DE1011380B - Mehrteiliger Grubenstempel - Google Patents

Description

• Mehrteiliger Grubenstempel Die Erfindung bezieht sich auf einen mehrteiligen Grubenstempel mit Polygonprofil-Innenstempel sowie zwei diesen umgreifenden Drehmoment-Spanngliedern nach Patentanmeldung G 18753 VI/5 c und bezweckt eine weitere Verbesserung des Stempels nach der Hauptpatentanmeldung.
• Die Schwenkachse der Spannringe fällt etwa mit der Stempellängsachse zusammen. Bei Polygonprofil-(z. B. Vierkant-, Sechskant-) Innenstempeln, also solchen Profilen, bei denen die geklemmten Polygonseitenflächen nicht die Schwenkradien enthalten, wie z. B. Kreuzprof 1e, greifen also die durch die Spannringe auf den Innenstempel an dessen Längsrand aufgebrachten Kräfte nicht in -Normalrichtung an den Polygonseiten an, sondern innerhalb des Reibungskegels, der normal zur Polygonseite steht, d. h. in einem spitzen Winkel zu der entsprechenden Polygonseite. Diese Kräfte ergeben in Normalrichtung der Polygonflächen eine Komponente, die für den Stempeleinsinkwiderstand bestimmend ist, sowie eine unerwünschte Horizontalkomponente, Gemäß der Erfindung wird nun in dieser Hinsicht Abhilfe geschaffen, und zwar dadurch, daß für jede Polygonseite ein Druckstück für die Anlage der Spannglieder vorgesehen ist, dessen Höhe nach Maßgabe der Gesamthöhe aller Spannglieder gewählt und dessen Breite wenigstens angenähert gleich der Länge der betreffenden Polygonseite ist. Auf diese Weise wirken jeweils zwei Horizontalkomponenten der beiden übereinander angeordneten Spannglieder in einander entgegengesetzter Richtung auf ein Druckstück als innere Kräfte ein. Als wirksame Klemmkräfte für den Oberstempel bleiben dann nur noch Normalkräfte übrig, d. h. normal zu den Polygonseiten wirkende Kräfte, die für die Erzeugung des Stempeleinsinkwiderstandes allein von Bedeutung sind. Daraus ergibt sich, daß es ohne weiteres möglich ist, jedes Druckstück mehrteilig auszubilden, z. B. aus zwei Längsleisten, die in Querrichtung zugfest miteinander verbunden sind.
• In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert, und zwar zeigen Fig. 1 ein Stempelschloß im Längsschnitt, Fig. 2 Schnitt in Richtung II-II gemäß Fig. 1 und Fig. 3 die Darstellung der an einem Druckstück angreifenden Kräfte.
• Die beiden Drehmoment-Spannglieder 3a, 3b, 4 werden durch einander gegensinnige Drehmomente um die Stempellängsachse mit dem Innenstempel l verspannt. Das Drehmoment wird erzeugt durch die Kraft des Keiles 7. Zwischen den Spanngliedern und dem Innenstempel ist für jede von dessen Polygonseiten ein Druckstück 16 vorgesehen. Die Druckstückhöhe entspricht der Gesamthöhe aller Spannglieder, die Breite ist so groß wie die Breite der Polygonseiten. An jedem Druckstück 16 greifen also gleichzeitig beide Spannglieder 3 a, 3 b, 4 an, und zwar übt das Spannglied 4 durch einseitigen Druck auf die Polygonflächen ein linksdrehendes Moment aus. Das Reaktionsmoment wird durch die Teile 3a, 3 b des anderen Spanngliedes aufgenommen. Jedes Druckstück 16 ist durch Vorsprünge 17 an den beiden Spanngliedern 4, 3 b abgestützt. Ausreichend wäre jedoch auch eine Abstützung an dem Spanngliedteil 3 a. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, greifen diese Spannglieder an den Druckstücken einseitig an und umfassen die Druckstücke außerhalb der Angriffsstellen mit Spiel. Diese Ausbildung ermöglicht ein sicheres Rauben des Stempels; dabei muß nämlich auch zwischen den Angriffsstellen und den Druckstücken genügend Spiel vorhanden sein, um ein Zurückweichen der Druckstücke und damit ein Einsinken des Oberstempels sicher zu gewährleisten.
• Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Druckstücke veranschaulicht Fig. 3. Der Schwenkmittelpunkt zweier übereinander angeordneter Spannglieder fällt mit der Stempellängsachse zusammen und ist mit _j7 bezeichnet. Durch Gegeneinanderverspannen der Spannglieder werden zwei gegenläufige Drehmomente in Richtung der gebogenen Pfeile erzeugt. Die dadurch auf das Druckstück 16 ausgeübten Kräfte werden durch die beiden Vektoren R versinnbildlicht. Die Richtung von R ist normal zum Radius r. Die Zerlegung der Vektoren R nach dem Parallelogramm der Kräfte führt zu je einer Horizontal- und Vertikalkraft; veranschaulicht durch die Vektoren H und N. Die beiden Vektoren H - der Größe nach gleich, der Richtung nach entgegengesetzt - wirken in dem Druckstück 16 nur als innere Kräfte. Allein maßgebend für die Erzeugung des Oberstempel-Einsinkwiderstandes sind die Normalkräfte N.
• Aus Fig. 3 ergibt sich ferner: Je geringer der Abstand des Kraftangriffspunktes R vom Rande des Polygonprofils ist, desto kleiner werden die Kräfte H und desto größer die Normalkräfte N.
• Die Druckstücke verhindern also das Auftreten unerwünschter Horizontalkräfte am Innenstempel. Außerdem wird die Anzahl der Druckstücke gegenüber der Ausführung nach der Hauptpatentanmeldung herabgesetzt.
• Die Druckstücke können auch mehrteilig sein, d. h., sie können aus zwei Längsleisten bestehen, die in Querrichtung zugfest miteinander verbunden sind. Zur Erhöhung des Einsinkwiderstandes können die Druckstücke in an sich bekannter Weise mit keibbeilagen - z. B. Reibleisten an ihren an den Stempel-Polygonseiten anliegenden Flächenrändern - versehen oder selbst aus Reibbeilagenmaterial hergestellt sein, oder die Druckstücke können an ihrer am Innen-Stempel anliegenden Fläche mit einer Reibschicht - z. B. aus Zink - ausgerüstet werden.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Mehrteiliger Grubenstempel mit Polygonprofil-Innenstempel sowie zwei diesen umgreifenden Drehmoment-Spanngliedern nach Patentanmeldung G 18753 VI/5 c, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Polygonseite ein Druckstück für die Anlage der Spannglieder vorgesehen ist, dessen Höhe nach Maßgabe der Gesamthöhe aller Spannglieder gewählt und dessen Breite wenigstens angenähert gleich der Länge der betreffenden Polygonseite ist.
2. 2. Grubenstempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke an wenigstens einem der Spannglieder abgestützt sind.
3. 3. Grubenstempel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder an den Druckstücken einseitig - vorzugsweise an den Polygonecken - angreifen und außerhalb der Angriffsstellen die Druckstücke mit Spiel umfassen.
4. 4. Grubenstempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke aus Reibbeilagenmaterial bestehen.