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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Prozessgutes,
wobei das Prozessgut mit, vorzugsweise nichtthermischem, großflächigem Plasma,
vorzugsweise bei mindestens Atmosphärendruck, in Kontakt gebracht,
das Plasma in unmittelbarer Nähe
zu dem Prozessgut erzeugt oder in dem Prozessgut oder in unmittelbarer
Umgebung eine Gasentladung, insbesondere eine Koronaentladung, vorzugsweise
bei mindestens Atmosphärendruck,
erzeugt wird.
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Die
Behandlung von Prozessgütern
zieht meist auf eine Veränderung
einer molekularen Struktur des Prozessgutes, insbesondere seiner
Oberfläche,
ab. Beispielsweise müssen
in der Papierindustrie oder in der Textilindustrie Prozessgüter, z.B.
ganze Papierbahnen oder ganze Textilbahnen, durch Applizieren mit
bestimmten Substanzen behandelt werden. Am Beispiel von Papier werden
dadurch folgende Effekte erzielt:
- – Beseitigung
von, "farbigen" Molekülgruppen,
dadurch wird eine Aufhellung des Papiers zumindest im Oberflächenbereich
erzielt,
- – Erhöhung der
Absorptionsfähigkeit
für eine Druckfarbe,
- – Erhöhung der
Festigkeit des Papiers.
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Bei
Textilien und Kunststoffen wird die Behandlung von Oberflächen bereits
mit nichtthermischen, "kalten" Plasmen technisch
durchgeführt,
um durch eine Oberflächenfunktionalisierung
die Färbbarkeit
und/oder die Bedruckbarkeit zu verbessern oder auch bestimmte andere
Eigenschaften wie beispielsweise Flammschutz, Wasserabweisung oder Wasseranziehung
gezielt zu steuern.
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Aus
DE 198 36 669 A1 ist
ein Verfahren zur Oberflächen-Vorbehandlung von
Papier oder Karton mit Plasma bekannt.
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Aus
WO 2004/101891 A1 ist ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Papier und
verbundenen Fasern mit Plasma bekannt.
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Behandlungsverfahren,
wie sie beispielsweise in der Papierindustrie zur Beherrschung der
heute sehr hohen Prozessgeschwindigkeiten nötig sind, sind bisher nicht
bekannt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Behandlungsergebnis, welches durch
die Behandlung eines Prozessgutes mit Plasma erzielt wird, zu verbessern und/oder
die Effektivität
der Plasmaerzeugung zu steigern.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass zur Erzeugung des Plasmas bzw. der Gasentladung zwischen Elektroden
Hochspannungsimpulse mit einer Dauer von weniger als 10 μs erzeugt
werden. Die Verwendung von derartig kurzen Hochspannungs-Einzelimpulsen
hat sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wogegen die Verwendung
von Radiofrequenz-(RF) oder Mikrowellenimpulsen oder Hochspannungs-Einzelimpulsen
mit mehr als 10 μs
Dauer weit weniger effizient ist. Um eine gute Energieeffizienz
der Erzeugung von Plasma und dessen positive Effekte, sowohl in
Gasen als auch in Flüssigkeiten, zu
erhalten, wird daher vorzugsweise, mit sehr kurzen Hochspannungsimpulsen
gearbeitet. Die Pulsdauer sollte deutlich kürzer sein, als es einer Aufbauzeit
der vollständigen
Durchschlagszeit im jeweiligen Medium entspricht.
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Gemäß der Erfindung
wird im Gegensatz zur bekannten Vorgehensweise bei Textilien und
Kunststoffen nicht mit einem Niederdruckplasmareaktor gearbeitet,
was wegen der nötigen
Vakuumerzeugung sehr aufwendig ist, sondern es wird Atmosphärendruck
appliziert.
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Vorzugsweise
ist das Prozessgut ein unverwobener Faserstoff in einer Suspension,
insbesondere Fasern oder Pulpe, ein herzustellendes Papier, ein herzustellender
Karton, eine herzustellende Pappe, deren Ausgangsmaterialien zur
Herstellung, und/oder deren Zwischenprodukte während der Herstellung, insbesondere
ein feuchtes oder trockenes und/oder ungepresstes Blatt.
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Vorzugsweise
wird das Plasma in einem Abstand von kleiner als 20 cm, vorzugsweise
kleiner als 10 cm, vorzugsweise kleiner als 5 cm, von dem Prozessgut
erzeugt. Um ein gutes Behandlungsergebnis, beispielsweise ein Bleichen
einer Papierbahn, zu erzielen ist es von Vorteil, das Plasma in
der unmittelbaren Umgebung des Prozessgutes zu erzeugen.
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Zweckmäßig ist,
dass das Prozessgut beidseitig mit dem Plasma in Kontakt gebracht
bzw. mittels der Gasentladung behandelt wird. Die beidseitige Behandlung
des Prozessgutes mit Plasma ermöglicht
eine hohe Behandlungseffizienz und eine vorzugsweise hohe Eindringtiefe
von beispielsweise aggressiven Trägerstoffen in das Prozessgut.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist, dass das Plasma bzw. die Gasentladung zum Bleichen
des Prozessgutes, insbesondere in einem Kocher, in einem Bleichbehältnis oder
in einer Leitung, verwendet wird. Wird das Verfahren beispielsweise
innerhalb eines Verbindungselementes oder einer Zuleitung, welche
für den
Transport des Prozessgutes hergerichtet ist, angewendet, so kann das
Verfahren zur Behandlung des Prozessgutes auf vorteilhafter Weise
während
des Transportes des Prozessgutes bereits angewendet werden und somit wird
eine Prozesszeit weiter verkürzt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird das Prozessgut mit
zumindest einer Elektrode zur Erzeugung des Plasmas bzw. der Gasentladung in
Kontakt gebracht.
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Zweckmäßigerweise
wird das Verfahren auf verschiedene Arten bzw. Zustände von
Prozessgütern
angewendet. Bei einer bevorzugten Anwendung liegt der Gehalt an
Trägerflüssigkeit,
insbesondere Wasser, in dem Prozessgut im Bereich zwischen 40% und
99,9%, vorzugsweise im Bereich zwischen 80% und 98% und insbesondere
im Bereich zwischen 85% und 98%. Mit der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
innerhalb einer Trägerflüssigkeit
können
auf vorteilhafte Weise chemische Reaktionen, welche das Behandlungsergebnis
hervorrufen, besonders effizient erzeugt werden.
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Vorzugsweise
werden im Plasma oder mittels der Gasentladung Radikale erzeugt,
die auf das Prozessgut einwirken. Diese Radikale bewirken eine chemische
Reaktion, beispielsweise mit einer bleichenden Wirkung, welche zur
Erreichung des Behandlungsziels den Behandlungsprozess effektiv
unterstützen.
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Mit
besonderem Vorteil werden für
verschiedene Zustände
des Prozessgutes in einem Papier-, Karton- oder Pappe-Herstellungsprozess,
insbesondere an unterschiedlichen Prozessstufen, Radikale unterschiedlicher
Art oder Zusammensetzung verwendet.
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Besonders
bevorzugt und zweckmäßig ist es,
dass das Prozessgut innerhalb einer Prozessstufe in einem Papier-
oder Karton-Herstellungsprozess, Radikalen unterschiedlicher Art
oder Zusammensetzung ausgesetzt wird, vorzugsweise zeitlich nacheinander
folgend. Mit Vorteil wird so ein optimales Behandlungsergebnis Schritt
für Schritt
erzielt.
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Zweckmäßig ist
es, dass als Radikale Ozon, Wasserstoffperoxid, Hydroxyl, HO2 und/oder HO2 – erzeugt
werden.
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Auf
vorteilhafte Weise wird beim Bleichen des Prozessgutes das Plasma
oder die Gasentladung derart appliziert, dass als Radikale vermehrt Ozon
und/oder Wasserstoffperoxyd gebildet werden.
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Ausgehend
von der Verwendung unterschiedlicher Art oder Zusammensetzung von
Radikalen an unterschiedlichen Prozessstufen, ist es vorteilhaft,
dass beim Sieben und/oder am flächig
verteilten Prozessgut das Plasma oder die Gasentladung derart appliziert
wird, dass als Radikale vermehrt Hydroxyl, HO2 und/oder
HO2 – gebildet wird.
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Auf
vorteilhafte Weise wird eine Erzeugungsrate der Radikale und/oder
die Zusammensetzung der erzeugten Radikale durch Beeinflussung einer Amplitude,
einer Impulsdauer und/oder einer Impulswiederholrate der Hochspannungsimpulse
gesteuert. Da neben der Art und Zusammensetzung der Radikale auch
die Konzentration der Radikale durch einen elektrischen Prozess
erzeugt wird und damit in Echtzeit sehr gut steuerbar ist, ist ein
solches Verfahren sehr wirtschaftlich und kann innerhalb kürzester
Zeit für
unterschiedliche Behandlungsergebnisse nachgeregelt werden, z.B.
im Kontext mit selbst lernfähigen
Algorithmen.
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Zweckmäßig ist,
dass zur Steuerung und Regelung der Erzeugungsrate und/oder der
Art der erzeugten Radikale eine Konzentration der erzeugten Radikale
gemessen wird. In einem vorzugsweise für die Plasmaerzeugung verwendeten
Regelverfahren oder Regelkreis wird die Konzentration der Radikale als
Istwert genutzt.
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Eine
weitere Steigerung der gezielten Einflussnahme wird dadurch erreicht,
dass zur Steuerung und Regelung der Erzeugungsrate oder der Zusammensetzung
der erzeugten Radikale eine Eigenschaft der Suspension, vorzugsweise
eine Qualitätseigenschaft,
insbesondere dessen Opazität,
Glanz, Weiße,
Fluoreszenz oder Farbpunkt, gemessen wird. Anhand der Ergebnisse
der Messung der Qualitätseigenschaften
erhält
man eine Rückmeldung,
welche es gestattet den Behandlungsprozess optimal zu steuern.
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Zweckmäßiger Weise
wird bevorzugt die Konzentration bzw. die Eigenschaft "online" zu gemessen. Dies
ist im Hinblick auf ein automatisiertes Verfahren, vorzugsweise
mit Automatisierungskomponenten und Sensoren, besonders vorteilhaft,
da die Reaktion auf eine sich verändernde Qualitätseigenschaft
quasi zeitgleich erfolgt.
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Zweckmäßiger Weise
wird zur Regelung die Amplitude der Hochspannungsimpulse bei konstanter
Wiederholrate verändert.
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In
einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
wird zur Regelung die Wiederholrate der Hochspannungsimpulse bei
konstanter Amplitude verändert.
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Eine
weitere Steigerung des Behandlungsergebnisses wird dadurch erreicht,
dass das Prozessgut, vorzugsweise zum Bleichen, im plasmabeaufschlagten
Bereich mit Sauerstoff angereichert wird.
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Liegt
das Prozessgut als Suspension oder Pulpe oder als Faserbrei vor,
so ist es besonders vorteilhaft im Hinblick auf das Behandlungsergebnis, dass,
vorzugsweise zum Bleichen, eine Hochspannungs-Impulsdauer von weniger
als 100 ns verwendet wird. Sind beispielsweise die Elektroden einer Bleichvorrichtung
komplett im Inneren der Suspension angeordnet, ist es aufgrund der
hohen Leitfähigkeit
der Suspension sehr vorteilhaft mit kleinen Hochspannungs-Impulsdauern
zu arbeiten. Je höher
die Leitfähigkeit,
beispielsweise der Suspension, desto mehr können „ohmsche Verluste" bei zu langen Impulsdauern
auftreten.
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Weiterhin
ist es im Sinne eines optimalen Behandlungsergebnisses zweckmäßig, dass
flächig verteiltes
Prozessgut, insbesondere beim Sieben, im plasmabeaufschlagten Bereich
von einer mit Wasserdampf angereicherten Atmosphäre umgeben wird.
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Vorzugsweise
wird für
flächig
verteiltes Prozessgut, insbesondere Pulpe oder Faserbrei oder sich
bildendes oder gebildetes, noch ungepresstes Blatt, insbesondere
beim Sieben, eine Hochspannungsimpulsdauer von 100 ns bis 1 μs verwendet. Wie
bereits erwähnt
kommt es bei Suspensionen mit hoher Leitfähigkeit zu „ohmschen"-Verlusten; es ist daher von Vorteil
Impulse mit einen geringen Impulsdauer und einer hohen Flankensteilheit
zu verwenden.
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Vorzugsweise
für Suspensionen
mit extrem hoher Leitfähigkeit
ist es zweckmäßig, dass
Hochspannungsimpulse mit einer Dauer von weniger als 3 μs, vorzugsweise
von weniger als 1 μs,
vorzugsweise von weniger als 500 ns, angewendet werden. Die Verwendung
kurzer Impulse hat zum einen den Vorteil, dass der größte Anteil
der Impulsenergie nicht als ohmscher Anteil in Wärme umgewandelt wird und zum
anderen eine Streamerentladung mit effizienter Radikalenerzeugung
generiert wird.
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Weiterhin
ist es besonders vorteilhaft, dass für flächig verteiltes Prozessgut,
insbesondere für Pulpe
oder Faserbrei oder sich bildendes oder gebildetes, noch ungepresstes
Blatt, insbesondere beim Sieben, die Amplitude entsprechend mindestens dem
zweifachen Wert, vorzugsweise mindestens dem dreifachen Wert, einer
Korona-Einsatzspannung an die Elektroden angelegt wird.
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Zweckmäßig ist
außerdem,
dass zur Erzeugung des Plasmas bzw. der Korona-Entladung eine Gleichspannungs-Korona-Entladung
erzeugt wird und der Gleichspannungs-Korona-Entladung die Hochspannungsimpulse überlagert
werden. Die Überlagerung
der Hochspannungsimpulse mit einer Gleichspannung hat den besonderen
Vorteil, dass die energiereichen Hochspannungsimpulse bereits von
einem sehr hohen Energieniveau starten können.
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Bevorzugt
ist ferner, dass eine Impulswiederholrate zwischen 10 Hz und 5 kHz,
insbesondere aus dem Bereich von 10 Hz bis 10 kHz, verwendet wird.
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Für die bereits
erwähnte
Automatisierung des Verfahrens ist es vorteilhaft, dass die Leistungseinkopplung
elektrischer Energie in das Plasma vorwiegend über die Regelung von Amplitude,
Impulsdauer, und Impulswiederholrate der überlagerten Hochspannungsimpulse
gesteuert wird.
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In
einer bevorzugten Anwendung des Verfahrens wird ein homogenes, großvolumiges
Plasma mit hoher Leistungsdichte erzeugt, ohne dass es zu Plasmaeinschnürungen oder
Durchschlä gen
kommt. Durch die Erzeugung eines "stabilen" Plasmas kann die Erzeugungsrate hoch
und konstant gehalten werden, kommt es hingegen zu Plasmaeinschnürungen oder
Durchschlägen
so sinkt die Erzeugungsrate wieder.
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Zweckmäßig ist
es auch, falls eine DC-Spannung von solcher Höhe eingesetzt wird, dass im
Plasma in Verbindung mit überlagerten
Hochspannungsimpulsen eine stabile DC-Korona-Entladung gebildet wird.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, dass die eingesetzte Gesamtamplitude
(DC-Spannung + Impulsamplitude) über
der statischen Durchbruchspannung der Elektrodenanordnung liegt.
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Weiterhin
entspricht vorzugsweise die eingesetzte Gesamtamplitude dem zwei-
bis fünffachen der
statischen Durchbruchspannung der Elektrodenanordnung.
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Besonders
zweckmäßig ist,
falls die Amplitude der Hochspannungsimpulse zwischen 10% und 1000%
der eingesetzten DC-Spannung
beträgt.
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Für eine gleichmäßige Verteilung
des Plasmas auf dem Prozessgut ist es zweckmäßig, dass eine Gasströmung senkrecht
zu der Elektrodenanordnung erzeugt wird.
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Alternativ
ist es möglich,
dass eine Gasströmung
parallel zu der Elektrodenanordnung erzeugt wird.
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Bevorzugte,
jedoch keinesfalls einschränkende
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung
ist die Zeichnung nicht maßstäblich ausgeführt, und
gewisse Merkmale sind nur schematisiert dargestellt. Einander entsprechende
Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Im Einzelnen zeigt die
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1 eine
schematische Darstellung einer Papierherstellungsanlage mit einer
Siebvorrichtung, einer Pressenvorrichtung und einer Veredelungs- und/oder
Trockenanlage,
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2 eine
Bleichvorrichtung,
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3 eine
Darstellung (Schnitt) einer Anordnung zur Erzeugung von Radikalen
in Koronaplasmen in Pulpe oder Luft: Parallelplatten- oder Rohranordnung
mit Draht, dem eine gepulste Hochspannung überlagert wird,
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4 eine
Prinzipdarstellung von Impulsen zur Erzeugung von Radikalen in Koronaentladungen in
Luft oder wässrigen
Medien bei Einsatz kurzer (typisch < 1 μs)
Hochspannungsimpulse mit hoher Impulswiederholrate,
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5 bis 10 Elektrodenanordnungen und
Elektrodensysteme zur Erzeugung von Koronaentladungen Platte-Platte-,
Platte-Draht-Platte-, koaxiale Draht-Rohr-, Spitze-Platte-, Mehrfachspitzen-Platte-,
Gitter-Platte (Rohr)-, Gitter-Gitter-Anordnungen,
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11 eine
hybride Entladung, wobei sich eine Elektrode vollständig oberhalb
des Mediums auf dem Sieb befindet, wogegen die zweite Elektrode durch
das Sieb selbst gebildet wird,
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12 eine
Platten- oder Gitteranordnung mit gekrümmten Oberflächen zur
Anpassung an Gefäßwände bzw.
Nutzung derselben als Elektrode, konzentrische Elektroden in Rohrform
zur Nutzung der vorhandenen Verrohrung oder Türme für die Pulpe als Reaktorgefäß,
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13 eine
gepulste Entladung im oberflächennahen
Gasraum über
Stoffauflauf auf dem Sieb mit Vielfachdraht Platte-Anordnung, und
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14 ein
gepulstes Koronaentladungssystem mit koaxialem Draht-Rohr, mit eingeperlten, feinstverteilten
Gasblasen, so dass im Entladungsbereich feinste Gasperlen vorhanden
sind und eine Streamerbildung vorwiegend in den Gasblasen abläuft.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer komplexen Papierherstellungsanlage 1,
wie sie in heutigen Papierfabriken eingesetzt wird. Deren Konstruktion
und die Kombination unterschiedlicher Aggregate werden von der Art
der zu erzeugenden Papier-, Karton- und Pappesorten sowie der eingesetzten
Rohstoffe bestimmt. Die Papierherstellungsanlage 1 hat
eine räumliche
Ausdehnung von ungefähr
10 m in der Breite und ungefähr
120 m in der Länge.
Pro Minute produziert die Papierherstellungsanlage bis zu 1400 m
Papier 27. Es dauert nur wenige Sekunden vom ersten Auftreffen
der Suspension oder der Pulpe 39 auf die Siebvorrichtung 9 bis
zum fertigen Papier 27, welches letztendlich in einer Aufrollung 15 aufgerollt
wird. Im Verhältnis
1 : 100 mit Wasser verdünnt,
werden die Faserstoffe 30 (siehe 2) zusammen
mit Hilfsstoffen auf die Siebvorrichtung 9 mit dem Sieb 10 aufgebracht.
Die Fasern lagern sich auf dem Sieb 10 neben- und aufeinander ab.
Das Siebwasser 23 kann mittels mehrerer Saugkammerbereiche 24 abfließen oder
abgesaugt werden. Auf diese Weise entsteht ein gleichmäßiger Faserverbund,
der durch mechanischen Druck in einer Pressenvorrichtung 11 und
mit Hilfe von Dampfwärme
weiter entwässert
wird. Der gesamte Papierherstellungsprozess unterteilt sich dabei
im Wesentlichen in die Bereiche Stoffaufbereitung, Papiermaschine,
Veredelung und Ausrüstung.
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Altpapier
und in der Regel auch Zellstoff erreichen eine Papierfabrik in trockener
Form, während Holzstoff
normalerweise im gleichen Werk erzeugt und als Faser-/Wasser-Mischung,
also einer+ Suspension aus unverwobenen Faserstoffen, in die Stoffzentrale 3 gepumpt
werden. Altpapier und Zellstoff 30 (siehe 2)
werden ebenfalls unter Zugabe von Wasser in einem Fasertrog 35 (2)
aufgelöst.
Papierfremde Bestandteile werden über verschiedene Sortieraggregate
ausgeschleust (hier nicht dargestellt). In der Stoffzentrale 3 erfolgt
je nach gewünschter
Papiersorte die Mischung der verschiedenen Rohstoffe. Hier werden
auch Füll-
und Hilfsstoffe zugegeben, die der Verbesserung der Papierqualität und der
Erhöhung
der Produktivität
dienen.
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Der
Stoffauflauf 7 der Papierherstellungsanlage 1 verteilt
die Faserstoff-Suspension gleichmäßig über die gesamte Sieb breite.
Am Ende der Siebvorrichtung 9 enthält die Papierbahn 27 noch
immer ca. 80% Wasser.
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Ein
weiterer Entwässerungsprozess
erfolgt durch mechanischen Druck in der Pressenvorrichtung 11.
Dabei wird die Papierbahn 27 mittels eines saugfähigen endlosen
Filztuches zwischen Walzen aus Stahl, Granit oder Hartgummi hindurchgeführt und
dadurch entwässert.
Das durch den Saugkammerbereich 24 aufgenommene Siebwasser 23 wird zu
einem Teil zu einem Sortierer 5 zugeführt und zu einem anderen Teil
zu einem Stofffänger 17 zurückgeführt. An
die Pressenvorrichtung 11 schließt sich eine Trocknungsanlage 13 an.
Das verbleibende Restwasser wird in der Trocknungsanlage 13 verdampft.
Slalomartig durchläuft
die Papierbahn 27 mehrere dampfbeheizte Trockenzylinder.
Am Ende hat das Papier 27 eine Restfeuchte von wenigen
Prozent. Der in der Trocknungsanlage 13 entstandene Wasserdampf
wird abgesaugt und in eine nicht dargestellte Wärmerückgewinnungsanlage geführt.
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Für eine Behandlung
der Fasersuspension 39 als Prozessgut nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind bei einem ersten Ausführungsbeispiel zwischen
dem Stoffauflauf 7 und dem Anfangsbereich der Siebvorrichtung 9 eine
erste Elektrode 43 unter der Siebvorrichtung 9 und
eine zweite Elektrode 44 über der Siebvorrichtung 9 angeordnet.
Die Elektroden 43 und 44 sind derart angeordnet,
dass die flächig
verteilte Faser-Suspension 39 zwischen ihnen
verläuft.
Damit zur Behandlung der Faser-Suspension 39 ein großflächiges Plasma
unter Atmosphärendruck
in unmittelbarer Nähe
zu der Faser-Suspension 39 erzeugt werden kann, sind die Elektroden 43 und 44 mit
einem Hochspannungsimpulsgenerator 46 verbunden. Mit Hilfe
dieses Hochspannungsimpulsgenerators 46 wird zwischen den Elektroden 43 und 44 ein
großvolumiges
Plasma mit einem großen
Querschnitt und mit hoher Leistungsdichte hergestellt. Hierbei ist
eine Plasmadichte homogen über
den Behandlungsbereich, welcher durch die Elektroden 43 und 44 abgedeckt
wird, verteilt. Erfindungsgemäß wird dieses
großvolumige
Plasma mit hoher Leistungsdichte dadurch erzeugt, dass einer DC-Korona- Entladung intensive,
kurz andauernde Hochspannungsimpulse mit einer hohen Impulswiederholrate
von 1 kHz überlagert
werden. Bei dieser Betriebsweise wird ein äußerst homogenes, großvolumiges
Plasma mit einer hohen Leistungsdichte erzeugt, ohne dass es zu
den bei DC-Korona-Entladungen bekannten Plasmaeinschnürungen kommt.
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Um
die Behandlungswirkung, welche das kalte großflächige Plasma auf die Faser-Suspension ausübt, zu unterstützen, wird
gegebenenfalls mittels eines Gasverteilers 81 über eine
Gasleitung 80 Sauerstoff mit Argon als Trägergas in
den Behandlungsraum zwischen die Elektroden 43 und 44 eingeleitet. Mit
Hilfe des Sauerstoff-Argon-Gemisches werden besonders vorteilhaft
Hydroxyl-Radikale erzeugt. Hydroxyl-Radikale sind besonders aggressiv
und oxidierend, dadurch wird an dem nur wenige Sekunden im Behandlungsbereich
zwischen den Elektroden 43 und 44 verweilenden
Prozessgut eine bleichende Wirkung erzielt.
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In 1 ist
auch noch ein zweites Ausführungsbeispiel
der Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt:
Analog
zu dem zuvor beschriebenen wird mit einem Elektrodensystem 47, 48 in
der Pressenvorrichtung 11 ein großflächiges Plasma zur Behandlung
der Papierbahn 27 erzeugt, die hier das Prozessgut darstellt.
Die erste Elektrode 47 in der Pressenvorrichtung 11 ist
als eine halbrunde Gitterelektrode ausgeführt. Durch die halbrunde Ausgestaltung
der Elektrode 47 kann sie dem Papierbahnverlauf über einer Transportrolle 12 folgen.
Die zweite Elektrode 48 in der Pressenvorrichtung 11 ist
als eine Plattenelektrode ausgestaltet und derart angeordnet, dass
die Transportrolle 12 zwischen den Elektroden 47 und 48 geführt werden
kann. Um auch hier die Radikalbildung im Plasma anzuregen, wird
gegebenenfalls auch hier der Plasmabehandlungsbereich über den Gasverteiler 81 mit
der Gasleitung 80 mit einem Sauerstoff-Argon-Gemisch angeströmt.
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Der
Pressvorgang verdichtet das Papiergefüge, eine Festigkeit erhöht sich
und eine Oberflächengüte wird
entscheidend beeinflusst. Durch die Behandlung des gepressten Papiers
mit kaltem Plasma, insbesondere mit den erzeugten Radikalen, wird die
molekulare Struktur der Papieroberfläche weiter verändert. Die
Festigkeit des Papiers 27 wird erhöht und eine Bedruckbarkeit
verbessert.
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Mit
den vorbenannten Elektrodenanordnungen 43 und 44 sowie 47 und 48 ist
es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich
die Papierbahn 27 zwischen Streamer-Entladungen zu führen. Ein Streamer
ist eine spezielle Form einer sich linear fortbewegenden Plasmawolke
oder ein in der Entwicklung befindlicher Entladungskanal, der sich
aufgrund der angeregten hohen externen Feldstärke ausbildet. Ein Aufbau solcher
Streamer findet innerhalb weniger 10 ns statt und geht sehr schnell
in einen thermischen Durchschlagskanal über. Vorbenannte Anordnungen
der Elektrodensysteme, wobei sich die Papierbahn 27 zwischen
den zur Streamer-Entladung benutzten Elektroden befindet, ist besonders
vorteilhaft, da das Papier 27 dadurch teilweise als eine
dielektrische Barriere fungiert, wodurch sich der Übergang
vom Streamerdurchschlag unterdrücken
lässt.
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2 zeigt
eine als drittes Anwendungsbeispiel eine Bleichvorrichtung 38.
Ein Rohstoff 30, insbesondere Zellstoff, – hier das
Prozessgut – wird über ein
Transportband 33 in einen Fasertrog 35 befördert. Im
Fasertrog 35 wird der Rohstoff 30 mit Wasser versetzt
und über
eine Rohrleitung 36 in einen Bleichtrog 37 gepumpt.
Eine erste Elektrode 43' und
eine zweite Elektrode 44' sind
jeweils als eine kreisflächige
Gitterelektrode ausgeführt.
Die erste Elektrode 43' ist
im Gasraum der in den Bleichtrog 37 eingefüllten Zellstofffaser-Suspension 39 angeordnet.
Die zweite Elektrode 44' ist
im Inneren des Bleichtroges 37 angeordnet und wird damit
vollständig
von der Zellstofffaser-Suspension 39 bedeckt. Zwischen
den beiden Elektroden 43' und 44' wird mittels
des Hochspannungsimpulsgenerators 46 ein großflächiges kaltes
Plasma erzeugt.
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Durch
eine direkte Behandlung der Zellstofffaser-Suspension 39 mit
dem kalten Plasma werden in der Suspension 39 vorzugsweise
die Radikale OH–, HOO–,
O, O3 erzeugt. Diese Radikale lösen eine bleichende
chemische Reaktion aus. Der Hochspannungsimpulsgenerator 46 wird
derart betrieben, dass er Hochspannungsimpulse mit einer Dauer von
1 μs zwischen
den Elektroden 43' und 44' erzeugt. Eine für die Erzeugung
von Radikalen und Ozon in der Zellstofffaser-Suspension notwendige
DC-Spannung liegt
bei ca. bei einigen 10 kV bis 100 kV. Die Hochspannungsimpulse werden
der DC-Spannung überlagert
und bilden so eine Gesamtamplitude von einigen 10 kV bis 500 kV.
Durch die Behandlung der Zellstofffaser-Suspension 39 mit
einer kalten elektrischen Entladung, also dem Plasma, werden die
Radikale in-situ erzeugt. So können
große
Gesamtmengen von Radikalen in die Suspension 39 eingebracht werden.
Die Radikale werden zudem feinst verteilt in der Suspension erzeugt,
so dass auch der bisher nötige
Aufwand zur Mischung von Chemikalien mit der Suspension reduziert
werden kann.
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Für eine weitere
Steigerung des Bleichprozesses wird in den Bleichtrog 37 über eine
Gasleitung 80 ein Sauerstoff-Argon-Gemisch, welches in einem Gasverteiler 81 aufbereitet
wurde, eingeleitet.
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3 zeigt
als viertes Anwendungsbeispiel eine Schnittdarstellung eines Bleichgefäßes. In
der Mitte des Bleichgefäßes ist
eine Hochspannungselektrode 50 angeordnet. Der Außenmantel
des Bleichgefäßes ist
als eine Gegenelektrode 51 hergerichtet. In dem Bleichgefäß befindet
sich eine Zellstofffaser-Suspension 39. Zwischen den Elektroden 50 und 51 ist
ein Streamer 53 dargestellt. Radikale werden in Streamern
dadurch erzeugt, dass energiereiche Elektronen mit Molekülen zusammenstoßen und
diese dadurch dissoziieren oder anregen. Bei der Dissoziation werden
unmittelbar Radikale 59 freigesetzt, während bei der Anregung durch
einen anschließenden
strahlenden Übergang
UV-Licht erzeugt wird. Dieses erzeugte UV-Licht reagiert wiederum
mit Wassermolekülen
und dissoziiert diese.
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In 4 ist
der gemäß der Erfindung
verwendete Spannungsverlauf der Hochspannungsimpulse dargestellt.
Ein erster Impuls 66 und ein zweiter Impuls 67,
mit je einer Impulsbreite 62 von weniger als 10 μs weisen
einen Abstand von einer Pulswiederholzeit 63 auf. Auf der
Abszisse ist die Zeit in ms und auf der Ordinate die Spannung in
kV angegeben. Die Einheiten sind willkürlich gewählt. Ein Niveau von ca. 100
kV der DC-Spannung
fällt mit
der dargestellten Abszisse zusammen. Die dargestellte Impulsspannung
ist also der DC-Spannung überlagert.
Die Impulse 66 und 67 haben eine stark ansteigende Flanke
mit einer Anstiegszeit 64 und einer weniger steil abfallende
Flanke. Die Impulswiederholzeit 63 liegt typischer Weise
zwischen 10 μs
und 100 ms.
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Dabei
haben die einzelnen Impulse 66, 67 eine solche
Gesamtamplitude, dass über
die vorgegebene Gleichspannung hinaus eine vorgegebene Energiedichte
erreicht wird. Wie erwähnt,
ist die Pulsanstiegszeit 64 dabei kurz im Vergleich zur
Pulsabfallzeit. Durch eine solche Art der Impulse wird erreicht,
dass elektrische Durchschläge,
die zu räumlichen
und zeitlichen Störungen
in der homogenen Plasmadichteverteilung führen würden, vermieden werden.
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5 bis 10 zeigen
weitere Beispiele für
Elektrodensysteme zur Erzeugung von Korona-Entladungen in vorzugsweise
wässrigen
Medien, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommen
können.
In 5 ist eine Platte-Platte-Anordnung von einer ersten
Platte 70a als Elektrode und einer zweiten Platte 70b als
Elektrode dargestellt. Die erste Platte 70a und die zweite
Platte 70b sind parallel zu einander angeordnet. Die erste
Platte 70a bildet die Hochspannungselektrode und ist über ein
Hochspannungskabel mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 verbunden.
Die zweite Platte 70b bildet die Gegenelektrode und steht
als geerdete Elektrode mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in
Verbindung.
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Eine
entsprechende Anordnung mit speziell ebenen Plattenelektroden ist
in 6 dargestellt. Es sind wiederum zwei massive Plattenelektroden 70a und 70c im
festen Abstand vorhanden, wobei mittig eine Hochspannungselektrode 71 verläuft. Bei
dieser Platte-Draht-Platte-Anordnung ist die Hochspannungselektrode 71 als
massiver Draht ausgeführt und
mit dem Hochspannungsausgang des Hochspannungsimpulsgenerators 46 verbunden.
Die geerdeten Platten 70a, 70c stehen ebenfalls
mit dem Hochspannungsimpulsgenerator in Verbindung.
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7 zeigt
eine Draht-Rohr-Anordnung als Elektrodensystem. In eine zylinderförmige Elektrode 72 ragt
mittig eine Hochspannungselektrode 71 hinein. Wie in 6 ist
die Hochspannungselektrode 71 als massiver Draht ausgeführt und
mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 verbunden. Die
zylinderförmige
Elektrode 72, welche vorzugsweise als ein Drahtgeflecht
ausgestaltet ist, ist geerdet und steht mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in Verbindung.
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8 zeigt
eine Spitze-Platte-Anordnung als Elektrodensystem. Drei Spitzen 73 sind über eine Hochspannungsleitung
mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 verbunden. Die
Spitzen 73 sind rechtwinklig zu einer geerdeten Plattenelektrode 74 angeordnet.
Der Abstand der Spitzenelektroden 73 zu der Plattenelektrode 74 ist
einstellbar und kann somit für
unterschiedliche Prozessbedingungen angepasst werden.
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9 zeigt
eine Elektrodensystemanordnung, welche 3 Platten 70a, 70d und 70e umfasst. Die
erste Platte 70a, welche als Hochspannungselektrode mit
dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 verbunden ist, ist
mittig zwischen zwei massiven Platten 70d und 70e angeordnet.
Die Platten 70a und 70b sind über einen Plattenverbinder 70f verbunden. Da
die Platte 70d als geerdete Gegenelektrode mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in
Verbindung steht, hat die Platte 70e über dem Plattenverbinder 70f ebenfalls
die Funktion einer geerdeten Gegenelektrode.
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10 zeigt
ein Elektrodensystem als Gitter-Gitter-Anordnung. Analog zur 5 stehen
sich hier ein erstes Gitter 75a und ein zweites Gitter 75b parallel
gegenüber.
Das erste Gitter 75a bildet hierbei die Hochspannungselektrode
und ist mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 verbunden.
Das zweite Gitter 75b bildet die geerdete Gegenelektrode
und steht mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in Verbindung.
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Eine
hybride Entladung, wobei sich eine Elektrode 75a vollständig außerhalb
einer zu bleichenden Pulpe 39 befindet und eine zweite
Elektrode 76b ganz oder teilweise in der Pulpe 39 eingetaucht ist,
wird mit der Anordnung in 11 erzeugt.
Die Elektrode 76a ist bei diesem weiteren Anwendungsbeispiel
als eine Gitterelektrode ausgeführt
und steht mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in Verbindung.
Auch die geerdete Gegenelektrode 76b ist als eine Gitterelektrode
ausgeführt.
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In 12 ist
als weiteres Anwendungsbeispiel ein Bleichbottich mit einer Gefäßwand 77 in
einer Draufsicht dargestellt. Für
den Bleichbottich wird eine Platten- oder Gitteranordnung mit gekrümmten Oberflächen zur
Anpassung an die Gefäßwände bzw.
Nutzung der Gefäßwände als
Elektrode verwendet. Eine Vielfachdrahtelektrode 79 ist
als eine konzentrische Elektrode, dem Verlauf der Gefäßwand 77 folgend
angeordnet und steht mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in
Verbindung. Ihr stehen zwei Gegenelektroden gegenüber: Zum
einen die Gefäßwand 77 und
zum anderen eine Plattenelektrode 78. Die Hochspannungselektrode 79 ist
zwischen der Gefäßwand 77 und
der Plattenelektrode 78 berührungsfrei angeordnet. Die
Gefäßwand 77 und
die Plattenelektrode 78 sind elektrisch leitend miteinander
verbunden und bilden somit die geerdeten Gegenelektroden, welche
mit dem Hochspannungsimpulsgenerator 46 in Verbindung stehen.
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Um
gepulste Entladungen im oberflächennahen
Gasraum über
der Pulpe 39 zu erzeugen ist in 13 als
weiteres Anwendungsbeispiel eine spezielle Elektrodenanordnung dargestellt.
Eine Hochspannungselektrode 50 umfasst mehrere elektrisch miteinander
verbundene Stabelektroden und ist im oberflächennahen Gasraum der Pulpe 39 derart
angeordnet, dass ihre Stäbe
pa rallel zur Oberfläche verlaufen.
Eine geerdete Gegenelektrode 51 ist als massive Platte
ausgeführt
und in über
die ganze Fläche
verteilten äquidistanten
Abständen
zur Hochspannungselektrode 50 angeordnet.
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14 zeigt
mit einem letzten Ausführungsbeispiel
ein gepulstes Korona-Entladungssystem in einer wässrigen Lösung oder Pulpe 39.
Das Elektrodensystem ist analog zur 3 als ein
Koaxialdraht-Rohrelektrodensystem ausgebildet. Die Hochspannungselektrode 50 ist
koaxial zu der Gegenelektrode 51, welche die Gefäßwand bildet,
angeordnet. Zur Unterstützung
der bleichenden Wirkung werden über
eine Gasleitung 80 mittels eines Gasverteilers 81 feinste
Gasperlen in den Entladungsbereich eingeleitet. In den Gasblasen 82 und 83 bilden
sich vorzugsweise die zu 3 erwähnten Streamer aus. Aufgrund
der Streamerentladungen entstehen Oxidanzien 57. Es werden
also in der Suspension bestimmte Radikale erzeugt.