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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Tandem-Lageranordnung, beispielsweise zur
Lagerung der Hauptspindel einer Werkzeugmaschine, mit zumindest zwei
axial nebeneinander angeordneten Wälzlagern, mit jeweils einem
Innenring und jeweils einem Außenring,
zwischen denen Wälzkörper angeordnet sind,
wobei die beiden Innenringe in einer axialen Richtung sowie die
beiden Außenringe
in der entgegengesetzten axialen Richtung über zugeordnete Anschläge an einer
Welle bzw. an einem feststehenden Bauteil fixiert sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Dem
Fachmann auf dem Gebiet der Wälzlagertechnik
ist es allgemein bekannt, dass zur Führung und Abstützung eines
umlaufenden Maschinenteils zumindest zwei in bestimmten Abständen voneinander
angeordnete Lager erforderlich sind. Erfolgt dabei die Abstützung der
Welle mit zwei Radialla gern, tritt das Problem auf, dass die Abstände der
Lagersitze auf der Welle und im Gehäuse nur im Rahmen der Fertigungstoleranzen übereinstimmen.
Außerdem
erwärmt
sich die Welle unter Betriebsbedingungen in der Regel stärker als
das beispielsweise flüssigkeitsgekühlte Gehäuse, so
dass auch die temperaturbedingten Längendifferenzen der Welle in
den Lagerstellen sowie unterschiedliche wärmebedingte Durchmesseränderungen
der Lagerringe ausgeglichen werden müssen. Eine seit langem übliche Möglichkeit
zum Ausgleich dieser Fertigungstoleranzen und Längendifferenzen ist es daher,
die Welle nur in einem Festlager in axialer Richtung zu führen, während an
der anderen Lagerstelle durch ein Loslager die unterschiedlichen
Abstände
entweder an der Sitzstelle des Innenrings, an der Sitzstelle des
Außenrings
oder im Lager selbst durch Verschieben der Lagerringe zueinander
ausgeglichen werden. Während
sich als Festlager einer solchen Wellenlagerung je nach geforderter
Genauigkeit der axialen Führung der
Welle vor allem Rillenkugellager, Pendel- oder Kegelrollenlager
oder auch zweireihige oder zwei einreihige Schrägkugellager als besonders geeignet erwiesen
haben, sind Loslager am einfachsten durch Zylinderrollenlager oder
Nadellager realisierbar, da bei diesen Lagertypen eine Verschiebung
des Rollkörperkranzes
auf der Laufbahn des jeweils bordlosen Lagerringes bzw. der Welle
möglich
ist.
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Eine
andere Möglichkeit
zur Realisierung eines Loslagers bei der Lagerung einer Werkzeugmaschinen-Hauptspindel
stellt das in der
EP
926 368 A2 offenbarte Kugellager dar, bei dem ein Laufring
mit einer rillenförmigen
Kugellaufbahn und ein zweiter Laufring mit einer im Längsschnitt
ebenen Kugellaufbahn ausgebildet ist, und die zwischen den Laufringen
angeordneten Lagerkugeln aus Keramik bestehen. Durch die Ausbildung
des Lagers mit einer definierten Radialluft soll dabei erreicht
werden, dass das Lager sowohl einen ausreichenden Sitz auf der Welle und
im Gehäuse
als auch ein günstiges
Betriebsspiel aufweist, während
die Loslagerfunktion durch Axialverschiebung der Lagerringe im Bereich
der ebenen Lauffläche
gewährleistet
ist.
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Beim
Einsatz von Zylinderrollen- oder Nadellagern als Loslager einer
Hauptspindel einer Werkzeugmaschinen hat es sich jedoch als nachteilig
erwiesen, dass diese Lager zumeist eine hohe radiale Steifigkeit
aufweisen, die sich bei Temperaturunterschieden zwischen Innenring
und Außenring
oder zwischen Welle und Außenring
durch unterschiedliche Wärmeausdehnung
in einer zunehmenden Radialverspannung im Lager bemerkbar macht.
Die durch diese temperaturbedingte Radialverspannung immer weiter
zunehmende Reibung zwischen den Lagerringen und den Rollkörpern kann
dabei so stark werden, dass durch die entstehende Reibungswärme die
zulässige
Betriebstemperatur des Lagers überschritten wird
und der erforderliche Schmierfilm zwischen den Rollen und den Lagerringen
bis hin zum teilweisen Verbrennen des Schmierstoffs sowie dem vorzeitigen Ausfall
des Lagers örtlich
abreißt.
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Auch
die Möglichkeit,
derartige Lager um das Maß der
höchstmöglichen
Radialverspannung kleiner auszubilden stellt keine Lösung des
genannten Problems dar, wenn aus Genauigkeitsgründen die Forderung besteht,
dass das Loslager der Hauptspindellagerung ohne Radialspiel oder
sogar mit leichter Vorspannung montierbar sein muss. Das in der
EP 926 368 A2 offenbarte
Kugellager wirkt zwar einer solchen temperaturbedingten Radialverspannung
im Lager durch dessen definierte Radialluft entgegen, es hat demgegenüber jedoch
den Nachteil, dass es nur eine niedrige statische Belastbarkeit
aufweist und damit in so genannten Crashfällen, bei denen das Lager schlagartig
einer extrem hohen Punktbelastung ausgesetzt ist, zu Materialschäden sowie letztendlich
zum Totalausfall neigt.
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Aus
der
DE 197 44 280
A1 ist darüber
hinaus ein Axial-Radial-Kugellager bekannt, das zur Abstützung oszillierender
Bewegungen an Webmaschinen geeignet ist sowie im Wesentlichen aus
einem inneren Lagerring mit einer rillenförmigen Kugellaufbahn und aus
zwei äußeren Lagerringen
mit schräg
angeordneten ebenen Kugellaufbahnen sowie aus zwischen diesen drei
Kugellaufbahnen angeordneten und mit diesen jeweils in Punktkontakt
stehen den Lagerkugeln besteht. Auf die beiden äußeren Lagerringe ist darüber hinaus
unter Vorspannung über
zwei nachgiebige Dichtungen eine äußere Lagerhülse aufgeformt, so dass ein
sowohl axial als auch radial spielfreies Dreipunktlager gebildet
ist. Die Dichtungen wirken dabei gleichzeitig als Ausgleichselemente,
durch deren leichte Vorspannung die Last über alle Lagerkugeln gleichmäßig vom
inneren Lagerring auf die beiden äußeren Lagerringe übertragen
und die Gefahr von Brinellierung (Mantelhärtung durch Druckkontakt) oder
Tribokorrosion (Reibungskorrosion) vermindert werden soll.
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Mit
einem solchen Dreipunktlager ist es durch die mit den äußeren Lagerringen
in Wirkverbindung stehenden elastischen Dichtungen in begrenztem
Masse zwar möglich,
auch temperaturbedingte Radialverspannungen zwischen dem inneren
Lagerring und den äußeren Lagerringen
auszugleichen, dennoch ist ein solches Lager für die Lagerung der Hauptspindel
einer Werkzeugmaschine nicht geeignet, da dessen axiale Elastizität nicht
ausreicht, die bei einer solchen Lagerung auftretenden drehzahl- und
temperaturbedingten Veränderungen
der Lagerluft sowie der Vorspannung im Lager ohne Beschädigungen
auszugleichen. Auch ein Ausgleich temperaturbedingter Längendifferenzen
der Hauptspindel in den Lagerstellen ist mit einem solchen Dreipunktlager
nicht möglich,
da hierzu erst aufwendige Maßnahmen
zur Ausbildung des Lagers als Loslager notwendig wären.
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Außerdem ist
aus der
DE 10
2004 048 720 A1 ein Kugellager bekannt, welches insbesondere zur
Lagerung der Hauptspindel einer Werkzeugmaschine dient. Eine Ausführungsform
dieses einreihigen Kugellagers ist in der beigefügten
5 dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Das bekannte Kugellager
1 besteht
im Wesentlichen aus einem inneren Lagerring
2 mit einer
rillenförmigen
Kugellaufbahn
3 sowie einem ersten und einem zweiten äußeren Lagerring
4,
5 mit
jeweils einer abgeschrägten
Kugellaufbahn
6 bzw.
7, wobei zwischen den drei Kugellaufbahnen
3,
6,
7 eine
Anzahl mit diesen jeweils in Punktkontakt befindlichen Lagerkugeln
8 angeordnet
sind.
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Außerdem ist
vorgesehen, dass dieses Kugellager 1 durch eine die äußeren Lagerringe 4, 5 umschließende und
gegenüber
dem ersten äußeren Lagerring 4 starre
Schiebehülse 9 sowie
durch die gegen eine Rückstellfederkraft
axial verschiebliche Anordnung des zweiten äußeren Lagerrings 5 radial innerhalb
dieser Schiebehülse 9 sowohl
als temperaturbedingte Längendifferenzen
einer Hauptspindel einer Werkzeugmaschine gegenüber deren Festlagersitz ausgleichendes
Loslager als auch als temperaturbedingte Radialverspannungen zwischen
dem inneren Lagerring 2 und den äußeren Lagerringen 4, 5 ausgleichendes,
in sich vorgespanntes Dreipunktlager ausgebildet ist.
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Eine
Möglichkeit,
eine starre Anordnung des ersten äußeren Lagerrings 4 des
Kugellagers 1 gegenüber
der Schiebehülse 9 zu
erreichen, ist dadurch gegeben, dass der erste äußere Lagerring 4 des
Kugellagers 1 stufenförmig
an eine Randpartie der Innenmantelfläche 13 der Schiebehülse 9 angeformt und
demnach mit der Schiebehülse 9 als
ein einteiliges Integralbauteil ausgebildet ist.
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Des
Weiteren ist bei diesem bekannten Kugellager 1 vorgesehen,
dass die Außenmantelfläche 14 der
Schiebehülse 9 als
Gleitfläche
zum Loslagersitz 15 des Kugellagers 1 in einem
Gehäuse 16 und die
Innenmantelfläche 13 der
Schiebehülse 9 als Gleitfläche für den axial
verschieblichen zweiten äußeren Lagerring 5 ausgebildet
ist. Zu diesem Zweck weist die Schiebehülse 9 des Kugellagers 1 eine
zumindest auf das Doppelte erhöhte
Breite gegenüber dem
inneren Lagerring 2 auf, während der erste äußere Lagerring 4 des
Kugellagers 1 mit einer maximal der Hälfte der Breite des inneren
Lagerrings 2 entsprechenden Breite ausgebildet ist. Darüber hinaus ist
die Schiebehülse 9 sowohl
an ihrer Außenmantelfläche 14 als
auch an ihrer Innenmantelfläche 13 mit einer
reibungsmindernden Beschichtung 17, 18 ausgestattet,
so dass eine dauerhafte leichtgängige
Axialverschiebung des Kugellagers im Gehäuse sowie des zweiten äußeren Lagerrings
innerhalb des Kugellagers gewährleistet
ist.
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Der
zweite äußere Lagerring 5 des
Kugellagers 1 ist unter der Vorspannung einer Rückstellkraft einer
Rückstellfeder 27 mit
seiner laufbahnseitigen Stirnfläche 19 an
der laufbahnseitigen Stirnfläche 20 des
ersten äußeren Lagerrings 4 und
an der Innenmantelfläche 13 der
Schiebehülse 9 anliegend
angeordnet, wobei die auf den zweiten äußeren Lagerring 5 wirkende
Rückstellfederkraft
durch einen diesem Lagerring 5 axial gegenüber innerhalb
der Schiebehülse 9 angeordneten
Federdruckring 21 erzeugt wird. Dieser Federdruckring 21 liegt
mit seiner Umfangsfläche 22 an
der Innenmantelfläche 13 der Schiebehülse 9 an
und stützt
sich mit seiner äußeren Seitenfläche 23 gegen
einen in eine umlaufende Nut in der Innenmantelfläche 13 der
Schiebehülse 9 eingesetzten
Sprengring 24 ab. In seiner dem zweiten äußeren Lagerring 5 zugewandten
Seitenfläche 25 weist
der Federdruckring 21 darüber hinaus mehrere gleichmäßig zueinander
beabstandete axiale Grundbohrungen 26 auf, in denen jeweils
die einen Enden mehrerer Druckschraubenfedern 27 aufgenommen sind.
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Die
Kraftübertragung
des Federdruckrings 21 auf den zweiten äußeren Lagerring 5 des
Kugellager 1 erfolgt derart, dass dieser zweite äußeren Lagerring 5 als
Integralbauteil mit einem rückseitig
angeformten und den gleichen Außendurchmesser
aufweisenden weiteren Druckring 28 ausgebildet ist, dessen
Profilquerschnitt zumindest annähernd
dem Profilquerschnitt des Federdruckrings 21 entspricht. Dieser
Druckring 28 weist in seiner dem Federdruckring 21 zugewandten
Seitenfläche 29 eine
gleiche Anzahl axialer Grundbohrungen 30 wie der Federdruckring 21 auf,
in denen jeweils die anderen Enden der Druckschraubenfedern 27 des
Federdruckrings 21 aufgenommen sind. Um ein Verkanten des
zweiten äußeren Lagerrings 5 bei
dessen durch Radialverspannungen im Kugellager 1 bedingten
Axialverschiebung in der Schiebehülse 9 zu vermeiden,
weist dieser zweite äußere Lagerring 5 darüber hinaus
zusammen mit dem rückseitig
angeformten Druckring 28 an seinem Außendurchmesser mindestens eine Breite
auf, die der vollen Breite des inneren Lagerrings 2 des
Kugellagers 1 entspricht.
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Zudem
ist es bekannt, zur Lagerung von Werkzeugmaschinenspindeln so genannte
Tandem-Lageranordnungen zu nutzen. Auch diese sind während ihres
bestimmungsgemäßen Betriebes
unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt, durch die diese ihre Geometrie
sowie ihre Eigenschaften, wie etwa Belastungsvermögen und
Steifigkeit, verändern.
Die hierfür
genutzten einzelnen Lager sind solche, bei denen der Druckwinkel
größer Null
ist, beispielsweise Schrägkugellager
oder Kegelrollenlager. Aus Stabilitätsgründen benötigen Lager mit einem Druckwinkel
größer Null
mindestens ein Gegenlager, das gegenüber der anderen Lagerstelle
in O-Anordnung oder X-Anordnung
starr oder elastisch angestellt ist.
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Die
eingangs erwähnten
unterschiedlichen Temperaturen im Bereich einer elektromotorisch
angetriebenen Hauptspindel einer Werkzeugmaschine führen dazu,
dass, bedingt durch den axialen Wärmefluss in einer solchen Hauptspindel
weg von dem Elektromotor und hin zu dem Spannfutter, die einzelnen
Lager einer Tandem-Lageranordnung temperaturbedingt unterschiedlichen
Wärmeausdehnungen unterliegen.
Die Temperaturdifferenz zwischen dem Innenring und dem gehäusefesten
Außenring
des motornäheren
Lagers ist dabei größer als
bei dem vom Elektromotor weiter entfernten Lager. Diese unterschiedlichen
Temperaturdifferenzen führen
zu unterschiedlichen radialen Ausdehnungen der jeweiligen Lagerkomponenten
der Tandem-Lageranordnung.
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Ein
zweiter Effekt ist die durch die verschiedenen Temperaturen an der
Lagerung bedingte, unterschiedliche thermische axiale Dehnung von
Welle und Gehäuse.
Die wärmere
Welle dehnt sich dabei axial stärker
aus als das gekühlte
Gehäuse.
Dadurch wandern die Innenringe eines Tandem-Lagerpaares axial weiter auseinander
als die Außenringe.
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Besonders
bei Spindeln mit hohen Drehzahlen können die Lager im Tandemsatz
bekanntermaßen
durch axial wirkende Federn gegenüber einer Gegenlagerstelle
elastisch vorgespannt werden. Diese Federvorspannung kann aber nur
die thermisch bedingten Veränderungen
zwischen diesem Tandemsatz und der Gegenlagerstelle ausgleichen.
Die Veränderungen
axial und radial innerhalb der Lager einer Tandem-Lageranordnung
können
solche Federn jedoch nicht beeinflussen. Dies führt letztlich zu unterschiedlichen
Belastungen der Lager eines Tandemsatzes. Im schlimmsten Fall sogar
zu einer Überlastung
des betroffenen Lagers und/oder zu einem Vorspannungsverlust des
axial äußeren Lagers
mit entsprechenden Schlupfschäden.
Beide Ursachen führen
unter anderem zu einer deutlichen Verminderung der Gebrauchsdauer
der Lager.
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Vor
diesem Hintergrund sind aus der
DE 1 289 384 B und der
DE 25 03 858 C3 einreihige
Kegelrollenlager zum spannfutterfernen Lagern einer Spindelwelle
einer Werkzeugmaschine bekannt Die Kegelrollenlager weisen jeweils
einen Innenring und einen axial verlängerten Außenring auf, wobei der Außenring
im Verlängerungsbereich
axiale Bohrungen aufweist, in denen Schraubendruckfedern eingesetzt
sind. Diese Federn stützen
sich an einem Gehäuse
ab und drücken
den Außenring
axial an die kegeligen Wälzkörper.
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Schließlich ist
aus der
DE 18 36 348
U1 eine Wälzlageranordnung
mit zwei Schulterkugellagern zur Lagerung schnell laufender Spindeln,
etwa von Schleifmaschinen bekannt, die einen gemeinsamen Innenring
und zwei Außenringe
aufweist. Die beiden Außenringe
werden durch mehrere, gleichmäßig über den
Umfang verteilte Druckfedern axial auseinander gedrückt, die
in gemeinsamen ringförmigen Aufnahmen
der beiden Außenringe
sitzen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Tandem-Lageranordnung,
beispielsweise zur Lagerung der Hauptspindel einer Werkzeugmaschine,
vorzuschlagen, welche ohne Radialspiel oder sogar mit leichter Vorspannung
montierbar sein soll, und mit der durch einfache und kostengünstige konstruktive
Maßnahmen
es möglich
ist, sowohl temperaturbedingte Längendifferenzen
einer solchen Hauptspindel oder anderen Welle gegenüber deren Festlagersitz
als auch als temperaturbedingte Radialverspannungen innerhalb des
Lagers auszugleichen. Zudem soll die Tandem-Lageranordnung als eine
einbaufertige Einheit aufbaubar sein, die leicht montierbar ist
und ohne aktuatorische Vorrichtungen auskommt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die genannten thermischen
Effekte auf die zu lagernde Welle und damit auf eine diesbezügliche Tandem-Lageranordnung
dann in der Tandem-Lageranordnung kompensiert werden können, wenn
eines der beiden Wälzlager
in einer axialen Richtung an der zu lagernden Welle und in der anderen
axialen Richtung an dem das Tandem-Lager aufnehmenden Maschinengehäuse direkt
abgestützt
ist. Der Außenring dieses
Wälzlagers
bildet mit seiner zum Anschlag verlängerten Innenmantelfläche einen
Schiebesitz für
den Außenring
des anderen Wälzlagers,
wobei letzterer Außenring über zumindest
ein Federelement gegenüber
dem Außenringanschlag
axial verschiebbar angeordnet ist.
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Die
Erfindung geht daher aus von einer Tandem-Lageranordnung, beispielsweise
zur Lagerung der Hauptspindel einer Werkzeugmaschine, mit zumindest
zwei axial nebeneinander angeordneten Wälzlagern, mit jeweils einem
Innenring und jeweils einem Außenring,
zwischen denen Wälzkörper angeordnet
sind, wobei die beiden Innenringe in einer axialen Richtung sowie
die beiden Außenringe
in der entgegengesetzten axialen Richtung über zugeordnete Anschläge an einer
Welle bzw. an einem feststehenden Bauteil fixiert sind.
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Außerdem ist
bei dieser Tandem-Lageranordnung vorgesehen, dass der Außenring
des einen Wälzlagers
zumindest mittelbar sowie ohne Zwischenlage des anderen Außenringes
an einem axialen Anschlag anliegt und der Außenring des anderen Wälzlagers
sich über
wenigstens ein Federelement ebenfalls zumindest mittelbar an diesem
Anschlag abstützt.
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Wie
erwähnt
führen
betriebsbedingte axiale Temperaturunterschiede an der zu lagernden
Welle und damit zwischen dem Innenring und dem Außenring
eines jeden Wälzlagers
einer Tandem-Lageranordnung aber auch axial zwischen den beiden
Wälzlagern
zu merklichen Änderungen
der Lagervorspannung. Dies hat ohne weitere konstruktive Maßnahmen
zur Folge, dass das axial dichter an der die Welle aufheizenden
Wärmequelle
sitzende Wälzlager
einer Tandem-Lageranordnung höher
beansprucht wird und/oder das gegenüberliegende äußere Wälzlager
die gewünschte
Vorspannung verliert, so dass in beiden Fällen eine gewünschte Gebrauchsdauer der
Lageranordnung nicht erreicht wird.
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Durch
den Aufbau einer Tandem-Lageranordnung gemäß der Erfindung wird eine temperaturbedingte
Längsdehnung
an dem zu lagernden Bauteil bzw. an der Welle und eine damit einhergehende Abnahme
der axialen Vorspannung in der Wälzlageranordnung
in den einzelnen Wälzlagern
durch ein axiales Verschieben des federbelasteten Außenringes
ausgeglichen. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die an den
Innenringen der beiden Wälzlager
angreifenden Kräfte
durch jeden der beiden Außenringe
getrennt an einer geeigneten Stelle in das feststehende Bauteil
eingeleitet werden. Außerdem ist
es wichtig, dass die Außenringe
beider Wälzlager der
Tandem-Lageranordnung ständig
und direkt in Kontakt mit der feststehenden lastaufnehmenden Einrichtung,
also etwa einem Maschinengehäuse sind.
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Unter
dem Begriff des direkten Kontaktes wird verstanden, dass keiner
der beiden Außenringe der
Wälzlager
der Tandem-Lageranordnung nur mittelbar über den Außenring des anderen Wälzlagers an
der lastaufnehmenden Ein richtung abgestützt ist. Ein in diesem Sinne
direkter Kontakt des Außenringes
eines Wälzlagers
mit der lastaufnehmenden Einrichtung liegt demnach auch dann vor,
wenn axial zwischen diesem Außenring
und einer axialen Anschlagfläche
beispielsweise eines Maschinengehäuses Federelemente und/oder
ein noch weiter unten zu erläuternder
Gegenring angeordnet ist.
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Gemäß einer
konstruktiven Weiterbildung dieses Bauprinzips ist vorgesehen, dass
der Außenring
desjenigen Wälzlagers
direkt an einem Anschlag anliegt, dessen Innenring sich in die entgegengesetzte
axiale Richtung unmittelbar an dem anderen axialen Anschlag abstützt. Nach
dieser Ausführungsform ist
daher eines der beiden Wälzlager
axial direkt an zugeordneten Anschlägen an der Welle und eines lastaufnehmenden
Bauteils, wie etwa ein Maschinengehäuse, abgestützt. Das andere Wälzlager
der Tandem-Lageranordnung hat mit diesen beiden Axialanschlägen nur
mittelbar über
das genannten zumindest eine Federelement bzw. in entgegengesetzter Richtung über den
Innenring des erstgenannten Wälzlagers
Kontakt.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass nur zwischen den Innenringen
der beiden Wälzlager ein
Distanzring angeordnet ist, so dass zwischen den benachbarten Außenringen
der beiden Wälzlager
der Tandem-Lageranordnung ein solcher Distanzring fehlt. Dadurch
ist gewährleistet,
dass sich der Außenring
des einen Wälzlagers
gegenüber
dem Außenring
des anderen Wälzlagers
axial verschieben kann.
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In
diesem Zusammenhang sieht die Erfindung vor, dass der direkt an
seinem Anschlag anliegende Außenring
des einen Wälzlagers
in Richtung zu seinem Anschlag einen axialen Fortsatz aufweist, welcher
den Außenring
des anderen Wälzlagers
axial übergreift.
Dieser axiale Fortsatz am Außenring
ist bevorzugt hohlzylindrisch oder durch mehrere axiale Stege gebildet.
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Um
die Tandem-Lageranordnung als kompakte und nach einer Vormontage
auf der zu lagernden Welle bzw. an einem feststehenden Bauteil bzw. in
dem Maschinengehäuse
montierbare Einheit auszubilden, ist vorgesehen, dass der Fortsatz
am Außenring
an einem Gegenring anliegt oder mit diesem verbunden ist, welcher
mit seiner gegenüberliegenden
Stirnseite an dem gehäuseseitigen
Anschlag für die
Außenringe
anliegt bzw. zur Anlage gebracht wird.
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Bevorzugt
ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass der Gegenring und der
Außenring
am axialen Ende seines Fortsatzes mittels eines Gewindes, mittels
eines Clips-Verschlusses oder mittels eines Bajonettverschlusses
miteinander verbunden sind. Der Gegenring kann zusätzlich die
Funktion eines Deckels zur seitlichen Abdichtung der Tandem-Lageranordnung
erfüllen.
Demnach sind die beiden Wälzlager,
das zumindest eine Federelement und der Gegenring Bestandteile einer
vormontierbaren Einheit, bei der das zumindest eine Federelement eine
Druckkraft auf den fortsatzlosen Außenring des einen Wälzlagers
ausübt.
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Ein
weiteres wichtiges Gestaltungsmerkmal der erfindungsgemäßen Tandem-Lageranordnung
ist dadurch gegeben, dass die radiale Innenmantelfläche des
Fortsatzes des einen Außenringes
als axialer Schiebesitz für
die radiale Außenmantelfläche des fortsatzlosen
Außenringes
des anderen Wälzlagers ausgebildet
ist. Dies ermöglicht
es dem fortsatzlosen Außenring,
bei einer temperaturbedingten Längenänderung
der zu lagernden Welle diese durch eine federkraftunterstützte Axialbewegung
an der Schiebesitzfläche
zu kompensieren, wodurch unzulässige Lagerspannungen
vermieden werden.
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Hinsichtlich
des zumindest einen Federelements ist bevorzugt vorgesehen, dass
dieses eine Federsteifigkeit aufweist, die zumindest doppelt so hoch
ist wie die mittlere axiale Betriebssteifigkeit eines der beiden
Wälzlager.
Als Federelement kann ein Wellring, eine Tellerfeder oder zumindest
drei um fangsverteilt angeordnete separate Druckfedern, vorzugsweise
Schraubendruckfedern, vorgesehen sein. Bei einem Betrieb der Tandem-Lageranordnung unter
weniger hohen Maximaltemperaturen kann auch ein elastisches Federelement
aus einem Kunststoff zum Einsatz gelangen.
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Zur
besonders wirkungsvollen Arbeitsweise der Tandem-Lageranordnung
ist vorgesehen, dass das Wälzlager
mit dem fortsatzlosen Außenring
dichter an einer auf das zu lagernde Bauteil bzw. die zu lagernde
Welle einwirkende Wärmequelle
angeordnet ist als das andere Wälzlager.
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Gemäß einem
weiteren Ausgestaltungsmerkmal ist der Außenring mit dem Fortsatz des
wärmequellefernen
Wälzlagers
an einem Maschinengehäuse
oder an einem anderen feststehenden Bauteil fixierbar.
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Schließlich ist
bei einer bevorzugten Tandem-Lageranordnung gemäß der Erfindung vorgesehen,
dass die beiden Wälzlager
als Schrägkugellager ausgebildet
sind, bei denen jeweils die Axialkräfte aufnehmenden Schultern
der Außenringe
in Richtung zu derjenigen Wärmequelle
weisen, die auf die zu lagernde Welle einwirkt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung an
einigen Ausführungsformen
näher erläutert. Darin
zeigt
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1 eine
schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Tandem-Lageranordnung mit
zwei Schrägkugellagern,
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2 eine
Variante der Tandem-Lageranordnung gemäß 1,
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3 eine
Ausschnittsvergrößerung aus 2,
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4 eine
Tandem-Lageranordnung gemäß dem Stand
der Technik, und
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnungen
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Wie 4 verdeutlicht,
besteht eine bekannte Tandem-Lageranordnung 60 im Wesentlichen
zwei einzelnen Schrägkugellagern 63 und 64,
deren Innenringe 65, 67 auf einer Welle 61 kraft-
und formschlüssig
aufgeschoben sind, und deren Außenringe 66, 68 kraft-
und formschlüssig
in einem Maschinengehäuse 62 sitzen.
Zwischen den jeweiligen Innenringen und Außenringe sind als Kugeln ausgebildete Wälzkörper 71, 72 angeordnet,
die in zugeordneten Bahnen der Lagerringe abrollen können. Die
beiden Schrägkugellager 63, 64 sind
axial durch zwei Distanzringe 69, 70 voneinander
beabstandet und die Axialkräfte
aufnehmenden Schultern der Außenringe 66, 68 weisen
in die gleich Richtung; in 4 nach rechts.
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Der
Innenring 65 des in der 4 linken Wälzlagers 63 liegt
formschlüssig
an einem Anschlag 73 auf der Welle 61 an, gegen
den sich auch der Innenring 67 des rechten Wälzlagers 64 über den
radial inneren Distanzring 69 und den anderen Innenring 65 abstützt. Axial
gegenüberliegend
liegt der Außenring 68 des
rechten Wälzlagers 64 an
einem an dem Maschinengehäuse 62 ausgebildeten
Anschlag 74 formschlüssig
an, gegen den sich auch der Außenring 66 des
linken Wälzlagers 63 über den
radial äußeren Distanzring 70 und
den anderen Außenring 68 abstützt.
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Abweichend
davon zeigen die 1 und 2 zwei gemäß der Erfindung
ausgebildete Tandem-Lageranordnungen 40 bzw. 40'. Diese beiden Tandem-Lageranordnungen 40 bzw. 40' unterscheiden
sich im Wesentlichen durch die Ausbildung des axialen Endes des
Außenringes
des jeweils linken Wälzlagers 42 und
eines zugeordneten Gegenringes 53. Die beiden Tan dem-Lageranordnungen 40, 40' sind aus zwei
Radialschrägkugellagern 42, 43 aufgebaut
und dienen zur Lagerung einer Werkzeugmaschinenspindel 41 in
einem Maschinengehäuse 55. Es
ist aber auch möglich,
eine solche Tandem-Lageranordnung mit zwei Kegelrollenlagern aufzubauen. Eine
auf die Werkzeugmaschinenspindel 41 wirkende Wärmequelle,
etwa ein die Spindel 41 antreibender Elektromotor, ist
rechts außerhalb
des Gesichtsfeldes der 1 und 2 angeordnet.
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Die
beiden Radialschrägkugellager 42, 43 der
Tandem-Lageranordnung 40, 40' weisen jeweils einen Innenring 44, 45 und
jeweils einem Außenring 46, 47 auf,
zwischen denen zugeordnete Wälzkörper 56, 57 angeordnet
sind. Der Innenring 44 des wärmequellefernen Wälzlagers 42 ist
axial gegen einen Anschlag 48 auf der Welle 41 festgelegt,
an den sich auch der Innenring 45 des wärmequellenahen Wälzlagers 43 über einen
Distanzring 51 und den anderen Innenring 44 abstützt.
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Der
Außenring 46 des
wärmequellefernen Wälzlagers 42 sitzt
mit seiner Außenmantelfläche in einem
Lagersitz des Maschinengehäuses 55.
An diesem Außenring 46 ist
ein axialer Fortsatz 52 ausgebildet, dessen Stirnseite
an dem bereits kurz erwähnten
Gegenring 53 formschlüssig
anliegt. Der Gegenring 53 selbst stützt sich mit seiner gegenüberliegenden
Stirnseite an einem axialen Anschlag 49 des Maschinengehäuses 55 ab,
der als Gehäuseschulter ausgebildet
ist. Durch diesen Aufbau ist das wärmequelleferne Wälzlager 42 axial
in beide Richtungen weitgehend festgeklemmt.
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Das
wärmequellenahe,
rechte Wälzlager 43 weist
einen fortsatzlosen Außenring 47 auf,
der radial unterhalb des axialen Fortsatzes 52 des anderen
Außenringes 46 angeordnet
ist. Dabei sind die Außenmantelfläche des
warmequellenahen Wälzlagers 43 und
die Innenmantelfläche
des Fortsatzes 52 derart ausgebildet, dass der Fortsatz 52 für den Außenring 47 einen
axialen Schiebesitz bildet.
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Dadurch
ist der Außenring 47 des
wärmequellenahen,
rechten Wälzlagers 43 axialverschiebbar,
so dass wärmebedingte
Längenänderungen
der Welle 41 kompensierbar sind.
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Um
sicher zu gewährleisten,
dass der fortsatzlose Außenring 47 bei
einer temperaturbedingten Längenänderung
der Welle 41 seine optimale Position gegenüber dem
zugeordneten Innenring 45 nicht verlässt, wirken mehrere Federelemente 50 axial
auf denselben. Diese Federelemente 50 sind in diesem Ausführungsbeispiel
als Schraubendruckfedern ausgebildet, die sich mit ihrem einen Ende
an der zur Wärmequelle
weisenden rechten Stirnseite des fortsatzlosen Außenringes 47 abstützen und
mit ihrem anderen freien Ende an einem Radialabschnitt des Gegenringes 53 anliegen.
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Die 2 und 3 verdeutlichen,
dass die Tandem-Lageranordnung 40' als vormontierbare Baueinheit
realisierbar ist, welche die beiden Wälzlager 42 und 43,
den Distanzring 51, die Federmittel 50 und den
Gegenring 53 umfasst. Diese Baueinheit ist nach deren Vormontage
vergleichsweise einfach auf die Welle 41 aufschiebbar (2).
Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Fortsatz 52 des wärmequellefernen Außenringes 46 an
seinem freien Ende ein Verschlussmittel 54, hier ein Bestandteil
eines Bajonett-Verschlusses,
aufweist, in welches ein diesbezügliches
Gegenstück
am Gegenring 53 eingreift.
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- 1
- Kugellager
- 2
- Innerer
Lagerring
- 3
- Kugellaufbahn
von 2
- 4
- Erster äußerer Lagerring
- 5
- Zweiter äußerer Lagerring
- 6
- Kugellaufbahn
von 4
- 7
- Kugellaufbahn
von 5
- 8
- Lagerkugeln
- 9
- Schiebehülse
- 10
- Hauptspindel
- 13
- Innenmantelfläche von 9
- 14
- Außenmantelfläche von 9
- 15
- Loslagersitz
- 16
- Gehäuse
- 17
- Beschichtung
von 13
- 18
- Beschichtung
von 14
- 19
- Laufbahnseitige
Stirnfläche
von 5
- 20
- Laufbahnseitige
Stirnfläche
von 4
- 21
- Federdruckring
- 22
- Umfangsfläche
- 23
- Äußere Seitenfläche von 21
- 24
- Sprengring
- 25
- Seitenfläche von 21
- 26
- Grundbohrungen
in 21
- 27
- Druckschraubenfedern
- 28
- Druckring
- 29
- Seitenfläche von 28
- 30
- Grundbohrungen
in 29
- 40
- Tandem-Lageranordnung
- 40'
- Tandem-Lageranordnung
- 41
- Werkzeugmaschinenspindel,
Welle
- 42
- Wälzlager,
Schrägkugellager
- 43
- Wälzlager,
Schrägkugellager
- 44
- Innenring
- 45
- Innenring
- 46
- Außenring
- 47
- Außenring
- 48
- Anschlag
auf der Welle
- 49
- Anschlag
am Gehäuse
- 50
- Federelement
- 51
- Distanzring
- 52
- Fortsatz
des Außenrings 46
- 53
- Gegenring
- 54
- Verschlussmittel
- 55
- Gehäuse, Maschinengehäuse, feststehendes Bauteil
- 56
- Kugel,
Wälzkörper
- 57
- Kugel,
Wälzkörper
- 60
- Tandem-Lageranordnung
(Stand der Technik)
- 61
- Welle
- 62
- Gehäuse
- 63
- Wälzlager
- 64
- Wälzlager
- 65
- Innenring
- 66
- Außenring
- 67
- Innenring
- 68
- Außenring
- 69
- Distanzring
- 70
- Distanzring
- 71
- Wälzkörper, Kugel
- 72
- Wälzkörper, Kugel
- 73
- Anschlag
auf Welle 61
- 74
- Anschlag
am Gehäuse 62