhafte Weise
erzielt. Durch die Kombination von Spanbrecher und Spanteiler werden
sehr kleine und schmale Späne bei der spanabhebenden Bearbeitung
des Werkstücks erreicht, die auf besonders optimale Weise
in der Spanabfuhrnut abtransportiert werden.
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Der
erfindungsgemäße Einlippenbohrer ermöglicht
insbesondere eine gegenüber den bekannten Einlippenbohrern
wesentlich höhere Vorschubrate, die in einer industriellen
Fertigung eine entsprechend höhere Fertigungsgeschwindigkeit
gestattet. Hierdurch können mehr als dreifach höhere
Vorschubraten als mit bekannten Einlippenbohrern erzielt werden.
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Die
Verbesserungen werden durch die vorteilhafte Formung der beim Bohren
entstehenden Späne erreicht. Der/die Spanteiler sorgt/sorgen
für eine Teilung des Spans in Längsrichtung, sodass
die Spanbreite begrenzt wird. Der der wenigstens einen Schneide
zugeordnete Spanbrecher sorgt für eine Begrenzung der Länge
der Späne. Ein Abtransport der Späne ist auf diese
Weise auch mit einer reduzierten Kühlmittelzufuhr gewährleistet.
Hierdurch wird mit dem erfindungsgemäßen Einlippenbohrer eine
hohe Prozesssicherheit erzielt. Insbesondere wird ein Bohrerbruch,
der die Zerstörung des zu bohrenden Werkstücks
zur Folge hätte, durch das Vermeiden einer Verstopfung
der Spanabfuhrnut zuverlässig vermieden.
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Der
erfindungsgemäße Einlippenbohrer weist daher insgesamt
erhebliche Vorteile beim Einsatz insbesondere in der industriellen
Serienfertigung auf.
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Weitere
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Einlippenbohrers sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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So
sieht eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass der wenigstens
eine Spanteiler als Nut realisiert ist. Alternativ kann der wenigstens
eine Spanteiler als Stufe realisiert sein.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Anzahl der Spanteiler
in Abhängigkeit vom Durchmesser des Einlippen-Tieflochbohrers
festgelegt ist, wobei mit zunehmendem Bohrerdurchmesser entsprechend
mehrere Spanteiler vorgesehen sein können.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Spanteiler einen Freischnittwinkel
bezogen auf eine Parallele zur Bohrermittelache von größer
0° aufweist. Der dadurch entstehende Hinterschnitt des Spanteilers
bildet gewissermaßen eine Schneide und erhöht
die Zuverlässigkeit der Spanteilung. Eine Weiterbildung
dieser Ausgestaltung sieht vor, dass der Freischnittwinkel in Abhängigkeit
vom Material des zu bohrenden Werkstücks festgelegt ist.
Der Freischnittwinkel liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1° bis
60°, speziell im Bereich von 8° bis 12°.
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Der
oder die Spanteiler sind in/an den Schneiden angeordnet, die einen
Spanbrecher aufweisen. Sie sind dabei so in/an den Schneiden angeordnet,
dass sie diese im Wesentlichen in annähernd gleich lange
Abschnitte unterteilen, um so den Span in mehrere im Wesentlichen
gleich breite Abschnitte zu unterteilen.
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Die
Spanbrecher sind auf der Spanfläche des Werkzeugs angeordnete
Veränderungen mit dem Ziel, die Späne zu brechen,
zu formen oder zu lenken. Die Geometrie eines Spanbrechers wird
in Bezug auf die Werkzeugschneiden-Normalebene, das heißt
die Ebene senkrecht zur Schneidkante, definiert und beschrieben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung kann der Spanbrecher als eingeformte
Vertiefung oder Nut in der Spanfläche des Werkzeugs ausgeführt
sein. Die den Spanbrecher bildende Fläche wird dabei als
Spanbrecherfläche bezeichnet. Der Winkel zwischen der Spanfläche
und der Tangente an die Spanbrecherfläche wird als Tangentenwinkel
bezeichnet. Er ist positiv, wenn der Winkel zwischen Tangente an
die Spanbrecherfläche und Schnittrichtung größer
als 90° ist, dabei weist die Tangente immer von der Schneidkante
weg.
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Der
Spanbrecher kann direkt an die Schneidkante angrenzen oder es kann
noch eine Fläche zum Schutz der Schneide vorgesehen sein,
die zwischen Schneidkante und Spanbrecher angeordnet ist.
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Der
Spanbrecher ist in zwei Bereiche unterteilt, die unterschiedliche
Funktionen erfüllen. Ein erster Bereich dient der Leitung
der Späne nach dem Abspanen vom Werkstück. Dieser
Bereich kann unterschiedlich gekrümmt sein und weist vorzugsweise einen
möglichst positiven Tangentenwinkel auf. Dadurch wird der
Span nur gering umgeformt und kann leicht abgespant werden. Der Übergang
vom ersten zum zweiten Bereich ist durch den Übergang von
positivem zu negativem Tangentenwinkel definiert. Der Zweite Bereich
dient als Aufprallfläche für die Späne. Dieser
Bereich ist meist stärker gekrümmt und weist immer
negativer werdende Tangentenwinkel auf bis zu dem Punkt, wo die
Aufprallfläche in die Spanfläche übergeht.
In diesem zweiten Bereich werden die Späne beim Entlanggleiten
immer stärker umgeformt bis sie brechen.
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Die
Form des Spanbrechers ist abhängig vom zu bearbeitenden
Werkstoff und seinem Umformungsvermögen, den Prozessparametern,
dem verwendeten Kühlschmierstoff und anderen Faktoren festzulegen.
Der Spanbrecher kann Bereiche mit unterschiedlich großem
Tangentenwinkel aufweisen, um so den Span, der entlang des Spanbrechers
gleitet, in unter schiedlichen Bereichen unterschiedlich stark zu
stauchen bzw. zu verformen. Die Form des Spanbrechers kann zur Erzielung
optimalen Spanbruchs auch entlang der Schneidkante variieren.
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Als
Spanwinkel des Spanbrechers wird der Tangentenwinkel des Spanbrechers
an der Stelle bezeichnet, die der Schneidkante am nächsten
ist. Der Spanwinkel des Spanbrechers liegt vorzugsweise im Bereich
von 10 bis 30°, insbesondere im Bereich von 15 bis 25°.
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Als
Abstand des Spanbrechers wird der Abstand von der Schneidkante bis
zum Übergang der Aufprallfläche in die Spanfläche
bezeichnet. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
liegt der Abstand im Bereich von 0,1 bis 2 mm, insbesondere im Bereich
von 0,3 bis 0,8 mm. Der Abstand des Spanbrechers kann entlang der
Schneidkante variieren.
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Es
versteht sich, dass die Erfindung nicht auf einen Spanbrecher vorbeschriebener
Art beschränkt ist, sondern rein prinzipiell alle denkbaren
Formen von Spanbrechern miterfasst sind, insbesondere andere Formen
als eine U-förmige Gestalt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Einlippen-Tieflochbohrer
aus einem Bohrkopf und einem Bohrerschaft zusammengesetzt ist oder
dass der Bohrkopf und der Bohrerschaft aus einem Stück
hergestellt sind. Alternativ kann ein auswechselbarer Bohrkopf vorgesehen
sein.
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Weitere
Ausgestaltungen betreffen den Bohrkopf, der aus Hartmetall hergestellt
sein kann und/oder mit einer Beschichtung, beispielsweise einer
Hartstoffschicht versehen sein kann. Mit diesen Maßnahmen
kann die Standzeit des Einlippen-Tieflochbohrers erheblich verlängert
werden.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Einlippenbohrers sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Einlippenbohrer gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine
erste Ausgestaltung einer Schneide des erfindungsgemäßen
Einlippen-Tieflochbohrers;
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3 die
Vorderansicht des in 2 dargestellten Tieflochbohrers;
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4 eine
weitere Ausgestaltung einer Schneide eines erfindungsgemäßen
Tieflochbohrers;
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5 die
Vorderansicht des in 4 dargestellten Tieflochbohrers
und
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6 schematisch
und in geschnittener Darstellung ein Spanbrecher, wie er bei einem
erfindungsgemäßen Einlippenbohrer zum Einsatz
kommen kann.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt
einen Einlippen-Tieflochbohrer 10, wie er aus dem Stand
der Technik bekannt ist. Der Einlippen-Tieflochbohrer 10 enthält
ein Einspann-Ende 11 zur Aufnahme des Einlippen-Tieflochbohrers 10 in
ein in 1 nicht näher gezeigtes Bohrfutter, und
einen Bohrerschaft 12 mit einem Bohrkopf 13. Der
Bohrerschaft 12 und der Bohrkopf 13 sind einstückig
realisiert. Im Bohrerschaft 12 ist wenigstens ein Köhlmittelkanal 14 vorgesehen,
der am vorderen Ende des Bohrkopfes 13 mündet.
Das durch den Köhlmittelkanal 14 gepumpte Kühlmittel hat
nicht nur die Aufgabe, den Bohrkopf 13 zu kühlen, sondern
dient auch zum Abtransport der beim Bohren entstehenden Späne
durch eine V-förmige Spanabfuhrnut 15, die an
der Schneide 16 des Ein tippen-Tieflochbohrers 10 beginnt
und sich nahezu über die gesamte Länge des Bohrerschafts 12 erstreckt. Am
Umfang des Bohrkopfes 13 kann wenigstens ein Führungselement 17 vorgesehen
sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Tieflochbohrers ist in 2 und 3 schematisch
dargestellt.
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Dieser
Tieflochbohrer weist eine Schneidkante 23 auf, die schräg
zur Bohrermittelachse A verläuft. Der Schneidkante 23 zugeordnet
ist ein Spanbrecher 25, der bevorzugt einen positiven Spanwinkel
aufweist und beispielsweise als U-förmige Nut ausgebildet
ist, wobei der Spanwinkel in der Nut von einem positiven Wert bis
zum Wert 0° am Nutgrund in einem ersten Bereich und in
einem zweiten Bereich vom Wert 0° bis zu einem negativen
Spanwinkel am der Schneidkante abgewandten Rand der Nut verläuft.
Hierdurch wird der Span in seiner Länge begrenzt, indem
er beim Abheben entlang der Fläche des Spanumbrechers gleitet,
dort gestaucht wird und an einer definierten Stelle bricht. In der
Schneidkante ist ein Spanteiler 24 beispielsweise in Form
ebenfalls einer Nut angeordnet, wobei diese Nut derart schräg zur
Schneidkante verläuft, dass ein „Hinterschnitt” in Vorschubrichtung
entsteht. Der Spanteiler 24 weist einen sogenannten Spanteiler-Freischnittwinkel α bezogen
auf die Bohrmittelachse von größer als 0° auf.
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Der
Spanteiler ist so in der Schneidkante 23 angeordnet, dass
er die Schneide in annähernd gleich lange Abschnitte a
und b aufteilt. Ein abgespanter Span wird so ebenfalls in im Wesentlichen annähernd
gleich breite Teile a und b zerteilt. In 2 ist ein
einziger Spanteiler in Form der Nut 24 dargestellt. Es
versteht sich, dass die Erfindung hierauf nicht beschränkt
ist, sondern dass rein prinzipiell mehrere Spanteiler vorgesehen
sein können, die wiederum bevorzugt so angeordnet sind,
dass sie die Schneide in annähernd gleich lange Abschnitte
unterteilen.
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Der
Spanteiler 24 teilt den Span hinsichtlich seiner Breite
in zwei Teile auf, wohingegen der Spanbrecher den Span in seiner
Länge begrenzt.
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An
eine Spitze 27 schließt sich eine weitere Schneidkante 26 an,
die bis zur Mittelachse A schneidet und die in diesem Ausführungsbeispiel
keinen Spanbrecher oder Spanteiler aufweist.
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Wie
insbesondere 3 zu entnehmen ist, ist in dem
Bohrkopf 22 ein Kühlmittelkanal 28 angeordnet,
durch den Kühlmittel unter Druck zugeführt wird.
Dieses Kühlmittel dient insbesondere auch zur Spanabfuhr
in den Spanabfuhrkanal 30.
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Der
erfindungsgemäße Einlippenbohrer zeichnet sich
dadurch aus, dass er sowohl einen Spanbrecher 25 als auch
einen Spanteiler 24 aufweist. Auf diese Weise wird der
Span nicht nur hinsichtlich seiner Länge (durch den Spanbrecher 25), sondern
auch hinsichtlich seiner Breite (durch den Spanteiler 24)
bestimmt. Hierdurch entstehen kleine und schmale Späne,
die eine besonders optimale Spanabfuhr mit Hilfe des Kühlmittels,
das durch den Kühlmittelkanal 28 zugeführt
wird, durch die Spanabfuhrnut 30 ermöglicht. Auf
diese Weise kann die Vorschubgeschwindigkeit und ganz allgemein
die Prozesssicherheit weiter verbessert werden.
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Ein
anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Einlippenbohrer ist in den 4 und 5 dargestellt,
wobei in diesen Figuren gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
wie in den 2 und 3 bezeichnet
sind, sodass bezüglich deren Beschreibung auf die vorstehenden
Ausführungen vollinhaltlich Bezug genommen wird. Im Unterschied
zu dem in 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
ist bei dem in 4 und 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Spanteiler nicht durch eine Nut,
sondern durch eine Stufe 24' realisiert. Auch diese Stufe 24' ist
so angeordnet, dass sie die Schneidkante 23 im Wesentlichen
in annähernd gleich lange Teile a, b aufteilt. Es ist auch hier
zu bemerken, dass nicht nur ein Spanteiler vorgesehen sein kann,
sondern mehrere Spanteiler – abhängig vom Bohrdurchmesser.
Auch die Stufe ist schräg zur Bohrmittelachse angeordnet,
das heißt sie weist einen Spanteiler-Freischnittwinkel α bezogen
auf die Bohrmittelachse von größer als 0° auf, wodurch
ein „Hinterschnitt” ausgebildet wird.
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In 6 ist
ein Spanbrecher im Querschnitt dargestellt. Der Spanbrecher grenzt
an die Schneidkante 23 nicht unmittelbar an, sondern in
einem Abstand dBn. Der Abstand des Spanbrechers
von der Schneide IBn ist auf die Schneidkante 23 bezogen.
An den Spanbrecher schließt sich eine Spanfläche
A an.
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Wie
der 6 zu entnehmen ist, weist der Spanbrecher zwei
Bereiche I und II auf. In einem ersten Bereich I ist der Tangentenwinkel γBT < 0°,
er geht im Verlauf des Spanbrechers in einen negativen Tangentenwinkel γBT > 0° über.
Der erste Bereich I dient der Leitung der Späne nach dem
Abspanen vom Werkstück. Dieser Bereich kann rein prinzipiell
unterschiedlich gekrümmt sein, bevorzugt weist er jedoch wie
dargestellt einen positiven Tangentenwinkel auf. Hierdurch wird
der Span nur gering umgeformt und kann leicht abgespant werden.
Der Übergang vom ersten Bereich I zum zweiten Bereich II
ist durch den Übergang vom positiven zum negativen Tangentenwinkel
definiert. Der zweite Bereich II dient als Aufprallfläche
für die Späne. Dieser Bereich ist meist stärker
gekrümmt und weist immer größer werdende negative
Tangentenwinkel γBT auf, bis zu
dem Punkt, an dem die Aufprallfläche in die Spanfläche übergeht. In
diesem zweiten Bereich II werden die Späne beim Entlanggleiten
immer stärker umgeformt bis sie brechen.
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Die
Form des Spanbrechers, die in 6 nur anhand
eines Beispiels dargestellt ist, kann rein prinzipiell variieren
und ist abhängig von dem zu bearbeitenden Werkstoff und
seinem Umformungsvermögen, den Prozessparametern, dem verwendeten Kühlschmierstoff
und anderen Faktoren festzulegen. Auch ist es prinzipiell möglich,
dass der Spanbrecher mehr als zwei Bereiche mit unterschiedlich
großem Tangentenwinkel aufweist, um so den Span, der entlang
des Spanbrechers gleitet, in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich
stark zu stauchen bzw. zu verformen. Die Form des Spanbrechers,
sowie die Abstände dBn und IBn können zur Erzielung optimalen Spanbruchs
auch entlang der Schneidkante variieren.
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Als
Spanwinkel des Spanbrechers wird der Tangentenwinkel des Spanbrechers
an der Stelle bezeichnet, die der Schneidkante am Nächsten
ist. Der Spanwinkel des Spanbrechers liegt vorzugsweise im Bereich
von 10° bis 30°, insbesondere im Bereich von 15° bis
25°. Der Abstand des Spanbrechers, also der Abstand von
der Schneidkante 23 bis zum Übergang der Aufprallfläche
in die Spanfläche A liegt im Bereich von 0,1 bis 2 mm,
insbesondere im Bereich von 0,3 bis 0,8 mm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2522565
A1 [0005]
- - JP 59196108 A1 [0006]
- - DE 7441010 U [0007]
- - DE 20321368 U1 [0008, 0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - VDI-Richtlinie
VDI 3210 [0002]