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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ventil mit einem elastischen
und/oder flexiblen Dichtelement, wie beispielsweise einer Lippendichtung,
oder einem beweglich angeordneten Dichtelement.
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Lippendichtungen
sind Dichtungselemente, die elastisch und/oder plastisch verformbar
sind, um unabhängig
von Längentoleranzen
oder anderen Toleranzen eines Ventilsitzes und/oder Ventilkörpers eine
Abdichtung eines Ventildurchlasses zu gewährleisten. Derartige Lippendichtungen
bestehen somit beispielsweise aus einem dünnen Blatt aus Gummi, Silikon
oder dergleichen, das elastisch und/oder plastisch verformbar ist,
um sich an einen Ventilsitz anzuschmiegen.
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Beispielsweise
aus der Patentschrift
DE
10 2004 044 439 B4 ist ein derartiges Ventil mit einer Lippendichtung
bekannt. Wie in den
5 und
6 gezeigt
ist, ist bei diesem in der vorgenannten Patentschrift offenbarten
Ventil eine Lippendichtung
4 in eine Nut
3C eines
Ventilkörpers
3 eingesetzt
und dichtet an einer ringförmigen
axialen Fläche
eines Gehäuseelements
21 ab,
wenn der Ventilkörper
3 sich
in der Schließstellung
befindet. In der Öffnungsstellung
des Ventilkörpers
3 hebt
die Lippendichtung
4 von der axialen Anlagefläche des
Gehäuseelements
21 ab
und gibt einerseits einen radialen Spalt zwischen dem Dichtelement
4 und
dem Gehäuseelement
21 frei,
um einen Ventilinnenraum mit einem unterhalb der Lippendichtung
4 befindlichen
Raum zu verbinden. Darüber
hinaus ist die Lippendichtung
4 nicht dichtend in die Nut
3C eingesetzt.
Dies bedeutet, daß der
Ventilinnenraum bei geöffnetem
Ventilkörper
3 auch über einen
(nicht gezeigten) Spalt zwischen der Lippendichtung
4 und
Nutseitenwänden
3C2,
3C3 bzw.
einen Spalt zwischen der Lippendichtung
4 und einem Nutgrund
3C1 der
Nut
3C mit einem Ventilaußenraum verbunden ist.
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Aufgrund
der Strömung
eines Fluids durch den Spalt zwischen der Lippendichtung 4 und
dem Gehäuseelement 21 einerseits
und durch den Spalt zwischen der Lippendichtung 4 und den
Nutseitenwänden 3C2, 3C3 bzw.
der Lippendichtung 4 und dem Nutgrund 3C1 der
Nut 3C wird eine dynamische Druckveränderung verursacht, um eine
Kraft auf die Lippendichtung 4 auszuüben. Derart steht an dem Nutgrund 3C1 ein
höherer
Druck an als an einem Außenumfang
der Lippendichtung 4, um die Lippendichtung 4 radial
nach außen
zu drücken
bzw. aufzublähen.
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Darüber hinaus
gibt es beispielsweise aufgrund des Bernoulli-Effekts in dem sehr
kleinen Spalt zwischen Lippendichtung 4 und Gehäuseelement 21 einen
dynamischen Druckabfall, um das Dichtelement 4 zu dem Gehäuseelement 21 hin
zu ziehen. Aufgrund der elastischen und/oder plastischen Verformbarkeit
der Lippendichtung 4 erfolgt eine entsprechende Verformung
aufgrund der Druckänderung.
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Durch
die Verformung der Lippendichtung 4 kann ein Fall eintreten,
daß ein
Außenumfangsabschnitt
der Lippendichtung 4 an dem Gehäuseelement 21 zur
Anlage kommt, um während
der Bewegung des Ventilskörpers 3 an
dem Gehäuseelement 21 zu
reiben. Ein derartiger Zustand ist jedoch unerwünscht, weil die Reibung der
Lippendichtung 4 an dem Gehäuseelement 21 einerseits
zu einem Verschleiß der
Lippendichtung 4 führt
und ein Abrieb der Lippendichtung 4 das Ventil verschmutzen
kann. Darüber
hinaus erschwert die Reibung der Lippendichtung 4 an dem
Gehäuseelement 21 die
Bewegung des Ventilkörpers 3,
um die Schaltzeit des Ventils insgesamt zu verlängern bzw. einen Schaltvorgang
möglicherweise
sogar vollkommen zu behindern.
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Wenn
darüber
hinaus das in der Patentschrift
DE 10 2004 044 439 B4 offenbarte Ventil als
ein Ventil der Einsetzart ausgebildet ist, bei dem eine Dichtung
3A an
einem Dichtsitz eines Gehäuses
abdichtet, wenn das Ventil in das entsprechende Gehäuse eingebaut
ist, ergibt sich noch folgendes Problem. Da der Ventilsitz, an dem
die Dichtung
3A im Betrieb zur Anlage kommt, kein Bauteil
des Ventils der Einsetzart ist, sondern ein Bauteil einer von dem
Ventil separaten Komponente ist, kann sich bei ausgebautem Ventil
das Dichtelement
3A nicht an dem Dichtsitz abstützen.
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Demgemäß wird der
Ventilkörper 3 durch
die Feder 10 so stark gedrückt, daß eine Verformung des Dichtelements 4 auftritt.
Bei längerer
Lagerung des Ventils außerhalb
des Gehäuses
wie beispielsweise in einem Ersatzteillager, kann dies dazu führen, daß die Lippendichtung 4 plastisch
und/oder dauerhaft verformt wird, um die Funktionsfähigkeit
des Ventils nach dem Einbau zu beeinträchtigen. Es besteht somit ein
Bedarf, die Lippendichtung 4 vor einer unerwünschten
Verformung zu schützen.
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EP 0 153 516 A1 offenbart
ein Sicherheitsventil mit einer elastischen Dichtung, die durch
eine Feder gegen einen Sitz vorgespannt ist.
DE 1 400 550 A offenbart
einen Ventilkörper
mit einer Aussparung, die einen Raum für ein Federn der Dichtung vergrößert.
DE 10 2004 044 439
B4 beschreibt ein Abblaseventil für einen Turbolader mit einer
Lippendichtung.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Ventils, das
die Nachteile des Stands der Technik vermeidet. Insbesondere soll
ein Ventil mit einem federnd beweglichen oder elastisch und/oder
flexibel verformbaren Dichtelementgeschaffen werden, bei dem die
Funktion der Lippendichtung und Betriebssicherheit des Dichtelements verbessert
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Ventil mit einem beweglich angeordneten Ventilkörper zum
wahlweisen Öffnen
und Schließen
eines Ventildurchlasses gelöst,
wobei an dem Ventilkörper
ein Dichtelement derart angeordnet ist, daß das Dichtelement an einem
Ventilsitz zur Anlage kommt, wenn der Ventilkörper in Schließrichtung
bewegt wird, und wobei zumindest ein Außenumfangsabschnitt des Dichtelements
in der Bewegungsrichtung des Ventilkörpers auf federnde Weise beweglich
ist oder elastisch und/oder flexibel verformbar ist, und radial
außerhalb des
Außenumfangsabschnitts
des Dichtelements ein Schutzkragen angeordnet ist, der an dem Ventilkörper fixiert
ist, wobei zwischen dem Dichtelement und dem Schutzkragen ein Spalt
als Fluiddurchtritt ausgebildet ist und der Schutzkragen eine Verformung des
Dichtelements radial nach außen
begrenzt, um bei einer Öffnungs- oder Schließbewegung
des Ventilkörpers
ein Reiben des Außenumfangsabschnitts an
einem radial außerhalb
des Dichtelements angeordneten Gehäuseelement zu verhindern.
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Der
radial außerhalb
des Außenumfangsabschnitts
des Dichtelements angeordnete Schutzkragen begrenzt eine Verformung
des Dichtelements radial nach außen und verhindert ein Reiben
des Außenumfangsabschnitts
des Dichtelements an einem radial außerhalb des Dichtelements angeordnetem Gehäuseelement,
wenn der Ventilkörper
axial bewegt wird, um das Ventil zu öffnen oder zu schließen. Da
der Schutzkragen an dem Ventilkörper
fixiert ist, bewegt sich der Schutzkragen zusammen mit dem Dichtelement.
Somit gibt es keine Reibung des Außenumfangsabschnitts des Dichtelements,
selbst wenn der Außenumfangsabschnitt
an dem Schutzkragen anliegt, weil der Schutzkragen sich zusammen
mit dem Dichtelement beim Öffnen
und Schließen
des Ventils bewegt.
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Vorzugsweise
weist der Schutzkragen ein Kolbenhemd auf, das in einen Zylinder
gleitend eingesetzt ist. Der Zylinder ist dabei vorzugsweise im wesentlichen
stationär
bzw. unbeweglich angeordnet. Beispielsweise kann der Zylinder mit
einem Ventilgehäuse
fix verbunden sein oder der Zylinder kann in einem Abschnitt des
Ventilgehäuses
selbst angeordnet sein.
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Indem
der Schutzkragen kolbenartig mit einem Kolbenhemd ausgebildet ist,
kann der Schutzkragen bei einer Öffnungs-
und Schließbewegung des
Ventilkörpers
mit geringer Reibung leicht innerhalb des Zylinders gleiten. Reibungswiderstände werden
somit minimiert, um ein schnelles Schalten des Ventils zu gewährleisten
und des weiteren einen Reibungsabrieb zu minimieren, um eine Verschmutzung
des Ventils aufgrund von Abrieb zu verhindern. Das Kolbenhemd kann
eine Hülsenform
haben, ohne Unterbrechungen am Umfang, es können jedoch auch Unterbrechungen
wie beispielsweise Schlitze oder Öffnungen in dem Kolbenhemd angeordnet sein.
Eine Hülsenform
ohne Unterbrechung bietet den Vorteil einer exakten Führung des
Schutzkragens innerhalb des Zylinders. Andererseits bieten Unterbrechungen
wie Schlitze und Öffnungen
in dem Kolbenhemd den Vorteil einer Verringerung der bewegten Massen.
Je nach Anwendungsfall wird somit ein Kolbenhemd mit oder ohne Unterbrechungen
eingesetzt.
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Vorzugsweise
ist das Dichtelement als Lippendichtung aus Gummi mit einer Shore-A-Härte von 40
bis 70 hergestellt, am meisten bevorzugt mit einer Shore-A-Härte von
50 bis 60. Die Lippendichtung hat dabei vorzugsweise die Gestalt
eines Blatts mit einer Dicke von 0,3 bis 2 mm, am besten im Bereich
von 0,5 bis 1 mm.
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Vorzugsweise
ist der Außenumfangsabschnitt
des Dichtelements in einem Bereich von 0,1 bis 1 mm, vorzugsweise
in einem Bereich von 0,3 bis 0,6 mm elastisch verformbar oder federnd
beweglich.
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Gummi
hat sich für
die Herstellung der Lippendichtung als sehr geeignet erwiesen, insbesondere
in einer Shore-A-Härte
von 40 bis 70. Ein derartiger Gummi hat einerseits eine ausreichende
Elastizität,
um einen Toleranzausgleich in der Länge, d. h. in der axialen Richtung
des Ventilkörpers
beispielsweise im Bereich von 0,3 bis 0,6 mm vorzusehen und andererseits
eine ausreichende Formstabilität,
um nach einer Verformung vorzugsweise aufgrund entsprechender Elastizität und/oder
der innewohnenden Formgedächtniseigenschaften
die ursprüngliche Form
wieder anzunehmen, wenn eine Verformungskraft weggenommen wird.
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Vorzugsweise
ist der Schutzkragen derart verlängert,
dass sein Ende als Anschlag dient, der mit einem unbeweglich angeordneten
Anschlagelement zusammenwirkt, um eine Verformung und/oder Bewegung
des Außenumfangsabschnitts
des Dichtelements zu begrenzen.
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Das
Zusammenwirken eines an dem Ventilkörper angeordneten Anschlags
mit einem an einem Gehäuseelement
oder dergleichen angeordneten Anschlagelement begrenzt eine Bewegung
des Ventilkörpers,
wenn das Ventil beispielsweise als ein Ventil der Einsetzart ausgebildet
ist und das Ventil noch nicht in das dafür vorgesehene Gehäuse eingebaut
ist. Derart kann eine übermäßige Verformung der Lippendichtung
bzw. des Dichtelements bei der Lagerung des Ventils zur Ersatzteilhaltung
verhindert werden. Dies bietet den Vorteil, daß die Lippendichtung bzw. das
Dichtelement sofort nach dem Einbau des Ventils die ordnungsgemäße und funktionsfähige Form
hat, um sofort einsetzbar zu sein. Im Gegensatz hierzu war es nach
dem Stand der Technik teilweise notwendig, abzuwarten, bis das Dichtelement nach
einer längeren
Zeitdauer, die mehrere Tage betragen konnte, die ordnungsgemäße Form
wieder angenommen hat, um sich an den Dichtsitz anzuschmiegen.
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Des
weiteren wird die Aufgabe mit einem Ventil, insbesondere mit den
zuvor genannten Merkmalen, mit einem beweglich angeordneten Ventilkörper zum
wahlweisen Öffnen
und Schließen
eines Ventildurchlasses gelöst,
wobei an dem Ventilkörper ein
Dichtelement derart angeordnet ist, daß das Dichtelement an einem
Ventilsitz zur Anlage kommt, wenn der Ventilkörper in Schließrichtung
bewegt wird, und wobei zumindest ein Außenumfangsabschnitt des Dichtelements
im wesentlichen in der Bewegungsrichtung des Ventilkörpers auf
federnde Weise beweglich ist oder elastisch und/oder flexibel verformbar
ist, und an dem Ventilkörper
ein Anschlag vorgesehen ist, der mit einem unbeweglich angeordneten Anschlagelement
zusammenwirkt, um eine Verformung und/oder Bewegung des Außenumfangsabschnitts
des Dichtelements zu begrenzen, wobei an dem Ventilkörper ein
weiteres Dichtelement angeordnet ist, um ein Doppelsitzventil zu
bilden, wobei das Ventil als ein Ventil der Einsetzart gestaltet
ist, das in ein Gehäuse
einzusetzen ist und wobei ein weiterer Ventilsitz in dem Gehäuse angeordnet
ist, der mit dem weiteren Dichtelement zusammenwirkt, und an dem
Ventilkörper
ein Anschlag vorgesehen ist, der mit einem unbeweglich angeordneten
Anschlagelement zusammenwirkt, um eine Verformung und/oder Bewegung
des Außenumfangsabschnitts
des Dichtelements derart zu begrenzen, dass in einem nicht in das
Gehäuse
montierten Zustand eine übermäßige Verformung
des Dichtelements verhindert wird.
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Vorzugsweise
ist das Ventil als ein Ventil der Einsetzart gestaltet, das in ein
(von dem Ventil getrennt ausgebildetes) Gehäuse einzusetzen ist und mittels
eines Flansches mit Dichtung oder O-Ring einen Innenraum des Gehäuses abdichtet.
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Vorzugsweise
ist der Ventilkörper
so in dem Ventil geführt,
daß eine
Achse des Ventilkörpers
um einen vorgegebenen Winkel gegenüber einer Achse eines Aktuators
schwenkbar ist, um Toleranzen der Fertigung und des Einbaus auszugleichen,
so daß eine
gleichmäßige Anlage
des weiteren Dichtelements des Ventilkörpers an dem Ventilsitz des
Gehäuses
gewährleistet
ist.
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Vorzugsweise
wird das zuvor beschriebene Ventil zum Ablassen eines Ladedrucks
eines Turboladers verwendet, d. h. es wird in den Ladekreislauf eines
Turboladers einer Brennkraftmaschine eingebaut.
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Des
weiteren wird oben genannte Aufgabe durch einen Turbolader mit einem derartigen
Ventil zum Ablassen eines Ladedrucks gelöst.
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Des
weiteren wird obige Aufgabe durch eine Brennkraftmaschine mit einem
Turbolader und einem derartigen Ventil gelöst, bei der ansprechend auf
ein Drosselklappenschließsignal
das Ventil geöffnet wird,
um den Ladedruck in den Ansaugtrakt stromaufwärts des Turboladers abzulassen.
Indem das Ventil beim Erhalten eines Drosselklappenschließsignals
sehr schnell öffnet
und demgemäß den Ladedruck
sehr schnell abläßt, wird
ein vorteilhaftes Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine erzielt.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Ventil mit
Lippendichtung im Schnitt, wenn das Ventil beispielsweise als ein
Ventil der Doppelsitzart ausgebildet ist und in ein von dem Ventil
separates Gehäuse eingesetzt
ist, wobei das Gehäuse
den Ventilsitz für ein
weiteres Dichtelement des Ventils der Doppelsitzart aufweist.
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2 zeigt
eine Detailansicht der Lippendichtung des Ventils gemäß 1.
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3 zeigt
eine Gegenüberstellung
bezüglich
des freigegebenen Durchlaßquerschnitts
eines nur geringfügig
elastischen Dichtelements im Vergleich zu der Lippendichtung.
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4 zeigt
dieselbe Detailansicht wie 2, jedoch
ist ein Strömungsweg
eines Fluids aus dem Ventilinnenraum in einen Ventilaußenraum über die Lippendichtung
hinweg eingezeichnet.
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5 zeigt
eine herkömmliches
Ventil mit Lippendichtung.
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6 zeigt
eine Detailansicht des herkömmlichen
Ventils aus 5.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 ein
elektromagnetisches 2/2-Wegeventil (Ventil mit zwei Anschlüssen und
zwei Schaltstellungen) der stromlos geschlossenen Art, das als ein
Ventil der sogenannten Einsetzart ausgebildet ist, als ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine derartige Ausführung enes
Ventils beschränkt.
Die Erfindung kann auch auf andere Arten von Ventilen angewandt werden,
wie beispielsweise ein Rückschlagventil, das
durch einen Differenzdruck zwischen einem Einlaß und Auslaß gesteuert wird und bei Erreichen
eines vorgegebenen Differenzdrucks in einer Strömungsrichtung öffnet, während eine
Strömung
des Fluids in der entgegengesetzten Strömungsrichtung nicht zugelassen
wird. Dementsprechend ist die vorliegende Erfindung auch auf einen
sogenannten Differenzdruckregler anwendbar, der genauso wie eine Rückschlagventil
aufgebaut ist und einen Differenzdruck zwischen zwei Druckabschnitten
oder Druckkammern regeln bzw. steuern kann. Derartige Differenzdruckregler
werden beispielsweise in Kraftstoffzufuhrsystemen von Kraftfahrzeugen
zum Regeln eines Kraftstoffeinspritzdrucks relativ zu einem Umgebungsdruck
eingesetzt. Darüberhinaus
kann das erfindungsgemäße Ventil
auch für
einen Druckregler eingesetzt werden, der beispielsweise einen Druck
in einem Behälter
regeln bzw. steuern kann.
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Demgemäß ist unter
dem Begriff "Ventil" ein Bauteil mit
einem durch einen Ventilkörper
steuer- bzw. regelbaren Durchlaß für ein Fluid
zu verstehen, wie beispielsweise ein Differenzdruckregler, ein Druckregler,
ein Rückschlagventil,
ein Magnetventil, ein handbetätigtes
Ventil, ein pneumatisch oder hydraulisch betätigtes Ventil oder dergleichen.
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Das
in den 1 bis 4 gezeigte elektromagnetisch
betätigte
Magnetventil hat unter anderem ein erfindungsgemäßes Ventil mit Lippendichtung.
Je nach Stellung eines in einer axialen Richtung beweglichen Ventilkörpers 103 dichtet
ein Außenumfangsabschnitt 104A eines
Dichtelements 104 bzw. einer Lippendichtung durch Anliegen
an einem Ventilsitz 122 einen Durchlaß des Ventils ab oder gibt
diesen frei, wenn der Ventilkörper 103 in 1 gesehen nach
oben bewegt wird.
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Die
Strömung
des Fluids durch den freigegebenen Durchlaß hindurch ist insbesondere
in der Detailansicht in 4 gezeigt. In dieser 4 ist
der Außenumfangsabschnitt 104A des
Dichtelements 104 von dem Ventilsitz 122 abgehoben,
um einen entsprechenden Durchlaß freizugeben.
Dabei ist zu beachten, daß das
Fluid aus dem Ventilinnenraum Vi durch einen (nicht gezeigten) Spalt
zwischen (später beschriebenen)
Elementen 109 und 121 hindurchtreten kann, wie
durch einen Pfeil S1 gezeigt ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann das Fluid aus dem Ventilinnenraum Vi durch einen (nicht gezeigten)
Spalt zwischen (später
beschriebenen) Elementen 109 und 125 sowie durch
einen (nicht gezeigten) Spalt zwischen einem (später beschriebenen) Element 109 und
dem Dichtelement 104 hindurchtreten, wie durch einen Pfeil
S2 gezeigt ist.
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Wenn
der Ventilkörper 103 in 1 abwärts bewegt
wird, wird der Außenumfangsabschnitt 104A des
Dichtelements 104 an dem Ventilsitz 122 in Anlage
gebracht, um dort eine Abdichtung zwischen dem Ventilinnenraum Vi
und dem Ventilaußenraum
Va vorzusehen. Das Dichtelement 104 ist als eine sogenannte
Lippendichtung ausgebildet, die im wesentlichen aus einem dünnen Blatt
mit einer Stärke
von 0,3 bis 2 mm, am besten im Bereich zwischen 0,5 und 1 mm und
aus einem geeigneten Material wie beispielsweise Gummi oder Silikon
oder dergleichen ausgebildet ist. Eine Lippendichtung aus Gummi
hat vorzugsweise eine Shore-A-Härte
von 40 bis 70, am besten im Bereich von 50 bis 60 Shore A.
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Ein
derartig dünnes
Blatt aus Gummi, Silikon oder dergleichen hat eine entsprechende
Flexibilität, um über einen
größeren Bereich
einer (in 1 unteren Position) des Ventilkörpers 103,
d. h. in einer Schließposition
bzw. einem Schließbereich
des Ventilkörpers 103 geschlossen
zu bleiben. Diese Eigenschaft der Lippendichtung soll insbesondere
unter Bezugnahme auf 3 näher erläutert werden. In 3 ist
auf der horizontalen Achse ein Ventilhub H eines Ventilkörpers 103 aufgetragen
und auf der vertikalen Achse ist ein freigelegter Durchlaßquerschnitt A
aufgetragen. Wie durch die gestrichelte Linie in 3 gezeigt
ist, nimmt bei einem herkömmlichen
im wesentlichen starren Dichtelement eines Ventilkörpers ein
freigelegter Durchlaßquerschnitt
des Ventils in Abhängigkeit
von dem Ventilhub im wesentlichen linear bzw. proportional zu.
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Im
Gegensatz hierzu hat die Lippendichtung 104 die durch die
durchgezogene Linie in 3 gezeigte Charakteristik. Beim
Anheben des Ventilkörpers 103 bleibt
die Lippendichtung 104 aufgrund des höheren Drucks in dem Ventilinnenraum
Vi gegenüber
dem Ventilaußenraum
Va und aufgrund der Flexibilität
des Außenumfangsabschnitts 104A der
Lippendichtung 104 zunächst über einen
verhältnismäßig großen Hubbereich
des Ventilkörpers 103 geschlossen.
Beim Erreichen eines vorgegebenen Hubs des Ventilkörpers 103 öffnet die
Lippendichtung 104 aufgrund des Abhebens des Außenumfangsabschnitts 104A von
dem Ventilsitz 122 und federt aufgrund seiner Elastizität im wesentlichen
in seiner Ursprungsform zurück
bzw. kehrt aufgrund seiner Formgedächtniseigenschaften zu der
Ursprungsform zurück,
um einen plötzlichen
steilen Anstieg des freigelegten Durchlaßquerschnitts über einen
verhältnismäßig kleinen
Hub zu erzeugen und um später
nach erfolgter Wiederherstellung der Ursprungsform der Lippendichtung 104 einen ähnlichen
linearen Anstieg des freigelegten Durchlaßquerschnitts wie eine weniger
oder kaum elastische herkömmliche
Dichtung zu haben.
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Diese
Charakteristik einer Lippendichtung 104 kann für verschiedene
Anwendungsfälle
verwendet werden. Beispielsweise kann hierdurch eine entsprechende
Totzeitregelung eines Differenzdruckreglers oder eines Druckreglers
bzw. eine entsprechende Hysterese eines Regelkreises erzeugt werden.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
wird diese Charakteristik jedoch für ein Doppelsitzventil verwendet,
um Fertigungstoleranzen auszugleichen.
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Bei
einem derartigen Doppelsitzventil, wie es in den 1, 2 und 4 gezeigt
ist, befindet sich ein weiteres Dichtelement 124 an demselben Ventilkörper 103,
an dem auch die Lippendichtung 104 angebracht ist. Wenn
beide Dichtelemente 104 und 124 bei dem gezeigten
Doppelsitzventil im wesentlichen starre Dichtelemente wären, würde aufgrund
von Fertigungstoleranzen nur ein Dichtelement vollständig schließen und
das andere Dichtelement geöffnet
bleiben. Genauer erläutert,
wenn aufgrund von Fertigungstoleranzen ein Abstand zwischen der Dichtanlagefläche der
beiden Dichtelemente 104, 124 größer als
ein Abstand der Dichtanlagefläche
der beiden Ventilsitze 122, 51 wäre, würde der
Ventilkörper 103 bei
seiner Abwärtsbewegung
durch Anlegen des Dichtelements 124 an dem Ventilsitz 51 in
seiner Bewegung angehalten werden. Aufgrund des größeren Abstands
der Dichtanlageflächen
der Dichtelemente 104, 124 gegenüber dem
Abstand der entsprechenden Ventilsitze 51, 122 und
einer starren Ausbildung der Dichtelemente 104, 124,
würde das obere
Dichtelement 104 leicht geöffnet bleiben, um einen Durchlass
freizulassen.
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Im
umgekehrten Fall, wenn der Abstand der Ventilsitze 51, 122 etwas
größer wäre als der
Abstand der Anlageflächen
der Dichtelemente 104, 124, würde in der Abwärtsbewegung
des Ventilkörpers 103 das
Dichtelement 104 an dem Ventilsitz 122 in Anlage
kommen, um die Abwärtsbewegung
des Ventilkörpers 103 anzuhalten.
Aufgrund des größeren Abstands
der Ventilsitze 51, 122 gegenüber dem etwas kleineren Abstand
der Anlageflächen
der Dichtelemente 104, 124, würde in diesem Fall das Dichtelement 124 leicht
geöffnet
bleiben, um einen Durchlass freizulassen. Aufgrund von Fertigungstoleranzen
ist es praktisch unmöglich,
den Abstand der Ventilsitze 51, 122 dem Abstand
der Dichtflächen
der Dichtelemente 104, 124 exakt gleich zu machen.
Somit würde
bei einer im wesentlichen starren Dichtung der Dichtelemente 104, 124 immer
einer der beiden Ventildurchlässe
geöffnet
bleiben. Ein derartiger Fall ist bei einem solchen Doppelsitzventil
unerwünscht.
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Mit
der elastisch verformbaren Lippendichtung 104 kann dieses
Problem auf einfache Weise gelöst
werden. Dabei ist der Abstand der Anlageflächen des Dichtelements 104 von
der Anlagefläche des
Dichtelements 124 etwas geringer eingestellt als der Abstand
der Anlageflächen
der Ventilsitze 51, 122. Somit wird bei einem
Schließvorgang
des Ventilkörpers 103 die
Lippendichtung 104 an dem Ventilsitz 122 zur Anlage
gebracht, wenn das Dichtelement 124 noch nicht vollständig geschlossen
ist. Aufgrund der Verformbarkeit der Lippendichtung 104 kann
jedoch der Ventilkörper 103 weiter
abwärts
bewegt werden bis das Dichtelement 124 an dem Ventilsitz 51 in
dichtende Anlage gebracht wird.
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An
dem Ventilkörper 103 ist
des weiteren ein Schutzkragen 109 angebracht, der an dem
Ventilkörper 103 fixiert
ist und sich mit der Bewegung des Ventilkörpers 103 mitbewegt
und die Lippendichtung 104 schützt. Wenn das Ventil geöffnet wird,
strömt
bzw. fließt
ein Fluid aus dem Ventilinnenraum Vi, wie vorher beschrieben ist,
durch Spalte zwischen einem Sicherungsring 125 und dem
Schutzkragen 109, (die Spalte sind in den Figuren nicht
gezeigt) und Spalte zwischen dem Schutzkragen 109 und der
Lippendichtung 104. Aufgrund dieser ausgebildeten Strömung des
Fluids herrscht an einem Innendurchmesser der Lippendichtung 104 ein
etwas größerer Druck als
auf einen Außendurchmesser
der Lippendichtung 104 wirkt. Aufgrund dieser Druckdifferenz
wird die Lippendichtung 104 radial aufgeweitet, um mit
einem Außenumfangsabschnitt 104A radial
nach außen
gedrückt
zu werden. Der Schutzkragen 109 hat einen als Kolbenhemd 109A ausgebildeten
Abschnitt, an dem in diesem Fall der Außenumfangsabschnitt 104A des
Dichtelements 104 in Anlage kommt.
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Da
der Schutzkragen 109 zusammen mit seinem Kolbenhemd 109A genauso
wie das Dichtelement 104 zusammen mit dem Ventilkörper 103 bewegt
wird, gibt es durch Anliegen des Außenumfangsabschnitts 104A der
Lippendichtung 104 an dem Kolbenhemd 109A des
Schutzkragens 109 keine Reibung, wenn der Ventilkörper 103 bewegt
wird. Demgemäß wird eine
Beschädigung
bzw. ein Verschleiß der
Lippendichtung 104 verhindert. Darüber hinaus wird kein Abrieb
erzeugt, um keine Verunreinigung des Ventilinnenraums zu verursachen.
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Vorzugsweise
ist das Kolbenhemd 109A in einen Zylinder 121 des
Ventils eingesetzt, um eine reibungsarme Verschiebung des Ventilkörpers 103 innerhalb
des Ventils zu gewährleisten.
Zwischen dem Kolbenhemd 109A und dem Zylinder 121 wird eine
entsprechende Reibpaarung ausgewählt,
wie beispielsweise ein Teflonbauteil gegenüber einem Kunststoffbauteil
aus beispielsweise Polyamid PA oder Polyvenylensulfid PPS oder ein
teflonbeschichtetes Bauteil oder dergleichen. Es kann jedoch auch jeder
andere reibungsarme Kunststoff zum Gleiten gegenüber einem anderen Kunststoffbauteil
verwendet werden. Somit wird ein Ventil geschaffen, das eine Reibung
einer Lippendichtung 104 an einer Außenwand aufgrund des Aufblähens der
Lippendichtung 104 in der radialen Richtung verhindert.
Demgemäß kann das
Ventil sehr schnell schalten, weil keine unerwünschten erhöhten Reibungswiderstände erzeugt
werden.
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Des
weiteren ist in dem Lippenventil ein Anschlag 109C zum
Ineingrifftreten mit einem Anschlagelement 123 vorgesehen.
Der Eingriff zwischen dem Anschlag 109C und dem Anschlagelement 123 begrenzt
eine maximale Verformung des Außenumfangsabschnitts 104A der
Lippendichtung 104. Wenn die Lippendichtung 104 in
dem in dem Ausführungsbeispiel
gezeigten Doppelsitzventil der Einsetzart angewandt wird, wird somit
bei ausgebautem Ventil, d. h. wenn das Ventil nicht in ein Gehäuse 50 mit
Ventilsitz 51 eingebaut ist, eine Schließbewegung
des Ventilkörpers 103 aufgrund
einer in dem Ventil angeordneten Feder 110 durch Anliegen
des Anschlags 109C an dem Anschlagelement 123 begrenzt.
Derart kann eine übermäßige unzulässige Verformung
der Lippendichtung 104 verhindert werden.
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Wenn
im Gegensatz hierzu diese Lippendichtung 104 ohne Anliegen
des Anschlags 109C an dem Anschlag 123 übermäßig verformt
werden würde,
könnte
dies ansonsten zu einem Fall führen,
daß nach
dem Einbauen des Ventils der Einsetzart in das Gehäuse 50 mit
Ventilsitz 51 die Lippendichtung 104 aufgrund
der übermäßigen Verformung
nach oben hoch stehen würde,
d. h. ein bleibender Verformungsrest in der Lippendichtung verursacht
werden würde.
Dies könnte
dazu führen,
dass die Lippendichtung 104 im eingebauten Zustand nicht
mehr ordnungsgemäß auf dem
Ventilsitz 122 aufliegen würde, um den Ventildurchlaß nur unvollständig zu
schließen.
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Dieser
Fall wird durch Vorsehen des Anschlags 109C an dem Anschlagelement 123 verhindert.
Wenn demgemäß der Anschlag 109C an
dem Anschlagelement 123 anliegt (bei ausgebautem Zustand
des Doppelsitzventils der Einsetzart des gezeigten Ausführungsbeispiels),
wird der Außenumfangsabschnitt 104A der
Lippendichtung 104 um maximal einen Millimeter nach oben
verformt, vorzugsweise in einem Bereich von lediglich 0,3 bis 0,5
mm. Derart kann nach Einbauen des Ventils der Einsetzart und entsprechendes
Anheben des Ventilkörpers 103 durch
Ineingrifftreten des Dichtelements 124 an dem in dem Gehäuse 50 vorgesehenen
Ventilsitz 51 die Lippendichtung 104 elastisch
zurückgestellt
werden, um in dem geschlossenen Zustand des Ventils an dem Ventilsitz 122 anzuliegen.
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Vorzugsweise
ist der Anschlag 109C als ein Endabschnitt des Kolbenhemds 109A des
Schutzkragens 109 ausgebildet. Der Anschlag 109C kann jedoch
auch separat von dem Schutzkragen 109 ausgebildet sein.
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Der
Schutzkragen 109 weist des weiteren einen Kolbenboden 109B auf,
um das Kolbenhemd 109A, das gleitfähig in den Zylinder 121 eingesetzt ist,
an dem Ventilkörper 103 zu
fixieren. Die Fixierung erfolgt vorzugsweise zusammen mit der Lippendichtung 104 über einen
Sicherungsring 125, der in eine Nut des Ventilkörpers 103 eingesetzt
wird. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf eine derartige
Fixierung der Lippendichtung 104 und des Schutzkragens 109 beschränkt. Es
kann vielmehr jede andere bekannte Fixiermethode angewandt werden,
wie beispielsweise Ankleben, Anschrauben, Stecken, Einschnappen
oder dergleichen.
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Obwohl
es in den Figuren nicht gezeigt ist, kann der Kolbenboden 109B des
weiteren Durchlaßöffnungen
aufweisen, um durch entsprechende Dimensionierung der Durchlaßöffnungen
zusätzlich oder
alternativ zu dem Spalt zwischen dem Sicherungsring 125 und
dem Kolbenboden 109B des Schutzkragens 109 einen
Fluiddurchtritt zu schaffen. Durch Ausbilden dieser Durchlaßöffnungen
in dem Kolbenboden 109B bzw. Dimensionieren oder Nichtausbilden
der Durchlaßöffnungen
kann ein Strömungswiderstand
zwischen dem Ventilinnenraum Vi und dem Ventilaußenraum Va an die entsprechenden Einsatzbedingungen
angepaßt
werden.
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Des
weiteren kann eine untere Fläche
des Kolbenbodens 109B des Schutzkragens radiale Nuten aufweisen,
um einen Durchlaßquerschnitt
des Spalts zwischen der Lippendichtung 104 und dem Kolbenboden 109B des
Schutzkragens 109 vorzusehen bzw. zu vergrößern. Dies
hat darüber
hinaus den Vorteil, dass ein Druckgefälle, d. h. eine Druckdifferenz
an der Lippendichtung 104 verringert wird, um ein Aufblähen der
Lippendichtung 104 zu vermindern. In anderen Worten wird
eine elastische Verformung der Lippendichtung 104 in einer
radialen Richtung zu dem Kolbenhemd 109A hin durch Vermindern
der Druckdifferenz zwischen einem Innenumfang der Lippendichtung 104 und
einem Außenumfang
der Lippendichtung 104 vermindert.
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Das
in 1 gezeigte Ventil hat vorzugsweise des weiteren
ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse 101 mit einer
zylindrischen Spule 107, die über einen elektrischen Anschluß 108 mit
Strom versorgt wird. Innerhalb der zylindrischen Spule 107 ist ein
Magnetanker 102 angeordnet, der ansprechend auf eine Stromzufuhr
zu der elektrischen Spule 107, in 1 gesehen,
nach oben gezogen wird, um den an seinem unteren Ende befestigten
Ventilkörper 103 mit
nach oben zu ziehen.
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Der
Magnetanker
102 ist innerhalb des Gehäuses
101 vorzugsweise
mittels einer teflonbeschichteten Lagerschale vorzugsweise aus magnetischem
Material, beispielsweise Eisen, geführt. Vorzugsweise wird ein
Spulenkörper
eingesetzt, wie dieser in der Patentanmeldung
DE 10 2005 000 985 A1 beschrieben
ist. Weiter bevorzugt ist ein (nicht gezeigter) Abstandshalter für den Magnetanker
102 vorgesehen,
wie in der Patentschrift
DE 10 2004 044 439 B4 beschrieben ist, deren
Abstandshalter unter Bezugnahme eingeschlossen ist. Durch diesen
Abstandhalter wird ein Luftspalt zwischen dem Magnetanker
102 und
einer oberen Anschlagfläche
des Magnetankers
102 gewährleistet, um den Magnetkreis
an dieser Stelle zu unterbrechen, wenn der Magnetanker
102 nach
oben angezogen wird. Hierdurch wird ein zu starkes Anhaften bzw.
Ankleben des Magnetankers
102 in seiner oberen angezogenen
Stellung verhindert, so daß ein
sicheres Schließen
des Ventils bei der Unterbrechung der Stromzufuhr zu der Spule
107 gewährleistet
ist.
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Ein
Schließen
des Ventils wird durch eine Feder 110 erzielt, wenn eine
Stromzufuhr zu der Spule 107 unterbrochen wird.
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Der
Ventilkörper 103 ist
vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Hierzu eignet sich insbesondere Polyamid
6.6 mit einem Glasfaseranteil von 10 bis 50%, vorzugsweise 30%,
um eine ausreichende Festigkeit des Ventilkörpers 103 zu erzielen.
Der Ventilkörper 103 kann
jedoch auch aus einem anderen geeigneten Kunststoff gefertigt sein.
An einer Stirnseite des Ventilkörpers 103 ist
ein Dichtungelement 124 angeordnet, das aus einem Elastomer
hergestellt und an den Ventilkörper 103 angegossen
sein kann. Dieses Dichtelement 124 tritt in Eingriff mit
einem Dichtsitz 51, der beispielsweise in einem Turboladergehäuse 50 angeordnet
ist. Das gesamte Ventil wird über
einen Flansch 106 in das (Turbolader)-gehäuse 50 eingesetzt
und vorzugsweise mit Schrauben daran gesichert. Zur Abdichtung ist
eine Dichtung, vorzugsweise ein O-Ring 105, an einer Stirnseite
des Flansches 106 angeordnet.
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Alternativ
kann jedoch ein (nicht gezeigtes) Gummiformteil eingesetzt werden,
wie es in der Patentschrift
DE 10 2004 044 439 B4 beschrieben ist. Dieses
Gummiformteil bietet den Vorteil, dass es gleichzeitig den Flansch
106 gegenüber dem
Turboladergehäuse
50 und
das Ventilgehäuse
101 gegenüber einem
Gehäuseelement
21 abdichtet.
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Die
Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In
dem Ausführungsbeispiel ist
die Lippendichtung 104 als ein dünnes flexibles Blatt aus Gummi,
Silikon oder dergleichen ausgebildet. Diese Lippendichtung 104 ist
vorzugsweise elastisch rückstellfähig verformbar
ausgebildet. Die Lippendichtung 104 kann jedoch auch so
ausgebildet sein, daß eine
bleibende plastische Verformung des Blatts erzeugt wird, um die
Ventileigenschaften entsprechend an die Einsatzbedingungen anzupassen.
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Des
weiteren kann anstelle eines verformbaren dünnen Blatts als Lippendichtung 104 eine
im wesentlichen starre Dichtung angewandt werden, wenn diese beispielsweise
durch eine Feder an dem Ventilkörper 103 angebracht
ist. Ein derart federnd angeordnetes im wesentlichen starres Dichtelement
kann dieselbe Funktion erfüllen
wie das dünne
verformbare Blatt der Lippendichtung 104.
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Das
Kolbenhemd 109A des Schutzkragens 109 hat vorzugsweise
eine Hülsenform
ohne Durchgänge
bzw. Unterbrechungen oder Schlitze.
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Die
Erfindung ist nicht auf das hier gezeigte Ausführungsbeispiel eines Doppelsitzventils
der sogenannten Einsetzart beschränkt. Die Lippendichtung 104 mit
Schutzkragen 109 kann genauso in jeder anderen Art von
Ventil wie beispielsweise einem Rückschlagventil, einem Differenzdruckregler,
einem Druckregler, einem Mehrwegeventil, einem handgetätigten Ventil
oder dergleichen angewandt werden.
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- 1
- Ventilgehäuse
- 2
- Magnetanker
- 2A
- Verdickung
- 2B
- Durchlaßkanal
- 2C
- axiale
Endseite
- 2D
- Abschnitt
mit geringem Durchmesser
- 3
- Ventilkörper
- 3A
- Dichtung
- 3B
- Rastnase
- 3C
- Nut
- 3C1
- Nutgrund
- 3C2
- Nutseitenwand
- 3C3
- Nutseitenwand
- 3D
- Stirnseite
- 3E
- Rückseite
- 4
- Dichtung
- 5
- O-Ring
- 6
- Flansch
- 7
- Magnetspule
- 8
- elektrischer
Anschluß
- 9
- Stift
- 10
- Feder
- 11
- Abstandhalter
- 12
- Lagerschale
- 21
- Gehäuseelement
- 22
- Ventilsitz
- 50
- Turboladergehäuse
- 51
- Ventilsitz
- 101
- Ventilgehäuse
- 102
- Magnetanker
- 103
- Ventilkörper
- 104
- Dichtelement
- 104A
- Außenumfangsabschnitt
- 105
- O-Ring
- 106
- Flansch
- 107
- Magnetspule
- 108
- elektrischer
Anschluß
- 109
- Schutzkragen
- 109A
- Kolbenhemd
- 109B
- Kolbenboden
- 109C
- Anschlag
- 110
- Feder
- 121
- Zylinder
- 122
- Ventilsitz
- 123
- Anschlagelement
- 124
- Dichtelement
- 125
- Sicherungsring
- Vi
- Ventilinnenraum
- Va
- Ventilaußenraum