DE1005805B - Zwei- oder Mehrbackenfutter fuer Werk- zeugmaschinen mit einem Ausgleich der auf die Backen wirkenden Fliehkraft - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf ein Zwei- oder Mehrbackenfutter für Werkzeugmaschinen mit einem Ausgleich der auf die Backe wirkenden Fliehkraft. Bei Backenfuttern tritt der Nachteil auf, daß bei hohen Umdrehungszahlen die Fliehkraft derart auf die Backen einwirken kann, daß die Spannkraft hierdurch wesentlich verringert wird. Dieses kann zum Rutschen des Werkstückes innerhalb der Backen führen.

Es ist bekannt, die Fliehkraft aufzuheben, indem man beispielsweise bei Zweibackenfuttern Blindbacken anordnet, deren Fliehkraft in entgegengesetzter Richtung auf die Backen einwirkt, so daß hierdurch die Wirkung der Fliehkraft der Spannbacken aufgehoben wird. Diese Backenfutter haben aber den Nachteil, daß sie sehr schwer werden und daher die Werkzeugmaschinenspindel unnötig belasten.

Ferner ist ein Spannfutter für Drehbänke vorgeschlagen worden mit konzentrisch zum Spannfutterkörper liegenden Tellerfedern, durch deren Vorspannung allein beim Außenspannen sowohl die Fliehkräfte aufgefangen als auch die das Werkstück festhaltende Kraft erzeugt wird. Dies bedeutet, daß Fliehkräfte die das Werkstück festhaltende Kraft, die der anfänglichen Vorspannung der Tellerfeder entspricht, wieder zu mindern vermögen, so daß sich bei Drehung der Spindel die auf das Werkstück wirksame Anpreßkraft der Backen als Vorspannung der Tellerfeder, vermindert um die auf die Backen ausgeübte Fliehkraft, darstellt. Somit ist eine solche Vorrichtung für hohe Drehzahlen der Spindel nicht geeignet.

Die Erfindung bezweckt das Auffangen der Fliehkräfte unter gleichzeitiger Wahrung der beim Einspannen des Werkstückes den Backen gegebenen Ein-Spannkraft. Hierbei finden Tellerfedern Anwendung, die nur die Fliehkräfte aufnehmen, so daß ein Nachlassen der ursprünglichen Einspannkraft nicht auftritt, was die Vorrichtung unter Einhaltung einer kleinen Bauform für Spannfutter mit hoher Drehzahl sehr geeignet macht.

Bei der praktischen Ausführung ist in einer Ausnehmung der die Spannbacken tragenden Keilstücke hinter jeder einzelnen Spannbacke ein vorgespanntes Tellerfederpaket angeordnet, das sich radial gegen den Futterkörper abstützt. Hierbei wirkt die Federkraft des Tellerfederpakets in jeder Stellung der die Spannbacken verstellenden Zugstange auf die Keilstückc. Man kann vorteilhaft die auf einen Druckstift od. dgl. wirkenden Tellerfedern in einer Büchse anordnen, die leicht auswechselbar mit dem Futterkörper, z. B. durch Verschrauben, verbunden ist. Der Boden dieser Büchse kann hierbei mit einem Innensechskant zum Einsetzen eines Schlüssels und mit Zwei- oder Mehrbackenfutter für Werkzeugmaschinen mit einem Ausgleich der auf die Backen wirkenden Fliehkraft

Anmelder:

Paul Forkardt Kommanditgesellschaft,
Düsseldorf, Grabenstr. 19-25

Franz Kreutzer und Hans Blättry, Düsseldorf,
sind als Erfinder genannt worden

einem Deckel mit einer Durchtrittsöffnung für den Druckstift versehen sein. Dies ergibt einen äußerst einfachen Aufbau für das gesamte Futter.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Futters gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch das Futter und

Fig. 2 die Draufsicht auf eine Backe.

In dem Futterkörper 1 befinden sich in üblicher Weise die Grundbacken 2 mit den Spannbacken 3, die durch Keilstücke 4 von der Zugstange 5 beeinflußt werden.

Um die Fliehkraft der Backen 2 und 3 und der Keilstücke 4 auszugleichen, sind gemäß der Erfindung Tellerfederpakete 7 vorgesehen, die beispielsweise in einer Büchse 8 untergebracht sind. Die Büchse 8 ist mittels Gewinde in den Außenring 9 des Futters eingeschraubt. Die Federn stützen sich gegen den Boden 10 ab, der ein Innensechskantloch 11 od.dgl. aufweist zum Einsetzen eines Schlüssels und zum Ein- bzw. Herausschrauben der Büchse 8. Die Federn wirken auf einen Bund 12 eines Druckstiftes 13, der durch eine öffnung eines eingeschraubten Deckels 14 hindiurchragt und die Keilstücke 4 mit den Spannbacken entgegen der Fliehkraft zentrisch nach innen drückt.

Auch in ganz geschlossener Futterstellung, d. h., wenn die Fläche 15 des Zugstangenkopfes 5 mit der hinteren Futterfläche 16 abschließt, liegt der Bund 12 noch nicht auf dem Deckel 14 auf, so daß noch eine, wenn auch durch die teilweise Entspannung der Federsäule verringerte Federkraft auf die Keil-

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stücke 4 wirken kann. Beim öffnen des Futters durch die Zugstange 5 werden die Tellerfedern über die Keilstücke und der hierdurch zwangläufigen radialen Backenbewegung nach außen durch den Stift 13 zusammengedrückt. Die Federkraft, die auf die Keilstücke 4 drückt, ist also in ganz geöffneter Backenstellung größer als in ganz geschlossener Stellung. Beim Innenspannen wirkt dieser Ausgleich der Fliehkräfte durch die Feder 7 der Spannkraft entgegen. Für das Innenspannen werden deshalb die Büchsen, Teil 8, samt Federn 7 durch Herausschrauben entfernt. Die Fliehkraft der Spannbacken kann nun als zusätzliche Spannkraft ausgenutzt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Zwei- oder Mehrbackenfutter für Werkzeugmaschinen mit einem Ausgleich der auf die Bakken wirkenden Fliehkraft durch Tellerfedern, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ausnehmung der die Spannbacken (2, 3) tragenden Keilstücke (4) hinter jeder einzelnen Spannbacke ein Tellerfedernpaket (7) angeordnet ist, das sich radial gegen den Futterkörper (I, 9) abstützt.

2. Futter nach Anspnuch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf einen Druckstift (13) wirkenden Tellerfedern (7) in einer Büchse (8) angeordnet sind, die leicht auswechselbar mit dem Futterkörper, z. B. durch Verschrauben, verbunden ist.

3. Futter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (10) der Büchse mit einem Innensechskant (11) zum Einsetzen eines Schlüssels und mit einem Deckel (14) mit einer Durchtrittsöffnung für den Druckstift (13) versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 889 856.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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