DE10123124C1

DE10123124C1 - Sprunggelenkendoprothese

Info

Publication number: DE10123124C1
Application number: DE2001123124
Authority: DE
Inventors: Hans Grundei; Christian Weber
Original assignee: Eska Implants GmbH and Co KG
Current assignee: ORTHODYNAMICS GMBH, DE
Priority date: 2001-05-03
Filing date: 2001-05-03
Publication date: 2002-12-19
Anticipated expiration: 2021-05-04

Abstract

Es wird eine Sprunggelenkendoprothese, aufweisend ein in den Tibia implantierbaren Tibiateil (1), ein in den Talus implantierbaren Talusteil (2) sowie ein mit dem Tibiateil (1) lösbar verbindbares Plateauteil (3) mit zwei taluswärts zugewandten, von einem Mittelsteg (4) getrennten Ausmuldungen (5, 6), die als Gleitflächen für entsprechend konvex ausgebildete, auf die tibiawärts zugewandte Oberfläche des Talusteils (2) ausgeformte Gleitkufen (7, 8) dienen, welche von einer dem Mittelsteg (4) des Plateauteils (3) entsprechenden Rinne (9) getrennt sind, beschrieben. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, dass das Plateauteil (3) mit dem Tibiateil (1) so verbindbar ist, dass es - ausgehend von der Nulllage - in einem Winkel alpha im Bereich von -5 DEG < alpha < 5 DEG anschlagsbegrenzt um die Hochachse eines in das Tibiateil (1) eingelassenen Zapfens (10) verschwenkbar gelagert ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sprunggelenkendoprothese. Eine gattungsgemäße Sprunggelenkendoprothese weist einen in der Tibia implantierbaren Tibiateil, ein in den Talus implantierbaren Talusteil sowie ein mit dem Tibiateil lösbar verbindbares Plateauteil mit zwei taluswärts zugewandten, von einem Mittelsteg getrennten Ausmuldungen, die als Gleitflächen für entsprechend konvex ausgebildete, auf die tibiawärts zugewandte Oberfläche des Talusteils ausgeformte Gleitkufen dienen, welche von einer dem Mittelsteg des Plateauteils entsprechenden Rinne getrennt sind.

Eine derartige Sprunggelenkendoprothese ist bekannt aus der DE 39 04 004 C2.

Diese Sprunggelenkendoprothese hat sich in der Praxis sehr bewährt. Als problematisch hat sich die Starrheit des Gelenkes herausgestellt in dem Moment, wenn durch beispielsweise eine Fehlimplantation des Tibiateils das Gesamtgelenk ständig unter Spannung steht. Hierfür ist in dem bekannten Gelenk keine Kompensationsmöglichkeit vorgesehen.

Vor diesem Hintergrund ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die gattungsgemäße Sprunggelenkendoprothese so weiterzubilden, daß eine Kompensationsmöglichkeit für Fehlimplantationen des Tibiateils geschaffen wird.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 bei einer gattungsgemäßen Sprunggelenksendoprothese.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Plateauteil mit dem Tibiateil so verbindbar ist, daß es - ausgehend von der Nulllage - in einem Winkel im Bereich von -5° bis +5° anschlagsbegrenzt um die Hochachse eines in das Tibiateil eingelassenen Zapfens verschwenkbar gelagert ist.

Diese Verschwenk- oder Rotationsmöglichkeit kompensiert Fehlimplantationen, das heißt, Implantationen des Tibiateils mit nicht ganz korrekter Orientierung im großen Umfang. Die Fehlimplantationen kommen dadurch zustande, daß bei den während der Operationen ohnehin eingeschränkten Verhältnissen die Größenverhältnisse relativ klein sind und Abweichungen von nur wenigen Graden von der Idealachse der Implantation Auswirkungen auf das Gesamtgelenk verursachen. Die Rotationsmöglichkeit bei dem erfindungsgemäßen Sprunggelenk gestattet nun eine Ausgleichsbewegung des Plateauteils an dem Tibiateil und hilft so, gelenkinterne Spannungen zu vermeiden bzw. abzubauen. Kommt es aufgrund einer Fehlimplantation zu Spannungen in den Bändern, so sucht sich das Plateauteil selbsttätig die Lage geringster Spannung, das heißt, das Gelenk stellt sich selbsttätig auf einen möglichst spannungsfreien Zustand ein. Der Patient bemerkt dies durch einen beschwerdefreien physiologischen Bewegungsablauf einerseits und einer weitgehenden Schmerzfreiheit des Bandapparates andererseits.

Konstruktiv weist das Tibiateil besonders bevorzugt talusseitig eine kastenförmige Begrenzungskante auf, die den Anschlag für die Verschwenkbewegung des Plateauteils bildet. Dabei weist das Plateauteil einen Schwenksockel auf, dem sich der Abschnitt mit den Ausmuldungen anschließt, wobei die Höhe des Schwenksockels wenigstens gleich der Höhe der Begrenzungskante ist und der Zapfen des Tibiateils in eine entsprechende Ausnehmung im Schwenksockel greift.

Die kastenförmige Begrenzungskante kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform geschlossen, das heißt, voll umlaufend sein. In diese dadurch gebildeten Einfassung wird dann das Plateauteil gesetzt. Der angegebene Verschwenkbereich wird erzielt durch eine entsprechende Formgebung des Schwenksockels, welcher bei einer Auslenkung von -5° bzw. +5° an die Begrenzungskante stößt, so daß die für weitere Verschwenkbewegung unterbunden wird.

Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform kann die kastenförmige Begrenzungskante an einer Seite offen sein, so daß der Schwenksockel in den offenen Begrenzungsbereich hinein geschoben werden kann. Hierzu ist in dem Schwenksockel ein Langloch eingelassen, in welchem der Zapfen des Tibiateils während des Einsatzes des Plateauteils in das Tibiateil führbar ist und dessen Ende ein Anschlag für den Zapfen in der Endstellung des Plateauteils sowie das Zentrum der Verschwenkbewegung bildet. Das Plateauteil wird mit seinem Schwenksockel also mit dem eingelassenen Langloch an den Zapfen gesetzt und in den offenen Umgrenzungsbereich hineingeschoben, so lange, bis der Zapfen am Ende des Langloches anschlägt. In dieser Lage kann das Plateauteil mit dem Zapfen als Schwenkachse in gewünschter Weise verschwenken. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist ein einfacheres Austauschen eines etwaig verschleißten Plateauteils.

Zur Erhöhung der Stabilität des Gesamtgelenks ist besonders bevorzugt vorgesehen, daß an der medialen Ausmuldung des Plateauteils eine Antiluxationskante angeformt ist. Diese Antiluxationskante umschließt die medial ausgeformte Gleitkufe stärker als dies im Bereich der lateralen Gleitkufe der Fall ist und verhindert so eine Luxation nach medial. Diese Maßnahme unterstützt die Rotationseigenschaft des Rotationsteils am Tibiateil, in dem eine etwaige Luxationsneigung bei Verschwenkungen in Grenzbereichen unter Umständen zu einer erhöhten Luxationsneigung führen könnten.

Die Erfindung wird beispielhaft anhand der nachfolgend erläuterten Zeichnungsfiguren näher erläutert. Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Einzelteile der Sprunggelenkendoprothese im Blick von medial-lateral,

Fig. 2 eine entsprechende Darstellung wie Fig. 1 gesehen von medial- dorsal,

Fig. 3 eine Schnittansicht durch die Komponenten der Endoprothese,

Fig. 4 eine Schnittansicht von oben entlang der Linie IV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 4, ventral gesehen in einer anderen Ausführungsform,

Fig. 6 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 5 mit einer noch anderen Ausführungsform des Plateauteils, und

Fig. 7 eine Schnittansicht entlang einer Linie VII-VII in Fig. 6.

Nachfolgend sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.

Einen ersten Überblick verschaffen die Fig. 1 und 2, die die drei Komponenten der Sprunggelenkendoprothese, das Tibiateil 1, das Talusteil 2 und das Plateauteil 3 in perspektivischer Darstellung aus unterschiedlichen Richtungen zeigen.

Das Plateauteil 3 weist zwei taluswärts zugewandte Ausmuldungen 5 und 6 auf, die von einem Mittelstege 4 getrennt sind. Die Ausmuldungen 5 und 6 dienen als Gleitflächen für entsprechend konvex ausgebildete Gleitkufen 7 und 8, die auf der tibiawärts zugewandten Oberfläche des Talusteils 2 ausgeformt sind. Die Gleitkufen 7 und 8 sind von einer dem Mittelsteg 4 des Plateauteils 3 entsprechenden Rinne 9 voneinander getrennt. Dar Plateauteil 3 ist vorliegend gebildet aus einem Schwenksockel 12 sowie aus einem Abschnitt 13, in welchem die Ausmuldungen 5 und 6 ausgebildet sind. Der Schwenksockel 12 ist dazu konzipiert, mit dem Tibiateil 1 an dessen Unterseite zusammenzuarbeiten. Hierzu weist das Tibiateil 1 talusseitig eine kastenförmige Begrenzungskante 11 auf. Der Schwenksockel 12 wird in die Umfassung der Begrenzungskante 11 geschoben. Allerdings weist das Tibiateil 1 in diesem Bereich einen Zapfen 10 auf, um den das Plateauteil 3 nach Zusammenbau der Endoprothese in einem Winkel α (Fig. 4, Fig. 7) im Bereich von -5° bis +5° schwenkbar gelagert sein soll. Hierzu ist in den Schwenksockel 12 ein Langloch 15 (Fig. 2, Fig. 4) vorgesehen, entlang dessen der Zapfen 10 beim Einsetzen des Plateauteils 3 in die Umfassung durch die Begrenzungskante 11 geführt wird. Am Ende des Langlochs 15 findet der Zapfen 10 seinen Anschlag. Hierdurch findet das Plateauteil 3 seine Schwenkachse in Form des Zapfens 10.

Die Formgebung des Schwenksockels 12 bestimmt nun maßgeblich die Größe des Verschwenkwinkels α, dadurch, daß ab einem Winkel, der < α wäre, die Außenkonturen des Schwenksockels 12 an der Begrenzungskante 11 zum Anschlag kommen.

Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht durch das zusammengesetzte Implantat mit den vorbeschriebenen Eigenschaften. Vorliegend ist noch dargestellt, wie an der medialen Ausmuldung 6 im Plateauteil 3 eine Antiluxationskante 16 angeformt ist, um dem Gesamtgelenk eine noch höhere Gesamtstabilität zu verleihen.

Fig. 5 zeigt eine ganz ähnliche Ansicht wie Fig. 3, allerdings mit fehlender Antiluxationskante. Diese könnte beispielsweise fortgelassen werden bei einem kleineren Schwenkbereich als der bereits oben angegebene.

Fig. 6 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Fig. 5, allerdings mit einer umlaufenden Einfassung der kastenförmigen Begrenzungskante 11' (Fig. 7). Hier wird der Schwenksockel 12 des Plateauteils 3 vollständig von der Begrenzungskante 11' umfaßt. Der Zapfen 10 findet sein Widerlager in der Ausnehmung 14 in dem Plateauteil 3. Auch hier liegen die Außenkonturen des Schwenksockels 12 die Größe des Verschwenkbereichs fest.

Claims

1. Sprunggelenkendoprothese, aufweisend ein in der Tibia implantierbaren Tibiateil (1), ein in den Talus implantierbaren Talusteil (2) sowie ein mit dem Tibiateil (1) lösbar verbindbares Plateauteil (3) mit zwei taluswärts zugewandten, von einem Mittelsteg (4) getrennten Ausmuldungen (5, 6), die als Gleitflächen für entsprechend konvex ausgebildete, auf die tibiawärts zugewandte Oberfläche des Talusteils (2) ausgeformte Gleitkufen (7, 8) dienen, welche von einer dem Mittelsteg (4) des Plateauteils (3) entsprechenden Rinne (9) getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Plateauteil (3) mit dem Tibiateil (1) so verbindbar ist, daß es - ausgehend von der Nulllage - in einem Winkel α im Bereich von -5° < α < 5° anschlagsbegrenzt um die Hochachse eines in das Tibiateil (1) eingelassenen Zapfens (10) verschwenkbar gelagert ist.

2. Sprunggelenkendoprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tibiateil (1) talusseitig eine kastenförmige Begrenzungskante (11) aufweist, die den Anschlag für die Verschwenkbewegung des Plateauteils (3) bildet, daß das Plateauteil (3) einen Schwenksockel (12) aufweist, dem sich der Abschnitt (13) mit den Ausmuldungen (5, 6) anschließt, wobei die Höhe des Schwenksockels (12) wenigstens gleich der Höhe der Begrenzungskante (11) ist und daß der Zapfen (10) des Tibiateils (1) in eine entsprechende Ausnehmung (14) im Schwenksockel (12) greift.

3. Sprunggelenkendoprothese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kastenförmige Begrenzungskante (11, 11') an einer Seite offen ist, wobei in dem Schwenksockel (12) ein Langloch (15) eingelassen ist, in welchem der Zapfen (10) des Tibiateils (1) während des Einsatzes des Plateauteils (3) in das Tibiateil (1) führbar ist und dessen Ende ein Anschlag für den Zapfen (10) in der Endstellung des Plateauteils (3) sowie das Zentrum der Verschwenkbewegung bildet.

4. Sprunggelenkendoprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der medialen Ausmuldung (6) des Plateauteils (3) eine Antiluxationskante (16) angeformt ist.