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DE1012032B - Herstellung von Angolamycin - Google Patents

Herstellung von Angolamycin

Info

Publication number
DE1012032B
DE1012032B DEC13050A DEC0013050A DE1012032B DE 1012032 B DE1012032 B DE 1012032B DE C13050 A DEC13050 A DE C13050A DE C0013050 A DEC0013050 A DE C0013050A DE 1012032 B DE1012032 B DE 1012032B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
angolamycin
solution
antibiotic
chloroform
ether
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEC13050A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Ernst Gaeumann
Dr Vladimir Prelog
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ciba Geigy AG filed Critical Ciba Geigy AG
Publication of DE1012032B publication Critical patent/DE1012032B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G11/00Antibiotics

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft die Herstellung eines neuen kristallinen Antibiotikums, das im folgenden »Angolamycin«· genannt wird, seine Gewinnung, Reindarstellung und die Herstellung seiner Salze.
Das Angolamycin ist eine Base und bildet, aus Benzol-Äther-Gemisch kristallisiert, farblose Kristalle, die bei 133 bis 136° schmelzen. Aus gewissen Lösungsmitteln, z.B. aus Diisopropyläther oder Dioxan, kristallisiert das Angolamycin in einer zweiten, nadeiförmigen Kristallmodifikation, F. = 165 bis 168°. Die Werte der Elementaranalyse weisen auf die Bruttoformel C50±1H89±2O18N hin. Berechnet auf diese Formel enthält das Angolamycin drei Methoxy-gruppen, zwei N-Methyl-gruppen, wenigstens acht C-Methyl-gruppen, bestimmt nach der Methode von Kuhn-Roth, sowie fünf aktive Wasserstoffatome (Zerewitinoff). Das Angolamycin ist optisch aktiv, [a] 2J = — 64° in Chloroform, und weist im Ultraviolett eine starke Bande bei 240 ταμ auf (10g£ = 4,16 in Äthanol). Im Infrarot-Spektrum, in Nujol aufgenommen, zeigen sich Banden unter anderem bei 2,93 μ, 3,53 μ 5,84 μ, 5,92 μ, 6,15 μ, 6,81 μ, 7,06 μ, 7,25 μ, 7,59 μ, 7,87 μ, 8,16 μ, 8,56 μ, 9,16 μ, 9,34 μ, 10,02 μ, 10,29 μ, 11,00 μ, 11,91 μ, 12,66 μ und 13,20 μ. In Methylcellosolve-Wasser (80: 20) gelöst, weist Angolamycin einen pK-Wert von 6,74 auf. Bei der Hydrierung in Äthanol mit einem Palladium-Calciumcarbonat-Katalysator wird 1 Mol Wasserstoff aufgenommen, während in Eisessig mit einem Platinoxyd-Katalysator 3 Mol Wasserstoff verbraucht werden.
Angolamycin weist hinsichtlich der physikalischen Konstanten eine gewisse Ähnlichkeit mit Carbomycin und mit Erythromycin auf. Von Carbomycin kann es leicht mittels der Farbreaktionen von Fischbach und Le vine (Antibiotics and Chemotherapy, 3, S. 1158 [1953]) unterschieden werden. Angolamycin gibt dabei anfangs eine schmutziggelbe, später eine braune Farbe, während mit Carbomycin unter gleichen Bedingungen eine violette bis purpurne Färbung erhalten wird.
Von Erythromycin unterscheidet es sich, außer in der UV-Absorption, durch sein papierchromatographisches Verhalten. Im Lösungsmittelsystem Methanol (19 Volumteile)—Aceton (6 Volumteile)—Wasser (75 Volumteile) wurden folgende Rf-Werte gefunden: Angolamycim 0,78, Erythromycin 0,86. Ein weiterer Unterschied zwischen Angolamycin und Erythromycin zeigt sich bei der Hydrolyse dieser Antibiotika mit verdünnten Mineralsäuren, indem die entstehenden, reduzierenden Spaltprodukte sich papierchromatographisch verschieden verhalten.
Die Salze des Angolamycins leiten sich von den bekannten anorganischen und organischen Säuren ab, beispielsweise von der Salzsäure, den Schwefelsäuren, der Essig-, Propion-, Valerian-, Palmitin- oder Ölsäure, der Bernsteinsäure, Citronensäure, Mandelsäure, Gluta-Herstellung von Angolamycin
Anmelder:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: DipL-Ing. E, Splanemann, Patentanwalt, Hamburg 36, Neuer Wall 10
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 10. Juni 1955
Dr. Ernst Gäumann und Dr. Vladimir Prelog,
Zürich (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
minsäure oder Pantothensäure. Sie stellen neutrale oder saure Salze dar. Ihre Herstellung erfolgt durch Einwirkung der entsprechenden Säuren auf die freie Base oder durch doppelte Umsetzung von Salzen, beispielsweise von Angolamycin-sulfat mit pantothensaurem Natrium.
Angolamycin besitzt eine antibiotische Wirksamkeit gegenüber verschiedenen Testorganismen. Verwendet man als Testmethoden in v'tro für Bakterien Verdünnungsreihen der Substanz (Zehnerpotenzen) in Glukosebouillon, für Amoeben Verdünnungsreihen in Bacto-Entamoeba-Medium, die während 24 Stunden bei 37° bebrütet werden, so ergeben sich folgende noch hemmende Konzentrationen:
Testorganismen Hemmende Konzen
tration /ig/cm3
Bacillus megatherium 0,1 bis 1
Streptococcus pyogenes 10
Micrococcus pyogenes var. aureus .. 10 bis 100
Micrococcus pyogenes var. aureus,
Penicillin resistent 10 bis 100
Corynebacterium diphtheriae 100
Entamoeba histolytica 10 bis 100
Angolamycin ist in vitro nicht wirksam in einer Konzentration von 100/ig/cm3 gegenüber folgenden Mikroorganismen: Streptococcus mitis, Streptococcus faecalis, Escherichia coli, Salmonella typhosa, Salmonella schottmuelleri, Shigella sonnei, Pseudomonas aeruginosa,
709 587/384
Klebsiella pneumoniae (Typ A), Pasteurella pestis, Vibrio comma (El Tor), Mycobacterium tuberculosis (H 37 Rv), Candida albicans und Candida tropicalis.
In vivo ist Angolamycin ebenfalls aktiv. Bei Verabreichung an mit Streptococcus pyogenes infizierten Mäusen werden mit -10 ■ 50 mg/kg s.c. am 6. Tag 100 % überlebende und am 10. Tag 67% überlebende festgestellt.
Die Toxizität von Angolamycin ist gering: 500 mg/kg
Pigment hellbraun; Stärkehydrolyse 0,5 bis 0,8 cm nach 4 Tagen.
9. Nähragar: Wachstum pustelig, bräunlichgelb; Luftmycel samtig, aschgrau; Pigment rötlichbraun. Der
Stamm Ä 7489 bildet kein Luftmycel.
10. Kartoffel: Wachstum flechtenartig, hellbraun; Luftmycel samtig, milchweiß, dann aschgrau; Pigment | bräunlich bis pechschwarz.
11. Karotte: Wachstum pustelig, bräunlichgelb; Luft-
einmal subcutan injiziert, werden von Mäusen ohne i° mycel samtig, bei Stamm A 6677 kreideweiß bis grau, Schädigung ertragen. bei den Stämmen A 6905 und A 7489 weißgrau bis rosa;
Das Antibiotikum Angolamycin entsteht bei der Pigment pechschwarz. '
Kultur einer neuen Aktinomyceten-Art der Gattung 12. Lackmusmilch (Difco Nr. B 107): Wachstum ring-
Streptomyces, die mit keiner der in Bergeys »Manual · förmig, braun, später Oberflächenwachstum; Luftfflytsel of Determinative Bacteriology«, O.Auflage, oder in 15 aschgrau; Pigment dunkelbraun; Peptonisierung ajit »Actinomycetes and their Antibiotics«.von Waksman Gerinnung; Lackmus schwach rötlich. .,',.■'■'■'
und Lechevalier, 1953, aufgeführten Arten identisch ist und im folgenden als Streptomyces eurythermus beschrieben wird. Sie wurde bisher dreimal isoliert, und zwar aus Bodenproben, die in Cuanza (Angola), in Kisantu (Kongo) und bei Regensberg (Schweiz) gesammelt worden sind. Alle diese drei Stämme produzieren das neue Antibiotikum und stimmen morphologisch und physiologisch mit nur geringfügigen Unterschieden
überein. Sie werden in unseren Laboratorien und in der 25 Lechevalier durch die Farbe des Luftmycels und die Eidg. Technischen Hochschule, Institut für spezielle Pigmentbildung; :iiliil1
Botanik, Zürich, unter der Bezeichnung A 6677, A 6905 und A 7489 aufbewahrt.
Streptomyces eurythermus bildet auf fast allen Nährmedien ein Substratmycel aus langen Hyphen und ein 30
dunkelbraunes, diffundierendes Pigment. Das Luftmycel
ist dicht und meist grau, mit einzelnen, nicht zu Büscheln
vereinigten Konidienketten. Die letzteren sind ein
typisches Merkmal der Gattung Streptomyces. Die einzelnen Konidien sind eiförmig bis kugelig und glatt, 35 Woodruff) Waksman und Henrici am nächsten, dotjh. s ihre Größe beträgt 0,8 bis ίμχ 0,6 bis 0,7 μ. Das Wachs- ist das Wachstum auf Kartoffeln, Karotten und MSM·: g,,
tum ist relativ wenig abhängig von der Temperatur, deutheb verschieden. ■ ;> ' IM
sowohl bei 18° als auch bei 58° entwickelt sich der Pilz Streptomyces eurythermus wächst, nach der Methodik/ 1 |
gut, doch hegt das Optimum zwischen 25 und 32°. von T. G. Pridham und D. Gottlieb, J. Bacteriology,
Zur weiteren Charakterisierung wird im folgenden das 40 56, S. 107 (1948), untersucht, bei Verwendung verWachstum von Streptomyces eurythermus auf ver- schiedener Kohlenstoff quellen wie folgt: ·' schiedenen Nährmedien beschrieben. Die Nährmedien
1 bis 8 und 12 wurden nach W. Lindenbein, Arch.
Mikrobiol., 17, S. 361 (1952), hergesteEt.
1. Synthetischer Agar: Wachstum pustelig, hellbraun; Luftmycel spärlich, anfangs weißgrau, später aschgrau; Pigment braun. Der Stamm A 7489 bildet ein reichlicheres, dicht samtiges, aschgraues Luftmycel.
2. Synthetische Lösung: Untergetauchtes Wachstum, ^""-^ ι ,.,»»^^ν.». ,^ ^ Flocken und Sediment, hellbraun; Pigment braun. 50
3. Glucosebrühe: Wachstum spärlich, Sediment puste- Raffinose + Natriumsuccinat +* lig, bräunlichgelb.
4. Glucoseagar: Wachstum kissenförmig bis runzlig, hellbraun; Luftmycel samtig, weißgrau bis grünlichgrau; Pigment kastanienbraun.
5. Glucose-Asparagin-Agar: Wachstum dünn und schleierartig, weißgelb; Luftmycel samtig, weißgrau bis aschgrau; Pigment kastanienbraun. Das Luftmycel vom Stamm A 7489 ist an der Oberfläche leicht rosa gefärbt.
6. Kalzium-malat-Agar: Wachstum flechtenartig, hell-
Streptomyces eurythermus unterscheidet sich andern, bekannten thermophilen Arten der Gatt Streptomyces wie folgt: ! ■■■'V''-,·■■
von S. thermophilus (Gilbert) Waksman und HeiirSci durch das gut entwickelte Luftmycel, durch die starke Pigmentbildung auf Gelatine und Nähragar, sowie durch die Farbe des Pigmentes; '''*';'
von S. thermodiastaticus (Bergey) Waksman lind-
von S. thermofuscus (Waksman, Umbreit 'tMl Cordon) Waksman und Henrici durch die Farbe des Luftmycels und die Pigmentbildung auf Gelatine; ■; "■ il;
von S. casei (Bernstein und Morton) Waksman 7Af,,-' Lechevalier durch die Farbe des Luftmycels, die Pigment= '* bildung und die Hydrolysierung der Stärke. ' ι1ίι!ι s-,,
Unter den mesophilen Streptomyceten steht StreptcH : myces eurythermus dem S. antibioticus (Waksmarl uiifl: "'■:
£-Xylose
i-Arabinose
i-Rhamnose |
D-Fruktose
z>-Galaktose
Saccharose
Maltose
Lactose
Raffinose
Inulin
B-Mannit
B-Sorbit
Dulcit
Mesoinosit
Salicin
Natriumacetat
Natriumeitrat
Natriumsuccinat
55
-^ ■■■... 7 I;
+: .,0 .+ ■■■
■ 4i*f
Dabei bedeutet: · f, ; +) gutes Wachstum, sichere Verwendung der ■' betreffenden Kohlenstoffquelle, , , *
(+) schwaches Wachstum, Verwendung der betreffenden Kohlenstoff quelle fraglich, ■' *■'.'.'.
(—) sehr schwaches Wachstum, Verwendung der betreffenden Kohlenstoff quelle unwahrscheinlich, :i ;■ — kein Wachstum, keine Verwendung der betreffenden; braun; Luftmycel staubig, aschgrau; Pigment dunkel- Kohlenstoff quelle. ;
braun. Das Luftmycel vom Stamm A 6905 ist bräunlich- Die vorliegende Erfindung ist, was die Herstellung des
grau. Angolamycin anbelangt, nicht auf die Verwendung i|esi
7. Gelatinestich bei 18°: Wachstum sehr spärlich; Streptomyces eurythermus oder anderer der Beschreibung:, Pigment dunkelbraun. Verflüssigung bei Stamm A 6677 65 entsprechender Stämme beschränkt, sondern betrifft1'' schwach nach 40 Tagen, bei Stamm A 6905 stark (2,2 cm) auch die Verwendung von Varianten dieser Organismen,,! nach 34 Tagen und bei Stamm A 7489 stark (2,0 cm) wie sie z.B. durch Selektionierung oder Mutation;".'ί^^;;.;: nach 31 Tagen. besondere unter der Einwirkung von Ultraviolett-1 otter=
8. Stärkeplatte: Wachstum pustelig, goldgelb; Luft- Röntgenstrahlen oder von Stickstoff-Senf ölen, gewonnen mycel samtig, anfänglich schneeweiß, später grau; 70 werden.
5 6
Zur Erzeugung des Angolamycin wird ein die Eigen- Verbindungen selbst, insbesondere die Angolamycin-
schaften von Streptomyces eurythermus aufweisender sulfate, das Angolamycin-hydrochlorid, -acetat und
Streptomyceten-Stamm, z.B. in wäßriger, anorganische -pantothenat, weiter die mittels Hydrierung oder Oxy-
Salze, stickstoffhaltige Verbindungen und gegebenen- dation erhaltenen Umwandlungsprodukte, sowie die
falls Kohlehydrate enthaltender Nährlösung aerob ge- 5 Spaltprodukte von Angolamycin, wie sie z.B. bei der
züchtet, bis diese eine wesentliche antibakterielle Wirkung Hydrolyse erhalten werden.
zeigt, und das Angolamycin hierauf aus dem Kulturfiltrat Angolamycin, seine Salze, seine obengenannten Umisoliert, wandlungs- und Spaltprodukte oder entsprechende
Die Nährlösung enthält als anorganische Salze beispiels- Gemische können als Heilmittel z.B. in Form pharmaweise Chloride, Nitrate, Carbonate, Sulfate von Alkalien, iö zeutischer Präparate Verwendung finden. Diese enthalten Erdalkalien, Magnesium, Eisen, Zink, Mangan. An stick- die genannten Verbindungen in Mischung mit einem für stoffhaltigen Verbindungen und gegebenenfalls zuzu- die enterale, parenteral oder lokale Applikation geeigsetzenden Kohlehydraten und wachstumsfördernden neten pharmazeutischen organischen oder anorganischen Stoffen seien z.B. genannt: Aminosäuren und ihre Trägermaterial. Für dasselbe kommen solche Stoffe in Gemische, Peptide und Proteine sowie ihre Hydrolysate, i5 Frage, die mit den neuen Verbindungen nicht reagieren, wie Pepton oder Trypton, Fleischextrakte, wasserlösliche wie z. B. Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesium-Anteile von Getreidekörnern, wie Mais und Weizen, von stearat, Talk, pflanzliche Öle, Benzylalkohol, Gummi, Destillationsrückständen bei der Alkoholherstellung: Polyalkylenglykole, Vaseline, Cholesterin oder andere von Hefe, Bohnen, insbesondere der Sojapflanze, von bekannte Arzneimittelträger. Die pharmazeutischen Prä-Samen, beispielsweise der Baumwollpflanze, ferner GIu- 2° parate können z.B. als Tabletten, Dragees, Pulver, kose, Saccharose, Lactose, Stärke usw. Salben, Cremen, Suppositorien oder in flüssiger Form als
Die Züchtung erfolgt aerob, also beispielsweise in Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen vorliegen, ruhender Oberflächenkultur oder vorzugsweise submers Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten unter Schütteln oder Rühren mit Luft oder Sauerstoff Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzin Schüttelflaschen oder den bekannten Fermentern. Als 25 oder Emulgiermittel. Sie können auch noch andere Temperatur eignet sich eine solche zwischen 20 und 50°. therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten.
Eine wesentliche antibakterielle Wirkung zeigt die Nähr- Die Erfindung wird im nachfolgenden Beispiel belösung dabei im allgemeinen nach I1Z2 bis S Tagen. schrieben, ohne daß damit eine Einschränkung des
Zur Isolierung des Antibiotikums aus dem vom Mycel Erfindungsgegenstandes beabsichtigt ist. Die Tempe-
abgetrennten Kulturfiltrat können z.B. folgende Ver- 30 raturen sind in Celsiusgraden angegeben,
fahren dienen: Man extrahiert das Kulturfiltrat vorteil- .
haft bei einem pH über 7,0 mit einem mit Wasser nicht Beispiel
mischbaren, organischen Lösungsmittel, wie Estern Man bereitet eine Nährlösung der Zusammensetzung:
niederer Fettsäuren, beispielsweise Äthylacetat oder 3 g Fleischextrakt, 5 g Pepton, 10 g Rohglukose, S g
Amylacetat, chlorierten Kohlenwasserstoffen, z.B. Äthy- 35 Natriumchlorid, 10 g Calciumcarbonat und 11 Leitungs-
lenchlorid, Methylenchlorid oder Chloroform, Ketonen, wasser, und stellt sie auf pH 7,5 ein. Diese bzw. ein viel-
z. B. Methylpropylketon, Methylamylketon oder Diiso- faches derselben wird in 500-cm3-Erlenmeyern (mit je
butylketon, Alkoholen, wie Butylalkoholen oder Amyl- 100 cm3 Nährlösung) oder in 500-1-Fermentern (mit je
alkoholen, Äthern, z. B. Äthyläther, Diisopropyläther, 3001 Nährlösung) abgefüllt und 20 bis 30 Minuten bei
Dibutyläthern oder Glykoläthern u. dgl. An Stelle einer 40 1 atü sterilisiert. Dann impft man mit bis zu 10°/0 einer
Lösungsmittelextraktion des Kulturfiltrates, oder in teilweise sporulierenden, vegetativen Kultur des Strepto-
Kombination mit einer solchen als weitere Reinigungs- myces eurythermus an und inkubiert unter gutem
operation, kann man das Antibiotikum auch durch Schütteln bzw. Rühren und in den Fermentern unter
Adsorption gewinnen, beispielsweise an Aktivkohle oder Belüftung (mit etwa 1 Volumen steriler Luft pro Vo-
aktivierten Erden, wie Fullererde oder Floridin, und 45 lumen Nährlösung pro Minute) bei 27°. Nach 48 Stunden
anschließende Extraktion des Adsorbates z.B. mit einer Wachstum filtriert man die Kulturen unter Zusatz eines
sauren wäßrigen Lösung und/oder mit einem in Wasser Filterhilfsmittels je nach Volumen durch eine Nutsche
wenigstens teilweise löslichen organischen Lösungsmittel, oder durch eine Filterpresse oder ein rotierendes Filter
wie Isopropanol, Butanol oder Methyläthylketon. Weiter und befreit so die antibiotikumhaltige wäßrige Lösung
kann man das Antibiotikum z.B. als Salz einer orga- 50 vom Mycel und anderen festen Bestandteilen,
nischen Sulfonsäure oder durch Fällung mit Pikrinsäure 170 1 Kulturfiltrat werden bei pH 8 mit 70 1 Äthylacetat
direkt aus dem Kulturfiltrat ausfällen. in einem Extraktor ausgezogen. Dabei geht die gesamte
Ein gutes Reinigungsverfahren für das neue Anti- Aktivität gegen grampositive Keime in den Extrakt, biotikum stellt die Verteilung zwischen einer sauren während das Kulturfiltrat noch eine Aktivität gegen wäßrigen Lösung und einem mit Wasser nicht mischbaren 55 Pilze, insbesondere gegen Candida tropicalis aufweist, organischen Lösungsmittel dar. Zweckmäßig erfolgt die Der Äthylacetat-Extrakt wird nun dreimal mit je 41 Verteilung nach dem Gegenstromverfahren in ent- 0,5 η-wäßriger Essigsäure ausgeschüttelt, wobei die sprechenden Apparaten. Auch Chromatographie ist zur gesamte Aktivität gegen grampositive Keime in die Reinigung sehr geeignet. Die Gewinnung des reinen wäßrige Phase übergeht. Der essigsaure Auszug wird mit Antibiotikums in kristalliner Form nimmt man z.B. 60 konzentrierter Sodalösung alkalisch gestellt und dreimal aus organischen Lösungsmitteln, wie Äther, Dioxan, mit je 2,51 Äthylacetat ausgeschüttelt. Darauf werden Äther-Petroläther-Gemischen, Benzol-Äther-Gemischen die Basen erneut mit insgesamt 3 1 0,5 η-wäßriger Essigoder Aceton-Petroläther-Gemischen vor. Zur Umkristalli- säure ausgezogen, mit konzentrierter Sodalösung in sation dienen dieselben Lösungsmittel oder auch wäßrig- Freiheit gesetzt und schließlich mit insgesamt 11 Äthylorganische Lösungen, wie verdünnte Alkohole, ver- 65 acetat ausgeschüttelt. Die Äthylacetatlösung wird mit dünntes Aceton usw. Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden außer im Vakuum bei 40° zur Trockne verdampft. Es bleiben
den Herstellungsverfahren für das kristalline Angola- 2,39 g eines gelblichen amorphen Produktes zurück,
mycin, seinen neutralen und sauren Salzen mit an- dessen antibakterielle Wirkung beinahe derjenigen des
organischen oder organischen Säuren auch die genannten 70 kristallinen Angolamycins entspricht. Die so erhaltenen

Claims (1)

  1. 7 8
    2,39 g Rohprodukt werden unter gelindem Erwärmen An Stelle des Reineckats lassen sich auch Salze anderer in 50 cm3 Äther gelöst. Die Lösung wird nitriert und mit Säuren, insbesondere von Schwefelsäuren; Salzsäure, Angolamycin angeimpft. Im Verlaufe einiger Stunden Essigsäure und Pantothensäure herstellen,
    scheiden sich 1,80 g des Antibiotikums in Kristallen vom Hydrolyse von Angolamycin: 18 mg Angolamycin F. = 131 bis 134° ab. Zur weiteren Reinigung wird eine 5 werden in 2 cm3 0,5 η-Schwefelsäure im Einschlußrahr Lösung der Kristalle in möglichst wenig heißem Benzol während 5 Stunden auf 100° erhitzt. Das Reaktions.-mit der zehnfachen Menge Äther versetzt. Die sich nun gemisch wird darauf zweimal mit Äthylacetat ausge·- abscheidenden Kristalle des reinen Antibiotikums schüttelt, worauf die wäßrige Phase durch Zugabe von schmelzen bei 133 bis 136°. [α] % = — 64° (c = 1,30 in Bariumhydroxydlösung auf pH 5 gebracht wird. Man Chloroform). 1.0 entfernt das ausgeschiedene Bariumsulfat durch Zentri-Gefunden .... C 60,21 %, H 8,78 %, N 1,40 %, ^eren und JamPft ®? klaf überstehende Lösung im CH3O 8;80°/0, CH3(N) 3,66%, CH3(C) 11,55 %, \akuum zur Trockne em. Der Rückstand wird papjerakt H 0 52°/ chromatographisch untersucht, wobei em mit Wasser ' gesättigtes Geroisch von Butanol und Eisessig (10:1) ver-Durch Umkristallisieren aus Diisopropyläther oder 15 wendet wird. Mit ammoniakaliseher Sübemitratlösung Dioxan erhält man das Angolamycin in Form von feinen werden auf den Papierstreifen zwei reduzierende SubNadeln, F. = 165 bis 168°. stanzen mit den Rf-Werten 0,28 und 0,65 sichtbar
    Gefunden.... C 60,49 %, H 8,93%, N 1,66%. S^^
    " Unter gleichen Bedingungen gibt das Erythromycin zwei
    Statt durch direkte Kristallisation können die Roh- ?o reduzierende Substanzen mit den Rf-Werten 0,23 und
    basen auch chromatographisch gereinigt werden. Zu 0,32, während aus Pikromycin und aus Narbomycin nur
    diesem Zweck werden 42 mg Rohbasen an 2 g Aluminium- ein reduzierendes Spaltprodukt (Rf 0,23) erhalten wird,
    oxyd (Aktivität III nach Brockmann) nach der Durch- Hydrierung von Angolamycin: a) Eine Lösung von
    laufmethode chromatographiert, wobei mit Benzol, 20 mg Angolamycin in 5 cm3 absolutem Alkohol wird
    Chloroform und Chloroform-Methanol-Gemischen eluiert 25 2 Stunden lang mit 10 mg Palladiumkatalysator in einer,
    wird. Mit Benzol und Chloroform werden nur Spuren von Wasserstoffatmosphäre geschüttelt. Dann filtriert man
    Verunreinigungen abgelöst, während die Chloroform- die Lösung und dampft sie im Vakuum ein. Man erhalt
    Methanol (16:1)-Fraktionen 40 mg des reinen Antibio- das Dihydroangolamycin als farbloses Pulver, welches
    tikums enthalten. Dieses wird in der oben beschriebenen antibiotisch aktiv ist.
    Weise kristallisiert. 30 b) Eine Lösung von 20 mg Angolamycin in 5 cm3 Eis-Weiter können die Rohbasen mittels Gegenstromver- . essig wird 1 Stunde mit 10 mg Platinkatalysator in einer teilung gereinigt werden, wobei z. B. folgende Lösungs- Wasserstoffatmosphäre geschüttelt. Darauf wird die mittelsysteme verwendet werden können: Lösung filtriert und im Vakuum eingedampft. Man
    a) Mac Ilvaine Puffer (pH 3,15) und Chloroform 1:1, erhält das Hexahydro-angolamycin als farbloses Pulver,
    b) Isopropyläther (12 Volumteile)—Aceton (10 Volum- 3,5 welches antibiotisch aktiv ist.
    teile)—Wasser (10 Volumteile).
    Bei einer Verteilung über 100 Stufen findet man das Patentakspbuch:
    Substanz- und Aktivitätsmaximum mit dem System a)
    bei Stufe Nr. 72 und mit dem System b) bei Stufe Nr. 55. Die Verwendung von Streptomyces eurythermus
    Reineckat: Eine Lösung von 60 mg Angolamycin in 40 oder eines dessen Eigenschaften aufweisenden Mikro-
    1 cm3 Methanol wird mit 15 cm3 einer ätherischen Organismus der Gattung Streptomyces zur Herstel-
    Reineckesäure-Lösung (bereitet nach Karrer und lung von Angolamycin durch übliche biologische
    Schmid, HeIv., 29, 1853 [1946]) langsam gefällt. Der Züchtung, Gewinnung des Antibiotikums aus dem
    Niederschlag wird in Methanol gelöst und durch Zugabe. Kulturfiltrat, Reindarstellung und Herstellung von
    von Äther gefällt. Gefunden Cr 3,96 %. 45 dessen Salzen.
    © 709 58T/384 7,57
DEC13050A 1955-06-10 1956-05-19 Herstellung von Angolamycin Pending DE1012032B (de)

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