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Die Erfindung betrifft ein Spannelement für eine Schraub- oder Schnellspannzwinge mit einem U-förmigen Befestigungsmaul zum Befestigen des Spannelementes an einer Gleitschiene der Schraub- oder Schnellspannzwinge, mit einer quer zur Erstreckungsrichtung der Gleitschiene verlagerbaren Spannbacke und mit einer Betätigungshandhabe zum Verlagern der Spannbacke.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Spannzwinge mit einem ersten, insbesondere fest mit einer Gleitschiene verbundenen Spannbackenträger, mit einem zweiten, an der Gleitschiene verschieblich gelagerten zweiten Spannbackenträger, wobei die beiden Spannbackenträger von der Gleitschiene beabstandet angeordnete, aufeinander zu gerichtete erste und zweite Hauptspannbacken ausbilden, und mit einer quer zur Spannrichtung der beiden Hauptspannbacken von einer Betätigungshandhabe verlagerbaren Hilfsspannbacke eines an der Gleitschiene mit einem U-förmigen Befestigungsmaul befestigten Spannelementes.
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Ein Spannelement bzw. eine mit einem derartigen Spannelement ausgerüstete Spannzwinge beschreibt die
DE 4229253 A1 . Die Spannvorrichtung besteht aus einer Schraubzwinge, die einen ersten fest mit einer Gleitschiene verbundenen Spannbackenträger aufweist. An der Gleitschiene ist ein zweiter Spannbackenträger gelagert. Dieser besitzt eine Gewindeöffnung, in der eine Schraubspindel steckt. Am Ende der Schraubspindel befindet sich eine Spannbacke, die einer Spannbacke des festen Spannbackenträgers gegenüberliegt. Auf der Gleitschiene sitzt ein Spannelement, welches eine Hilfsspannbacke ausbildet. Diese sitzt auf einem geschlitzten Stößel, welcher von der Gleitschiene durchgriffen ist. Auf das Ende des Stößels kann eine Druckkraft ausgeübt werden. Hierzu dient eine rückwärtig der Gleitschiene angeordnete Drehhandhabe.
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Eine ähnliche Spannzwinge mit Hilfsspannelement ist aus der
CH 678408 vorbekannt. Auch hier wird die auf die Hilfsspannbacke ausgeübte Druckkraft von einer rückwärtig der Gleitschiene angeordneten Drehhandhabe aufgebracht.
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Aus der
JP 2005007495 A ist eine L-förmige Spannzwinge bekannt, bei der auf dem längeren L-Schenkel ein Arm einer beweglichen Backe sitzt. An der Backe sitzt ein Schwenkhebel, der um eine Achse quer zu den beiden Schenkeln des L geschwenkt werden kann.
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Das aus der eingangs genannten Schrift her bekannte Spannelement muss vor der Montage bzw. vor der Demontage auseinandergenommen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Spannelement bzw. die bekannte Spannzwinge mit Spannelement gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung. Jeder Anspruch stellt eine eigenständige Lösung der Aufgabe dar und ist mit jedem Anspruch in beliebiger Form kombinierbar.
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Zunächst und im Wesentlichen ist vorgesehen, dass die Betätigungshandhabe zwischen Spannbacke und Betätigungsmaul angeordnet ist. Zufolge dieser Ausgestaltung kann das U-förmige Befestigungsmaul permanent rückwärtig offen sein. Es ist somit eine ledigliche Steckzuordnung des Spannelementes auf die Gleitschiene möglich. Die U-Öffnung des Befestigungsmauls braucht nicht verschlossen zu werden. Die Befestigungsschenkel des Befestigungsmauls können reibschlüssig an den Breitseiten der Gleitschiene anliegen. Das Befestigungselement wird somit in einem reinen Klemmsitz an der Gleitschiene gehalten. Von den beiden aufeinander zu weisenden Innenflanken der Befestigungsschenkel können Befestigungsfortsätze abragen, die an der Breitseite der Gleitschiene anliegen. Ist die Breitseite der Gleitschiene durch eine in Erstreckungsrichtung der Gleitschiene verlaufende Nut profiliert, so kann eine Federzunge des Befestigungsfortsatzes in diese Nut eingreifen. Der durch den Eingriff der Befestigungsfortsätze in die Nut gebildete Klemmsitz kann in einfacher Weise überwunden werden, da die Befestigungsschenkel des Befestigungsmauls aus einem elastisch ausweichbaren Material, beispielsweise Kunststoff, gefertigt sein können. Beim Aufstecken des Befestigungsmauls auf die Gleitschiene bzw. beim Abziehen des Befestigungsmauls von der Gleitschiene weitet sich das Befestigungsmaul geringfügig auf. Besitzt das Befestigungsmaul Federzungen, so verformen sie sich dabei elastisch. Das Spannelement kann entlang der Gleitschiene verschoben werden. Es verharrt jeweils reibschlüssig in der jeweiligen Verlagerungsposition. Indem das Spannelement nicht über die Rückseite der Gleitschiene ragt, kann die mit dem Spannelement ausgestattete Spannzwinge auf die rückwärtigen Fortsätze der Spannbackenträger gestellt werden. Die Spannzwinge kann somit mit nach oben ragendem Spannbackenträger auf eine Werkbank aufgestellt werden. Das Werkstück kann von oben in den Zwischenraum zwischen den beiden Hauptspannbacken hineingelegt werden. Es ruht dann auf der quer zur Spannrichtung der Hauptspannbacken verlagerbaren Hilfsspannbacke des Spannelementes. Die Abstandslage der Hilfsspannbacke von der Gleitschiene kann durch Betätigen der Betätigungshandhabe eingestellt werden. Durch die Betätigungshandhabe kann nicht nur die Hilfsspannbacke verlagert werden. Die Betätigungshandhabe ist auch in der Lage, auf die Hilfsspannbacke eine Spannkraft aufzubringen. Es ist somit möglich, mit den beiden Hauptspannbacken die Spannzwinge fest am Werkstück zu befestigen und mittels der Hilfsspannbacke einen quer dazu gerichteten Druck beispielsweise auf die Randkante eines Werkstückes aufzubringen. Hiermit können Kantenanleimer oder dergleichen unter Verwendung einer Vielzahl derartiger Spannzwingen an eine Werkstückkante angebracht werden. Die Betätigungshandhabe wirkt mit einer Exzenterscheibe zusammen. Bevorzugt sitzt die Betätigungshandhabe, bei der es sich um einen einarmigen Hebel handeln kann, auf der Lagerachse der Exzenterscheibe. Durch Verdrehen der Betätigungshandhabe wird die Exzenterscheibe verdreht. An der exzentrischen Umfangsfläche der Exzenterscheibe kann sich die Spannbacke mit einer Abstützfläche abstützen. Die Abstützfläche wird vorzugsweise von einem Fortsatz der Spannbacke des Spannelementes ausgebildet. Dieser Fortsatz kann zwischen zwei Halteplatten liegen. Die Halteplatten bilden eine Linearführung für den Fortsatz der Spannbacke. Die beiden Halteplatten bilden darüber hinaus auch das Drehlager für die Exzenterscheibe. Um ein selbsttätiges Lösen der Spannstellung der Exzenterscheibe zu vermeiden, kann die Exzenterumfangsfläche der Exzenterscheibe von mit der Abstützfläche zusammenwirkenden Gegenstützebenen gebildet sein. Auf diesen Gegenstützebenen, die verschiedene Radialabstände zum Zentrum der Lagerachse der Exzenterscheibe besitzen, kann sich die Abstützfläche abstützen. Die beiden U-Schenkel des Befestigungsmauls, die die Befestigungsschenkel ausbilden, können Verlängerungen der Halteplatten sein. Die Halteplatten können mit einem Verbindungssteg verbunden sein. Sowohl die Hilfsspannbacke als auch das die Halteplatten nebst Befestigungsschenkel ausbildende Spannelementgehäuse als auch Betätigungshandhabe und Exzenterscheibe können aus Kunststoff gefertigt sein. Die Befestigungsschenkel können Schlitze ausbilden, so dass jeder Befestigungsschenkel zwei oder mehrere, bevorzugt drei Gabelschenkel ausbildet. Die beiden äußeren Gabelschenkel können fest sein. Sie dienen lediglich der Lagefixierung. Zwischen den beiden äußeren Gabelschenkeln kann jeweils eine Federzunge angeordnet sein, die die Reibkraft aufbringt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine Schnellspannzwinge mit auf einer Gleitschiene aufgestecktem Spannelement;
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2 das Spannelement in einer Draufsicht;
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3 das Spannelement in einer Seitenansicht;
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4 das Spannelement in einer Unteransicht;
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5 das Spannelement in einer Rückansicht;
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6 einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI in 3;
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7 einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in 4;
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8 eine perspektivische Darstellung des Spannelementes und
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9 eine Darstellung gemäß 1, wobei die Spannzwinge als Schraubzwinge ausgebildet ist.
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Das Spannelement 2 besteht im Wesentlichen aus drei Kunststoffteilen. Ein im Wesentlichen H-förmiges Halteteil besitzt zwei parallel zueinander sich erstreckende und von einem Verbindungssteg 15 miteinander verbundene Halteplatten 10. Jenseits des Verbindungssteges 15 setzen sich die zur Aufnahme eines Lagerzapfens und eines Führungsfortsatzes 11 geschlitzten Halteplatten 10 in einem Befestigungsmaul 3 fort. Das Befestigungsmaul 3 besitzt eine im Wesentlichen U-förmige Gestalt. Jeder der beiden U-Schenkel ist doppelt geschlitzt, so dass sich außenliegende Befestigungsschenkel 14 ausbilden, zwischen denen eine Federzunge 16 liegt. Mit dem Befestigungsmaul 3 kann das Spannelement 2 auf eine Gleitschiene 4 einer Spannzwinge 1 aufgesteckt werden. Die Befestigungsschenkel 14 liegen dabei in Breitseitenanlage an den beiden voneinander weg weisenden Breitseiten der aus Stahl bestehenden Gleitschiene 4. Die beiden zwischen den Befestigungsschenkeln 14 angeordneten, sich mit vermindertem Abstand gegenüberliegenden Federzungen 16 liegen in reibschlüssiger Breitseitenanlage auf den Breitseiten der Gleitschiene 4. Die Federzungen 16 besitzen gerundete Konturlinien, damit sie beim Aufstecken des Spannelementes 2 von der Schmalseite her auf die Gleitschiene 4 auseinandergedrückt werden können. Die Schmalseite der Gleitschiene 4 liegt im montierten Zustand gegen eine Stützfläche 18 des Verbindungssteges 15 an.
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Zwischen den beiden Halteplatten 10 lagert der Lagerzapfen zwei voneinander beabstandete Exzenterscheiben 7. Die Exzenterscheiben 7 sind in Achsrichtung der Lagerachse 13 voneinander um den Abstand 17 beabstandet. Die axiale Distanz des Abstandes 17 entspricht in etwa der Materialstärke einer jeden Exzenterscheibe 7, die jeweils auf den innen liegenden Breitseiten der Halteplatte 10 aufliegen.
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Die Exzenterscheiben 7 bilden deckungsgleiche polygonartige Exzenterumfangsflächen aus. Die Umfangsflächen bilden somit Gegenstützebenen 9 aus, die unterschiedliche Abstände zum Zentrum der Lagerachse 13 besitzen. Mit der Lagerachse 13 ist eine Betätigungshandhabe 6 verbunden. Diese Betätigungshandhabe 6 ist im Ausführungsbeispiel ein einarmiger Hebel. Durch Drehen des Hebels 6 um die Lagerachse 13 werden die Exzenterscheiben 7 gedreht.
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Der Führungsfortsatz 11 ist Teil einer beweglichen Spannbacke 5. Die bewegliche Spannbacke besitzt eine im Wesentlichen trapezförmige Querschnittsgestalt. Die Basis des Trapezes bildet eine Hilfsspannfläche aus. Der Führungsfortsatz 11 ist schiebebeweglich in einen Führungsschlitz 12 einer jeden Halteplatte 10 geführt. Die Lagerachse 13 ist in eine am Ende des Führungsschlitzes 2 angeordnete Lageröffnung eingeklippst. Die Zuordnung erfolgt dabei durch den Führungsschlitz 12. Durch Drehen der Exzenterscheibe 7 kann die bewegliche Spannbacke 5 unterschiedliche Abstände zur Stützfläche 18 einnehmen.
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Die bewegliche Spannbacke 5 mit dem ihr angeformten Führungsfortsatz 11, das H-förmige, die Halteplatten 10 ausbildende Befestigungsteil und die Exzenterscheiben 7, die materialeinheitlich mit der Betätigungshandhabe 6 verbunden sind, sind jeweils aus Kunststoff gefertigt.
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Die 1 zeigt eine Schnellspannzwinge mit einem fest mit der Gleitschiene 4 verbundenen Spannbackenträger 19, der eine erste Hauptspannbacke 21 trägt. Der ersten Hauptspannbacke 21 ist eine zweite Hauptspannbacke 22 gegenüberliegend angeordnet, die von einem zweiten Spannbackenträger 20 getragen wird. Letzterer ist Teil eines Getriebegehäuses 24. In dem Getriebegehäuse 24 befindet ein Schrittschaltgetriebe, so dass das Getriebegehäuse 24 durch Betätigen einer Betätigungshandhabe 23 schrittweise auf der Gleitschiene 4 in Richtung auf den festen Spannbackenträger 19 verlagert werden kann. Um das Getriebegehäuse 24 in Gegenrichtung zu verlagern, muss mittels eines Freigabehebels 25 das Schrittschaltgetriebe in eine Freigabestellung gebracht werden. Zur vereinfachten Handhabe dient ein Handgriff 26, der sich etwa parallel zur Betätigungshandhabe 23 erstreckt.
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Wie der 1 zu entnehmen ist, ragt die bewegliche Spannbacke 5 des auf der Gleitschiene 4 aufgesteckten Befestigungselementes 2 in den Zwischenraum zwischen den beiden Hauptspannbacken 21, 22. Die Flächen der beiden Hauptspannbacken 21, 22 bilden somit einen Zwischenraum aus, in den die Hilfsspannbacke 5 des Spannelementes 2 hineinragt.
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Die 9 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel der Erfindung. Auch hier steckt das Spannelement 2 mit seinem Befestigungsmaul 3 auf einer Gleitschiene 4. Es ist ersichtlich, dass die Befestigungsschenkel 14 und die Federzunge 16 nicht über die Gleitschiene 4 hinausragen. Die beiden Spannbackenträger 19, 20 tragen Spannbacken 21, 22. Die Spannbacke 22 ist das Druckstück einer Gewindespindel 27, die in einem Gewinde des beweglichen Spannbackenträgers 20 einliegt.
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Beide Spannbackenträger 19, 20 besitzen auf der den Spannbacken 21, 22 gegenüberliegenden Seite jeweils Standfortsätze 30, 31, mit denen die Spannzwinge 1 auf eine Werkbank aufgesetzt werden kann, so dass die Spannbackenträger 19, 20 nach oben ragen.
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In dieser Position kann zwischen den beiden Spannbacken 21, 22 ein Werkstück 28 gespannt werden. Die Hilfsspannbacke 5 entwickelt eine Spannkraft quer zur Spannrichtung der beiden Hauptspannbacken 21, 22. Durch Drehen der Betätigungshandhabe 6 kann die Hilfsspannbacke 5 in Richtung auf das zwischen den beiden Hauptspannbacken 21, 22 eingespannte Werkstück 28 verlagert werden. Dies ermöglicht die Fixierung eines weiteren Werkstückes 29, insbesondere in Form eines Kantenanleimers an dem Werkstück 28. Zufolge der polygonartigen Umrisskontur der Exzenterscheiben 7 kann mit der Betätigungshandhabe 6 eine Spannkraft über die Spannbacke 5 auf das Werkstück 29, beispielsweise den Kantenanleimer aufgebracht werden, um diesen an das Werkstück 28 anzuleimen. Die Spannkraft bleibt wegen der flächigen Anlage der Gegenstützebene 9 an der Abstützfläche 8 der beweglichen Spannbacke 5 erhalten.