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DE10036476A1 - Katalysatorsystem zur Zersetzung von N20 - Google Patents

Katalysatorsystem zur Zersetzung von N20

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Publication number
DE10036476A1
DE10036476A1 DE2000136476 DE10036476A DE10036476A1 DE 10036476 A1 DE10036476 A1 DE 10036476A1 DE 2000136476 DE2000136476 DE 2000136476 DE 10036476 A DE10036476 A DE 10036476A DE 10036476 A1 DE10036476 A1 DE 10036476A1
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DE
Germany
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gas phase
phase decomposition
catalyst
heterogeneously catalyzed
catalyzed gas
Prior art date
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Withdrawn
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DE2000136476
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Inventor
Helge Wessel
Ulrich Mueller
Wilhelm Ruppel
Thomas Fetzer
Klaus Harth
Volker Schumacher
Bernhard Otto
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/74General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
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    • B01D53/8621Removing nitrogen compounds
    • B01D53/8625Nitrogen oxides
    • B01D53/8628Processes characterised by a specific catalyst
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
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Abstract

Verfahren zur heterogenen katalysierten Gasphasenzersetzung von N¶2¶O mit einem Festbettkatalysator, indem der Festbettkatalysator aus zwei oder mehreren Katalysatorschichten, die gegebenenfalls durch inerte Zwischenschichten oder Gasräume getrennt sind, besteht.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur heterogen kata­ lysierten Gasphasenzersetzung von N2O mit einem Festbettkataly­ sator, der aus zwei oder mehreren Katalysatorschichten besteht.
N2O entsteht als Nebenprodukt bei vielen Prozessen, bei denen HNO3 in flüssiger Phase als Oxidationsmittel eingesetzt wird. Ins­ besondere bei der Umsetzung von Alkoholen, Aldehyden und Ketonen, z. B. Cyclohexanol und Cyclohexanon zu Adipinsäure, Acetaldehyd zu Glyoxal oder Glyoxal zu Glyoxylsäure werden beträchtliche Mengen N2O freigesetzt. Weiterhin wird N2O bei der Herstellung von Niko­ tinsäure und Hydroxylamin gebildet. Daneben bildet sich N2O als Nebenprodukt auch bei der Herstellung von Salpetersäure durch Verbrennung von NH3.
Aus Science, 251 (1991), Seite 932 ist bekannt, daß N2O ein gewis­ ses Schädigungspotential für die Erdatmosphäre zukommt. N2O gilt in der Stratosphäre als eine wesentliche Quelle für NO, welches wiederum wesentlichen Einfluß auf den Abbau von Ozon in der Stra­ tosphäre haben soll. Zudem gilt N2O als Treibhausgas, wobei das Erderwärmungspotential von N2O etwa um den Faktor 290 größer sein soll als das von CO2.
In EP-A 0 687 499 ist ein Katalysator zur katalytischen Reduktion von NOx und/oder zur Oxidation von Kohlenwasserstoffen in Abgasen beschrieben, der aus einem Kupferoxid-Zinkoxid-Aluminiumoxid-Spi­ nell der chemischen Formel CuAZnCAlDO4 besteht, wobei A + C + D = 3, A < 0, C < 0 und D < 0 gilt. Das Verhältnis von Cu und Zn zu Al ist in dieser Veröffentlichung in großen Grenzen freigehalten.
WO 94/16798 beschreibt ein Verfahren zur katalytischen Zersetzung von reinem oder in Gasgemischen enthaltenem N2O. Als Katalysator wird ein MxAl2O4-Katalysator eingesetzt. Dieser wird durch Mischen von CuAl2O4 mit Sn, Pb, oder einem Element der 2. Hauptgruppe oder Nebengruppe des Periodensystems der Elemente als Oxid oder Salz oder in elementarer Form und anschließendes Calcinieren bei einer Temperatur von 300 bis 1300°C und einem Druck von 0,1 bis 200 bar hergestellt.
Aus der WO 93/04774 sind silberhaltige Trägerkatalysatoren mit einem Al2O3-Träger, der eine BET-Oberfläche von 26 bis 350 m2/g aufweist, bekannt.
N2O kann neben silberhaltigen auch an anderen edelmetallhaltigen Katalysatoren zersetzt werden. Zu diesem Zweck eignen sich z. B. Pt, Pd oder Rh auf verschiedenen Trägern [Chem. Abstracts 6 (1965) 1481]. Edelmetallhaltige Katalysatoren wurden z. B. auch als geeignet für die Zersetzung von N2O in Anästhesiegasen be­ schrieben. JP-OS 55-31 463 schlägt Pt, Pd, Rh, Ir und/oder Ru enthaltende Katalysatoren für diesen Zweck vor. Ein weiteres Bei­ spiel für einen Pd-haltigen Katalysator ist aus DE-OS 35 43 640 bekannt.
An allen diesen Katalysatorsystemen gelingt die Zersetzung von N2O. Allerdings sind die Katalysatorsysteme nicht optimal, was ihre thermische Stabilität bei hohen Temperaturen (< 500°C) be­ trifft. Problematisch ist in vielen Fällen die Desaktivierung der Katalysatoren, die einen häufigen Austausch der Katalysator­ schüttung erforderlich macht. Insbesondere bei Temperaturen von über 500°C, wie sie für einen nahezu vollständigen Abbau des N2O bei vertretbarer Katalysatormenge vorteilhaft sind, kommt es oft zu einer starken, irreversiblen Desaktivierung. Die erforderli­ chen hohen Reaktortemperaturen machen zudem in der Regel ein energie- und kostenintensives Vorheizen des Gasstroms erforder­ lich. Desweiteren ist zur Absenkung der N2O-Konzentration im Abgas eine aufwendige Verdünnung des Abgases mit Luft oder Kreisgas er­ forderlich.
Edelmetallhaltige Katalysatoren sind zwar bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen zersetzungsaktiv, besitzen aber den Nach­ teil der hohen Katalysatorkosten. Darüber hinaus zeigen Edelme­ talle bei den erforderlichen Zersetzungstemperaturen einen be­ trächtlichen Materialverlust durch Verdampfung. Weiterhin ist die Aufbereitung der verbrauchten Katalysatoren mit hohen Kosten ver­ bunden, weshalb eine großtechnische N2O-Zersetzung an edelmetall­ haltigen Katalysatoren wirtschaftlich äußerst unattraktiv ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, ein Verfahren der heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O zur Verfügung zu stellen, das den zuvor genannten Nachteile ab­ hilft.
Demgemäß wurde ein neues und verbessertes Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O mit einem Festbettkata­ lysator gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Festbettkatalysator aus zwei oder mehreren Katalysatorschichten, die gegebenenfalls durch inerte Zwischenschichten oder Gasräume getrennt sind, besteht.
Die erfindungsgemäßen Festbettkatalysatoren bestehen aus zwei oder mehreren Katalysatorschichten wie zwei bis acht, bevorzugt aus zwei bis fünf, besonders bevorzugt aus zwei bis drei, insbe­ sondere aus zwei Katalysatorschichten, die gegebenenfalls durch inerte Zwischenschichten wie anorganische Oxide, Carbide, Flu­ oride, Chloride, Carbonate, Sulfate, Nitride, Silikate, Silicone oder deren Mischungen, bevorzugt anorganische Oxide, Carbide oder deren Mischungen, besonders bevorzugt Al2O3, SiO2, SiC oder deren Gemische oder Gasräume getrennt sind. Die erfindungsgemäßen Fest­ bettkatalysator bestehen insbesondere aus zwei räumlich, also di­ rekt aufeinanderfolgende Katalysatorschichten.
Die Katalysatorschicht mit mindestens einem Metall aus der Gruppe Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Gallium, Indium, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium, bevorzugt Silber, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium, besonders bevorzugt Palladium, Platin, Ruthenium, Iri­ dium und/oder Rhodium als Aktivkomponente, bevorzugt auf einem Trägermaterial, wird in der Regel bevorzugt räumlich vor (in Strömungsrichtung des Gases) eine zweite Katalysatorschicht, die Kupfer in oxidischer Form enthält, gesetzt.
Die eine Katalysatorschicht enthält einen Anteil von im allge­ meinen 0,01 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 50 Gew.-%, beson­ ders bevorzugt 0,01 bis 10 Gew.-% Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium, ganz besonders bevorzugt 0,03 bis 3,5 Gew.-% Silber, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-% Palladium, Platin, Ruthenium, In­ dium und/oder Rhodium.
Als Trägermaterialien für die Katalysatorschichten eignen sich z. B. anorganische Oxide, Spinelle, Zeolithe wie Zeolithe oder zeolithanaloge mikroporöse Festkörper. Solche Typen sind zusam­ menfassend beschrieben in "Atlas of Zeolite Structive Types", W. M. Meier, D. M. Olson, Ch. Baerlocher (Eds.), 4. Auflage, 1996, Elsevier.
Insbesondere geeignet sind hochsilikatische und temperaturstabile Materialien der Strukturtypen MFI, MEL, MFI/MEL-Zwischenstruktu­ ren, MOR, FER, FAU, MWW, BEA, DDR, DOH, EZI, EUO, LTL, MFS, MTN, MTT, MTW, NES, EMT, NOM, RHO, RUT, RTU.
Weiterhin können auch mesoporöse Materialien vom Typ MCM-41, MCM-48 oder Si-MPO (nach DE-A-198 47 630) Einsatz finden.
Als Zeolithe eignen sich ZSM-5, ZSM-11, ZSM-23, ZBM-20, ZSM-57 und/oder EU-1. Ferner eignen sich Silikate, Aktivkohle, Graphit, gemischte Oxide, substituierte Spinelle, substituierte Zeolithe, metallmodifizierte Zeolithe wie ZSM-5, ZSM-11, ZSM-23, ZBM-20, ZSM-57 und/oder EU-1, die im Laufe des Herstellungsprozesses mit den Metallen in Kontakt gebracht wurden, oder deren Mischungen, bevorzugt anorganische Oxide, Spinelle, Zeolithe oder deren Mi­ schungen, besonders bevorzugt Al2O3, SiO2, ZrO2, Cu- und/oder Zn- und/oder Co- und/oder Ni- und/oder Mg-substituierte Al2O4-Spi­ nelle, Fe- und/oder Co- und/oder Ni-substituierte Zeolithe oder deren Mischungen, insbesondere metallmodifizierte Zeolithe mit 0,001 bis 50 Gew.-% Eisen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren kann nach verschiedenen Methoden wie z. B. Tränktechniken, Fällungstechni­ ken, Sprühtechniken, stromlose Abscheidungen, Sol-Gel-Verfahren etc. wie sie in der Katalysatorherstellung üblich sind, erfolgen. Bevorzugt werden in das erfindungsgemäße Verfahren solche Katalysatoren eingesetzt, wie sie nach DE-A-198 48 595 erhalten werden.
Die Katalysatoren, die auf Kupfer in oxidischer Form basieren, enthalten Kupfer, berechnet als Kupferoxid (CuO), in einer Menge von im allgemeinen 1 bis 54 Gew.-%, bevorzugt von 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 bis 30 Gew.-% und Aluminiumo­ xid in einer Menge von 99 bis 46 Gew.-%, bevorzugt 95 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 90 bis 70 Gew.-% Aluminiumoxid und sind bevorzugt Spinelle der allgemeinen Formel Cu0,8-1,5Al2O4. Diese Katalysatoren können darüber hinaus zusätzliche Dotierun­ gen, insbesondere Zink, Eisen, Zirkon, Lanthan und/oder Magnesium in oxidischer Form enthalten. Der Gehalt der Dotierverbindungen in den Katalysatoren zusätzlich zu Kupfer- und Aluminiumoxid be­ trägt im allgemeinen zwischen 0,01 und 20 Gew.-%, bevorzugt zwi­ schen 0,07 und 10 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,05 und 2 Gew.-%.
Durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Katalysators mit einer Katalysatorschicht mit 0,001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,005 bis 1 Gew.-% mindestens einem Metall aus der Gruppe Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Palla­ dium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium, ge­ lingt es, die Reaktortemperatur auf bis zu 280°C abzusenken. Ex­ treme Temperaturspitzen und eine thermisch bedingte Des­ aktivierung des Katalysatorbettes werden durch die niedrigen Re­ aktortemperaturen unterdrückt. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine langzeitstabile und kostengünstige Methode zur Zer­ setzung von N2O dar. Die Katalysatorkomponenten zeigen ein günstiges Alterungsverhalten, d. h. die Katalysatoren bleiben lange Zeit aktiv, ohne thermisch desaktiviert zu werden. Darüber hinaus ist aufgrund der niedrigen Reaktortemperaturen ein energie- und ko­ stenintensives Vorheizen des Abgasstroms nicht notwendig. Die erfindungsgemäße Verwendung des Katalysatorsystems ermöglicht eine Verringerung der gesamten Katalysatormenge sowie eine deut­ liche Reduktion der Restemissionsmenge. Des weiteren sind hohe N2O-Abgaskonzentrationen möglich und eine Verdünnung des Abgases mit z. B. Luft oder Kreisgas ist nicht mehr nötig.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur katalytischen Zersetzung von N2O kann angewendet werden bei reinem oder in Gasgemischen enthal­ tenem N2O.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Zersetzung von N2O in N2O-haltigen Abgasströmen eingesetzt, wie sie beispielsweise bei Verfahren zur Herstellung von Adipinsäure und längerkettiger Dicarbonsäuren, Salpetersäure, Hydroxylamin­ derivaten, Caprolactam, Glyoxal, Methylglyoxal, Glyoxylsäure oder bei Verfahren zur Verbrennung stickstoffhaltiger Materialien, z. B. NH3 anfallen.
Besonders geeignet ist das Verfahren zur Zersetzung von N2O in Ab­ gasen der Adipinsäure- und Salpetersäureherstellung. Des weiteren eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Pro­ zeßgasen der Ammoniakverbrennung.
Aus den Salpetersäureabgasen kann das N2O beseitigt werden, ohne daß weitere Stickoxide, NOx, (Wertprodukte) in nennenswerten Men­ gen zersetzt werden. Weitere Stickoxide sind Stickstoffmonoxid (NO), Disticktrioxid (N2O3), Stickstoffdioxid (NO2), Distickstoff­ pentoxid (N2O4), Distickstoffpentoxid (N2O5), Stickstoffperoxid (NO3). Der Gehalt an Stickoxiden, NOx, kann in der Regel 0 bis 50 Vol.-%, bevorzugt 1 bis 40 Vol.-%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Vol.-%, bezogen auf das Gesamtgas, betragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Reinigung von Ab­ gasen, deren N2O-Gehalt zwischen 0,01 und 50 Vol.-%, bevorzugt zwischen 0,01 und 30 Vol.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,01 und 20 Vol.-% bezogen auf das Gesamtgas, liegt.
Neben N2O und weiteren Stickoxiden NOx können die Abgase beispielsweise auch N2, O2, CO, CO2, H2O und/oder Edelgase enthal­ ten, ohne daß dies die Aktivität der Katalysatoren wesentlich be­ einflußt. Geringfügige Hemmungen der Katalysatoraktivität können durch eine Erhöhung des Katalysatorvolumens bzw. durch eine Erniedrigung der Belastung ausgeglichen werden.
Die erfindungsgemäßen Festbettkatalysatoren eignen sich zur Rei­ nigung von Abgasen, bei denen es sich zum Teil oder vollständig um Abgase der Dicarbonsäureherstellung, bevorzugt der Adipinsäu­ reherstellung unter Mitverwendung von Salpetersäure handelt. Fer­ ner eignen sich diese Festbettkatalysatoren zur Reinigung von Prozeßabgasen der Ammoniakverbrennung.
Im allgemeinen kann das erfindungsgemäße Verfahren in einem Temperaturbereich von < 280 bis 1100°C, bevorzugt 330 bis 1000°C, besonders bevorzugt in einem Bereich von 380 bis 920°C durchge­ führt werden. Die thermische Desaktivierung der Katalysatoren des Verfahrens ist durch das erfindungsgemäße Katalysatorsystem deut­ lich erniedrigt.
In einfachster Weise enthält der N2O-Zersetzungsreaktor die erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatorschüttungen räumlich aufeinanderfolgend angeordnet.
Bevorzugt werden zwei Katalysatorschüttungen, A ist eine Kataly­ satorschicht mit mindestens einem Metall aus der Gruppe Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Palladium, Platin, Ruthenium, Os­ mium, Iridium und/oder Rhodium, und B eine zweite Katalysator­ schicht, die als Aktivkomponente mindestens Kupfer in oxidischer Form enthält, räumlich aufeinanderfolgend eingesetzt. Das Verhältnis der Schüttvolumina der beiden Katalysatorschüttungen A und B beträgt erfindungsgemäß vorteilhaft 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugs­ weise 1 : 20 bis 20 : 1.
Beispiele
In den nachfolgenden Beispielen 1 und 2 besteht Schüttung (A) aus einem Pt/Ph-dotierten Cu, Zn, Mg, Al-Spinell
und Schüttung (B) aus einem Cu, Zn, Mg, Al-Spinell.
Beispiel 1
Temperaturprofil der N2O-Zersetzungsreaktion bei adiabater Reak­ torfahrweise (Schüttung (A) : Schüttung (B) = 1 : 15):
Fig. 1
Beispiel 2
Temperaturprofil der N2O-Zersetzungsreaktion bei adiabater Reak­ torfahrweise (Schüttung (A) : Schüttung (B) = 1 : 2,25)
Fig. 2
In den nachfolgenden Beispielen 3 und 4 besteht Schüttung (A) aus einem Pt/Fe-haltigen Zeolith und Schüttung (B) aus einem Cu, Zn, Mg, Al-Spinell.
Beispiel 3
Temperaturprofil der N2O-Zersetzungsreaktion bei adiabater Reak­ torfahrweise (Schüttung (A) : Schüttung (B) = 1 : 3); 17% N2O-Ab­ gasgehalt:
Fig. 3
Beispiel 4
Temperaturprofil der N2O-Zersetzungsreaktion bei adiabater Reak­ torfahrweise (Schüttung (A) : Schüttung (B) = 1 : 3; 12% N2O-Abgas­ gehalt
Fig. 4

Claims (14)

1. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O mit einem Festbettkatalysator, dadurch gekennzeichnet, daß der Festbettkatalysator aus zwei oder mehreren Katalysatorschichten, die gegebenenfalls durch inerte Zwischenschichten oder Gasräume getrennt sind, besteht.
2. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Festbettkatalysator aus zwei räumlich aufeinanderfolgend angeordneten Katalysatorschichten besteht.
3. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O mit einem Festbettkatalysator, dadurch gekennzeichnet, daß eine Katalysatorschicht als Aktivkomponente mindestens ein Metall oder einen metallmodifizierten Zeolithen oder zeo­ lithanaloge mikroporöse Festkörper mit mindestens einem Me­ tall aus der Gruppe Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Pal­ ladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium, und eine zweite Katalysatorschicht als Aktivkomponente minde­ stens Kupfer in oxidischer Form enthält.
4. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der metallmodifizierten Zeolith 0,001 bis 50 Gew.-% Eisen enthält.
5. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Katalysatorschicht als Aktivkomponente 0,001 bis 10 Gew.-% Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rhodium enthält.
6. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Katalysatorschicht als Aktivkomponente 0,001 bis 2 Gew.-% Palladium, Platin, Ruthenium, Iridium und/oder Rhodium enthält.
7. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatorschicht, die Kupfer in oxidischer Form enthält, Kupfer, berechnet als Kupferoxid (CuO) in einer Menge von 1 bis 54 Gew.-%, bevorzugt von 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 bis 30 Gew.-% und Aluminiumoxid in einer Menge von 99 bis 46 Gew.-%, bevorzugt 95 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 90 bis 70 Gew.-% enthält.
8. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zersetzung des N2O bei Temperaturen von < 280 bis 1100°C, bevorzugt 330 bis 1000°C, besonders bevorzugt bei 380 bis 920°C durchführt.
9. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Schüttvolumina der Ka­ talysatorschicht, die als Aktivkomponente mindestens ein Metalle aus der Gruppe Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Iridium und/oder Rho­ dium enthält, und der zweiten Katalysatorschicht, die als Aktivkomponente mindestens Kupfer in oxidischer Form enthält, 1 : 20 bis 20 : 1, vorzugsweise 1 : 10 bis 10 : 1, besonders bevor­ zugt 1 : 5 bis 5 : 1 beträgt.
10. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung des N2O in Gegen­ wart von 0,01 bis 50 Vol.-% NO und/oder NO2, bezogen auf das Volumen des Gesamtgases, durchgeführt wird.
11. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch neben N2O und NO noch N2, O2, CO, CO2, H2O und/oder die Edelgase enthält.
12. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der N2O-Gehalt des zu reinigenden Gasgemisches im allgemeinen bei 0,01 bis 50 Vol.-% liegt, bevorzugt zwischen 0,01 und 30 Vol.-%, beson­ ders bevorzugt zwischen 0,01 und 20 Vol.-%.
13. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei zu reini­ genden Abgasen zum Teil oder vollständig um Abgase der Dicar­ bonsäureherstellung, bevorzugt der Adipinsäureherstellung unter Mitverwendung von Salpetersäure handelt.
14. Verfahren zur heterogen katalysierten Gasphasenzersetzung von N2O nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den zu reinigenden Abgasen um Prozeßgase der Ammoniakverbrennung handelt.
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