DE10043255A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Radbremse - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen RadbremseInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Radbremse vorgeschlagen, bei welchem während der Abbremsphasen des die elektromotorische Stelleinrichtung umfassenden Elektromotors eine elektrisch betätigbare Verriegelungseinrichtung zur Erhöhung der Reibung in der Stelleinrichtung betätigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Radbremse.
Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige Vorrichtung ist
aus der DE-A 198 26 130 bekannt. Dort wird eine elektromoto
rische Radbremse im Rahmen eines Regelkreises nach Maßgabe
eines vorgegebenen Sollwertes, insbesondere eines Bremsmo
menten- oder Bremskraftwertes, und eines entsprechenden Ist
wertes, der im Bereich der Radbremse erfasst wird, betrie
ben. Die Zuspannkraft der Radbremse wird dabei durch einen
einen Elektromotor umfassenden Steller bereitgestellt. Die
ser Elektromotor wird vom Regler mittels eines Ansteuersi
gnals in Abhängigkeit der Regelabweichung zwischen Soll- und
Istwert betätigt. Die Stelleinrichtung der Radbremse umfasst
ferner zusätzlich eine Haltebremse, beispielsweise eine
elektrisch betätigbare Ausrückvorrichtung, die im stromlosen
Zustand die Stelleinrichtung und somit der Radbremse
und/oder die Radbremse blockiert. Zweck dieser Haltebremse
ist es zum einen, eine Feststellbremsfunktion zu realisie
ren, zum anderen die Möglichkeit zu eröffnen, den Verstell
motor abzuschalten, wenn die Position der Radbremse auf ei
nem bestimmten Wert gehalten werden soll. Dadurch wird der
Energieverbrauch erheblich gesenkt.
In einigen Betriebsarten der Radbremse, insbesondere bei dy
namisch schnellen Eingriffen wie im Rahmen einer Antibloc
kierregelung, einer Antriebsschlupfregelung, einer Stabili
tätsregelung, etc. ist ein schneller wechselnder Kraftauf-
und Kraftabbau an der Radbremse erforderlich. Für die Stell
einrichtung bedeutet dies, dass eine schnelle Umkehr der
Bewegungsrichtung der Bremsbacken und damit des Antriebsmo
tors der elektromotorisch betriebenen Radbremse bereitge
stellt werden muss. Allerdings hat sich gezeigt, dass in ei
nigen Ausführungsbeispielen die Umkehrzeiten, die durch Um
kehrung der Ansteuerung des Elektromotors erzielt werden
können, im Vergleich zu den herkömmlichen System lang sind,
so dass das dynamische Verhalten nicht zufriedenstellend
ist.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung dieser Situation ist am Bei
spiel eines speziellen Betriebsfalles in Fig. 4 darge
stellt. Fig. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf der Drehzahl
NMOT des Elektromotors (durchgezogene Linie), des Istwertes
IST, beispielsweise eines Istbremsmoments (strichpunktierte
Linie) sowie des entsprechenden Sollwertes SOLL (gestrichel
te Linie). Zu Beginn des in Fig. 4 dargestellten Betriebs
falles wird durch Betätigen des Bremspedals durch den Fahrer
ein bestimmter Sollwert SOLL vorgegeben. Es entsteht demnach
eine Regelabweichung zwischen Soll- und Istwert, in deren
Abhängigkeit ein Ansteuersignal für den Elektromotor erzeugt
wird. Dieser wird in der Betriebsphase I beschleunigt nach
Maßgabe der Regelabweichung. Istgröße und Drehzahl des Mo
tors steigen an. Zu einem bestimmten Zeitpunkt t0 springe
der Sollwert vom bestehenden Wert auf den Wert 0, beispiels
weise im Rahmen eines Eingreifens eines Antiblockierreglers.
Dies bewirkt eine Vorzeichenumkehr der Regelabweichung (Ab
weichung zwischen Soll- und Istwert) und die Ausgabe eines
bremsenden bzw. den Motor in die entgegengesetzte Richtung
antreibenden Ansteuersignals. Der Motor beginnt in der Phase
II zu bremsen, bis ein Stillstand von Motor und Bremsbacken
erreicht ist. Dieses elektromotorische Bremsen dauert in et
wa so lange wie die Beschleunigungsphase. Dies bedeutet,
dass während der Phase II trotz des Bremsen des Motors in
folge dessen Trägheit zwar ein Absenken der Drehzahl er
reicht wird, jedoch weiterhin ein Ansteigen des Istwertes
erfolgt. Erst nach Beenden der Phase II beginnt die An
steuerumkehr zu wirken und der Motor wird in Gegenrichtung
beschleunigt (Phase III). Erst dann sinkt der Istwert ab,
bis er am Ende der Phase IV den vorgesehenen Wert 0 erreicht
hat. In der Phase III wird der Motor infolge der großen Re
gelabweichung beschleunigt, während in der darauffolgenden
Phase IV infolge der kleiner werdenden Regelabweichung die
Größe des Ansteuersignals reduziert wird, so dass auch in
der Phase IV ein elektromotorisches Bremsen des Stellers
stattfindet und ein Einschwingen des Istwerts auf den Soll
wert erreicht wird.
Die dargestellte Situation ist mit Blick auf die erforderli
che Dynamik bei Antiblockierregeleingriffen, Antriebs
schlupfregeleingriffen oder Eingriffen eines Stabilitätsre
gelprogrammes unbefriedigend.
Durch den gezielten Einsatz der vorhandenen Haltebremse, zu
mindest bei dynamischen Bremseingriffen, wird die Dynamik
des Stelleingriffes bei einer elektromotorisch betriebenen
Radbremse verbessert. Besonders vorteilhaft ist, dass der
Abbremsvorgang bei plötzlicher Änderung des Sollwertes er
heblich verkürzt wird. Damit wird in vorteilhafter Weise die
Möglichkeit eines verbesserten schnellen Radbremseingriffes
in Verbindung mit Antiblockierreglern, Antriebsschlupfreg
lern, Stabilitätsprogrammen, etc. ermöglicht.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in Zeichnung dar
gestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1 zeigt
ein Übersichtsschaltbild einer Radbremse mit elektromotori
scher Zuspannung, während in Fig. 2 die Vorgehensweise zu
dynamisch verbesserten Betätigung der elektromotorischen
Stelleinrichtung als Flussdiagramm dargestellt ist. Diese
skizziert ein Rechnerprogramm einer die Stelleinrichtung
steuernden Rechnereinheit. In Fig. 3 schließlich ist die
Wirkungsweise anhand eines Zeitdiagramms dargestellt. Die
oben diskutierte Fig. 4 zeigt ein Zeitdiagramm ohne Einsatz
der Vorgehensweise zur dynamisch verbesserten Betätigung bei
einer entsprechenden Betriebssituation.
Fig. 1 zeigt ein Übersichtsblockschaltbild einer Bremsanla
ge eines Fahrzeugs mit elektromotorischer Zuspannung am Bei
spiel einer Achse. Dabei ist mit 10 eine elektronische Steu
ereinheit dargestellt, welche über die Ausgangsleitungen 12
und 14 Elektromotoren 16 und 18 ansteuert. Die elektrischen
Motoren sind dabei Teil von Bremsenstellern 20 bzw. 22, die
über mechanische Verbindungen 24 bzw. 26 auf die Bremsein
richtung 28 bzw. 30 der Räder 32 bzw. 34 einwirken. Eine
entsprechende Anordnung findet sich in einem Ausführungsbei
spiel an den weiteren Achsen des Fahrzeugs. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den elektrischen Mo
toren 16 bzw. 18 um Gleichstrommotoren, Schrittmotoren oder
elektronisch kommutierte Motoren. Ferner sind Kraftsensoren
40 bzw. 42 vorgesehen, deren Signal über die Leitungen 44
bzw. 46 der Steuereinheit 10 zugeführt werden. Diese Kraft
sensoren ermitteln die Abstützkräfte der Bremsensteller und
ermitteln auf diese Weise ein Maß für die wirkenden Brems
kräfte bzw. Bremsmomente. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei diesen Sensoren um Dehnungsmeßstreifen.
In anderen vorteilhaften Ausführungsbeispielen wird über
Sensoren die Anpresskraft der Bremsbeläge (z. B. piezoelek
trische Sensoren) oder als indirektes Maß für die Bremskraft
bzw. die Bremsmomente die Bewegung der Bremsbeläge oder ei
nes Betätigungshebels der Radbremse (z. B. Wegsensoren) er
mittelt.
Der Vollständigkeit halber sind in Fig. 1 Eingangsleitungen
48 bis 50 dargestellt, die die Steuereinheit 10 mit Meßein
richtungen 52 bis 54 verbinden. Diese erfassen weitere Be
triebsgrößen des Fahrzeugs bzw. der Bremsanlage, wie Radge
schwindigkeiten, die Drehzahl der Antriebseinheit, etc., die
für die Steuerung der Bremsanlage notwendig sind. Ferner ist
eine Eingangsleitung 56 vorgesehen, welche die Steuereinheit
10 mit einer Meßeinrichtung 58 zur Erfassung des Fahrerwun
sches, insbesondere zur Erfassung der Stellung eines vom
Fahrer betätigbaren Bremspedals, verbindet.
Ferner umfassen die Stelleinrichtungen 20 und 22 die oben .
erwähnten Haltebremsen (Ausrückvorrichtungen, allgemein Ver
riegelungsvorrichtung) 60 und 62, z. B. Kupplungen, die von
der Steuereinheit 10 über Ausgangsleitungen 64 bzw. 66 mit
tels eines Ansteuersignals betätigt werden, insbesondere ge
öffnet werden. Die Verriegelungseinrichtung verriegelt dabei
die Stelleinrichtung, entweder mittels Verriegelung der Rad
bremse oder der Stelleinrichtung selbst.
Die Steuereinheit 10 erfaßt über die Leitung 56 den Fahrer
wunsch. Diesen setzt sie anhand von für jede Radbremse oder
Gruppen von Radbremsen vorprogrammierten Kennfeldern in
Sollwerte für die einzelnen Radbremsen um. Diese Sollwerte
entsprechen beispielsweise einzustellenden Bremsmomenten
oder Bremskräften, die im Rahmen eines entsprechenden Regel
kreises durch Ansteuerung der Elektromotoren der Radbremsen
eingestellt werden. Die Zuordnung des Fahrerwunsches zu den
Sollwerten ist dabei in einem vorteilhaften Ausführungsbei
spiel abhängig von Parametern wie Achslasten, Bremsbelags
verschleiß, Bremsentemperatur, Reifendruck, etc., deren Grö
ße über die Leitungen 48 bis 50 der Steuereinheit 10 zu
geführt werden. Ferner führt die Steuereinheit 10 im Rahmen
von Sonderbremszuständen die an sich bekannten Antiblockier
regelfunktionen bzw. Antriebsschlupfregelfunktionen oder
Stabilitätsprogramme auf der Basis der dabei auszuwertende
Betriebsgrößen durch.
Die Ansteuerung des Elektromotors erfolgt damit mit Hilfe
eines Ansteuersignals mit veränderbarem Parameter τ, insbe
sondere mit Hilfe eines pulsweitenmodulierten Signals. Dabei
findet in einer Ausführung eine Umpolung der Bestromung des
Elektromotors zur Drehrichtungsumkehr statt.
Dabei wird die stromlos geschlossene, d. h. die Stelleinrich
tung arretierende Ausrückvorrichtung (Verriegelungseinrich
tung) immer dann angesteuert, d. h. geöffnet, wenn eine Ver
änderung der Position der Radbremse erforderlich ist, d. h.
z. B. während der Regelung dann, wenn (erneut) eine von Null
verschiedene Regelabweichung auftritt. Bei Ansteuern der
Verriegelungseinrichtung wird also der Reibung im Bereich
der Stelleinrichtung und/oder der Radbremse vergrößert. Die
Verriegelungseinrichtung wird ohne Einschränkung der Allge
meinheit im folgenden meistens als Haltebremse bezeichnet.
Die Dynamik des beschriebenen Stelleingriffs ist beispiels
weise im Rahmen der erwähnten Antiblockierregelung wesent
lich. Zur Verbesserung der im Einzelfall unbefriedigenden
Dynamik des elektromotorischen Bremsenstellers ist vorgese
hen, dass, zumindest bei der Notwendigkeit eines Bremsens
des Elektromotors infolge, einer Umdrehung der Bewegungsrich
tung-des Bremsbelags, unterstützend die vorhandene Halte
bremse einzusetzen. Während solchen Abbremsphasen des Elek
tromotors wird die Haltebremse geschlossen, d. h. im bevor
zugten Ausführungsbeispiel stromlos geschaltet. Dadurch ent
steht eine sehr große Reibung im Steller, die den Rotor des
Elektromotors abbremst. Die Abbremsphase des Motors wird so
mit deutlich verkürzt und die Dynamik der Bewegungsrich
tungsumkehr verbessert.
Je nach Ausführung ist die beschriebene Vorgehensweise gene
rell während eines Bremsvorgangs aktiv, wenn eine Abbrems
phase des Motors folgt, in anderen Ausführungsbeispielen nur
in Sonderbetriebszuständen, beispielsweise während eines An
tiblockierregeleingriffes, eines Antriebsschlupfregelein
griffes, eines Eingriffes eines Stabilitätsprogramms
und/oder während einer Bewegungsrichtungsumkehr.
Die Ausführung der Haltebremse als stromlos geschlossen ist
ebenfalls beispielhaft. In anderen Ausführungen wird die
Haltebremse zum Schließen angesteuert.
Die dargestellte Vorgehensweise wird im bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel als Programm eines Rechners der Steuereinheit
10 ausgeführt. Dabei ist ein wie anhand des Flussdiagramms
der Fig. 2 dargestelltes Programm für jede elektromotorisch
betriebene Radbremse des Fahrzeugs vorgesehen. In einem be
vorzugten Ausführungsbeispiel sind dies ausschließlich die
Hinterachsräder, ausschließlich die Vorderachsräder oder al
le vier Räder eines Fahrzeugs.
Das in Fig. 2 dargestellte Programm läuft in vorgegebenen
Zeitintervallen während eines aktiven Verstellvorgangs der
Stelleinrichtung ab. Nach Start des Programmteils bei Erken
nen einer vorhandenen Regelabweichung wird im Schritt 100
die Haltebremse gelöst, d. h. bestromt. Daraufhin wird im
Schritt 102 die zur Ansteuerung der Stelleinrichtung der
elektromotorischen Radbremse ausgegebene Größe des Ansteuer
signals τ auf der Basis der Regelabweichung Δ nach Maßgabe
der vorgesehenen Reglerstrategie gebildet. Im darauffolgen
den Schritt 104 wird überprüft, ob eine Abbremsphase des
Elektromotors mit hoher Dynamik beginnt. Dies wird z. B. dann
angenommen, wenn eine sprungförmige Veränderung des Sollwer
tes, eine schnelle Änderung des Sollwertes, eine Änderung
des Vorzeichens der Regelabweichung mit großer Geschwindig
keit stattgefunden hat oder wenn eine kleine Regelabweichung
bei hoher Motordrehzahl NMOT vorliegt. Ist dies nicht der
Fall, so liegt ein normaler Regeleingriff vor, an den keine
besonderen dynamischen Anforderungen gestellt werden, so
dass es bei der Ausgabe des Ansteuersignal mit der in
Schritt 102 berechneten Größe sein Bewenden hat. Daher wird
im Schritt 106 überprüft, ob die Regelabweichung 0 geworden
ist, d. h. ob der Regeleingriff beendet ist. Ist dies nicht
der Fall, wird das Programm mit Schritt 102 wiederholt, an
dernfalls wird im Schritt 108 die Haltebremse betätigt, d. h.
stromlos geschaltet und das Programm bis zum nächsten Ver
stelleingriff beendet.
Hat Schritt 104 ergeben, dass eine Abbremsphase mit hoher
dynamischer Anforderung an die Stelleinrichtung beginnt, so
wird im Schritt 110 die Haltebremse betätigt, d. h. stromlos
geschaltet. Daraufhin wird im Schritt 112 überprüft, ob die
se Abbremsphase des Elektromotors beendet ist, d. h. ob sich
der Istwert nicht mehr verändert bzw. seine Veränderung ei
ner Richtungsumkehr vollzogen hat, der Motor zum Stillstand
gekommen ist (Drehzahl Null), etc. Ist dies nicht der Fall,
wird gemäß Schritt 114 die Größe des Ansteuersignals τ wei
terhin auf der Basis der aktuellen Regelabweichung Δ gebil
det, dieser Wert ausgegeben und das Programm mit Schritt 110
wiederholt.
Wurde in Schritt 112 eine Beendigung der Abbremsphase ermit
telt, so wird im Schritt 116 die Haltebremse wieder gelöst,
d. h. bestromt, und das Programm mit Schritt 106 fortgefah
ren.
Die Wirkungsweise der in Fig. 2 dargestellten Vorgehenswei
se ist anhand eines Zeitdiagramms in Fig. 3 dargestellt.
Hier wird entsprechend der Darstellung der Fig. 4 der zeit
liche Verlauf des Sollwerts SOLL und des Istwerts IST des
Regelkreises dargestellt sowie der zeitliche Verlauf der
Drehzahl NMOT des Elektromotors. Auch hier wird zunächst von
einer Betriebssituation ausgegangen, in der ein vorgegebener
Sollwert SOLL vorliegt. Infolge der herrschenden Abweichung
zwischen Soll- und Istwert wird der Elektromotor während der
Phase I beschleunigt. Zum Zeitpunkt t0 erfolgt ein Rück
sprung des Sollwertes auf den Wert 0. Damit verbunden ist
eine schnelle Änderung des Vorzeichens der Regelabweichung,
was zu einer entsprechenden Veränderung des Ansteuersignals
führt. Es liegt also eine Anforderung an eine hohe dynami
sche Verstellgeschwindigkeit des Elektromotors in entgegen
gesetzter Bewegungsrichtung vor. Die Abbremsphase beginnt.
Daher wird zum Zeitpunkt t0 die Haltebremse stromlos ge
schaltet, d. h. geschlossen. Infolge der erhöhten Reibung
sinkt die Motordrehzahl schnell ab (vergleiche Phase II).
Bei Erreichen des Wertes 0 der Motordrehzahl, d. h. bei
Stillstand des Motors, und/oder bei Änderung der Verände
rungsrichtung des Istwertes wird die Haltebremse wieder be
stromt, d. h. geöffnet. Die Abbremsphase ist beendet. Infol
ge des weiterhin vorherrschenden großen Regelabweichung wird
eine Bestromung des Elektromotors vorgenommen, die zu einer
Beschleunigung des Elektromotors in entgegengesetzter Rich
tung führt. Am Ende der Phase III hat der Elektromotor seine
Maximaldrehzahl erreicht, so dass zum ordentlichen Ein
schwingen des Istwertes auf den Sollwert ein Abbremsen des
Elektromotors erfolgen muss. Zu diesem Zweck wird auch am
Ende der Phase III die Haltebremse stromlos geschaltet, so
dass aufgrund der vermehrten Reibung ein schnelles Absinken
der Motordrehzahl auf den Wert 0 stattfindet (vergleiche
Phase IV). Bei Erreichen des Motorstillstands wird die Hal
tebremse wieder geöffnet bzw. für den Fall, dass der Regel
vorgang abgeschlossen ist, geschlossen gehalten.
Ein direkter Vergleich der Fig. 3 und 4 zeigt die deutli
che Verkürzung des Regelvorgangs, insbesondere der Ab
bremsphase, und die erhebliche Erhöhung der Dynamik der Ver
stellgeschwindigkeit.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebe
nen Radbremse, wobei mittels eines Ansteuersignals eine ei
nen Elektromotor umfassende Stelleinrichtung der Radbremse
betätigt wird, wobei über ein weiteres Ansteuersignal eine
Verriegelungseinrichtung betätigt wird, welche die Stellein
richtung der Radbremse verriegelt, dadurch gekennzeichnet,
dass während Abbremsphasen des Elektromotors der Stellem
richtung die Verriegelungseinrichtung betätigt wird, so dass
die Reibung im Bereich der Stelleinrichtung und/oder der
Radbremse vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verriegelungseinrichtung dann geschlossen wird, wenn ei
ne hohe dynamische Verstellgeschwindigkeit gefordert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verriegelungseinrichtung geschlossen ist, wenn eine
schnelle Veränderung des der Regelung der Radbremse zugrunde
liegenden Sollwertes, ein Vorzeichenwechsel der Regelabwei
chung stattgefunden hat und/oder wenn bei kleiner Regelab
weichung eine hohe Motordrehzahl vorliegt.
4. Vorrichtung zur Steuerung einer elektromotorischen Rad
bremse, mit einer Steuereinheit, welche Ansteuersignale zur
Betätigung einer einen Elektromotor umfassenden Stellein
richtung sowie einer die Stelleinrichtung verriegelnde Ver
riegelungseinrichtung einer Radbremse ausgibt, wobei die
Steuereinheit das Ansteuersignal in Abhängigkeit einer Re
gelabweichung ermittelt, so dass während eines Verstellvor
gangs Beschleunigungsphasen und Abbremsphasen des Elektromo
tors der Stelleinrichtung auftreten, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit ein Ansteuersignal für die Verriege
lungseinrichtung zur Erhöhung der Reibung im Bereich der
Stelleinrichtung und/oder der Radbremse erzeugt während ei
ner Abbremsphase des Elektromotors der Stelleinrichtung.
5. Computerprogramm mit Programmcode-Mitteln, um alle
Schritte von jedem beliebigen der Ansprüche 1 bis 3 durchzu
führen, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt
wird.
6. Computerprogrammprodukt mit Programmcode-Mitteln, die auf
einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das
Verfahren nach jedem beliebigen der Ansprüche 1 bis 3 durch
zuführen, wenn das Programmprodukt auf einem Computer ausge
führt wird.
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