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Aufwindevorrichtung für Wagenspinner Die Erfindung betrifft eine Aufwindevorrichtung
für Wagenspinner unter Verwendung einer das Auf-und Abbewegen des Aufwindedrahtes
bewirkenden, synchron mit der Wagenbewegung umlaufenden Kurvenscheibe.
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Während der Einfahrt des Wagens muß sich der Faden auf die Spindeln
nach einem bestimmten Gesetz aufwinden, d. h., der; Faden muß in sorgfältig verteilten
Schichten aufgewunden werden, um Spulen von gewünschter Form, Durchmesser und Länge
herzustellen.
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Die Weite und der Beginn einer jeden der Schichten muß bei jeder Einfahrt
des Wagens anders sein, und diese Schichten müssen nach einer hin- und hergehenden
Bewegung gebildet werden, d. 1i., eine Fadenlänge muß im absteigenden Sinne und
die restliche Fadenlänge muß im aufsteigenden Sinne aufgewunden werden.
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Bei den üblichen Wagenspinnern erfolgt das Aufwinden bekanntlich mit
Hilfe einer Winde- oder Formschiene. Es ist die, eine profilierte Schiene, durch
die das Auf- und Abbewegen des Aufw indedrahtes bewirkt wird, in Verbindung mit
Fuß- und Spitzenplatten, die. indem sie sich verschieben, bei jeder Wageneinfahrt
die Formschiene so verstellen, daß sich der Anfang und das Ende einer jeden aufzuwindenden
Schicht verändern.
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Es sind neuerdings jedoch auch Wagenspinner bekannt, bei denen für
das Auf- und Abbewegen des Aufwindedrahtes synchron mit der Wagenbewegung umlaufende
Kurvenscheiben verwendet werden. Obschon diese Kurvenacheiben infolge ihrer Einfachheit
den sonst für die Aufwinderbewegung benutzten Formschienen überlegen sind, gestatten
sie nicht, die Form der Spulen entsprechend dein Geschmack des Gebrauchers und dem
Bestimmungszweck hinreichend zu beeinflussen. weil eine einfache Möglichkeit zum
Verändern der Schwingungsweite (Amplitude) der Winderbewegung fehlt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabt zugrunde. eine Aufwinderbewegung für
`Wagenspinner mit durch einfache Mittel veränderbarer Schwingungsweite ohne Verwendung
der bekannten umständlichen Windeschienen und Platten mittels einfacher und leicht
einstellbarer Mittel zu erzielen.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Aufwindevorrichtung für
Wagenspinner unter Verwendung einer das Auf- und Abbewegen der Aufwinder bewirkenden,
synchron mit der Wagenhewegung umlaufenden Kurvenscheibe zwei gemeinsam verstellbare
Schaltplatten angeordnet sind, von denen die eine über eine verschiebbare Stütze
die Lage des Beginns der verschiedenen aufzuwindenden Fadenschichten bestimmt und
die andere auf ein Organ für die Aufwinderbewegung wirkt, um die Schwingungsweite
dieser Bewegung zu verändern. Die Aufwindevorrichtung kann beispielsweise an einem
Wagenspinner mit fahrbarem Lieferwerk und ortsfesten Spindeln zur Anwendung kommen.
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In der Zeichnung ist eine Aufwindevorrichtung nach der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Eine Kette 1281, die mit dem das Lieferwerk tragenden Wagen in Verbindung
steht, überträgt die Bewegung in Pfeilrichtung auf ein Kettenrad 133, das auf einer
Welle 1331 fest angebracht ist. Diese Welle 1331 dreht sich frei in dem Gestell
der Maschine und trägt ein Zahnrad 1332, das mit dem auf einer Welle 412 befestigten
Zahnrad 4121 im Eingriff steht. Die Welle 412 ist mit der die Form der Spule bedingenden
Kurvenscheibe 411 fest verbunden und dreht sich ebenfalls frei in dem Gestell der
Spinnmaschine.
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Andererseits dreht sich die Aufwindewelle oder Winderwelle 403 frei
in in der Zeichnung nicht dargestellten Lagern, die am Gestell der Maschine angeordnet
sind. Die Winderwelle 403 trägt Arme 402, an denen der Aufwindedraht 401 befestigt
ist.
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Auf der Winderwelle 403 ist eine Halbscheibe 405 aufgekeilt. Auf der
Welle 103, die am Gestell des Wagenspinners angeordnet ist, befindet sich eine Zwischenrolle
415, die sich frei drehen kann, sowie ein Hebel 416, der frei kippen kann und mit
einem Hebel 67 verbunden ist. Dieser Hebel 67 trägt eine Achse 671, die in einem
Führungsschlitz 4071 des Maschinengestells gleitet. Auf der Achse 671 dreht sich
frei eine Zwischenro11e407. In einer Führung408
des Gestells der
Maschine ist ein Finger 4081 verschiebbar angeordnet. An diesem Finger 4081 ist
das Ende einer Kette 404 angebracht, deren anderes Ende an der Halbscheibe 405 befestigt
ist. In einem Führungsschlitz 4141 des Gestells der Maschine kann eine Achse 414
eines zweiarmigen Hebels 409 gleiten, die in einer bestimmten Stellung durch den
um eine ortsfeste Achse 425 drehbaren zweiarmigen Hebel 424, 427 gehalten wird.
Der Arm 424 trägt eine Rolle 423, die an der Schaltplatte für die Schwingungsweite
(Amplitude) der Winderbewegung anliegt. Diese Schaltplatte 422 sowie die Schaltplatte
418, die den Windungsanfang bestimmt, befinden sich auf dem Teil 4181 des das Lieferwerk
tragenden Wagens, der sich bei jeder Auszugslänge automatisch auf der Schiene 4182
verschiebt, und zwar mit Hilfe des üblichen Sperrades.
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Eine auf dem Gestell der Maschine gleitende Stütze 691 trägt eine
Rolle 419, die sich gegen die Schaltplatte 418 abstützt. Sie trägt ebenso einen
bei 69 drehbaren Hebel 68.
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Endlich trägt eine mit dem Arm 420 des zweiarmigen Hebels 409 in Berührung
kommende Achse 413 eine Rolle 4131, die mit der Kurvenscheibe 411 in Berührung steht.
Diese Achse 413 ist in einem Schlitz des Maschinengestells verschiebbar geführt.
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Während des Abwindens oder Rückdrehens (Abschlagens) der Spindeln
wird der Hebel 67 in der Pfeilrichtung verschoben. Diese Verschiebung wird durch
das Eintreten von 68 in den Einschnitt des Hebels 67 begrenzt.
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Während dieser Verschiebung von 67 ist die Rolle 407 ebenfalls verschoben
worden. Dadurch ist die Kette 404 von der Scheibe 405 abgerollt worden, wodurch
die Drehung der Winderarme 402 mit dem Winderdraht 401 im Sinn des Pfeiles 410 erfolgt.
Diese Drehung bringt den Faden an den Anfang einer aufzuspulenden Schicht, und sowie
der Wagen seine Einfahrbewegung beginnt, wobei er die Kette 1281 in Lauf setzt,
beginnt die Kurvenscheibe 411 ihre Drehung und wirkt auf die Rolle 4131 und die
Achse 413. Der dabei durch seinen Arm 420 um die Achse 414 verschwenkte Hebel 409
wirkt durch seinen Arm 421 auf den Finger 4081 und verursacht während des Hubes
des ansteigenden Teiles der Kurvenscheibe 411 zunächst einen Zug auf die Kette 404.
Danach wird die Kette 404 losgelassen, indem der absteigende Teil der Kurvenscheibe
zur Wirkung kommt. Der Winderdraht 401 hat also seine vollständige Hin- und Herbewegung
durchgeführt, wenn der Wagen am Ende seiner Einfahrt ankommt, und die Kurvenscheibe
hat während dieser Zeit eine vollständige Umdrehung gemacht. Am Ende der Einfahrt
wirkt der Wagen auf den Arm 681 des Hebels 68 ein. Dieser wird aus dem Einschnitt
des Hebels 67 herausgezogen, der in seine Ausgangsstellung zurückkehren kann und
so dem Winderdraht 401 gestattet, ebenfalls an seinen äußersten höchsten Punkt zurückzukehren,
wodurch das Steigen oder auch sogenannte Aufschlagen der Fäden in die Spinnstellung
bewirkt wird.
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Während der Bildung der Kötzer wird der Beginn der einzelnen Schichten
dadurch unmerklich angehoben, daß die Stütze 691 im Sinne des Pfeiles verschoben
wird. Diese Verschiebung erfolgt durch das Profil der sich fortschreitend bewegenden
Schaltplatte 418. Das Profil der Schaltplatte 422, die sich gleichzeitig wie die
Schaltplatte 418 verschiebt, verursacht die Schwenkung des Armes 424 im Sinne des
Pfeiles. Der andere Arm 427 des dabei um seinen ortsfesten Schwenkpunkt 425 kippenden
Hebels ruft eine Verkürzung der wirksamen Länge des Armes 420 des Hebels 409 hervor
und gleichzeitig eine Verlängerung seines Armes 421. Die Kurvenscheibe 411 bewirkt
dadurch ein verstärktes Verschieben des Fingers 4081, und der Winderdraht führt
nach Beendigen des Ansatzes größere Bewegungen (Amplituden) aus. Das Verringern
der Schwingungsweite ist bekanntlich zur Ansatzbildung der Kötzer erforderlich.
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Während der Ausfahrt des Wagens wird die Kette 1281 in einer dem Pfeil
entgegengesetzten Richtung bewegt. Die Kurvenscheibe 411 kommt in die Ausgangsstellung
zurück, um ein neues Aufwinden beim nachfolgenden Einfahren des Wagens einzuleiten,
womit der beschriebene Bewegungsablauf wieder beginnt.