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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anpassung der Fahrzeugführersitzhöhe bei mindestens
zweirädrigen
Fahrzeugen, die einen sattelartigen auf einer Sattelstütze in einem
Sattelstützrohr gelagerten
Fahrersitz haben und deren Fahrzeugführer bei einem Fahrzeugstillstand
zumindest einen Fuß auf
der Fahrbahn abstützt.
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Aus
der
DE 44 08 431 C2 ist
eine Federung für
einen auf einem Sattelrohr befestigten Fahrradsattel bekannt. Hier
wird in das Sattelstützrohr
des Fahrradrahmens ein Rohr eingeschoben, das eine Sattelstütze mechanisch
federnd lagert und teleskopartig führt. Die Sattelstütze ist über zwei
Wälzlager gegenüber dem
Rohr verdrehgesichert. Die Rotationsachsen der am Rohr gelagerten
Wälzlager
sind hierbei quer zum Rohr orientiert. Die Wälzlager stützen sich in einem am Sattelrohr
befestigten Führungsgehäuse ab.
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Bei
dieser aufwendigen Lösung
wird der größte Anteil
der Gewichtskraft des Radfahrers von dem mechanischen Federsystem
der Vorrichtung getragen. Das Gesäß des Radfahrers befindet sich beim
Fahren auf einer weitgehend ebenen Fahrbahn immer in der gleichen
Sitzhöhe.
Die Sitzhöhe ändert sich
nur auf einer unebenen Fahrbahn durch das Schwingungsverhalten des
Federsystems.
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Ferner
ist aus der
DE 298
05 202 U1 ein Fahrrad mit höhenverstellbarem Sattel bekannt.
Zur Höhenverstellung
wird im Sattelstützrohr
des Fahrrads ein Adapterrohr angeordnet. Im Adapterrohr ist längsverschiebbar
eine rohrförmig
ausgebildete Sattelstütze
gelagert. Die Sattelstütze
trägt eine
verzah nungsartige Querriffelung, in die ein Feststellriegel federbelastet
eingreift. Der Feststellriegel sitzt dazu in einer am Adapterrohr
angeordneten Führung
[20]. Der federbelastete Feststellriegel wird – zur Veränderung der Sitzhöhe – mittels
eines an der Lenkstange angeordneten Betätigungselementes aus der Querriffelung
temporär
herausgezogen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine
Vorrichtung zur Anpassung der Fahrzeugführersitzhöhe zu entwickeln, mit der der
Fahrzeugführer
seine Sitzhöhe
auch während
der Fahrt ohne manuelle Betätigung
verstellen kann. Die Vorrichtung soll einen sicheren bauraum- und
gewichtssparenden Aufbau haben und weitgehend wartungsfrei sein.
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Diese
Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu
ist die Sattelstütze
gegenüber
dem Sattelstützrohr
oder einem am Sattelstützrohr
gelagerten Adapter zwischen zwei Anschlägen – ein Schubgelenk bildend – längsverschiebbar
geführt.
Die Sattelstütze
wird mit Hilfe eines Federelements, das bei Fahrersitzbelastung
von weniger als 100 N aus einer eingefahrenen Position in eine ausgefahrene
Position bringbar ist, in der ausgefahrenen Position gehalten. Die
Sattelstütze
und das Sattelstützrohr
oder der am Sattelstützrohr
gelagerte Adapter bilden – als
Sperrstück
und als Sperrer – ein
einseitig wirkendes Zahnrichtgesperre, das bei einer Belastung des
Fahrersitzes durch die Fahrergewichtskraft sperrt, sofern diese
Gewichtskraft größer ist
als die Federkraft des zuvor genannten Federelements. Zwischen dem
Sattelstützrohr
oder dem am Sattelstützrohr
gelagerten Adapter und der Sattelstütze ist eine Rückholvorrichtung
angeordnet, die bei Fahrersitzbelastung kleiner 100 N die Rastwirkung
des Zahnrichtgesperres verhindert.
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Diese
Vorrichtung ermöglicht
es dem Fahrzeugführer
bzw. Radfahrer, die Sitzhöhe
seines Fahrzeuges im Stand und während
der Fahrt ohne eine Zuhilfenahme der Hände zu verstellen. Eine Voraussetzung
hierfür
ist eine Sitzposition, die es dem Fahrzeugführer gestattet, die den Fahrersitz
belastende Gewichtskraft kurzfristig zu verringern.
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Ein
radfahrender Radfahrer lässt
durch ein Anheben seines Gesäßes den
Fahrersitz bzw. den Sattel seinem Gesäß z.B. im Bereich von 0 bis
150 mm folgen. Der Sattel wird dazu über ein Federelement im Fahrradrahmen
nach oben geschoben. Zwischen der den Sattel tragenden Sattelstütze und
dem Sattelstützrohr
des Fahrradrahmens ist ein Zahnrichtgesperre angeordnet, das nur
die Abwärtsbewegung
des Sattels sperrt, wenn der Sattel vom Fahrer belastet wird.
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Die
Vorrichtung kann in Fahrädern,
Leichtkrafträdern,
Rikschas und anderen vergleichbaren Fahrzeugen verwendet werden.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
den nachfolgenden Beschreibungen schematisch dargestellter Ausführungsformen.
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1:
Teilseitenansicht eines Damenfahrrades;
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2:
Vorrichtung in ausgefahrenem Zustand;
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3:
Vorrichtung in eingefahrenem, verrasteten Zustand;
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4:
Draufsicht auf 3;
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5:
Vorrichtung in gewichtsbelastetem Zustand;
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6:
Querschnitt zu 5 kurz oberhalb des Adapters;
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7:
Querschnitt zu 5 im Bereich der Sattelschelle;
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8:
Querschnitt zu 5 unterhalb der Sattelschelle;
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9:
Querschnitt zu 5 unterhalb des Adapterrohres;
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10:
Vorrichtung mit stabförmiger
Sattelstütze;
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11:
Gesperreteil der Vorrichtung nach 10;
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12:
Querschnitt zu 11.
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Die 1 zeigt
einen Fahrersitz bzw. einen Sattel (3) und einen hinteren
Teilbereich eines zweirädrigen
Fahrrades (1). Der Sattel (3) ist auf einer Sattelstütze (20)
angeordnet, die wiederum in einem Sattelstützrohr (10) gelagert
ist. Am Sattelstützrohr (10)
sind im oberen Bereich beidseitig Sattelstreben (2) befestigt.
U.a. an letzteren sind beispielsweise der Gepäckträger (6), das hintere
Schutzblech (7) und das Rad (8) gelagert.
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Die 2 und 3 zeigen
eine Vorrichtung zur automatischen Anpassung der Fahrzeugführersitzhöhe anhand
der vertikal stehend gezeichneten Sattelstützrohre (10) und Sattelstützen (20).
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Die
Sattelstütze
(20) ist ein Rohr, in das über einen Teilbereich eine
Vielzahl von z.B. äquidistant beabstandeten
Rastkerben (22) eingearbeitet sind. Diese Rastkerben (22),
die beispielsweise in eine – bei
der Fertigung exzentrisch auf der Drehmaschine gelagerte – Sattelstütze (20)
eingedreht sind, erstrecken sich über 150 bis 180 Winkelgrade
des Umfangs der Sattelstütze
(20). Im Ausführungsbeispiel beträgt die Erstreckung
ca. 164 Winkelgrade, vgl. 6. Die Rastkerben
(22) befinden sich hierbei auf der Rückseite der Sattelstütze (20),
vgl. hierzu auch die 1.
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Die
Rastkerben (22) haben hier, vgl. 2, eine
ebene, z.B. normal zur Mittellinie (39) der Sattelstütze (20)
orientierte ggf. plane Auflageflanke (23) und mindestens
eine zurückspringende,
z.B. kegelige Flanke (24). Zwischen diesen ist im Ausführungsbeispiel
ein zylindrischer Kerbgrund (25) angeordnet. Der Bereich
der Sattelstütze
(20), in dem die Rastkerben (22) platziert sind,
ist je nach der gewünschten Höhenverstellung
ca. 80 bis 200 Millimeter lang. Die z.B. äquidistante Teilung der Rastkerben
(22) ist beispielsweise vier- bis achtmal so groß wie die
maximale Kerbentiefe. Im Ausführungsbeispiel
beträgt
die Kerbentiefe 1 mm.
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Gegenüber den
Rastkerben (22) befindet sich auf der Vorderseite der Sattelstütze (20)
eine z.B. durchgehende Führungsnut
(27), vgl. 2–8. Am oberen
Ende ist die Sattelstütze (20)
in bekannter Weise mit dem Sattel (3) im Bereich von dessen
Schwerpunkt (4) verbunden. Unterhalb dieser Anbindung befindet
sich in der Sattelstütze (20)
eine Querbohrung, in der ein Splint (34) steckt, vgl. 2–4.
Am unteren Ende ist an der Sattelstütze (20) rückseitig
ein teilflanschförmiger
nach außen
gebogener Anschlag (32) angeordnet, vgl. auch 9.
Gegenüber
diesem Anschlag (32) befindet sich an der Vorderseite der
Sattelstütze
(20) ein Fanghaken (33), der über den unteren Rand (31)
der Sattelstütze
(20) übersteht
und nach innen, zur Mittellinie (39) hin, gebogen ist.
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Die
Sattelstütze
(20) ist im Sattelstützrohr (10) über einen
Adapter (50) gelagert. Dieser Adapter (50) umfasst
einen Adapterkopf (51), ein Adapterrohr (60) und
einen Federstützabschnitt
(65). Das Adapterrohr (60) trägt im oberen, rückwärtigen Bereich
einen z.B. angeschweißten
Stützsteg
(71) mit Bohrung. Der Stützsteg (71) ragt aus
dem Sattelstützrohrschlitz
(11) des Sattelstützrohres
(10) heraus, vgl. 7. An dieser
Stelle wird das Sattelstützrohr (10)
von einer Sattelschelle (12) umgriffen. Die Sattelschelle
(12) wird mit einer Schraubverbindung, die z.B. aus einer
Schraube (13) und einer Hutmutter (14) besteht,
verspannt. Die ggf. verdrehgesicherte Schraube (13) ist
hierbei durch die Bohrung des Stütz steges
(71) gesteckt. Der Stützsteg
(71) wird mittels der Schraubverbindung (13, 14)
zusätzlich über die
freien Schellenenden festgeklemmt.
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Der
mit dem Adapterrohr (60) fest verbundene Adapterkopf (51)
liegt auf dem oberen Rand des Sattelstützrohres (10) auf.
Der Adapterkopf (51) weist eine gestufte Durchgangsbohrung
auf. Der untere Stufenabschnitt (54) der Durchgangsbohrung
ist zylindrisch ausgebildet. Der Innendurchmesser dieses Abschnitts
(54) entspricht dem Außendurchmesser
des Adapterrohres (60). Der untere Stufenabschnitt (54)
dient der radialen Umfassung des Adapterrohres (60).
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Der
obere Stufenabschnitt (55) ist in seinem oberen und vorderen
Bereich zylindrisch geformt. Der maximale Durchmesser dieses zylindrischen oder
ggf. ovalen Bereichs entspricht dem maximalen Außendurchmesser des Stützrohres
(20) zuzüglich eines
radialen Gesamtspiels von 0,5 mm. Im rückwärtigen Bereich besteht die
Wandung des oberen Stufenabschnitts (55) aus mindestens
einem zumindest bereichsweise zylindrischen Abschnitt (56),
dessen Mittellinie (57) z.B. um einen Winkel von 17 Winkelgeraden
gegenüber
der Mittellinie (16) des Sattelstützrohres (10) geneigt
ist. Dieser Winkel entspricht zumindest annähernd der Neigung der kegeligen Flanken
(24) der Rastkerben (22). Der Abschnitt (56) ist
die Wandung einer Bohrung, die von unten her in den Adapterkopf
(51) gebohrt ist. Diese Bohrung schneidet bereichsweise
auch den unteren Stufenabschnitt (54). Aufgrund dieser
Formgebung hat der Adapterkopf (50) ein Profil, das mit
dem Rastkerbenprofil der Sattelstütze (20) im verrasteten
Zustand der Vorrichtung zumindest in der in 5 dargestellten Zeichnungsebene
weitgehend übereinstimmt.
Die Auflageflanke (23) der eingerasteten Rastkerbe (22) liegt
auf der hier z.B. planen oberen Stirnfläche (52) des Adapterkopfes
(51) in der sog. Sperrzone (53) auf. Die Freifläche (24)
der Rastkerbe (22) ist hierbei gegenüber dem geneigten Wandungsabschnitt
(56) angeordnet.
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Der
Adapterkopf (50) weist rückwärtig eine Rechtecknut (58)
auf, in der ein Gabelhebel (81) auf einem Gelenkbolzen
(82) gelagert ist. Der Gelenkbolzen (82) ist im
Adapterkopf (50) axial fixiert. Nach den 2, 3 und 5 verbreitert
sich die Rechtecknut (58) nach unten hin, um ein Verschwenken des
Gabelhebels (81) zu ermöglichen.
In der in den 2 und 3 dargestellten
Position liegt der Gabelhebel (81) direkt im oberen Bereich
(59) der Nutwandung an. Dieser Bereich ist ein Anschlag,
der den nach vorn orientierten Schwenkbereich des Gabelhebels (81)
begrenzt.
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Im
Gabelhebel (81) ist – als
Teil einer Rückstellvorrichtung
(80) – über einen
Lagerbolzen (87) eine Andruckrolle (86) wälz- oder
gleitgelagert eingebaut. Die Andruckrolle (86) kontaktiert
zumindest im verrasteten Zustand der Vorrichtung die Sattelstütze (20).
Dazu sitzt in einer Federausnehmung (85), die unterhalb
des Gelenkbolzens (82) angeordnet ist, eine Schraubendruckfeder
(83). Letztere stützt
sich in der Federausnehmung (84) des Adapterkopfes (51)
ab. Im nichtverrasteten Zustand der Vorrichtung tangiert die Lauffläche der
Andruckrolle (86) – in
einer zur Stirnfläche
(52) senkrechten Projektion gesehen – gerade noch die Bohrung des
oberen Stufenabschnittes (55) des Adapterkopfes (51).
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Das
Adapterrohr (60) hat einen regulären Innendurchmesser, der um
ca. 2 mm größer ist
als der Außendurchmesser
der Sattelstütze
(20). Im unteren Bereich hat das Adapterrohr (60)
zur seitlichen Führung
der Sattelstütze
(20) – oberhalb
des Federstützabschnitts
(65) – partiell
seitliche Abflachungen (61), vgl. 8. Im unteren,
rückwärtigen Rohrbereich
ist ebenfalls eine Abflachung (62) angeordnet, vgl. 5.
Im vor deren unteren Bereich hat das Adapterrohr (60) eine
angeformte Verdrehsicherungslasche (63), die in die vordere
Führungsnut
(27) der Sattelstütze
(20) eingreift.
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Unterhalb
der Abflachungen (61, 62) und der Verdrehsicherungslasche
(63) besteht das Adapterrohr (60) im Federstützabschnitt
(65) nur noch aus zwei Stegen (66), die am unteren
Ende mittels eines Federbodens (67) verbunden sind. Jeder
Steg (66) überdeckt
ca. 90 Winkelgrade des Adapterrohrumfangs.
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Auf
dem Federboden (67) ist ein zumindest bereichsweise kegelstumpfförmig ausgebildetes Drehteil,
ein Federfixierelement (68), angeordnet, das als unterer
Sitz einer Hubfeder (99) dient. Der Federboden (67)
ist in seinem vorderen Bereich nach oben hin abgeflacht und abgeschrägt. Die
Abschrägung
(69) hat die Funktion einer Einrasthilfe.
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Die
großteils
in der Sattelstütze
(20) geführte Hubfeder
(99) stützt
sich im oberen Bereich der Sattelstütze (20) an einem
dort quer eingesetzten Splint (34) ab, vgl. auch 4.
Anstelle der mechanischen Hubfeder (99) kann auch eine
Gasdruckfeder oder dergleichen verwendet werden.
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In 3 ist
eine Anschlagschraube (35) als optional verwendbarer Anschlag
eingezeichnet. Mit Hilfe dieser in der Sattelstütze (20) befestigten Schraube
kann der Gesamthub des Sattels (1) um ein festes Maß verkürzt werden.
Ggf. sind auf der rückwärtigen Seite
der Sattelstütze
(20) hierfür
mehrere Gewindebohrungen vorhanden.
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Über diese
Anschlagschraube (35) – wenn sie
vorhanden ist – oder
den Anschlag (32) liegt die Sattelstütze (20) an der Abflachung
(62) des Adapterrohres (60) an, wenn der Radfahrer,
z.B. auf den Pedalen stehend, nicht auf dem Sattel (1)
sitzt.
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Dies
ist beispielsweise bei schwierigen Streckenanstiegen oder starkem
Beschleunigen der Fall. Die Hubfeder (99) fährt dann
den Sattel (1) auf maximale Höhe aus. Da der Sattel (1)
und die Sattelstütze (20)
unbelastet sind, drückt
die Andruckrolle (86) die Sattelstütze (20) nach vorn.
Die Rastkerben (22) sind außer Eingriff.
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Will
sich nun der Radfahrer wieder auf den Sattel (1) setzen,
belastet er zunächst
mit geringer Kraft – diese
ist erheblich kleiner als seine Gewichtskraft – mittels seines Gesäßes den
Sattel (1) und schiebt ihn im Adapterrohr (60)
nach unten. Hierbei muss er nur die Federkraft der Hubfeder (99) überwinden.
Die Schraubendruckfeder (83) im Adapterkopf (51)
verhindert über
die an der Sattelstütze
(20) anliegende Druckrolle (86) ein Einrasten
der Rastkerben (22). Der Radfahrer kann hierbei den Sattel
(1) über
den gesamten Verstellweg auf- und
abbewegen.
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Hat
er eine der momentanen Fahrsituation angepasste Sattelposition gefunden,
belastet er den Sattel (1) mit seiner Gewichtskraft. Er
setzt sich einfach wieder auf den Sattel (1). U.a. durch
die Schräglage
des Sattelstützrohres
(10) – es
hat gegenüber
der Vertikalen bzw. gegenüber
der Normalen zur Fahrbahnoberfläche,
je nach Fahrzeugtyp, eine Neigungswinkel von 15 bis 25 Winkelgraden – kippt
die Sattelstütze
(20) zwangsläufig
nach hinten. Die Andruckrolle (86) weicht bei dieser Belastung nach
hinten aus.
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Der
theoretische Kippwinkel – also
ohne elastische Bauteilverformung und Fugensetzen – der Sattelstütze (20)
beträgt
bei dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel weniger als
ein Winkelgrad. Die Mittellinie (39) der Sattelstütze (20)
neigt sich um diesen Winkel gegenüber der Mittellinie (16)
des Sattelstützrohres
(10) nach hinten. Die oberhalb der Adapterkopf stirnfläche (52)
nächstgelegene
Rastzahn (21) kommt in der Sperrzone (53) verrastend
zur Anlage. Gleichzeitig stützt
sich die Vorderseite der Sattelstütze (20) an der Unterkante
(64), vgl. 5, des Adapterrohres (60)
ab. Diese Unterkante (64) liegt hier im Bereich der Verdrehsicherungslasche
(63).
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Beim
Anhalten bewegt der Radfahrer den Sattel (1) – noch auf
ihm sitzend – nach
vorn. Hierbei rutscht der tragende Rastzahn (21) auf der
Stirnfläche
(52) nach vorn, um die Verastung aufzuheben. Der Rastzahn
(21) verlässt
die Sperrzone (53). Die Sattelstütze (20) wird nun – gegen
die Wirkung der Hubfeder (99) – vollständig in das Sattelstützrohr (10) hineingeschoben.
Die Sattelstütze
(20) steht mit ihrer Anschlagkante (31) auf dem
Federboden (67) des Federstützabschnitts (65)
auf. Der Radfahrer erreicht hierbei die niedrigste Sitzposition.
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Der
Fanghaken (33) der Sattelstütze (20) passiert
auf dem letzten Hubabschnitt die Abschrägung (69) des Federbodens
(67), um diesen zu hintergreifen. Der Hintergriff wird
wirksam, sobald der Radfahrer den Sattel (1) freigibt.
Die Hubfeder (99) schiebt die Sattelstütze (20) z.B. einige
Zehntel Millimeter nach oben, bis der Fanghaken (33) von
unten her am Federboden (67) anliegt. Der Sattel (1)
ist in seiner unteren Position – einer
Parkstellung – verrastet.
Ein Rastzahn (21) ist in dieser Position nicht im Eingriff
mit der Sperrzone (53), vgl. 3.
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Durch
die niedrige Sattelposition wird ein späteres Aufsteigen des Fahrers
erleichtert.
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Bei
einem erneuten Aufsteigen setzt sich der Radfahrer zunächst auf
den Sattel (1) und schiebt ihn nach hinten. Dadurch kommt
der Fanghaken (33) am Federboden (67) außer Eingriff.
Die Hubfeder (99) kann den Sattel (1) wieder nach
oben schie ben. Ggf. ist der Federboden (67) und die Anschlagkante
(31) nach vorn hin so abgeschrägt, dass bei einer Gewichtsbelastung
des Sattels (1) die Anschlagkante (31) gegenüber dem
Federboden (67) automatisch nach vorn rutscht und den Hintergriff
löst. In
der dortigen Bewegungsfuge sind bei Bedarf Gleithilfen z.B. in Form
spezieller Gleitbeschichtungen, Wälzkörper oder Abrollhebel angeordnet.
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Für eine nachträgliche Montage
der Vorrichtung wird die Verschraubung (13, 14)
der Sattelschelle (12) entfernt und die Sattelstütze (20)
aus dem Sattelstützrohr
(10) herausgezogen. In das Sattelstützrohr (10) wird nun
der Adapter (50) über
das Adapterrohr (60) so hineingeschoben, dass der Stützsteg (71)
im Sattelstützrohrschlitz
(11) positioniert wird und der Adapterkopf (51)
auf dem Sattelstützrohr (10)
aufliegt. Anschließend
wird die Verschraubung (13, 14) montiert. Als
letzter Schritt wird die bisherige Sattelstütze vom Sattel (1)
entfernt und der Sattel auf der neuen Sattelstütze (20) verschraubt.
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Die 10 bis 12 zeigen
eine gasgefederte Variante der Vorrichtung. Hier ist die Sattelstütze (20)
aus einem Rundstab gefertigt. An der Sattelstütze (20) ist eine
zumindest bereichsweise elastische Stützenverlängerung (45) angeschraubt,
vgl. 11. Die Teile (20, 45) bewegen
sich in dem gasdicht verschlossenen Adapterrohr (60).
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Die
Stützenverlängerung
(45), die gleichzeitig die sich im Adapterrohr (60)
abstützende
Hubfeder (99) führt,
hat im Anschraubbereich einen sphärisch gekrümmten Gleitabschnitt (46). Über diesen Gleitabschnitt
(46), dessen geometrische Mitte den Schwenkpunkt der Sattelstütze (20)
bildet, ist sie im Adapterrohr (60) geführt. Unterhalb des Gleitabschnitts
(46) ist eine Lippendichtung (47) angeordnet, die
den Adapterrohr innenraum (72) nach oben hin dicht abschließt. Der
Adapterrohrinnenraum (72) ist mit der Umgebung über die
in der Sattelstütze
(20) und deren Verlängerung
(45) angeordnete Bohrungen (41, 42) und
dort montierte Ventile (43, 44) verbunden. Die
Quer zur Sattelstütze
(20) eingesetzten Ventile sind mindestens ein Rückschlagventil
(43) und ein Drossel- oder Blendenventil (44).
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Wird
die vollständig
ausgefahrene Sattelstütze
(20) gegen die Wirkung der Hubfeder (99) abwärts bewegt,
strömt
die sich hierbei im Adapterinnenraum (72) verdichtende
Luft gedrosselt über
das ggf. einstellbare Drosselventil (44) bei sperrendem
Rückschlagventil
(43) in die Umgebung ab. Die Abwärtsbewegung des Sattels (1)
wird hierbei gedämpft.
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Dies
gilt teilweise auch für
die Aufwärtsbewegung.
Der im Adapterinnenraum (72) entstehende Unterdruck wird über das
Drosselventil (44) und das sich öffnende Rückschlagventil (43)
abgebaut. Die Aufwärtsbewegung
hat hier beispielsweise eine größere Geschwindigkeit
als die Abwärtsbewegung.
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Die
Verrastung der Sattelstütze
(20) im Adapter (50) in einzelnen Sitzpositionen
entspricht im Wesentlichen der der Vorrichtung nach den 1 bis 9.
Das Sperrstück
ist auch hier die Sattelstütze (20).
Als Sperrer dient jedoch nicht ein Adapterkopf sondern das obere
Ende des Adapterrohres (60). Seine Stirnfläche umfasst
die Sperrzone (53), vgl. 12.
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Als
Verdrehsicherung und Rückstellvorrichtung
(80) wird nach den 10 bis 12 die
in der Sattelstütze
(20) eingearbeitete Führungsnut
(28) und ein am Adapterrohr (60) befestigter Adapterstein (91)
mit einem Andruckfederelement (93) verwendet. Bauraumsparend
sitzt der Adapterstein (91) vollständig in der Nut (28).
Zwischen dem Adapterstein (91) und dem Adapter rohr (60)
ist das Andruckfederelement (93) und ein Krümmungsausgleichstück (92) positioniert.
Das Andruckfederelement (93), das die Sattelstütze (20)
in gleicher Weise wie die Andruckrolle (86) aus der anderen
Variante nach vorn – also zumindest
annähernd
in Fahrtrichtung drückt – ist z.B.
ein Blattfederpaket aus zwei s-förmig
gebogenen Blattfedern.
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Das
untere Nutende der Nut (28) begrenzt die maximale Ausfahrposition
der Sattelstütze
(20). Die andere Extremlage wird durch ein Anschlagen des
freien unteren Endes der Verlängerung
(45) auf der Verschlussschraube (73) des Adapterrohres
(60) bewirkt.
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Da
bei dieser Variante das Adapterrohr (60) im Sattelstützrohr (10)
nur über
die Sattelschelle (12) kraftschlüssig gehalten wird, kann das
Adapterrohr (60) im Sattelstützrohr (10) in einer
weitgehend beliebig verstellbaren Höhe festgeklemmt werden. Durch diese
Einstellung verändert
sich nicht der Verstellweg der Sattelstütze (20).
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Selbstverständlich kann
die Vorrichtung zur Anpassung der Fahrzeugführersitzhöhe auch in Fitnessgeräte und/oder
Hometrainer eingebaut werden.
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- 1
- Fahrrad
- 2
- Sattelstreben
- 3
- Fahrersitz,
Sattel
- 4
- Sattelschwerpunkt
- 6
- Gepäckträger
- 7
- Schutzblech,
hinten
- 8
- Rad
- 10
- Sattelstützrohr
- 11
- Sattelstützrohrschlitz
- 12
- Sattelschelle
- 13
- Schraube
- 14
- Hutmutter
- 16
- Mittellinie
- 18
- Sattelposition,
oben
- 19
- Sattelposition,
unten
- 20
- Sattelstütze, Sperrstück
- 21
- Rastzähne, Verzahnung
- 22
- Rastkerben,
Verzahnung
- 23
- Auflageflanke
- 24
- Flanke,
z.B. kegelig; Freifläche
- 25
- Kerbgrund
- 27
- Führungsnut,
vorn
- 28
- Führungsnut,
hinten
- 31
- Anschlagkante,
Rand, unten
- 32
- Anschlag
für (18)
- 33
- Fanghaken
gegen Ausfahren
- 34
- Splint
- 35
- Anschlagschraube
- 39
- Mittellinie
- 41,
42
- Bohrungen
- 43
- Rückschlagventil
- 44
- Drosselventil
- 45
- Stützenverlängerung,
elastisch
- 46
- Gleitabschnitt
- 47
- Lippendichtung
- 50
- Adapter,
Sperrer
- 51
- Adapterkopf
- 52
- Stirnfläche, oben
- 53
- Sperrzone
- 54
- Stufenabschnitt,
unten
- 55
- Stufenabschnitt,
oben
- 56
- Abschnitt,
schräg
geneigt
- 57
- Mittellinie
zu (56)
- 58
- Rechtecknut,
Nut
- 59
- Nutwandung,
oberer Bereich
- 60
- Adapterrohr
- 61
- Abflachungen,
seitlich
- 62
- Abflachung,
rückseitig
- 63
- Verdrehsicherungslasche
- 64
- Unterkante
- 65
- Federstützabschnitt
- 66
- Stege
- 67
- Federboden
- 68
- Federfixierelement
- 69
- Federbodenabschrägung
- 71
- Stützsteg,
angeschweißt
- 72
- Adapterrohrinnenraum
- 73
- Verschlussschraube
- 75
- Abstützfläche
- 80
- Rückstellvorrichtung
- 81
- Gabelhebel
- 82
- Gelenkbolzen
- 83
- Federelement,
Schraubendruckfeder
- 84,
85
- Federausnehmungen
- 86
- Andruckrolle
- 87
- Lagerbolzen
- 91
- Adapterstein
- 92
- Krümmungsausgleichsstück
- 93
- Andruckfederelement,
Blattfederpaket
- 99
- Federelement,
Hubfeder