DE1007341B - Verfahren zum Granulieren feinpulvriger ammonisierter superphosphathaltiger Duengemittel - Google Patents

Description

• Verfahren zum Granulieren feinpulvriger ammonisierter superphosphathaltiger Düngemittel Bei der Herstellung von Mischdüngemitteln unter Verwendung von Superphosphat als Phosphorsäurekomponente sowie Kalium und Stickstoff enthaltenden Salzen werden diese Gemische nach erfolgter Zerkleinerung und inniger Durchmischung in geeigneten Apparaturen vielfach. mit Ammonisierlösungen, d. h. solchen Lösungen, die neben Ammonnitrat freies Ammoniak und Wasser enthalten, behandelt. Die Ammonisierung kann aber auch nur unter Verwendung von flüssigem oder wäßrigem Ammoniak allein durchgeführt werden. Bei der Ammonisierung tritt bekanntlich das in der Ammonisierlösung enthaltene freie Ammoniak mit der im Superphosphat enthaltenen freien Säure und dem Monocalciumphosphatgehalt desselben in Reaktion, durch die Wärmetönungen hervorgerufen werden, die zur Verdampfung des in der Mischung enthaltenen Wassers erforderlich sind. Durch diese Reaktionswärme wird die Mischung aber in einen sandigen Zustand übergeführt, der die gewünschte anschließende Granulierung gar nicht oder nur unter schwierigen Umständen erlaubt. Aus diesem Grunde wurde die Ammonisierung dieser Superphosphat-Mischdüngemittel bisher vorwiegend nach der Granul.ierurig durchgeführt.
• Da bei der Ammonisier ung nach der Granulierung nicht mehr alles Ammoniak aufgenommen wird und zudem auch eine homogene Verteilung des Ammoniaks in den granulierten Düngemitteln nicht vollständig erreicht werden kann, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Ammonisierung von Superphosphat-Mischdüngemitteln vor der Granulierung durchzuführen und erst dann den ammonisierten Mischdünger zu granulieren.
• Es wurde nun gefunden, daß ammonisierte superphosphathaltige Düngemittelmischungen wieder in einen granulierfähigen Zustand übergeführt werden, wenn die Granulierung mit Schwefelsäure, vorzugsweise solcher von 60° Be, und/oder Phosphorsäure, vorzugsweise 21.%iger Phosphorsäure, oder einer anderen geeigneten Säure und Wasser als Granulierflüssigkeit erfolgt. Die Säure wird dabei in Mengen von 2 bis 10%, das Wasser in :Mengen von 3 bis 6%. bezogen auf das zu granulierende ammonisierte Düngemittel, zugesetzt. Die erhaltenen Granulate werden darauf anschließend einer nochmaligen Ammonisierung, zweckmäßig bis zu pH-Werten von 4 bis 5, unterworfen. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird das ammonisierteAusgangsmaterial wieder granulierfreudig. Die bei der Granulierung eingebrachte Säure wird nach Durchführung der Granulierung durch die Zugabe von Ammoniak und/oder Ammonisierlösung unter Bildung der entsprechenden Salze neutralisiert.
• Die Granulierung kann sowohl in den bekannten Tellergranulatoren als auch in anderen für die Granulierung geeigneten Apparaten durchgeführt werden.
• Durch den Zusatz der Säure und des Wassers wird der p1,-Wert der Granulate herabgesetzt, andererseits aber ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt der Granulate bewirkt. Um eine Trocknung zu erzielen, ist die erwähnte Nachbehandlung mit Ammoniak und/oder Ammonisierlösung, bei der beispielsweise auf 3,7 Teile eingebrachte Schwefelsäure von 60° B8 1 Teil Ammoniak angewendet wird, erforderlich. Durch die dabei vor sich gehende Reaktion tritt eine relativ hohe Wärmetönung ein, die zur Verdampfung des eingebrachten überschüssigen Wassers und zur Bildung der entsprechenden Salze führt. Letztere müssen dann bei der Berechnung der Nährstoffgehalte der Endprodukte mit berücksichtigt werden.
• In den Fällen, in denen die Neutralisationswärme nicht ausreicht, um eine ausreichende Abtrocknung und Erhärtung der Granulate zu erzielen, können diese mit einer geringen Menge der möglichst abgelagerten, feingemahlenen, ammonisierten Ausgangsmischung oder mit feinpulverisiertem Dolomitmergel (Rohphosphat, Thomasmehl) oder einer anderen geeigneten feinpulverigen Substanz umhüllt werden.
• Um im Hinblick auf den wasserlöslichen Phosphorsäureanteil der Düngemittel eine Überammonisierung zu vermeiden, bei der Calciumsulfat wieder zu tertiärem Calciumphosphat umgesetzt wird und damit ein mehr oder weniger großer Anteil der Phosphorsäure wieder wasserunlöslich werden kann, ist zweckmäßig bei der nachträglichen Ammonisierung ein pH-Wert zwischen 4 bis 5 einzuhalten.
• Nach der erfindungsgemäßen Arbeitsweise, bei der eine homogene Durchmischung der Ausgangskomponenten Voraussetzung ist, werden nährsboffmäßig richtig zusammengesetzte, ausreichend erhärtete Düngemittelgranulate gewünschter Korngröße erhalten, wobei es außerdem möglich ist, die bei früheren Verfahren verschiedentlich in Erscheinung getretenen Mindergehalte an einzelnen Nährstoffkomponenten zu vermeiden.
• Die Granulierung von Düngesalzen, Mischdüngemitteln, Superphosphaten od dgl. unter Zusatz von geringen Mengen Säuren, insbesondere Schwefelsäure oder Phosphorsäure, oder unter Zusatz geringer Mengen Wasser ist an sich bekannt. Der gemeinsame Zusatz von Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure in bestimmten Mengen und von Wasser in bestimmten Mengen gemäß der Erfindung, um ammonisierte superphosphathaltige Düngemittelmischungen wieder in einen granulierfähigen Zustand überzuführen, ist jedoch nicht vorgeschlagen worden.
• Beispiel 1 9 Gewichtsteile feinpulverisiertes Superphosphat, 18°/oig, mit 3,8 °/o freiem P2 05, das vorher mit einem mit 1200 Umdrehungen pro Minute umlaufendem Messerkreuz fein zerkleinert worden ist, und 0,48 Gewichts teile Tripelsuperphosphat werden mit einer feingemahlenen Mischung aus 3,06 Gewichtsteilen Chlorkalium (59 °/a K9 O) und 5,16 Gewichtsteilen schwefelsaurem Ammoniak (21 °/o N) innig vermischt, und das Gemisch wird anschließend mit 0,9 Gewichtsteilen Ammonisierlösung (41 °/a N) behandelt. Das erhaltene amnionisierte Mischprodukt wird dann mit 1,56 Gewichtsteilen Schwefelsäure von 60° B8 unter Mitverwendung von 1,06 Gewichtsteilen Wasser granuliert und im Anschluß daran mit 0,42 Gewichtsteilen N H3 auf einen pH-Wert von 4,5 bis 5,0 ammonisiert. Man erhält auf diese Weise ein sehr schönes, gleichmäßig trockenes und hartes Granulat mit einem Gehalt von 9,181/& Gesamtstickstoff, 8,951/o citronensäurelöslicher Phosphorsäure, 5,84°/o wasserlöslicher Phosphorsäure und 9,17°/o Kali. Der pH-Wert des Endproduktes liegt bei 5,2.
• Beispiel 2 Eine wie im Beispiel 1 angegebene zerkleinerte Mischung aus 13,5 Gewichtsteilen Superphosphat, 18°/oig, mit 5,41/o freiem P20., 0,7 Gewichtsteilen Tripelsuperpliosphat, 43,5°/oig, 4,5 Gewichtsteilen Chlorkalium, 60°/oig, und 7,7 Gewichtsteilen schwefelsaurem Ammoniak wird mit 1,7 Gewichtsteilen Ammonisierlösung (41 °/o N) behandelt und das Gemisch anschließend mit 1 Gewichtsteil 78°/aiger Schwefelsäure und 1,6 Teilen Wasser granuliert. Die erhaltenen Granulate werden anschließend nochmals mit 0,7 Teilen Ammonisierlösung (41 % N) nachammonisiert. Man erhält ein Granulat vom p11-Wert 4,7, das anschließend noch mit 1,5 °/o Dolomitmergel umhüllt wurde. Das Produkt enthielt 8,95% citronensäurelösliche Phosphorsäure, 7,081/o, wasserlösliche Phosphorsäure, 8,97 % Stickstoff und 9,12°/a Kali.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Granulieren feinpulvriger ammonisierter superphosphathaltiger Düngemittel, dadurch gekennzeichnet, daß ammonisierte Superphosphatmischungen mit einer Granulierflüssigkeit aus Schwefelsäure, vorzugsweise solcher von 60° Be und/oder Phosphorsäure, vorzugsweise 21°/oigerPhosphorsäure, inMengenvon 2 bis 10°/o und Wasser in Mengen von 3 bis 6 °/o, bezogen auf das Ausgangsgemisch, in bekannter Weise versetzt werden und das Gemisch granuliert wird, worauf die erhaltenen Granulate anschließend einer nochmaligen Ammonisierung, zweckmäßig bis zu pH-Werten von 4 bis 5, unterworfen werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fertig ammonisierten Granulate mit einer geringen Menge einer feinpulvrigen Substanz, vorzugsweise abgelagerter ammonisierterAusgangsmischung, Rohphosphat oder Thomasmehl, umhüllt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 863 947, 750 332, 747 163, 731119, 716 833, 668 725, 603 480; französische Patentschrift Nr. 1003 999.