DE1006680B - Scheibenreibungsbremse mit sich selbst steigernder Bremskraft - Google Patents
Scheibenreibungsbremse mit sich selbst steigernder BremskraftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Scheibenreibungsbremsen mit sich selbst steigernder Bremskraft.
Es sind bereits Scheibenreibungsbremsen mit sich selbst steigernder Bremskraft bekannt, die mit je
einem auf beiden Seiten einer Bremsscheibe angeordneten, gegen die und von den Bremsscheibenseiten
schwenkbaren, einen Bremsblock tragenden Bremsarmen versehen sind.
Scheibenreibungsbremsen dieser Gattung haben infolge der sich selbst steigernden Bremskraft, wobei
das Drehmoment des sich bewegenden Teiles dazu verwendet wird, einen Teil der Bremskraft zu liefern,
besondere Vorteile. Sie sind deshalb, besonders schon bei Kraftfahrzeugen, nutzbar gemacht worden.
Die bisher bekannten Bremsen dieser Art zeigen jedoch gewisse Mängel hinsichtlich der Bauart und
der Tatsache, daß durch die sich selbst steigernde Bremskraft leicht ein Verklemmen oder sogar
Blockieren der Bremse eintritt, was mit Ausnahme von besonderen Bremsvorrichtungen unerwünscht ist.
Die Erfindung verbessert daher diese Bremsenart dadurch, daß die Drehachse der Bremsarme parallel
zu dem Scheibenradius liegt, der durch den Reibflächenmittelpunkt geht und daß eine Seitenfläche der
Bremsscheibe eine Seite eines rechtwinkligen Dreiecks bildet, dessen andere Seite die Senkrechte von
der Drehachse des Bremsarmes auf die Bremsscheibenfläche ist und dessen Hypotenuse durch die
Linie bestimmt wird, welche die Drehachse des Bremsarmes mit dem Reibflächenmittelpunkt verbindet,
wobei der Tangens des Winkels an der Drehachse des Bremsarmes etwa Eins und nicht mehr als
plus oder minus 30% beträgt.
Die Drehrichtung der Scheibe während des Bremsens ist dabei im allgemeinen eine solche, daß sie die
Bremsblöcke zwischen die Bremsscheibe und die Drehzapfen der Bremsarme zu treiben sucht.
Durch die Erfindung wird eine Bremse, insbesondere eine Einscheibenbremse geschaffen, bei der infolge
der vorstehenden Ausbildung kein Verklemmen oder Blockieren der Bremse eintritt und die neben geringerem
Kraftaufwand zum Bremsen eine gute Bremswirkung bei verhältnismäßiger Einfachheit,
Robustheit und dadurch längerer Lebensdauer aufweist.
Die Bremse nach der Erfindung kann sowohl mechanisch als auch durch hydraulische Einrichtungen oder
durch eine Kombination beider Betätigungsarten betätigt werden, wobei daß Maß der Steigerung der
Bremskraft im Belieben der Bedienung liegt und mit einem Mindestmaß an Kraftaufwand ein Höchstmaß
des Bremsmomentes erreicht wird.
Weitere Einzelheiten gehen aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen
Scheibenreibungsbremse
mit sich selbst steigernder Bremskraft
mit sich selbst steigernder Bremskraft
Anmelder:
Wingfoot Corporation,
Akron, Ohio (V. St. A.)
Akron, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Tischer, München 2,
und Dipl.-Ing. W. Meissner, Berlin-Grunewald,
Herbertstr. 22, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. August 1951
V. St. v. Amerika vom 8. August 1951
hervor, die ein Ausführungsbeispiel einer Bremse nach der Erfindung zeigen und in welchem
Fig. 1 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, einer Bremse gemäß der Erfindung ist;
Fig. 2 ist eine Seitenansicht, welche die Befestigungsplatte für die Bremsvorrichtung zeigt;
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III-III in
Fig. 2.
In der dargestellten beispielsweisen Ausführungsform der Erfindung ist mit 1 ein Achsgehäuse bezeichnet.
Die Hinterradbremsen sind auf dem Achsgehäuse befestigt, welches drehbar eine Achse aufnimmt, während
die Vorderradbremsen mit einem Flansch mit einer sich nicht drehenden Achse verbunden sind, auf
welcher ein Rad drehbar angeordnet ist. Um die Achse drehbar oder auf derselben drehbar befestigt ist eine
Nabe 2, die ein Rad 3 mit einer Tiefbettfelge oder einer anderen Felge 4 trägt. Eine Bremsscheibe 5 besteht
mit dem Rad aus einem Stück oder ist an demselben befestigt. Die Befestigung des Rades 3 auf der
der Nabe 2 erfolgt beispielsweise mittels Schrauben 6.
Die Achse oder das Gehäuse 1 ist von einer Platte 7 umgeben, welche durch Schrauben 8 an dem Gehäuse 1
befestigt ist. Die Platte weist einen sich in radialer Richtung erstreckenden Arm auf, welcher die Bremseinrichtung
10 trägt. Diese umfaßt einen die Bremsschuhe tragenden Arm 11, der sich zu beiden Seiten
der Scheibe 5 erstreckt und von der Platte 7 mittels Schrauben 9 getragen wird.
An den Arm 11 ist ein Paar Bremsschuhe 12, 13 angelenkt, die zu beiden Seiten der Bremsscheibe 5
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angeordnet sind, wie Fig. 1 zeigt. Die Bremsschuhe 12 und 13 sind mit Zungenteilen 14 bzw. 15 versehen,
die mit dem Tragarm 11 mittels Zapfen 16 gelenkig verbunden sind. Auf diese Weise sind die Bremsschuhe
in einer Ebene drehbar beweglich, die zur Ebene der Scheibe 5 senkrecht steht.
Auf der nach innen gerichteten Fläche jedes Bremsschuhes sind Reibkörper 17 befestigt, deren Stirnflächen
unter einem solchen Winkel angeordnet sind, daß sie mit der Scheibe 5 an einander gegenüberliegenden
Stellen in gleitenden Eingriff treten. Hierzu ist zu bemerken, daß der Winkel so bemessen ist, daß
bei Abnutzung der Stirnflächen der Blöcke diese Stirnflächen sich immer mehr parallel zu den Oberflächen
der Bremsschuhe 12 und 13 ausbilden und die Bremsschuhe selbst immer mehr in die parallele
Stellung zu der Scheibe 5 bewegt werden. Wenn die äußeren Enden der Bremsschuhe gegeneinander bewegt
werden, wird die Scheibe zwischen den Reibkörpern festgeklemmt.
Um die äußeren Enden der Bremsschuhe gegeneinander zu bewegen und die Scheibe zwischen den
Reibkörpern 17 festzuklemmen, ist eine an sich bekannte hydraulische Einrichtung vorgesehen, die aus
dem Zylinder 18 und dem Kolben 19 besteht. Die äußeren Enden der Bremsschuhe 12 und 13 ragen
über den Umfang der Scheibe 5 hinaus und sind mit Bohrungen 20 bzw. 21 versehen. Ein Zugorgan in
Form eines Bolzens 22 ist am Kolben 19 befestigt und erstreckt sich durch die Bohrungen 20 und 21. Eine
Unterlegscheibe 23, deren eine Fläche kugelförmig ausgebildet ist und die in der Bohrung 21 sitzt, bildet
einen sich selbst ausrichtenden Sitz für den Zylinder 18. Eine ähnliche Unterlegscheibe 24 bildet einen Sitz
für die Stellschraube 25, welche auf den Bolzen 22 aufgeschraubt ist, um die hydraulische Einrichtung
und das Zugorgan zu einer Einheit zu verbinden.
Wenn durch die öffnung 26 Druckflüssigkeit in den Zylinder 18 gelangt, wird der Kolben 19 relativ zum
Zylinder bewegt, wodurch bewirkt wird, daß sich die Enden der Bremsschuhe gegeneinander bewegen. Diese
Bewegung ergibt die gewünschte Bremswirkung, indem die Scheibe 5 zwischen den Reibkörpern 17
festgeklemmt wird. Bei Abnutzung des Reibmaterials kann ab und zu eine Nachstellung der Schraubenmutter
25 vorgenommen werden, so daß der Eingriff der Reibkörper mit der Scheibe erfolgt, wenn sich der
Kolben 19 in einer Stellung befindet, die in der Mitte zwischen den durch den Zylinder 18 bestimmten
Enden des Hubweges des Kolbens liegt.
Die Drehung der Scheibe zwischen den Reibkörpern 17 erzeugt eine Reibungskraft, welche die Bremsschuhe
um ihre Drehachsen zu verdrehen sucht. Wenn man annimmt, daß die normale Drehung der Scheibe
im Uhrzeigersinn erfolgt (vgl. Fig. 2), so sucht die Reibungskraft die Bremsschuhe in derselben Richtung
zu verdrehen, wie die durch die hydraulische Betätigungsvorrichtung zur Wirkung gebrachte Bremskraft.
Die Gesamtbremskraft wird daher durch die Reibungskraft, die durch den Reibungseingriff zwisehen
den Reibkörpern 17 und der sich drehenden Scheibe 5 erzeugt wird, erhöht. Die Größe der' durch
diese Selbststeigerung entwickelten Bremswirkung ist eine Funktion a) des Reibungskoeffizienten, b) des
senkrechten Abstandes zwischen der Oberfläche der Scheibe und der Drehachse jedes Bremsschuhes und
c) der Entfernung zwischen Reibkörpermitte und der Ebene, in welcher die Drehzapfen 16 liegen.
Durch sorgfältige Auswahl dieser Entfernungen, vorzugsweise in dem dargestellten Verhältnis, wird
eine gute Selbststeigerung ohne Verklemmen oder Blockieren erzielt. Unter Berücksichtigung der
üblichen Koeffizienten für trockene Reibung der Reibkörper soll ein Verhältnis von ungefähr 1 : 1 verwendet
werden, d. h., die Entfernung vom Drehzapfen bis zur Scheibenoberfläche soll ungefähr gleich sein
und nicht mehr als ungefähr plus oder minus 30 °/o der
Entfernung zwischen der Mitte der Reibkörper 17 und der Ebene der Drehzapfen 16.
Mit anderen Worten, der Tangens des Winkels 32 im rechtwinkligen Dreieck 29-30-31 soll ungefähr
Eins und nicht mehr als plus oder minus 30°A> sein
unter Berücksichtigung der üblichen Reibungskoeffizienten. Die Linie 29-30 verläuft vom Drehzapfen 16
bis zum Mittelpunkt des Blockes 17, Linie 30-31 vom Drehzapfen senkrecht zur Scheibe und Linie 31-29
längs der Scheibenoberfläche.
Im allgemeinen kann gesagt werden, daß durch die Selbststeigerung eine Zunahme des Bremsdruckes um
ungefähr 12 bis 25°/o erzielt wird, und innerhalb der angegebenen Grenzen wird ein Verklemmen oder
Flattern der Bremse vermieden. Selbstverständlich kann es in bestimmten Vorrichtungen wünschenswert
sein, ein Blockieren der Bremse zu erzielen, und die Selbststeigerung des Bremsdruckes kann durch Verringerung
des Tangens des Winkels 32 erhöht werden. Wenn der Tangens des Winkels 32 Eins beträgt, wird
unter Berücksichtigung der üblichen Reibungskoeffizienten eine Erhöhung um ungefähr 17%>
erzielt.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist zweckmäßig eine federbetätigte Einrichtung vorhanden,
durch welche bei Aufhören des Bremsdruckes ohne Rücksicht auf die Abnutzung des Reibmaterials der
Spielraum zwischen den Reibkörpern 17 und der Bremsscheibe 5 auf einem Mindestmaß gehalten wird.
Zu diesem Zweck ist eine U-förmige Feder 27 vorgesehen, deren Enden Bohrungen aufweisen, durch
welche das Zugorgan 22 hindurchgeht. Ein Ende der U-förmigen Feder 27 ist am Bremsschuh 13 mittels
der Schraube 28 befestigt. Die Wirkungsweise der U-förmigen Feder ist folgende: Wenn die Enden der
Bremsschuhe gegeneinandergezogen werden, legt sich das freie Ende der Feder gegen den Kopf der
Schraube 28, und das Zugorgan 22 gleitet durch die Bohrungen der Feder 27. Bei Aufhören der Wirkung
des Bremsdruckes öffnet sich jedoch die Feder 27, so daß das Zugorgan 22 in den Bohrungen der Feder
festgehalten wird und sich relativ zu derselben nicht bewegen kann. Auf diese Weise wird das Auseinandergehen
der Bremsschuhe bei Aufhören der Wirkung des Bremsdruckes durch die federnde Wirkung der Feder
27 begrenzt.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß in dem Beispiel die Zwecke der Erfindung durch
Schaffung einer Einscheibenbremse erreicht worden sind, bei welcher sich die'Bremskraft selbst steigert
und bei welcher die Reibkörper der Bremsschuhe an einander gegenüberliegenden Punkten mit der Bremsscheibe
in Eingriff treten.
Claims (2)
1. Scheibenreibungsbremse mit sich selbst steigernder Bremskraft, mit je einem auf beiden
Seiten einer Bremsscheibe angeordneten, gegen die und von den Bremsscheibenseiten schwenkbaren
Bremsarm mit einem Bremsblock, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse der Bremsarme parallel
zu dem Scheibenradius liegt, der durch den Reibflächenmittelpunkt geht und daß eine Seitenfläche
der Bremsscheibe eine Seite eines recht-
winkligen Dreiecks bildet, dessen andere Seite die Senkrechte von der Drehachse des Bremsarmes auf
die Bremsscheibenfläche ist und dessen Hypotenuse durch die Linie bestimmt wird, welche die Drehachse
des Bremsarmes mit dem Reibflächenmittelpunkt verbindet, wobei der Tangens des Winkels
an der Drehachse des Bremsarmes etwa Eins und nicht mehr als plus oder minus 30% beträgt.
2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung der Scheibe während
des Bremsens eine solche ist, daß sie die Bremsblöcke zwischen die Bremsscheibe und die
Drehzapfen der Bremsarme zu treiben sucht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 683 622, 820 351.
Deutsche Patentschriften Nr. 683 622, 820 351.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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