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Die
Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Eckschrank, insbesondere
Kücheneckschrank, mit
einem Schrankkorpus und einem über
eine Eckschranktür
zugänglichen
Innenraum, in dem wenigstens ein Tablar mittels eines Beschlags
zwischen einer Innenstellung und einer Außenstellung, in der das Tablar
zumindest teilweise über
eine Ebene einer Türöffnung des
Eckschranks hinaussteht, beweglich geführt ist, wobei der Beschlag
zwei Halteelemente zum Halten des Tablars an zwei voneinander beabstandeten
Lagerstellen aufweist, denen jeweils eine Steuereinrichtung zu Steuerung
der Tablarbewegung zwischen den Innen- und der Außenstellung
zugeordnet ist.
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Ein
Beschlag dieser Art ist aus der
DE 20 2004 011 200 U1 bekannt, bei dem ein
jeweiliges Tablar von zwei an seiner Unterseite gelenkig angreifenden
Lenkern abgestützt
ist, wobei der erste Lenker um eine Schwenkachse einer Tragsäule und
der zweite Lenker um eine zur Schwenkachse der Tragsäule parallele
Achse eines Traglagers schwenkbar ist. Das Tablar wird von beiden
Lenker gemeinsam zwischen der Innen- und der Außenstellung gesteuert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Beschlag der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, mit dem der im Eckschrank zur Verfügung stehend Platz durch dementsprechende
Dimensionierung des Tablars optimal genutzt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Beschlag mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Der
erfindungsgemäße Beschlag
zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens eine der Steuereinrichtungen
einen Führungsbahnkörper mit
Führungsbahn
und ein an der Führungsbahn
geführt
bewegbares Führungsglied
aufweist, wobei eines von Führungsbahnkörper und
Führungsglied
feststehend im Eckschrank anordenbar oder angeordnet ist und das
jeweils andere mit dem Halteelement verbunden ist oder das Halteelement
bildet.
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Bei
dem aus dem vorstehend erwähnten Stand
der Technik bekannten Beschlag erfolgt die Tablarbewegung durch Überlagerung
zweier jeweils um die jeweiligen Schwenkachsen ausgeführten Kreisbahnbewegungen.
Letztendlich resultiert daraus eine zwischen Innen- und Außenstellung
des Tablars durchgeführte
S-förmige
Tablarbewegung. Die kreisförmigen
Schwenkbe wegungen der jeweiligen Lenker führen dazu, dass im Innenraum
des Eckschranks relativ viel Platz beim Schwenken benötigt wird.
Dies führt
dazu, dass das Tablar relativ klein dimensioniert werden muss, um
beim Verschwenken der Lenker nicht an den Innenwandungen des Eckschranks
hängen
zu bleiben. Die aus dem Stand der Technik bekannte Bewegungskinematik
der Tablarbewegung geht also mit relativ klein dimensionierten Tablaren
einher. Dementsprechend ist natürlich
auch die Stellfläche
für darauf
abzustellende Gegenstände klein.
Im Gegensatz dazu wird das Tablar durch den erfindungsgemäßen Beschlag
auf eine Führungsbahn
gezwungen, die verhindert, dass eine große und damit relativ viel Platz
beanspruchende "Ausholbewegung" innerhalb des Eckschranks
stattfindet. Dadurch kann das Tablar insgesamt größer dimensioniert
werden. Dementsprechend vergrößert sich
natürlich
dann auch die Stellfläche
für darauf
abzustellende Gegenstände.
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In
besonders bevorzugter Weise ist der Führungsbahnkörper feststeht im Eckschrank
angeordnet, während
das Führungsglied
mit dem Halteelement des Beschlags verbunden ist und daher bei der Tablarbewegung
beweglich an der Führungsbahn geführt ist.
Der Führungsbahnkörper befindet
sich in bevorzugter Weise am Schrankboden des Eckschranks. Alternativ
oder bei mehreren Führungsbahnkörpern zusätzlich ist
es möglich,
dass der Führungsbahnkörper feststehend
an einer Halteeinheit zwischen zwei Tablaren angeordnet ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist die Führungsbahn als Führungskurve
ausgebildet. Dadurch ist es möglich,
das Tablar bei seiner Bewegung zwischen der Innen- und Außenstellung
auf eine Kurvenbahn zu zwingen. Alternativ ist es möglich, dass die
Führungsbahn über ihre
gesamte Länge
einen linearen oder geraden Bahnverlauf aufweist. Der Führungsbahnkörper kann
von einer Führungsschiene gebildet
sein, in der das Führungsglied
linear verschieblich geführt
ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung sind die Steuereinrichtungen durch
wenigstens eine erste Steuereinrichtung mit Führungsbahnkörper, Führungsbahn und zugeordnetem
Führungsglied
und wenigstens einer zweiten Steuereinrichtung gebildet, wobei Letztere
eine Hebelanordnung aufweist, die einerseits um eine ortsfeste,
in der Nähe
der Türöffnung liegende
Schwenkachse schwenkbar und andererseits an der zugeordneten zweiten
Lagestelle gelenkig mit dem Tablar verbindbar oder verbunden ist.
Die Steuerung der Tablarbewegung kann also durch eine Kombination
von Führungsbahn
und Hebelanordnung durchgeführt
werden.
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Es
ist möglich,
dass die Hebelanordnung derart ausgebildet ist, dass der Abstand
zwischen der zweiten Lagerstelle und der Schwenkachse bei der Tablarbewegung
zwischen Innen- und Außenstellung konstant
ist. Beispielsweise ist es möglich,
dass die Hebelanordnung einen einzelnen, einteiligen Hebel aufweist.
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Alternativ
ist es möglich,
dass die Hebelanordnung derart ausgebildet ist, dass sich der Abstand zwischen
der zweiten Lagerstelle und der Schwenkachse bei der Tablarbewegung
zwischen der Innen- und Außenstellung ändert. Die
Hebellänge
der Hebelanordnung kann sich also während der Tablarbewegung verkürzen oder
verlängern.
Beispielsweise ist es möglich,
dass die Hebelanordnung eine Schiebeführung aufweist, an der die
zweite Lagerstelle in radialer Richtung zur Schwenkachse relativ
verschieblich am Tablar angelenkt ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Hebelanordnung eine Steuereinheit
zugeordnet zur Steuerung des Abstandes zwischen der zweiten Lagerstelle
und der Schwenkachse und somit der relativen Lage des Tablars bei
der Tablarbewegung zwischen der Innen- und der Außenstellung.
Die Steuereinheit kann beispielsweise ein in der Nähe der Schwenkachse
befindliche Steuerkurve aufweisen, auf der ein Hebelende der Hebelanordnung
gesteuert geführt
ist. Die Steuerkurve gibt also den Abstand zwischen der zweiten
Lagerstelle und der Schwenkachse vor. Durch dementsprechende Ausgestaltung der
Steuerkurve kann dieser Abstand eingestellt werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Hebelanordnung wenigstens
zwei Hebel auf, von denen ein erster Hebel an der Schwenkachse schwenkbar
gelagert ist und als Teil der Schiebeführung für einen zweiten Hebel dient,
der einerseits an der zweiten Lagerstelle am Tablar angelenkt und gleichzeitig
verschieblich am ersten Hebel geführt ist und andererseits an
einer im Schwenkbereich mit konstantem Abstand zur Schwenkachse
befindlichen Gelenkstelle gelenkig mit dem ersten Hebel verbunden
ist und gleichzeitig mit seinem Hebelende auf der Steuerkurve gesteuert
geführt
ist. Beispielsweise ist es möglich
den zweiten Hebel als Kniehebel auszubilden. Die Hebelanordnung
kann hieraus somit eine sogenannte Viergelenk-Anordnung bilden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Einzugeinrichtung zur
Unterstützung
oder selbstständigen
Ausführung
einer von der Außen-
zur Innenstellung des Tablars gerichteten Schließbewegung und/oder eine Auszugeinrichtung
zur Unterstützung oder
selbstständigen
Ausführung
einer von der Innen- zur
Außenstellung
des Tablars gerichteten Öffnungsbewegung vorgesehen.
In besonders bevorzugter Weise ist eine Kombination von Einzug-
und Auszugeinrichtung möglich.
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Die
Einzug- und/oder Auszugeinrichtung kann wenigstens einen Kraftspeicher
aufweisen, der zwischen zwei bei der Tablarbewegung relativ zueinander
bewegbaren Stellen des Eckschrankes angeordnet ist. Die relativ
zueinander bewegbaren Stellen können
an der Hebelanordnung der zweiten Steuereinrichtung liegen. Alternativ
wäre es
möglich,
die relativ zueinander bewegbaren Stellen einerseits an der Schrankperipherie
und andererseits an eine der beiden Steuereinrichtungen zu befestigen.
Beispielsweise wäre
es möglich,
den Kraftspeicher einerseits am insbesondere beweglichen Führungsglied
der ersten Steuereinrichtung und andererseits am insbesondere feststehend
im Eckschrank angeordneten Führungsbahnkörper zu
befestigen.
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In
besonders bevorzugter Weise dient bei der Kombination von Einzug-
und Auszugeinrichtung der Kraftspeicher der Einzugeinrichtung auch
gleichzeitig als Kraftspeicher der Auszugeinrichtung. Prinzipiell
wäre es
jedoch auch möglich,
der Einzug- und der Auszugeinrichtung jeweils einen separaten Kraftspeicher
zuzuordnen.
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Besonders
bevorzugt wird der Kraftspeicher von einer Federeinheit gebildet.
Als Federeinheit kommt beispielsweise wenigstens eine Schraubenfeder
und/oder wenigstens eine Gasfeder in Betracht.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung der
Tablarbewegung beim Einfahren in die Innenstellung und/oder Ausfahren
in die Außenstellung
vorgesehen. Die Dämpfungseinrichtung
kann zwischen zwei bei der Tablarbewegung relativ zueinander bewegbaren Stellen
des Eckschranks anordenbar bzw. angeordnet sein. Dafür eignet
sich beispielsweise wiederum die zweite Steuereinrichtung mit ihrer
Hebelanordnung.
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Die
Erfindung umfasst ferner noch einen Eckschrank mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs
23.
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Der
erfindungsgemäße Eckschrank
zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens eine der Steuereinrichtungen
einen Führungsbahnkörper mit
Führungsbahn
und ein an der Führungsbahn
geführtes bewegbares
Führungsglied
aufweist, wobei eines von Führungsbahnkörper und
Führungsglied
feststehenden Eckschrank angeordnet und das jeweils andere mit dem
Halteelement verbunden ist oder das Halteelement bildet.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Beschlags
bzw. erfindungsgemäßen Eckschranks,
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2 eine
Vorderansicht des Eckschranks von 1,
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3 eine
Draufsicht auf den Eckschrank von 1,
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4 eine
teilweise geschnittene Ansicht von unten auf den Eckschrank von 1,
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5 eine
teilweise geschnittene Ansicht von links auf den Eckschrank von 1,
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6 eine
teilweise geschnittene Ansicht von rechts auf den Eckschrank von 1,
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7 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit X von 4,
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8 in
fünf aufeinanderfolgenden
Schritten A bis E die Tablarbewegung zwischen der Innen- und der
Außenstellung,
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9 eine
Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Beschlags bzw.
Eckschranks, wobei hier in drei aufeinanderfolgenden Schritten A
bis C die Tablarbewegung zwischen der Innen- und der Außenstellung
dargestellt ist,
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10 ein
drittes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Beschlags
bzw. Eckschranks, wobei hier in drei aufeinanderfolgenden Schritten
A bis C die Tablarbewegung zwischen der Innen- und der Außenstellung
gezeigt ist,
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11 ein
viertes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Beschlags
bzw. Eckschranks, wobei in drei aufeinanderfolgenden Schritten A
bis C die Tablarbewegung zwischen der Innen- und der Außenstellung
dargestellt ist und
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12 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Beschlags
bzw. Eckschranks, wobei in drei aufeinanderfolgenden Schritten A
bis C die Tablarbewe gung zwischen der Innen- und der Außenstellung
gezeigt ist.
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Die 1 bis 9 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Eckschranks 11 bzw.
des darin eingebauten erfindungsgemäßen Beschlags 12.
Der Eckschrank 11 besitzt einen Schrankkorpus 13,
der beispielhaft mit rechteckigem Grundriss dargestellt ist. Der
Schrankkorpus 13 seinerseits besteht aus einer Rückwand 14,
zwei Seitenwänden 15, 16 und
einer Vorderseite 17, die wiederum unterteilt ist in eine
Vorderwand 18 und eine hierzu benachbart angeordnete Eckschranktür 19.
Ferner ist noch ein Schrankboden 29 vorgesehen. Vorderwand 18 und
Eckschranktür 19 nehmen in
etwa zu gleichen Teilen die Vorderseite 17 ein. Der rechteckige
Schrankkorpus 13 begrenzt einen dementsprechend rechteckigen
Innenraum 20, der in etwa hälftig über die Eckschranktür 19 zugänglich ist.
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Im
Innenraum 20 des Eckschranks 11 befindet sich
wenigstens ein Tablar 21, das mittels des Beschlags 12 zwischen
einer Innenstellung, in der das Tablar 21 vollständig im
Innenraum 20 untergebracht ist, und einer Außenstellung,
in der das Tablar 21 zumindest teilweise über eine
Ebene 22 einer Türöffnung des
Eckschranks 11 hinaussteht (siehe 9A und 9E) beweglich gesteuert wird.
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Gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
ist im Eckschrank 11 ein einzelnes Tablar 21 untergebracht.
Dies ist jedoch lediglich beispielhaft. Genauso gut könnten im
Eckschrank 11 zwei oder mehr übereinanderliegende Tablare
angeordnet sein, die vorzugsweise in ihrer jeweiligen Innen- bzw.
Außenstellung
fluchtend übereinander
angeordnet sind. Ferner ist das Tablar 21 beispielhaft
in einteiliger Ausführungsform
dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, mehrteilige Tablare
einzusetzen.
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Auch
der Grundriss des Tablars 21 ist beispielhaft in Form einer
Acht dargestellt. In diesem Fall sind zwei im Wesentlichen kreisrunde
Tablarabschnitte 23a, 23b vorgesehen, die über einen
durchmesserkleineren Zwischenabschnitt 24 miteinander verbunden
sind. Das Tablar 21 ist sozusagen in der Mitte tailliert.
Die Taillierung ist deshalb vorgesehen, damit das Tablar 21 bei
der nachfolgend noch näher beschriebenen
Tablarbewegung ohne Behinderung durch die Schrankperipherie aus
der Türöffnung herausfahren
und über
die an die Türöffnung angrenzende
Seitenwand 15 hinaus in die Außenstellung fahren kann.
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Das
Tablar 21 wird durch zwei Halteelemente 25, 26 des
Beschlags 12 an zwei voneinander beabstandeten Lagerstellen 32, 33 abgestützt, wobei
den Halteelementen 25, 26 jeweils eine Steuereinrichtung 27, 28 zur
Steuerung der Tablarbewegung zwischen der Innen- und Außenstellung
zugeordnet ist.
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Die
erste Steuereinrichtung 27 besitzt einen am Schrankboden 29 angeordneten
Führungsbahnkörper 70 mit
einer Führungsbahn 30 und
ein an der Führungsbahn 30 geführt bewegbares
Führungsglied 31,
das seinerseits mit dem Halteelement 25 verbunden ist.
Wie bereits erwähnt,
ist auch eine alternative Anordnung möglich, derart, dass der Führungsbahnkörper 70 an
der Unterseite des Tablars 21 angeordnet ist und andererseits
das Halteelement 25 bildet, während das Führungsglied 31 feststehend am
Schrankboden angeordnet ist. Als Führungsglied 31 eignet
sich beispielsweise ein Führungszapfen oder
-bolzen.
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Im
erstgenannten Fall, also bei feststehender Anordnung des Führungsbahnkörpers 70 am Schrankboden 29,
erstreckt sich diese im Eckschrank im Wesentlichen bis zur Ebene 22 der
Türöffnung hin.
Es ist möglich,
dass beiden Enden der Führungsbahn
jeweils ein Anschlag 34, 35 zugeordnet ist, wobei
der an der Ebene 22 der Türöffnung liegende Anschlag 35 dann
die Außenstellung
und der am gegenüberliegenden
Ende der Führungsbahn
angeordnete Anschlag 34 die Innenstellung des Tablars 21 vorgibt.
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Gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
ist die Führungsbahn
als Führungskurve
ausgebildet, mit einem ersten, im Wesentlichen parallel zur Ebene 22 der
Türöffnung verlaufenden
geraden Führungsabschnitt 36 und
einem daran anschließenden
gekrümmten
Führungsabschnitt 37,
der an der Ebene 22 der Türöffnung endet.
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Der
Führungsbahnkörper 70 wird
von einer Kulissenführung
gebildet, mit einer Führungsnut 38, die
von zwei Nutflanken 39, 40 flankiert ist, wobei dann
die Führungsbahn 30 durch
eine der Nutflanken 39, 40 gebildet ist. Diese
Anordnung hat den Vorteil, dass das Führungsglied 31 auch
senkrecht zu seiner aktuellen Bewegungsrichtung fixiert ist. Außerdem bietet
eine solche Kulissenführung
auch eine Drehlagerung für
das Führungsglied,
das während
der Tablarbewegung relativ zum Führungsbahnkörper 70 verdreht
wird.
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Die
zweite Steuereinrichtung 28 besitzt eine Hebelanordnung 41,
die einerseits um eine ortsfeste, in der Nähe der Türöffnung liegende Schwenkachse 42 schwenkbar
und andererseits an der zugeordneten zweiten Lagerstelle 33 gelenkig
mit dem Tablar 21 verbunden ist. Wie insbesondere in den 4 und 7 dargestellt,
ist die Hebelanordnung 42 derart ausgebildet, dass sich
der Abstand zwischen der zweiten Lagerstelle 33 und der
Schwenkachse 42 bei der Tablarbewegung zwischen der Innen-
und Außenstellung ändert. Das
heißt,
die Hebellänge
der Hebelanordnung verkürzt
oder verlängert
sich bei der Tablarbewegung.
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Die
Schwenkachse 42 befindet sich an einer insbesondere plattenartig
ausgebildeten Trageinheit 43, die ihrerseits über ein
Befestigungselement 44 am Schrankboden 29, an
einer oberen Schrankabdeckung oder an der an die Türöffnung angrenzenden Seitenwand 15 befestigt
ist.
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An
der Trageinheit 43 ist eine Steuerkurve 45 ausgebildet,
die in nachfolgend näher
beschriebener Weise die Hebelanordnung 41 steuert und damit
für die
Verkürzung
bzw. Verlängerung
der Hebellänge zwischen
der Lagerstelle 32 und der Schwenkachse 42 zuständig ist.
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Die
Hebelanordnung 41 besitzt zwei Hebel 46, 47,
von denen ein erster Hebel 46 an der Schwenkachse 42 schwenkbar
gelagert ist und als Teil der Schiebeführung für einen zweiten Hebel 47 dient.
Der zweite Hebel 47 ist an der zweiten Lagerstelle 33 am
Tablar 21 angelenkt und gleichzeitig verschieblich am ersten
Hebel 46 geführt,
wobei er andererseits an einer im Schwenkbereich mit konstantem
Abstand zur Schwenkachse 42 befindlichen Gelenkstelle 48 gelenkig
mit dem ersten Hebel 46 verbunden ist und gleichzeitig
mit seinem Hebelende 49 auf der Steuerkurve 45 gesteuert
geführt
ist. Am der Steuerkurve 45 gegenüberliegenden Hebelende 50 ist
der zweite Hebel wie erwähnt
an das Tablar 21 angelenkt und ist dort mit dem insbesondere
tellerartig ausgebildeten Halteelement 26 verbunden, das
seinerseits mit dem Tablar 21 verbunden ist.
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Wie
insbesondere in den 5 und 6 dargestellt,
kann der erste Hebel rohrförmig
ausgebildet und eine Art Führungsbuchse 75 darauf
beweglich geführt
sein, die wiederum mit dem zweiten Hebel 47 verbunden ist.
Der zweite Hebel 47 ist als Kniehebel ausgebildet und besitzt
einen zweiten Hebelarm 53, der einerseits an die Führungsbuchse 75 angelenkt
und andererseits über
eine Gelenkstelle 52 mit dem ersten Hebelarm 51 verbunden
ist, der andererseits wiederum gelenkig über die Gelenkstelle 48 mit
dem ersten Hebel 46 verbunden ist. Wie insbesondere in 7 dargestellt,
taucht ein am Hebelende 49 des zweiten Hebels 47 nach
unten abragender Führungsbolzen 54 in
die Steuerkurve 45 ein und wird an dieser bei der Tablarbewegung
geführt. Der
Kurvenverlauf der Steuerkurve 45 steuert den Abstand zwischen
der zweiten Lagerstelle 33 und der Schwenkachse 42.
Dabei ändert
sich auch der Winkel zwischen den beiden Hebelarmen 51, 53 des Kniehebels.
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Wie
in 4 dargestellt, ist es möglich eine Einzugeinrichtung 55 zur
Unterstützung
oder selbstständigen
Ausführung
einer von der Außen-
zur Innenstellung des Tablars 21 gerichteten Schließbewegung
und/oder eine Auszugeinrichtung zur Unterstützung oder selbstständigen Ausführung einer
von der Innen- zur Außenstellung
des Tablars 21 gerichteten Öffnungsbewegung vorzusehen.
Die Einzugseinrichtung 55 ist gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel auch
gleichzeitig die Auszugeinrichtung. Die Ein- bzw. Auszugeinrichtung 55 besitzt
wenigstens einen Kraftspeicher in Form einer Federeinheit, die zwischen
zwei bei der Tablarbewegung relativ zueinander bewegbaren Stellen
des Eckschranks 11 angeordnet ist. Als Federeinheit ist
in bevorzugter Weise wenigstens eine Schraubenfeder vorgesehen,
die einerseits ortsfest am ersten Hebel 46 befestigt und
andererseits mit der zweiten Lagerstelle 33 bewegungsgekoppelt
ist, beispielsweise an der Führungsbuchse 75 befestigt
ist. Die Steuerkurve weist ferner einen Totpunkt 80 auf,
vor dem die Hebellänge
bzw. der Abstand zur Schwenkachse 42 verkürzt wird
und nach dem sich der Abstand wieder vergrößert. Dadurch wird die Schraubenfeder
bei Verkürzung
oder Verlängerung
der Hebellänge
gespannt oder entspannt, was dazu führt, dass die Federkraft der Schraubenfeder
zur Unterstützung
oder selbstständigen
Ausführung
der Tablarbewegung in die Innenstellung und zur Unterstützung oder
selbstständigen Ausführung der
Tablarbewegung in die Außenstellung
bereitgestellt wird.
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Es
ist ferner noch eine Dämpfungseinrichtung 57 zur
Dämpfung
der Tablarbewegung beim Einfahren in die Innenstellung und/oder
Ausfahren in die Außenstellung
vorgesehen. Die Dämpfungseinrichtung 57 kann
zwischen zwei bei der Tablarbewegung relativ zueinander bewegbaren
Stellen des Eckschranks 11 angeordnet, beispielsweise auch
hier einerseits mit dem ersten Hebel 46 ortsfest verbunden und
andererseits beweglich im Bereich des Hebelendes des zweiten Hebels 47 befestigt.
Die Dämpfungseinrichtung 57 besitzt
einen Dämpfungszylinder,
der wiederum ein Zylindergehäuse 58 und
einen darin verschieblich gelagerter Dämpfungskolben 58 aufweist,
der seinerseits wiederum mit einer Kolbenstange 59 verbunden
ist, die am kolbenfernen Ende am ersten Hebel 46 befestigt
ist. Bei der Tablarbewegung wird der Dämpfungskolben 59 entweder
in das Zylindergehäuse 58 ein-
oder ausgefahren wobei beim Ausfahren des Dämpfungskolbens 59 die
im Zylindergehäuse
befindliche Luft verdrängt
und dadurch die Tablarbewegung abgedämpft wird.
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In
den 8A bis 8E ist
die Bewegungssituation des Tablars 21 bei der Tablarbewegung
zwischen der Innen- und der Außenstellung
veranschaulicht.
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Wie
in 8A dargestellt, befindet sich das Tablar 21 zunächst in
der Innenstellung vollständig
im Innenraum 20 des Eckschranks 11 untergebracht. Die
Eckschranktür 19 wird
geöffnet
und das Tablar 21 wird mit seinem der Türöffnung nächsten Tablarabschnitt 23b aus
der Türöffnung ein
Stück weit
herausgezogen. Diese Situation ist in 8B dargestellt. Dabei
wird das an der Unterseite des ersten Tablarabschnitts 23a angeordnete
Führungsglied 31 auf der
Führungskurve
und zwar dort auf dem ersten Führungsabschnitt 36 geführt. Im
ersten Führungsabschnitt 36 erfolgt
diese Bewegung linear und zwar parallel zur Ebene 22 der
Türöffnung gerichtet. Gleichzeitig
verschwenkt sich das Tablar 21 insgesamt in Uhrzeigerrichtung.
Der Winkel zwischen den beiden Hebelarmen 51, 53 des
Kniehebels wird verkleinert, das heißt der Abstand zwischen der
zweiten Lagerstelle 33 und der Schwenkachse 42 verringert sich.
Ist eine Einzug- bzw. Auszugeinrichtung vorgesehen, so wird die
Schraubenfeder dabei zusammengedrückt. Im Folgenden erreicht
das Führungsglied 31 den
zweiten gekrümmten
Führungsabschnitt 37 der
Führungskurve.
An der zweiten Steuereinrichtung 28 kommt gleichzeitig
der an der Steuerkurve 45 geführte Führungsbolzen 54 an
den Totpunkt 80 der Steuerkurve, das heißt ab diesem
Totpunkt 80 wird der Abstand zwischen der zweiten Lagerstelle 33 und der
Schwenkachse 42 wieder größer. Diese Situation zeigt 8C. Das Tablar 21 schwenkt nun
noch weiter aus der Türöffnung heraus,
wobei der Abstand zwischen der zweiten Lagerstelle 33 und
der Schwenkachse 42 wieder größer wird. Bei Einsatz einer
Einzug- bzw. Auszugeinrichtung 55 entspannt sich die Feder
dabei wieder. Diese Situation zeigt 8E.
Schließlich
schlägt
das Führungsglied 31 an den
Anschlag am Ende der Führungskurve
an. Das Tablar 21 hat nun noch weiter aus der Türöffnung herausgeschwenkt
und zwar in etwa zur Hälfte
seitlich neben die an die Türöffnung angrenzende
Seitenwand 15. Das Tablar hat dabei seine, in 8E dargestellte Außenstellung erreicht.
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In 9 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Eckschranks 11 bzw.
Beschlags 12 dargestellt. Im Unterschied zu dem bereits
vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel besitzt hier
das Tablar 21 eine halbkreisartige Form. Ferner ist der
Führungsbahnkörper 70 mit
einer linearen Führungsbahn 30 ausgestattet.
Insbesondere ist hier eine Führungsschiene 65 vorgesehen,
die am Schrankboden 29 befestigt ist und sich von der Türöffnung,
senkrecht zur Ebene 22 der Türöffnung gerichtet in den Innenraum 20 hineinerstreckt.
An der Führungsschiene 65 ist
das am Tablar 21 befindliche Führungsglied 31 linear
beweglich geführt.
In Übereinstimmung
mit dem ersten Ausführungsbeispiel
weist die zweite Steuereinrichtung 28 ebenfalls eine Hebelanordnung 41 auf,
bei der sich der Abstand zwischen der zweiten Lagestelle 33 und der
Schwenkachse 42 während
der Tablarbewegung ändert.
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9A zeigt das Tablar 21 in der
Innenstellung. Um das Tablar 21 außerhalb des Eckschranks 11 zugänglich zu
machen, wird dieses ein Stück
weit aus der Türöffnung herausgezogen,
wobei das am Tablar 21 befestigte Führungsglied 31 in
der Führungsschiene 65 linear
zur Türöffnung hin
bewegt wird. Gleichzeitig wird das Tablar um die Schwenkachse 42 verschwenkt,
wobei sich die Hebellänge, das
heißt
der Abstand zwischen der zweiten Lagerstelle 33 und der
Schwenkachse 42 ändert.
Diese Situation ist in 9B dargestellt.
Schließlich
erreicht das Tablar seine in 9C dargestellte
Außenstellung,
wobei die Hälfte
des halbkreisartigen Tablars 21 sich außerhalb der Türöffnung befindet.
Das Führungsglied 31 befindet
sich ebenfalls vor der Ebene der Türöffnung und ist beispielsweise über ein
Teleskopglied 90 in Kontakt mit der Führungsschiene 65. Verlässt das
Führungsglied 31 am
vorderen Ende der Führungsschiene 65 dieselbige,
so verlängert
sich das Teleskopglied 90. Alternativ ist es möglich, dass das
Führungsglied
an einen Anschlag am vorderen Ende der Führungsschiene anschlägt. Die
zweite Lagerstelle 33, die über die Hebelanordnung 41 der zweiten
Steuereinrichtung 28 mit dem Tablar 21 verbunden
ist, führt
während
der Tablarbewegung eine in den 9A bis 9C symbolisch dargestellte Bahnkurve 66 aus.
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10 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Eckschranks 11 bzw.
Beschlags 12. Dieses Ausführungsbeispiel stimmt im Wesentlichen
mit dem zuvor beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel überein.
Wesentlicher Unterschied ist, das die Hebelanordnung 41 der
zweiten Steuereinrichtung 28 derart ausgebildet ist, dass
der Abstand zwischen der zweiten Lagerstelle 33 und der Schwenkachse 42 bei
der Tablarbewegung zwischen der Innen- und Außenstellung konstant ist. Es
ist hier ein einzelner einteiliger Hebel 67, der am Tablar 21 angelenkt
ist. Die zweite Lagerstelle 33 beschreibt während der
Tablarbewegung einen Kreisbogen um die Schwenkachse 42.
Die Tablarbewegung erfolgt ansonsten ähnlich zu dem der im zweiten
Ausführungsbeispiel
beschriebenen, wobei auch hier das Tablar 21 ein Stück weit
aus der Türöffnung herausragt
bis es dann seine Außenstellung
erreicht hat, bei dem über
die Hälfte
der Tablarfläche über die
Ebene 22 der Türöffnung hinaussteht.
Auch hier ist eine Führungsschiene 65 vorgesehen,
auf dem das an der Unterseite des Tablars angebrachte Führungsglied 31 linear
verschieblich geführt
ist. In der Außenstellung
ist das Führungsglied 31 wiederum über ein
Teleskopglied 90 mit der Führungsschiene 65 verbunden.
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11 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Eckschranks 11 bzw.
Beschlags 12. Dieses Ausführungsbeispiel stimmt im Wesentlichen
mit dem zuvor beschriebenen dritten Ausführungsbeispiel überein.
Es ist also auch hier ein einteiliger Hebel vorgesehen, der an das
Tablar angelenkt ist. Im Unterschied zum dritten Ausführungsbeispiel
hat das Tablar nun jedoch eine andere Form, die hier eher länglich zu
bezeichnen ist. Auch hier ist eine Führungsschiene 65 vorgesehen,
die jedoch im Vergleich zum zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel
mit größerem Abstand
zur Schwenkachse 42 angeordnet ist. Die Führungsschiene 65 endet
ungefähr
in der Mitte der Ebene 22 der Türöffnung. In der in 11C gezeigten Außenstellung ist das Führungsglied 31 wiederum über ein
Teleskopglied 90 mit der Führungsschiene 65 verbunden.
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Schließlich ist
in der 12 ein fünftes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Eckschranks 11 bzw.
Beschlags 12 dargestellt. Die Tablarform des Tablars 21 entspricht
im Wesentlichen derjenigen des vierten Ausführungsbeispiels. Im Unterschied
zum vierten Ausführungsbeispiel
ist hier jedoch wiederum eine Hebelanordnung 41 angeordnet,
bei der sich der Abstand zwischen der zweiten Lagerstelle 33 und
der Schwenkachse 42 bei der Tablarbewegung ändert. Auch
hier ist wiederum eine Führungsschiene 65 vorgesehen,
die im Wesentlichen in der Mitte der Türöffnung endet. In der in 12C dargestellten Außenstellung ist mindestens die
Hälfte
der Tablarfläche
außerhalb
des Eckschranks 11 angeordnet und das Führungsglied 31 ist über ein
Teleskopglied 90 mit der Führungsschiene 65 verbunden.